Martin-Luther- der Martin-Luther-Kirchengemeinde St. Ingbert

 
WEITER LESEN
Martin-Luther- der Martin-Luther-Kirchengemeinde St. Ingbert
Martin-
 Luther-
   Kirche
Protestantische Martin-Luther-Kirchengemeinde St. Ingbert

                               Quelle: Martha Gahbauer, Pfarrbriefservice

              Gemeindebrief September-November 2021
                    www.martinlutherkirche-igb.de
Martin-Luther- der Martin-Luther-Kirchengemeinde St. Ingbert
Andacht von Pfarrerin Michelle Scherer
Liebe Leserin, lieber Leser,
in diesen Tagen werde ich Hedwig wieder in die Freiheit entlassen. Hedwig ist
eine Weinbergschnecke. Vor ein paar Wochen habe ich sie mit ihrem
zerbrochenen Häuschen in meinem Hof entdeckt. Mit offenen Augen und
neugierig ist sie über die Pflastersteine gekrochen als wäre nichts. Die
Schnecke war also gesund, nur ihr Häuschen kaputt. Also habe ich ein
Anzuchthäuschen zum Schneckenkrankenhaus umgewandelt, sie täglich mit
frischen Blättern versorgt und ihr Reich mit frischem Wasser feucht gehalten.
Schnecken können nämlich ihr Häuschen selbst reparieren. Das braucht nur
Zeit und eine sichere Umgebung. Jetzt nach ein paar Wochen ist das Häuschen
fast wie neu und Hedwig hat wieder einen sicheren Rückzugsort.
Rückzugsorte sind auch für uns Menschen wichtig. In wenigen Wochen
werden die Temperaturen deutlich sinken, die Tage sind jetzt schon spürbar
kürzer und wir bewegen uns der dunklen Jahreszeit entgegen. Im Herbst und
Winter entdecken wir unser Zuhause wieder neu für uns als gemütlichen Ort,
wo es warm ist und wir uns sicher fühlen – so sollte es sein. Leider haben nicht
alle Menschen dieses Glück.
Ich denke an Menschen, die auf der Straße leben und auch den Heiligen Abend
dort verbringen werden. In diesen Wochen erreichen uns Bilder von
Menschen, die ihr Zuhause verlassen müssen und es durch Bomben auch
unwiederbringlich verlieren. Und ich denke an Menschen, die auf der Suche
sind nach einem Zuhause, das nicht unbedingt aus vier festen Wänden
besteht, sondern für sie heißt, einen Platz im Leben oder einen Menschen zu
finden, bei dem sie ankommen können.
Ein Zuhause haben – die gemütliche vier Wände, eine warme Wohnung, liebe
Menschen. Einen Ort haben, an den ich mich zurückziehen kann, ganz ich
selbst sein kann, ankomme. Diese Sehnsucht wird Richtung Winter groß. Gott
kennt unsere Sehnsucht und unsere Wünsche. Er weiß, was uns fehlt. Ihm
dürfen wir uns anvertrauen. Ich bin sicher, er macht etwas daraus.

Mit herzlichen Grüßen,
Ihre Pfarrerin Michelle Scherer               Bleiben Sie gesund und behütet!

                                       1
Martin-Luther- der Martin-Luther-Kirchengemeinde St. Ingbert
Inhalt des Gemeindebriefes
Andacht von Pfarrerin Michelle Scherer ............................................................1
Termine von Gruppen und Kreisen ....................................................................3
Wer, wo, wann ....................................................................................................4
Arbeiten in und um die Kita ................................................................................5
Bericht der SZ über unsere Kita ..........................................................................5
Eine narrative Ethik .............................................................................................8
Konzert: Alpenländische Weihnacht ............................................................... 11
Gottesdienstbesuch in Corona-Zeiten ............................................................. 12
Gottesdienste September bis November 2021 ............................................... 13
Kasualien ........................................................................................................... 15
Neues Format: Go(o)d time ............................................................................. 17
Bericht der SZ über Abendmahl....................................................................... 18
Kinderseiten ..................................................................................................... 20
Apfelrosen-Rezepte.......................................................................................... 22
Konfi-Grillen ..................................................................................................... 24
Bericht aus dem Presbyterium ........................................................................ 25
Von der wundersamen Vermehrung ............................................................... 26
Weltladen St. Ingbert ....................................................................................... 31
Hilfsprojekt Solilauf.......................................................................................... 32

                                                           2
Martin-Luther- der Martin-Luther-Kirchengemeinde St. Ingbert
Termine von Gruppen und Kreisen
Konfirmandengruppe 2022:
10. September, 1. Oktober, 12. November, 3. Dezember 2021
jeweils von 16.00 bis 19.00 Uhr in der Christuskirche, Wolfshohlstraße 30,
St. Ingbert
Vorstellung im Gottesdienst am Sonntag, den 12. Dezember, 3. Advent

    Auf Grund der Covid19-Pandemie treffen sich noch nicht
                    alle Gruppen und Kreise.
              Bleiben wir noch ein bisschen tapfer
  und freuen uns umso mehr, wenn es wieder bei allen losgehen
                             kann 

Impressum
Herausgeber: Prot. Martin-Luther-Kirchengemeinde St. Ingbert
Redaktion: Karin Bierhals (kb), Elke Doepke (ed), Birgid Greß (bg),
Pfrn. Michelle Scherer (ms)
                                    3
Martin-Luther- der Martin-Luther-Kirchengemeinde St. Ingbert
Wer, wo, wann
Pfarrerin Michelle Scherer
   Josefstaler Str. 7 | Tel: 06894-35767
   E-Mail: pfarramt.st.ingbert.nord@evkirchepfalz.de
Birgid Greß, Sekretärin
   Josefestaler Str. 12 | Tel: 06894-34623
   E-Mail: gemeindebuero.stingbert.nord@evkirchepfalz.de
   Öffnungszeiten Büro: Di, Mi, Fr von 9.00 bis 12.00 Uhr
Ev. Kita Louise Scheppler | komm. Leitung: Katja Rebmann
   Johannisstr. 11 | Tel: 06894-382270
   E-Mail: ev.kita-louise-scheppler@web.de
Ev. Kantorei
   Roland Wagner, 1. Vorsitzender: 0681-68637911
   Carina Brunk, Chorleiterin: 06806-9128311
Ev. Diakonieverein
   Schatzmeisterin Hannelore Kapp, Tel: 06894-381841
   IBAN: DE55 5945 0010 1010 5062 42
Diakonisches Werk
   Familienhilfezentrum | Spitalstr. 9 | Tel: 06842-691466
   od. 06332-12318 (Termine nach telef. Vereinbarung)
Ökumenische Sozialstation
   Tel: 06894-2534 oder 34391
   E-Mail: sozialstation-igb@t-online.de

Bankverbindung Kirchengemeinde
   Ev. Verwaltungsamt Zweibrücken für die Martin-Luther-
   Kirchengemeinde St. Ingbert | IBAN: DE52 5945 0010 1010 8325 07
Förderverein Martin-Luther-Kirche
   Schatzmeisterin Hannelore Kapp |Tel: 06894 381841
   IBAN: DE64 5945 0010 1011 5188 57

                                  4
Martin-Luther- der Martin-Luther-Kirchengemeinde St. Ingbert
Arbeiten in und um die Kita
Die Arbeiten am Außengelände sind abgeschlossen (s. Artikel SZ) und der 2.
Bauabschnitt im hinteren Gebäude geht gut
voran.

