Mainz 05 - Rückblick und Kaderplanung im Zeichen der Pandemie
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Mainz 05 – Rückblick und Kaderplanung im Zeichen der Pandemie Der 1. FSV Mainz 05 stellt seinen Kader für eine neue Saison zusammen, die Corona-bedingt noch mit vielen Fragezeichen versehen ist. Die Spielzeit 2019-20 wird in die Annalen der Fußball-Bundesliga wohl als die »erste Corona-Saison« eingehen. Für den 1. FSV Mainz 05 bedeutete sie wieder einmal: Abstiegskampf bis in die Schlussphase. Nach der Unterbrechung während des ersten Höhepunkts der Pandemie und den teilweise sehr heftigen Diskussionen über das Für und Wider einer Wiederaufnahme nahm der Profi-Fußball schließlich am 16. Mai den Spielbetrieb wieder auf. Die Saison konnte dann ohne Fans auf den Tribünen, mit einem umfangreichen Sicherheitskonzept aber auch ohne größere Probleme beendet werden. Diese finale »Coronaphase« der Liga begann für das Mainzer Team mit einem hoffnungsvollen 2-2 (nach 0-2 Rückstand) in Köln. Danach kam es allerdings zu drei Heimniederlagen gegen RB Leipzig (0-5), die TSG Hoffenheim (0-1) und den FC Augsburg (0-1) sowie zu zwei unerwarteten Auswärtssiegen im Derby gegen die Eintracht aus Frankfurt (0-2) und bei Borussia Dortmund (0-2).
Schließlich klappte es dann auch noch zu Hause. Mit einem 3-1 gegen Mitabstiegskandidat Werder Bremen machte der FSV am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt für ein weiteres Jahr klar. Die Vorbereitungen auf eine neue Saison (2020/21), von der man auch jetzt noch nicht weiß, wie sie technisch verlaufen wird, konnten beginnen. Der erste Spieltag wird Mitte September sein; der FSV bestreitet zunächst ein Auswärtsspiel. »Ausgerechnet in Leipzig« werden sicherlich viele Fans sagen. Im letzten Spiel bei den Sachsen ging man 0-8 unter. Transfer-Karussell Sehr langsam setzte sich auch das »Transfer-Karussell« in Bewegung. Bis Ende August war noch keine (nach Außen vermittelte) Bewegung in zwei zentrale Punkte gekommen. Werden die beiden Spitzenspieler Jean-Philippe Mateta und Taiwo Awoniyi noch ein weiteres Jahr in Mainz bleiben und was geschieht im Tor? Jean-Philippe Mateta steht in Mainz zwar noch unter Vertrag. Aber er möchte gerne »international« werden, sprich: in einer Mannschaft spielen, die sich für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert hat. Sein Abgang wäre sicherlich ein Verlust für den FSV. Er würde aber wohl eine achtstellige Ablösesumme bedeuten. Interesse an dem französischen Stürmer hatte zuletzt der FC Brügge geäußert. Unter diesen Umständen wäre es wichtig, das nigerianische Stürmertalent Taiwo Awoniyi ein weiteres Jahr zu halten. Die Mainzer hatten ihn für die vergangene Saison vom FC Liverpool ausgeliehen und würden dieses Gastspiel wohl gerne noch um ein weiteres Jahr verlängern. Bei den Preisvorstellungen der Engländer kommt ein Wechsel sicherlich nicht in Frage. Fast schon ein Luxusproblem hat der FSV dagegen im Tor. Hier stehen zwei Spitzenleute nebeneinander, die der »Kicker« so beschreibt. »Beide sind absolut erstligatauglich, nervenstark und reaktionsschnell. Zentner besitzt die stärkere Ausstrahlung, Müller hat Vorteile in der Technik, zum Beispiel mit dem Fuß.« Beide können die »Nummer 1« werden, die »Nummer 2« hätte dann sicherlich Interesse an einem Wechsel. Dazu kommt, dass als Ersatztorhüter das »Eigengewächs« Finn Dahmen aufgebaut werden soll. Im Aufgebot sind außerdem noch Omer Hanin und Nachwuchs-Keeper Marius
Liesegang, dessen Vertrag um zwei Jahre verlängert wurde. »Brosi« bleibt, Maxim geht Verlängert wurden auch die Verträge mit Daniel Brosinski, einem »Gesicht unserer Mannschaft« (Rouven Schröder) und dem Publikumsliebling Stefan Bell. Außerdem erhielten die Nachwuchsspieler Paul Nebel (offensives Mittelfeld) und Marlon Mustapha (Sturm) Profiverträge. Verliehen werden Ronael Pierre-Gabriel (an Stade Brest) und Jonathan Meier (zu Dynamo Dresden). Endgültig verlassen werden den Verein Aaron Seydel (zu Darmstadt 98), Gerrit Holtmann (zum VfL Bochum) und Alexandru Maxim, dessen Vertrag »im beidseitigen Einvernehmen« aufgelöst wurde. Neu im Verein sind die beiden Innenverteidiger Luca Kilian (U-21 Nationalspieler, zuletzt SC Paderborn) und Dimitri Lavalée (von Standard Lüttich). Damit hat der Verein einen klaren Schritt in Richtung der angekündigten Kaderverkleinerung unternommen. Ob die Verantwortlichen auch in diesem Jahr noch einen überraschenden Coup landen bleibt abzuwarten. | MDL Mainz 05: »Internationale Qualität aus starken regionalen Wurzeln«
Thomas Tuchel: Aus Mainz in die große Fußballwelt Die Wurzeln der Trainerkariere von Thomas Tuchel liegen in Mainz. Nun liegt eine Biografie über den Ex-05- Trainer vor. Sechs Jahre lang hat der aktuelle Trainer von Paris Saint-Germain bei Mainz 05 die Entwicklung vom Nachwuchstrainer zum international gefragten Starcoach durchlaufen. Vor allem auf der Grundlage dieser Zeit haben die beiden Fußballjournalisten Tobias Schächter und Daniel Meuren im Verlag «Die Werkstatt» ein Buch über den Trainer geschrieben, das ganz schlicht den Titel «Thomas Tuchel» trägt. Der für die Frankfurter Allgemeine Zeitung tätige Meuren und Schächter, lange Mainz-05-Berichterstatter der Süddeutschen Zeitung, zeichnen dank intensiver eigener Beobachtungen und durch Gespräche mit Tuchel- Wegbegleitern wie Christian Heidel, Roman Weidenfeller oder Julian Nagelsmann ein dichtes Bild eines genialen Fußballtrainers, dem alleine die komplexe Persönlichkeit im Weg stehen könnte auf dem Weg zu ganz großen Erfolgen. Infos: Daniel Meuren und Tobias Schächter: Tuchel. Verlag Die Werkstatt, Berlin, 2020, 192 Seiten, 19,90 Euro. Bücher ausleihen Falls Ihnen der Lesestoff ausgeht: Zwei Mainzer Büchereien verleihen über Onlineportale. Die Bücherei am Dom bietet an, Lesestoff über das Onleiheportal libelle-e.de auszuleihen. In der Bücherei registrierte Leser/-innen sind dazu unabhängig von jeglichen Öffnungszeiten freigeschaltet. Wer (als registrierte/-r Leser/-in)
das Onleiheangebot noch nicht genutzt hat, erhält per E-Mail (buecherei-am- dom@bistum-mainz.de) Infos, wie es funktioniert. Die Öffentliche Bücherei Mainz –Anna Seghers – bietet über die Onleihe Rheinland-Pfalz digitale Medien wie eBooks und Hörbücher, Zeitschriften, Zeitungen und eLearning-Angebote zum Ausleihen an. Außerdem «filmfriend», das Streaming-Portal für mehr als 2.000 Filme sowie «freegal», das Musik- Streaming-Portal mit über 15 Millionen Songs und Musikvideos. | SoS Voraussetzung für die Online-Ausleihe der Anna Seghers- Bücherei ist ein Bibliotheksausweis, der hier beantragt werden kann: oeffentliche.buecherei@stadt.mainz.de · www.bibliothek.mainz.de Es muss ja nicht immer Amazon sein Mainz 05: Gewinnen Sie zwei Tickets
