Pfarre St. Anton Wiener Neustadt - 80 Jahre Seelsorge

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Pfarre St. Anton Wiener Neustadt - 80 Jahre Seelsorge
Pfarre St. Anton
        Wiener Neustadt

 80 Jahre Seelsorge
        2013
Pfarre St. Anton Wiener Neustadt - 80 Jahre Seelsorge
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Pfarre St. Anton Wiener Neustadt - 80 Jahre Seelsorge
Liebe Pfarrgemeinde St. Anton am Flugfeld!
Lieber Pfarrer Viktor Kurmanowytsch!

Ein herzliches Grüß Gott nach Wiener Neustadt! Die Pfarre St. Anton
am Flugfeld hat dieses Jahr zweifachen Grund zur Freude und zum Fei-
ern: Vor 80 Jahren begann im städtischen Kindergarten die Seelsorge in
Ihrem Pfarrgebiet mit der ersten Heiligen Messe durch den Kalasanti-
nerorden. Es dauerte aber noch bis 1939, als es endgültig zur Gründung
der Pfarre St. Anton am Flugfeld kam. Zu Ehren des Gründers des Ka-
lasantinerordens, P. Anton Maria Schwarz, wurde das Gotteshaus dem
hl. Antonius von Padua geweiht.

Mit dem heutigen Weihetag feiern Sie auch den Abschluss der großen
Renovierung Ihrer Pfarrkirche. Nach dem 38-jährigen Wirken des
früheren „Flugfeldpfarrers“ Hans Rumpler entschloss sich der Pfarr-
gemeinderat zur dringend notwendigen Renovierung der Kirche im
vergangenen Jahr, die mit dem heutigen Kirchweihfest erfolgreich beendet werden konnte. Das Ge-
bäude, ursprünglich als Kesselhaus der ehemaligen Fliegerkaserne Wiener Neustadt erbaut, dann
ein Kohlendepot, wurde erst in den 30er Jahren endgültig zu einer Kirche umgebaut.

Noch gut erinnere ich mich an meine erste Visitation im März 2001. Schon damals war die gesell-
schaftliche Situation nicht einfach für die Seelsorge. St. Anton am Flugfeld zählt nicht zu den reichen
Pfarren in unserer Diözese. Aber sie lebt aus dem großen Engagement ihrer Pfarrmitglieder, insbe-
sondere darf ich hier auf den hervorragenden Kirchenchor verweisen, der seit über drei Jahrzehnten
unermüdlich im Einsatz ist, sowie auf die aktiven Bibel- und Seniorenrunden.

Möge diese Erneuerung auch für Ihre Pfarrgemeinde St. Anton am Flugfeld gelingen, dass sie eine
lebendige Gemeinde bleibt, die aus dem Evangelium Jesu Christi lebt und allen anderen Menschen
überzeugend verkündet.

Mit meinen besten Grüßen und Segenwünschen zu Ihrem schönen Pfarrjubiläum

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Pfarre St. Anton Wiener Neustadt - 80 Jahre Seelsorge
Liebe Pfarrgemeinde St. Anton am Flugfeld!

Unser Heimatland Niederösterreich ist nicht nur reich an landschaft-
licher Schönheit, sondern auch an kulturhistorisch wertvollen Stätten.
Unter diesen nehmen Stifte, Klöster und Kirchen einen besonderen
Stellenwert ein. Sie sind Stätten der Ruhe und der inneren Einkehr, an
denen Einheimische wie Fremde gleichermaßen Kraft schöpfen kön-
nen. So sind - in unserer schnelllebigen Zeit mehr denn je - Kirchen für
uns unverzichtbar und von grundlegender Bedeutung.

Darum freue ich mich als Landeshauptmann über die Renovierung und
die Weihe der Kirche der Flugfeldpfarre St. Anton in Wiener Neustadt.
Ich hoffe, dass dieses nunmehr in neuem Glanz erstrahlende Gottes-
haus auch künftig für viele Menschen ein Ort des Betens, Glaubens und
der Besinnung sein wird, von dem ausschließlich Gutes in die Welt hi-
nausgehen möge. Sämtlichen Gläubigen dieser Pfarre wünsche ich viel
Freude an ihrer neu gestalteten Kirche.

						Erwin Pröll

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Pfarre St. Anton Wiener Neustadt - 80 Jahre Seelsorge
Sehr geehrte Damen und Herren!

„Wenn du an Gott glaubst, wird er die Hälfte deines Werkes tun. Die
zweite Hälfte.“ Diesen Satz des amerikanischen Verlegers Cyril Curtis
möchte ich ganz bewusst an den Beginn meiner Zeilen stellen. Und zwar
deshalb, weil er für mich sehr gut zum freudigen Anlass dieser Fest-
schrift passt.

Die Kirche St. Anton am Wiener Neustädter Flugfeld ist seit vielen
Jahrzehnten fixer und wichtiger Bestandteil der religiösen Gemein-
schaft in unserer Stadt. Da das Gebäude leider in die Jahre gekommen
war, haben sich engagierte Menschen zusammengefunden, um eine
Renovierung anzustreben. Und gerade in Zeiten enger Budgets und be-
schränkter finanzieller Möglichkeiten bedarf es für derartige Projekte
wahrlich viel Engagement, Herzblut und Gottvertrauen.

Aber die Kirchengemeinschaft von St. Anton mit ihrem Pfarrer Viktor Kurmanowytsch an der Spitze
verließ sich eben nicht nur auf Gott, sondern nahm – passend zum einleitend zitierten Satz – das
Schicksal in ihre eigenen Hände. So konnten sie es unter tatkräftiger Hilfe verschiedenster Instituti-
onen, Unternehmen und vieler helfender Hände schaffen, die Renovierung der Kirche abzuschlie-
ßen. Das neue Gebäude kann seiner Bestimmung übergeben und gesegnet werden!

Als Bürgermeister gratuliere ich zu alldem recht herzlich und wünsche der gesamten Kirchengemein-
de St. Anton weiterhin so viel Engagement und ein erfülltes kirchliches Leben in dem renovierten
Gebäude. Ich kann versprechen, dass die Stadt Wiener Neustadt für Sie alle auch in Zukunft ein
engagierter Partner an Ihrer Seite sein wird!

Alles Gute!

Bernhard Müller
Bürgermeister der Statutarstadt Wiener Neustadt

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Pfarre St. Anton Wiener Neustadt - 80 Jahre Seelsorge
Sehr geehrte Pfarrgemeinde!

Es freut mich sehr und es gelangt mir zur Ehre, dass wir nach 80 Jah-
ren Seelsorge am Flugfeld unsere bescheidene Pfarrkirche renovieren
durften. Wir haben uns von Professoren und Schülern der HTL Wiener
Neustadt und von namhaften Architekten inspirieren lassen und nun
dürfen wir unsere „neue“ Kirche bewundern.

Unter den 10 Pfarrern von St.Anton war Pfarrer Hans Rumpler der-
jenige, der unsere Pfarre am längsten - beinahe 40 Jahre - geleitet und
geprägt hat. Auch dank seines Vermächtnisses konnten wir diese Reno-
vierung bewerkstelligen.

Wenn Sie, liebe Pfarrmitglieder und Freunde der Pfarre St. Anton, in
unsere Kirche kommen, so wünschen wir uns, dass Sie aufgrund der
Schönheit, aber auch der Schlichtheit unseres Gotteshauses veranlasst
werden, immer wieder gerne zu uns zu kommen, um Ihre Seele mit un-
serem gemeinsamen Gebet zu erfreuen.

Mit viel Mühe und Ausdauer hat unser Redaktionsteam an der Erstellung dieser Festschrift gearbei-
tet, um diese den Besuchern unseres Pfarrfestes als ein „Dankeschön“ für das Kommen mitzugeben.

Möge unsere geliebte Flugfeldpfarre St. Anton stets eine Vorzeigepfarre im Seelsorgeraum Wiener
Neustadt bleiben!