                                   Bericht der SZ über unsere Kita
                                                     Artikel von Vincent Bauer

Mit Baustellen kennen sie sich in der Kita Louise Scheppler mittlerweile aus.
Seit knapp zweieinhalb Jahren wird die von der protestantischen
Kirchengemeinde betriebene Einrichtung umgebaut und erweitert. Zur
Modernisierung gehört auch die Neugestaltung des Außenbereichs, deren
Ergebnis die Beteiligten vor wenigen Tagen in Augenschein nehmen konnten.
„Vor dem Umbau war es hier oft sehr staubig, und auch die von uns gesäte
Wiese hat nicht lange gehalten“, schilderte die stellvertretende Kita-Leiterin

                                       5
Martin-Luther- der Martin-Luther-Kirchengemeinde St. Ingbert
Katja Rebmann die früheren Verhältnisse. Wo einst Sand das Gesamtbild
prägte, ist nun Grün die bestimmende Farbe. Neben einer neu angelegten
Rasenfläche, die den Außenbereich der Kita im Gegensatz zu früher noch
etwas erweitert, säumen verschiedene Bäume und Sträucher das Areal, auf
dem die Kinder sich zukünftig austoben können.
Geplant wurde das neue Spielparadies von der Landschaftsarchitektin Helga
Berger. Ihr Büro im rheinland-pfälzischen Annweiler hat sich auf naturnahe
Spielraumgestaltung spezialisiert. Schaukeln oder Wippen sucht man daher
neben der Kita Louise Scheppler
vergebens. „Uns war es ganz
wichtig, einen naturnahen
Außenbereich zu bekommen“,
erklärte Katja Rebmann die
Hintergründe. „Vorgefertigte
Geräte verlieren mit der Zeit an
Attraktivität. Die Natur bietet
hingegen immer wieder neue
Anreize für die Kinder.“
Einen finanzkräftigen Partner
für die aufwendige
Umgestaltung des Außenbereichs hat die Kita vor einigen Monaten im
Unternehmen Fielmann gefunden. Fünf Bäume sowie 170 Grün- und
Blühsträucher hat der Optiker der Kita gespendet.
Bauernjasmin, Felsenbirne oder Holunder werden während ihrer Blütezeit
farbige Akzente setzen. Darüber hinaus sind die Pflanzen Nahrungsquelle für
Vögel und Insekten. Martin Tophoven, Leiter der St. Ingberter Fielmann-
Niederlassung, nannte Naturschutz „eine Investition in die Zukunft“. Er
betonte: „Wir pflanzen Bäume und Sträucher nicht für uns, wir pflanzen sie für
nachkommende Generationen. Und so hoffe ich, dass noch viele Kinder an
diesem Grün Freude haben werden.“
Ausgeführt wurden die Arbeiten seit Mai vom Landschaftsbauer Michael
Meier aus Zweibrücken. Neben zwei Sandflächen bietet das neue
Außengelände mehrere Rasenflächen und einen kleinen Barfuß-Pfad. Für die
Krippen-Kinder gibt es einen eingegrenzten Rückzugsort, in dem ihren
besonderen Bedürfnissen Rechnung getragen wird. Je nach Persönlichkeit und
motorischen Fähigkeiten können die Kinder diesen Bereich allerdings auch
verlassen und die Angebote im restlichen Gelände nutzen.
Außerdem wurden Elemente erhalten, die bereits Teil des früheren
Außengeländes waren. Darunter eine Kletterwand, ein Spielhaus sowie eine
Matschküche, deren Wiederaufbau jedoch noch ansteht. Darüber hinaus hat
                                       6
Martin-Luther- der Martin-Luther-Kirchengemeinde St. Ingbert
der Rotary-Club St. Ingbert der Kita ein „Baumstamm-Mikado“ spendiert.
Rainer Stein-Bastuck und Günter Hoffmann waren seitens der Rotarier beim
Ortstermin dabei, um die neue Installation ihrer Bestimmung zu übergeben.
Bisher hat die Kita eine Krippengruppe sowie drei normale Gruppen. Nach dem
Abschluss des Umbaus sollen zwei weitere Krippengruppen mit jeweils elf
Kindern hinzukommen. Nach knapp zwei Jahren voller Höhen und Tiefen
wurde im Februar dieses Jahres der erste Bauabschnitt fertiggestellt. Dabei
handelte es sich um den Umbau des Martin-Luther-Hauses in der Josefstaler
Straße. Da in der Kita frisch gekocht wird, ist im Erdgeschoss ein Speiseraum
mit einer gläsernen Küche entstanden, deren Besonderheit es ist, dass die
Kinder den Kochprozess mitverfolgen können.
Eigentlich war für diesen Bauabschnitt ein Jahr vorgesehen. Doch während der
Bauarbeiten tauchten immer wieder unangenehme Überraschungen auf (wir
berichteten). So tauchte zum Beispiel ein vom Erd- bis ins Dachgeschoss
reichender Schacht auf, der in keinem Bauplan verzeichnet war. Auch wies der
verbaute Stahl in den Rippendecken des ehemaligen Gemeindehauses Mängel
auf, die eine ursprünglich gar nicht vorgesehene Deckensanierung nötig
machten.
Während der erste Bauabschnitt unvorhergesehene Probleme bereitete, sieht
es beim zweiten viel besser aus. Bis Mitte November geht Architekt Gerhard
Müller davon aus, dass die Krippen-Kinder ihre Räume im „alten“ Kita-
Gebäude beziehen können. Sie werden ihre Gruppen dann im umgebauten
Martin-Luther-Haus vorfinden. Bis Weihnachten sollen laut Müller auch alle
restlichen Arbeiten abgeschlossen sein.

                                     7
Martin-Luther- der Martin-Luther-Kirchengemeinde St. Ingbert
Eine narrative Ethik
                                                 von Pfr. Axel Schmitt
Ethik geht bei Jesus anders
Anmerkungen zum Gleichnis vom Schalksknecht (Mt 18,23-35)

Klares Verhalten braucht klare Regeln. So haben es die ersten Christen gesehen.
Und deshalb haben sie - um alle Unklarheiten zu beseitigen - dem Gleichnis eine
Frage vorangestellt: Herr, wie oft muss ich denn meinem Bruder, der an mir
sündigt, vergeben? Genügt es siebenmal?“ „Ich sage dir: nicht siebenmal,
sondern siebzigmal siebenmal“.
Ihr erster Grundsatz:
      Ethik braucht Regeln
Die Urgemeinde weiß aber auch um die Schwäche des Menschen und deshalb
genügen die Regeln alleine nicht. Sie müssen bekräftigt werden durch eine
Drohkulisse. Deshalb fügt die Urgemeinde dem Gleichnis gleich noch eine
Strafandrohung an: „Und sein Herr wurde zornig und überantwortete ihn den
Peinigern, bis er alles bezahlt hätte, was er ihm schuldig war.“
Deshalb lautet der zweite Grundsatz:
      Ethik braucht den moralischen Zeigefinger
Regeln, Drohkulisse ... jetzt muss noch eine Autorität her: Der einfache
Großbauer tut es nicht. Ein König muss es sein. Und so wird aus dem „Herrn“,
von dem Jesus erzählt, flugs ein „König“. Und wer wüsste nicht, dass dieses Wort
einen hintergründigen Sinn hat? Wer dächte da nicht sofort an Gott?1 Dass Jesus
nur von der Welt erzählt hätte – so wie sie ist, wie sie sein könnte, wie sie sein
sollte – das wäre doch ein bisschen zu simpel. Da gehört doch der Glaube an
den gütigen Gott dazu! „So wird euch mein himmlischer Vater auch tun, wenn
...“ oder: „Seid barmherzig, wie auch euer himmlischer Vater barmherzig ist.“
(Lk 6,36)
Und so entwickelt sich der dritte, der wichtigste Grundsatz:
      Ethik bezieht ihre Autorität aus der Dogmatik

