Märkteunteruns - Marktmeinung Oktober 2021

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Marktmeinung Oktober 2021
Märkteunteruns - Marktmeinung Oktober 2021
Einleitung
Bewertungen – alles relativ
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) zwischen            man kauft, desto besser wird die Performance            Geldpolitik, Inflation
Aktienkursen und Jahresgewinnen der Unter-           sein – und umgekehrt.                                   und zuletzt auch die
nehmen eines globalen Aktienkorbes liegt aktuell     Die historische Betrachtung ist das eine. Aktien-       sprunghaft angestie-
bei 24. Das ist im historischen Kontext relativ      bewertungen müssen aber auch in den Kontext             genen Gaspreise
hoch, denn nur rund 15 % der Daten zeigen in         des aktuellen Umfeldes gerückt und möglichen            könnten auf nächste
den letzten 50 Jahren eine Bewertung in dieser       Alternativveranlagungen gegenübergestellt               Sicht zu Nervosität an
oder einer höheren Größenordnung. Anders             werden. Globale Unternehmensanleihen bringen            den Märkten führen.
gesagt: in 85 % dieser Zeit waren Aktien billiger    etwa nur noch rund 1,5 % Rendite. Somit sehen
als jetzt. Auch wenn man die Schwankungen der        die rund 4 % Gewinnrendite aus Aktien (Kehr-
Unternehmensgewinne glättet, verbessert sich         wert des KGV) wieder attraktiv aus. Alles relativ.
das Ergebnis nicht. Im Gegenteil: der stabilere      Für den Anleger bedeutet das, dass langfristig
Bewertungsansatz deutet sogar darauf hin, dass       weiterhin kein Weg an Aktien vorbeiführt. Kurz-
Aktien im historischen Vergleich noch teurer sind.   fristig betrachtet, haben sich allerdings die An-
Aber warum kümmern uns als Anleger überhaupt         zeichen verdichtet, dass sich die Anstiege bei
diese sogenannten Bewertungen und das Ge-            wesentlich höherer Volatilität abflachen werden.
rede, dass Aktien (zu) teuer sind? Tatsächlich       Geldpolitik, Inflation und zuletzt auch die sprung-
sind sie höchst relevant, vor allem wenn man         haft angestiegenen Gaspreise könnten auf
langfristig denkt. Denn die Höhe der Bewertung       nächste Sicht zu Nervosität an den Märkten füh-
zum Investitionszeitpunkt weist einen indirekten     ren. Eine etwas vorsichtigere Aufstellung unserer
Zusammenhang mit den zu erwartenden Erträ-           Multi-Asset-Fonds sowie auch der Vermögens-
gen der Veranlagung auf. Im Klartext: je billiger    verwaltung ist die Konsequenz dieses Befundes.

                                                                     Ihr märkteunteruns Team
                                                                                                       märkteunteruns ⅼ Oktober 2021 ⅼ 2
Inhalt

Marktumfeld           Ausblick             Asset Allocation     Kennzahlen

4-6                   7-8                  13                   15
Marktumfeld Oktober   Globale Konjunktur   Strategische Asset   Übersicht
                                           Allocation           Marktentwicklung

