Märkteunteruns - Marktmeinung November 2021 - Uniqa

 
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Marktmeinung November 2021
Märkteunteruns - Marktmeinung November 2021 - Uniqa
Einleitung
Schreckgespenst Stagflation
Von der (guten) Reflation über die (temporäre)       Erkenntnis, dass die Wachstumsdynamik zwar               Natürlich sind
Inflation bis hin zur (bösen) Stagflation – etwas    ihren Höhepunkt überschritten hat, die Inflati-          Schlagzeilen
überspitzt formuliert, könnte man so die Jah-        onsraten jedoch länger als angenommen auf                hinsichtlich einer
resberichterstattung zum Thema Preissteige-          deutlich erhöhtem Niveau verharren, tauchte              Stagflation zum
rungen im Zuge der Konjunkturerholung nach           in den Medien auch der negativ besetzte Begriff          gegenwärtigen
dem coronabedingten Wirtschaftseinbruch kurz         der Stagflation auf. Negativ besetzt auch des-           Zeitpunkt weit
zusammenfassen. War zu Jahresbeginn die Re-          halb, weil neben anderen preistreibenden Effek-          übertrieben.
flationierung als gelungene Konsequenz der ex-       ten, die aktuell scheinbar nicht zu bremsende
pansiven Notenbank- und Fiskalpolitik über den       Energiepreisentwicklung das zuletzt in den
Begriff „Reflation Trade“ noch positiv besetzt, so   1970er und 80er Jahren aufgetretene Phäno-
wurden die ersten markant erhöhten Inflations-       men in Erinnerung gerufen hat. Und diese Erin-
raten ab dem zweiten Quartal – wenn auch als         nerung ist keine gute, gilt doch das gleichzeitige
Folge von Basiseffekten erwartet – schon mit         Auftreten wirtschaftlicher Stagnation bei hoher
erhöhter Aufmerksamkeit verfolgt. Da jedoch          Inflation als schlechteste aller Welten. Natürlich
die meisten Analysten und Notenbanker nahe-          sind Schlagzeilen hinsichtlich einer Stagflation
zu gebetsmühlenartig den Inflationssprung als        zum gegenwärtigen Zeitpunkt weit übertrieben,
„transitorisch“, also vorübergehend und eben         aber es gilt dennoch, etwaige sich verstärkende
nicht als dauerhaft oder gar strukturell kommen-     Tendenzen in diese Richtung auch im Hinblick
tiert haben, beruhigten sich zum Sommerbeginn        auf den Handlungsspielraum der Notenbanken
die Finanzmarktgemüter wieder relativ schnell.       aufmerksam zu verfolgen. Wir sind aktuell
Im Verlauf des zweiten Halbjahres und mit der        neutral positioniert.

                                                                   Ihr märkteunteruns Team
                                                                                                    märkteunteruns ⅼ November 2021 ⅼ 2
Inhalt

Marktumfeld            Ausblick             Asset Allocation     Kennzahlen

4-6                    7-8                  13                   15
Marktumfeld November   Globale Konjunktur   Strategische Asset   Übersicht
                                            Allocation           Marktentwicklung

