Märkteunteruns - Marktmeinung August 2021 - UNIQA Österreich
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Einleitung Nicht alles wie erwartet Wenngleich das Resümee für den bisherigen Jahresbeginn gegenüber entwickelten Aktien- Die Verflachung der Verlauf des Kapitalmarktjahres 2021 positiv märkten sehr klar underperformt. Auch die Zinskurven lastet auf ausfällt, ist bei weitem nicht alles nach Plan über einige Monate anhaltende Outperformance Finanzwerten, wel- verlaufen. von Europa-Aktien ist zuletzt wieder ins Stocken che in Europa relativ Im Zuge einer deutlich anziehenden Welt- geraten. Dies ist einerseits auf den erneuten hoch gewichtet sind. konjunktur war zu erwarten, dass nach Jahren, Favoritenwechsel von zyklischen Value-Aktien in denen der US-Aktienmarkt aufgrund seiner in Richtung defensiver Growth-Aktien und relativ hohen Gewichtung von Technologie- und andererseits auf die – entgegen der Konsens- Wachstumswerten outperformt hat, im heurigen erwartung – wieder deutlich rückläufigen Jahr europäische Aktien und vor allem Emer- Anleiherenditen zurückzuführen. Die damit ging-Market-Aktien eine bessere Marktperfor- verbundene Verflachung der Zinskurven lastet mance aufweisen werden. Dies war zu Beginn auf Finanzwerten, welche in Europa relativ hoch des Jahres auch tatsächlich der Fall, jedoch gewichtet sind. trübte sich in weiterer Folge die Perspektive für Die Entwicklung des Euro zum US-Dollar ist die Emerging Markets aufgrund der Covid-19- ebenfalls unerwartet verlaufen. Anders als Situation und der damit verbundenden schwä- prognostiziert notiert der US-Dollar seit Jahres- cheren Wirtschaftsdaten sowie einer Reihe belas- beginn gegen den Euro etwas fester und stützt tender Nachrichten aus China sukzessive ein. damit zusätzlich die Performance von US-Asset- Folglich haben die Emerging Markets seit klassen für Anleger auf Eurobasis. Ihr märkteunteruns Team märkteunteruns ⅼ August 2021 ⅼ 2
Inhalt Marktumfeld Ausblick Asset Allocation Kennzahlen 4-6 7-8 13 15 Marktumfeld August Globale Konjunktur Strategische Asset Übersicht Allocation Marktentwicklung 9 Geld-/Kapitalmarkt 14 Taktische Asset 10 Allocation Anleihen 11-12 Aktien märkteunteruns ⅼ August 2021 ⅼ 3
Marktumfeld Sommer-Rally auf den Beherrschendes Thema auf den internationalen Anlei- Rentenmärkten hemärkten war im Juli der deutliche Renditerückgang: Trotz neuerlicher Inflationsanstiege über Konsensus High Yield USA 7,6 % und auf Mehrjahreshochs (und trotz unverändert sehr star- 1,4 ker Konjunkturdaten) ging das Renditeniveau in den USA Unternehmensanleihen USA 3,5 % 2,2 und Deutschland um knapp 0,25 % nach unten. Deutsche High Yield Euro 3,4 % Anleiherenditen lagen zum Monatsende mit rund –0,45 % 0,4 wieder auf Niveaus wie im September 2020 (vor den Imp- Staat UK 1,6 % 3,5 fungen). Entsprechend positiv die Monatsperformance Staat USA 1,6 % auf den Rentenmärkten: US-Staatsanleihen liegen seit 1,3 Jahresbeginn sogar schon wieder im Plus und das Minus Unternehmensanleihen Euro 0,7 % 1,2 in Europa hat sich deutlich reduziert. -0,1 % EM Unternehmensanleihen Zusammen mit stabilen Renditeaufschlägen für Unter- 0,5 nehmensanleihen sorgte das bei Unternehmensanlei- -0,3 % Staat Italien 1,4 hen ebenfalls für einen weiteren Performancezuwachs Seit Jahresbeginn -0,7 % EM Lokalwährung Zum Vormonat im Juli: In der Gesamtjahresbetrachtung seit Jänner -0,4 glänzen weiterhin die