Märkteunteruns - Marktmeinung Juli 2021 - UNIQA Österreich
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Einleitung Ausblick zweites Halbjahr Das erste Halbjahr 2021 verlief wie nach Dreh- Im zweiten Halbjahr 2021 werden uns wohl Die Unternehmen buch für den Film „Die Weltwirtschaft lässt einerseits diese Themenschwerpunkte, an- werden auf ihrem die Covid-Krise hinter sich“. Aktien, und hier dererseits aber auch die Marktentwicklungen Erholungspfad vor allem die zyklischen Vertreter, konnten erhalten bleiben. Die Konjunkturerholung weitergehen. zulegen, die gesamte Renditekurve hat sich wird voranschreiten, das zeigen die Vorlaufin- nach oben verschoben und versteilert. Diver- dikatoren. Die eine oder andere Inflations- und se Rohstoffe zeigten spürbare Preisanstiege. Infektionszahl wird zu hochgezogenen Brauen Getrieben war diese Marktentwicklung von der Anleger, aber nicht zu nachhaltigen Akti- besseren Konjunkturdaten inklusive sinkender enkorrekturen führen. Und die Unternehmen Arbeitslosigkeit, höherer Inflation und einer werden auf ihrem Erholungspfad weitergehen. starken Erholung der Unternehmensgewinne. Klarerweise wurden die guten Nachrichten Gerade in den letzten Wochen hat sich die zum Teil schon durch die erwähnte positive Diskussion über Inflation und mögliche Aus- Performance vorweggenommen. Konjunktur- wirkungen auf die Geldpolitik verstärkt. Die und Marktzyklus sind jedoch noch relativ jung, Aussagen der Fed in Richtung früherer Zins- Potenzial ist weiterhin vorhanden. Mit diesem anhebungen haben dann auch kurzfristig für Ausblick wird die Aktienquote zulasten der Verunsicherung gesorgt, bevor die Notenban- Anleihen weiter angehoben. Auch den Roh- ker wieder zurückgerudert sind. stoffen wird weiterhin Preisfantasie zugebilligt. Ihr märkteunteruns Team märkteunteruns ⅼ Juli 2021 ⅼ 2
Inhalt Marktumfeld Ausblick Asset Allocation Kennzahlen 4-6 7-8 13 15 Marktumfeld Juli Globale Konjunktur Strategische Asset Übersicht Allocation Marktentwicklung 9 Geld-/Kapitalmarkt 14 Taktische Asset 10 Allocation Anleihen 11-12 Aktien märkteunteruns ⅼ Juli 2021 ⅼ 3
Marktumfeld Rentenmärkte: Rendite-Aufwärtstrend Der bis inklusive April zu beobachtende Renditeanstieg vorerst gestoppt auf den weltweiten Rentenmärkten ist seither in eine Seitwärts-Konsolidierung übergegangen. Im Juni kamen High Yield USA 6,8 % die Anleiherenditen in Summe kaum noch vom Fleck 4,5 – die Monatsbewegungen auf den großen internationalen High Yield Euro 3,0 % 0,6 Anleihenmärkten reichten von leichten Renditerückgängen Unternehmensanleihen USA 1,9 % (z. B. USA) bis zu Seitwärtsbewegungen (z. B. Deutsch- 4,8 land). Und das trotz nach oben schießender Inflations- Staat USA 0,3 % 3,9 veröffentlichungen, denn die gepreisten Inflationserwar- -0,3 % EM Lokalwährung tungen waren im Vorfeld schon stark gestiegen. 1,8 Bei der Performance seit Jahresbeginn haben unverän- -0,5 % Unternehmensanleihen Euro 0,4 dert High-Yield-Unternehmensanleihen die Nase vorn -0,5 % EM Unternehmensanleihen – sie profitieren ähnlich wie Aktien von der starken Ver- 0,7 besserung bei Unternehmen und Konjunktur. Am anderen -1,1 % EM Hartwährung 0,7 Ende der Skala sind Staatsanleihen die Performance- Seit Jahresbeginn -1,7 % Staat Italien Zum Vormonat Schlusslichter: Die seit Jahresbeginn deutlich gestiege- 0,6 nen Marktrenditen sorgten hier für Kursrückgänge, auch -1,8 % Staat UK 0,9 wenn es im Juni eine kleine Gegenbewegung gab. -2,9 % Staat Deutschland Im Juni kam die auffälligste Bewegung im Anleiheseg- 0,5 ment von der starken Erholung des US-Dollars. Das -2 % 0% 2% 4% 6% sorgte auf Euro-Basis bei allen US-Dollar-Anleihen für Erträge in Euro eine beeindruckende Monatsperformance. Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG, 31/12/20 – 30/06/21; Stand: 30/06/21 märkteunteruns ⅼ Juli 2021 ⅼ 4