                       9
                       Geld-/Kapitalmarkt   14
                                            Taktische Asset

                       10                   Allocation

                       Anleihen

                       11-12
                       Aktien

                                                                    märkteunteruns ⅼ November 2021 ⅼ 3
Marktumfeld Anleihenmärkte
Rentenmärkte weiterhin                                                                                   Nach dem heftigen Renditeanstieg im September
auf Verliererseite                                                                                       schwächte sich das Tempo des Anstiegs im Oktober
                                                                                                         zwar etwas ab – aber auch das reichte für den Großteil
                  High Yield USA                                                                 9,4 %   der Anleihemärkte aus, um einen weiteren Monat mit
                              -0,9
                                                                                                         (leicht) negativer Wertentwicklung zu verbuchen. Selbst
Unternehmensanleihen USA                                         3,8 %
                                -0,5                                                                     der Renditeaufschlag von Unternehmensanleihen genüg-
                  High Yield Euro                              3,1 %                                     te nicht, um die Kursrückgänge zu kompensieren. Einzig
                                -0,5
                                                                                                         GBP-Anleihen erreichten durch eine deutliche Kurserho-
                       Staat USA                       1,9 %
                               -0,7                                                                      lung des britischen Pfunds ein signifikantes Monatsplus.
                           Staat UK            0,5 %                                                     In Summe sind die Staatsanleiherenditen in den Industrie-
                                                                       4,4
                                                                                                         staaten damit wieder auf den Jahreshochs vom Frühjahr.
                       -0,8 %            EM Unternehmensanleihen
                                 -0,4                                                                    Zieht man eine erste Zwischenbilanz für 2021, sieht
                       -0,8 %            Unternehmensanleihen Euro                                       man das klassische Muster einer starken Konjunkturer-
                                -0,4
                                                                                                         holung: Stärkste Performance bei High Yield (parallel
                  -1,9 %                 EM Hartwährung
                                             0,2                                                         zum Aktienmarkt) dank stark fallender Risikoprämien.
              -2,2 %                     Staat Italien                            Seit Jahresbeginn      Schlechteste (stark negative) Performance bei etablier-
                               -0,6                                               Zum Vormonat           ten Staatsanleihen aufgrund steigender Marktrenditen –
           -2,7 %                        Staat Deutschland
                                             0,3                                                         mit gut gerateten Unternehmensanleihen im Mittelfeld.
          -2,8 %                         EM Lokalwährung                                                 Auf Euro-Basis stechen auch noch USD-Anleihen hervor,
                       -1,6
                                                                                                         die aufgrund des im Jahresverlauf aufwertenden US-
          -4 %        -2 %              0%         2%           4%           6%         8%        10 %
                                                                                                         Dollars eine Extraperformance erzielten – auf USD-Basis
Erträge in Euro
                                                                                                         ist auch dort die Staatsanleiheperformance tief negativ.
Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG, 31/12/20 – 29/10/21; Stand: 29/10/21

                                                                                                                                        märkteunteruns ⅼ November 2021 ⅼ 4
Marktumfeld Aktienmärkte
Aktienmärkte: Fulminante                                                                               Nach einem erstmals seit langem (leicht) negativen
Kurserholung im Oktober                                                                                Aktienmarktmonat im September, setzte im Oktober
                                                                                                       bereits wieder eine fulminante Erholungsbewegung
                  Russland                                                                    45,8 %   ein, die die US-Indizes sogar auf neue (Allzeit-)
                                         5,4
                          ATX                                                        39,0 %            Höchststände katapultierte. Und das, obwohl Ölprei-
                                       3,6
              Osteuropa
                                                                                                       se, Inflationserwartungen und (Leit-)Zinserwartungen
                                                                                35,9 %
                                        4,4                                                            im Oktober weiter anstiegen. Dafür setzte sich in
            MSCI World                                              25,3 %
                                         5,0                                                           Bezug auf China und die Probleme im Immobilien-
Dow Jones Industrials                                             24,0 %                               sektor weitgehend die (aus unserer Sicht zutreffende)
                                         4,9
          MSCI Europa                                           21,5 %                                 Meinung durch, dass China das Problem im Griff hat
                                        4,6
       Euro STOXX 50
                                                                                                       und eine Finanzmarktansteckung vermieden wird.
                                                               20,4 %
                                       3,9                                                             Dementsprechend konnte auch der chinesische Akti-
                          DAX                         13,4 %
                                  2,0                                                                  enmarkt im Oktober den Vormonatsverlust praktisch
              EM Global                  5,4 %                                                         wieder zur Gänze wettmachen.
                                1,1
                      Asien        2,5 %                                                               In Summe verbuchten damit die meisten Märkte im
                                 1,3
                     Nikkei
                                                                Seit Jahresbeginn                      Oktober satte Monatszuwächse. Nur Japan – der
                                 1,8 %                          Zum Vormonat
                   -4,6                                                                                Starperformer im September – musste einen großen
            -4,5 %              Lateinamerika
                   -4,2                                                                                Teil seiner Kurszuwächse des Vormonats wieder
      -9,1 %                    China                                                                  abgeben. Auffällig auch die Kursschwäche in Latein­
                                       3,3

           -10 %            0%                 10 %      20 %           30 %        40 %       50 %
                                                                                                       amerika, und die – trotz starker Entwicklung in China –
                                                                                                       zurückbleibende Entwicklung der Emerging Markets
Erträge in Euro
                                                                                                       in Summe.
Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG, 31/12/20 – 29/10/21; Stand: 29/10/21