                      9
                      Geld-/Kapitalmarkt   14
                                           Taktische Asset

                      10                   Allocation

                      Anleihen

                      11-12
                      Aktien

                                                                     märkteunteruns ⅼ Oktober 2021 ⅼ 3
Marktumfeld Anleihenmärkte
Rentenmärkte legen                                                                                       Wie gewonnen, so zerronnen: Der kräftige Renditerück-
Rückwärtsgang ein                                                                                        gang von Mai bis Anfang August wurde an den wichtigsten
                                                                                                         Anleihemärkten im September großteils ausgeglichen,
          High Yield USA                                                                        10,4 %   der Kurszuwachs der Vormonate damit fast vollständig
                                                    2,0
                                                                                                         abgegeben. Als Gründe würden wir – neben anhaltend
Unternehmensanleihen                                              4,3 %
                USA                          0,9                                                         starker Konjunktur – die Angst vor weniger expansiven
          High Yield Euro                                    3,6 %                                       Notenbanken und einen im September stark gestiegenen
                                  -0,1
                                                                                                         Ölpreis ausmachen. Letzterer könnte die jüngste Inflati-
                  Staat USA                               2,6 %
                                            0,7                                                          onsspitze noch etwas verlängern.
                     -0,4 %              EM Unternehmensanleihen                                         Auf den Rentenmärkten sorgte das im September für
                            -0,7
                                                                                                         drastische Monatsrückgänge: Von rund 4 % Minus im
                     -0,4 %              Unternehmensanleihen Euro
                            -0,7
                                                                                                         Vereinigten Königreich, über rund 1,4 % Minus in Deutsch-
              -1,2 %                     EM Lokalwährung                                                 land, bis zu -0,7 % bei Euro-Unternehmensanleihen mit
                  -1,6
                                                                                                         guter Bonität. Nur bei Unternehmensanleihen mit schlech-
            -1,6 %                       Staat Italien
                           -0,8
                                                                                                         terer Bonität (High Yield) war der Puffer hoher Renditeauf-
          -2,1 %                         EM Hartwährung                    Seit Jahresbeginn
                                                                                                         schläge groß genug, um auf Monatssicht noch eine rote
             -2,2                                                          Zum Vormonat                  Null zu erwirtschaften. Auf Lokalwährungsbasis galt das
    -3,0 %                               Staat Deutschland
                     -1,4
                                                                                                         auch für US-Dollar-Anleihen; der aufwertende US-Dollar
-3,7 %                                   Staat UK
                                                                                                         verbesserte aber die entsprechende Performance für
  -4,00
                                                                                                         Euro-Investoren, so dass auf Eurobasis bei US-Dollar-
     -4 %           -2 %             0%            2%        4%       6%        8%       10 %
                                                                                                         High-Yield sogar rund 2 % Monatsertrag übrig blieb –
Erträge in Euro
                                                                                                         und ein deutliches Plus auch in den übrigen US-Dollar-
Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG, 31/12/20 – 30/09/21; Stand: 30/09/21
                                                                                                         Anleihesegmenten.

                                                                                                                                           märkteunteruns ⅼ Oktober 2021 ⅼ 4
Marktumfeld Aktienmärkte
Aktienmärkte: September wird                                                                       Seit langem erstmals wieder verbuchten die meisten
volatilem Ruf gerecht                                                                              Aktienmärkte im September einen Monatsrück-
                                                                                                   gang. Die Gründe: weniger expansive Notenbanken,
                  Russland                                                                38,4 %   stark steigende Ölpreise (und entsprechende Inflati-
                                                8,3
                       ATX                                                            34,1 %       onssorgen) sowie einzelne negative Schlagzeilen, wie
                                  1,1
                  Osteuropa                                                                        eine große Firmenpleite (Evergrande) und Energie-
                                                                                 30,1 %
                                        4,6                                                        engpässe in China.
             MSCI World                                         19,3 %
                      -2,4                                                                         Dementsprechend rar die positiven Ausnahmen: Auf
 Dow Jones Industrials                                         18,3 %                              der Gewinnerseite stehen Russland (Ölpreis!) und
                      -2,3
           MSCI Europa                                     16,2 %                                  Japan mit über 5 % Kursplus, und auch der ATX
                     -3,0
        Euro STOXX 50                                     15,9 %
                                                                                                   schaffte immerhin ein kleines Plus. Der Rest der Bör-
                    -3,4                                                                           sen lag im September dagegen klar im Minus. Wobei
                       DAX                            11,2 %
                    -3,6                                                                           diesmal das Schlusslicht nicht China war, sondern
                     Nikkei                   6,6 %
                                          6,3
                                                                                                   Westeuropa. Durchaus überraschend, weil der steile
                  EM Global             4,3 %                                                      Kursrückgang in der zweiten Monatshälfte vor allem
                      -2,2
                      Asien       1,2 %
                                                                      Seit Jahresbeginn            mit der Angst vor der Evergrande-Firmenpleite in
                                                                      Zum Vormonat
                      -2,4
                                                                                                   China (und etwaigen Ansteckungseffekten) in Zusam-
                    -0,3 % Lateinamerika
           -8,7                                                                                    menhang gebracht wird.
12,0 %                        China
                    -3,3

          -10 %              0%                10 %            20 %           30 %        40 %

Erträge in Euro
Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG, 31/12/20 – 30/09/21; Stand: 30/09/21