Dieses Schema hat sich in der christlichen Ethik durchgesetzt – freilich in
anderer Reihenfolge: Zuerst kommt die Dogmatik, daraus mögen sich Regeln
ergeben. Dem Ganzen noch mit einer Drohung Gewicht zu verleihen, kann nicht

1
  Diese Identifizierung ist auch heute allgemein üblich. Als Beispiel: Joachim Jeremias,
Die Gleichnisse Jesu, 6. Aufl. Göttingen 1962, S.208: „hinter dem König wird Gott,
hinter dem Schuldner der Mensch, der die Botschaft der Vergebung hören durfte,
sichtbar.“
                                            8
Martin-Luther- der Martin-Luther-Kirchengemeinde St. Ingbert
schaden. Ethik folgt nicht aus Einsicht und logischer Konsequenz. Sie gibt sich
nicht als denknotwendig (wie es A. Schweitzer fordert) zu erkennen. Sie ereignet
sich nicht von Mensch zu Mensch. Ethik nimmt immer den Umweg über eine
autoritative Instanz, führt immer über Gott. Ethik – wie sie seit den Tagen der
Urgemeinde bis heute verstanden wird - setzt einen Glaubensakt voraus, ist
gebunden an Dogmatik.2
Bei unserem Gleichnis ist es die Urgemeinde, die mit dem Rahmen eine zweite,
eine Glaubenswirklichkeit, über die pure Realität der Geschichte, stülpt:
Wichtiger als das Handeln der beteiligten Personen, von denen hier erzählt
wird, ist der Glaube: Schaut auf Gott – denn der ist ja mit dem König gemeint.
Wie der König dem Knecht, so vergibt auch Gott euch eure Schuld: „So wird auch
mein himmlischer Vater an euch tun“. Mit festem Glauben müsst ihr eurem
himmlischen Vater nacheifern! Dass es dabei häufig bei dem bloßen
Glaubenssatz bleibt – zumal Werke ja nicht selig machen können – und die
Glaubenstat auf der Strecke bleibt, ist nicht verwunderlich. Von der Dogmatik
zur Ethik – wenn es überhaupt zu konsequentem Handeln kommt.
Diesen Umweg geht Jesus hier – wie in anderen Gleichnissen - nicht. Er vertritt
keine „dogmatische Ethik“: Erst mal glauben, dann handeln? Ganz nüchtern und
profan erzählt Jesus Geschichten. Er erzählt vom Leben. Er erzählt von
Menschen, von guten und bösen, von liebevollen und egoistischen, von
raffinierten und einfältigen, von erfolgreichen und von Verlierern. Sieh dir den
Samariter an und den Priester und versetze dich in den Überfallenen am
Wegesrand. Begleite den verlorenen Sohn auf seinem Weg und lass dich durch
das Verhalten des Vaters überraschen. Entdecke dich selbst in dem Bruder des
verlorenen Sohnes. Du musst nur die Augen aufmachen und sehen, wie das
Leben spielt. Das Leben selbst zeigt dir den Weg: Du siehst doch rundum, wie
Menschen handeln, um Leben zu fördern oder wie sie es verderben. Da solltest
du doch deinen Platz finden.
So erzählt Jesus. Er stellt Modelle des Menschseins vor und lädt seine Zuhörer
ein, sich eine Meinung zu bilden, Position zu beziehen: Er erzählt eine
Geschichte die - wie es Ricoeur ausdrückt - eine „Forschungsreise durch das
Reich des Guten und Bösen“ ist. Von Regeln und Strafe, von Gott und Glaube ist
da überall keine Rede. Es geht ganz menschlich – im Positiven wie im Negativen
– zu. Der Hörer erfährt eine „bewegende Geschichte“ (Rupp), in die er
unmittelbar hineingenommen wird, die er miterlebt. Er wird sich – in unserem
Gleichnis - über den Großgrundbesitzer wundern, er kann ihn bewundern. Er

2
 So z.B. bei Wolfgang Trillhaas, Ethik, 2. Aufl. Berlin 1965, S.11: „Jedenfalls ist die
Ordnung, daß die Ethik der Dogmatik nachzufolgen hat, eine seit vielen Generationen
für die evangelische Theologie unbestrittene Selbstverständlichkeit.“
                                           9
kann über ihn den Kopf schütteln, er kann sich über ihn freuen. Er kann sich
über den „Schalksknecht“ ärgern und einen Zorn auf ihn bekommen. Die
Geschichte wird niemanden unberührt lassen. Gefühle werden wach. Und
schließlich wird der Hörer überrascht feststellen: In der Geschichte komme ich
ja selbst vor. Erlebtes wird lebendig und er wird sich fragen: Wie habe ich’s denn
eigentlich selbst gemacht? Wie sollte ich es machen? Elementare Fragen!
Jesus erzählt von Lebensmöglichkeiten und Lebensunmöglichkeiten. Er zählt
darauf, dass der Hörer Stellung bezieht und Konsequenzen zieht. Nicht mehr
und nicht weniger.
Am Schluss weiß jeder ganz spontan: So, wie der „Herr“ gehandelt hat, so ist’s
recht. So schenkt man Leben,
Und so wie der „Schalksknecht“ – das geht gar nicht. So richtet man Leben
zugrunde.
Jesus erzählt und die Erzählung alleine macht’s.
Moralpredigt? Fehlanzeige! Drohung mit Höllenstrafen? Kein Wort davon!
Dogmatik? Das ganze Moralgebäude, das sich die Urgemeinde aufgebaut hat
und das sie als Rahmen um das Gleichnis gelegt hat, ist hinfällig.
Jeder, der sich nicht völlig verschließt, hat’s längst verstanden. Die Erzählung
alleine war deutlich genug. Jeder weiß Bescheid. Da braucht’s keine Belehrung
mehr.
So funktioniert bei Jesus „ethische Unterweisung“. Ohne das Korsett fester
Regeln, ohne moralischen Zeigefinger, ohne Drohkulisse, ohne Dogmatik. Er
erzählt, er berührt, er bewegt. Man hört’s und wird überzeugt.
      Ethik braucht keine Hilfestellung von außen: Eine „immanente Ethik“.
      Die Geschichte ist ganz konsequent und sie überzeugt: „Ethik durch
         Einsicht“.
      Das Gleichnis spricht zutiefst menschliches Verhalten in all seinen
         Facetten an: Eine „elementare Ethik“.
      Mit seiner Erzählung zeigt Jesus Wege und Irrwege des Lebens auf: Eine
         „narrative Ethik“.
Wer’s hört, wird seine Entscheidung treffen.

                                       10
Konzert: Alpenländische Weihnacht
Das jährliche Konzert des Zupforchesters '78 St. Ingbert ist nach dem Vorbild
eines sog. Adventssingens, wie es z.B. in den Kirchen in Bayern oder Tirol
stattfindet, aufgebaut. Instrumentalstücke verschiedener Gruppen, Gesang
und besinnliche Wortbeiträge stimmen die Besucher auf die staade Zeit, wie
die Adventszeit im Alpenraum genannt wird, ein. Zu Gehör gebracht wird die
echte alpenländischer Volksmusik, so wie sie in Stuben und Kirchen der
Bergdörfer seit Jahrhunderten gespielt und gesungen wird.
In diesem Jahr findet am 1. Adventssonntag, 28.11., die 29.
Alpenländische Weihnacht statt, erstmals jedoch in der Martin-
Luther-Kirche. Beginn ist um 17h, Einlass um 16h.
Mitwirkende sind das Zupforchester '78 St. Ingbert unter der Leitung von
Sandra Derschang Sailer, der Männerdreigesang Trio Madrigal, die
Wittersheimer Weisenbläser und das Harfen-Trio Sansah.
Die Rezitation übernimmt Pfarrerin Michelle Scherer.
Aufgrund der aktuellen Situation empfiehlt sich der Kartenvorverkauf bei
Schreibwaren Friedrich ab 15.12. und über Familie Derschang unter 06894-
37488 oder sanaida@web.de.