Viktor Kurmanowytsch
Moderator

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Pfarre St. Anton Wiener Neustadt - 80 Jahre Seelsorge
FE STG OT TE S D I E N ST
                      der Pfarre St. Anton mit
                           Militärbischof
                      Mag. Christian Werner

          Patrozinium, Altarweihe und
      80 Jahre Seelsorge im Flugfeldviertel
                              Uraufführung
                  Missa Antoniana
                          Walter Lochmann
             am Sonntag, 16. Juni 2013 um 9:30 Uhr

 Einzug:             Chor:              Lobt den Herrn der Welt
			                                     (H. Purcell, Willy Trapp)
 Kyrie:              Chor:              Missa Antoniana
 Gloria:             Chor:              Missa Antoniana
 Zwischengesang:     Chor:              Swjatyj Boze (kirchenslawisch)
 zum Evangelium:     Chor:              Alleluja, (Gordon Young)
 Credo:              Chor:              Missa Antoniana
 Gabenbereitung:     Chor:              Ave verum (W.A.Mozart)
 Sanctus/Benedictus: Chor:              Missa Antoniana
 Agnus Dei:          Chor:              Missa Antoniana
 Kommunion:          Instrumental - Begleitung
 Schlusslied:        Alle:              Großer Gott, GL 257
  Chor:              Überstimme bei 2. + 3. Strophe

              Es singt der Kirchenchor der Flugfeldpfarre St. Anton
                           Chorleitung: Andrea Schneider
                              Orgel: Elisabeth Gosling

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Pfarre St. Anton Wiener Neustadt - 80 Jahre Seelsorge
Chronik der Pfarre Sankt Anton
                    am Flugfeld in Wiener Neustadt
                                                      Beistellung des Kindergartenraumes seitens
                                                      der Stadtgemeinde ermöglicht.
                                                      Da sich der 1889 gegründete Orden der Ka-
                                                      lasantiner (Congregatio pro operariis a S. Jose-
                                                      pho Calasanctio/Kongregation für die christli-
                                                      chen Arbeiter vom Hl. Josef Kalasanz, COp)
                                                      besonders der Arbeiterseelsorge annimmt,
                                                      wird der bereits oben genannte Pater August
                                                      Großschedl – er ist auch Rektor an der Vor-
                                                      stadtkirche St. Leopold – mit dieser Aufgabe

 der Raum im Kindergarten, in dem 1933 und 1934 die
           Gottesdienste gefeiert wurden

Am 22. Jänner 1933 – also vor 80 Jahren – fei-
ert der Kalasantinerpater August Großschedl
in einem ungefähr 60 m² großen Raum des
städtischen Kindergartens im Arbeiterviertel
Flugfeld unter überraschend großer Anteil-
nahme der Bevölkerung einen Gottesdienst.
Dieses Datum kann als Beginn einer systemati-
schen geistlichen Betreuung im Flugfeldviertel
angesehen werden.                                             bis 1934 Depot eines Kohlenhändlers
Vor dem politischen Hintergrund der frühen
30er-Jahre in Österreich ist bemerkenswert,           im Flugfeldviertel betraut. Wegen der rasch
dass sich der damalige Vizebürgermeister der          größer werdenden Zahl der Gläubigen müssen
Stadt, der Schutzbundführer Josef Püchler –           die Gottesdienste während der Sommermona-
selbst gegen die massiven Einwände seiner Par-        te unter freiem Himmel gefeiert werden. Ein
tei – für die Errichtung einer Seelsorgestation       für den Kirchenbau am Flugfeld angekauftes
im Flugfeldviertel einsetzt und damit erst die        13.000 m² großes
                                                      Grundstück bleibt
                                                      allerdings wegen
                                                      der      schlechten
                                                      wirtschaftlichen
                                                      Lage ungenützt und
                                                      wird daher wie-
                                                      der verkauft. Mit
                                                      dem Erlös wird das
                                                      1916/17 errichte-
                                                                              das Kesselhaus der Flie-
                                                      te Kesselhaus der      gerkaserne 1917 von NW
            Gottesdienst im Freien 1933               ehemaligen Flieger-     (Flugplatz) aus gesehen

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Pfarre St. Anton Wiener Neustadt - 80 Jahre Seelsorge
der Innenraum mit Gemälden von Prof. Adamcik – der   die Kirche 1939 – links neben der Kirche ist das im Krieg
    Altar befindet sich im Osten des Kirchenraumes                zerstörte erste Pfarrhaus zu sehen

kaserne erworben, das nach dem Kriegsende             Im Jahr 1939 wird die Errichtung einer eigenen
einem Kohlenhändler als Depot dient.                  Pfarre am Flugfeld beschlossen, die Pfarrgren-
                                                      zen werden festgelegt: Im Osten die Südbahn,
Die Benedizierung des vom Wiener Neustäd-             im Süden die Fischauer Gasse, im Westen und
ter Architekten Alois Freitag als Kirche adap-        Norden die jeweiligen Gemeindegrenzen. Mit
tierten und nun dem Hl. Antonius von Padua            1. Oktober 1939 gibt es „St. Anton am Flug-
geweihten Gebäudes erfolgt am 9. Dezember             feld“ als eigene Pfarre und Pater Großschedl
1934 durch den Wiener Erzbischof Dr. Theo-            wird zum Pfarrverweser bestellt. Bereits im
dor Innitzer. Die nördliche Innenseite des Kir-       Jahr 1940 müssen die beiden größeren Glo-
chenraumes ist vom Wiener Neustädter Maler            cken abgeliefert werden, nur die kleine Josefs-
Prof. Josef Adamcik künstlerisch gestaltet. Der       glocke bleibt erhalten. Das Metall wird für die
ursprünglich 40 m hohe Schornstein des Kes-           Produktion von Kriegsmaterial gebraucht.
selhauses wird 1937 nach Plänen des Wiener
Architekten Dr. Rudolf Garstenauer auf 25             1943 feiert Pater Großschedl sein silbernes
m Höhe verkürzt und dient als Glockenturm.            Priesterjubiläum. Der Geistliche steht den
Dompropst Leopold Uhl nimmt am 29. No-                Menschen in der schweren Zeit des Krieges
vember dieses Jahres die Turm- und Glocken-           und dem unmittelbaren Kriegsende mit Rat
weihe vor. Die drei Glocken tragen die Namen          und Tat bei. Eine kleine Anekdote zu Pater
„Hl. Josef“, „Mutter Gottes“ und„Hl. Antoni-          Großschedl: Während eines Bombenangriffs
us“. Damit erhält die „Flugfeldkirche“ ihr bis        flüchten die Flugfelder in einen nahe der Kir-
heute bestehendes typisches Aussehen.                 che gelegenen Schutzraum. Pater Großschedl
                                                      ist auch unter ihnen. Die Erde bebt unter den
                                                      explodierenden Sprengkörpern, Angst erfüllt
                                                      die Menschen. Plötzlich beginnt jemand laut-
                                                      hals zu lachen, gleich darauf lachen alle im
                                                      Bunker Anwesenden. Was war geschehen? Pa-
                                                      ter Großschedl hat in der Eile des Aufbruchs
                                                      seine Schuhe verkehrt angezogen. Die Schuhe
                                                      schauen unter dem Ordenstalar mit den Spit-
                                                      zen nach außen hervor. Dies genügt, um die
                                                      Anspannung der Menschen in Gelächter zu
                   Weihurkunde                        verwandeln.
                                                                                                           7
Pfarre St. Anton Wiener Neustadt - 80 Jahre Seelsorge
hofes in Thermo-Holzbau-Ausführung in den
                                                         Jahren 1947 - 1949. Im Jahr 1949 wird Sankt
                                                         Leopold von den Kalasantinerpatres an die
                                                         Propsteipfarre übergeben, der Orden widmet
                                                         sich ganz der Flugfeldpfarre. 1950 kann das
                                                         Pfarrheim eröffnet werden. Es wird nach dem
                                                         Ordensgründer „Pater Schwartz - Heim“ be-
                                                         nannt. Der erste Pfarrer des Flugfeldviertels,
                                                         Pater Großschedl, stirbt am 14. August 1953
                                                         in Klagenfurt. Frau Charlotte Sigal tritt am 1.
 der Altarraum in seiner ursprünglichen Gestaltung mit   April 1959 ihren Dienst in der Flugfeldpfarre
                  dem geosteten Altar                    als Seelsorgehelferin an. Weil Frau Sigal wie-
Am 21. Oktober 1945 übergibt Pater Groß-                 derholt gesundheitliche Probleme hat, steht
schedl seinem Ordensbruder Pater Alexander               für einige Monate (Juni bis Oktober 1960)
Bredendick die Pfarre, der sie bis Ende August           auch Frau Marianne Freiwald als Seelsorgehel-
1946 leitet. Am Weihnachtsabend des Jahres               ferin zur Verfügung. Im Dezember 1960 ver-
1945 ist Sankt Anton die einzige Pfarre der              lassen die Kalasantiner Wiener Neustadt und
Stadt, in der die Christmette gefeiert werden            damit auch die Flugfeldpfarre. Die Erzdiözese
kann. Dies ist dem Mut und diplomatischen                Wien erwirbt die Liegenschaft vom Kalasanti-
Geschick von P. Bredendick zu verdanken,                 ner-Orden. Geistl.Rat Johann Sobotka betreut
der beim russischen Stadtkommandanten                    in Vertretung des eigentlichen Provisors, Pro-
vorstellig wird. Der Offizier begrüßt den im             pst Arnold Doležal, als Aushilfe die Pfarre.
Ordensgewand erschienenen Geistlichen lä-
chelnd mit den Worten: „Heute in Uniform?“.
                          Zugleich      erlässt
                          der Kommandant
                          auf Ersuchen von
                          Pater Bredendick
                          zum Schutz der
                          Gläubigen für die-
                          se eine Nacht eine
                          Ausgangssperre für
                          seine Soldaten.
                                                                      rhythmische Messe 1965

