Management von Komplexität - Umgang mit Komplexitätsfallen und Unsicherheit in Projekten - FH des BFI Wien

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Management von Komplexität - Umgang mit Komplexitätsfallen und Unsicherheit in Projekten - FH des BFI Wien
Management von Komplexität
Umgang mit Komplexitätsfallen und Unsicherheit in Projekten

  Dr. Edgar Weiss
  Fachbereichsleitung für
  Persönlichkeitsbildung und Methodenkompetenz
  Fachhochschule des BFI Wien

  PM-Symposium, 6.Juni 2018
Management von Komplexität - Umgang mit Komplexitätsfallen und Unsicherheit in Projekten - FH des BFI Wien
Frederic Winston Taylor
Management von Komplexität - Umgang mit Komplexitätsfallen und Unsicherheit in Projekten - FH des BFI Wien
Tayloristisches Management
                         Linearität
 Eindeutige                                       Hierarchische
  Ziele und                                          Teilung
 fixe Rollen

                        Tayloristisches
 Regeln,                 Management                 Top-Down
Strukturen                                           Kontrolle
   und
Standards

          Planbarkeit                      Ausblendung von
                                          sozialen Prozessen
                                                     Quelle: Pfläging 2015
Management von Komplexität - Umgang mit Komplexitätsfallen und Unsicherheit in Projekten - FH des BFI Wien
Die Welt als Maschine
Komplexität

              BLACK      Wirkungen
Ursachen
               BOX
Komplexe Systeme verstehen
 Sich wechselseitig beeinflussende Komponenten
 Offen im Sinne des Austauschs mit der Umwelt
 Viele Beteiligte mit oftmals unterschiedlicher
  Situationswahrnehmung, die sich gegenseitig auch
  beschränken
 Ergebnisse in der Rückschau verständlich, doch in der
  Vorschau nicht durchgehend planbar
 Nicht-lineare Dynamiken die die immer wieder für
  Überraschungen sorgen

                                                     Quelle: Borgert 2015,
                                                     Maak 2018
Douglas McGregor
Human Side of Enterprise
Theorie X                       Theorie Y
   Menschen versuchen             Menschen brauchen nur die
    Arbeit zu vermeiden             richtigen Bedingungen um
                                    arbeiten zu wollen
   Menschen brauchen              Wenn Menschen Ziele
    Anreize, damit sie sich         akzeptieren, dann können sie
    engagieren                      sich selbst motivieren
   Menschen gehören               Menschen übernehmen von
    angeleitet und                  sich aus Verantwortung, wenn
    übernehmen nicht gerne          ihnen vertraut wird
    Verantwortung
   Jobverlust und monetäre        Menschen sind grundlegend
    Anreize bewegt Menschen         selbstmotiviert
   Menschen versuchen             Menschen sind kreativ und
    Regeln zu hintergehen und       einfallsreich, wenn ihnen
    sind von sich aus nicht         Freiraum gewährt wird
    kreativ
                                                      Quelle: McGregor 1960,
                                                      Pfläging 2015
Was die Theorie X bewirkt?
„Neunzig Prozent der
Praktiken, die wir
Management nennen,
bewirken nichts anderes, als
dass sie Menschen von der
Arbeit abhalten.“
        Peter Drucker
In komplexen Projektsituationen agieren

   Komplexität erkennen und
          verstehen

     Selbstorganisation der
     Beteiligten ermöglichen

Varietät und Diversität innerhalb
      des Projekts initiieren
Cynefin Framework

               Quelle: Snowden/Boone 2007
Cynefin Framework
Komplex                      Kompliziert
Viele Unbekannte             Ursache und Wirkung sind
Orientierungsmuster          nicht offen ersichtlich
vorhanden                    Mehrere richtige
Nichts ist vorhersehbar      Antworten
Kreativität und innovative   Expertise ist gefragt
Ansätze sind notwendig

Chaotisch                    Einfach

Keinerlei Ursache und        Wiederholbare Muster
Wirkungszusammenhänge        Eindeutigkeit
sind bekannt                 Klare Ursachen und
Turbulenzen                  Wirkungen
Hoher Zeitdruck              Richtige Antwort
Unterschiede erkennen
Komplex                       Kompliziert

Chaotisch                     Einfach

Soziale Systeme (unorderd) < - > Maschinenmodelle (orderd)
Unterschiedliche Vorgangsweisen
  Komplex                        Kompliziert

   Emergent practice:            Good practice:
   Probe  Sense  Respond       Sense Analyze Respond
   Experiment (Fail early)

  Chaotisch                      Einfach

                                 Best practice:
   Novel practice:
                                 Sense Categorize 
   Act Sense Respond
                                 Respond

   Soziale Systeme (unorderd) < - > Maschinenmodelle (orderd)
Komplexitätsfallen
 Symptom und Problem werden gleichgesetzt (repariert
  wird was gerade gesehen wird)
 Lineare Extrapolation der Vergangenheit (confirmation bias)
 Übertragen der Strukturen der Gegenwart auf die Zukunft
 Wahrung des Bildes der eigenen Handlungsfähigkeit
  (Vermeidung von kognitiver Dissonanz)
 Entweder endlose Planungsschleifen oder aktionistische
  Vereinfachung (Depression versus Schizophrenie)
 Überbewertung des aktuellen Motivs (Projektlaufzeit,
  Zeitvertrag, Aufsichtsratssitzung) ohne
  Wirkzusammenhänge in der Zukunft zu berücksichtigen

                                                     Quelle: Borgert 2015,
                                                     Maak 2018
Formen von Projektteams

                          Quelle: Weiss 2017
Komplexität in diversen Teams
 Erkennen der eigenen Werte als relativ und
  situationsspezifisch
 Erkennen kultureller Muster und der damit verbundenen
  Differenzen
 Erhöhung der Flexibilität im Umgang mit Normen
 Akzeptanz von unterschiedlichen Rollenwahrnehmungen
 Vermeidung von Unsicherheit durch definierte Regeln und
  Verfahren
 Individualität versus Gruppenorientierung zur Vermeidung
  von Konformität

                                                    Quelle: Reisch/Nicklas
                                                    1991 Strelow 2012,
                                                    Weiss 2018
Lernen aus Human Factors Forschung
              und Training
Komplexität braucht eine “Non Blaming Culture“
• Keine Schuldzuweisungen und Personalisierungen
• Beachtung von Bedürfnissen oder Befürchtungen
• Einindung von Stakeholdern in die Neudefinition von
  Regeln, Prozessen und das Wiederherstellen einer
  Vertrauensbeziehung
• Teamkultur, die auf Dialog und Partizipation basiert
• Kultur in der es möglich ist tiefere systemische Fragen zu
  thematisieren

                                                       Quelle: Dekker/Breakey
                                                       2016, Weiss 2018
In komplexen Projektsituationen
                             Experimente
                              zulassen
     Rollen-                                       Non blaming
   flexibilität                                    Fehlerkultur

                             Komplexität
Menschenbild                                         Achtsamkeit
   Typ Y

                  Flexible                     Förderliche
                  Regeln                   Rahmenbedingungen
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