                                      11
Gottesdienstbesuch in Corona-Zeiten
Liebe Gemeinde,
die Corona-Pandemie ist noch nicht vorüber. Weiterhin ist es
notwendig, dass wir zum Schutz von uns allen bestimmte Regeln
einhalten – auch und besonders beim Gottesdienstbesuch.
Nachstehend finden Sie diese auf einen Blick:
 Mund-Nasen-Schutz: Bitte von zu Hause mitbringen. Dieser darf
   am Sitzplatz abgenommen werden.
 Desinfektion: Steht am Eingang der Kirche zur Verfügung.
 Keine freie Sitzplatzwahl: Die Sitzplätze sind entsprechend der
   Abstandsregel markiert. Nur dort bitte Platz nehmen. Paare und
   Familien dürfen zusammensitzen.
 Gemeindegesang: Bis auf weiteres werden wir im Gottesdienst
   nur mit Maske singen.
 Eigenschutz und Schutz anderer: Bitte achten Sie vor dem
   Gottesdienstbesuch auf sich und ihre Gesundheit. Sollten Sie
   krank sein, bitten wir vom Besuch abzusehen.
Machen wir das Beste draus und feiern auch unter diesen
Gegebenheiten verbunden in Glaube, Hoffnung und Liebe unseren
Gott, der uns auch in dieser Krise begleitet und da ist. 
                                                           ms

                               12
Gottesdienste September bis November 2021
So           Martin-   10:00   Gottesdienst       Pfarrerin Michelle
19.09.2021   Luther-   Uhr                        Scherer
             Kirche

So           Martin-   10:00   Gottesdienst       Pfarrerin Michelle
26.09.2021   Luther-   Uhr                        Scherer
             Kirche

So           Martin-   10:00   Gottesdienst mit   Pfarrerin Suse
03.10.2021   Luther-   Uhr     Abendmahl zum      Günther
             Kirche            Erntedank

So           Martin-   10:00   Gottesdienst       Pfarrerin Michelle
10.10.2021   Luther-   Uhr                        Scherer
             Kirche

So           Martin-   10:00   Gottesdienst       Pfarrerin Michelle
17.10.2021   Luther-   Uhr                        Scherer
             Kirche

So           Martin-   10:00   Gottesdienst       Lektor Maximilian
24.10.2021   Luther-   Uhr                        Raber
             Kirche

So           Martin-   10:00   Gottesdienst zur   Pfarrerin Michelle
31.10.2021   Luther-   Uhr     Reformation        Scherer, Pfarrer
             Kirche                               Johannes Rossell

So           Martin-   10:00   Gottesdienst mit   Pfr. i.R. Roland
07.11.2021   Luther-   Uhr     Abendmahl          Wagner
             Kirche

                                 13
So           Martin-   10:00   Gottesdienst         Lektor Maximilian
14.11.2021   Luther-   Uhr                          Raber
             Kirche

So           Martin-   10:00   Gottesdienst         Pfarrerin Michelle
21.11.2021   Luther-   Uhr                          Scherer
             Kirche

So           Martin-   10:00   Gottesdienst am 1.   Pfarrerin Michelle
28.11.2021   Luther-   Uhr     Advent               Scherer
             Kirche

So           Martin-   10:00   Gottesdienst am 2.   Lektor Maximilian
05.12.2021   Luther-   Uhr     Advent               Raber
             Kirche

So           Martin-   10:00   Gottesdienst am 3.   Pfarrerin Michelle
12.12.2021   Luther-   Uhr     Advent mit           Scherer
             Kirche            Vorstellung der
                               Konfis 2022

        Ökum. Gottesdienst zu Buß- und Bettag
               Mittwoch, den 17. November 2021,
            um 18.00 Uhr in der Martin-Luther-Kirche,
Pfr. Daniel Zamilski, Pfr. Johannes Rossell, Pfrn. Michelle Scherer

Auf Grund der Covid19-Pandemie entfallen die Gottesdienste
in der Kapelle des Kreiskrankenhauses und den Altenheimen
                    noch bis auf weiteres.

                                 14
Gottesdienst mit
Abendmahl an
Erntedank

am Sonntag,
den 3. Oktober 2021

Wir laden alle Gottesdienstbesucherinnen und –besucher ein,
Lebensmittel mitzubringen, die wir dann dem Treff em Gässje
spenden werden.
Mitarbeitenden und die Menschen, die dort eine Mahlzeit
bekommen, freuen sich sehr darüber!

                                                               Kasualien
 Ich aber, Herr, hoffe auf dich und spreche: Du bist mein Gott! Meine Zeit steht
                                                in deinen Händen. Ps 31,15-16a
Beerdigungen:
12.03.2021      Neumüller, Lieselotte                   89 Jahre
25.05.2021      Saretz, Alex                            66 Jahre
11. 06.2021     Fickingrt, Walpurga, geb. Gromm         78 Jahre
25.06.2021      Engel, Anita geb. Grund                 93 Jahre
25.06.2021      Rocholl, Peter Dr.                      92 Jahre
02.07.2021      Roeder, Karl-Werner                     101 Jahre
06.08.2021      Bleim, Mina                             93 Jahre
06.08.2021      Mercher, Heide, geb. Lißmann            79 Jahre
20.08.2021      Hippchen, Hildegard,                    95 Jahre
27.08.2021      Hoffmann, Hans-Heiner                   74 Jahre
31.08.2021      Thielen, Else, geb. Müller              93 Jahre
01.09.2021      Knittel, Kurt                           85 Jahre
01.09.2012      Fiack, Oskar                            85 Jahre
03.09.2021      Harth, Horst                            82 Jahre
03.09.2021      Sonja Haas, geb. Koch                   89 Jahre

                                      15
Siehe, ich bin bei euch an allen Tagen eures Lebens. Mt 28,20
Taufen:
06.06.2021   Aurelia Gebhard
18.07.2021   Magdalena Just
15.08.2021   Emil Klimbingat
22.08.2021   Hugo Rohrbacher
22.08.2021   Lionel Müller

                         Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
                         die Lieber aber ist die größte unter ihnen. 1Kor 13,13
Trauungen:
21.08.2021 Katharina Keberlein, geb. Rank, und Alexej Keberlein
27.08.2021 Julia Backes und Enrico Backes, geb. Kratz

                                     16
Neues Format: Go(o)d time
Go(o)d time─30 Minuten mit Gott
Unter diesem Namen startet ein neues Angebot unserer
Kirchengemeinde.
In regelmäßigen Abständen werden wir zum Beispiel kurze Andachten oder
musikalische Atempausen jeweils freitagabends um 17 Uhr anbieten.
8. Oktober, 17 Uhr: Mitmachandacht für die Kleinen zum Erntedank
12. November, 17 Uhr: Tragt in die Welt ein Licht

Die Projektgruppe Gemeindearbeit des Presbyteriums freut sich
                   über Euer/Ihr Kommen!