                             Mit 1. September            Im August 1961 kommt der Domkurat Imre
                             1946 übernimmt              Virágh als Seelsorger in das Flugfeldviertel. Er
                             Pater Anton Schürz,         wird am 10. September 1961 durch Dompro-
                             ebenfalls Kalasan-          pst Arnold Doležal feierlich in sein Amt einge-
                             tiner, die Pfarre.          führt. Noch im Dezember 1961 wird nach den
                             Unterstützt wird er         Plänen des Wiener Neustädter Architekten
Hl. Antonius an der Ostseite bei seiner Arbeit           Dipl. Ing. Josef Patzelt mit dem erweiternden
      des Pfarrhofes         von der Kalasan-            Umbau der Kirche und des neuen Pfarrhofes
tiner-Oblatin Sr. Ida Tscheppe. Pater Schürz             begonnen. Als Ersatz für das baufällige Heim
bleibt bis zum Dezember 1960 in der Pfarre.              wird eine Baracke neben der Kirche aufge-
In seine Zeit als Pfarrer fällt der Bau des Pfarr-       stellt. Die Seelsorgehelferin Charlotte Sigal
  8
in der Pfarre Hainburg tätig. Mit 1. September
                                                       1964 wird Pfarrer Virágh nach Wien versetzt,
                                                       er führt die Pfarrgeschäfte aber noch bis Ende
                                                       des Monats. Wiederum ist es Geistl.Rat Jo-
                                                       hann Sobotka, der helfend einspringt und die
                                                       Pfarre interimistisch übernimmt. Die Seelsor-
                                                       gehelferin Traude Schuckert wird ab 1. Sep-
                                                       tember 1964 eingestellt. Sie bleibt bis März
                                                       1965 in der Pfarre.

                                                       Mit Jänner 1965 wird der bisherige Kurat der
  zu Weihnachten 1965 befindet sich der Altar – ein
                                                       Dompfarre, Ilmar Tessmann, zum Pfarrpro-
  „Volksaltar“ - bereits an der Westseite der Kirche   visor ernannt, am 1. April 1965 kommt Frau
                                                       Hannelore Wutte als Seelsorgehelferin in die
übersiedelt Ende Mai 1962 in die Propstei.             Pfarre. Zu Ostern und Pfingsten des Jahres
Erzbischofkoadjutor Dr. Franz Jachym weiht             werden erstmals in der Flugfeldkirche rhyth-
am 17. Juni 1962 das neue, noch nicht ganz             mische Messen, sogenannte „Jazzmessen“, ge-
fertiggestellte Pfarrhaus und übergibt es seiner       feiert. Im Jahr 1965 wird auch das Kirchenin-
Bestimmung. Im Zuge des Pfarrhof-Neubaues              nere „umgedreht“. Der bisher nach Osten
gestaltet der Bruder des Pfarrers, der bildende        gerichtete Altar wird an die Westwand versetzt
Künstler Jozsef Virágh, eine Antonius-Statue,          und als „Volksaltar“ aufgestellt, der Kirche-
die an der ostseitig gelegenen Außenmauer des          neingang vom Westen auf die Ost- und damit
Pfarrhauses angebracht wird.                           Straßenseite verlegt. Am 1. Februar 1966 wird
                                                       Ilmar Tessmann durch den Wiener Weihbi-
Am 1. September 1962 wird der Kurat der Pro-           schof Jakob Weinbacher als Pfarrer in sein
psteipfarre, Alfons Binder, Pfarrer Virágh zur         Amt eingeführt. Im Sommer 1966 stiftet der
Unterstützung der Seelsorgearbeit beigestellt.         in der Steinabrückler Gasse wohnhafte Herr
Wegen der großen Kälte im Winter 1962/63               Anton Nottek eine von ihm selbst angefertigte
(-6ºC in der Kirche!) sucht Pfarrer Virágh um          Statue der Schutzmantel – Madonna.
Erlaubnis an, die Messen im warmen Pfarr-
heim feiern zu dürfen. Als Altar dient ein             Diese Skulptur steht heute vor dem Pfarrheim.
                          einfacher     Tisch,         1967 wird der Bau der Sakristei zwischen
                          der Priester feiert          Pfarrheim und Kirche fertiggestellt. 1968 er-
                          die Messe „versus            folgt der Kauf einer „Elektronenorgel“. Sie
                          populum“, also mit           ersetzt das schon in die Jahre gekommene
                          dem Gesicht zu               Harmonium, die „Orgel der 1.Stunde“. Pfar-
                          den Gläubigen –              rer Tessmann verlässt im Sommer 1969 die
                          einVorgriff auf die          Pfarre aus persönlichen Gründen. Herr Her-
                          Beschlüsse des II.           mann Wohlfart, der stv. Vorsitzende des Pfarr-
                          Vatikanums?                  gemeinderates, verwaltet die Pfarre bis zur
                                                       Bestellung eines neuen Pfarrers interimistisch.
                               Mit Ende Septem-        Am 6. September 1970 wird Hans Rumpler,
                               ber 1963 verlässt       Kurat der Dompfarre, von Propst Arnold Do-
                               Kurat Binder die        ležal als Pfarrer von St. Anton installiert.
 die Madonnenstatue 1983       Pfarre, er ist fortan
                                                                                                  9
Im       Septem-        ser mehrmaliger
                              ber 1971 wird           „Aushilfs-Pfar-
                              in Kirche und           rer“, Konsisto-
                              Pfarrheim     die       rialrat   Johann
                              Beleuchtung er-         Sobotka,    wird
                              neuert, im No-          am 13. Mai 1983
                              vember     dieses       kurz nach Voll-
                              Jahres auch das         endung     seines
                              Dach der Kirche.        84. Lebensjahres
                              Im Jahr 1972 be-        vom Herrn in die
                              kommt die Flug-         Ewigkeit geholt.
    Turmsanierung 1976/77     feldkirche    ein                            Glockenweihe 1979 durch
neues Eingangstor, rechtzeitig vor dem Winter          Im        Frühjahr Dr. Johann Kandlbinder
wird auch die Warmluftheizung fertig. Unser            1984 wird das Vordach beim Kircheneingang
„Helfer in der Not“, Geistlicher Rat Johann            mit einem Glasfenster nach dem Entwurf der
Sobotka, feiert sein gol-                                                    Künstlerin Grete Frank
denes Priesterjubiläum.                                                      errichtet und im Herbst
Am 15. April 1976 wird                                                       unter Mithilfe der Stadt-
Pater Anton Schürz, von                                                      gemeinde der Kirchen-
1946-1960          Seelsorger                                                vorplatz erneuert. Schüler
der Pfarre, in die ewige                                                     der HTBLA Wiener Neu-
Heimat berufen. Eine Ab-                                                     stadt fertigen ein großes
ordnung der Pfarre beglei-                                                   Metallkreuz, das vor der
tet ihn am 23. April auf                                                     Kirche aufgestellt wird.
seinem letzten irdischen                                                     1987 bekommt die Kirche
Weg. 1976/77 muss der                                                        neue Fenster mit Isolier-
Glockenturm der Kirche                                                       verglasung – sie werden in
saniert werden. Die Pfarre                                                   den folgenden Jahren nach
hat dafür S 80.000.- (das                                                    Entwürfen des an der The-
entspricht 2013 einem                                                        resianischen Militäraka-
Wert von annähernd                                                           demie in Wiener Neustadt
15.000.- €) aufzubringen.                                                    tätigen Offiziers Obstd-
                                                                             hmfD MinRat Mag. Dr.
Zwei neue Glocken, „Hl.                                                      Hubert Zeinar neu gestal-
Franz Xaver“ (Patin Ama-                                                     tet. Im Juni 1989 werden
lia Bednarik) und „Hl.              das Glasfenster beim Vordach.            „50 Jahre Flugfeldpfarre“
Maria Mutter Gottes“ (Pa-                                                    und das silberne Priester-
tin Frau Maria Prohaska), werden am 11. No-            jubiläum von Pfarrer Hans Rumpler gefeiert.
vember 1979 von Konsistorialrat Prof. Dr. Jo-          Während seiner Zeit als Flugfeld- Pfarrer be-
hann Kandlbinder ge­weiht und anschließend             geistert er viele junge Menschen für den Sport,
in den Glockenturm gehoben. In diesem Jahr             auf seine Initiative hin wird der Tischtennis­
wird auch die Kirche innen und außen neu ge-           club UKJ St. Anton gegründet.
strichen und das Kircheninnere zum Teil neu
gestaltet. Im Herbst 1981 konstituiert sich in         Militärbischof Christian Werner weiht im
der Pfarre der „Kirchenchor St. Anton“. Un-            Rahmen eines Festgottesdienstes am 8. No-
 10
Militärbischof Christian Werner bei der Segnung der
                                                                    neuen Orgel am 8. November 1998