                                                                                                                                     märkteunteruns ⅼ November 2021 ⅼ 5
Marktumfeld Rohstoffe und Währungen
Rohstoffrally läuft heiß                                                                                           Die bereits das ganze Jahr über zu beobachtende
                                                                                                                   Rohstoffrally schaltete im Oktober noch einmal
                                                                                                                   einen Gang höher: Mit rund 85 US-Dollar erreichte
                                           RUB                                                            10,3 %   der Ölpreis (Brent) die letzte Preisspitze aus 2018 –
                                                                 2,5
                                                                                                                   und davor muss man bis 2014 zurückgehen, um
                                           CNY                                             7,3 %
                                                  0,2                                                              eine Phase mit noch höheren Ölpreisen zu finden.
                                           GBP                                     5,7 %                           Aber auch bei Industriemetallen setzte sich der
                                                         1,6

                                           USD                              4,7 %
                                                                                                                   Preisboom fort: Im Zusammenhang mit Liefereng-
                                       -0,8                                                                        pässen (bei gleichzeitig äußerst starker Nachfrage)
                                           CHF            1,7 %
                                                         1,5
                                                                                                                   erreichten einige Metalle wie Magnesium, Lithium
                                                                                     Seit Jahresbeginn
            -3,8 %                                BRL                                Zum Vormonat                  und Zinn im Oktober sogar neue Allzeithochs.
              -4,5
                                                                                                                   Dementsprechend beeindruckend ist die bisheri-
      -4,8 %                                      JPY
                            -2,7                                                                                   ge Jahresperformance von +91 % bei Energie und
       -6 %          -4 %           -2 %      0%         2%            4%      6%          8%      10 %            +31 % bei Industriemetallen. Die aktuell überall
                                                                                                                   hohen Inflationsraten sind vor diesem Hintergrund
            Energie                                                                                 91,2 %
                               3,6                                                                                 keine Überraschung.
Industriemetalle                                        31,0 %                                                     Relativ harmlos im Vergleich dazu die Währungs­
                              3,5
                                                                                                                   entwicklung: Die starke US-Dollar-Aufwertung
          -2,3 % Edelmetalle
                               2,9                                                                                 kam im Oktober zum Stillstand, während der
    -20 %              0%                  20 %           40 %              60 %           80 %       100 %        Rubel im Windschatten des Ölpreisanstiegs sein
                                                                                                                   Jahres­plus kräftig ausbaute. Auffallend schwach
Erträge in Euro
                                                                                                                   wieder der Brasilianische Real.
Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG, 31/12/20 – 29/10/21; Stand: 29/10/21

                                                                                                                                               märkteunteruns ⅼ November 2021 ⅼ 6
Ausblick – Globale Konjunktur
         Globales Konjunkturbild – BIP Entwicklung 2020 – 2022

                                                                                                                                            4,3 %
                                                                                                                                                    2,5 %
                                                                                                                   Russland        2020
                                                                  5,0 % 4,3 %                                                               2021 2022
                                                                                                                                   -3,5 %
                                                         2020                       Eurozone
                                                                                                                  8,1 %
         5,7 %                                                    2021 2022
                  4,0 %                                                                                                   5,5 %
                                                                                                          2,3 %                                                          2,4 % 2,5 %
2020                         USA                         -6,8 %                                                                    China              Japan 2020
         2021 2022                                                                                        2020 2021 2022                                                 2021 2022
-3,5 %                                                                             3,9 % 3,5 %
                                                                                                                                                                -5,1 %
                                                                          2020                   Afrika
                                                                                                                                             9,2 %
                                                                                   2021 2022                                                         7,2 %
                      5,0 %
                                                                          -3,4 %
                                1,8 %
             2020                             Brasilien
                      2021 2022                                                                                           Indien    2020
                                                                                                                                             2021 2022
             -4,5 %                                                         5,9 %
                                                                                    4,5 %
                                                                                                                                    -7,5 %
                                                                   2020                     Welt
                                                                            2021 2022

