MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY
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MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY Mit Helen Mirren, Om Puri, Manish Dayal, Charlotte Le Bon Produzenten Steven Spielberg, Oprah Winfrey, Juliet Blake Drehbuch Steven Knight nach dem gleichnamigen Roman von Richard C. Morais Regie Lasse Hallström Kinostart: 21. August 2014 Länge ca. 117 min Im Verleih der
Inhaltsverzeichnis KURZINHALT & PRESSENOTIZ 3 ÜBER DIE PRODUKTION 4 ERFOLGSREZEPT: DER SPRUNG VOM BUCH AUF DIE LEINWAND 4 DER TISCH IST GEDECKT: EINE TRAUMHAFTE BESETZUNG 6 DAS MENÜ WIRD VORBEREITET: DER LOOK DES FILMS 8 DIE KOMBINATION DER ZUTATEN: ZWEI KULTUREN UND KÜCHEN IM KONFLIKT 10 BON APPETIT: LEINWANDBILDER ZUM ANBEISSEN 11 MIT JEDEM BISSEN NÄHER AN DER HEIMAT: DÜFTE, DIE UNS DEFINIEREN 12 DIE DARSTELLER 14 HELEN MIRREN (Madame Mallory) 14 OM PURI (Papa) 15 MANISH DAYAL (Hassan Kadam) 16 CHARLOTTE LE BON (Marguerite) 16 FARZANA DUA ELAHE (Mahira Kadam) 16 AMIT SHAH (Mansur Kadam) 16 ARIA PANDYA (Aisha Kadam) 17 DILLON MITRA (Mukhtar Kadam) 17 MICHEL BLANC (Bürgermeister) 17 DIE FILMEMACHER 18 LASSE HALLSTRÖM (Regie) 18 STEVEN SPIELBERG (Produktion) 19 OPRAH WINFREY (Produktion) 22 JULIET BLAKE (Produktion) 23 CAROLINE HEWITT (Ausführende Produktion) 24 CARLA GARDINI (Ausführende Produktion) 25 JEFF SKOLL (Ausführende Produktion) 25 JONATHAN KING (Ausführende Produktion) 26 STEVEN KNIGHT (Drehbuch) 26 RICHARD C. MORAIS (Buchvorlage) 27 LINUS SANDGREN (Kamera) 28 DAVID GROPMAN (Szenenbild) 29 PIERRE-YVES GAYRAUD (Kostüm) 29 ANDREW MONDSHEIN (Schnitt) 30 A.R. RAHMAN (Musik) 30 DAS BUCH ZUM FILM 33 KONTAKTE 34 2
KURZINHALT & PRESSENOTIZ MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY nimmt Sie mit auf eine exotische Reise ins Reich der Delikatessen und des kulinarischen Genusses. Beruhend auf dem Bestseller The Hundred-Foot Journey von Richard Morais trifft in MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY der junge indische Koch Hassan Kadam auf die resolute französische Restaurantchefin Madame Mallory (Helen Mirren) und erkundet – trotz kultureller Barrieren – mit ihrer Hilfe die Welt der Haute Cuisine. Gewürzt mit einer wunderschönen Landschaft, einem erstklassigen Schauspiel-Ensemble um die Grande Dame des internationalen Kinos Helen Mirren und einer Prise Romantik verspricht MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY Kino für alle Sinne. Hassan Kadam (Manish Dayal) ist ein junger, talentierter Koch mit dem Äquivalent zum „absoluten Gehör“ – dem „absoluten Geschmack“. Die Familie Kadam verlässt ihre Heimat Indien, angeführt von Familienoberhaupt „Papa“ (Om Puri), und landet über Umwege in dem idyllischen Dörfchen Saint-Antonin-Noble-Val im Süden Frankreichs – genau der richtige Ort, um ein indisches Restaurant zu eröffnen, entscheidet Papa. Das wiederum gefällt Madame Mallory (Helen Mirren) gar nicht: Die unterkühlte Französin ist Chefin des „Le Saule Pleureur“, einem mit dem Michelin Stern ausgezeichneten französischen Restaurant, nur wenige Schritte entfernt von dem neuen, lebhaften indischen Lokal der Familie Kadam. Und so findet Hassan sich plötzlich in einer handfesten Restaurantfehde zwischen seiner indischen Großfamilie und ihrem „Maison Mumbai“ auf der einen Seite und der alteingesessenen Madame Mallory auf der anderen Seite wieder. Bis sich Hassans Leidenschaft sowohl für französische Haute Cuisine als auch für Madame Mallorys bezaubernde Sous-Chefin Marquerite (Charlotte Le Bon) vereint mit seiner wunderbaren Gabe, die Köstlichkeiten beider Kulturen zu verbinden und Saint-Antonin-Noble-Val mit unwiderstehlichen Aromen zu durchdringen, die selbst Madame Mallory nicht ignorieren kann. Anfangs noch Madame Mallorys kulinarischer Rivale, erkennt sie schon bald Hassans einzigartiges Talent als Koch und nimmt ihn unter ihre Fittiche… MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY ist ein Clash-of-Cultures, das nur so sprüht vor Lebensfreude und dem Spaß an Genuss und Aromen, die auf der Zunge zergehen. Ein inspirierender Film über das Leben in einer fremden Kultur voller Leidenschaft und Herz. Regisseur Lasse Hallström (LACHSFISCHEN IM JEMEN, DAS LEUCHTEN DER STILLE, CHOCOLAT – EIN KLEINER BISS GENÜGT) inszenierte sein internationales Ensemble um Helen Mirren (DIE QUEEN), Om Puri (DER KRIEG DES CHARLIE WILSON), Manish Dayal („90210“) und Charlotte Le Bon (YVES SAINT LAURENT) in authentischer französischer Kulisse und inmitten köstlichster Gerichte, die dem Zuschauer förmlich das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Produziert wurde der Kinofilm von Steven Spielberg und Oprah Winfrey zusammen mit Juliet Blake. Das Drehbuch schrieb Steven Knight, basierend auf der Romanvorlage von Richard C. Morais. 3
ÜBER DIE PRODUKTION „Eine 30-Meter-Reise beginnt in dem Moment, in dem man mutig das hinter sich lässt, was man kennt und den Schritt in eine neue Welt wagt, die weit entfernt vom eigenen Wohlfühlbereich ist. Es ist eine bedeutsame Reise, denn egal wie gering die physische Distanz auch sein mag, sie verändert das Leben wesentlich zum Besseren.“ Richard C. Morais ERFOLGSREZEPT: DER SPRUNG VOM BUCH AUF DIE LEINWAND Die tatsächliche Entfernung vom Restaurant „Le Saule Pleureur“ zum „Maison Mumbai“ ist nicht groß. Sie beträgt ziemlich exakt 30 Meter. Nicht mehr. Nicht weniger. Es ist eine – zugegebenermaßen kleine – Reise, die die Familie Kadam und Madame Mallory im Verlauf des Films mehrere Male antreten, aber tatsächlich steht sie für viel, viel mehr als nur den Abstand zwischen diesen beiden Örtlichkeiten. Es geht um den Punkt in unserem Leben, an dem wir uns aus unserem Wohlfühlbereich hervorwagen und unbekanntes Land betreten, auf der Suche nach uns selbst. Produzentin Juliet Blake, ehemals Managerin bei der Jim Henson Company und dem National Geographic Channel, begab sich selbst auf eine vergleichbare Reise, um The Hundred-Foot Journey auf die Leinwand bringen zu können. Ihren Ausgang nahm sie im Januar 2009. Damals fühlte sich Blake rastlos und unglücklich in ihrem Beruf. Sie las Fahnen von Richard Morais’ Roman The Hundred-Foot Journey (dt. Titel Madame Mallory und der kleine indische Küchenchef), der zu diesem Zeitpunkt noch nicht in den USA veröffentlicht war, und war von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. „Ich habe mich in die Geschichte förmlich verliebt, in die Landschaft, die beschrieben wird, und in die Idee, wie hier die Liebe zum Essen Menschen zusammenführt“, erinnert sich Blake. Sie fährt fort: „Und mir gefiel, wie hier dieses edle und etwas steife französische Restaurant einem lebhaften, farbenfrohen indischen Restaurant gegenüber gestellt wird. In dem einen wird Mozart gespielt, aus dem anderen dröhnt Bollywood-Musik. Das ist ein Aufeinanderprallen der Kulturen von epischen Ausmaßen!