   eines der zwei neu gestalteten Glasfenster zeigt die
                    Geburt Christi

vember 1998 eine neu angekaufte dreimanua-
lige Orgel. Bei diesem Gottesdienst kommt die
vom Wiener Walter Lochmann komponierte
„Missa Theresiana“ zur Aufführung. Am 6.
Juni 2004 feiert Pfarrer Geistlicher Rat Hans
Rumpler sein 40jähriges Priesterjubiläum. Er
erliegt am 13. Jänner 2008 seiner schweren
Krankheit und wird am 26. Jänner unter gro-
ßer Anteilnahme der Bevölkerung in Wiener
Neustadt zu Grabe getragen. Schon während
der Erkrankung Pfarrer Rumplers helfen die
Geistlichen des Neuklosters immer wieder
aus. Am 29. Oktober 2008 wird der in der
Neuklosterpfarre in Wiener Neustadt tätige
Zisterzienserpater Dr. Kosmas Thielmann
zum Pfarrmoderator bestellt. Ihm folgt Ende
August 2009 sein Ordensbruder Pater Petrus
Hübner. Ab 1. Oktober 2010 übernimmt Vik-
tor Kurmanowytsch – obwohl eigentlich schon
im Ruhestand - die Pfarre als Moderator.                  Das Metallkreuz vor der Kirche.

Klaus Luckinger

                                                                                                            11
Seelsorger
                           in der Pfarre Sankt Anton
                                  am Flugfeld

 P. August Großschedl,                                     P. Alexander Bedenbrinck,
    COp 1933 - 1945                                             COp 1945 - 1946

      P. Anton Schürz,          KonsRat Johann Sobotka           Imre Virágh
      COp 1946 - 1960               1961 und 1964                1961 - 1964

     Kurat Alfons Binder            Ilmar Tessmann          GeistlRat Hans Rumpler
        1962 - 1963                   1965 - 1969                 1970 - 2008

 P. Kosmas Thielmann,          KonsRat P. Petrus Hübner,    Viktor Kurmanowytsch
  OCist 2008 - 2009               OCist 2009 - 2010                seit 2010
12
Die Fenster der Pfarrkirche St. Anton
                  am Flugfeld in Wiener Neustadt
                      von Dr. Hubert Zeinar

Im Jahr 1987 bat mich unser damaliger Verbin-     mehrere maßstäblich verkleinerte Entwürfe
dungsseelsorger, der verstorbene Pfarrer der      zu den vorgegebenen Themen im Format A3
Flugfeldpfarre, GR Hans Rumpler, ich möge         erstellt. Jene Entwürfe, die Pfarrer Rump-
doch Entwürfe für seine beiden Kirchenfenster     ler gefielen, wurden dann zusammen mit den
erstellen, da ihm meine in das Gästebuch der      anderen Skizzen dem Pfarrgemeinderat zur
Verbindung gezeichneten und gemalten Moti-        Begutachtung und Mitentscheidung gegeben
ve so gut gefielen. Ich sollte ihm Vorlagen zu    und dieser entschloss sich dann im Zusam-
den Themen „Geburt Christi“ und Auferste-         menwirken mit dem Pfarrer für zwei Motive,
hung Christi“ anfertigen.                         die schließlich zur Ausführung kamen. Leider
                                                  wurde ich jener Sitzung des Pfarrgemeindera-
Die in Augenscheinnahme der beiden Fens-          tes nicht beigezogen, in der über die Auswahl
ter zeigte gleich eine große Schwierigkeit auf:   der Bilder entschieden wurde, denn dort hätte
Die reiche, durch Holzleisten hervorgerufene      ich die Entwürfe erklären und einen Motiven-
Gliederung der beiden Fenster. Jedes weist        bericht abgeben können.
im unteren Bereich zwei mal drei, also sechs
quadratische Unterteilungen auf. Nach oben        Nachdem die Bilder also ausgesucht worden
hin wird das mittlere Quadrat der obersten        waren, konnten die Skizzen für den Glaser
Reihe von einem Halbkreis bekrönt, von dem        vorbereitet werden. Dazu wurden zwei Aus-
aus wieder zwei in einem Winkel von etwa 90°      fertigungen vorbereitet. Eine in Farben und
zueinander stehende Leisten ausgehen und          die andere schwarz weiß. In jedes Segment
somit den obersten Teil der Fenster wiederum      der schwarz-weißen Ausführung wurde die
dreimal teilen.                                   Kennung jener Farbe eingetragen, die der im
                                                  färbigen Entwurf ersichtlichen entsprach und
Dieser erste Befund ergab ganz eindeutig, dass    in einem Setzkasten mit den verschiedensten
ein direktes Aufbringen des Motives auf die       Mustern und Farbnuancen zu finden gewesen
Fensterscheibe nicht in Frage kommen kön-         war. Dieser Setzkasten wurde von der Glaserei
ne. Nach mehreren Besprechungen mit der           Bernhart zur Verfügung gestellt.
Glaserei Bernhart, welche die Ausführung
übernehmen sollte, wurde folgende Tech-           Als diese nicht minder schwierige und sehr
nik beschlossen: Die beiden Motive sollten        zeitintensive Aufgabe beendet war, wurden
in maßstäblicher Verkleinerung auf ein Blatt      die färbigen Arbeiten zusammen mit den
der Größe A3 gezeichnet und segmentweise          schwarz-weißen Ausführungen, welche die
farblich ausgeführt werden. Dann würden die       Kennungen der Farben enthielten, und der
Bildsegmente im Maßstab 1:1 auf Glas über-        Setzkasten der Firma Franz Bernhart GmbH
tragen, ausgeschnitten und auf das bestehende     zurück gebracht. Den ergänzenden Bericht der
Fensterglas in der Kirche aufgebracht werden.     Firma Franz Bernhart GmbH finden Sie auf
Auf diese Erkenntnis aufbauend, wurden            Seite 16.
                                                                                           13
lassen, obwohl da-
                                                                          durch der Eindruck
                                                                          entstehend könnte,
                                                                          dass es schwebe.

                                                                          Die Muttergottes
                                                                          kniet neben dem
                                                                          Christusknaben im
                                                                          Gebet versunken,
                                                                          während der hei-
                                                                          lige Josef, rechts
                                                                          vom Kinde stehend,
                                                                          ehrfürchtig und an-
                                                                          betend sein Haupt
                                                                          neigt.

                                                                          Die gesamte Szene
                                                                          entwickelt sich aus
                                                                          einem in den erdi-
                                                                          gen Farben Braun,
                                                                          Schwarz und Grün,
                                                                          gehaltenen Hügel,
                                                                          was einerseits auf
                                                                          das Irdische der
                                                                          Geburt Christi, an-
                                                                          dererseits auch auf
                                                                          die Doppelnatur
                                                                          Christi – Mensch
                                                                          und Gott zugleich –
                                                                          hinweisen soll.