                                                                   -3,8 %

         Quelle: Bloomberg Finance L.P., Stand: 29/10/2021

                                                                                                                                            märkteunteruns ⅼ November 2021 ⅼ 7
Ausblick – Globale Wirtschaft
      Globaler Konjunkturaufschwung                                            Die Liste an kurzfristigen Belastungsfaktoren ist beacht-
      auch 2022, Gegenwind kurzfristig                                         lich: Hohe Energiepreise (sogar phasenweise Knappheit,
                                                                               z. B. in China), gestiegene Inflation, Liefer- und Produkti-
3,0                                                                    16,0
                                                                               onsengpässe (z. B. Autosektor) sind nur die wichtigsten.
                                                                       2,7 %   Dies wird in den nächsten Monaten wohl auch die eine
                                                                       14,0
2,5                                                                            oder andere Wirtschaftszahl schwächer ausfallen lassen
                                                                       12,0
                                                                               (z. B. zuletzt US-BIP für das dritte Quartal nur mehr bei
                                                                               +2 %). Andererseits: Der Großteil dieser negativen Fakto-
2,0
                                                                       10,0
                                                                               ren sind die FOLGE des extremen Nachfragebooms, ein
                                                                               Begleitumstand der stark beschleunigenden Weltwirtschaft.
                                                                       8,0     Am mittelfristig sehr starken Konjunkturausblick hat
1,5

           Arbeitsmarkt boomt, US-                                             sich nichts geändert: Aufgestaute Konsum- und Investiti-
           Lohnwachstum beschleunigt                                   6,0     onsnachfrage lassen auch für 2022 ein überdurchschnitt-
1,0
                                                                               lich starkes Wirtschaftswachstum erwarten (insbesondere
                                                                       4,8 %
                                                                       4,0     in den Industriestaaten). Die wichtigsten Konjunkturvor-
                                                                               laufindikatoren (PMIs) liegen zwar unter ihren Rekord-
0,5
                                                                       2,0     hochs, aber (exklusive China) immer noch im Boom-
                                                                               Bereich. Der Arbeitsmarkt ist in den USA und Europa
      11/2016                                                10/2021
0,0                                                                    0,0     bereits fast wieder auf den Vor-Corona-Tiefs. Was in
              US durchschn. Stundenlöhne im Jahresvergleich (%)                den USA auch bereits zu deutlich höherem Lohnwachs-
              US Arbeitslosenrate (%, re)
                                                                               tum führt.
      Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG

                                                                                                                märkteunteruns ⅼ November 2021 ⅼ 8
Ausblick – Inflation und Notenbanken
       Hohe Inflationsraten: US-Notenbank                                        Die Inflationsraten steigen weltweit weiterhin an.
       reagiert in Kürze                                                         Das gilt insbesondere für Europa, wo man mit zuletzt
6,0
                                                                                 4,1 % p.a. dabei ist, zu den USA (die letzten Monate
                                                                           5,4   praktisch unverändert bei über 5 %) aufzuschließen.
                                 Verbraucherpreise:
                                 Inflationsspitze fast erreicht                  Hauptverantwortlich für den Anstieg sind der starke
4,0                                                                        4,1   Rohstoffpreisanstieg und Lieferengpässe. Beides Fakto-
                                                                           3,3   ren, die für einen raschen Inflationsrückgang im Laufe
                                                                                 von 2022 sorgen werden. Allein schon, weil die Rohstoff-
2,0
                                                                                 preise dann nicht noch einmal so stark steigen werden.
                                                                                 Für Europa ist deshalb bis Ende 2022 ein Rückgang
                                                                                 unter 2 % realistisch, weshalb die EZB zu Recht keinen
0,0                                                                              Grund für baldige Zinsanhebungen sieht.
                                                                                 In den USA dürfte es der Inflationsrückgang 2022 dage-
                                                                                 gen nicht mehr nachhaltig unter das 2 %-Ziel schaffen:
-2,0                                                                             Der wachsende Lohndruck könnte dort die Inflations­rate
                                                                                 hartnäckig über diesem Wert halten. Dementsprechend
                                                                                 bereitet sich die US-Notenbank auch schon auf ein
-4,0
        1/2008                                                    8/2021         Zurückfahren der Anleihekäufe im ersten Halbjahr
            Inflationsentwicklung USA (jährlich)                                  2022 vor – gefolgt von einem Zinsanhebungszyklus,
            Inflationsentwicklung Eurozone (jährlich)                             vielleicht schon ab Herbst 2022.
            Inflationsentwicklung Österreich (jährlich)

       Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG

                                                                                                                märkteunteruns ⅼ November 2021 ⅼ 9
Ausblick – Anleihenmärkte
      Unternehmensanleihen bleiben                                        Die Anleihemärkte stehen weiterhin im Zeichen des
      übergewichtet gegenüber Staatsanleihen                              absehbaren Endes der Anleihekäufe und darauffolgender
2,0                                                                       Zinsanhebungen der US-Notenbank. Resultat: An den
               Renditeanstieg preist zunehmend                            Anleihemärkten sehen wir zunehmend höhere Renditen
               US-Zinsanhebungen                                          und flachere Zinskurven.
                                                                          Nach dem starken Anstieg seit August preisen An-
1,5                                                              1,54 %
                                                                          leiherenditen allerdings inzwischen recht aggressive
                                                                          Zinserwartungen ein und könnten kurzfristig eine Ver-
                                                                          schnaufpause einlegen, weshalb wir unsere kurzfristige
                                                                          Untergewichtung von Anleihen gegenüber Geldmarkt
1,0
                                                                          vorerst schließen.
                                                                          Mittelfristig hat der Renditeaufwärtstrend aber insbe-
                                                                          sondere in den USA noch viel Luft nach oben: Innerhalb
0,5                                                              0,52 %   des Anleihesegments bleiben wir deshalb untergewichtet
                                                                          in risikoarmen Staatsanleihen (insbesondere US-Staats-
                                                                          anleihen) zugunsten einer starken Übergewichtung in
                                                                          Unternehmensanleihen (insbesondere auch High Yield).
      12/2019                                          10/2021
0,0
                                                                          Geschlossen haben wir unsere Übergewichtung von
            10jährige (%)              2jährige (%)
                                                                          EM-Hartwährungsanleihen.

      Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG

                                                                                                        märkteunteruns ⅼ November 2021 ⅼ 10
Ausblick – Aktienmärkte global
    Kurzfristig neutral gewichtet, mittelfristig                                  Auch wenn sich die meisten Aktienmärkte ab Mitte Oktober
125 weiter optimistisch                                                           rasch von ihrer Schwächephase erholten: Der kurzfristige
                                                                                  Ausblick bleibt noch von zahlreichen Risiken geprägt,
                                                                          121,1
                                                                                  die jederzeit zu einer neuerlichen Korrektur führen könn-
120                                                                       120,7
                                                                                  ten. Dazu gehören Lieferengpässe, Produktionsausfälle,
                                                                                  Inflationssorgen und damit verbundene Notenbankängste
115                                                                               (Kurswechsel in der Geldpolitik der US-Notenbank, was
                                                                                  historisch häufig zu kurzfristigen Turbulenzen auf den
                                                                          113,4
                                                                                  Aktienmärkten führte), langsameres Gewinnwachstum der
110
                                                                                  Unternehmen… In unserer kurzfristigen (taktischen) Asset-
                                                                                  Allocation behalten wir deshalb die neutrale Aktienmarkt-
105                                                                               gewichtung aus dem Vormonat bei.
                                                Bisher ausgezeichnetes            Unser mittel- und langfristiger Aktienmarktausblick
                                                Aktienmarktjahr 2021              bleibt aber unverändert bullish: Das wirtschaftliche und
100
                                                                                  geldpolitische Umfeld ist auch 2022 noch stark unterstüt-
                                                                                  zend für Unternehmensgewinne und Aktienmärkte. Im
      12/2020                                                   10/2021
95
                                                                                  Vorfeld eines US-Zinsanhebungszyklus war die Börsen-
            Europ. Aktien (Stoxx 600, net total return)                           entwicklung zwar oft ruppig; in den ersten Jahren stei-
            US-Aktien (S&P 500, net total return)
            Japanische Aktien (Topix, net total return)                           gender US-Leitzinsen entwickelten sich die Aktienmärkte
                                                                                  aber meistens noch ausgezeichnet. Wir sehen deshalb
                                                                                  aus aktueller Sicht zwischenzeitige Kursschwächen als
      Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG                              Gelegenheit für eine neuerliche Übergewichtung.

