Macht ein Chlamydienscreening Sinn ? - Lukas Hefler - Labors.at

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Macht ein Chlamydienscreening Sinn ? - Lukas Hefler - Labors.at
Macht ein Chlamydienscreening Sinn ?

            Lukas Hefler
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Charakteristika des Genus Chlamydia

• Obligat intrazelluläre Bakterien

• Komplexer Lebenszyklus mit unterschiedlichen
  infektiösen und vermehrungsfähigen Formen
  (elementary body, reticulate body)

• Gram-negative Zellmembran, kein Peptidoglycan:
  kodiert aber für Proteine, die PBP2 & 3 stark
  ähneln

• Inhibiert durch Tetracycline, Makrolide und
  Chinolone (und β-Lactame, v.a. Aminopenicillin)
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Intrazellulärer Lebenszyklus

Einschlußkörperche
n 72h nach
Infektion
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C. trachomatis: 15 Serovare

• Augeninfektionen        •   Frauen
  • A, B, Ba, C                • Urethritis
                               • Zervizitis
                               • Adnexitis
• Urogenitalinfektionen           • PID
  • D-K                           • Infertilität
                               • Perihepatitis
• LGV                          • Reaktive Arthritis
   • L1, L2, L3
                          •   Männer
                               • Urethritis
                               • Epididymitis
                               • Prostatitis
                               • Infertilität
                               • Reaktive Arthritis
                          •   Neugeborene
                               • Frühgeburtlichkeit
                               • Konjunktivitis
                               • Pneumonie
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• Die Therapie des fortgeschrittenen
  Ovarialkarzinoms ist eine hochdiffizile
  Angelegenheit
• Interdisziplinäre Teams
• Tumorzentren
• Fallanzahl
• Ziel der Operation ist immer R0
• … bewiesen, dass die Resttumorfreiheit nach
  Erstoperation der wichtigste positive
  Prognoseparameter bei Patientinnen mit
  fortgeschrittenem Ovarialkarzinom ist.
• Definition von „Resttumorfreiheit“ variiert !
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Screening
• groß angelegte Studien betreff
  neoadjuvanter Chemotherapie vor
  Debulking Operationen
• alle namhaften internationalen
  Fachgesellschaften insofern festgelegt, dass
  die primär chirurgische Therapie die
  anzustrebende Standardoption in der
  Behandlung des fortgeschrittenen
  Ovarialkarzinoms darstellt.
• gefolgt von einer adjuvanten CHT
• NACT nur im „Ausnahmefall“

• Unterschiedliche Strategien…
Strategie 1

 • PRO
 • Die Längsschnittlaparotomie ist sicherlich der
   Standard in der Behandlung des
   Ovarialkarzinoms
 • Viele Operationen, dadurch vielleicht bessere
   Expertise
 • Alle Patientinnen haben die „Chance“ auf ein
   R0, da man es ja bei allen versucht
 • Ausschaltung des „selection bias“ pro oder
   contra OP
• Klinische Variablen
   • Alter !!!
   • Komorbiditäten: Comorbidty Index
   • Ernährungsstatus
• Biomarker
   • CA 125, Albumin
• Bildgebung
   • Falsch positive Befunde: aum häufigsten Leber:
     Auflagerung vs. Parenchym
• Entscheidung zur Primärtherapie oft nach
  „Bauchgefühl“
• Interobserver Variabilität
   • Abhängig von Training, Infratruktur, etc,
UK

                             Essen                Leuven

 NACT + IDS                    5%                   25%
 NACT ohne IDS
                               3%                    3%
 wegen PD
                        5% Inoperabel
 Primäre Palliativ-                           2% Patientinnen
                       wegen ungünstiger
 CHT bzw. kein IDS                            nicht fit für IDS
                        Metastaseirung

 Insgesamt                    13%                   30%

         70-87% aller EOC sind primär operabel

     NACT ist kein Ersatz für fehlende chirurgische Expertise
       Keine NACT ohne chirurgisches Staging (LSK,Lap)
Niederlande

• Fagotti 2005:
   • 87% Wahrscheinlichkeit für R0, wenn als operabel beurteilt
• Angioli 2006:
   • Nur 61% operabel, aber dann R0 in 96%
• Fagotti 2006
   • PPV 100%, NPV 70% bei Fagotti ≥8

• Limitationen der LASK: Adhäsionen (5%)-
  Abbruch, Milzbeurteilung, Leberpforte,
  Lymphknotenbeurteilung
• Aber: dies ist meistens nicht R0 limitierend
Schweiz
EU
DGGG-EMPFEHLUNG
•   CONTRA
•   Schwierige Einschätzung der Operabilität
•   Ausrede nicht ans Zentrum zu transferieren
•   Vorenthaltung von R0 für ca 10-20% aller
    Patientinnen

• Resektabilitätskriterien nur für Strategie 2
  notwendig!
•   Bildgebung: CT, MRT, PET-CT, andere
•   Blutwerte
•   Normogramme
•   Algorithmen
•   Laparoskopie Etc.
Testung wie ?
• NAAT = Nucleic Acid Amplification Technique
   • viele Formate verfügbar, die meisten testen auf
     CT und GO simultan
• Erststrahlharn oder Abstrichen von Zervix oder
  Vagina
• hohe Akzeptanz für „self-collecting“
• KEINE Serologie!
• Kein unmittelbarer follow-up Test nötig
   • NAAT
Warum ?
•Infektion mit Chlamydia trachomatis ist die häufigste
vermeidbare Ursache für PID -Tubargravidität und
Infertilität

•Bis zu 40% unbehandelter Ctr Infektionen können zu
PID fortschreiten: davon erleiden 20 - 25 % Frauen
Tubargravidität oder werden infertil

•PID innerhalb 1 Jahr: 9-18%

•Geschätzt sind in Deutschland etwa 100.000 Frauen
im gebärfähigen Alter aufgrund dieser
Folgeerkrankung der Chlamydien-Infektion ungewollt
kinderlos.