High-Yield-Märkte mit dem größ- -0,8 % EM Hartwährung 0,4 ten Plus. Dieses Anleihesegment profitiert (ähnlich wie -1,1 % Staat Deutschland der Aktienmarkt) am stärksten von der Verbesserung von 1,9 Wirtschaft und Unternehmensdaten. -2 % 0% 2% 4% 6% 8% Unauffällig dagegen seit Jahresbeginn die Anleiheseg- Erträge in Euro mente in den Emerging Markets (EM): Die Aufregung Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG, 31/12/20 – 30/07/21; Stand: 30/07/21 in den EM konzentrierte sich im Juli auf die Aktienmärkte. märkteunteruns ⅼ August 2021 ⅼ 4
Marktumfeld Aktienmärkte: Positiver Juli Auf den Aktienmärkten war der Juli zwar wieder mehrheit- trotz Crash in China lich positiv, aber deutlich heterogener im Monatsverlauf (signifikante, aber sehr kurze Korrektur Mitte des Mo- ATX 27,6 % nats wegen Delta-Ängsten) und zwischen den Regionen: 2,5 Russland 22,8 % In Europa und den USA reichte es im Juli trotz zwischen- -0,5 zeitiger Korrektur mehrheitlich für ein respektables Mo- Dow Jones Industrials 19,2 % 2,4 natsplus und neue Allzeithochs bei einigen Indizes, etwa MSCI World 18,7 % 1,8 dem S&P 500. Japan rutschte dagegen ins Minus und Osteuropa 18,4 % liegt jetzt sogar unter den Ständen vom Jahresanfang. 0,2 MSCI Europa 17,5 % Die Emerging Markets kamen dagegen im Juli massiv Euro STOXX 50 1,9 unter Druck: Zum einen, weil dort angesichts der regional 16,9 % 0,7 immer noch sehr niedrigen Impfquote die schweren (Del- DAX 13,3 % 0,1 ta-)Coronafälle zunehmen. Zum anderen, weil im Juli der Lateinamerika 7,8 % Aktienmarkt in China mit –15 % Monatsperformance -4,1 EM Global 3,4 % völlig unter die Räder kam. Und zwar hausgemacht und -6,7 Asien zum Glück auf China beschränkt: Massive regulatorische 0,5 % -8,1 Eingriffe bei zahlreichen (insbesondere Internet-) Unter- -2,9 % Nikkei Seit Jahresbeginn -4,1 nehmen verschreckten dort die Anleger. Damit ist der Zum Vormonat -9,5 % China chinesische Aktienmarkt inzwischen auch zweistellig unter -13,8 -10 % 0% 10 % 20 % 30 % den Niveaus vom Jahresbeginn. Und er zog angesichts der starken Gewichtung von China in asiatischen und EM- Erträge in Euro Benchmarks auch deren Performance stark nach unten. Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG, 31/12/20 – 30/07/21; Stand: 30/07/21 märkteunteruns ⅼ August 2021 ⅼ 5
Marktumfeld Rohstoffe setzen trotz Delta auf Während Euro und US-Dollar stagnierten, reichten die Konjunkturerholung Aktienmarktturbulenzen Mitte Juli (und die damit etwas größere Anlegervorsicht) aus, um sicheren Häfen wie GBP 4,7 % Schweizer Franken und Japanischen Yen Auftrieb 0,4 zu geben. Seit Jahresbeginn zählen diese Währungen CNY 4,4 % Seit Jahresbeginn -0,1 aber in Summe trotzdem zu den schwächeren Wechsel- Zum Vormonat RUB 4,4 % kurspaaren gegenüber dem Euro. Die seit Jahresbeginn -0,1 sehr festen EM-Währungen legten dagegen im Juli eine USD 2,9 % -0,1 Verschnaufpause ein – der Brasilianische Real musste BRL 2,6 % sogar einen beträchtlichen Teil seines Vormonatsgewinns -4,7 wieder hergeben. Sehr fest (zum Euro) dagegen neuer- CHF 0,6 % 2,1 lich das Britische Pfund. -3,1 % JPY Bei vielen Rohstoffpreisen (insbesondere Öl) sorgten 1,2 -4 % -2 % 0% 2% 4% die Delta-Ängste im Juli zwischenzeitig – ähnlich wie auf den Aktienmärkten – für eine deutliche Korrektur; diese Energie 54,5 % wurde aber auch dort rasch wieder aufgeholt. In Summe 3,7 Industriemetalle 25,8 % konnten Industriemetalle und Energie (sprich: Öl) ihre 3,8 positive Jahresperformance im Juli weiter ausbau- -1,8 % Edelmetalle 1,1 en. In einer Größenordnung, die sich auch gegenüber -10 % 0% 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % Aktienmärkten nicht verstecken muss. Edelmetalle treten dagegen weiter auf der Stelle. Erträge in Euro Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG, 31/12/20 – 30/07/21; Stand: 30/07/21 märkteunteruns ⅼ August 2021 ⅼ 6