DER MAINZER verlost unter denen, die folgende Fragen richtig beantworten, zweimal zwei Tickets (Sitzplatzkarten) für das Spiel am 11 April 2020 um 15.30 Uhr: Mainz 05 gegen TSG 1899 Hoffenheim Frage: 1. Wie lautet vollständige Name des neuen Innenverteidigers? 2. Wann und wo spielte er zum ersten Mal in einer Profimannschaft? Senden Sie Ihre Antwort unter dem Betreff »Mainz 05« bis zum 24. März 2020 an: gewinnspiele@dermainzer.net Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt, die Karten sind an der Kasse hinterlegt. Mit Ihrer Teilnahme willigen Sie ein, dass DER MAINZER Ihren Namen auf seiner Online-Plattform sowie in den sozialen Medien veröffentlichen kann. Achim Beierlorzer: Vom
Lehrerpult zur Trainerbank Auch in der laufenden Saison steckt der 1. FSV Mainz 05 offensichtlich wieder im Abstiegskampf. Die Verantwortlichen beschlossen daher frühzeitig einen Trainerwechsel. Achim Beierlorzer löste den zuletzt etwas glücklosen Sandro Schwarz ab. Der MAINZER stellt den neuen Cheftrainer vor: Achim Beierlorzer Am 10. November 2019, der FSV Mainz 05 hatte zwei Tage zuvor nach dem 0:8 in Leipzig auch sein Heimspiel gegen Union 2:3 verloren, trennte sich der Verein von seinem bisherigen Trainer Sandro Schwarz. Kurz danach konnte der Vorstand bereits seinen Nachfolger im Amt vorstellen: Achim Beierlorzer. Der gebürtige Franke war gerade vom ebenfalls abstiegsbedrohten 1. FC Köln entlassen worden. Der »neue Besen« kehrte zunächst sehr gut: Im ersten Spiel unter Beierlorzer gewann Mainz in Hoffenheim 5:1 – das gleiche Team war noch am Spieltag
zuvor mit einem 2:1 Sieg in Köln »mitverantwortlich« für seine dortige Entlassung. Am nächsten Wochenende folgte ein 2:1 Heimsieg im historischen Derby gegen die Eintracht aus Frankfurt. Danach setzte allerdings wieder Mainzer Tristesse ein – unterbrochen durch ein grandioses und hoffnungsweckendes 0:5 in Bremen. Anfang Februar, wenige Tage vor dem wichtigen Sieg in Berlin, besuchte Achim Beierlorzer unsere Redaktion und unterhielt sich mit unserem Sportredakteur Dr. Matthias Dietz-Lenssen: MAINZER: Herr Beierlorzer, sie haben eine abwechslungsreiche Karriere als Spieler und Trainer im Amateurbereich hinter sich. Einer der Höhepunkte war sicherlich ihr einziges Tor im DFB-Pokal – erinnern Sie sich noch daran? Achim Beierlorzer: Selbstverständlich. Das war das Tor gegen Borussia Dortmund. Wir haben das Spiel schließlich 3: 1 gewonnen. Obwohl Sie schon sehr früh einen Spieler durch eine Rote Karte verloren haben. Entsprechend intensiv haben wir hinterher auch gefeiert. Ich werde auch heute noch in Franken oft auf dieses Tor angesprochen, wenn ich auf alte Fürth-Fans treffe. Sie waren Gymnasiallehrer für Mathematik und Sport, haben sich dann aber freistellen lassen, als Leipzig rief. Bei Red Bull waren sie in verschiedenen Trainerpositionen aktiv (U 17, U19, Interims-Coach, Co- Trainer) bis Sie zum Zweitligaaufsteiger SSV Jahn Regensburg wechselten. Haben Sie einen dieser Schritte je bereut? Nein! Absolut nicht. Am Anfang meiner Trainerlaufbahn habe ich den Trainer- Job parallel zu meiner Tätigkeit als Oberstudienrat am Gymnasium gemacht. Irgendwann einmal eine Profi-Mannschaft zu trainieren war damals noch weit weg. Schließlich ergab sich die Möglichkeit in Leipzig hauptberuflich als Fußball-Lehrer zu arbeiten. Als dann nach einigen Jahren das Angebot kam, in Regensburg Cheftrainer zu werden, habe ich gerne angenommen. Also war auch der Wechsel nach Köln keine Frage? Wenn man schließlich die Chance bekommt einen Bundesliga-Verein zu trainieren, ist das natürlich toll. Köln war dann absolut eine neue Herausforderung. Wie hat eigentlich Ihre Familie auf den Wechsel in den Profifußball und in den verschiedenen Trainerämtern reagiert?
Ich habe alle Wechsel mit meiner Familie vorher besprochen – ohne ihr Einverständnis und ihre Unterstützung hätte ich keinen Vertrag unterzeichnet. Dann haben wir also Glück gehabt, dass sich ihre Familie auch mit Mainz anfreunden konnte – denn Köln war ja dann nur ein kurzes Intermezzo. Dürfen wir etwas über die Hintergründe dieses praktisch übergangslosen Wechsels erfahren? Ich kenne Rouven Schröder seit unseren gemeinsamen Jahren bei der SpVgg Greuther-Fürth. Wir standen daher in den letzten Jahren immer mal wieder in Kontakt miteinander. Am Mittwoch nach der Entlassung von Sandro Schwarz – den ich übrigens sehr schätze, rief dann Rouven an. Ich habe die Mannschaft von Mainz natürlich auch immer genau beobachtet. Der klare Weg des Vereins hat mich sehr beeindruckt; die Spielweise gefiel mir. Also habe ich mit Freude zugesagt. Die ersten Spieltage unter Achim Beierlorzer haben sicherlich nicht nur die Fans ins Schwitzen gebracht. Da wirft sich immer wieder die Frage auf: Warum spielen wir nicht immer so wie in Bremen – warum sind immer wieder deutlich schwächere Auftritte dabei? Einige Begegnungen sind unglücklich gelaufen. Zum Beispiel das Spiel gegen Leverkusen, das hätten wir eigentlich nicht verlieren dürfen. Wir waren keineswegs das schwächere Team. Die einzige richtig schlechte Halbzeit haben wir auswärts in Augsburg gespielt und folglich dort auch zu Recht verloren. Man muss natürlich sehen, dass wir eine junge Mannschaft haben; da gehören Leistungsschwankungen eben auch dazu. Der FSV bezeichnet sich selbst als »Aus- und Weiterbildungsverein«. Genau! Und man muss mit den jungen Spielern Geduld haben. Vielen fehlt noch der letzte »Feinschliff«. Und das ist eine der Aufgaben von mir und meinem Team. Werden diese jungen Spieler manchmal nicht etwas überfordert? Einerseits will man, dass die Mannschaft mehr kämpft, dass sich der Adrenalinspiegel immer im Maximalbereich bewegt, andererseits schreien die Medien auf, wenn ein so unter größter Spannung stehender Spieler – ich denke jetzt an Kunde Malong – dem Trainer bei der Auswechslung den Handschlag verweigert? Sicherlich gab es auf diese Geschichte einige Reaktionen in der Presse. Die Spieler wissen aber ganz genau, dass Profifußball ein öffentlichkeitswirksames Geschäft ist. Sie haben Vorbildfunktion. Wer das nicht beachtet muss mit