“ Als Tochter deutscher Auswanderer fühlte sich Blake ganz unmittelbar von dem Emigrationsthema der Geschichte angesprochen. Sie wuchs in einem Zuhause auf, in dem Englisch ihre zweite Sprache war und ihre Eltern sich weigerten, über den Tod ihrer Großeltern in Auschwitz zu sprechen. Blake berichtet: „Die Geschichte sprach mich an, weil die Figuren auch meine Familie sein könnten. Da wurden so viele wichtige Themen angerissen: Rassismus, Akzeptanz und die Fähigkeit zur Veränderung, was Teil der Geschichte aller Auswanderer ist.“ Sie war überzeugt davon, dass die Geschichte wie geschaffen sei für einen Film. Also arrangierte sie über einen gemeinsamen Bekannten ein Treffen mit Morais, bei dem sie dem Schriftsteller in die Hand versprach, dass der Film gedreht werden würde, woraufhin sie sich die Verfilmungsrechte sichern konnte. Im Anschluss daran wandte sie sich an eine Reihe verschiedener Produktionsfirmen, um herauszufinden, ob Interesse daran bestünde, aus dem Roman ein Drehbuch zu machen. Bei Harpo Films hinterließ das Material besonderen Eindruck bei Oprah Winfrey, die bald schon Freundschaft mit dem Schriftsteller schloss. Steven Spielberg und Stacey Snider bei DreamWorks waren von der Geschichte ebenso berührt und zeigten sich begeistert von dem filmischen Potenzial des Stoffes. Wenig später kamen DreamWorks und Harpo an Bord. Spielberg und Winfrey stießen als weitere Produzenten zu Juliet Blake. Beiden gefiel die Aussicht darauf, diese wunderbare 4
Geschichte und ihre große Botschaft von gegenseitigem Verständnis und Respekt gemeinsam ins Kino zu bringen. Zuletzt hatten die beiden 1985 zusammen an einen Film gearbeitet – DIE FARBE LILA. Steven Spielberg erklärt: „Wir hatten die Gelegenheit, unsere kreativen Energien auf eine sehr verträgliche Weise zusammen zu bringen, um diese Geschichte über die Kompatibilität von Menschen, von denen man niemals annehmen würde, dass sie zueinander passen könnten, zu erzählen.“ Oprah Winfrey fügt hinzu: „Der Roman ist ein kleines Juwel und ein Kunstwerk, das tatsächlich tut und sagt, was ich in meiner Arbeit und durch meine Kunst im Verlauf meiner gesamten Karriere versucht habe zu sagen. Es ist eine Geschichte, die einem ein unglaubliches Hochgefühl beschert. Und zudem war ich natürlich begeistert, endlich wieder mit Steven arbeiten zu können.“ Das Buch erwies sich als internationaler Bestseller und wurde in 28 Ländern verlegt. Es wurde als „Editor’s Choice“ in der The New York Times Book Review vorgestellt und in Winfreys eigenem O, The Oprah Magazine als einer der „Best Summer Reads of 2010“ ausgewählt. Das Glück strahlte für Juliet Blake. Ihr erstes Buch, auf das sie eine Option hatte, ermöglichte ihr gleich eine filmische Zusammenarbeit mit Steven Spielberg und Oprah Winfrey. Die nächste Hürde, die es zu nehmen galt, war die Wahl eines Drehbuchautors, der ein Händchen für das Material haben und die Figuren zu Leben erwecken musste. An der Spitze einer langen Liste möglicher Drehbuchautoren stand der Oscar®-nominierte Steven Knight, zu dessen Arbeiten unter anderem TÖDLICHE VERSPRECHEN (2007) und KLEINE SCHMUTZIGE TRICKS (2002) zählen. Doch die Produzenten befürchteten, dass ein Autor mit seinem Renommee vermutlich zu beschäftigt sein würde. Knight stammt aus Birmingham im Norden Englands, das eine der größten indischen Gemeinden des Vereinigten Königreichs hat. Er reagierte sofort positiv auf das Material und sagte zu. Die Produzenten waren begeistert. „Steven Knight lieferte einen seriösen Film ab, der sich dennoch durch seinen überwältigenden Sinn für Humor auszeichnet“, so Steven Spielberg. „Der Übergang von Roman zu Drehbuch war perfekt.“ Lasse Hallström war ein logischer Kandidat für die Regie von MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY. In Filmen wie MEIN LEBEN ALS HUND (1985), GOTTES WERK UND TEUFELS BEITRAG (1999) und CHOCOLAT (2000) hat er beständig große literarische Geschichten erzählt. Und sein filmischer Stil und seine Sensibilität als Filmemacher waren wie geschaffen für diesen Stoff. Spielberg war lange schon ein großer Bewunderer der Arbeit Hallströms – MEIN LEBEN ALS HUND ist einer seiner absoluten Lieblingsfilme. Für Lasse Hallström war die Arbeit mit einem Filmemacher wie Steven Spielberg als Produzent eine tiefgründige Erfahrung. „Steven war so hilfreich bei der Besetzung, ließ mir Anmerkungen zu den täglichen Mustern zukommen und hatte immer eine Idee, wie man noch ein bisschen weiter am Drehbuch feilen konnte.“ Und für Winfrey und Blake hat er ebenfalls nichts als Lob übrig. „Es ist eine Ehre, Oprah Winfrey mit an Bord zu haben“, sagt er. „Ich liebe es, wie furchtlos sie ihr Leben führt und wie es ihr gelingt, stets das Beste aus den Menschen herauszuholen. Und Juliet Blake ist eine sehr, sehr kluge Produzentin, die ich sehr bewundere. Für mich ist es fast wie ein magischer Zufall: der richtige Stoff zur richtigen Zeit mit den richtigen Schauspielern und der richtigen Gruppe von Produzenten. Das gibt es nicht oft.“ Oprah Winfrey ergänzt: „Ich liebe Lasses Arbeit. Er ist so fantastisch, wenn er Schauspieler in großartigen Kulissen platziert, wie in diesem Fall das wunderbar ländliche Frankreich, und dabei nach und nach die Wahrheit der Geschichte zum Vorschein kommen lässt.“ Blake fügt hinzu: „Er ist ein ausgesprochen sensibler, wunderbarer Filmemacher. Er versteht den Stoff 5
auf eine Weise, die tiefer geht, als man es gewohnt ist. Er ist sehr gut im Umgang mit seinen Schauspielern. Er leitet sie zu ungekünstelten Darstellungen an, indem er ihnen erst einmal die Möglichkeit gibt, ihre Figuren kennenzulernen und den richtigen Rahmen zu finden.“ DER TISCH IST GEDECKT: EINE TRAUMHAFTE BESETZUNG Oberflächlich mag es so erscheinen, als handelte es sich bei MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY um die Geschichte eines Krieges zwischen zwei Restaurants in Saint-Antonin. Tatsächlich steht aber im Mittelpunkt der Fehde der Kampf zwischen Menschen verschiedener Herkunft und verschiedener Überzeugungen. Madame Mallory ist die Besitzerin des „Le Saule Pleureur“, einem angesehenen Restaurant, das für seine klassischen französischen Gerichte wie Bœuf Bourguignon oder Taube mit Trüffel bekannt ist. Sie ist stur, geschäftstüchtig und besteht darauf, dass die Dinge so bleiben, wie sie es gewohnt ist. Als ein grelles indisches Restaurant auf der anderen Straßenseite seine Pforten öffnet, äußert sie umgehend ihr Missfallen: Sie empfindet die Konkurrenz als Beleidigung ihres Empfindens für Geschmack und Ausstattung. Papa mag so laut und unkonventionell wie sein Familienrestaurant, das „Maison Mumbai“, sein, aber er ist auch ein harter Arbeiter und ein durch und durch anständiger Mann. Nach einer Abfolge tragischer Ereignisse musste Familie Kadam ihr Zuhause in Mumbai verlassen, um sich schließlich ausgerechnet in Saint-Antonin niederzulassen. Und er hat keine Angst, Madame Mallory die Stirn zu bieten. Dabei haben die beiden mehr miteinander gemein, als sie zunächst zugeben wollen. Beide sind stolz, entschlossen und dickköpfig. Als es an die Besetzung des Films ging, wussten die Filmemacher, dass es entscheidend sein würde, die richtigen Schauspieler für diese komplexen Figuren zu finden. Hallström erklärt: „Madame Mallory ist nicht ganz einfach zu spielen, weil sie im Laufe des Filmes eine ziemlich große Veränderung durchmacht. Aber ich habe eine Vorliebe für Geschichten, die Figuren auf reale Weise zeigen. Und ich wollte auch diesen Film so glaubwürdig wie nur möglich gestalten.