Marktumfeld Aktienmärkte nehmen Auf Euro-Basis konnten im Juni die meisten Aktienmärkte wieder Fahrt auf (und alle hier gezeigten Indizes) eine positive Perfor- mance verbuchen. Besonders auffällig: Osteuropa und ATX 24,5 % Russland, wo sich die Aufholjagd vom Mai auch im Juni -0,3 Russland 23,5 % fortsetzte. Damit zählen diese Märkte seit Jahresbeginn – 7,4 Osteuropa auf Euro Basis – inzwischen zu den Top-Performern! 18,1 % 4,9 Wobei eine starke Ausrichtung auf zyklische Branchen, Dow Jones Industrials 17,2 % 3,1 die vom Konjunkturaufschwung besonders profitieren, heu- MSCI World 16,6 % er bis dato generell kein Nachteil war: Man sieht das am 4,6 Euro STOXX 50 16,1 % EURO STOXX 50 (großer Finanzsektor) in Osteuropa und 0,7 Russland (Finanz, Rohstoffe, Energie) und in Perfektion MSCI Europa 15,4 % 1,7 am ATX, der sich auf genau diese Branchen (plus Indus- DAX 13,2 % 0,7 trie) konzentriert. Wenig überraschend ist der ATX damit Lateinamerika 12,3 % seit Jahresbeginn der Top-Performer (nachdem er letztes 4,9 EM Global 10,9 % Jahr in der Rezession einer der schwächsten Indizes war). 3,3 Am unteren Ende der Performance-Skala liegen weiterhin Asien 9,4 % 3,2 die asiatischen Märkte, sowohl Japan als auch China. China 5,1 % 1,8 Seit Jahresbeginn Wobei sich China hier in guter Gesellschaft befindet: Die Zum Vormonat Nikkei 1,3 % Emerging Markets generell hinken heuer in der Perfor- 1,6 mance Europa (insbesondere Zentral- und Osteuropa) -5 % 0% 5% 10 % 15 % 20 % 25 % hinterher. Einzig Lateinamerika konnte im Juni – nicht Erträge in Euro zuletzt aufgrund der starken Aufwertung in Brasilien – Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG, 31/12/20 – 30/06/21; Stand: 30/06/21 deutlich aufholen. märkteunteruns ⅼ Juli 2021 ⅼ 5
Marktumfeld Rohstoffe und Währungen: Nach dem positiven Gleichlauf der drei wichtigsten Roh- Konjunktur ist Trumpf stoffgruppen zeigte sich die Entwicklung im Juni hetero- gener: Mit Abstand am stärksten entwickelte sich einmal BRL 7,7 % mehr der Bereich Energie/Öl. Der Preis für die Öl-Leitsor- 8,3 te Brent erreichte sogar ein neues Zweijahreshoch. CNY 4,5 % 1,7 Industriemetalle legten dagegen eine Verschnaufpause RUB 4,5 % ein. Seit Jahresbeginn sind sie aber in Summe im Plus: 3,5 GBP 4,3 % Der Post-Corona-Boom der globalen Wirtschaft stützt 0,4 Nachfrage und Preise offensichtlich mehr, als die Angst USD 3,0 % 3,1 vor steigenden (US-)Zinsen schadet. Diese konjunkturelle -1,4 % CHF Unterstützung fehlt dagegen dem Goldpreis: Die Aussicht 0,2 Seit Jahresbeginn Zum Vormonat auf mittelfristig höhere US-Zinsen und ein festerer US-Dol- -4,2 % JPY 1,7 lar führten im Juni zu einem Preisrutsch bei Gold. Der -4 % -2 % 0% 2% 4% 6% 6% Preisanstieg vom Mai wurde wieder vollständig zunichte- gemacht. Edelmetalle liegen damit 2021 als einzige der Energie 48,9 % 14,9 drei Rohstoffgruppen im Minus. Industriemetalle 21,1 % Auf den Devisenmärkten zeigte sich der Euro im Juni -0,2 -2,9 % Edelmetalle gegenüber den meisten Währungen von der schwäche- -4,0 ren Seite: So festigte sich der US-Dollar auf rund 1,19 -10 % 0% 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % pro Euro. Auch die meisten Hochzins-Währungen aus den Schwellenländern verbuchten Kursgewinne gegen- Erträge in Euro über dem Euro – allen voran der Brasilianische Real mit Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG, 31/12/20 – 30/06/21; Stand: 30/06/21 einem Monatsplus von fast 10 %! märkteunteruns ⅼ Juli 2021 ⅼ 6