Konsequenzen rechnen. Kunde hat das auch völlig eingesehen und sich unmittelbar danach bei mir entschuldigt. In der Winterpause wurde das Sanktionsverhalten der Schiedsrichter verschärft. Es hagelt gelbe und rote Karten – auch gegen Torleute, die sich vor einem Elfmeter bewegen und Trainer, die einen gegnerischen Spieler beruhigen wollen. Ist das der richtige Weg? Grundsätzlich Ja. Ich glaube auch, dass sich das Verhalten der Spieler auf dem Platz durch die neue Regelauslegung schon verändert hat. Sie sind weniger aggressiv. Andererseits halte ich den Zeitpunkt für nicht ideal – man kann nicht mitten in der Saison plötzlich neue Richtlinien aufstellen. Das kann im Extrem-fall sogar zu einer Wettbewerbsverzerrung führen. Und wie kommen Sie mit dem umstrittenen Video-Beweis zurecht? Die Einrichtung halte ich grundsätzlich für gut – nicht aber die Art und Weise, wie man damit umgeht – im Sport und in den Medien. Die jetzige Form ist sicherlich noch verbesserungswürdig. Ein anderes Thema: Sie sind jetzt schon seit einigen Wochen in Mainz. Hatten sie schon Zeit sich in der Stadt und Umgebung umzuschauen. Haben sie vielleicht schon einen Lieblingsplatz entdeckt? Achim Beierlorzer: Nein, dazu gab es leider noch nicht ausreichend Gelegenheit. In den ersten Wochen stand erst einmal die Mannschaft im Mittelpunkt. Ich freue mich aber schon, wenn ich in den nächsten Monaten, gemeinsam mit meiner Frau, die Stadt erkunden kann. Dazu werden dann mit Sicherheit auch längere Radtouren am Rhein entlang zählen. Können Sie denn noch unerkannt durch die Stadt gehen? Achim Beierlorzer: Nein, ich werde schon vielerorts erkannt – aber das ist ja nichts Negatives. Von Alaaf nach Helau – Sie sind von einer Karnevalshochburg in eine Fastnachtshochburg gewechselt. Was hält der Mainzer Trainer eigentlich vom närrischen Treiben? Auch bei uns zu Hause in Franken gibt es Straßen- und Saalfastnacht. In Köln war ich nur außerhalb der Kampagne aktiv – also freue ich mich umso mehr auf die Mainzer Fastnacht. Es ging ja schon los: Von der Sitzung des Vereins war ich wirklich begeistert – eine ganz tolle Veranstaltung.
Man hört, dass Sie an diesem Abend einen hervorragenden Caesar abgegeben haben. Wird man den und die die Mannschaft am Rosenmontagszug sehen? Selbstverständlich – wir sind auf dem Wagen und fahren mit. Das gehört doch einfach dazu. Rheinhessen ist eine Weingegend. Sind Sie auch ein Weintrinker? Und haben sie schon etwas von dem berühmten Mainzer Marktfrühstück gehört? Als Franke schätze ich natürlich einen guten Rotwein, von dem es ja auch hier viele gibt. Als ich nach Mainz kam, war die Saison des Marktfrühstücks schon abgelaufen. Man hat mir aber schon davon erzählt. Zurück zur Bundesliga: Wie schätzen Sie die Saison ein – und wer sind für Sie die größten Überraschungen? Es ist mit Sicherheit eine spannende Saison wie der Blick auf die Tabellenspitze und das Tabellenende zeigt. Zu den positiven Überraschungen zähle ich persönlich die Mannschaften aus Leipzig, Gladbach und Freiburg. Prognosen auf den Ausgang sind in diesem Jahr besonders schwer. Ich frage trotzdem: Wo befinden sich die Mainzer nach dem 34. Spieltag. Wir werden mit Sicherheit nicht absteigen. Herr Beierlorzer, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen und der Mannschaft viel Erfolg. | MDL Mainz 05: Interview mit Sandro Schwarz
Harald Strutz im Gespräch Noch einmal stand die Mitgliederversammlung geschlossen hinter Harald Strutz und wählte ihn, als Dank für seine Leistungen um den Verein, zum Ehrenpräsidenten. Als der junge Jurist vor über 30 Jahren, im September 1988, die Präsidentschaft des damals gerade in die 2. Bundesliga aufgestiegenen 1. FSV Mainz 05 übernommen hatte, gab es nicht wenige in der Stadt die ihn bemitleideten oder belächelten. Dass es kein leichtes Amt war, dürfte ihm nicht unbekannt gewesen sein: Sein Vater Walter Strutz war bereits von 1951 bis 1956 Präsident des FSV gewesen. Es waren keine einfachen Jahre: Der Verein hatte in dieser Zeit in der Landeshauptstadt nur ein mittelmäßiges »Standing«, andere Sportarten waren wesentlich populärer. Nicht allzu viele Fans waren in der letzten Oberligasaison an den Bruchweg gepilgert um Begegnungen zwischen den Rotweißen und Viktoria Herxheim, Eintracht Kreuznach oder dem SSV Überherrn zu verfolgen. Was dann jedoch folgte, war ein fast beispielloser Aufschwung. Jürgen Klopp brachte es in seiner Video-Botschaft anlässlich der Ehrungen von Harald Strutz und seinen langjährigen Mitstreitern auf den Punkt: »Dass der Verein dasteht wie ein Vorzeigeverein, haben sie zu verantworten.« Und der DEL-
Ehrenvorsitzende Reinhard Rauball ergänzte: »Ihr alle wart die Baumeister des modernen FSV Mainz 05.« Und an seinen Kollegen gewandt: »Du hast es verdient.« Von der Amateurklasse in die Europa League Für den ehemaligen deutschen Juniorenmeister im Dreisprung, Harald Strutz, hatte 1988 eine steile Karriere begonnen: Er führte den Verein in die erste Liga – aber auch in die Herzen vieler Mainzer. In seiner Amtszeit wurde das Bruchwegstadion renoviert und – bei seinem Amtsantritt völlig undenkbar – eine neue zeitgemäße Arena gebaut. Dies alles geschah, ohne von einem soliden Kurs abzuweichen. Der FSV entwickelte sich unter dem »Team Strutz« vom Provinzverein zu einem national wie international anerkannten Unternehmen. Durch einen langfristigen Vertrag mit dem Sportmarketing-Unternehmen Infront Sports & Media gelang Harald Strutz auch die wirtschaftliche Absicherung des FSV. Wegen seiner sportlichen wie juristischen Fachkenntnisse und seinem ebenso soliden wie souveränen Auftreten wurde der Mainzer Präsident 1996 Mitglied des DFB-Vorstandes und 2001 Vizepräsident der DFL (Deutsche Fußball-Liga). Fast bis zum Schluss seiner Präsidentschaft in Mainz konnte er sich bei allen Entscheidungen auf ein Vorstandsteam verlassen, das geschlossen hinter ihm stand. Mit der Zahl seiner Erfolge wuchs auch die seiner Neider. Im Sommer 2017 teilte Harald Strutz mit, dass er für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Sein schillernder Nachfolger trat bereits nach 5 Monaten zurück. Zwei Jahre später erfuhr Harald Strutz für seine Arbeit mehrere Auszeichnungen: Im August verabschiedete ihn Oberbürgermeister Michael Ebling nach zwanzigjähriger Mitgliedschaft aus dem Stadtrat und würdigte dabei besonders die zahlreichen Kontakte die er zwischen Sport und Politik geknüpft hatte. 2016 wurde er schon zum Ehrenangehörigen der DFL ernannt. Wenige Wochen nach der städtischen Ehrung erhielt er die Ehrenmitgliedschaft im DFB für seine »außerordentlichen Verdienste um den deutschen Fußballsport« und im Oktober wurde er zum Ehrenpräsidenten seines Vereins und seine Mitstreiter zu Ehrenmitgliedern gewählt, denn – so der heutige Präsident Stefan Hofmann: »Ohne sie wäre Mainz 05 nicht das,
was der Verein heute darstellt«. | MDL Hasekaste: Solide Köstlichkeiten am Stadion Der »Hasekaste« an der OPEL ARENA bietet eine handwerklich erstaunliche Küche, die man so in einer Fußball- Fankneipe nicht unbedingt erwartet / Mister X genießt »Weltklasse- Rumpsteak«. Dieser Frühsommer-Freitagmittag hat es in sich. Kaum haben wir an einem Tisch im Freien vor der 05-Fankneipe »Hasekaste« platzgenommen, braut sich am Horizont etwas beeindruckend Düsteres zusammen. Die Taunushöhen verschwinden hinter einer grauschwarzen Wand, die schweren Landregen und vielleicht sogar Hagel verheißt. Wir hoffen, dass uns der Schutt erspart bleibt, so lange wir die Speisen des Hauses probieren, was bis auf wenige Minuten auch gelingen wird.