“ Helen Mirren ist eine Schauspielerin, die man sich leicht in dieser Rolle vorstellen kann. Man kennt sie vor allem durch ihre Oscar®-prämierte Darstellung als Königin Elizabeth II. in DIE QUEEN (2006) und ihre mit einem Emmy® belohnte Rolle der Jane Tennison in der erfolgreichen Serie „Prime Suspect“. Mirren beherrscht das Drama ebenso wie die Komödie und wechselt mühelos zwischen den beiden Genres. Und zum Glück für die Produktion erklärte sie sich bereit, die Titelrolle in MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY anzunehmen. Lasse Hallström erklärt: „Helen ist in vielfacher Hinsicht einfach brillant. Ihre Vorstellungskraft kennt keine Grenzen und sie trifft zu jedem Zeitpunkt fantastische, wertvolle und zuverlässige Entscheidungen. Und sie gibt eine perfekte Französin ab, auch wenn sie halb Russin, halb Engländerin ist.“ „Le Saule Pleureur“ hat Madame Mallorys Leben in den letzten 30 Jahren beherrscht. Ihr aufopferungsvoller Einsatz hat sie erfolgreich, aber auch einsam und starrköpfig werden lassen. Unablässig arbeitet sie daran, einen zweiten Stern für ihr Restaurant zu bekommen. Diese Sterne, die alljährlich im Guide Michelin gelistet werden, dem bekanntesten Restaurantführer Europas, zeichnen hervorragende Leistungen in der Gastronomie aus und werden jährlich nur an handverlesene Einrichtungen vergeben – sie können den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg eines Restaurants ausmachen. Helen Mirren berichtet: „Madame Mallory ist ein großer Fisch in einem kleinen Teich in einem Land, in dem Essen sehr ernst genommen wird. Sie ist sehr professionell, zeigt immer vollen Einsatz und lebt mit Haut und Haar für ihr Restaurant. Ihr gesamtes Leben dreht sich längst nur darum.“ 6
Die Arbeit mit Lasse Hallström war eine lohnende Erfahrung für Helen Mirren, da sie eine vergleichbare Herangehensweise an die Schauspielerei hat wie er. Er bevorzugt häufige Wiederholungen von Einstellungen, ermutigt Improvisation und vermeidet im Vorfeld langwierige Diskussionen mit Schauspielern über ihre Rollen, was Mirren als ziemlich erfrischend empfand. Helen Mirren mag eine international gefeierte, von der Kritik gepriesene Schauspielerin sein, die von der Queen zur „Dame“ ernannt wurde, aber die Crew erlebte sie als bodenständigen Menschen und akzeptierte sie umgehend als Teil des Teams. „Helen ist der bodenständigste und klügste Mensch, den man sich vorstellen kann“, meint Juliet Blake. „Und sie brachte nicht nur ihr schauspielerisches Können mit, sondern auch ihr Wissen über Frankreich, ihre Liebe für Essen und ihre Einstellung, Spaß zu haben.“ In der Rolle von Papa, dem Familienpatriarchen der Kadams und Madame Mallorys Hauptgegenspieler, wurde der legendäre indische Schauspieler Om Puri besetzt. Puri, der im Lauf seiner Karriere in mehr als 250 Filmen mitgespielt hat, besitzt ein wunderbares Charaktergesicht und großes schauspielerisches Können, was ihm bei der Darstellung seiner Figur entgegenkam, die im einen Moment noch sensibel zu sein hatte, im nächsten aber schon wieder lustig und überschwänglich. Hallström sagt: „Ich habe Om Puri immer bewundert. Seine Präsenz ist förmlich spürbar und die Stabilität und Autorität dieses Mannes einfach nur perfekt für die Rolle des ‚Papa‘.“ In der Familie Kadam ist Hassan der Bescheidene und Sensible, dem ein Talent im Leben gegeben wurde, das er von seiner Mutter geerbt hat. Zum Glück stießen die Filmemacher auf Manish Dayal und besetzten ihn in der Rolle. Dayal, der in Serien wie „90210“ und „Law & Order: SVU“ auftrat, spürte eine Verbindung zu Hassan und gab sich Mühe, so viel wie möglich zu absorbieren, um förmlich mit der Figur zu verschmelzen. Juliet Blake meint: „Wir wollten, dass das Publikum Hassan auf seiner ersten Reise begleitet, was genau widerspiegelt, wie es Manish mit seiner Rolle erging.“ Und Steven Spielberg fügt hinzu: „Er hat eine schöne, ruhige, beständige Präsenz. Er sieht zwar nicht so aus, aber in vielfältiger Weise ist er tatsächlich so etwas wie Oms Sohn. Da ist etwas, das diese beiden Schauspieler vor und hinter der Kamera eng miteinander verband.“ „Om ist ein Halunke, ein Freund, ein Mentor und ein Mensch, der Liebe förmlich ausstrahlt“, beschreibt Dayal. „Er erfüllt alles, was er sagt, mit Leben, Ausstrahlung, Herz und Intelligenz.“ Als er sie zum ersten Mal sieht, ist Hassan hingerissen von Marguerite, der bezaubernden jungen Frau, die sich mit der Familie anfreundet, als sie in der Stadt ankommt. Sie ist als Sous-Chef Stellvertreterin des Kochs in Madame Mallorys Restaurant und eine stete Quelle der Information – und Inspiration – für Hassan. Obwohl sie die Leidenschaft für das Kochen teilen, ist Marguerite strikt davon überzeugt, dass Köche privat nicht zusammen sein sollten. Als sie seine Gefühle jedoch zu erwidern beginnt, zweifelt sie an der Aufrichtigkeit seiner Motive und versteckt ihre wahren Emotionen. Für die Rolle der Marguerite fassten die Filmemacher mehrere junge Schauspielerinnen ins Auge, aber als Steven Spielberg Aufnahmen von Charlotte Le Bon in einer Fernsehshow sah, wo sie ihr komisches Talent unter Beweis stellte, wurde sie schnell zur ersten Wahl. Spielberg meint: „Charlotte kam auf die Bühne und ließ in dieser Talkshow ein paar wunderbare Gags zum Thema Wetter ab. Mir wurde in diesem Moment bewusst, dass jemand, der so schön ist und gleichzeitig so lustig sein kann, ein Juwel ist.“ 7