                                                                                                                                 märkteunteruns ⅼ Oktober 2021 ⅼ 5
Marktumfeld Rohstoffe und Währungen
Rohstoffe: Ölpreis-Rally auf                                                                                Auf der Rohstoffseite dominierte im September der
Dreijahreshoch                                                                                              starke Preisanstieg bei Rohöl (Energie-Index rund
                                                                                                            +20 %), der die Benchmark-Sorte Brent auf ein Drei-
                                   RUB                                                              7,6 %   jahreshoch brachte. Noch heftiger die Gaspreis-
                                                                     3,0
                                                                                                            anstiege, insbesondere in Europa und Asien, was
                                   CNY                                                          7,2 %
                                                               2,1                                          manche Medien bereits zu Schlagzeilen wie „Ener-
                                   USD                                                5,5 %                 giekrise“ verleitete. Stark gesunkene Lagerbestände
                                                              2,0

                                   GBP                                      4,0 %
                                                                                                            bei gleichzeitig weiter kräftig wachsender Nachfrage
                                   -0,1                                                                     machen hier ordentlich Druck.
                                   BRL                0,7 %
           -3,5
                                                                                                            Industriemetalle hielten sich angesichts rückläufiger
                                                                                Seit Jahresbeginn
                                   CHF 0,2 %                                    Zum Vormonat                Aktienmärkte beeindruckend gut. Nur Edelmetalle
                                                0,2
                                                                                                            beendeten den September kräftig im Minus –
                  -2,1 %                    JPY
                                                      0,8                                                   höhere Inflationsraten helfen nicht, wenn gleichzeitig
          -4 %              -2 %          0%                2%             4%          6%           8%      der Markt den Notenbankausblick weniger expansiv
                                                                                                            beurteilt (steigende Anleiherenditen). Ein Zusam-
          Energie                                                                               84,5 %
                                         19,3                                                               menhang (fallender Goldpreis bei steigenden US-
Industriemetalle                                 26,6 %                                                     Anleiherenditen und umgekehrt), der den Goldpreis
                    -0,2
                                                                                                            schon die letzten zwei Jahrzehnte prägte.
       -5,1 %              Edelmetalle
             -2,5                                                                                           Auf der Währungsseite legte der US-Dollar gegen-
  -20 %                0%           20 %                    40 %           60 %          80 %               über dem Euro im September rund +2 % an Wert zu.
                                                                                                            Einer der Top-Performer war der Russische Rubel,
Erträge in Euro
                                                                                                            während der Brasilianische Real mit -4 % zu den
Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG, 31/12/20 – 30/09/21; Stand: 30/09/21
                                                                                                            Schlusslichtern zählte.

                                                                                                                                          märkteunteruns ⅼ Oktober 2021 ⅼ 6
Ausblick – Globale Konjunktur
         Globales Konjunkturbild – BIP Entwicklung 2020 – 2022

                                                                                                                                            4,0 %
                                                                                                                                                    2,5 %
                                                                                                                   Russland        2020
                                                                  5,0 % 4,3 %                                                               2021 2022
                                                                                                                                   -3,5 %
                                                         2020                       Eurozone                      8,4 %
         5,9 %                                                    2021 2022
                  4,1 %                                                                                                   5,5 %
                                                                                                          2,3 %                                                          2,4 % 2,5 %
2020                         USA                         -6,8 %                                                                    China             Japan 2020
         2021 2022                                                                                        2020 2021 2022                                                 2021 2022
-3,5 %                                                                             3,8 % 3,6 %
                                                                                                                                                                -5,1 %
                                                                          2020                   Afrika
                                                                                                                                             9,3 %
                                                                                   2021 2022
                      5,2 %                                                                                                                          7,0 %
                                                                          -3,4 %
                                2,1 %
             2020                             Brasilien
                      2021 2022                                                                                           Indien    2020
                                                                                                                                             2021 2022
             -4,5 %                                                         5,9 %
                                                                                    4,5 %
                                                                                                                                    -7,5 %
                                                                   2020                     Welt
                                                                            2021 2022