•etwa 18 Prozent der unbehandelten Infektionen
führen zur Unfruchtbarkeit
Warum ?
•Infektion mit Chlamydia trachomatis ist die häufigste
vermeidbare Ursache für PID -Tubargravidität und
Infertilität

•Bis zu 40% unbehandelter Ctr Infektionen können zu
PID fortschreiten: davon erleiden 20 - 25 % Frauen
Tubargravidität oder werden infertil

•PID innerhalb 1 Jahr: 9-18%

•Geschätzt sind in Deutschland etwa 100.000 Frauen
im gebärfähigen Alter aufgrund dieser
Folgeerkrankung der Chlamydien-Infektion ungewollt
kinderlos.

•etwa 18 Prozent der unbehandelten Infektionen
führen zur Unfruchtbarkeit
Zielsetzungen der Therapie

• Chlamydien behandeln

• Übertragungsrisiko minimieren

• komplizierte Infektionen verhindern

• Folgeschäden hintanhalten

• Symptome reduzieren
Grundlagen:

 • Antibiotische Therapie

 • Testung anderer sexuell übertragener
   Erkrankungen

 • Aufklärung

   • Hinweise für Symptompersistenz
   • Infektionsübertragung

 • Bestätigung der erfolgreichen Therapie

 • Partnertherapie
Therapie

• Chlamydien sind hochsensibel auf
  Tetracycline und Makrolide

• 70-90 % der Chlamydieninfektionen
  verlaufen subklinisch

• Bei einem Viertel der Patientinen muss mit
  Nebenwirkungen gerechnet werden
Therapie der unkomplizierten
Zervizitis oder Urethritis

• Doxycyclin 100 mg 2 x tgl. / 7 Tage

• Azithromycin 1 g -1,5 g als Eimaldosis (HWZ 5-7
  Tage)

• Bei Ko-Infektion mit Mycoplasmen genitalium sollte
  im Hinblick auf eine Makrolidresistenz eine 5 Tage
  Therapie empfohlen werden
      • Azithromycin 500 mg erster Tag
      • gefolgt von 250 mg an den nächsten 4 Tagen
Effektivität der Therapie

• Therapieerfolg nach frühestes 4 Wochen
  nach Therapie

  • Azithromycin 88,5 %
  • Doxycyclin 94,4 %

• Complianceprobleme

• Phototoxizität
Test of cure vs. Re-testung

• Therapieerfolg („Test of cure“) frühestes 3
• Erfolgsraten sehr hoch, notwendig ?
  • Wichtig: Schwangerschaft, persistierende
    Symptome

• Re-Testung nach 3-6 Monaten
• Wichtig: Neuinfektionsraten ca 15%
• Re-Infektion erhöhtes Risiko für PID !
Schwangerschaft

 • Genitale Chlamydienbesiedelung in der
   Schwangerschaft erhöht wahrscheinlich nicht
   die Gefahr einer Frühgeburt, einer
   Wachstumsrestriktion oder eines IUFT‘s
 • Therapie mit Antibiotika zur Reduktion dieser
   Morbiditäten ist nicht wirksam
 • Ein generelles Screening aller Schwangeren,
   besonders im jüngeren Alter, sowie
   Antibiotikatherapie erscheint zur Vermeidung
   kindlicher Pathologien sinnvoll
Neugeborene

• 5.- 14. Lebenstag Konjunktivitis (20-50 %
  Erkrankungsrisiko)
   • zuerst einseitige dann beidseitige
     mukopurulente Konjunktivitis, Lidödem

• erstes bis drittes Lebensmonat Pneumonie (5-30
  %)
   • die Hälfte der betroffenen Kinder hatte vorher
     eine Konjunktivitis
   • begleitend in 50 % Otitis media

• Therapie
   • Erythromycin (lokale Therapie weder als
     Prophylaxe noch als Therapie ausreichend)
Chlamydien und Schwangerschaft
Univ.Klinik für Frauenheilkunde
Chlamydien und Schwangerschaft
Univ.Klinik für Frauenheilkunde
Schwangerschaft und Stillzeit

• Therapie der ersten Wahl
   • Azithromycin 1,0 oder 1,5 g p.o. einmalig

• Therapie der zweiten Wahl
   • Erythromycin 4 x 500 mg/Tag 7 Tage oder 2 x
     500 mg/Tag 14 Tage

• (Therapie der dritten Wahl
   • Amoxicillin 3 x 500 mg/Tag 7 Tage)

• Information an Kinderärzte postpartal
Therapie Zusammenfassung
Therapie Zusammenfassung
Österreich

• OEGGG Stellungnahme-Leitlinie

• In unserem Sinne und im Sinne unserer
  Patientinnen/Klientinnen…
Österreich

• OEGGG Stellungnahme-Leitlinie

•    Vor IUD
•    Schwangerschaft
•    Risikogruppe Dysplasie ?
•    Alle Frauen unter 25 (-30)

• In unserem Sinne und im Sinne unserer
  Patientinnen/Klientinnen…
Self testing

• Fakt ist: HPV Screening erkennt mehr Karzinome
  als PAP-Test
• Alternative: „underscreened“ Population
DANKE für die
Aufmerksamkeit
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