Le Bon, die in Montreal geboren wurde und in Filmen wie YVES SAINT LAURENT (2013) und DER SCHAUM DER TAGE (2013) zu sehen war, verband bei ihren Vorsprechterminen auch eine enorme Chemie mit Dayal und so erhielt sie schließlich das Angebot, in MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY mitzuspielen. Charlotte Le Bon fügt hinzu: „Mir gefiel, dass Marguerite so viel Leidenschaft für das Kochen aufbringt. Ich fand das sehr inspirierend. Als Schauspieler will man Figuren spielen, die eine gewisse Entwicklung durchmachen. Auf Marguerite trifft das zu, und das sprach mich an.“ Dayal erzählt: „Sie hat eine wunderbare Energie, die ich als magnetisch beschreiben würde. Und wir haben eine ähnliche Sensibilität, was die Arbeit mit ihr einfach machte und sehr lustig sein ließ.“ Und Juliet Blake findet: „Charlotte ist perfekt für die Rolle. Sie ist einerseits bildschön, hat aber auch eine etwas schrullige Seite. Und sie ist hinreißend komisch.“ „Charlotte ähnelt Helen Mirren. Beide sind furchtlose Frauen. Sie ist smart, schlagfertig und lustig. Und sie hört zu, wenn sie schauspielert. Sie hört demjenigen zu, mit dem sie spricht. Das ist das Merkmal eines guten Schauspielers“, so Lasse Hallström. Die weiteren Mitglieder der Familie Kadam – Mansur, Mahira, Mukhtar und Aisha – werden von Dillon Mitra, Farzana Dua Elahe, Amit Shah und Aria Pandya gespielt. Zu Beginn der Dreharbeiten standen einfache Außenaufnahmen mit der Kadam-Familie auf dem Drehplan. Auf diese Weise hatten die Schauspieler Gelegenheit, einander besser kennenzulernen. An den Wochenenden kochte Om Puri für seine Leinwandfamilie, damit alle sich wohlfühlten und enge Bande miteinander knüpfen konnten, was die Familie vor der Kamera echter werden ließ. DAS MENÜ WIRD VORBEREITET: DER LOOK DES FILMS MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY ist ein opulentes Fest der Aromen für alle Sinne und eine der entscheidenden Zutaten ist die atemberaubende Kulisse des französischen Hinterlands. Hallström hatte sich als Spielstätte für seinen Film von Anfang an ein kleines französisches Dörfchen wie aus dem Bilderbuch vorgestellt, mit sanften Hügeln, Weinbergen und Kirchen aus Feldsteinen. Und er wollte einen Ort, den man noch nie zuvor im Kino gesehen hatte. Wochenlang wurde das Land durchkämmt, bis die Filmemacher Saint-Antonin-Noble-Val im Süden Frankreichs entdeckten. Gelegen inmitten der üppigen Natur der Midi-Pyrénées-Region, strahlt das Örtchen eine träumerische Zeitlosigkeit aus und war auch was Größe und Lage anbetrifft ideal für eine größere Filmproduktion. Saint-Antonin besitzt sogar einen eigenen Marktplatz, der allwöchentlich zum Bauernmarkt umfunktioniert wird und bei einigen entscheidenden Stellen im Drehbuch zum Einsatz kommen konnte. Viele der Händler, die auf dem Markt arbeiten, wurden als Statisten im Film eingesetzt, ebenso wie ihre Produkte aus eigener Ernte: frisch gepflückte Blumen, Weine aus der Provinz und gerade hergestellter Käse. Tatsächlich gibt es in Saint-Antonin einen beeindruckenden Stand mit Gewürzen, die in großen braunen Papiertüten in fünf Reihen präsentiert werden. Sie fanden im Film Verwendung in der Gewürzschachtel, die Papa seinem Sohn Hassan als Erinnerungsstück an seine Mutter überreicht. Den Oscar®-nominierten Szenenbildner David Gropman, der mit Hallström bereits an CHOCOLAT (2000) und GOTTES WERK UND TEUFELS BEITRAG (1999) gearbeitet hat, zog die Gegend sofort in ihren Bann. Er sagt: „Die Architektur in dieser Gegend, die Landschaften und die wunderbare Ortschaft waren einfach perfekt für unsere Geschichte.“ Und Om Puri merkt an: „Es ist wunderschön, es ist exotisch, es ist pittoresk. Überall findet sich Grün, und man entdeckt herrliche Täler. Besonders hat mich der sehr leise Lebensrhythmus in der Gegend beeindruckt.“ 8
Während das „Le Saule Pleureur“ in der Geschichte als Standard gezeigt wird, nach dem französische Kultur und Küche bemessen werden, ist das „Maison Mumbai“ der Inbegriff von Leidenschaft und Wärme. Zwei Restaurants zu finden, die diesen Ansprüchen gerecht werden, erwies sich als gewaltige Aufgabe. Die Wahrscheinlichkeit, ein geeignetes Gebäude für das makellose und piekfeine Restaurant, das dem Anspruch von Madame Mallory entspricht, in ein und derselben Stadt zu finden wie ein etwas heruntergekommenes, verwahrlostes Haus, das man in ein indisches Hofrestaurant verwandeln konnte, ging gegen Null. Schließlich wurde man doch fündig und entdeckte den idealen Ort, um die Außenaufnahmen für das „Le Saule Pleureur“ zu drehen. Mitten auf dem Land, abseits an einer winzigen Straße, fand sich ein elegantes rosafarbenes Anwesen aus dem 19. Jahrhundert, das sich hinter einer hohen Hecke verbarg. Das im bürgerlichen Stil errichtete Gebäude, das man als „La Durantié“ kennt, wurde zur Jahrhundertwende von zwei Schwestern errichtet. Das Innere des Hauses konnte auch eingesetzt werden, um die Szenen in Madame Mallorys Schlafzimmer sowie im Restaurant zu drehen (die Küche des „Le Saule Pleureur“ wurde als Kulisse in einer Studiohalle gebaut). In einem wirklichen französischen Haus drehen zu können, erwies sich für die Besetzung als zusätzliche Inspiration. „In dem Moment, als ich es erblickte, wusste ich, dass wir unser „Le Saule Pleureur“ gefunden hatten“, erinnert sich Gropman. „Es verbreitet ein bisschen Pariser Flair und hat ein Maß an Feinheit, das man in den anderen Gebäuden, die das Publikum in der Stadt sehen wird, nicht findet.“ Danach intensivierten die Filmemacher ihre Suche nach einem Gebäude, das man als „Maison Mumbai“ einsetzen konnte. Sie hofften, direkt an einer Straße fündig zu werden, damit man es ohne großen Aufwand digital mit dem Äußeren des „Le Saule Pleureur“ kombinieren konnte. Schließlich entdeckte man ein baufälliges Bauernhaus in Carlus, einer Kleinstadt mit 650 Einwohnern, zehn Kilometer außerhalb von Saint-Antonin. Leider befand es sich nicht in der Nähe einer Straße, aber die Besitzer gaben der Produktion ihre Einwilligung, für die Dauer der Dreharbeiten eine Straße und eine kleine Steinmauer vor ihrem Haus zu bauen. Noch großzügiger war ihre Erlaubnis, auf der anderen Seite der Straße eine Fassade des „Le Saule Pleureur“ in einem ihrer Felder zu errichten. Die zweistöckige Frontseite, hinter der ein riesiger Blue-Screen und ein fünfstöckiger Kran mit einer gewaltigen Scheinwerferanlage aufgestellt wurden, kam bei allen Szenen zum Einsatz, die auf der Straße zwischen den beiden Restaurants gedreht wurden. Oprah Winfrey erinnert sich: „Als ich zum ersten Mal den Drehort besuchte, machte mein Herz förmlich einen Sprung. Es war, als würde man mitten in die Geschichte steigen, genauso, wie ich sie mir beim Lesen vorgestellt hatte. Da dreht man einen Film darüber, seinen Horizont in neuen Umgebungen zu erweitern, und dann kann man es seiner Besetzung bieten, in genau dieser Atmosphäre und nicht auf einem Studiogelände in Hollywood zu arbeiten.“ Der Autor Richard C. Morais teilt ihre Ansicht: „David Gropman hat das, was ich mir ausgemalt hatte beim Schreiben, noch einmal massiv verbessert. Es ist das alte Frankreich und das ungeschminkte Mumbai, Seite an Seite.“ Gropman erhielt außerdem die Aufgabe, die vier verschiedenen Küchen zu entwerfen, die man im Verlauf des Films zu sehen bekommt, und er wollte dabei gewährleisten, dass sie den jeweiligen Charakteren ihrer Köche entsprachen. Er sagt: „Küchenchefs entwickeln eine große Leidenschaft für das Essen, das sie zubereiten. Deshalb liegt man nicht falsch, wenn man sagt, dass ihnen die Orte der Zubereitung heilig sind. Das Ziel war es, ein bisschen Spaß mit dem Aussehen zu haben, gleichzeitig aber sicherzustellen, dass es im Zusammenhang mit der jeweiligen Figur authentisch wirkte.“ 9