                                                                   -3,8 %

         Quelle: Bloomberg Finance L.P., Stand: 30/09/2021

                                                                                                                                             märkteunteruns ⅼ Oktober 2021 ⅼ 7
Ausblick – Globale Wirtschaft
     Globale Konjunktur: Herbstnebel                                          Am mittelfristig sehr starken Konjunkturausblick hat
     wohl nur vorübergehend                                                   sich nichts geändert: Hohe aufgestaute Konsum- und
                                                                              Investitionsnachfrage lassen auch für 2022 ein überdurch-
65
                                                                              schnittlich starkes Wirtschaftswachstum erwarten (insbe-
                     PMIs: China schwächelt
                                                                              sondere in den Industriestaaten). Die wichtigsten Kon-
                                                                       60,5
60
                                                                              junkturvorlaufindikatoren (PMIs, siehe Grafik) setzten ihren
                                                                       58,7
                                                                              Rückgang im letzten Monat zwar erwartungsgemäß fort,
55                                                                            liegen aber immer noch im Boom-Bereich. Große Ausnah-
                                                                              me China, wo im letzten Monat die Vorlaufindikatoren erst-
50                                                                            mals seit Februar 2020 unter die Wachstumsgrenze von 50
                                                                       49,6   fielen – drastische (aber inzwischen beendete) Anti-Coro-
45
                                                                              na-Lockdowns trugen dazu wahrscheinlich maßgeblich bei.
                                                                              Trotzdem könnten in nächster Zeit einige Herbstnebel das
                                                                              optimistische Konjunkturbild vorübergehend trüben.
40
                                                                              Mögliche Störfaktoren: höhere Energiepreise, explizite
                                                                              Energie-Engpässe (China), Nachwehen der Evergrande-
35
                                                                              Pleite (ebenfalls China) und das Restrisiko von Corona-
                                                                              Einschränkungen. Für China wird es damit immer wahr-
      9/2018                                                  9/2021
30                                                                            scheinlicher, dass das Wachstum 2022 bestenfalls den
     Einkaufsmanagerindex Industrie                                           längerfristigen Schnitt erreichen dürfte. Für USA und
          Eurozone         USA                        China
                                                                              Europa ändert das dagegen nichts am Bild einer starken
     Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG                           Konjunktur, auch 2022.

                                                                                                                 märkteunteruns ⅼ Oktober 2021 ⅼ 8
Ausblick – Inflation und Notenbanken
       Notenbanken: US-Notenbank                                                   Der starke Anstieg der Anleiherenditen kam wohl nicht von
       bewegt sich                                                                 ungefähr – die Rhetorik der Notenbanken hat sich zuletzt
6,0
                                                                                   deutlich weniger expansiv gestaltet. Die US-Notenbank
                                                                                   stellte in Aussicht, dass die schrittweise Reduktion des
                                            Verbraucherpreise:               5,3
                                            Inflationsspitze 2021                  Anleihekaufprogramms bereits Anfang November offiziell
4,0
                                                                                   verkündet werden könnte (wenn keine schlechteren Arbeits-
                                                                                   marktdaten dazwischenkommen), spätestens aber Anfang
                                                                             3,2
                                                                             3,0   2022.
2,0
                                                                                   Zur Jahreswende 22/23 rechnet die US-Notenbank dann
                                                                                   bereits mit ersten Zinsanhebungen. Norwegen ist da
                                                                                   schon weiter (erste Zinsanhebung im September erfolgt)
0,0                                                                                und auch das Vereinigte Königreich könnte Anfang 2022
                                                                                   bereits mit Zinsanhebungen starten. Für die Eurozone ist
                                                                                   nichts dergleichen in Sicht: Da allgemein (von EZB und
-2,0                                                                               Analysten) erwartet wird, dass die Inflation (aktuell bei gut
                                                                                   3 % p.a., die nächsten Monate durchaus noch deutlich
                                                                                   höher) 2022 wieder unter 2 % fällt, wird derzeit eine erste
-4,0
        1/2008                                                      8/2021         EZB-Zinsanhebung nicht vor 2024 gesehen.
            Inflationsentwicklung USA (jährlich)
            Inflationsentwicklung Eurozone (jährlich)
            Inflationsentwicklung Österreich (jährlich)

       Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG

                                                                                                                         märkteunteruns ⅼ Oktober 2021 ⅼ 9
Ausblick – Anleihenmärkte
      Staats- und Unternehmensanleihen:                                    Wie erwartet entwickelte sich im jüngsten Anstieg der
      Weiterhin Spread vor Duration                                        Anleiherenditen (und trotz kleinerer Korrekturen am
104                                                                        Aktienmarkt) die Performance der Unternehmensan-
                                                                           leihen deutlich besser als die der Staatsanleihen. Bei
                                                                           Staatsanleihen erwarten wir mittelfristig weiter steigende
102
                                                                           Anleiherenditen und damit weiter fallende Kurse (was
                                                                  101,42   bei Euro-Anleihen den schädlichen Effekt der negativen
100                                                                        Renditen noch potenziert).
                                                                           Unternehmensanleihen sehen wir durch den guten Kon-
                                                                           junkturausblick und das komfortable Finanzierungsumfeld
                                                                  98,35
98
                                                                           weiterhin gut unterstützt. Insofern bleibt unsere Ausrich-
                                                                           tung innerhalb des Anleihesegments unverändert:
96                                                                96,30    Wir bleiben klar übergewichtet in Unternehmensanleihen
                                                                           (insbesondere Euro-Investment-Grade und US-Dollar-
                                                                           High-Yield) und untergewichtet in Staatsanleihen (global
94
                     Staatsanleihen underperformen                         und Eurozone). Auch Hartwährungsanleihen aus Schwel-
                     (auch) im September                                   lenländern behalten wir angesichts ihres attraktiven
92
       9/2020                                            9/2021            Renditeaufschlags weiterhin übergewichtet gegenüber
            EUR Non-Fin. Unternehmensanleihen                              Staatsanleihen der etablierten Märkte.
            Euro-Staatsanleihen      US Staatsanleihen

      Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG

                                                                                                            märkteunteruns ⅼ Oktober 2021 ⅼ 10
Ausblick – Aktienmärkte global
      Aktienmärkte: Raueres Börsenwetter                                        Da nach der ersten steilen Erholungsphase an den globa-
      im Herbst?                                                                len Aktienmärkten mit vorübergehend ungemütlicherem
50                                                                              Fahrwasser zu rechnen war, hatten wir bereits Ende August
                                                                                unsere starke Aktienübergewichtung (gegenüber Staatsanlei-
                                                                                hen) halbiert. Seither haben die meisten Aktienmärkte zwar
40
                                                                                spürbar nachgegeben – trotzdem sehen wir das erhöhte
                                                                                Risiko kurzfristiger Kursrückgänge noch nicht gänzlich aus-
30
                                                                                gestanden. Wir reduzieren unsere taktische Aktienüber-
                                                                                gewichtung deshalb weiter und sind mit Ende September
20                                                                      19,29
                                                                                jetzt kurzfristig neutral gewichtet. An möglichen Auslösern
                                                                        15,10
                                                                        14,73   für zeitweilige Volatilität mangelt es nicht. Ohne Anspruch auf
10
                                                                                Vollständigkeit: Steile Energiepreisanstiege (Inflations- und
                                                                                Konjunktursorgen), Störfeuer aus China, US-Schuldenober-
                                              Erwartete Unternehmens-
 0                                                                              grenze, und nicht zuletzt die üblichen Anpassungsturbulen-
                                              gewinne der nächsten
                                              12 Monate, % p.a.                 zen an ein geringeres Tempo der Wirtschaftserholung.
-10                                                                             Unser mittel- und langfristiger Aktienmarktausblick
                                                                                bleibt aber unverändert bullish: Das wirtschaftliche und
-20
       9/2019                                                  9/2021           geldpolitische Umfeld ist auch 2022 noch stark unterstützend
            Europa                 Japan               USA                      für Unternehmensgewinne und Aktienmärkte. Wir erwarten
                                                                                deshalb auf Jahressicht weitere respektable Kursanstie-
                                                                                ge und würden schwächere Kurse im Herbst deshalb aus
      Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG                            jetziger Sicht wieder als neuerliche Gelegenheit zum Auf-
                                                                                stocken sehen. Immerhin sind wir erst 1,5 Jahre im neuen
                                                                                Bullenmarkt und im neuen Konjunkturaufschwung!