                                                                                                                 märkteunteruns ⅼ November 2021 ⅼ 11
Ausblick – Aktienmärkte regional
     Keine Angst vor China                                                  Trotz negativer Nachrichten aus China scheint der Markt
                                                                            zunehmend auf unsere Sichtweise umzuschwenken, dass
19                                                                          der Abverkauf des chinesischen Aktienmarktes wegen stär-
                                                                            kerer Regulierung der Internetkonzerne und Sorgen vor
              Emerging Markets: Moderate                                    einer Ansteckung durch die Immobilienpleiten übertrieben
              Bewertungen trotz Kurserholung
                                                                            war. Nach der kleinen Markterholung im Oktober sehen wir
                                                                            hier mittelfristig weiteres Aufholpotenzial. In Summe
14                                                                          sind wir in Emerging Markets derzeit nur neutral gewichtet:
                                                                     13,8
                                                                            Taiwan und Südkorea sind übergewichtet, werden aber
                                                                     12,7   durch die Untergewichtung in Südafrika kompensiert.
                                                                            Mittelfristig erscheinen Emerging Markets aufgrund der
                                                                            attraktiven Bewertung aber nach wie vor interessant.
9                                                                           In den USA setzen wir auf Small Caps (übergewichtet,
                                                                            breiter US-Markt untergewichtet, in Summe neutral).
                                                                     7,4    Europäische Aktien sind nach wie vor deutlich über­
                                                                            gewichtet – der pro-zyklische Branchenmix in Europa
                                                                            sollte hier weiterhin Rückenwind verleihen. Auf diese
        2016                                                  2021          Weise müssen wir die sehr teuren US-Internet- und
4
                                                                            Tech-Riesen nicht übergewichten. Wir halten eine Über­
           EM Asien KGV                EM Lateinamerika KGV
           EM Europa KGV
                                                                            gewichtung in europäischen Finanztiteln und haben
                                                                            nunmehr Energie untergewichtet.
     Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG

                                                                                                            märkteunteruns ⅼ November 2021 ⅼ 12
Strategische Asset Allocation
Unter der Strategischen Asset Allocation verstehen wir die langfristige
Beurteilung der verschiedenen Anlageklassen.

                                                                                                   Unternehmens- &
            Aktien                                   Staatsanleihen                                  EM-Anleihen                                       Reale Assets

wenig attraktiv            attraktiv            wenig attraktiv           attraktiv             wenig attraktiv           attraktiv             wenig attraktiv             attraktiv

Anfang Sommer haben wir die                     Die Renditen der europäischen                   Die Risikoaufschläge bei Unter-                 Wir haben die starke Performance
Aktienquote (von ca. 26 % auf                   Staats-anleihemärkte befin-                     nehmensanleihen sind zuletzt                    bei inflationssensitiven Assets
ca. 23 %) abgesenkt und sind                    den sich auf extrem niedrigen                   weiter gesunken. Nun befinden                   (durations-gehedgte Inflations-
damit was Aktien betrifft, etwas                Niveaus. Auf Sicht der nächsten                 sich auch die Risiko-aufschläge                 schutzanleihen, zyklische Roh-
vorsichtiger positioniert.                      5 Jahre erwarten wir hier niedrige              bei EUR Non-Financial IG-                       stoffe, inflationssensitive Aktien
In den USA halten wir seit Dezem-               (bzw. zum Teil negative) Erträge.               Anleihen und bei USD-Anleihen                   und Währungen) auch im Q3
ber nur noch eine Position in                   Wir halten noch Positionen in                   aus den Schwellenländern nahe                   genutzt, um die Position weiter
Value-Aktien. Abgesehen davon                   Non-EUR Staatsanleihen und                      dem teuersten Quartil seit 1998.                zu verringern.
bevorzugen wir günstig bewertete,               haben den Rendite-rückgang                      Nach der Gewinnmitnahme im Q2                   Trotzdem sehen wir diesen Be-
„zyklischere Märkte” wie jene                   zuletzt für eine leichte Reduktion              halten wir aber weiterhin Unter-                reich als langfristig attraktiv an
Europas, Japan und die Schwel-                  (AUD-Zinsrisiko) genutzt.                       nehmensanleihen im Investment                   und haben hier (ge)wichtige
lenländer.                                                                                      Grade und EM-Währungen sowie                    Positionen.
                                                                                                EM-Hartwährungsanleihen.