Die Produktion drehte 52 Tage in Frankreich, danach folgten vier weitere Tage mit einer kleineren Crew in Indien. Die Crew selbst kam übrigens einem Schmelztiegel verschiedenster Nationen gleich: Eine Vielzahl von Franzosen, aber auch Amerikaner, Briten und Inder, sowie ein schwedischer Regisseur, Kameramann und Kameracrew. „Am Set wurden durchgehend vier Sprachen gesprochen: Englisch, Französisch, Schwedisch und Hindi“, erzählt Juliet Blake. „Das Filmemachen war so grenzübergreifend wie der Film selbst.“ DIE KOMBINATION DER ZUTATEN: ZWEI KULTUREN UND KÜCHEN IM KONFLIKT Der Konflikt zwischen dem „Le Saule Pleureur“ und dem „Maison Mumbai“ steht symbolisch für den Zusammenprall zweier sehr unterschiedlicher Kulturen: Madame Mallorys stolze Halsstarrigkeit auf der einen und Papas unnachgiebige Sturheit auf der anderen Seite. Sie ist überzeugt, die französische Kultur und französische Haute Cuisine stehe auf dem Spiel, während er befürchtet, seine Familie könne einmal mehr aus der Stadt gejagt werden, weil sie nicht dazu passt. Jeder fühlt sich von dem anderen herausgefordert, und keiner ist Willens, auch nur einen Schritt nachzugeben. Om Puri sagt: „Madame Mallory erscheint sehr gepflegt und elitär, aber ihre Haltung ist einfach sehr klassisch, während Papa ein hemdsärmeliger Typ ist. Aber wer sagt, dass hemdsärmelige Typen weniger Daseinsberechtigung haben?“ Und Helen Mirren fügt hinzu: „Es ist ein Streit, der sich zu einem kompromisslosen Krieg innerhalb einer zivilisierten Gesellschaft entwickelt, aber ein Krieg ist es allemal.“ „Das Essen spielt eine große Rolle dabei, die Familie zusammenzubringen“, meint Oprah Winfrey. „Es ist das besondere Merkmal, mit dem sie sich hervorheben können, weil sie es in den Fingerspitzen haben, die außergewöhnlichsten Mahlzeiten zu zaubern – Mahlzeiten, die einen spirituell und emotional sättigen und obendrein noch sehr lecker sind.“ Als Hassan an Madame Mallory herantritt und ihr das Angebot macht, ein Omelett zuzubereiten, versteht sie sofort die Bedeutung der Geste. Sie weiß um sein Geschick im Umgang mit Zutaten, aber erst als sie sein Omelett probiert, erkennt sie sein Talent und versteht, wie genial er tatsächlich ist. Dieses Omelett muss im Film ohnehin auf ganz besondere Weise zubereitet werden – was im Übrigen auch auf alle anderen Speisen zutrifft. Manish Dayal gelang es, dem Gericht seine ganz eigene Note zu geben, als die Szene schließlich gedreht wurde. „In meiner Kindheit bereitete mein Vater immer ein ganz spezielles Omelett zu“, erinnert er sich. „Und das ist das Omelett, das wir im Film zubereiten. Da kommt Chilipuder dazu, Buttermilch, ganz viel Koriander und ein zarter Hauch von schwarzem Pfeffer.“ „Als ich das Drehbuch las, lief mir bei dieser Szene förmlich das Wasser im Munde zusammen“, erzählt Oprah Winfrey. „Ich konnte es gar nicht erwarten, dieses Omelett selbst auszuprobieren!“, berichtet Drehbuchautor Steven Knight. „Ich hatte mir beim Drehbuchschreiben eine Faustregel zurechtgelegt, die besagte: Wenn ich auf ein Problem mit der Handlung stoßen sollte, könnte ich es immer mit Essen lösen. Hassans Leidenschaft am Kochen und der tiefe Wunsch diese Kunstform weiterzuentwickeln, sind es, die schließlich die Mauer zwischen Madame Mallory und Papa einstürzen lassen. Die Liebe zum Essen ist die eine Sache, die die Vorurteile hinwegfegt, die die beiden Seiten auf den gegenüberliegenden Seiten der Straße getrennt haben.“ Die indische Küche wird in aller Vielfalt ihrer Aromen gefeiert: die Würze des Ingwers im Chicken Tikka Massala; der üppige Meeresgeschmack des Seeigels; der süße, beißende Geruch der Gewürznelke im Chicken Tandoori. Die meisten Gerichte sind stark gewürzt mit Chili, Kardamom und Kreuzkümmel, mit Zimt, Safran und Koriander. Die indische 10
Herangehensweise ans Kochen ist spontan und entspannt, viele der Gerichte werden ohne Besteck gegessen. Om Puri erklärt: „In Indien gehen wir ganz locker mit unserem Essen um. Beim französischen Essen geht es stark um die Präsentation – beim indischen Essen nicht unbedingt. Aber die vielen verschiedenen Küchen, die wir in Indien haben, sind wunderbar, angefüllt mit Aromen und Gewürzen. Die ganze Welt zog es nach Indien wegen unserer Gewürze.“ Für die Franzosen ist Geschmack natürlich auch wichtig, aber man zelebriert ihn eher unauffällig. Und die Zubereitung, besonders die Technik, ist ebenso wichtig wie das, was am Ende dabei herauskommt. Kräftige Käse, Brot und Gebäck und Wein werden am häufigsten mit französischer Küche in Verbindung gebracht, ebenso wie die üppigen Soßen (Bechamel, Velouté, Tomat, Espagnole und Hollandaise). Als Hassan mit der Zubereitung dieser Soßen für Marguerite seine ersten Gehversuche in Richtung französischer Küche unternimmt, kann man erstmals erahnen, wie groß sein Talent als Koch tatsächlich ist. Es ist die Vielfalt der Stile, die in Hassan das Interesse an der französischen Küche erwachen lässt und ihn dazu motiviert, sich von Madame Mallory in klassischer französischer Kochkunst ausbilden zu lassen. Als stolzer Emigrant fühlt sich Papa zunächst verraten, aber der Stolz auf seinen Sohn ist schließlich doch größer, und beide Erwachsenen beschließen, ihre Fehde um Hassans Willen ruhen zu lassen. „Weil sie zwei so unterschiedliche Menschen sind, dauert es einfach seine Zeit, bis sie den jeweils anderen so akzeptieren können, wie er ist, auch wenn sie sich rein örtlich doch so nah stehen“, meint Om Puri. „Madame Mallory ist nur 30 Meter entfernt, aber sie muss eine viel weitere Strecke zurücklegen, um Freundschaft mit Papa schließen zu können.“ „Es ist eine Reise, die Hassan machen muss“, erklärt Steven Knight, „um Einblicke in die französische Küche zu erhalten. Es ist eigentlich eine sehr kurze Reise auf die andere Straßenseite, aber aufgrund der so unfassbar verschiedenen Lebensstile scheint es schier unmöglich. Aber als er die Reise dann antritt, erkennt man schnell, dass die beiden wie geschaffen für einander sind.“ Manish Dayal fügt hinzu: „Dieser kleine Schritt bedeutet sehr viel. Es ist die Brücke zwischen Hassans Kindheit auf einem Markt in Indien hin zu seiner Entwicklung zum Koch französischer Gerichte.“ BON APPETIT: LEINWANDBILDER ZUM ANBEISSEN Wie heißt es so schön: Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. Essen hat die Kraft zu heilen, Menschen zusammenzubringen und zu inspirieren. Es verbindet Kulturen und gibt uns einen Einblick in das Leben anderer Menschen und deren Anschauungen und Erfahrungen. Hassan ist anfangs ein junger Mann mit einem Interesse an gutem Essen, der gesegnet ist mit einer besonderen Begabung. Er kann Nahrung nicht nur mit seiner Zunge schmecken, sondern auch mit seinen anderen Sinnen erfahren. Er entwickelt eine Faszination für die französische Küche. Jede Nacht geht er mit den Kochbüchern zu Bett, die Marguerite ihm gegeben hat. Und er benutzt seine Kenntnis indischer Gerichte, um sie mit neuen Rezepten zu verbinden, die er in der französischen Küche entdeckt hat. Damit gelingt es ihm, eine Brücke zwischen den beiden Kulturen zu schlagen. „Essen ist der große Gleichmacher“, meint Steven Spielberg. „Es sorgt für faire Voraussetzungen und bringt die Menschen auf eine Augenhöhe, egal welche Nationalität, welchen Glauben und welche Weltanschauung sie haben mögen. Essen ist die Ambrosia, um die wir alle uns scharen.“ 11