                                                                                                                    märkteunteruns ⅼ Oktober 2021 ⅼ 11
Ausblick – Aktienmärkte regional
      Emerging Markets: China                                                  Sehr divergent im September die Emerging Markets (EM):
      dominiert Schlagzeilen                                                   Vom starken Plus in Russland bis zum Einbruch in Bra-
250                                                                            silien war alles vertreten. In Summe lag der Kursrückgang
                                                                               der EM im Rahmen der etablierten Märkte. Auffällig, dass
                           EM-Unternehmensgewinne steigen –
                           trotz Aktienmarktturbulenzen                        auch die negative Performance Chinas nicht aus der Reihe
                                                                               tanzte, obwohl von dort viele der negativen Nachrichten
200                                                                            kamen. Das passt recht gut zu unserer Einschätzung, dass
                                                                       193,2
                                                                               insbesondere zu China bereits sehr viel negatives ein-
                                                                       173,3   gepreist wird: China hat ausreichend Willen und Mittel, um
                                                                               die Pleite von Evergrande nicht zu einem systemischen
                                                                       158,1
150
                                                                               Problem werden zu lassen. Und die Regierung dürfte auch
                                                                               kein Interesse daran haben, große chinesische Konzerne
                                                                               dauerhaft zu beschädigen. Die Unternehmensgewinne
                                                                               entwickeln sich zumindest nach wie vor sehr gut. Wir se-
100
                                                                               hen die aktuellen Kursniveaus als Chance und stocken
                                                                               China (inkl. Hongkong) weiter auf.
                                                                               Im großen Regionen-Mix verstärken wir die Unterge-
       9/2016                                               9/2021             wichtung in den USA und erhöhen die Übergewichtung
 50
                                                                               in Europa: Der deutlich zyklischere Branchenmix in Europa
             EM Asien                   EM Lateinamerika   EM Europa
                                                                               und der positive Gewinnrevisionstrend sprechen für eine
                                                                               zumindest zeitweilige Outperformance Europas (selbst ohne
      Quelle: Bloomberg Finance L.P., Raiffeisen KAG                           die teuren Bewertungen in den USA).

                                                                                                                märkteunteruns ⅼ Oktober 2021 ⅼ 12
Strategische Asset Allocation
Unter der Strategischen Asset Allocation verstehen wir die langfristige
Beurteilung der verschiedenen Anlageklassen.

                                                                                                Unternehmens- &
             Aktien                                 Staatsanleihen                                EM-Anleihen                            Reale Assets

wenig attraktiv            attraktiv          wenig attraktiv            attraktiv           wenig attraktiv          attraktiv   wenig attraktiv            attraktiv

Anfang Sommer haben wir die                   Die Renditen der europäischen                  Die Risikoaufschläge bei Unter-      Wir haben die starke Perfor-
Aktienquote (von ca. 26 % auf                 Staats-anleihemärkte befinden sich             nehmensanleihen sind zuletzt         mance bei inflationssensitiven
ca. 23 %) abgesenkt und sind                  auf extrem niedrigen Niveaus. Auf              weiter gesunken. Nun befinden        Assets (durations-gehedgte
damit was Aktien betrifft, etwas              Sicht der nächsten 5 Jahre erwar-              sich auch die Risiko-aufschläge      Inflations-schutzanleihen, zykli­
vorsichtiger positioniert.                    ten wir hier niedrige (bzw. zum Teil           bei EUR Non-Financial IG-Anlei-      sche Rohstoffe, inflationssen-
In den USA halten wir seit De­zem-            negative) Erträge.                             hen und bei USD-Anleihen aus         sitive Aktien und Währungen)
­ber nur noch eine Position in Value-         Wir halten noch Positionen in Non-             den Schwellenländern nahe dem        auch im Q3 genutzt, um die
 Aktien. Abgesehen davon bevorzu-             EUR Staatsanleihen und haben                   teuersten Quartil seit 1998. Nach    Position weiter zu verringern.
 gen wir günstig bewertete, "zykli-           den Rendite-rückgang zuletzt für               der Gewinnmitnahme im Q2 halten      Trotzdem sehen wir diesen
 schere Märkte" wie jene Europas,             eine leichte Reduktion (AUD-Zins-              wir aber weiterhin Unternehmens-     Bereich als langfristig attraktiv
 Japan und die Schwellenländer.               risiko) genutzt.                               anleihen im Investment Grade und     an und haben hier (ge)wichtige
                                                                                             EM-Währungen sowie EM-Hart-          Positionen.
                                                                                             währungsanleihen.

*alle Aussagen beziehen sich auf die SAA der Fonds: Raiffeisen 337 - S.A.M und Raiffeisen GlobalAllocation-StrategiesPlus