                                   17
Bericht der SZ über Abendmahl
                                                    Artikel von Vincent Bauer

Es ist eine ganze Weile her, dass in der Martin-Luther-Kirche das Brot
gebrochen wurde. Genau genommen wartet die evangelische
Kirchengemeinde seit 15 Monaten auf einen Abendmahlgottesdienst. Vor der
Corona-Pandemie fanden diese Gottesdienste, in denen gemeinsam das
Abendmahl gefeiert wird, am jeweils ersten Sonntag jeden Monats statt. Zu
dieser Tradition will Pfarrerin Michelle Scherer nun wieder zurückkehren.
„Viele Gemeindemitglieder haben sich das gewünscht“, sagt sie in freudiger
Erwartung auf den kommenden Sonntag. Dann wird sie mit ihrer Gemeinde
erstmals wieder Brot und Wein teilen.
Weil Gottesdienste immer noch Corona geschuldeten Hygiene-Auflagen
unterliegen, waren dafür einige Vorbereitungen zu treffen. Eine der zentralen
Fragen: Wie kann der Wein getrunken werden, wenn nicht alle
Gemeindemitglieder aus einem Kelch trinken dürfen? Als Lösung präsentiert
die Pfarrerin kleine Einzelkelche, die vom Aussehen eher die Bezeichnung
Becher als Kelch verdient hätten. Etwas größer als ein Schnapsglas sind die
silberfarbenen Edelstahlkelche, die auf der Außenseite das christliche
Fischsymbol ziert. „Viele haben sich aus hygienischen Gründen schon länger
diese Möglichkeit gewünscht“, sagt die Pfarrerin. Die aktuelle Situation habe
sie nun zum Anlass genommen, um vielfach geäußerten Wunsch in die Tat
umzusetzen.
                               Für zehn Euro pro Kelch konnten die
                               Gemeindemitglieder in den vergangenen Wochen
                               eine Patenschaft übernehmen, um die
                               Anschaffung zu fördern. Lange habe es nicht
                               gedauert, bis sich Unterstützer der Aktion
                               gefunden hätten. „Gleich nachdem ich die
                               Patenschaften im Gottesdienst angesprochen
                               habe, kamen anschließend die Ersten zu mir“,
erzählt die Pfarrerin. Insgesamt seien bei der Aktion Patenschaften für 72
Einzelkelche zustande gekommen – einige hätten sogar gleich mehrere
Patenschaften übernommen. Ihren ersten Einsatz hatten die Kelche schon vor
kurzem bei der Konfirmation. Für die Zukunft kann sich Michelle Scherer auch
vorstellen, einzelne Kelche mit Traubensaft zu füllen, um eine Alternative für
diejenigen zu haben, die keinen Wein trinken.
Neben den Einzelkelchen wird es für die Gemeindemitglieder am Sonntag
noch weitere Neuheiten geben. Im Altarraum, wo sich zur gemeinsamen Feier

                                     18
des Abendmahls sonst alle in einem Kreis aufstellen, wird es eine Begrenzung
auf neun Personen geben, die sich auf markierten Punkten in einem Halbkreis
aufstellen. Dort werden sie von der Pfarrerin und Kirchenhelfern sowohl Brot
als auch Wein empfangen. Da wegen Corona das sonst übliche Brechen des
Brotes entfallen muss, werden zweckgemäß Oblaten verteilt. „Die Oblaten
liegen dann auf den Kelchen, die sich jeder einzeln von einem Tablett nehmen
kann“, erklärt Presbyterin Margarete Wannemacher. Sobald alle neun etwas in
der Hand halten, dürfen die Masken, die abseits des Sitzplatzes überall
getragen werden müssen, kurz abgelegt werden. Per Einbahnstraßensystem
führt der Weg dann an zwei Tischen vorbei, wo die Einzelkelche abgestellt
werden können. Anschließend geht es zurück zum Sitzplatz und die nächste
Neuner-Gruppe darf in den Altarraum schreiten. Das Prozedere wird
wiederholt, bis alle Besucher an der Reihe waren.
Gesungen wird während des Gottesdienstes auch – allerdings nur am Platz
und mit Maske. „Darauf haben wir uns im Presbyterium geeinigt“, sagt
Michelle Scherer. „Wir folgen damit der Empfehlung der Landeskirche“.
Ähnlich verfährt die Kirchengemeinde bei der Kontaktnachverfolgung. Diese ist
zwar nicht mehr vorgeschrieben. Praktiziert wird sie in der Martin-Luther-
Kirche aber weiterhin. Am Eingang wird dazu eine Liste geführt, die nach vier
Wochen Verwahrung vernichtet wird. Eine kürzere Schonzeit gilt für die
Liedblätter, die vor dem Gottesdienst an die Besucher ausgeteilt werden.
„Weil wir keine Gesangbücher austeilen können, drucken wir für jeden
Gottesdienst Liedblätter“,
erklärt die Pfarrerin.
Anschließend wandern diese
sofort in den Mülleimer.
Ungefähr 60 bis 80 Besucher
fasst die Martin-Luther-Kirche
unter den derzeitigen
Bedingungen, abhängig davon,
in welchen
Gruppenkonstellationen die
Besucher kommen. Familien
und Verwandte dürfen sich eine
Sitzbank teilen. Zwischen dem
Rest muss nach allen Seiten
mindestens 1,50 Meter Abstand gehalten werden. Eine Voranmeldung sei
nicht vonnöten. „Wir mussten bisher noch niemanden wegschicken“, sagt
Margarete Wannemacher. Auch am Sonntag soll es für jeden Besucher ein
Plätzchen geben. „Da bin ich mir sicher.“
                                       19
Kinderseiten
Ein tierisches Bibel-Rätsel
Im Alten und Neuen Testament kommen fast so viele Tiere vor wie auf Noahs
Arche passten. Wer kann alle Tiere zuordnen?

[   ] Bär [ ] Eidechse [ ] Elefant [ ] Esel [ ] Floh [ ] Fisch [ ] Frosch [ ] Gazelle
[   ] Hahn [ ] Heuschrecke [ ] Hirsch [ ] Hund [ ] Kalb [ ] Kamel [ ] Nilpferd
[   ] Ochse [ ] Rabe [ ] Rebhuhn [ ] Rind [ ] Schaf [ ] Schakal [ ] Schwalbe
[   ] Skorpion [ ] Spatz [ ] Strauß [ ] Taube [ ] Widder [ ] Wurm [ ] Ziegenbock

1. Eher geht ein …………… durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich
Gottes gelangt. (Mk 10,25)
2. Und Petrus erinnerte sich an das, was Jesus gesagt hatte: Ehe
der …………… kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. (Mt 26,75)
3. Der Herr aber schickte einen großen ……………, der Jona verschlang. (Jon 2,1)
4. Was meint ihr? Wenn jemand hundert …………… hat und eines von ihnen sich
verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück und sucht
das verirrte? (Mt 18,12)
5. Nach vierzig Tagen öffnete Noach das Fenster der Arche, das er gemacht
hatte, und ließ einen …………… hinaus. Der flog aus und ein, bis das Wasser auf
der Erde vertrocknet war. (1 Mo 8,6)
6. Wie der …………… lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott,
nach dir. (Ps 42,2)
7. Sie brachten den jungen …………… zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und
er setzte sich darauf. (Mk 11,7)
8. Als aber am nächsten Tag die Morgenröte heraufzog, schickte Gott
einen ……………, der den Rizinusstrauch annagte, sodass er verdorrte. (Jon 4,7)
9. Als Mose und Aaron vom Pharao weggegangen waren, schrie Mose zum Herrn
um Befreiung von der ……………-Plage, die er über den Pharao gebracht hatte. (2
Mo 8,8)
10. Verkauft man nicht fünf …………… für ein paar Pfennige? Und doch vergisst
Gott nicht einen von ihnen. (Lk 12,6)
11. Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und
den …………… vorzuwerfen. (Mt 15,26)
12. Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir; mir aber
hast du nie auch nur einen …………… geschenkt, damit ich mit meinen Freunden
ein Fest feiern konnte. (Lk 15,29)
13. Wenn du dich weigerst, mein Volk ziehen zu lassen, so schicke ich
morgen …………… über dein Land. (2 Mo 10,4)
                                         20
14. Da nahm das ganze Volk die goldenen Ohrringe ab und brachte sie zu Aaron.
Er nahm sie von ihnen entgegen und goss daraus ein ……………. (2 Mo 32,3)
15. Du sollst dem …………… zum Dreschen keinen Maulkorb anlegen. (5 Mo 25,4)
16. Ein …………… hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp
verfangen. Abraham ging hin, nahm ihn und brachte ihn statt seines Sohnes als
Brandopfer dar. (1 Mo 22,13)
17. Wenn dich auch Dornen umgeben und du auf …………… sitzt, hab keine Angst
vor ihren Worten und erschrick nicht vor ihrem Blick. (Hes 2,6)
18. Wie ein ……………, das ausbrütet, was es nicht gelegt hat, so ist ein Mensch,
der Reichtum durch Unrecht erwirbt. (Jer 17,11)
19. Der König von Israel ist ausgezogen, um einen einzigen …………… zu suchen.
(1 Sam 26,20)
20. Eleasar Awaran sah einen ……………, dessen Panzer königlichen Schmuck trug
und der alle anderen Tiere überragte. (1 Mak 6,43)
21. Selbst …………… reichen die Brust, säugen ihre Jungen; die Töchter meines
Volkes sind grausam wie …………… in der Wüste. (Kla 4,3)
22. Ich zwitschere wie eine ……………. (Jes 38,14)
23. …………… fängst du mit der Hand und doch wohnen sie in Königspalästen.
(Spr 30,28) 24. Wir brummen alle wie …………… und gurren wie …………… (Jes
59,11)
25. Sieh doch das ……………, das ich wie dich erschuf. Gras frisst es wie
ein ……………. (Hi 40,15)
26. Asaël war so flink auf den Beinen wie eine …………… im Gelände. (2 Sam 2,18)