Ausblick Globales Konjunkturbild – BIP Entwicklung 2020 – 2022 3,5 % 2,5 % Russland 2020 5,1 % 4,2 % 2021 2022 -3,5 % 2020 Eurozone 8,5 % 6,5 % 2021 2022 4,2 % 5,6 % 2,3 % 2,6 % 2,6 % 2020 USA -6,8 % China Japan 2020 2021 2022 2020 2021 2022 2021 2022 -3,5 % 3,5 % 3,4 % -5,1 % 2020 Afrika 9,2 % 2021 2022 5,1 % 6,9 % -3,4 % 2,2 % 2020 Brasilien 2021 2022 Indien 2020 2021 2022 -4,5 % 6,0 % 4,5 % -7,5 % 2020 Welt 2021 2022 -3,8 % Quelle: Bloomberg Finance L.P., Stand: 30/07/2021 märkteunteruns ⅼ August 2021 ⅼ 7
Ausblick Globale Konjunktur: Boom ungebrochen, Die BIP-Zahlen für das zweite Quartal bestätigten vorübergehende Inflationsspitzen zuletzt die hohen Konjunkturerwartungen: Um annu- alisiert rund 6,5 % (USA) bzw. 8 % (Euroraum) expan- 160 0 dierte die Wirtschaftsleistung in diesem Zeitraum. Womit letztere in den USA bereits wieder auf dem Vor-Corona- -4,4 140 Niveau liegt (real, nominell ist sie bereits deutlich grö- 129,1 -5 ßer). Dank bereits hoher Impfraten scheint dieser Boom 120 auch durch das Ansteigen von Delta-Infektionen (noch) nicht gefährdet. Dafür sprechen sowohl Konjunkturvor- 100 -10 laufindikatoren als auch Konsumentenvertrauen. 80 Das starke Aufholen der Wirtschaft geht in den USA mit Unternehmer optimistisch, vorübergehend beeindruckend hohen Inflationszah- Konsumenten in Kauflaune len einher: Um 5,4 % p. a. stiegen zuletzt die Verbrau- 60 -15 cherpreise (selbst ohne Energie um +4,5 %), was aber 40 stark an pandemiebedingten Sondereffekten bei einigen -20 wenigen Gütergruppen liegt (z. B. Gebrauchtwagen 20 +45 %, Benzin und Diesel + 45 % p. a.). Auf Jahressicht wird zwar das Preisniveau nicht unbedingt absinken, aber 9/2016 7/2021 0 -25 der Jahresanstieg (2022 vs. 2021) dann zwangsläufig US Konsumentenvertrauen wieder rapide nachlassen – und damit per Definition auch Eurozone Konsumentenvertrauen (r.S.) die Inflationsrate. Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG märkteunteruns ⅼ August 2021 ⅼ 8
Ausblick Geld-/Kapitalmarkt: Vergleichsweise geradezu bescheiden: die Inflation im Notenbanken beruhigen Euroraum mit +2,2 % p. a. (und +0,9 % p. a. ohne Ener- 6,0 giepreise). Zwar dürfte dieser Wert auch in Europa heuer vorübergehend noch deutlich ansteigen; für 2022 erwartet Verbraucherpreise: 5,4 die Inflationsprognose der EZB dann aber wieder einen Inflationsspitze 2021 4,0 (realistischen) Rückgang auf 1,5 %. Gleichzeitig versuchen die Notenbanken ihr Möglichstes, 2,8 um die Finanzmärkte betreffend Inflation und Zinsausblick 2,0 2,0 nicht zu verschrecken: Die EZB hat kürzlich ihr Inflati- onsziel leicht nach oben korrigiert (auf 2 % statt knapp unter 2 %) und sich außerdem neuen Spielraum geschaf- 0,0 fen, vorübergehend höhere Inflationsraten ohne Zinsanhe- bung auszusitzen. Selbst die US-Notenbank (zwangsläufig bereits deutlich näher am Beginn des Ausstiegs aus der ex- -2,0 trem lockeren Geldpolitik) wird nicht müde, den vorüberge- henden Charakter der aktuellen Inflationsspitze zu betonen. Die nächste Nagelprobe kommt für die Märkte diesbezüg- -4,0 1/2008 7/2021 lich recht rasch: Bis Herbst wird von der US-Notenbank Inflationsentwicklung USA (jährlich) eine Ankündigung zur Reduktion ihrer Anleihekäufe Inflationsentwicklung Eurozone (jährlich) (startend dann wahrscheinlich mit Anfang 2022) erwartet. Inflationsentwicklung Österreich (jährlich) Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG märkteunteruns ⅼ August 2021 ⅼ 9