Vor Beginn der Dreharbeiten erhielten Dayal und Le Bon Grundkurse im Kochen. Beide sollten die Gelegenheit erhalten, die Unterschiede zwischen der französischen und der indischen Küche aus erster Hand mitzuerleben. Köche aus Frankreich und Indien waren beim Dreh zugegen, um den Schauspielern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und gleichzeitig Anregungen zu geben, wie man das Essen und die Gerichte am besten ausleuchten und filmen könnte. Dazu gehörten die französischen Chefköche Vincent Meslin und Lanaic Jourden sowie Anil Abhimanyu Sharma und Floyd Cardoz als kulinarische Berater der indischen Küche. „Die wichtigste Lernerfahrung für mich war, dass es beim Kochen wirklich um Gesten und Körpersprache geht“, erzählt Charlotte Le Bon. „Und wenn man etwas Temperament hat, ist das auch nicht das Schlechteste.“ Als es daran ging, die Szenen mit den Gerichten zu drehen, sahen sich die Filmemacher mit einer ungewöhnlichen Herausforderung konfrontiert: Wie konnte man gewährleisten, dass die Speisen auf der Leinwand so verlockend und realistisch aussahen wie in Natura? Ganz besonders wichtig war es Hallström, dass sich die Aufnahmen organisch anfühlten, er wollte keine bloßen Postkartenmotive, die das Publikum womöglich von der Geschichte ablenken würden. „Meine größte Angst war es, eine Nahaufnahme von einem Gericht zu machen, die dann so aussieht wie in einem dieser in Zeitlupe geschossenen Werbespots für Spaghetti“, sagt Lasse Hallström. „Aber unser Kameramann Linus Sandgren hat einen natürliches Talent dafür, sich dem Essen auf eine poetische Weise zu nähern, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft, wenn wir näher zoomen.“ MIT JEDEM BISSEN NÄHER AN DER HEIMAT: DÜFTE, DIE UNS DEFINIEREN Als er es endlich nach Paris geschafft hat, das Zuhause vieler der größten Genießer Europas, stellt Hassan fest, dass er sich mehr und mehr abgelenkt fühlt. Die Gerichte, die er kreiert, sind kalt und klinisch, die Arbeit entfremdet ihn, und erstmals in seinem Leben erledigt er die Dinge nur mechanisch und ohne große Lust. Er verspürt keine Leidenschaft, keine Freude. „In Frankreich gibt es das wunderbare Wort ,deraciné’, das so viel bedeutet wie ,entwurzelt’“, beschreibt Richard C. Morais. „Es gibt heutzutage viele Menschen auf der Welt, und Hassan und Papa gehören dazu, die aus einer bestimmten Kultur kommen, aber ihr Leben hat sie in einer anderen verankert. Wenn es einem so geht, muss man sich, glaube ich, die Frage stellen: Wo ist die Heimat?“ Und Steven Knight fügt hinzu: „Paris ist das Epizentrum der besten Restaurants der Welt, aber die gerade besonders angesagte Mode der Molekularküche ist sehr wissenschaftlich. Da ist nicht viel Platz für Emotion. Sie weist nicht zurück auf traditionelle Wurzeln jedweder Art. Sie ist noch nicht einmal besonders französisch. Also stellt Hassan fest, dass er in einer sehr sterilen Welt gelandet ist.“ Juliet Blake meint: „In der Welt der Molekularküche schafft es Hassan ganz nach oben, aber es ist eine Küche aus rostfreiem Stahl und Schwaden von Trockeneis und Reagenzgläsern. Sie hat keine Seele. Sie ist das genaue Gegenteil der Wärme und Vertrautheit, die von der Küche des „Maison Mumbai“ ausgeht.“ Hassan sehnt sich nach seiner Familie, nach Marguerite, nach dem Leben, das er in Saint- Antonin hatte. Und er kommt zu der Erkenntnis, dass es beim Kochen vor allem um Erinnerungen geht. Und Essen ist es, was ihn schließlich nach Hause ins Dorf führt. „Jede 30-Meter-Reise ist wie DER ZAUBERER VON OZ (1939)“, sagt Oprah Winfrey. „Sie ist nie 12
weiter entfernt als der eigene Hinterhof. Und Essen kann ein Wohlgefühl zurückbringen, eine Erinnerung daran, dass man umhegt, unterstützt und geliebt wird. Jeder Bissen gibt einem das Gefühl, geliebt zu werden. Und jeder Bissen bringt einen dem Zuhause näher.“ In MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY siegt die Leidenschaft über Vorurteile. Es geht um das Zusammenführen zweier Welten durch die Kraft der Akzeptanz und des Verstehens und des vereinenden Wesens des Essens. „Gehen Sie nicht zum Abendessen, bevor Sie den Film gesehen haben“, empfiehlt Helen Mirren. „Und danach essen Sie in einem schönen französischen oder indischen Restaurant.“ 13
DIE DARSTELLER HELEN MIRREN (Madame Mallory) HELEN MIRREN ist für ihre Arbeit in Theater, Film und Fernsehen international hoch angesehen. Ihre schauspielerische Leistung als Königin Elizabeth II. in DIE QUEEN (2006) brachte ihr einen Oscar®, Golden Globe®, Screen Actors Guild Award® sowie BAFTA Award® ein. Überdies wurde sie für diese Rolle von nahezu jeder Kritikervereinigung von Los Angeles bis London zur Besten Schauspielerin gewählt. 2014 erhielt sie die Mitgliedschaft in der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) für ihre bedeutende Karriere im Filmbereich. 2013 drehte sie unter anderem für HBO ein Biopic über Phil Spector. An der Seite von Al Pacino als Phil Spector spielte sie die Rolle der Anwältin Linda Kenney Baden und gewann nicht nur einen SAG Award®, sondern wurde zudem auch für einen Emmy® und Golden Globe® vorgeschlagen. Im selben Jahr übernahm sie die Synchronrolle der Dekanin Hardscrabble in Disney/Pixars DIE MONSTER UNI (2013). Zu den weiteren aktuellen Arbeiten von Helen Mirren zählt R.E.D. 2 (2013) mit Bruce Willis, John Malkovich und Anthony Hopkins. In HITCHCOCK (2012), einer Produktion von Sacha Gervasi, spielte sie Alma Reville, die Frau von Hitchcock, verkörpert von Anthony Hopkins. Für diese Performance erhielt sie eine Nominierung bei den Golden Globes® und den SAG Awards®. Als Mossad-Agentin war sie in John Maddens Thriller EINE OFFENE RECHNUNG (2010) zu sehen, und für den ungarischen Regisseur Istvan Szabo stand sie für HINTER DER TÜR (2012) vor der Kamera. Helen Mirren startete ihre Karriere in der Rolle der Kleopatra am National Youth Theatre. Anschließend wechselte sie zur Royal Shakespeare Company, wo sie in Inszenierungen wie „Troilus and Cressida“ oder „Macbeth“ zu sehen war. 1972 trat sie Peter Brooks berühmter Theatertruppe bei und tourte mit ihr um die Welt. Den Fuß in die Filmbranche setzte sie mit Michael Powells DAS MÄDCHEN VOM KORALLENRIFF (1968). Den Durchbruch feierte sie dann allerdings erst 1980 mit John Mackenzies RIFIFI AM KARFREITAG (1980). In den folgenden zehn Jahren war sie in einer Vielzahl angesehener Produktionen zu sehen, wie in John Boormans EXCALIBUR (1981), Neil Jordans irischem Thriller CAL (1984), der ihr die Auszeichnung als Beste Schauspielerin des Festival de Cannes sowie den Evening Standard Film Award einbrachte, in Peter Weirs MOSQUITO COAST (1986), Peter Greenaways DER KOCH, DER DIEB, SEINE FRAU UND IHR LIEBHABER (1989) sowie in Charles Sturridges ENGEL UND NARREN (1990). Zum ersten Mal für einen Academy Award® wurde Helen Mirren für ihre schauspielerische Leistung als Queen Charlotte in Nicholas Hytners KING GEORGE – EIN KÖNIGREICH FÜR MEHR VERSTAND (1994) vorgeschlagen. Mit dieser Rolle gewann sie zudem den Preis als Beste Darstellerin des Festival de Cannes. Ihre zweite Oscar®-Nominierung folgte für Robert Altmans GOSFORD PARK (2001), in dem sie die Haushälterin Mrs. Wilson gab. Weitere Ehrungen für diese Performance waren Nominierungen bei den Golden Globes® und BAFTA Awards®, mehrere Preise von verschiedenen Kritikerverbänden sowie ein doppelter SAG Award® (zum einen als Beste Nebendarstellerin, zum anderen als Teil des ausgezeichneten Ensembles). 2009 stand Helen Mirren erneut auf den Nominiertenlisten der Oscars® und Golden Globes®; dieses Mal für ihre Performance als Sofja Tolstoi in EIN RUSSISCHER SOMMER (2009). Zu ihrer Filmographie gehören außerdem Terry Georges MUTTER & SÖHNE – SOME MOTHER’S SONS (1996), bei dem sie auch als assoziierte Produzentin beteiligt war, 14
KALENDER GIRLS (2003), ANATOMIE EINER ENTFÜHRUNG (2004), SHADOWBOXER (2006), STATE OF PLAY – STAND DER DINGE (2009), THE TEMPEST – DER STURM (2010) und BRIGHTON ROCK (2010). Das Fernsehpublikum kennt sie aus der preisgekrönten Serie „Prime Suspect“ als Detective Chief Inspector Jane Tennison. Für diese Rolle hat sie in frühen Folgen der Serie einen Emmy Award® sowie drei BAFTA Awards® gewonnen und wurde für zahlreiche weitere Preise nominiert. Einen zweiten Emmy Award® sowie eine Golden-Globe®-Nominierung erhielt sie für ihre Performance in der letzten Folge der Serie, „Prime Suspect 7: The Final Act“ aus dem Jahr 2006. Unlängst wurde Helen Mirren für ihre schauspielerische Leistung als Königin Elizabeth I. in der HBO-Miniserie „Elizabeth I“ mit einem Emmy Award®, einem Golden Globe® sowie SAG Award® geehrt. Ihre lange Filmographie im Fernsehbereich umfasst auch „Losing Chase“, „The Passion of Ayn Rand“, „Door to Door“ sowie „The Roman Spring of Mrs. Stone“, für die sie wieder Anwärterin bei den Golden Globes®, Emmy Awards® und SAG Awards® war. Für das Theater arbeitete Mirren ebenso in erheblichem Umfang. Unlängst war sie wieder in der Rolle der Königin Elizabeth II. im The Audience am Londoner West End zu sehen und gewann einen Olivier Award als Beste Schauspielerin. Eine Nominierung in dieser Kategorie erhielt sie für ihre Performance in „Mourning Becomes Electra“ am Londoner National Theatre. 2009 war sie am National Theatre in der Titelrolle von „Phädra“ zu sehen, das Sir Nicholas Hytner inszenierte. Zur Dame of the British Empire wurde sie 2003 ernannt. OM PURI (Papa) OM PURI ist einer der meist gefeierten Schauspieler Indiens. Er studierte drei Jahre lang an der National School of Drama und weitere zwei Jahre am Film & Television Institute. In den vergangenen 35 Jahren spielte er in mehr als 250 Produktionen mit und leistete zudem einen beträchtlichen Beitrag zum indischen und britischen Fernsehen. Seinen ersten National Award gewann Puri 1982 für AROHAN (1982). 1984 folgte sein zweiter National Award für ARDH SATYA (1983), zudem ehrte ihn das Karlovy Vary International Film Festival als Besten Schauspieler. 1986 wurde ihm der Soviet Land Nehru Award für seinen Beitrag zum sozial relevanten Kino überreicht. 1990 erhielt er die Auszeichnung als „Padamshri“, die vierthöchste Ehre in Indien. 1997 gewann er für seine Performance in MY SON THE FANATIC (1997) den Preis als Bester Europäischer Schauspieler im Rahmen des International Film Festival Brüssel. Im Jahr 2000 wurde ihm für seinen Beitrag zum guten Kino der Grand Prix De Americans des Montreal International Film Festival verliehen. Ebenfalls 2000 folgte eine BAFTA®-Nominierung als Bester Schauspieler für seine schauspielerische Leistung in EAST IS EAST (1999). 2005 ernannte ihn Königin Elizabeth II. zum Officer of the Order of the British Empire; zudem wurde er als Vorsitzender der National Film Development Corporation gewählt. Überdies spielte er in über zwei Dutzend amerikanischen Produktionen mit, darunter GANDHI (1982), STADT DER FREUDE (1992), WOLF – DAS TIER IM MANNE (1994), DER GEIST UND DIE DUNKELHEIT (1996), MY SON THE FANATIC (1997), DAS B-TEAM – BESCHRÄNKT UND AUF BEWÄHRUNG (2001), CODE 46 (2003), DER KRIEG DES CHARLIE WILSON (2007), SHOOT ON SIGHT (2007), WHITE TEETH (2002), SECOND GENERATION (2000) und „The Canterbury Tales“ (2003; Miniserie). 15
MANISH DAYAL (Hassan Kadam) MANISH DAYALs Filmographie umfasst Rollen in „90210“, „Law & Order: SVU“, „The Good Wife“ und „Switched at Birth“. Über die Nanubhai Education Foundation setzt sich Dayal stark für die Verbesserung des Bildungswesens in ländlichen Gebieten Indiens ein. CHARLOTTE LE BON (Marguerite) Die kanadische Schauspielerin CHARLOTTE LE BON, Tochter der Schauspielerin Brigitte Paquette, gibt mit MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY ihr amerikanisches Filmdebüt. Ihre französischsprachigen Arbeiten umfassen DER SCHAUM DER TAGE (2013), ASTERIX & OBELIX: IM AUFTRAG IHRER MAJESTÄT (2012), LA STRATÉGIE DE LA POUSSETTE (2012) und LE GRAND MÉCHANT LOUP (2013). Vor kurzem war sie in LA MARCHE (2013), YVES SAINT LAURENT (2013) und LIBRE ET ASSOUPI (2014) in den Kinos zu sehen. Le Bon begann ihre Karriere als Wettermoderatorin und Stand-up-Komikerin im französischen TV-Nachrichtenprogramm „Le Grand Journal“ auf Canal+ und spielte unlängst in „L’Enver du Dévor“ mit. FARZANA DUA ELAHE (Mahira Kadam) FARZANA DUA ELAHE trat zum ersten Mal in dem mit einem BAFTA® ausgezeichneten Fernsehdrama „Britz“ von Peter Kosminksy auf. Im Anschluss daran ergatterte sie eine Rolle in Mike Newells Kinofilm PRINCE OF PERSIA: DER SAND DER ZEIT (2010). Im Fernsehen spielte sie zudem in der von der Kritik gelobten Serie „Broadchurch“, in „Married Single Other“ und „England Expects“ mit. Sie ist eine feste Instanz in Londons Theaterszene. Unlängst war sie in „Burn/Chatroom/Citizenship“ am Royal National Theatre sowie in „Open Court“ am Royal Court Theatre zu sehen. AMIT SHAH (Mansur Kadam) AMIT SHAH wurde in Londons Norden geboren und studierte Schauspielkunst an der Universität von Staffordshire; zudem ließ er sich an der London Academy of Music and Dramatic Art ausbilden. 2003 erhielt er die Erlaubnis, seine Abschlussprüfung vorzuziehen, um mit den Produktionsvorbereitungen von „Bombay Dream“ beginnen zu können. Das Musical am West End wurde von Andrew Lloyd-Webber produziert und A.R. Rahman steuerte die Musik bei. Shah arbeitete kontinuierlich für Fernsehen und Theater. 2006 wurde ihm eine Rolle in „The Royal Hunt of the Sun“ am National Theatre angeboten. Er sollte darin den Part übernehmen, den Sir Derek Jacobi 1964 in der Originalinszenierung spielte. Er blieb für drei weitere Inszenierungen am National Theatre, darunter für „The Alchemist“ von Sir Nicholas Hytner, der ihm eine Nominierung für einen Ian Charleson Award einbrachte. Überdies 16