Quelle: Raiffeisen KAG, Stand vom September 2021

                                                                                                                                     märkteunteruns ⅼ Oktober 2021 ⅼ 13
Taktische Asset-Allocation Oktober
Die Taktische Asset Allocation steuert                                           ■   Wirtschaft: Vorlaufindikatoren zeigen weiter rückläufige
ausgewählte marktorientierte Portfolios                                               Wachstumsdynamik; WachstumsMOMENTUM in allen
der Raiffeisen KAG auf kurze bis mittlere                                             Regionen negativ – starker Ausblick für WachstumsNIVEAU
                                                                                      2022 aber intakt; Inflationsthema und Nachrichten aus
Sicht. Die Positionierungen des Fonds-
                                                                                      Asien als Belastungsfaktoren
managements können sich von anderen
Kapitalmarktanalysen (z. B. Raiffeisen                                           ■   Unternehmen: Gewinnrevisionen konsolidieren nach lan-
                                                                                      gem Anstieg; Margendruck für das dritte Quartal zu erwarten;
RESEARCH GmbH) unterscheiden.
                                                                                      Aussicht auf weiter steigende Gewinne bei abnehmender
                                                                                      Dynamik

                       Neutrale Gewichtung                                       ■   Sentiment: Privatanleger in Umfragen nun mehrheitlich
                                                                                      bearish; VIX und Put-Call-Ratio zeigen bis dato relative
                                                                                      Gelassenheit; Markt hat jüngste Schlagzeilen erstaunlich
                                                                                      problemlos verarbeitet
                                                                                 ■   Markttechnik: Aufwärtstrendkanal von globalen Aktien erst-
                                                                                      mals seit November angetestet; Negative Divergenzen und
                                                                                      tendenziell rückläufige Marktbreite
                                                                                 ■   Spezialthemen: Tapering/Inflation; EM-Schwäche/China-
                                                                                      Themen
                                                                                 ■   Positionierung: Geschlossen: Übergewichtung von Aktien
                                                                                      ggü. Euro-Staatsanleihen; Geschlossen: Rohstoffe über-
                         Aktiengewichtung
                                                                                      gewichtet ggü. Geldmarkt;Geschlossen: EUR long vs. USD
Maximales                    -1 ggü. Vormonat                Maximales                (=USD-Hedge)
Untergewicht                                                Übergewicht

Die vorliegende Prognose/Einschätzung ist kein verlässlicher Indikator für die
künftige Wertentwicklung.

                                                                                                                      märkteunteruns ⅼ Oktober 2021 ⅼ 14
Kennzahlen
Übersicht Marktentwicklung
Aktienindizes            30.09.2021            Diff. YTD             Diff. YTD       5 Jahre p.a.           Anleiherenditen       30.09.2021    Diff. YTD
                                            in Lokalwährung            in Euro            in Euro                                 10Y, in %       in BP
MSCI World                     3.007               14,90                 19,30              13,00           USA                       1,49           57
Dow Jones                    33.844                12,10                 18,30              15,00           Japan                     0,07            5
Nasdaq 100                   14.690                14,60                 20,90              25,20           Großbritannien            1,02           83
Euro Stoxx 50                  4.048               15,90                 15,90                8,70          Deutschland               -0,20          37
DAX                          15.261                11,20                 11,20                7,70          Österreich                0,03           44
ATX                            3.659               34,10                 34,10               11,70          Schweiz                   -0,16          39
Nikkei                       29.453                  8,90                  6,60              11,70          Italien                   0,86           32
Hang Seng                    24.576                 -7,50                 -2,80               3,80          Frankreich                0,16           49
MSCI EM                        1.253                 0,70                  4,30               8,60          Spanien                   0,46           41
Devisenkurse                                                                                                Geldmarktsätze        3M, in %
EUR/USD                         1,16                                       5,50              -0,60          USA                       0,13          -11
EUR/JPY                      128,88                                       -2,10              -2,40          Euroland                  -0,55           0
EUR/GBP                         0,86                                       4,00               0,20          Großbritannien            0,08            5
EUR/CHF                         1,08                                       0,20               0,20          Schweiz                   -0,76           1
EUR/RUB                        84,21                                       7,60              -3,40          Japan                     -0,08           0
EUR/CNY                         7,47                                       7,20               0,10          Leitzinssätze d. ZB       in %
Rohstoffe                                                                                                   USA - Fed                 0,25            0
Gold                           1.757                -7,40                 -2,40               8,40          Eurozone - EZB            0,00            0
Silber                             22             -16,00                -11,40                5,40          UK - BOE                  0,10            0
Kupfer                         8.945               15,40                 21,80              15,70           Schweiz - SNB             -0,75           0
Rohöl (Brent)                      79              53,90                 62,40              13,20           Japan - BOJ               -0,10           0

Quelle: Bloomberg Finance L.P., 30/09/2021, YTD = Veränderung im Vergleich zum Vorjahresultimo;
Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine verlässlichen Rückschlüsse auf die künftige Entwicklung zu.