Geburt Christi                                 Nun teilt sich der Hintergrund. Auf der linken
                                               Seite, also auf jener, auf der Maria kniet, domi-
Dieses Fenster wurde von Pfarrer Rumpler als   niert das liturgische Violett, unterbrochen von
nächstes zum Altar hin festgelegt.             Schattierungen in Blau. Ein Hinweis darauf,
                                               dass es für den gerade geborenen Jesusknaben,
Die Heilige Familie, also Jesus, die Mutter-   einmal eine Passion geben wird. Auf der Seite
gottes und der heilige Josef beherrschen das   Mariens deshalb, weil sie, seine Mutter ihrem
Fenster. Das Jesuskind, als Faschenkind dar-   Sohn bis zum Schluss, bis zu seinem Tod am
gestellt, musste aufgrund der Gliederung des   Kreuz folgen wird.
Fensters im mittleren Quadrat etwas angeho-
ben werden, um ihm einerseits die ihm zuste-   Auf der rechten Seite kommen wohl auch diese
hende zentrale Rolle im Weihnachtsgesche-      violetten und blauen Töne zum Vorschein, je-
hen zu geben, andererseits, um das Jesuskind   doch nicht in dieser dominanten Weise.
nicht hinter den Holzstreben verschwinden zu   Von oben herab, sich aus einem weißen Drei-
 14
eck, das die heilige
Dreifaltigkeit sym-
bolisiert,      lösend,
zerteilen gleißen-
de in den Farben
Weiß/Silber         und
Gelb/Gold gehalte-
ne Strahlen, die bis
auf die Erde herun-
ter fallen, die Sze-
nerie. Der dunkle
Himmel lässt eine
helle, weiße sog.
Himmelsluck’n frei,
aus denen sich das
Geschehen auf die
Erde ergießen kann.
Wem fällt da nicht
sofort das Zitat aus
der Heiligen Schrift
ein: „Und plötzlich
stand ein Engel des
Herren vor ihnen
und die Herrlichkeit
Gottes umstrahlte
sie“? (Lukas 2,9).
Strahlend beginnt
das Erlösungswerk
und strahlend wird
es am Ostermorgen
enden.
Bevor sich der Blick zum zweiten Fenster wen-      Die Auferstehung Christi
det, fällt in der rechten unteren Ecke des Fens-
ters ein Wappen in spanischer Form in den          Dieses Fenster wurde von Pfarrer Rumpler als
Farben Schwarz, Grün und Gold auf, das den         nächstes zum Ausgang hin festgelegt.
wellförmigen Ausläufern des Erdhügels auf-
gelegt ist. Dabei handelt es sich um den Far-      Nahezu über die gesamte Höhe des Fensters
benschild der Katholischen österreichischen        erstreckt sich beherrschend die Figur des Auf-
Studentenverbindung Babenberg zu Wiener            erstandenen. Die Rechte, auf der die Wund-
Neustadt im MKV, welcher der Glasermeister         male seiner Kreuzigung zu sehen sind, zum
Kurt Bernhart und GR Pfarrer Hans Rumpler          Segensgestus erhoben, tritt er dem Betrachter
angehören.                                         aus der in den Farben Schwarz, Braun und
Die Firma Franz Bernhart GmbH in Wiener            Blau gehaltenen Nacht des Grabes entgegen.
Neustadt zeichnet sich für die handwerklichen      Über ihm, das Dreifaltigkeitssymbol überde-
Ausführungen der Glasfenster verantwortlich.       ckend, schwebt eine in Gelb/Gold gehaltene
                                                                                             15
stilisierte Krone, die ihn als den „Christkönig“     olett und Blau, die wohl von den hellen Tönen
ausweisen soll.                                      der Auferstehung – Gelb/Gold, Weiß/Silber
                                                     und Rot, das noch an die Leiden erinnern soll
Das Kreuz des Sieges, das auf der linken             – verdrängt werden, dennoch hin und wieder
Brustseite zu sehen ist, soll in seiner filigranen   die Farben der Leidenszeit zulassen.
Ausführung auch an die Lanze des römischen
Hauptmannes Longinus erinnern, mit welcher           Und die im oberen, halbrunden Teil des Fens-
die Seite Jesu durchbohrt wurde, womit der           ters deutlich erkennbaren Blautöne sollen das
Beweis erbracht worden war, dass Jesus schon         Blau des Himmels andeuten, in den Christus
tot gewesen ist.                                     sehr bald auffahren wird.

Das turbulente Farbenspiel, das dieses Fenster       Aber auch hier wieder, am unteren Rand des
von seinem, Regelmäßigkeit ausstrahlenden,           Bildes, die Hinweise auf zwei katholische Stu-
Pendant unterscheidet, soll auf das hektisch         dentenverbindungen: Links Blau-Weiß-Gold,
wilde Durcheinander erinnern, das die für            die Farben der Urverbindung des verstorbe-
uns Menschen unverständliche Auferstehung            nen Pfarrers Rumpler, der Katholischen aka-
von den Toten in uns hervorruft. Dieses Hin          demischen Verbindung Danubia im ÖCV und
und Her zwischen Zweifel, Freude und dann            rechts das Rot-Weiß-Gold-Rot der Österrei-
wieder Skepsis, sollen die rasch wechselnden         chischen katholischen akademischen Verbin-
Farben des Bildes deutlich machen.                   dung Theresiana Wiener Neustadt im ÖCV,
                                                     der Korporation von Dr. Hubert Zeinar, der
Auch hier wieder der Hinweis auf die Passion         die beiden Fenster entworfen hat.
durch die dunklen Farben Braun, Schwarz, Vi-

Bericht der Firma Franz Bernhart GmbH
Die Ausfertigung/Ausführung der Fenster              Das erste der zwei Glasfenster „Die Aufer-
erfolgte mit mundgeblasenem Echtantikglas            stehung Christie“ konnte 1989 zum silbernen
der französischen Glashütte „Verrerie de             Priesterjubiläum von Pfarrer Hans Rumpler
Saint-Just“. Als Herstellungstechnik wurde           fertig gestellt werden, der Einbau des zweiten
im Gegensatz zur Bleisprossenverglasung die          Motivs „Die Geburt Christie“ erfolgte drei
Methode der vollflächigen Verklebung der             Jahre später 1992.
Farbglasteile mit einer Trägerplatte aus Kunst-
stoff oder Glas angewandt.
Die einzelnen Bildsegmente wurden dann als
Vorsatzglas, vor die bestehende Isolierver-
glasung, gesetzt und mit Holzsprossen ver-
schraubt.
 16
Kirchenrenovierung
Nach dem fast 40-jährigen Wirken unseres               am ersten Tag fertig. Diese Leistung mit dem
verstorbenen Pfarrers, GR Hans Rumpler folg-           „Hand anlegen“ einer großen Anzahl der An-
te für eineinhalb Jahre Pater Kosmas, der sich         gehörigen unserer Pfarre entsprach unserem
während dieser kurzen Zeit in unserer Pfarre           geschlossen Einsatz, der den Startschuss zum
nicht nur sehr gut eingelebt, sondern darüber          Umbaubeginn unserer neuen Kirche am Flug-
hinaus mit seinen ersten Renovierungsarbeiten          feld nicht augenscheinlicher hätte vermitteln
den Beginn unseres großen Kirchenumbau-                können.
es eingeläutet hat. Pater Kosmas sorgte dafür,
dass sowohl das Dach, als auch die Fenster             Ab dem Umbaubeginn feierten wir unsere
und die Eingangstüre unseres Pfarrheimes er-           Gottesdienste vorerst bis Weihnachten im
neuert wurden.                                         Pfarrheim. Dies drängte uns aufgrund der

                                Kirchenansicht vor der Renovierung 2012

Es folgte eine kurze Übergangszeit mit Pater           immer größer werdenden Schar an Gottes-
Petrus, bis sich unsere Pfarrgemeinde mit dem          dienstteilnehmern zum Zusammenrücken, da-
jetzigen Pfarrer Viktor Kurmanowytsch wieder           mit auch unser Herr Pfarrer gerade noch Platz
über eine fixe Pfarrleitung freuen durfte.             beim Altar finden konnte. Zusätzlich „besetz-
                                                       ten“ noch viele Ministranten rund um den Al-
Im Rahmen einer PGR-Sitzung stellte Pfarrer            tar die letzten freien Flächen im Pfarrheim.
Viktor Kurmanowytsch eine schon dringend
notwendig erscheinende Kirchenrenovierung
zur Diskussion. Dieser für uns doch sehr große
Schritt wurde nach einigen Überlegungen und
Kalkulationen vom PGR einstimmig beschlos-
sen, sodass wir bereits im Sommer 2012 mit
den Umbauarbeiten beginnen konnten.

Wir veranschlagten für die „Ausräumarbei-
ten“ zum Umbaubeginn unserer Kirche die
komplette letzte Juniwoche 2012. Wir waren
mit diesen umfassenden Arbeiten aber bereits           Gottesdienst im Pfarrheim

                                                                                                17
In der nächsten Woche begannen die Bau-
     meisterarbeiten für eine neu geplante Empore.
     Das Vordach wurde abgetragen, Mauerschlit-
     ze freigelegt und die aufwendige Schalung für
     eine Betonplatte errichtet.