Wir sitzen mit dem Rücken zur OPEL ARENA, wo die 05er manch spektakulären Erfolg für sich verbucht haben. Der Blick schweift über viel freies Land, die Weite wirkt sich angenehm aufs Gemüt aus. Zum allgemeinen Wohlbefinden trägt auch die unaufdringliche, offensichtlich echte Freundlichkeit des Servicepersonals bei. Der »Hasekaste« ist eine Institution, schon seit den Tagen am Bruchweg und seit 2011 am neuen Stadion auf dem platten Land. Genauso bekannt und beliebt ist der Chef Milan Stojanov, der mit seinem Team immer wieder mal auch einen balkanischen Genuss-Akzent setzt. Unter den Fans legendär sind die hiesige Brat- und die Feuerwurst vom Holzkohlegrill. Wunderbar saftige Bruschetta Mister X nimmt zuerst einen Vorspeisesalat zu 4,50 Euro, der diverse Salate der Saison in sich vereint und ihm nicht zuletzt aufgrund des gut austarierten Dressings zusagt. Unser Begleiter hat Bruchetta alla Toscana mit gewürfelten Strauchtomaten, Knoblauch, Speck und Olivenpaté (6,90 Euro) gewählt. Auf meinem Teller liegt Bruschetta e Tonno mit Thunfischcreme, Kapern und Rucola (6,50 Euro). Bei uns beiden hat die Freude mehrere Gründe: Zum einen erhalten wir statt der avisierten drei Baguettescheiben jeweils vier Teile, und beide Geschmacksversionen überzeugen durch eine wunderbare Saftigkeit bei gleichzeitiger Festigkeit des Weißbrots sowie eine feine wiewohl deutliche Würze. Weiter geht es für Mister X mit Rumpsteak vom argentinischen Rind mit Kräuterbutterschaum, Bratkartoffeln und Saisongemüse zu 25,50 Euro. Ich nehme den Kommentar des Meisters vorweg: »Dies ist das beste Rumpsteak, das ich seit langem außer Haus gegessen habe. Weltklasse!« Das Fleisch ist circa vier Zentimeter stark und auf den Punkt medium gebraten. Knuspriges Dörrfleisch trägt zum positiven Geschmackserlebnis außerdem bei. Mein Gegenüber labt sich am Jägerschnitzel mit Tagliarini und Pilzrahmsoße. »Das Schweinefleisch ist von hervorragender Qualität, die Panade angenehm buttrig. Die leicht in Butter geschwenkten Nudeln kommen perfekt al dente daher, und in der Soße vermute ich ein wenig Wein. Die Pfifferlinge und Champignons vervollständigen den sehr positiven Gesamteindruck. Es wundert mich, dass dieses köstliche Gericht nur 12,90 Euro kostet«, höre ich ein weit
überdurchschnittlich gutes Fazit. Burger-Turm begeistert Ich selbst freue mich über den 05er Burger aus 180 Gramm Rind- und Schweinefleisch mit Salatblatt, Tomate, Gurke, gegrilltem Bacon und scharfer Barbecue-Soße. Der Burger-Turm, in dem zwei Buletten übereinander geschichtet sind, wirkt extrem beeindruckend und regt sogleich zu der Fragestellung an, wie er am besten zu essen sei. Es bleibt nur, ihn auseinander zu nehmen, was sich wegen der intelligenten Lagenzusammenstellung der einzelnen Zutaten keineswegs nachteilig auf das Geschmackserlebnis auswirkt. Dieses Gericht brilliert unter anderem auch mit in Rotwein gedünsteten Zwiebeln, feinen Möhren-Scheibchen und makellosen Pommes frites. Das Ganze gibt es für 10,50 Euro! Unser Mittagessen beenden wir im »Hasekaste«-Innern, da der Starkregen inzwischen auch Mainz und sein Umland erreicht hat. In dem großen Gastraum schnuppern wir Fußballatmosphäre, zu der unter anderem eine riesige Bildvergrößerung von einem der größten Momente in der 05er- Vereinsgeschichte beiträgt. | Lou Kull ESSEN 8,0 TRINKEN 7,0 SERVICE 8,0 AMBIENTE 8,0 PREIS/LEISTUNG 9,0 GESAMT 40 : 5 = 8,0 KAPPEN FAZIT Der »Hasekaste« an der OPEL ARENA bietet höchst schmackhafte Küche mit stattlichen Portionen, und dies zu sehr kommoden Preisen. Der hiesige kulinarische Standard dürfte weit über dem Durchschnitt der deutschen Fußball-Fankneipe liegen. Die Bedienung agiert unaufgeregt und wirkt auf
natürliche Art freundlich. Der Gast, der im Freien sitzt, genießt einen ungewöhnlichen Blick auf das Mainzer Umland. Die Inneneinrichtung des »Hasekaste« ist eher nüchtern, stellt aber eine schöne optische Verbindung zur 05er-Geschichte her. Diverse Ausschankweine aus Rheinhessen und der balkanischen Heimat des Chefs ergeben ein ordentliches Angebot. Standardpreis: 4 Euro für das 02er Glas. Bei unserer Bewertung hätten wir gerne mehr als die 8,0 für das Essen gegeben, was unser Bewertungsschema mit dieser Obergrenze für gutbürgerliche Gastronomie jedoch leider nicht zulässt. Hasekaste OPEL ARENA Eugen-Salomon-Straße 1 55128 Mainz Tel. 0 61 31 / 37 55 04 83 www.hasekaste.de Öffnungszeiten: Mo bis So 11 bis 23 Uhr warme Küche 12 bis 14.30 Uhr und 17 bis 21.30 Uhr von Oktober bis April Di Ruhetag Mainz 05 Gewinnspiel: Auf
geht’s! In der August-Ausgabe widmete DER MAINZER dem 1. FSV Mainz 05 eine umfangreiche Titelgeschichte. Dr. Michael Welling, Direktor Marketing & Vertrieb des 1. FSV Mainz 05, beantwortet MAINZER-Fragen zum Marketing und zum Leitbild des Vereins. Außerdem verlost DER MAINZER unter denen, die folgende Fragen richtig beantworten, zwei Sitzplatzkarten im E-Block für das Spiel am 14. September 2019, Mainz 05 gegen Hertha BSC. Fragen: 1. Wann und wo ist Ronaël Pierre-Gabriel geboren? 2. Von wann bis wann spielte Ronaël Pierre-Gabrielbeim AS Saint Etienne? Senden Sie Ihre Antwort unter dem Betreff »Mainz 05« bis zum 15. August 2019 an: gewinnspiele@dermainzer.net Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt, die Karten sind an der Kasse hinterlegt. Mit Ihrer Teilnahme willigen Sie ein, dass DER MAINZER Ihren Namen auf seiner Online-Plattform sowie in den sozialen Medien veröffentlichen kann.