Ausblick Staats- und Unternehmensanleihen: Auch Die tiefenentspannte Sichtweise auf die Inflation teilen die für den Rest des Jahres klare Präferenzen Notenbanken derzeit auch mit den Märkten, und hier ins- besondere mit den Anleihemärkten. Anders ist es nicht zu 2,5 erklären, dass zeitgleich mit den hohen Inflationsraten (und Jüngster Renditerutsch verdüstert starken Wirtschaftsdaten) die Anleiherenditen im Juli kräftig 2,0 zukünftige Performance nach unten gingen. Auf Sicht der nächsten Quartale bleiben wir allerdings 1,5 ungebrochen negativ für die zu erwartende Performance 1,29 bei Staatsanleihen aus den Industrieländern (und entspre- 1,0 chend untergewichtet). Solange der globale Konjunkturaus- blick nicht radikal nach unten dreht, gilt sogar fast zwangs- 0,5 läufig: Je tiefer das aktuelle Rendite-Startniveau, desto schlechter der zukünftige Performance-Ausblick. 0,0 Gleichzeitig spricht dieses Umfeld aber weiterhin für Unter- nehmensanleihen, und dort auch für High Yield (was sich -0,5 -0,44 heuer bereits bezahlt machte) – hier bleiben wir weiterhin optimistisch und stark übergewichtet. -1,0 11/2019 7/2021 Und auch Hartwährungsanleihen aus Schwellenländern USA 10J Anleihrendite behalten wir angesichts ihres attraktiven Renditeaufschlags Deutschland 10J Anleiherendite weiterhin übergewichtet. Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG märkteunteruns ⅼ August 2021 ⅼ 10
Ausblick Aktienmärkte: Höhere Volatilität, Die kleine Aktienmarktkorrektur im Juli sehen wir als Vorge- Trend weiterhin aufwärts schmack auf die nächste Phase des Aktien-Bullenmark- 120 tes: weniger steil aufwärts als in den letzten 12 Monaten und ruppiger mit zwischenzeitigen Korrekturen. Das stärks- te Jahreswachstum bei BIP, Vorlaufindikatoren, Unterneh- 115 mensgewinnen und Aktienmärkten liegt wohl hinter uns. Allerdings ist üblicherweise auch in dieser nächsten Phase die Aktienmarktperformance auf Jahressicht immer noch 111,45 110 klar positiv. Immerhin ist der Konjunkturaufschwung samt 109,66 neuem Bullenmarkt gerade einmal etwas mehr als ein Jahr alt. Gefährlich hohe Leitzinsen, die die Konjunktur zum Kip- 105 pen bringen könnten, sind noch weit weg. Gründe für zwi- schenzeitige kleinere Korrekturen werden sich trotzdem finden: Ob das der Herbst mit Delta ist (angesichts der ho- 100 hen Impfquoten bei den Risikogruppen wohl ohne Konjunk- Zyklische Sektoren haben 2021 turschaden machbar), Ankündigungen der US-Notenbank bisher klar die Nase vorn die Anleihekäufe 2022 zu reduzieren (Begleiterscheinung 95 1/2021 7/2021 der boomenden Konjunktur), steigende Anleiherenditen Zyklisch/Defensiv USA (detto) oder etwas ganz Neues. Angesichts auch in den Zyklisch/Defensiv EU nächsten 12 Monaten wohl zweistellig steigender Unter- nehmensgewinne bleiben wir aber stark übergewichtet in Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG Aktienmärkten (vs. Staatsanleihen) mit einer Übergewich- tung von Europa (und Japan) gegenüber den USA. märkteunteruns ⅼ August 2021 ⅼ 11