     Es folgte in einem Arbeitsgang die Errichtung
     einer dreistufigen Empore, deren Schalung
     nach der Aushärtung wieder abgetragen wer-
     den konnte. Welch ein imposanter Anblick
     war diese neue Empore für uns!

     Die nächsten Arbeitsschritte galten der Errich-
     tung des neuen Stiegenaufganges, der Dach­
     eindeckung des Eingangsbereiches und dem
     Kirchenboden mit seinen Altarstufen.
     Mehrere stark armierte Betonschichten mit
     dem darunter ausgelegten Blitzschutz und
     der dazwischenliegenden Isolierung bedurf-
     ten einiger Wochen intensiver Arbeit. Hand
     in Hand damit wurden vom Zählerkasten bis
     zu den Lautsprechern auf der Empore alle
     Strom-, Licht- und Tonverkabelungen verlegt.

     Rechtzeitig vor den Weihnachtsfeiertagen
     wurden noch die Malerarbeiten erledigt, so-
     dass wir mit der Kindermette beginnend alle
     weihnachtlichen Liturgiefeiern im proviso-
     risch fertigen Kirchenraum durchführen konn-
     ten.

     Zwischen Maria Lichtmess und Palmsonntag
     feierten wir die Gottesdienste im Pfarrheim
     und die Auferstehungsfeier in der Kirche.

     Am Karsamstag unterstützte uns die Freiwilli-
     ge Feuerwehr von Wiener Neustadt mit einem
     ausgesprochen spektakulären Arbeitseinsatz.
     Es galt unsere Orgel vor der endgültigen Ver-
     legung des Kirchenbodens auf die Empore zu
     heben. Dies erledigten die Feuerwehrmänner
     mit einem eigens dafür organisierten Kran,
     der unsere Orgel in einem Zug vom bisherigen
     Platz im Altarraum (seit dem 8. Nov. 1998)
     nunmehr auf die neue Empore schweben ließ.
18
Bis Anfang Mai siedelten wir neuerlich in das
Pfarrheim. In der Zwischenzeit wurde der
endgültige Bodenbelag im gesamten Kirchen-
raum aufgebracht und poliert. Damit konnten
auch die Bankreihen installiert werden.

Bevor der neue Altar aufgestellt wurde, veran-
staltete das Sinfonische Orchester des Wiener
Neustädter Musikvereines Merkur am 8. Juni
unter der Leitung von Willi Zwittkovits zu
Gunsten der Kirchenrenovierung ein Benefiz-
konzert.

Die     Finalchorproben
sowie die Vorberei-
tung auf unseren großen
Kirchweih-Festgottes-
dienst befanden sich
auf bestem Weg in der
Ziel­
    geraden, als zuletzt
auch noch der ORF-NÖ
eine Reportage über die
Geschichte und den Re-
novierungsabschluss in
unserer Kirche zusam-
menstellte.

Am 10. Juni war unsere
neue Kirche fertig einge-
richtet und die künstleri-
sche Gestaltung des Al-
tarraumes abgeschlossen.

Johann Machowetz

                                                 19
Weihnachten 2012                                                Kindermette 2012

     Benefizkonzert, 8. Juni 2013                                          Ostern 2013

                              Kirchenansicht nach der Renovierung 2013

20
Kirchenchor
Im Oktober 1981 machte nach einer Auffüh-         Mette erhielten wir von den Kirchenbesu-
rung des Wiener Neustädter Männergesang-          chern ein Kompliment, das uns wohl in „ewig
vereines (MGV) in unserer Flugfeldkirche der      humorvoller Erinnerung“ bleiben wird! Nach
Leiter des MGV, Herr Gerald Kunc unserem          einem Orgelvorspiel sangen wir à cappella
Pfarrer, GR Hans Rumpler und seiner Pfarr-        von einem Weihnachtslied drei Strophen. Es
gemeinschaft das überraschende Angebot, die       ist uns damals noch nicht aufgefallen, dass
Leitung eines Kirchenchores zu übernehmen,        wir nach jeder Strophe mit unserer Stimmlage

          der Kirchenchor im Jahre 1981           gesunken sind. Nach unserem Schlussakkord
mit dem Ziel der besonderen Pflege der geistli-   setzte die Orgel (für uns leider) wieder in der
chen Motette und der schönen Messgestaltung.      Originaltonlage ein, die natürlich so gar nicht
Eine weitere Aufgabe sah er in der frühzeitigen   zu unserem letzten Ton gepasst hatte. Das Lob
Erfassung von Jugendlichen, um diese von der      für unseren Chor war uns trotzdem sicher,
Schönheit der Chormusik zu begeistern.            denn es lautete am Ende der Mitternachtsmet-
Die erste Probe fand am 24. Oktober 1981 mit      te einstimmig: „Der Kirchenchor hat super ge-
8 Sängern und 8 Sängerinnen statt, die bei un-    sungen, aber der Organist ist zum Schmeißen!“
serer Chorpremiere in der Mitternachtsmette
1981 acht Weihnachtslieder sangen. Nach der       Schon 2 Jahre später konnte Herr Kunc am 5.
                                                                        November 1983 mit
                                                                        38 Chormitgliedern im
                                                                        Sparkassensaal öffent-
                                                                        lich auftreten. Bis 24.
                                                                        Dezember 1984 folg-
                                                                        ten unter seiner Füh-
                                                                        rung an den kirchlichen
                                                                        Festtagen viele erfolg-
                                                                        reiche Aufführungen.

                                                                         Am 14. Februar 1985
                                                                         verstarb Gerald Kunc.
                                                                        Der Kirchenchor im Jahre 1981.

                                                                                                 21
Von September 1991
                                                                             bis 9. Mai 1992 über-
                                                                             nahm Andrea Macho-
                                                                             wetz kurzfristig die
                                                                             Leitung.

                                                                           Oliver     Ostermann
                                                                           hatte von 9. Mai 1992
                                                                           bis 26. Oktober 1994
                                                                           und von 3. September
                                                                           1997 bis 19. Februar
Johann Machowetz übernahm sofort die Lei-          2001 die Führung inne. Unter seiner Leitung
tung, die er bis Juni 1991 innehatte. Am 9. Juli   traten wir zwei Mal im Sparkassensaal bei den
1989 übertrug der ORF den Gottesdienst aus         Chorkonzerten der Wiener Neustädter Chöre
der St. Georgs Kathedrale mit dem Deutschen        auf. In der St. Georgs Kathedrale sangen wir
Ordinarium von Franz Krieg.                        die von ihm komponierte Messe „Missa bre-
                                                   vis Psallite Domino“ für Chor und Orchester.
                                                   Sein Markenzeichen waren große Messen für
                                                   Soli, Chor und Orchester, Missa brevis in F
                                                   von J. Haydn, Missa in G von F. Schubert uvm.

                                                   Mag. Andrea Schneider (geb. Machowetz)
                                                   übernahm interimistisch vom 28. Oktober
                                                   1994 bis 22. Juni 1997 und ab 19. Februar
                                                   2001 bis heute die Chorleitung. Sie gehört
                                                   seit der Chorgründung als damals 10-jähriges
                                                   Gründungsmitglied dem Kirchenchor an. Wir
Nach einer Idee von ObstdhmfD MinRat               lernen bei ihr eine völlig neue Chorliteratur
Mag. Dr. Hubert Zeinar - Angehöriger der Stu-      kennen. So singen wir nicht nur eine Mundart-
dentenverbindung Theresiana - komponierte          messe, sondern auch rhythmische und fremd-
Walter Lochmann anlässlich des 30. Stiftungs-      sprachige Kirchenlieder. Den Höhepunkt bil-
festes am 28. April 1990 eine Studentenmesse.      dete dabei eine byzantinische Messe. Am 21.
Diese lateinische Messe mit Studentenliedern       März 2010 wurde zum ersten Mal in St. Anton
der österreichischen Studentenverbindung be-       eine Messe nach dem byzantinischen Ritus
deutete einen ganz besonderen Höhepunkt des
Kirchenchores.
So entstand das in dieser Art einmalige Werk
der „Missa Theresiana“.
Anlässlich des 10. Pennälertages des Mittel-
schulverbandes gab es als unseren 100. Kir-
chenchorauftritt am 7. Juni 1992 wegen der
fehlenden Orgel im Brunnenhof des St. Pöl-
tener Domes sogar eine „Play back – Auffüh-
rung“ mit der Missa Theresiana.                            Chorkonzert im Stadttheater, 2008

 22
der griechisch-katholischen Kirche gefeiert.      30-jähriges Chorjubiläum mit Bischof Christian Werner
                                                                       im Jahre 2011
Gemäß der „Heiligen Liturgie des Johannes
Chrysostomos“ ist sie ein à cappella-Wech-        mit seinem Obmann Johann Machowetz legt
selgesang zwischen dem Priester und dem Kir-      größten Wert auf Freude am Gesang und musi-
chenchor in kirchenslawischer Sprache.            kalische Qualität, getragen von einer herzli-
Seither singen wir diese Messe jährlich einmal.   chen Chorgemeinschaft mit strenger Proben-
                                                  disziplin.
Heute singen mit den Kindern und Enkelkin-
dern der Gründermitglieder bereits drei Gene-
rationen in den Reihen unseres Kirchenchores.