Mainz 05: »Internationale Qualität aus starken regionalen Wurzeln« Dr. Michael Welling, Direktor Marketing & Vertrieb des 1. FSV Mainz 05, im Gespräch mit dem MAINZER Für viele – nicht nur jüngere – Fans ist es eine Selbstverständlichkeit: Der 1. FSV Mainz 05 spielt auch in der Saison 2019/20 wieder in der Ersten Fußball- Bundesliga. Lokalpatriotismus in allen Ehren, aber Mainz ist im Deutschland-Vergleich eine eher kleine Bundesliga Stadt: 220.000 Einwohner, kein Dax-Unternehmen (auch im Umland nicht) und auch kein reicher Millionär im Hintergrund. Städte wie Hamburg, Stuttgart, Essen, Dresden oder Hannover, die alle mehr als eine halbe Million Einwohner haben, schauen neidisch auf die Nummer 1 in Rheinland-Pfalz: Der selbsternannte Karnevalsverein macht ihnen vor wie es geht und schreibt dabei schwarze Zahlen – fast unglaublich in einer Zeit, in der viel über Financial Fairness geschrieben und nichts durchgesetzt wird. Eine Voraussetzung für dieses hervorragende Standing ist das richtige »Marketing« – ein Stichwort, bei dem viele Fans hellhörig werden. Über dieses und andere Themen unterhielt sich der MAINZER mit Dr. Michael Welling, dem »Direktor Marketing & Vertrieb« des Vereins. MAINZER: Herr Dr. Welling, Sie sind promovierter Wirtschaftswissenschaftler und waren mehrere Jahre Professor für Sportmanagement an einer privaten Hochschule in Iserlohn. Ihre »fußballerische Tätigkeit« begann schon früh im Bereich Controlling & Strategic Planning von Adidas. Sie waren Assistent des Vorstandes beim VfL Bochum, haben anschließend beim Sportrechtevermarkter
Sportfive [heute: Lagardère Sports Germany] gearbeitet und waren zuletzt über sieben Jahre lang der geschäftsführende 1. Vorsitzender von Rot-Weiss Essen. Was hat Sie dann nach Mainz geführt? Dr. Welling: Eine meine Hauptaufgaben in Essen bestand darin, den in die Insolvenz geratenen Verein – er musste damals in der Oberliga spielen – zu sanieren und zu restrukturieren. Dies ist uns gelungen. Danach hat sich der Eindruck verfestigt, eine neue Herausforderung zu suchen. Der Aufsichtsrat von Rot-Weiss Essen hat meinem Wunsch nach vorzeitiger Vertragsauflösung zugestimmt, ich habe eine Zeitlang als Berater gearbeitet und dann kam ein Anruf aus Mainz. Und Mainz hat Sie überzeugt? Dr. Welling: Als das Angebot kam, ob ich an dem freiwerdenden Posten »Direktor Marketing & Vertrieb« interessiert wäre, bin ich sofort nach Mainz gereist und habe Gespräche geführt. Der 1. FSV Mainz 05 ist einer der interessantesten Vereine der Fußball-Bundesliga. Die Gespräche mit den Verantwortlichen verliefen sehr positiv – der Verein ist hervorragend aufgestellt – da wurde mir schnell klar, dass ich gefunden hatte was ich suchte und ich trat am 1. Juli 2018 meine neue Stelle hier am Rhein an. Schaut man in die Sozialen Medien, könnte man den Eindruck gewinnen, dass der »Direktor Marketing & Vertrieb« primär dafür verantwortlich ist, wenn eine Kinderveranstaltung ausfällt oder ein im Fanshop bestelltes Trikot nicht rechtzeitig ankommt. Einige Fans verbinden mit »Marketing« auch den »Verkauf von Idealen«. Provozierend gefragt: Welches Marketing braucht ein Verein wie Mainz 05? Dr. Welling: Wer damals einen Jürgen Klopp hatte, brauchte kein zusätzliches Marketing! Der Verein war in diesen Jahren sicherlich so etwas wie ein Selbstläufer – aber bedenken Sie: Die jährlichen Einnahmen sind seit dieser
Zeit von jährlich unter 10 Millionen DM auf rund 140 Millionen Euro angestiegen. Mainz 05 steht inzwischen vor ganz anderen Aufgaben – wir brauchen heute, in der Ära nach Klopp, Strutz und Heidel, Identifikationsmuster, die unabhängig von Personen sind. Wir brauchen ein neues, modernes Leitbild. Darf Marketing alles? Eine große deutsche Tageszeitung hat im letzten Jahr einen Sportkommentar überschrieben: »Profi-Fußball: Marketing darf alles!« Stimmt das? Dr. Welling: Ganz klar: Nein! Was wir nie übersehen dürfen: Das klassische Marketing hat immer »den Kunden« im Auge. Fußballfans sind aber keine Kunden – ihr Verein ist ihnen eine Herzensangelegenheit Und sie entscheiden mit, wohin sich ein Verein entwickelt. Wir alle, Verantwortliche wie Fans, müssen uns dieser Perspektive bewusst sein. Eine hemmungslose Kommerzialisierung wollen wir alle nicht. Zurück zur Entwicklung des neuen Leitbilds. Mainz 05 hat, wohl als erste Bundesligamannschaft überhaupt, auf dem Weg zum Club-Design, eine eigene Typografie entwickeln lassen. Warum das? Dr. Welling: Nicht als erster Club sicherlich, aber: Hierbei geht es um unser Selbstverständnis. Wir haben eine Typographie entwickeln lassen, die das »M«, das auch unser Vereinslogo mitbildet, als Ankerpunkt hat. Diese ganz individuelle »Nullfünfer-Schrift« wird zukünftig überall auftauchen: auf Fahnen, Plakaten, Türschildern – und natürlich auch auf dem Rücken der Spieler. Die Präsentation im Gutenbergmuseum war gleichzeitig ein Beleg für die Vernetzung des Vereins mit anderen Institutionen der Stadt – und eine Hommage an den Mainzer »Mann des Millenniums«. Die profine GmbH, die mit ihrer Marke Kömmerling bereits seit fünf Jahren Partner und seit 2015 auf der Trikotbrust des FSV Mainz 05 zu sehen ist, hat ihr ursprünglich bis Saisonende 2019 datiertes Engagement als Haupt- und Trikotsponsor um weitere vier Jahre bis 2023 verlängert. Dr. Welling: Eine sehr erfreuliche Entwicklung. Die profine GmbH wollte ihr