Ausblick Globales Konjunkturbild – BIP Entwicklung 2020 – 2022 3,4 % 2,5 % Russland 2020 2021 2022 4,5 % 4,2 % -3,5 % 2020 Eurozone 8,5 % 6,6 % 2021 2022 4,1 % 5,5 % 2,3 % 2,6 % 2,4 % 2020 USA -6,8 % China Japan 2020 2021 2022 2020 2021 2022 2021 2022 -3,5 % 3,5 % 3,4 % -5,1 % 2020 Afrika 9,2 % 2021 2022 4,9 % 6,7 % -3,4 % 2,3 % 2020 Brasilien 2021 2022 Indien 2020 2021 2022 -4,5 % 6,0 % 4,5 % -7,5 % 2020 Welt 2021 2022 -3,8 % Quelle: Bloomberg Finance L.P., Stand: 30/06/2021 märkteunteruns ⅼ Juli 2021 ⅼ 7
Ausblick Globale Konjunktur: Wachstumsboom Mit dem Ende der letzten Lockdowns im Dienstleis- auch noch 2022? tungssektor zeichnet sich inzwischen auch für diesen Wirtschaftsbereich ein Wachstumsboom ab. Das 70 indizieren die Vorlaufindikatoren, und das spiegelt sich 63,1 auch in den Wachstumsschätzungen für 2021 wider: 60 58,0 Für die USA erwartet die Notenbank heuer ein reales BIP-Wachstum von 6,5 % p.a. Damit wäre die US- 50 Wirtschaft im zweiten Halbjahr bereits wieder größer als unmittelbar vor Corona. 40 In der Eurozone dürfte dieser Punkt erst im ersten Halbjahr 2022 erreicht sein. Aber trotzdem wäre die 30 EZB-Prognose von 4,6 % für 2021 das stärkste Wachs- Ende der Lockdowns: tum seit Jahrzehnten. Noch erfreulicher: Beide No- 20 Jetzt holt der Dienst- tenbanken rechnen auch für 2022 noch mit einer boo- leistungssektor auf menden Konjunktur. Dann sind die Einmaleffekte der 10 wirtschaftlichen Öffnungen (höherer Output im Vergleich zum Krisenjahr 2020) zwar bereits Geschichte; ange- 0 2018 2021 sichts der aufgestauten Nachfrage bei Konsum und Produzierendes Gewerbe Dienstleistungen Investitionen und der sich deutlich verbessernden Arbeitsmarktsituation erscheint die EZB-Prognose von 4,7 % für 2022 aber durchaus realistisch. Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG märkteunteruns ⅼ Juli 2021 ⅼ 8
Ausblick Geld-/Kapitalmarkt: Inflationsanstieg Die Beschleunigung der globalen Konjunktur hat eine im Juni lässt Märkte kalt Schattenseite: Inflation. Mit der rasanten Preiserholung bei praktisch allen Rohstoffpreisen (auf zum Teil Mehrjah- 6,0 reshochs) liegen diese Preise weit über dem Krisenniveau des Verbraucherpreise: Sprung nach oben 5,0 Vorjahres. Zusammen mit einigen Produktionsengpässen und 4,0 einer kurzfristig übersteigerten Nachfrage führte das im Juni zu teilweise spektakulären Inflationszahlen: von 3 % p.a. in 2,9 Österreich bis 5 (!) % in den USA. Allerdings betonen die Notenbanken weiterhin, dass sie die- 2,0 2,0 sen Anstieg als vorübergehend erachten: Rohstoffpreise werden auf die nächsten zwölf Monate kaum neuerlich so 0,0 stark ansteigen, Produktion und Nachfrage bis 2022 wieder in Balance kommen. Auf die Zins- und Anleihenmärkte hatten die Inflationszahlen kaum Auswirkungen, denn die gepreisten -2,0 Inflationserwartungen (und Anleiherenditen) waren schon in den Vormonaten steil angestiegen. Verschreckter reagierten die Kapitalmärkte auf die Prognose -4,0 2007 2021 der US-Notenbank, die für 2023 erste Leitzinsanhebungen Inflationsentwicklung USA (jährlich) in Aussicht stellte. Zuerst aber müssen die Notenbanken eine Inflationsentwicklung Österreich (jährlich) schrittweise Reduktion ihrer Anleihenkäufe ankündigen: Für Inflationsentwicklung Eurozone (jährlich) die US-Notenbank wird eine solche Ankündigung bis Herbst Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG erwartet; für die EZB bis Jahresende. märkteunteruns ⅼ Juli 2021 ⅼ 9