Ausblick Emerging Markets: Obwohl die meisten Emerging Markets (EM) im globalen Impf- Einbruch in China als Chance rennen weiterhin deutlich abgeschlagen sind, was angesichts 20 der neuen Delta-Variante auch wirtschaftlich ein Nachteil ist, haben sich die Unternehmensgewinne heuer auch dort stark Emerging-Market-Region Asien stark verbilligt gesteigert. Bewertungsseitig hat sich damit vor allem die EM- 16 Region Asien zuletzt massiv verbessert: Auch dort gehen die 14,8 Unternehmensgewinne heuer steil nach oben und liegen bereits weit über dem Niveau vom Jahresbeginn bzw. von vor Corona. 12,7 Gleichzeitig notieren die Börsenkurse aufgrund des jüngsten 12 Kurseinbruchs in China inzwischen mehr als 10 % unter dem Jahresstartwert. Wir halten den Abverkauf in China für übertrieben und konzentrieren entsprechend unsere neue 8 Übergewichtung in EM auf China. Auch bei Türkei und Brasi- 7,0 lien sind wir kurzfristig übergewichtet – zu Lasten von Indien und den übrigen EM, was in Summe eine neutrale EM- 4 Gewichtung innerhalb der globalen Aktienmärkte ergibt. Wie in der letzten Ausgabe befürchtet, gaben einige EM- Währungen (insbesondere der Brasilianische Real) im Juli 2016 2021 0 einen Teil ihrer jüngsten Kursperformance wieder her. Das EM Asien KGV von uns zuletzt bevorzugte Segment der EM-Hartwäh- EM Lateinamerika KGV EM Europa KGV rungsanleihen hielt sich damit im Juli deutlich stabiler als die entsprechenden EM-Lokalwährungsanleihen und wird Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG von uns weiterhin übergewichtet. märkteunteruns ⅼ August 2021 ⅼ 12
Strategische Asset Allocation Unter der Strategischen Asset Allocation verstehen wir die langfristige Beurteilung der verschiedenen Anlageklassen. Unternehmens- & Aktien Staatsanleihen EM-Anleihen Reale Assets wenig attraktiv attraktiv wenig attraktiv attraktiv wenig attraktiv attraktiv wenig attraktiv attraktiv Zuletzt haben wir die Aktien- Die Renditen der europäischen Die Risikoaufschläge bei Unter- Wir haben die starke Perfor- quote (von ca. 26 % auf ca. Staats-anleihemärkte befin- nehmensanleihen sind zuletzt mance bei inflationssensitiven 24 %) abgesenkt und sind damit den sich auf extrem niedrigen weiter gesunken. Nun befinden Assets (durations-gehedgte Infla- was Aktien betrifft, vorsichtiger Niveaus. Auf Sicht der nächsten sich auch die Risiko-aufschläge bei tions-schutzanleihen, zyklische positioniert. 5 Jahre erwarten wir hier niedrige EUR non-financial IG-Anleihen und Rohstoffe, inflationssensitive In den USA halten wir seit Deze- (bzw. zum Teil negative) Erträge. bei USD-Anleihen aus den Schwel- Aktien und Währungen) im ersten mber nur noch eine Position in Wir halten noch Positionen in lenländern nahe dem teuersten Halbjahr genutzt um die Position Value-Aktien. Abgesehen davon Non-EUR Staatsanleihen und Quartil seit 1998. Wir nehmen dies zu verringern. bevorzugen wir günstig bewer- haben den Rendite-anstieg (z. B.: zum Anlass in diesen Märkten Trotzdem sehen wir diesen tete, "zyklischere" Märkte wie bei australischen 10jährigen Anlei- Gewinne mitzunehmen. Trotzdem Bereich als langfristig attraktiv jene in Europa, Japan und den hen auf ca. 2 %) im Q1 genutzt halten wir weiterhin Unterneh- an und haben hier (ge)wichtige Schwellenländern. um vorsichtig zuzukaufen. mensanleihen im Investment Positionen. Grade und EM-Währungen sowie EM-Hartwährungsanleihen. *alle Aussagen beziehen sich auf die SAA der Fonds: Raiffeisen 337 - S.A.M und Raiffeisen GlobalAllocation-StrategiesPlus Quelle: Raiffeisen KAG, Stand vom Juli 2021, die vorliegende Prognose/Einschätzung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. märkteunteruns ⅼ August 2021 ⅼ 13