diesbezügliches Engagement eigentlich beenden, da sie ihr erstes Ziel (die Steigerung des Bekanntheitsgrades) erreicht hatte. Das allein ist schon ein Erfolg für den Verein. Wir konnten sie jetzt trotzdem von den Vorteilen einer weiteren Zusammenarbeit überzeugen. VDP und QQ288 Neu im Bunde der Sponsoren sind jetzt einige Weingüter des VDP (Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter e.V.) Dr. Welling: Durch die Partnerschaft mit dem VDP konnten wir die Wertigkeit unserer neuen Weinbar nochmals steigern. In ihr wird jetzt an jedem Spieltag ein anderes Weingut vertreten sein. Partner, die ideal zu uns passen: Aus starken regionalen Wurzeln internationale Qualität zu entwickeln – dafür stehen der VDP und Mainz 05. Wer versteckt sich eigentlich hinter dem neuen Ärmelsponsor QQ288? Dr. Welling: QQ288 ist der »Offizielle Internationale Online-Wetten-Partner« des Vereins und gleichzeitig ein neuer Schritt im Rahmen unserer Vermarktungsstrategien. Das Unternehmen bietet seine Dienste nur auf dem asiatischen Markt an, das heißt die Website ist durch das so genannte »Geo- Blocking« aus Deutschland gar nicht aufrufbar, und nutzt seine Zusammenarbeit mit uns, um sein Standing auf dem internationalen Markt zu steigern. Auch das ist ein Hinweis auf das gewachsene Potential, das Mainz 05 inzwischen weltweit hat – und das es zu nutzen gilt. Bald wird der neue Katalog des Fan-Shops veröffentlicht. Gibt es auch hier neue Strategien? Dr. Welling: Ich möchte noch nicht alles verraten. Nur so viel: Bei den Textilien werden wir das Angebot hin zur so genannten Streetware, zum Beispiel um dezente Produkte erweitern, die man auch im Außendienst, dem Ministerium oder in der Mainzer Neustadt tragen kann. Und was wären die Mainzer ohne ihren Schoppe? Bald ist auch die Nullfünf-Schorle (in weiß oder rosé) bei uns erhältlich. Der FSV gehört zu den ersten Profi-Vereinen, die sich auch im E-Sport engagieren. »Bajazzo 7« tritt für Nullfünf bei den immer beliebter
werdenden Computerwettkämpfen an. Was hat den Vorstand dazu bewegt, hier aktiv zu werden. Dr. Welling: In Deutschland wird E-Sport gelegentlich noch etwas belächelt. Aber schon bei unserem Nachbar, den Niederlanden, ist es in der höchsten Liga inzwischen Lizenzbedingung, dass der Verein auch eine E-Sport Abteilung hat. Wir wollen damit einerseits junge Leute ansprechen, die zu einem klassischen Spiel (noch) nicht gehen. Andererseits sehen wir natürlich auch die Möglichkeit, in diesem Segment Events in der Region anzubieten. Unfassbare Leistung des 1. FSV Mainz 05 Haben Sie persönlich eine Message an die Fans? Dr. Welling: Als jemand, der von außen kommt, glaube ich, dass einige es für zu selbstverständlich nehmen, was sich hier in Mainz in den letzten rund zwei Jahrzehnten getan hat. Der Aufstieg war für diesen Verein eine unfassbare Leistung – und der ständige Klassenerhalt ist es letztendlich jedes Jahr wieder. Wir stehen aus eigener Kraft ohne Investoren oder große Unternehmen mit den größten und besten Mannschaften der Bundesrepublik auf einer Ebene, schreiben dabei schwarze Zahlen und sind national wie international anerkannt. Manche Kritiker können einfach nicht schätzen, welche Wirtschaftskraft Mainz 05 für Stadt und auch die Region darstellt. Wir sind klar die »Nummer 1« in Rheinland-Pfalz, auch wenn das einige noch nicht so wahrnehmen. Wie erleben Sie Mainz, was gefällt Ihnen besonders an der Stadt? Dr. Welling: Zunächst: Meine Aufgabe hier macht mir extrem viel Spaß. Ich arbeite in einem tollen Team. Zudem schätze ich die hohe Lebensqualität und die Geselligkeit in der Stadt. Ganz besonders mag ich die Dichte und Liberalität der Neustadt, in der ich auch eine Wohnung gefunden habe. Und natürlich die Weinstuben in der Altstadt. Und die Straußwirtschaften in den Stadtteilen und in der Umgebung. Die Fastnacht war ziemliches Neuland für mich – da habe ich dieses Jahr fast einen kleinen Kulturschock bekommen. Aber meine Kollegen haben mir viele Tipps gegeben. Der Verein ist ja diesbezüglich auch sehr aktiv. Das ist eben diese gelebte Nähe zu den Fans und der Stadt, die ich hier so mag.
Wie schätzen Sie die Saison 2019/20 ein – und wie endet die erste Pokalhauptrunde für uns? Dr. Welling: Eine spannende Auslosung: Wenn der Erstligist zum Vertreter aus dem Amateurtopf fährt ist er natürlich klarer Favorit. Es wird sicher ein spannendes Spiel werden, das hoffentlich viele Mainzerinnen und Mainz live miterleben. Und für die Saison gilt: »Mainz bleibt.« – Erstklassig. Vielfältig. Lebenslustig. Sich treu. Und: Mainz! Herr Dr. Welling, vielen Dank für das Gespräch. | MDL Stefan Hofmann: »In den Verein musste wieder Ruhe rein« Möbel Martin: 05-Legende moderiert Autogrammstunde Der scheidende Stadionsprecher des 1.
FSV Mainz 05, Klaus Hafer, wird am 14. März um 18 Uhr ein letztes Mal die »05er-Autogrammstunde bei MÖBEL MARTIN« moderieren. Die etwa einstündige Veranstaltung findet im großen Fan-Shop im 3. Obergeschoss des Einrichtungshauses statt. Klaus Hafner, die Sprecher-Legende und Träger der »Fair Play-Medaille«, wird bei dieser legendären »05er-Autogramstunde bei MÖBEL MARTIN« von drei Bundesliga-Stammspielern des Mainzer Erstligisten begleitet – welche? Lassen Sie sich überraschen! »Dass Klaus Hafner sich die Zeit nimmt und auf seiner Abschiedstour noch einmal bei MÖBEL MARTIN die 05er-Autogrammstunde moderiert, ist wirklich ein tolles Geschenk an unsere Besucher«, freut sich Peter Metzger, Geschäftsleiter des Mainzer Einrichtungshauses. www.moebel-martin.de 1 FSV Mainz 05
Wie geht es mit Mainz 05 weiter? Sind wir noch der Karnevalsverein? Wie lange sind wir überhaupt noch ein Verein im juristischen Sinn? Diese und andere Fragen beantwortet Stefan Hofmann, Vereins- und Vorstandsvorsitzender des 1. FSV Mainz 05 in der Januar-2019-Titelgeschichte des MAINZERs. Außerdem verlost DER MAINZER für das Spiel 1. FSV Mainz 05 gegen den 1. FC Nürnberg am 26. Januar 2019 um 15.30 in der Opelarena zweimal zwei Sitzplatzkarten unter denjenigen, die folgende Frage richtig beantworten: Wo und wann ist der Mainz-05-Stürmer Robin Quaison geboren und wie lautet sein zweiter Vorname? Senden Sie Ihre Antwort unter dem Betreff »Mainz Nullfünf« bis zum 18. Januar 2019 an: gewinnspiele@dermainzer.net Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt, die Karten sind an der Tageskasse hinterlegt. Mit Ihrer Teilnahme willigen Sie ein, dass DER MAINZER Ihren Namen auf seiner Online-Plattform sowie in den sozialen Medien veröffentlichen kann. www.mainz05.de