*alle Aussagen beziehen sich auf die SAA der Fonds: Raiffeisen 337 - S.A.M und Raiffeisen GlobalAllocation-StrategiesPlus

Quelle: Raiffeisen KAG, Stand vom Oktober 2021, die vorliegende Prognose/Einschätzung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

                                                                                                                                                 märkteunteruns ⅼ November 2021 ⅼ 13
Taktische Asset-Allocation November
Die Taktische Asset Allocation steuert                                           ■   Wirtschaft: Vorlaufindikatoren: hohes Niveau,
ausgewählte marktorientierte Portfolios                                               aber rückläufige Dynamik; Kurzfristiger Gegen-
der Raiffeisen KAG auf kurze bis mittlere                                             wind (Inflation, Lieferengpässe), aber starker
                                                                                      Ausblick für Wachstumsniveau 2022 intakt;
Sicht. Die Positionierungen des Fonds-
                                                                                      Starker Arbeitsmarkt und hohe Inflationsraten
managements können sich von anderen                                                   nähren Sorge vor Lohn-Preis-Spirale
Kapitalmarktanalysen (z. B. Raiffeisen
                                                                                     Unternehmen: Starkes Gewinnwachstum und
RESEARCH GmbH) unterscheiden.
                                                                                 ■
                                                                                      zuletzt sogar noch einmal Margensteigerung;
                                                                                      Für 2022 Aussicht auf weiter steigende Gewin-
                                                                                      ne, aber deutlich niedrigere Dynamik
                       Neutrale Gewichtung
                                                                                 ■   Sentiment: Vor einem Monat noch bearishe
                                                                                      Privatanleger, jetzt wieder deutlich bullisher;
                                                                                      VIX und Put-Call-Ratio beginnen wieder zu
                                                                                      überhitzen
                                                                                 ■   Markttechnik: Große Indizes (S&P 500, MSCI
                                                                                      World) weiter im Aufwärtstrend
                                                                                 ■   Spezialthemen: Tapering, Inflation, Stagflation;
                                                                                      EM-Schwäche, Lieferengpässe
                                                                                 ■   Positionierung: Geschlossen: Untergewichtung
                                                                                      in Euro-Staatsanleihen
                         Aktiengewichtung
Maximales                    ±0 ggü. Vormonat                Maximales
Untergewicht                                                Übergewicht

Die vorliegende Prognose/Einschätzung ist kein verlässlicher Indikator für die
künftige Wertentwicklung.

                                                                                                                märkteunteruns ⅼ November 2021 ⅼ 14
Kennzahlen
Übersicht Marktentwicklung
Aktienindizes            29.10.2021            Diff. YTD             Diff. YTD       5 Jahre p.a.           Anleiherenditen       29.10.2021    Diff. YTD
                                            in Lokalwährung            in Euro            in Euro                                 10Y, in %       in BP
MSCI World                     3.179               21,10                 25,30              14,00           USA                       1,58            67
Dow Jones                    35.730                18,50                 23,90              15,70           Japan                     0,09             7
Nasdaq 100                   15.778                23,10                 28,70              26,60           Großbritannien            1,01            81
Euro Stoxx 50                  4.234               21,30                 21,30                9,30          Deutschland               -0,14           43
DAX                          15.696                14,40                 14,40                8,00          Österreich                 0,11           53
ATX                            3.763               38,90                 38,90               11,80          Schweiz                   -0,10           45
Nikkei                       28.820                  6,60                  1,40               9,60          Italien                   1,05            51
Hang Seng                    25.556                 -3,80                  0,30               4,30          Frankreich                0,22            55
MSCI EM                        1.276                 2,50                  5,40               8,20          Spanien                   0,52            47
Devisenkurse                                                                                                Geldmarktsätze        3M, in %
EUR/USD                         1,17                                       4,60              -1,20          USA                       0,13           -11
EUR/JPY                      132,67                                       -4,90              -2,80          Euroland                  -0,56           -1
EUR/GBP                         0,85                                       5,50               1,10          Großbritannien            0,20            18
EUR/CHF                         1,07                                       1,50               0,40          Schweiz                   -0,77            0
EUR/RUB                        82,08                                     10,40               -3,30          Japan                     -0,08            0
EUR/CNY                         7,47                                       7,20              -0,10          Leitzinssätze d. ZB       in %
Rohstoffe                                                                                                   USA - Fed                 0,25             0
Gold                           1.799                -5,20                 -0,90               9,10          Eurozone - EZB            0,00             0
Silber                             24               -8,80                 -4,60               8,10          UK - BOE                  0,10             0
Kupfer                         9.856               27,20                 33,00              17,50           Schweiz - SNB             -0,75            0
Rohöl (Brent)                      84              64,40                 71,90              14,60           Japan - BOJ               -0,10            0

Quelle: Bloomberg Finance L.P., 29/10/2021, YTD = Veränderung im Vergleich zum Vorjahresultimo;
Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine verlässlichen Rückschlüsse auf die künftige Entwicklung zu.