Klaus Kegebein, In: Pfarrbriefservice.de

Auflösung: S. 25

                                           21
Apfelrosen-Rezepte
Mit RÜHRTEIG

Zutaten für 12 Stück
125 Gramm Butter, 125 Gramm Zucker
3 Eier, 1/2 Päckchen Vanillezucker
200 Gramm Mehl, 1 Prise Salz
2 Teelöffel Backpulver,
etwas geriebene Zitronenschale
2 Esslöffel Milch, 3 feste Äpfel
12 Stück Muffin-Papierförmchen

Zubereitung
Die Muffinform mit den Papierförmchen versehen, den Backofen auf 180 Grad
vorheizen.
Zucker, Vanillezucker, Butter mit den Eiern cremig rühren. Etwas Zitronen-
schale und die Prise Salz hinzugeben. In einer gesonderten Schüssel Mehl und
Backpulver vermengen, dann davon zunächst die Hälfte zur Crememasse
rühren. Die Milch hinzugeben, wieder rühren und schließlich das restliche
Mehl dazugeben und unterrühren. Eventuell noch weitere Milch hinzufügen,
so dass ein glatter Teig entsteht. Diesen nun löffelweise auf die Muffin-
förmchen verteilen (zwei Esslöffel jeweils). Äpfel waschen, halbieren, das
Kerngehäuse entfernen, die Apfelhälften nun ganz fein hobeln. Die biegsamen
Apfelscheiben jeder Apfelhälfte werden nun ziegelartig jeweils in einem Bogen
angeordnet und von einer Seite her gerollt. Die entstehende „Blüte“ wird dann
in den Teig gesetzt. Eventuell die einzelnen „Blütenblätter“ noch etwas
ordnen. Gebacken werden die Rosen für etwa 20 Minuten bei 180 Grad
Celsius.
Tipp
Der Genuss der Apfelrosen lässt sich noch steigern, wenn dazu geschlagene
Sahne oder Vanilleeis serviert wird.

                                     22
Mit BLÄTTERTEIG

Zutaten für 12 Stück
2 Platten Blätterteig, 3 feste Äpfel, 2 Esslöffel Zucker, etwas gemahlenen Zimt
12 Stück Muffin-Papierförmchen, etwas Puderzucker

Zubereitung
Die Muffinform mit den Papierförmchen versehen, den Backofen auf 180 Grad
vorheizen.
Den Blätterteig ausrollen und der Länge nach jeweils in 6 Streifen schneiden.
Mit Zucker und Zimt bestreuen. Äpfel waschen, halbieren, das Kerngehäuse
entfernen. Die Apfelhälften mit einem Gemüsehobel in dünne Blättchen
hobeln, so dünn, dass diese sich leicht biegen lassen, ohne zu brechen. Die
Apfelscheiben werden nun ziegelartig auf den Blätterteig gelegt, und zwar so,
dass sie an der einen Seite noch mindestens einen Zentimeter über den
Teigrand ragen. Leicht andrücken. Nun die Streifen einrollen, die Rosen
vorsichtig in die Papierförmchen setzen. Dann auf der unteren Ebene des
Backofens für etwa 25 bis 30 Minuten bei 180 Grad Celsius backen,
gegebenenfalls mit Backpapier abdecken, sollten die Apfelscheiben zu schnell
braun werden. Nach dem Backen die Apfelrosen noch mit Puderzucker
bestäuben.
Tipp
Der Genuss der Apfelrosen lässt sich noch steigern, wenn dazu geschlagene
Sahne oder Vanilleeis serviert wird.

Hubert Mathes, Quelle: der pilger, www. der-pilger.de, In: Pfarrbriefservice.de

                                      23
Konfi-Grillen

24
Bericht aus dem Presbyterium
bei dem Erweiterungsbau unserer Kita konnten Fortschritte – wie in der Presse
berichtet – erzielt werden. Kinder, Eltern und vor allem auch die
Erzieher*Innen freuen sich auf ruhigere Zeiten ohne Lärm und Staub. Wir
bedanken uns bei allen Beteiligten, ihre Geduld und Umsicht machte die
Umgestaltung im laufenden Betrieb erst möglich und wir hoffen, dass wir den
Umbau noch in diesem Jahr beenden können.
Auch die anstehende Sanierung der Martin-Luther-Kirche gewinnt an Fahrt.
Die Planungen werden konkreter und verlangen von allen Beteiligten viel
Engagement. Wir hoffen, dass wir das Umbaukonzept alsbald der Gemeinde
vorstellen können und der Startschuss nicht mehr in allzu weiter Ferne liegt.
Wir werden Sie rechtzeitig informieren.
Sehr glücklich sind wir über die vielen Spenden für die Beschaffung der neuen
Abendmahls- Einzelkelche. Sicherlich ist der Ablauf der Austeilung im
Gottesdienst noch neu, wir werden ihn gemeinsam erproben und einüben, wir
freuen uns aber sehr, dass es uns wieder möglich ist, gemeinsam Abendmahl
zu feiern.
Gute Neuigkeiten gibt es auch aus unserem Gremium, aus dem sich die
Projektgruppe Gemeindearbeit herausbildete, die sich mit neuen Ideen und
Konzepten einbringen möchte. In regelmäßigen Abständen, jeweils
freitagabends um 17 Uhr, möchte das Team in unsere Kirche einladen. Unter
dem Titel Go(o)d time─30 Minuten mit Gott werden Andachten mit
unterschiedlichen Schwerpunkten, wie Kinderandachten oder auch
musikalische Atempausen für Erwachsene, gestaltet. Immer wieder anders,
immer wieder neu – nur der Wochentag und die Uhrzeit stehen fest. Die
ersten Termine entnehmen Sie bitte dem Gemeindebrief. Das Projektteam um
Karin Bierhals, Elke Doepke, Jörg Henschke, Viola Knieper, Manuela Schmitt,
Dirk Weber und Christina Wieth freuen sich über ihren Besuch und natürlich
auch über jede Mithilfe, Unterstützung mit Rat und Tat.
                                                                              ed