Stefan Hofmann: »In den Verein musste wieder Ruhe rein« Knapp ein Jahr nach seiner Wahl zum Vereins- und Vorstandsvorsitzenden des 1. FSV Mainz 05 war Stefan Hofmann zu Gast beim MAINZER und stellte sich den Fragen unseres Sport-Redakteurs. Herr Hofmann, Sie wurden vor einem knappen Jahr auf der Mitgliederversammlung – obwohl von vielen eher als »Außenseiter« eingeschätzt – bereits im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit zum neuen Vereins- und Vorstandsvorsitzenden gewählt. Hatten Sie mit einem solchen Ergebnis wirklich gerechnet? Stefan Hofmann: Ich hatte mir realistische Chancen ausgerechnet – und da ich Sportler bin, wollte ich natürlich auch gewinnen, wenn ich antrete. Trotzdem war die schnelle Entscheidung im 1. Wahlgang auch für mich eine große Überraschung. Und was hat Sie so sicher gemacht, dass Sie überhaupt gewinnen könnten – Sie hatten ja »schwere Kaliber« als Gegenkandidaten gehabt? Ich habe vor der Wahl mit vielen Fans gesprochen und Veranstaltungen besucht. Das Feedback, dass ich dort bekommen habe, war sehr positiv. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass viele meiner Unterstützer mit mir so etwas wie einen Neuanfang verbunden haben. Überraschend war allerdings schon, dass ich trotz meiner langjährigen Arbeit im Nachwuchsleistungszentrum relativ unbekannt war. Ihr Vorgänger Harald Strutz war in den Medien ständig präsent, um sie selbst ist es eher ruhig. Ein Strategiewechsel? Das hat nichts mit Strategie zu tun. Der Verein hat sich 2017 eine neue Satzung gegeben – die Strukturen wurden entscheidend verändert und den
Bedingungen des modernen Profi-Fußballs angepasst. Die Rolle des Präsidenten, wie sie Harald Strutz ausgefüllt hat, ist mit der des heutigen Vorsitzenden nicht mehr vergleichbar. Ich bin stärker auch auf das operative Geschäft konzentriert und muss nicht der Lautsprecher nach außen sein. Es gibt allerdings schon Themen, zu denen sich der Vereins- und Vorstandsvorsitzende zu äußern hat. Was haben Sie als Ihre Hauptaufgabe im ersten Amtsjahr angesehen und wie sind sie dieses Thema angegangen? Das war ganz klar: In den Verein musste wieder Ruhe rein. Wir mussten nach innen und außen mit einer Stimme sprechen – nur so konnten wir letztendlich eine Basis für den Sport und somit auch für den Klassenerhalt schaffen. Es hatte sich leider nur allzu deutlich gezeigt, dass die unklaren Strukturen und Turbulenzen in diesem Zeitraum [unter dem kurzzeitigen Vorsitzenden und direktem Hofmann-Vorgänger Johannes Kaluza] auch direkte Auswirkungen auf die Stabilität im sportlichen Bereich und damit auf die Leistungsfähigkeit der Spieler hatten. Als die Ruhe kam, war auch die Leistung wieder da. Nun ist aber in vielen Vereinen der Vorsitzende oder auch der Trainer eine schillernde Figur, die das Medieninteresse auf sich zieht (und damit von den Spielern etwas weg). In Mainz überwiegt die Sachlichkeit. Einen vor der Kamera wetternden Vorsitzenden sieht man nie, einen lauter werdenden Trainer auch nur ganz, ganz selten. Provokant gefragt: Kann man sich das in unserem »Medien-Zeitalter« überhaupt noch leisten? Ist der FSV für eine bestimmte Mediengruppe überhaupt noch interessant? Sie haben insoweit Recht: Wir halten in Mainz nichts von überzogenen Selbstinszenierungen. Das ist aber nicht neu: Haben Sie früher einmal Christian Heidel vor den Kameras rumpoltern gesehen? Und auch Harald Strutz wirkte nach außen immer meist ruhig und sachlich. Das bedeutet nun aber nicht, dass wir emotionslos sind. Ich bin manchmal froh, dass ich nicht mit einer Kamera auf der Haupttribüne beobachtet werde. Und auch unser Trainer ist alles andere als leidenschaftslos. Es kommt schon mal vor, dass er sich mit dem vierten Offiziellen anlegt. Grundsätzlich ist es für ihn aber wichtiger, den Spielern klare Signale zu geben, statt den Schauspieler an der Seitenlinie zu mimen. Das letzte Heimspiel (gegen Hannover 96) hat viele Fragen
aufgeworfen. Was halten Sie zum Beispiel von dem Videobeweis? Videobeweis und auch Torlinientechnik sind aus meiner Sicht grundsätzlich wichtige Hilfsmittel, um ein Spiel gerechter zu gestalten. Allerdings ruft ihre Umsetzung, gerade beim Videobeweis, deutlich nach einer Überarbeitung: Es muss einfach schneller gehen. Und bei der Frage »Hand« oder »nicht Hand« kann der Videobeweis in der aktuellen Handhabung nicht immer weiterhelfen. Kann man überhaupt noch eindeutig definieren, was »Handspiel« ist? Das ist sicherlich ein Problem. Die Regel muss klarer und transparenter gefasst werden. Die augenblickliche Situation ist in der Tat unbefriedigend. Ich kann die Verärgerung und Verunsicherung bei den Zuschauern – aber auch bei den Spielern – gut nachvollziehen. Einige Medien sprachen von »Rauchentwicklung im Gästeblock«, andere von »Hannoveraner Pyro-Idioten«. Nicht nur Stadionsprecher Klaus Haffner erkannte, dass im Gästeblock etwas passieren würde, als sich eine Gruppe unter einem Großbanner versteckte. Die Hannoveraner Verantwortlichen wichen später der Frage aus, ob man zu diesem Zeitpunkt auf die eigenen Fans noch hätte einwirken können. Die Spielunterbrechung wird entsprechende Strafen nach sich ziehen. Nur: Wie kann man so etwas vermeiden? Wir folgen bei den Eingangskontrollen unserem zertifizierten Sicherheitskonzept, sie sind sehr gründlich und der Veranstaltung im Sinne der Durchführbarkeit angemessen. Andererseits finden gut organisierte Gruppen immer wieder die Möglichkeit, verbotene Pyros, Pyrotechnik und Rauchbomben in ein Stadion zu bringen und dort auch zu zünden. Wer auf den Überwachungsvideos erkannt wird muss mit entsprechenden Sanktionen rechnen und auch damit, dass er in Regress genommen wird. Von Strafverschärfungen oder Pauschalstrafen in diesem Bereich halte ich allerdings nichts – sie sind in meinen Augen nicht zielführend. Viel wichtiger finde ich, dass wir den Gesprächsfaden zu den Fans nicht verlieren. Wir müssen mit ihnen weiterreden, denn eine Lösung dieses Problems wird nur unter Beteiligung der Fans möglich sein. Inwieweit die ungefährlichere, in Skandinavien bereits getestete »Kalte Pyro-Technik« ein Weg sein kann, muss sich erst noch zeigen. Wie geht es mit Mainz 05 weiter? Sind wir noch der Karnevalsverein? Wie lange sind wir überhaupt noch ein Verein im juristischen Sinn?