                      Getreu dem Motto un-
                      seres Chorgründers, GR
                      Pfarrer Hans Rumpler:
                      „Alles zur Ehre Gottes“,
                      proben wir schon seit 32
                      Jahren jeden Freitag und
                      erfreuen uns an der mu-
                                                                     St. Bartholomä
                      sikalischen Gestaltung
                      unserer Gottesdienste.      Die Vielseitigkeit und Vielfalt unserer Chor-
                                                  literatur, unter einer zugleich pädagogisch
                                                  perfekten, musikalisch fordernden und stets
                                                  humorvoll begleiteten Chorleitung, sowohl in
                                                  unserer Kirche, als auch bei zahlreichen Chor­
                                                  aufführungen im In- und Ausland beschreibt
        Manuskript von Walter Lochmann            am besten unseren Choralltag.

Unter der Chor­                                   Zu unseren bisherigen 32 Chorausflügen zäh-
leiterin Mag.                                     len unter anderem zwei Dreitagesreisen ins be-
Andrea Schnei-                                    nachbarte Ausland
der vergeht heu-                                  - 30. April bis 2. Mai 2009: Königssee, Altöt-
te keine einzige                                    ting und Marktl in Bayern (Geburtsort von
Chor­probe, die                                     Papst Benedikt XVI.)
wir nicht voller Freude über unsere erfüllende    - 13. bis 15. Mai 2011: Padua, Venedig und San
Gesangsleistung beenden. Der Kirchenchor            Daniele
                                                                                                   23
Die Chorleiter
Gerald KUNC                                    Mag. Andrea
Langjähriger Chorleiter                        SCHNEIDER
des Wiener Neustädter                          Ausbildung zur Musikpä-
MGV und Gründer                                dagogin an der Universität
unseres Kirchenchores.                         für Musik in Wien;
Chorpremiere am                                AHS-Lehrerin für Musik
24. Dez. 1981                                  und Mathematik;
1. öffentlicher Auftritt im Sparkassensaal     Chorleitung des Unter- und Oberstufencho-
                                               res des Bundesgymnasiums in der Zehnergas-
Johann MACHOWETZ                               se, Wiener Neustadt;
Ausbildung zum Kirchen                         Gründungsmitglied
- C-Musiker am Diözesan-                       25-jähriges Chorjubiläum mit der Urauffüh-
konservatorium in Wien                         rung des Festhymnus „Zur Ehre Gottes“ von
Gründungsmitglied                              W. Lochmann am 15. Oktober 2006
Uraufführung von der                           30-jähriges Chorjubiläum am 5. November
Missa Theresiana                               2011
am 28. April 1990                              Byzantinische Messe in kirchenslawischer
„Play back“-Missa Theresiana in St. Pölten     Sprache
am 7. Juni 1992                                Uraufführung der „Missa Antoniana“ von
2 MC/CD „Missa Theresiana“ (8. Juni 1991)      Walter Lochmann am 16. Juni 2013
und „Weihnacht am Flugfeld“ (27. Nov. 1992)
                                               Zur Person
Oliver OSTERMANN                               Walter LOCHMANN
Ausbildung am J. M.                            Der „Spezialist für gute
Hauer Konservatorium                           Klänge“ ist Dirigent,
Wiener Neustadt,                               Chorleiter und für die
Diplom: Komposition und                        Ensemble-Einstudierun-
Gesang/Klavier; Ausbil-                        gen zahlreicher Musicals,
dung am Konservatorium                         und Studienleiter an den
der Stadt Wien, Diplom: Orchesterleitung;      Vereinigten Bühnen Wien. Er schrieb bereits
1. Kapellmeister an der Bühne Baden,           1972 im Rahmen seiner Diplomarbeit an der
Komponist (Bühnenwerke, Lieder und             Wiener Musikhochschule die „Missa in modo
Konzerte); Arrangeur (ORF, Wiener Festwo-      classico“. Nicht nur als Pianist, Komponist
chen, Bühne Baden): Künstlerische Zusam-       und Arrangeur feiert er Erfolge, sondern
menarbeit mit den Wiener Symphonikern,         auch als Kirchenmusiker. So verdanken
dem Radio-Symphonieorchester Wien, der         wir ihm einige Chorsätze und Messen, die
Wiener Volksoper, den Wiener Festwochen,       wir, in Erinnerung an sein musikalisches
den Leharfestspiele Bad Ischl und dem          Schaffen für unseren Kirchenchor, immer
Wiener Musikverein; Gründungsmitglied          wieder gerne zur Aufführung bringen.
Uraufführung seiner „Messe 1999“
Uraufführung seiner Orchestermesse „Psallite   Johann Machowetz
Domino“                                        Obmann
 24
Erinnerungen des Chores

                                                      Mundartmesse, Furth, 13. Juni 2010

                                                     Mittagspause in Griffen, 15. Mai 2011

die „Lercherln“ von St. Anton                             Gaaden, 4. November 2012

                                Benefizkonzert am 8. Juni 2013
                                                                                             25
Pfarrleben
Der Hl. Antonius hat durch seine zahlreichen                           mit ihrem Namen ver-
Tätigkeiten den Menschen den Glauben nahe-                             sehene Barbarazweige
gebracht. Auch wir wollen durch unsere Akti-                           zum Altar). Um das Ge-
vitäten nicht nur unsere Pfarrmitglieder, son-                         schehen während der
dern alle Gläubige - ob jung oder alt - zu Gott                        Heiligen Messe besser
hinführen. Je nach Alter und Interesse bieten                          verfolgen zu können,
wir dafür entsprechende Gruppen, Treffen                               sitzen sie natürlich in
und Veranstaltungen an.                                                der ersten Reihe.
                                                        Logenplatz     Zum gemeinsam gesun-
                                                  genen „Vater unser“ bilden sie mit unserem
                                                  Pfarrer und den Ministranten händereichend
                                                  einen Kreis um den Altar.

Unsere Kinder- und Familienmesse an jedem
ersten Sonntag im Monat um 9 Uhr 30 findet
immer mehr Zuspruch. So kommen bereits Fa-
milien nicht nur aus anderen Pfarren, sondern
sogar aus den benachbarten Orten. Darauf          Durch diese Messegestaltung empfinden alle
sind wir natürlich stolz.                         Kinder den Gottesdienst sehr abwechslungs-
                                                  reich und natürlich auch kurzweilig. Dies dient
                                                  sowohl einer kinderge­    rechten Einführung
                                                  in die Gottesdienst­ordnung, als auch einer
                                                  wesent­lichen Erleichterung für die Eltern, den
                                                  Bewegungs­drang ihrer Sprösslinge nicht allzu
                                                  lange einschränken zu müssen. Im Anschluss
                                                  an den Familien- und Kindergottesdienst
                                                  wird zum traditionellen Pfarrkaffee geladen.
                                                  Es gibt Aufstriche, hausgemachte Mehlspei-
Unter der Leitung von Frau Magdalena
Grundner werden die Kinder im Pfarrheim
mit Gesang, Zeichnungen und einer Erklärung
zum Sonntagsevangelium auf den Gottesdienst
vorbereitet, ehe sie nach der Predigt mit mu-
sikalischer Begleitung unserer Musikgruppe
unter der Leitung von Dr. Alexander Flei-
scher in der Kirche begrüßt werden (z. B. am
2. Adventsonntag des Vorjahres brachten sie
 26
sen, div. Getränke und     Den Abschluss
                       natürlich Kaffee. Die      bildet ein gesel-
                       Kinder können ihre         liges    Beisam-
                       Talente beim Wutzl-        mensein, meist
                       tisch, Tischtennis- und    bei einem Heu-
                       Fangenspielen messen,      rigen.
                       während die Eltern zu      Weil jeder aus             Beim Heurigen
                       einer persönlichen Be-     der Pfarre mitfahren kann, wird der Bus immer
                       gegnung der Pfarrange-     voll. Aber auch zu den alljährlichen Chor-
   „Guten Appetit“     hörigen finden.            und Pfarrausflügen wird die ältere Generation
                                                  eingeladen. Dadurch wird das Gefühl der Zu-
Für unsere Seniorinnen und Senioren gibt es       sammengehörigkeit vermittelt.
an jedem 2. Montag im Monat um 15 Uhr ein
Treffen. Bei selbst gebackener Mehlspeise und     Kinder der 2. Volksschulklasse besuchen all-
Kaffee werden alte Erinnerungen ausgetauscht      jährlich den Unterricht zur Erstkommunion.
und über Neuigkeiten geplaudert.