Auflösung Bibelrätsel:
1. Kamel, 2. Hahn, 3. Fisch, 4. Schaf, 5. Rabe, 6. Hirsch, 7. Esel, 8. Wurm, 9. Frosch, 10.
Spatz, 11. Hund, 12. Ziegenbock, 13. Heuschrecke, 14. Kalb, 15. Ochse, 16. Widder, 17.
Skorpion, 18. Rebhuhn, 19. Floh, 20. Elefant, 21. Schakal und Strauß; 22. Schwalbe, 23.
Eidechse, 24. Bär und Taube, 25. Nilpferd und Rind, 26. Gazelle

                                            25
Von der wundersamen Vermehrung
Es gibt wohl niemanden, der in diesen Tagen nicht fassungslos die Bilder aus
unserer     unmittelbaren      Nähe     im     Fernsehen     verfolgt     hätte:
Überschwemmungskatastrophe im Ahrtal macht uns alle sprachlos.
Als die Anfrage von Pfarrer Hauth, Eisenberg, der die Notfallseelsorge unserer
Landeskirche koordiniert, kam, sich für einen Tag dort zum Einsatz zu melden,
war ich daher fast schon erleichtert, wenigstens einen winzigen Beitrag leisten
zu können. Zumal alles gut organisiert von hier aus war. Kleine ökumenische
Teams wurden täglich von der Pfalz aus zusammengestellt. Ich musste mich um
nichts kümmern, sondern lediglich um 6.00h mich am Outlet Center einfinden,
um dort zusammen mit zwei anderen Kollegen aus dem Pirmasenser,
Pastoralreferentin Egle Rudyte-Kimmle und Pfarrer Uwe Beck, Richtung
Nürburgring aufzubrechen. Dort befindet sich die Einsatzzentrale, von der aus
alle Dienste organisiert werden.
Wer Kirchentage kennt, der hat eine ungefähre Vorstellung von der Logistik, die
dort aus kürzester Zeit aus dem Boden gestampft wurde. Ein Feldbettenlager
unter freiem Himmel, die Hotels am Nürburgring belegt mit Menschen, die
durch die Flut obdachlos geworden waren. Schlange stehen für Kaffee und
Picknick Pakete, sich einfinden bei der jeweiligen Einheit, um sich registrieren
und später dann einteilen zu lassen…. Nur in eine verstopfte U-Bahn mussten
wir uns nicht begeben; Wir wurden von einem jungen Rotkreuz-Helfer aus dem
Westerwald im Kleinbus des dortigen Roten Kreuzes Richtung Altenahr
transportiert. Schon auf dem Weg zum Nürburgring waren uns viele Hilfszüge
begegnet: Rotes Kreuz und THW, DLRG und Polizei, selbst Wasserwacht und
Bergwacht fehlten nicht: Alle verfügbaren Kräfte schienen sich auf diese
Eifelgegend zu konzentrieren, von denen vorher kaum jemand den Namen
wusste.
Auf der Fahrt nach Altenahr hatten wir genau die Bilder vor Augen, die wir aus
dem Fernsehen kannten: Zerstörung in einem Ausmaß, wie sie uns im
behüteten Deutschland bisher unvorstellbar gewesen waren. Die Gegend, die
vor allem durch den (durch Corona schon schwer gebeutelten Tourismus) gelebt
hatte, war dem Erdboden gleichgemacht. Von Campingplätzen war nichts mehr
übrig als Wälle von Plastikteilen, aus denen man nur bei genauem Hinsehen
Stücke von Wohnwagen ausmachen konnte. Von Eisenbahnlinien waren
hochgebogene Metallschienen übriggeblieben. Von Hotels und Wohnhäusern
Ruinen.
Bis drei Kilometer vor Altenahr konnten wir mit dem Auto einigermaßen
vorankommen, dann ging es nur noch zu Fuß weiter. So konnten wir unserem

                                      26
Auftrag „Erkundungsgang“ von Anfang an gerecht werden. „Erkundungsgang“
bedeutet: Macht Euch auf den Weg und seht, wo Ihr gebraucht werdet.
Mein erster Eindruck: Überall wird gearbeitet, geholfen, niemand der nicht eine
Schippe in der Hand hat, Essen und Trinken organisiert. Neben alle den
Hilfsdiensten von Kempten bis Aurich auch viele Freiwillige. Landwirte, die mit
ihren Traktoren Hänger voller Schutt transportieren, kleine Abschleppdienste,
die Autowracks aus dem Müll ziehen, wer einen Lastwagen mit Greifarm oder
Bagger hat, schein hier versammelt zu sein um anzupacken, die
Autokennzeichen auch hier Deutschland weit.
In der Ortsmitte an der Kirche angekommen, beschlossen Egle und ich dieses
imposante Gebäude, das etwas höher lag und daher völlig unzerstört war,
                                               anzusehen. Bevor wir allerdings
                                               die Kirchentür öffnen konnten
                                               wurden      wir    von    einem
                                               Notfallseelsorger fast schon
                                               überfallen. Wie sich später
                                               herausstellte, war dieser Mann
                                               der Leiter des örtlichen Teams,
                                               seit Mittwoch ohne Pause im
                                               Einsatz und völlig am Ende der
                                               Kräfte. Mit den Worten „wo
                                               kommt Ihr her, wo kommt Ihr
                                               her, wo kommt Ihr her“ wandte
er sich an uns und erklärte, wie sehr er Kräfte angefordert habe und bisher
niemanden bekommen. Wie wir später feststellten, war das so nicht richtig.
Verständlich, dass jemand, der seit Tagen nicht geschlafen hatte, den Überblick
verloren hatte und einfach durch den Anblick der lila Jacken getröstet, die
Notfallseelsorge in diesem Moment vielleicht selbst am nötigsten hatte.
Überhaupt haben wir später festgestellt, dass alle, die da aus unmittelbaren
Gegend im Einsatz waren, seit
Mittwoch so gut wie nicht mehr zur
Ruhe gekommen waren. Wir
Helfer*innen      von    außerhalb
können nach einer gewissen Zeit
wieder abfahren. Die Leute dort
bleiben. Sie laufen einfach immer
weiter. Wie auf Autopilot. Ob
Bürgermeister oder Pfarrer, ob
freiwillige    Feuerwehr      oder

                                      27
Helferinnen bei der Essensausgabe: Abschalten ist einfach nicht mehr möglich.
 Als wir dann den Schritt in die Kirche hineinmachten, bot sich uns ein
bewegendes Bild: Die Kirche war voll. Mit Hilfsgütern. Eine Helferin war damit
beschäftigt, Spenden zu sortieren. Jede Kirchenbank hatte ihre Beschriftung:
Damen, Herren, Kinder. Hygieneartikel. Schuhe standen sorgfältig aufgereiht
auf den Altarstufen. Der Kollege hat übrigens am Sonntag seine Messe in genau
dieser Kirche gehalten. So wie sie war. Die Leute konnten sich dazwischen
stellen oder von außen zu hören.
Wir hatten dann noch Gelegenheit, uns mit diesem rührigen Pfarrer zu
unterhalten. In der Nacht der Katastrophe hatte er die Kirche geöffnet, die nun
alle den Menschen Schutz bot, die Zuflucht suchten, ob Einheimischen oder
Hotelgästen. Und seitdem nicht mehr geschlossen. Vor dem angrenzenden
Gemeindehaus gab es Kaffee und Getränke, Hilfsdienste wurden organisiert:
Wer braucht ein Dach über dem Kopf, wer bietet ein Bett an? Wer kann
Haustiere aufnehmen? Auch der Kindergarten war nicht mehr nur denen offen,
die hier einen bezahlten Platz hatten. Wer Betreuung brauchte, bekam sie hier.
Überhaupt hatte ich den Eindruck, dass es in Altenahr alles gab. Im Überfluss,
wie aus dem Nichts.
Wassercontainer wurden per Hubschrauber
eingeflogen. Warmes Essen, Wasserflaschen,
Cola-Dosen, alles war auf einmal da. Wo
vorher eine leere Mauer gewesen war,
standen auf einmal eine Batterie Eimer und
Schubkarren, Zettel mit WLAN-Verbindungen
und der Aufforderung, sich dort einzuloggen.
Eine Gruppe junger Leute kam aus den
Weinbergen herunter, bewaffnet mit
Schippen und Besen. Sonnenhüte und –
creme? Hier sind sie. Seife und Handtuch? In
der Kirche abzuholen. Als ich eine
Wasserflasche einer Frau, die darum gebeten
hatte, in die Hand drückte, antwortete sie mir
mit den Worten: Lekker cool (gut kalt): Die
Frau war aus den Niederlanden zum Helfen da.
Wir hatten unsere „Zelte“ inzwischen
unterhalb der Kirche (Egle und ich) und hinter
der Kirche (Uwe) aufgeschlagen. Unterhalb der
Kirche war das logistische Zentrum. Hier trafen sich alle Dienste, hier wurden
Essen und Getränke ausgegeben. Hier wurden Einsätze verteilt.