Sie sprechen da zwei wichtige Themen an. Zunächst: Die Idee des »Karnevalsvereins« wurde von den Fans geboren und von Mainz 05 zunächst eher passiv mitgetragen. Erst jetzt greifen wir dieses Thema, verbunden mit einer selbstironischen Art, auch aktiv auf und arbeiten damit. Ich erinnere an die Kampagne »Egal, unser Traum lebt!« vor dieser Saison. Sie wurde von den Fans und den Medien sehr positiv aufgenommen und begleitet. Zum vereinsrechtlichen Aspekt: Wir sehen keinen zwingenden Grund dafür, unsere Fußballabteilung auszugliedern und haben zum Thema ein Rechtsgutachten veranlasst, das unsere Position unterstützt. Für unsere Erlöse im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb zahlen wir auch genauso viel Steuern. Wir hoffen daher auf eine pragmatische Entscheidung des Mainzer Amtsgerichts, das sich aktuell mit dieser Frage beschäftigt. Niemand hat einen Vor- oder Nachteil, wenn wir weiterhin ein Verein bleiben. Unsere Mitglieder sehen für sich und unseren Verein darin aber einen starken ideellen Wert. Und für Mainz 05 ist immens wichtig, dass der Verein in Ruhe und klaren Strukturen arbeiten kann. Eine neue Diskussion über Strukturen würde wieder unnötige Unruhe bringen. Die Kommerzialisierung des europäischen Profi-Fußballs geht weiter: Montagsspiele, »Auseinanderzerrung« der Spieltage, ein neuer europäischer Wettbewerb. Viele Fans sind sauer. Muss das alles sein? Grundsätzlich gilt: Rund die Hälfte unserer Einnahmen stammen aus der TV- Vermarktung. Da müssen wir als Bundesligist auch Kompromisse eingehen. Wie vor Jahrzehnten neun parallele Spiele anzusetzen, ist daher Utopie. Wir sehen die Frage differenziert, denn es gibt Fans, denen die Spiele an Freitagabenden unter Flutlicht auch gefallen – wichtig ist, den Samstag als Kernspieltag zu bewahren. Die Einführung der Montagsspiele war der Versuch einer Entlastung für die Europa-League-Teilnehmer. Sie funktionieren für die Fans allerdings nicht, daher verzichtet die Bundesliga ab der nächsten Rechteperiode wieder darauf. Insgesamt müssen wir allerdings wachsam sein, der Fußball darf durch die Vermarktung nichts an Attraktivität einbüßen. Letztlich ist das eine Gratwanderung. Wie schätzen Sie das Potential der Mannschaft in dieser Saison ein – wo stehen wir nach dem 34. Spieltag? Wir haben eine junge, dynamische, lernwillige Mannschaft und einen
ehrgeizigen Trainer mit großer Fachkompetenz. Das bietet eine tolle Basis. Ich hoffe auf viele weitere Mainz 05-typische, aufregende und umkämpfte Spiele und bin davon überzeugt, dass wir in dieser Saison früher unseren Klassenerhalt schaffen. Danach müssen wir uns nach oben keine Grenzen setzen. Jetzt müssen wir aber, das steckt für uns in jeder Saison, erst mal für unser Basisziel Klassenerhalt arbeiten. Herr Hofmann, wir bedanken uns vielmals für das Gespräch. | MDL Mainz 05 Tickets zu gewinnen! In der August-Ausgabe widmete DER MAINZER dem 1. FSV Mainz 05 eine umfangreiche Titelgeschichte, Interview mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Detlev Höhne inklusive. Außerdem verlost DER MAINZER unter denen, die folgende Frage richtig beantworten, zweimal zwei Sitzplatzkarten für das Spiel am 26.August 2018 um 15.30 Uhr, Mainz 05 gegen den VFB Stuttgart. Frage: Der Vorstand von Mainz 05 besteht aus drei Männern. Wie heißen die? Senden Sie Ihre Antwort unter dem Betreff »Mainz 05« bis zum 15. August 2018 an: gewinnspiele@dermainzer.net
Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt, die Karten sind an der Kasse hinterlegt. Mit Ihrer Teilnahme willigen Sie ein, dass DER MAINZER Ihren Namen auf seiner Online-Plattform sowie in den sozialen Medien veröffentlichen kann. Das »wilde Jahr« des 1. FSV Mainz 05 Die Saison 2017/18 war für alle Mainzer – zumindest wenn sie Fans der »Rot- Weißen« waren – ein »wildes Jahr«. So formulierte es auch Detlev Höhne, der Vorsitzende des im letzten Sommer gegründeten Aufsichtsrates, dem für eine Eingewöhnung – die üblichen »Hundert Tage« keine Zeit blieb. Der Verein startete mit einem neuen Vorstandsvorsitzenden (Johannes Kaluza), dem schon erwähnten neuen Aufsichtsrat, einem neuen Trainer (Sandro Schwarz) und einem vielversprechenden Team in die Saison 2017/2018. Was
dann geschah ist mit dem Begriff »Kommunikationsprobleme« sicherlich am neutralsten umschrieben. »Spitzen«-Probleme Schon im Dezember suchte der Verein einen neuen Vorsitzenden: Johannes Kaluza trat bereits nach weniger als 6 Monaten Amtszeit zurück. Zu dieser Zeit stand das Team bereits im unteren Drittel der Tabelle und wurde in der Fachpresse als ein möglicher Abstiegskandidat gehandelt. Desolat ins neue Jahr Im neuen Jahr kam es dann bitterhart: Obwohl das Team in der Winterpause mit Nigel de Jong und Anthony Ujah noch einmal verstärkt wurde, wirkte es in der Folge äußerst desolat. Die 2:3 Niederlage (nach 2:0 Führung) in Hannover und das 0:3 beim späteren Pokalsieger Eintracht Frankfurt trugen zur allgemeinen Verunsicherung bei. Der FSV stürzte am 21. Spieltag auf den Relegationsplatz (16.) und konnte diesen erst am 30. Spieltag wieder verlassen. In der Führungsetage kehrte zwar mit dem neuen Vereins- und Vorstandsvorsitzenden Stefan Hofmann wieder Ruhe ein – er wurde auf der notwendig gewordenen außerordentlichen Mitgliederversammlung bereits im ersten Wahlgang mit 587 Stimmen (und damit der absoluten Mehrheit gewählt) – der Focus richtete sich jetzt aber verstärkt auf Sportvorstand Rouven Schröder und Trainer Sandro Schwarz. Die »Sozialen Medien« und einige der in ihnen agierenden Gruppen zeichnen sich nicht immer durch Sachverstand und Fairness aus. So durfte es auch nicht wundern, dass hier schon bald die Entlassung der beiden gefordert wurde. Die »Endrunde« In der Länderspielpause vor dem 28. Spieltag rief der Trainer dann eine »Endrunde« aus, setzte konsequent auf ein 4-3-3 System und schaffte es so, wie eine deutsche Fußballzeitschrift schrieb »die Profis mental über sich hinauswachsen zu lassen«. Die Personifizierung dieses plötzlich erwachten Kampfeswillens war der wieder in die Mannschaft zurückgeholte Pablo de Blasis. Er schoss den Ausgleich in Köln, die beiden Tore gegen Freiburg, das
1:0 gegen Leipzig und legte in Dortmund mit dem Kopf für Mutos 2:0 vor. Mit dem letztlich nicht erwarteten Auswärtssieg in Dortmund war der Klassenerhalt am 33. Spieltag dann doch noch gesichert. Ridle Baku, der bereits 2007 als Neunjähriger zum Verein kam, sorgte ebenfalls für Schlagzeilen. Er feierte am 32. Spieltag sein Debüt gegen Leipzig, schoss dabei sein erstes Bundesligator und legte gegen Dortmund gleich nach. Transfers Der FSV ist ein »Weiterbildungsverein«: Er kauft Talente, gibt ihnen den letzten Feinschliff und muss sie dann ziehen lassen. Nicht besser ergeht es ihm mit den besten Spielern aus dem eigenen Nachwuchs. Die An- und Verkaufspolitik des Vereins ist daher auch immer von höchstem Interesse. In diesem Sommer verließen den Verein unter anderem Abdou Diallo und Suat Serdar. Pablo de Blasis hat ebenfalls signalisiert, dass er aus seinem Vertrag aussteigen möchte. Der Abgang von Mutō wird ebenfalls erwartet. Unsere Neuen: Auf dem Titelbild ist Jean-Philippe Mateta. Gerade mal 21 Jahre jung war Mateta in der vergangenen Saison vom französischen Erstligisten Olympique Lyon an den französischen Zweitligisten Le Havre AC ausgeliehen und erzielte dort in 35 Ligaspielen 17 Tore. Er hat einen Vertrag bis 2022 unterschrieben und trägt die Rückennummer 28. Kunde Malong kommt vom FC Granada. Seine Rasterlocken machen ihn im Team sicher unverwechselbar. Vom FC Metz wurde Moussa Niakaté verpflichtet. Er soll unsere Abwehr verstärken. Philipp Mwene kam aus Kaiserslautern. Ihnen allen ein herzliches Willkommen. »Kick ‘n’ Rush« Gute Nachricht für die Fans: Mitte August eröffnet das Fanprojekt Mainz seine Fanhaus in der Weisenauer Str. 15. Dazu gehört auch die Kneipe/Kulturcafé »Kick ‘n’ Rush«, die allen interessierten Mainzerinnen und Mainzern offensteht. Öffnungszeiten des »Kick ‘n’ Rush«: Mi-Do: 18-23 Uhr, Fr-Sa: 18-1 Uhr, So und Mo während der 05-Spiele. | MDL
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