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Haftungsausschluss

Diese Unterlage wurde erstellt und gestaltet von der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Wien,      OeKB-Methode basierend auf Daten der Depotbank berechnet (bei der Aussetzung der
Österreich („Raiffeisen Capital Management“ bzw. „Raiffeisen KAG“). Die darin enthaltenen      Auszahlung des Rückgabepreises unter Rückgriff auf allfällige, indikative Werte). Bei der
Angaben dienen, trotz sorgfältiger Recherchen, lediglich der unverbindlichen Information,      Berechnung der Wertentwicklung werden individuelle Kosten wie insbesondere die Höhe
basieren auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zum Zeitpunkt          des Ausgabeaufschlages bzw. eines allfälligen Rücknahmeabschlages sowie Steuern nicht
der Ausarbeitung und können jederzeit von der Raiffeisen KAG ohne weitere Benach-              berücksichtigt. Diese wirken sich bei Berücksichtigung in Abhängigkeit der konkreten Höhe
richtigung geändert werden. Jegliche Haftung der Raiffeisen KAG im Zusammenhang mit            entsprechend mindernd auf die Wertentwicklung aus. Die maximale Höhe des Ausgabeauf-
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Aktualität, Richtigkeit oder Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen bzw.   kument (Wesentliche Anlegerinformationen) bzw. dem vereinfachten Prospekt (Immobilien-
Informationsquellen oder für das Eintreten darin erstellter Prognosen, ist ausgeschlossen.     Investmentfonds) entnommen werden.
Ebenso stellen allfällige Prognosen bzw. Simulationen einer früheren Wertentwicklung           Die Performance von Portfolios wird von der Raiffeisen KAG zeitgewichtet (Time Weighted
in dieser Unterlage keinen verlässlichen Indikator für künftige Wertentwicklungen dar.         Return, TWR) oder kapitalgewichtet (Money Weighted Return, MWR) [siehe die genaue
Weiters werden Anleger mit einer anderen Heimatwährung als der Fondswährung bzw.               Angabe im Präsentationsteil] auf Basis der zuletzt bekannten Börse- und Devisenkurse
Portfoliowährung darauf hingewiesen, dass die Rendite zusätzlich aufgrund von Währungs-        bzw. Marktpreise bzw. aus Wertpapierinformationssystemen berechnet. Performanceer-
schwankungen steigen oder fallen kann.                                                         gebnisse der Vergangenheit lassen keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige
Die Inhalte dieser Unterlage stellen weder ein Angebot, eine Kauf- oder Verkaufsempfeh-        Entwicklung eines Investmentfonds oder Portfolios zu. Wertentwicklung in Prozent (ohne
lung noch eine Anlageanalyse dar. Sie dienen insbesondere nicht dazu, eine individuelle        Spesen) unter Berücksichtigung der Wiederveranlagung der Ausschüttung.
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Produkt haben, stehen wir Ihnen gerne neben Ihrem Bankbetreuer zur Verfügung, Ihnen            sowie die Kundeninformationsdokumente (Wesentliche Anlegerinformationen) der Fonds
vor einem allfälligen Erwerb den Prospekt bzw. die Informationen für Anleger gemäß § 21        der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. stehen unter www.rcm.at unter der Rubrik
AIFMG zur Information zu übermitteln. Jede konkrete Veranlagung sollte erst nach einem         „Kurse & Dokumente“ in deutscher Sprache (bei manchen Fonds die Kundeninformations-
Beratungsgespräch und der Besprechung bzw. Durchsicht des Prospektes bzw. der Infor-           dokumente zusätzlich auch in englischer Sprache) bzw. im Fall des Vertriebs von Anteilen
mationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG erfolgen. Es wird ausdrücklich darauf hingewie-          im Ausland unter www.rcm-international.com unter der Rubrik „Kurse & Dokumente“ in eng-
sen, dass Wertpapiergeschäfte zum Teil hohe Risiken in sich bergen und die steuerliche         lischer (gegebenenfalls in deutscher) Sprache bzw. in ihrer Landessprache zur Verfügung.
Behandlung von den persönlichen Verhältnissen abhängt und künftigen Änderungen                 Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte steht in deutscher und englischer Sprache un-
unterworfen sein kann.                                                                         ter folgendem Link: https://www.rcm.at/corporategovernance zur Verfügung. Beachten Sie,
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