                                      28
Wir hatten eigentlich erwartet, angefragt zu werden etwa zum Betreuen von
Menschen, die ihre Angehörigen verloren hatten oder noch vermissten. Aber
das scheinen die Einwohner dort in erster Linie unter sich ausgemacht zu haben:
sich selbst gegenseitig beizustehen in der Not, die alle verbindet, ist sicherlich
in dieser Situation das Naheliegende und Hilfreiche. Wir blieben also auf dem
Platz, sichtbar und erreichbar. Und wurden immer wieder angesprochen.
Helfer*innen berichteten uns von ihrem tagelangen Einsatz. Von ihren
Erlebnissen. Viele bedeuteten uns auch einfach, dass es gut sei, dass wir da
wären. Es scheint entlastend gewirkt zu haben, dass man nicht vergessen ist.
Dem völlig überforderten Einsatzleiter der Notfallseelsorge vor Ort bedeuteten
wir, dass er sich ruhig ein wenig zurückziehen könne, jetzt wo wir da wären,
wollte er das auch gerne annehmen. Aber schon kurze Zeit später sahen wir ihn
wieder über den Platz hasten. Zurückziehen konnte sich in diesen Tagen keiner.
Aber es wurde doch immer wieder als hilfreich angemeldet, dass die
Möglichkeit bestand.
Die Leiterin der Feuerwehr legte uns ihre Leute ans Herz, die ebenfalls seit
Tagen ohne Unterbrechung gearbeitet hatten. Von denen ist dann keiner
gekommen. Aber der Leiterin half es, dass sie das Angebot machen konnte. Und
dass sie selbst mit uns sprechen konnte. Der katholische Kollege, vor dem ich
nur meinen (Sonnen-)Hut ziehen konnte, berichtete von seinen Erlebnissen.
Eine Helferin der Notfallseelsorge vor Ort wollte eine von uns mitnehmen zur
Überbringung einer Todesnachricht. Kam dann aber und hatte das schon selbst
erledigt. Geholfen hat es ihr aber, dass jemand da war, der das hätte
übernehmen können. Dass sie nicht
die Einzige war. Dass sie nicht
vergessen war. Dass sie dann
berichten konnte von ihren
Erlebnissen. Und dass es sich als
leichter herausstellte, als sie es sich
vorgestellt hatte.
Und so habe ich die Erfahrungen,
die ich aus dem Krankenhaus
kenne, auch in Altenahr gemacht.
Manchmal ist Seelsorge sehr
praktisch ausgerichtet. Frische Strümpfe und Arbeitshandschuhe für völlig
verdreckte Helfer*innen? Ein Sitzplatz mit kühlem Getränk im Schatten? Ein
offenes Ohr? Ein Lachen? Gelacht wurde tatsächlich viel. Gejammert gar nicht.
Das Erleben von Solidarität, von Hilfe hat wohl allen dort vor Ort am meisten
geholfen. Am meisten berührt: Wir sind gesehen. Von den Menschen. Und
tatsächlich auch von Gott.
                                        29
Das ist das, was ich von dort mitnehme und womit ich nicht gerechnet hätte:
Der immer noch vorhandene tiefe Glaube der Menschen, die nach und in diesen
Erlebnissen nicht mit Gott abgeschlossen haben, sondern ihn immer noch und
gerade jetzt als Ressource begreifen.
Einer der vielen Eindrücke dieses Tages soll daher hier zum Abschluss noch
genannt werden:
Eine Helferin, die in der Mittagspause ein warmes Essen vom Imbisswagen
bekommen hatte, wurde von ihrem Mitstreiter in den Arm genommen mit den
Worten: „hast Du was zu essen bekommen?“
Ihre Antwort: „Ja, Gott sei Dank“. Und der Blick ging zum Himmel.
Seine Hilfe werden wir neben der menschlichen brauchen. Die Zeit drängt.
Gerade jetzt. Denn in der Hitze trocknet der Schlamm. Verbreiten sich
Krankheiten, die in dem kontaminierten Dreck lauern.
Bis alles wieder einigermaßen bewohnbar ist, wird es Jahre dauern. Und dann
wird es niemals wieder sein wie es war. Die Wenigsten werden ihr Hotel, das
sich nur mit Mühe über die Corona Zeit gerettet hat, wiederaufbauen können.
Niemand wird seinen Wohnwagen wieder einem Campingplatz so nah am
Wasser anvertrauen wollen.
Weiter wird diese Kirche wie ein Bollwerk in all dem Untergang und Neuanfang
stehen. Mit offenen Türen. Mit Kaffee und Stühlen. Mit Schuhen und
Strümpfen. Mit Zeit für ein Gespräch und Übernachtungsangeboten. Mit
Gottesdiensten und Menschendiensten. Und 5000 werden satt. Wer bei diesen
5000 dabei war, wird nicht nur den Hunger in Erinnerung behalten. Sondern
auch die Nahrung, die wir alle bekommen haben.

Suse Günther, Pfarrerin und Notallseelsorgerin im Kirchenbezirk Zweibrücken,
Seelsorgerin am Krankenhaus St. Ingbert

                                    30
Weltladen St. Ingbert

31
Hilfsprojekt Solilauf

„Runde für Runde für eine bessere Bildung. Kindergartenbau in Uganda
– wir machen es möglich!“
vom 10. bis 12. September
2021

Mit dem 16. Solilauf
unterstützten wir das Projekt des
saarländischen Vereins
KISOBOKA e. V., der rein
ehrenamtlich getragen und
ausschließlich aus Spenden
finanziert ist.
In Uganda besuchen von zehn
Kindern im entsprechenden Alter neun niemals eine vorschulische Bildungs-
und Betreuungseinrichtung. In der Folge entwickeln sich erhebliche Defizite in
den Bereichen der Motorik, Kognition sowie den Sozialkompetenzen.
In dem Kindergarten sollen Waisen- und benachteiligte Kinder bestmöglich auf
ihre weiteren Lebensabschnitte vorbereitet und der Grundstein für ihre
spätere Entwicklung gelegt werden. KISOBOKA e. V. möchte Kinder auch über
die Kindergartenzeit hinausbegleiten und sicherstellen, dass sie ihre
Entwicklung bestmöglich fortsetzen.

Weitere Informationen und Anmeldung zum Virtuellen Solilauf St. Ingbert
unter www.solilauf.org

                                     32
33
Bitte ersetzen!

      34
35
Sie können auch lesen