Ausblick Staats- und Unternehmensanleihen: Positiv ist festzuhalten, dass die Anleihenmärkte die hohen Ausblick bleibt schwierig Inflationszahlen im Juni gut weggesteckt haben. Außerdem wird 106 inzwischen eine absehbare Reduktion („Tapering“) der Anlei- henkäufe (sowohl der EZB als auch der US-Notenbank) bereits allgemein erwartet, sollte also zunehmend eingepreist sein. 104 103,64 Trotzdem dürfte sich das Umfeld für Anleihen in den nächsten Quartalen weiter verschlechtern und Anleiherenditen entspre- 102 chend noch weiter nach oben, Anleihekurse nach unten wan- dern. 100 Denn eine Reduktion der Anleihenkäufe (in den USA um die 99,58 Jahreswende erwartet) dürfte dem Markt zunehmend Unter- 98 stützung entziehen (vor allem, falls die EZB 2022 dem Beispiel folgen sollte). Anhaltend hohes Wirtschaftswachstum und damit 96 Anleiheperformance in 96,41 (zumindest in den USA) auch steigende Leitzinserwartungen Lokalwährung, die letzten dürften Anleiherenditen weiter nach oben drücken, selbst wenn 12 Monate die aktuelle Verschnaufpause am Anleihenmarkt über den Som- 94 mer vielleicht noch andauert. In einem solchen Umfeld sollten Unternehmensanleihen weiterhin klar outperformen – hier 6/2020 6/2021 92 konzentriert sich weiterhin unsere größte Anleihen-Übergewich- Euro-Staatsanleihen US Staatsanleihen tung. Ebenfalls einen interessanten Renditeaufschlag gibt es EUR Non-Fin. Unternehmesnsanleihen bei Hartwährungsanleihen aus Schwellenländern – auch für Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG dieses Segment sind wir optimistischer als für klassische Staats- anleihen der Industrieländer. märkteunteruns ⅼ Juli 2021 ⅼ 10
Ausblick Aktien: Bullenmärkte dauern Wie fast immer nach Rezessionen brachten auch diesmal länger als ein Jahr die ersten zwölf Monate nach dem Rezessionstief (März/ 80 2,5 April 2020) die spektakulärste Aktienmarktperformance. Die- Bankaktien profitieren von ses Tempo der Aktienmarkterholung lässt sich natürlich steigenden Anleiherenditen nicht dauerhaft halten. Zudem bekommt der Markt wahr- 100 2,0 scheinlich Gegenwind durch steigende Leitzinserwartungen in den USA und eine Reduktion der üppigen Liquiditätszufuhr. 112,1 120 Das sind allerdings normale Phasen in der Entwicklung 125,9 eines Bullenmarktes, der damit üblicherweise noch lange 1,5 1,46 nicht zu Ende ist. Erst wenn die Notenbank den Leitzins 140 immer höher schraubt, um die Konjunktur einzubremsen, wird es mit jedem Jahr gefährlicher für den – bis dahin 1,0 schon alten – Bullenmarkt. Insofern empfehlen wir weiterhin 160 eine deutliche Aktien-Übergewichtung. Denn aktuell ist der Bullenmarkt gerade ein Jahr alt und kein neuerlicher 0,5 180 Konjunktureinbruch oder (zu) hohe Leitzinsen in Sicht. Zinserwartungen und Anleiherenditen dürften zwar (weiter) 6/2019 6/2021 nach oben klettern, was ein klassischer Auslöser für eine 200 0,0 Glob Aktien vs Glob Finanz (inv.) kleinere Korrektur sein könnte. Das große Bild bleibt aber Glob Aktien vs EU Banken (inv.) bullisch. Und es gibt Sektoren, die sogar von steigenden 10J US Renditen (r.S.) Anleiherenditen profitieren: Der Bankensektor etwa als Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG schönes Beispiel für den zyklischen Sektor, den wir derzeit favorisieren. märkteunteruns ⅼ Juli 2021 ⅼ 11