spielte er einen wichtigen Part in „The Man of Mode“ an der Seite von Tom Hardy und Hayley Atwell. Das Royal Court Theatre in London bot ihm die Hauptrollen in zwei verschiedenen Inszenierungen an. In der britischen Komödie ALLES KOSCHER! (2010) aus der Feder von David Baddiel spielte Shah neben Richard Schiff und übernahm die Rolle des Rashid, Sohn von Mahmud (gespielt von Omid Djalili). Weitere Filmproduktionen mit Shah sind VERWANDTE SEELEN (2006), 13 SEMESTER (2009), IT’S A WONDERFUL AFTERLIFE (2010), THE FACILITY (2012) und STREETDANCE KIDS – GEMEINSAM SIND WIR STARS (2013). 2010 wurde er als Oswald in der am Donmar Warehouse entstandenen Inszenierung von „King Lear“ besetzt, neben Sir Derek Jacobi, der in der Titelrolle zu sehen war. Das Stück reiste im Anschluss an die Brooklyn Academy of Music (BAM) in New York. In der Rolle des Nick Chandrakala war er in „The Smoke“ auf Sky 1 zu sehen, und in der zweiten Staffel der erfolgreichen Netflix-Serie „Lilyhammer“ spielte er die Rolle des Viswanathan an der Seite von Steven Van Zandt. ARIA PANDYA (Aisha Kadam) ARIA PANDYA ist zehn Jahre alt und besucht die von Esta Charkham geleitete Londoner Schauspielschule Education in Stage and Theatre Arts (E.S.T.A.). Pandya ist seit drei Jahren Schülerin und erarbeitete dort Stücke wie „Seussical: The Musical“ oder „Bugsy Malone“. Sie lebt mit ihren Eltern in West-London. In MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY gibt sie ihr professionelles Debüt als Schauspielerin. DILLON MITRA (Mukhtar Kadam) DILLON MITRA ist ein britischer Schauspieler aus Muswell Hill im Norden London. Seine Karriere vor der Kamera startete er mit gerade mal vier Monaten für einen Promodreh des Fernsehsenders Discovery Channel. Rasch wurde er von einem Agenten für Modelarbeiten und Jobs im Bereich Werbung unter Vertrag genommen. In zahlreichen Print- und Fernsehkampagnen von Firmen wie ASDA, Sainsbury’s, Tesco, Dream Toys, Shell, Early Learning Centre und Coram’s war er zu sehen. 2012 trat er im Fernsehen in der von Open Mike produzierten Show „Comedy World Cup“ auf. Im selben Jahr gab er den Erzähler in der BBC-Produktion „Ladies Paradise“. Mitra wollte als leidenschaftlicher Filmliebhaber schon immer als Schauspieler arbeiten. Mit dem sehr frühen Einstieg in die Branche konnte er sich bis heute eine solide Filmographie aufbauen, die ihn seine eingeschlagene Richtung mit Leichtigkeit weiterverfolgen lässt und ihm das nötige Vertrauen vor der Kamera gibt. Derzeit spielt er am Saturday Youth Theatre der renommierten Central School of Speech & Drama. MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY ist sein Filmdebüt. MICHEL BLANC (Bürgermeister) Der französische Schauspieler, Autor und Regisseur MICHEL BLANC arbeitete bei zahlreichen Film- und Fernsehprojekten mit. Dazu gehören PRET-À-PORTER (1994), GROSSE FATIGUE (1994), ABENDANZUG (1986), DER AUFSTEIGER (2011), WIR 17
WAREN ZEUGEN (2007), SIE SIND EIN SCHÖNER MANN! (2005), KÜSS MICH, WENN DU WILLST (2002), und DIE VERLOBUNG DES MONSIEUR HIRE (1989). Für seine Performance in ABENDANZUG gewann er 1986 den Preis als Bester Schauspieler beim Festival de Cannes. 1994 folgte eben dort die Auszeichnung für sein Drehbuch zu GROSSE FATIGUE. Seine schauspielerische Leistung in DER AUFSTEIGER brachte ihm 2012 einen César als Bester Nebendarsteller ein, überdies wurde er für diese Rolle bei sieben weiteren Veranstaltungen nominiert. DIE FILMEMACHER LASSE HALLSTRÖM (Regie) LASSE HALLSTRÖM ist einer der weltweit renommiertesten Regisseure. Das Kinopublikum kennt ihn als Filmemacher solch ergreifender und gleichzeitig entschieden unsentimentaler Filme wie MEIN LEBEN ALS HUND (1985), GILBERT GRAPE – IRGENDWO IN IOWA (1993) oder GOTTES WERK UND TEUFELS BEITRAG (1999). Unlängst inszenierte Hallström SAFE HAVEN – WIE EIN LICHT IN DER NACHT (2013) mit Julianne Hough und Josh Duhamel. Damit legte er seine zweite Verfilmung eines Nicholas-Sparks-Bestsellers vor, die international erfolgreich in den Kinos ausgewertet wurde. 2012 entsandte Schweden seinen Thriller DER HYPNOTISEUR (2012) ins Rennen um eine Nominierung bei den Oscars® in der Kategorie Bester nichtenglischsprachiger Film. Im Jahr davor führte er bei LACHSFISCHEN IM JEMEN (2011) mit Ewan McGregor und Emily Blunt Regie. Die Verfilmung von Paul Tordays gleichnamigem Roman wurde von Simon Beaufoy, dem Drehbuchautor von SLUMDOG MILLIONÄR (2008), adaptiert und spielte weltweit mehr als 34 Millionen Dollar ein. Lasse Hallström inszenierte zudem DAS LEUCHTEN DER STILLE (2010) nach dem gleichnamigen Bestseller von Nicholas Sparks. Das romantische Drama mit Channing Tatum und Amanda Seyfried entthronte in den amerikanischen Kinos AVATAR – AUFBRUCH NACH PANDORA (2009) nach sieben Wochen auf Platz eins mit einem Einspielergebnis von 30,4 Millionen Dollar am Eröffnungswochenende. Weltweit brachte es der Film schließlich auf fast 115 Millionen Dollar Boxoffice. Vor dem kommerziellen Erfolg mit DAS LEUCHTEN DER STILLE brachte Hallström zwei von der Kritik geschätzte Filme mit Richard Gere in die Kinos: zum einen HACHIKO – EINE WUNDERBARE FREUNDSCHAFT (2009), zum anderen DER GROSSE BLUFF (2006), in dem neben Gere auch Alfred Molina und Marcia Gay Harden mitspielten. Im Jahr 2000 setzte ihn die Oscar®-Academy auf die Nomiertenliste in der Kategorie Beste Regie für seine Leistung bei GOTTES WERK UND TEUFELS BEITRAG, seine filmische Interpretation von John Irvings Roman. Mit einem Drehbuch von Irving selbst inszenierte Hallström Tobey Maguire, Charlize Theron und Michael Caine in den Hauptrollen dieses intensiven Dramas. Den Oscar® holte der Film in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch (John Irving) und Bester Nebendarsteller (Michael Caine). Nach GOTTES WERK UND TEUFELS BEITRAG, der insgesamt mit sieben Oscar®- Nominierungen geehrt wurde, erzielte Hallström mit CHOCOLAT (2000) einen weiteren überzeugenden Publikumserfolg. In der Geschichte einer Schokoladenmacherin, die die Einwohner eines kleinen verschlafenen Örtchens aufmischt, als sie ihr Geschäft auch sonntags öffnet, spielten Juliette Binoche und Johnny Depp die Hauptrollen. Das 18
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