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Haftungsausschluss

Diese Unterlage wurde erstellt und gestaltet von der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Wien,      OeKB-Methode basierend auf Daten der Depotbank berechnet (bei der Aussetzung der
Österreich („Raiffeisen Capital Management“ bzw. „Raiffeisen KAG“). Die darin enthaltenen      Auszahlung des Rückgabepreises unter Rückgriff auf allfällige, indikative Werte). Bei der
Angaben dienen, trotz sorgfältiger Recherchen, lediglich der unverbindlichen Information,      Berechnung der Wertentwicklung werden individuelle Kosten wie insbesondere die Höhe
basieren auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zum Zeitpunkt          des Ausgabeaufschlages bzw. eines allfälligen Rücknahmeabschlages sowie Steuern nicht
der Ausarbeitung und können jederzeit von der Raiffeisen KAG ohne weitere Benach-              berücksichtigt. Diese wirken sich bei Berücksichtigung in Abhängigkeit der konkreten Höhe
richtigung geändert werden. Jegliche Haftung der Raiffeisen KAG im Zusammenhang mit            entsprechend mindernd auf die Wertentwicklung aus. Die maximale Höhe des Ausgabeauf-
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Aktualität, Richtigkeit oder Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen bzw.   kument (Wesentliche Anlegerinformationen) bzw. dem vereinfachten Prospekt (Immobilien-
Informationsquellen oder für das Eintreten darin erstellter Prognosen, ist ausgeschlossen.     Investmentfonds) entnommen werden.
Ebenso stellen allfällige Prognosen bzw. Simulationen einer früheren Wertentwicklung           Die Performance von Portfolios wird von der Raiffeisen KAG zeitgewichtet (Time Weighted
in dieser Unterlage keinen verlässlichen Indikator für künftige Wertentwicklungen dar.         Return, TWR) oder kapitalgewichtet (Money Weighted Return, MWR) [siehe die genaue
Weiters werden Anleger mit einer anderen Heimatwährung als der Fondswährung bzw.               Angabe im Präsentationsteil] auf Basis der zuletzt bekannten Börse- und Devisenkurse
Portfoliowährung darauf hingewiesen, dass die Rendite zusätzlich aufgrund von Währungs-        bzw. Marktpreise bzw. aus Wertpapierinformationssystemen berechnet. Performanceer-
schwankungen steigen oder fallen kann.                                                         gebnisse der Vergangenheit lassen keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige
Die Inhalte dieser Unterlage stellen weder ein Angebot, eine Kauf- oder Verkaufsempfeh-        Entwicklung eines Investmentfonds oder Portfolios zu. Wertentwicklung in Prozent (ohne
lung noch eine Anlageanalyse dar. Sie dienen insbesondere nicht dazu, eine individuelle        Spesen) unter Berücksichtigung der Wiederveranlagung der Ausschüttung.
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Produkt haben, stehen wir Ihnen gerne neben Ihrem Bankbetreuer zur Verfügung, Ihnen            sowie die Kundeninformationsdokumente (Wesentliche Anlegerinformationen) der Fonds
vor einem allfälligen Erwerb den Prospekt bzw. die Informationen für Anleger gemäß § 21        der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. stehen unter www.rcm.at unter der Rubrik
AIFMG zur Information zu übermitteln. Jede konkrete Veranlagung sollte erst nach einem         „Kurse & Dokumente“ in deutscher Sprache (bei manchen Fonds die Kundeninformations-
Beratungsgespräch und der Besprechung bzw. Durchsicht des Prospektes bzw. der Infor-           dokumente zusätzlich auch in englischer Sprache) bzw. im Fall des Vertriebs von Anteilen
mationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG erfolgen. Es wird ausdrücklich darauf hingewie-          im Ausland unter www.rcm-international.com unter der Rubrik „Kurse & Dokumente“ in eng-
sen, dass Wertpapiergeschäfte zum Teil hohe Risiken in sich bergen und die steuerliche         lischer (gegebenenfalls in deutscher) Sprache bzw. in ihrer Landessprache zur Verfügung.
Behandlung von den persönlichen Verhältnissen abhängt und künftigen Änderungen                 Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte steht in deutscher und englischer Sprache un-
unterworfen sein kann.                                                                         ter folgendem Link: https://www.rcm.at/corporategovernance zur Verfügung. Beachten Sie,
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