Ausblick Emerging Markets: Auch in den Emerging Markets (EM) ist die Aktienmarktperfor- Unternehmensgewinne holen auf mance seit Jahresbeginn mit rund 11 % (auf Euro-Basis) durch- 210 aus zufriedenstellend. Dennoch fällt auf, dass diese Ländergruppe damit etwas hinter der Performance von Europa zurückbleibt. 190 195,3 Die Gründe dafür dürften auch die weitere Entwicklung prägen: Entwicklung Unternehmensgewinne: Einerseits sind die meisten EM-Indizes stark von China, Taiwan Emerging Markets holen auf 175,7 170 und Südkorea, und dort von einigen großen Tech-Unternehmen beeinflusst. In einer Phase, in der zyklische Branchen im globalen 150 Konjunkturboom outperformen, kein Beinbruch, aber auch nicht 145,0 optimal. Außerdem sind viele EM außerhalb Ostasiens noch stark von Corona (und den Gegenmaßnahmen) betroffen – dort hinkt 130 man den Industriestaaten im Überwinden der Krise hinterher. Die 110 gute Nachricht: Auch dort macht man große Fortschritte und in- zwischen sind die Unternehmensgewinne in allen drei EM-Sub- 90 Regionen stark im Aufwind (Grafik). Das sollte in weiterer Folge 70 auch die Aktienmarktperformance in diesen Ländern beflügeln. Wir empfehlen aktienseitig eine Übergewichtung von Emerging Markets. 50 5/2016 5/2021 Auf der Anleihenseite werden Lokalwährungsanleihen in den EM Asien EM Lateinamerika EM Europa EM einmal mehr von der Währungsseite dominiert: Mehrere große Länder wie Brasilien und Russland verzeichneten im Juni eine starke Aufwertung, die sich aber auch rasch wieder umkeh- Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG ren könnte. Wir bewerten den Ertrag-Risiko-Aspekt von EM- Hartwährungsanleihen als deutlich attraktiver und setzen mit einer Übergewichtung auf dieses Segment. märkteunteruns ⅼ Juli 2021 ⅼ 12
Strategische Asset Allocation Unter der Strategischen Asset Allocation verstehen wir die langfristige Beurteilung der verschiedenen Anlageklassen. Unternehmens- & Aktien Staatsanleihen EM-Anleihen Reale Assets wenig attraktiv attraktiv wenig attraktiv attraktiv wenig attraktiv attraktiv wenig attraktiv attraktiv Zuletzt haben wir die Aktienquote Die Renditen der europäischen Die Risikoaufschläge bei Unterneh- Wir haben die starke Performance (von ca. 26 % auf 23,4 %) abge- Staats-anleihemärkte befinden sich mensanleihen sind zuletzt weiter bei inflationssensitiven Assets senkt und sind damit was Aktien auf extrem niedrigen Niveaus. Auf gesunken. Nun befinden sich auch (durations-gehedgte Inflations- betrifft, vorsichtiger positioniert. Sicht der nächsten 5 Jahre erwar- die Risiko-aufschläge bei EUR schutzanleihen, zyklische In den USA halten wir seit Dezember ten wir hier niedrige (bzw. zum Teil non-financial IG-Anleihen und bei Rohstoffe, inflationssensitive nur noch eine Position in Value- negative) Erträge. USD-Anleihen aus den Schwellen- Aktien und Währungen) im ersten Aktien. Abgesehen davon bevorzu- Wir halten noch Positionen in Non- ländern nahe dem teuersten Quartil Halbjahr genutzt um die Position gen wir günstig bewertete, „zykli- EUR Staatsanleihen und haben den seit 1998. Wir nehmen dies zum zu verringern. schere Märkte“ wie jene Europas, Rendite-anstieg (z.B.: bei australi- Anlass in diesen Märkten Gewinne Trotzdem sehen wir diesen Japan und die Schwellenländer. schen 10jährigen Anleihen auf ca. mitzunehmen. Trotzdem halten wir Bereich als langfristig attraktiv 2 %) im Q1 genutzt um vorsichtig weiterhin Unternehmensanleihen an und haben hier (ge)wichtige zuzukaufen. im Investment Grade und EM-Wäh- Positionen. rungen sowie EM-Hartwährungsan- leihen. *alle Aussagen beziehen sich auf die SAA der Fonds: Raiffeisen 337 - S.A.M und Raiffeisen GlobalAllocation-StrategiesPlus Quelle: Raiffeisen KAG, Stand vom Juni 2021, die vorliegende Prognose/Einschätzung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. märkteunteruns ⅼ Juli 2021 ⅼ 13