Taktische Asset-Allocation August Die Taktische Asset Allocation steuert ■ Wirtschaft: Globale Produktion boomt – durch Delta-Va- ausgewählte marktorientierte Portfolios riante bisher kein Dämpfer, Vorlaufindikatoren weiterhin der Raiffeisen KAG auf kurze bis mittlere sehr bullish Sicht. Die Positionierungen des Fonds- ■ Unternehmen: Unternehmensgewinne auch für Q2 managements können sich von anderen weit über Konsensus; Entsprechend rosiger Ausblick für Kapitalmarktanalysen (z. B. Raiffeisen Unternehmensgewinne im Gesamtjahr 2021; für 2022 immer noch knapp zweistellige Zuwächse erwartet RESEARCH GmbH) unterscheiden. ■ Sentiment: Stimmungsindikatoren positiv, aber nicht überzogen Neutrale Gewichtung ■ Markttechnik: Kleinere Aktienmarkt-Korrektur erfreulich rasch als Kaufgelegenheit wahrgenommen; Marktvolatili- tät wieder auf ähnlich niedrigem Niveau wie in den Jah- ren vor Corona ■ Spezialthemen: Starker Inflationsanstieg derzeit allge- mein als vorübergehend eingestuft (sowohl von Noten- banken als auch von Märkten); Rasante Fortschritte bei Impfquote, Delta-Variante als Restrisiko; EZB bekräftigt lockere Geldpolitik; US-Notenbank dürfte dagegen bis Herbst erste Reduktion der Anleihenkäufe ankündigen (mit Umsetzung ab Anfang 2022) – nächster Test für die Aktiengewichtung Märkte? Maximales ±0 ggü. Vormonat Maximales ■ Positionierung: Starke Übergewichtung von Aktien Untergewicht Übergewicht gegenüber Staatsanleihen bleibt aufrecht; Rohstoffe bleiben übergewichtet gegenüber Geldmarkt Die vorliegende Prognose/Einschätzung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. märkteunteruns ⅼ August 2021 ⅼ 14
Kennzahlen Übersicht Marktentwicklung Aktienindizes 30.07.2021 Diff. YTD Diff. YTD 5 Jahre p.a. Anleiherenditen 30.07.2021 Diff. YTD in Lokalwährung in Euro in Euro 10Y, in % in BP MSCI World 3.069 16,10 18,70 13,00 USA 1,22 31 Dow Jones 34.935 15,30 18,70 14,90 Japan 0,02 0 Nasdaq 100 14.960 16,50 19,90 25,70 Großbritannien 0,57 37 Euro Stoxx 50 4.089 16,90 16,90 9,00 Deutschland -0,46 11 DAX 15.544 13,30 13,30 8,50 Österreich -0,22 20 ATX 3.481 27,60 27,60 12,30 Schweiz -0,37 18 Nikkei 27.284 0,20 -2,90 9,70 Italien 0,62 8 Hang Seng 25.961 -2,90 -0,30 5,70 Frankreich -0,11 23 MSCI EM 1.278 1,40 3,40 9,10 Spanien 0,27 22 Devisenkurse Geldmarktsätze 3M, in % EUR/USD 1,19 2,90 -1,20 USA 0,12 -12 EUR/JPY 130,23 -3,10 -2,60 Euroland -0,54 0 EUR/GBP 0,85 4,70 -0,20 Großbritannien 0,07 5 EUR/CHF 1,07 0,60 0,20 Schweiz -0,76 0 EUR/RUB 86,82 4,40 -3,20 Japan -0,10 -2 EUR/CNY 7,66 4,40 -0,60 Leitzinssätze d. ZB in % Rohstoffe USA - Fed 0,25 0 Gold 1.814 -4,40 -1,60 8,40 Eurozone - EZB 0,00 0 Silber 25 -3,50 -0,60 7,00 UK - BOE 0,10 0 Kupfer 9.701 25,20 28,80 17,10 Schweiz - SNB -0,75 0 Rohöl (Brent) 75 47,30 51,60 15,50 Japan - BOJ -0,10 0 Quelle: Bloomberg Finance L.P., 30/07/2021, YTD = Veränderung im Vergleich zum Vorjahresultimo; Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine verlässlichen Rückschlüsse auf die künftige Entwicklung zu. märkteunteruns ⅼ August 2021 ⅼ 15
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