Taktische Asset-Allocation Juli Die Taktische Asset Allocation steuert ■ irtschaft: Globale Produktion boomt – Dienstleis- W ausgewählte marktorientierte Portfolios tungssektor zieht dank weiterer Öffnungen mit Rie- der Raiffeisen KAG auf kurze bis mittlere senschritten nach; USA und Europa übertreffen sogar positive Erwartungen Sicht. Die Positionierungen des Fonds- managements können sich von anderen ■ nternehmen: Positive und ansteigende Gewinnre- U Kapitalmarktanalysen (z. B. Raiffeisen visionen in allen Regionen; Entsprechend rosiger Aus- blick für Unternehmensgewinne im Gesamtjahr 2021 RESEARCH GmbH) unterscheiden. ■ entiment: Stimmungsindikatoren positiv, aber nicht S mehr überzogen; Zuletzt erfreulich robust gegen nega- Neutrale Gewichtung tive Nachrichten wie höhere Inflationsdaten und US- Notenbank-Ängste ■ arkttechnik: Aktienmarkt hat nach Konsolidierung M wieder Fahrt aufgenommen; Sektor-Rotation stützt den Gesamtmarkt ■ pezialthemen: Inflationsspitze (von Notenbanken S als vorübergehend gesehen); Rasante Fortschritte bei Impfquote, Delta-Variante verkompliziert Lage; Liquidi- tätszufuhr der Notenbanken bald am Prüfstand? Ankün- digung einer Reduktion der Anleihenkäufe als nächster Schritt; Potenziell Steuererhöhungen in den USA Aktiengewichtung ■ ositionierung: Übergewichtung von Aktien wird P Maximales ±0 ggü. Vormonat Maximales erhöht ggü. Euro-Staatsanleihen; Rohstoffe bleiben Untergewicht Übergewicht übergewichtet ggü. Geldmarkt Die vorliegende Prognose/Einschätzung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. märkteunteruns ⅼ Juli 2021 ⅼ 14
Kennzahlen Übersicht Marktentwicklung Aktienindizes 30.06.2021 Diff. YTD Diff. YTD 5 Jahre p.a. Anleiherenditen 30.06.2021 Diff. YTD in Lokalwährung in Euro in Euro 10Y, in % in BP MSCI World 3.017 14,2 % 16,6 % 13,3 % USA 1,47 55 Dow Jones 34.503 13,8 % 17,2 % 15,1 % Japan 0,06 4 Nasdaq 100 14.555 13,3 % 16,8 % 26,6 % Großbritannien 0,72 52 Euro Stoxx 50 4.064 16,1 % 16,1 % 9,8 % Deutschland -0,21 36 DAX 15.531 13,2 % 13,2 % 9,9 % Österreich 0,00 42 ATX 3.402 24,5 % 24,5 % 13,3 % Schweiz -0,22 33 Nikkei 28.792 5,8 % 1,3 % 12,1 % Italien 0,82 28 Hang Seng 28.828 7,4 % 10,5 % 8,9 % Frankreich 0,13 46 MSCI EM 1.375 7,9 % 10,9 % 11,6 % Spanien 0,41 37 Devisenkurse Geldmarktsätze 3M, in % EUR/USD 1,19 3,0 % -1,3 % USA 0,14 -9 EUR/JPY 131,75 -4,2 % -2,7 % Euroland -0,54 0 EUR/GBP 0,86 4,3 % -0,5 % Großbritannien 0,08 5 EUR/CHF 1,10 -1,4 % -0,2 % Schweiz -0,76 1 EUR/RUB 86,75 4,5 % -4,0 % Japan -0,08 0 EUR/CNY 7,66 4,5 % -0,7 % Leitzinssätze d. ZB in % Rohstoffe USA - Fed 0,25 0 Gold 1.770 -6,8 % -3,9 % 8,3 % Eurozone - EZB 0,00 0 Silber 26 -1,0 % 1,9 % 9,2 % UK - BOE 0,10 0 Kupfer 9.352 20,7 % 24,3 % 16,5 % Schweiz - SNB -0,75 0 Rohöl (Brent) 75 46,8 % 51,2 % 11,5 % Japan - BOJ -0,10 0 Quelle: Bloomberg Finance L.P., 30/06/2021, YTD = Veränderung im Vergleich zum Vorjahresultimo; Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine verlässlichen Rückschlüsse auf die künftige Entwicklung zu. märkteunteruns ⅼ Juli 2021 ⅼ 15
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