                                                                 Erstkommunion 2013
                                                  Am 5. Mai 2013 waren es 13 Kinder, die zum
                                                  ersten Mal den Leib Christi empfangen haben.
                                                  Zuvor wurden sie am 3. März der Kirchenge-
Da viele von ihnen nicht mobilisiert sind, wird   meinde in einer Kinder- und Familienmesse
alljährlich zu einem geringen Preis ein Halb-     vorgestellt.
tagsausflug organisiert.                          In unserer Pfarre ist es - wie in vielen anderen
                                                                              Pfarren auch - üb-
                                                                              lich, dass die Erst-
                                                                              kommunikanten
                                                                              eine von der Pfarre
                                                                              leihweise zur Verfü-
                                                                              gung gestellte Kutte
                                                                              tragen. Das ergibt
                                                                              ein     einheitliches
                                                                              Bild und den Eltern
                                                                              wird dadurch die
                                                                              Frage der Kleidung
                                                                              erleichtert. Leider
                                                                              ist die Zahl dieser
                                                                              Kinder manchmal
                                                                              sehr gering. Zum ei-
                Maria Schnee 2012                                             nen entscheiden die
                                                                                               27
die „Engerln“ von Sankt Anton                         Dienst am Altar

Eltern, ob ihr Kind zur Erstkommunion geht      Papst Benedikt XVI.
und zum anderen gibt es immer mehr Kinder       rief im Jahr des Glau-
von anderen Religionsgemeinschaften.            bens auf, in jene offe-
                                                ne Tür, die uns in die
Große Freude bereiten uns Kinder, wenn sie      Gemeinschaft mit
trotz des großen Freizeitangebotes in die Mi-   Gott führt, einzutre-
nistrantenstunde kommen. Hier werden sie        ten. Das kann uns
in den Dienst am Altar und in das Verhalten     aber nur mit einem
während der Messe eingeführt. Da sie ja die     besseren Verständnis
Vertreter der Gläubigen sind, sollen sie, so-   der Bibel gelingen.
weit man es von Kindern verlangen kann, eine    Deshalb gibt es in
entsprechende Haltung einnehmen. Natürlich      unserer Pfarre eine Bibelrunde. An jedem 2.
gibt es auch viele Spiele und Spaß.             Mittwoch im Monat um 19 Uhr sind ALLE
                                                dazu herzlich einge-
Jugendliche treffen sich jeden 2. Donnerstag    laden. Die jeweilige
im Monat von 17 – 18 Uhr im Pfarrheim. Es       Bibelstelle ist durch
werden nicht nur Glaubensgespräche geführt,     das Evangelium des
sondern es wird auch kreativ gearbeitet. So     darauf      folgenden
sind schon einige schöne und ansprechende       Sonntages vorgege-
Altartücher entstanden. Da die Jugendlichen     ben. Univ. Prof. Dr.
nicht alle aus der gleichen Schule kommen und   Robert Mayr sucht Textstellen aus anderen
im Pfarrgebiet oft weit von einander entfernt   Schriften, die sich auf dieses Thema beziehen,
wohnen, sind so manche neue Freundschaften      in professioneller Art und Weise sorgfältig
entstanden.                                     zusammen. Jeder aus der Runde kann Fragen
                                                stellen und seine Meinung dazu kundtun. So
                                                entbrennen oft interessante und lebhafte Dis-
                                                kussionen, wobei der Glaube immer im Vor-
                                                dergrund steht. Mit solchen theologischen
                                                Betrachtungen wird der persönliche Glaube
                                                gefestigt. Für den Teilnehmer kann sich da-
                                                durch eine neue Perspektive öffnen, welche die
                                                Lebenseinstellung ändert.

               die jungen Künstler

 28
findet das schon zur
                                                                              Tradition geworde-
                                                                              ne Pfarrfest statt.
                                                                              Nach dem gutbe-
                                                                              suchten      Gottes-
                                                                              dienst wird dann
                                                                              so richtig gefeiert.
                                                                              Am Pfarrplatz sind
                                                                              Tische und Bänke
                                                                              aufgestellt. Neben
                                                                              Gegrilltem und di-
                                                                              versen Getränken
                                                                              gibt es auch hausge-
                                 Firmung 2012                                 machte Mehlspei-
Auch heuer fand - wie all die Jahre zuvor - die   sen und Kaffee. Ferner sorgt eine Livemusik
Firmung in unserer Pfarre statt. Die Jugend-      für gute Stimmung und Unterhaltung. Der
lichen mit der nötigen Reife und Einstellung      Kirchenchor, der die Festmesse mitgestaltet,
trafen sich monatlich zweimal zum Firmungs-       singt auch so manches „Gstanzl“. Dieses Fest
unterricht. Da erhielten sie ihrem Alter ent-     unterstreicht einmal mehr unsere Zusammen-
sprechend Hilfestellungen und Anleitungen         gehörigkeit und festigt so auch unsere Gemein-
für das Leben im Glauben. Auch die Firmkan-       schaft.
didaten werden der Kirchengemeinde alle Jah-
re in einer Familienmesse vorgestellt.            Der Martinstag am 11. November ist für die
                                                  Kinder in unserem Kindergarten immer etwas
Am 13. Juni ist der Namenstag unseres Kir-        Besonderes. Bei Einbruch der Dunkelheit
chenpatrons. Am darauf folgenden Sonntag          kommen die Kinder mit ihren leuchtenden

                                                                                              29
die Pfarrfeste sind jedes Jahr ein beliebter Fixpunkt.   Um die Bewohner in unserem Pfarrgebiet auf
                                                           die Ereignisse und Aktivitäten in den nächsten
                                                           Monaten aufmerksam zu machen, erscheint
                                                           mehrmals im Jahr ein handliches, vierseitiges
                                                           Pfarrblatt. Auf der ersten Seite liest man eine
                                                           geistige Betrachtung des bevorstehenden Fes-
                                                           tes (Ostern, Weihnachten) oder eines Anlas-
                                                           ses. Im Blattinneren werden besondere Ereig-
                Pater Kosmas als Koch                      nisse und Tagesthemen erörtert. Alle Termine
selbst gebastelten Laternen zur Pfarre. Auf der            für die nächste Zeit sind dann auf der letzten
Wiese wird um ein Lagerfeuer ein Halbkreis                 Seite angeführt.
gebildet und sie erleben dann die Geschichte               Das Pfarrblatt will nicht nur einen geistigen
vom Hl. Martin. Zum Abschluss singen die                   Anstoß geben, sondern auch über das Gesche-
                                                           hen in der Pfarre informieren und ist somit
                                                           auch eine Einladung zum Mitfeiern.

                                                           Mit dieser kurzen Darstellung unserer vielfäl-
                                                           tigen Angebote wollen wir alle Leserinnen und
                                                           Lesern dazu einladen, sich aktiv am Pfarrleben
                                                           zu beteiligen.

                                                                        )(
                                                               Je größer unsere
                                                              Gemeinschaft wird,
                                                               umso lebendiger
                                                              wird die Gemeinde.
Kinder noch paar Lieder, ehe sie mit den El-
tern nach Hause gehen. Die Kinder sind von
                                                                        )(
diesem Schauspiel jedes Mal fasziniert.                    Walter Niemetz
 30
Pfarrgebiet                                      Das Kirchenjahr

                                                                      Palmprozession

                                                                      Fronleichnahm

                     Visitation
                                                         Osterfeuer                    Sternsinger

die Pfarrfeste sind jedes Jahr ein beliebter Fixpunkt                 Ratschenkinder
                                                                                                     31
Danke!
Wir danken
     unserer Erzdiözese, dem Land Niederösterreich, der Statutarstadt
     Wiener Neustadt und den vielen Spendern, die uns mit ihrem
     Beitrag unterstützt haben und allen, die an der Planung und Durch­-
     führung der Renovierungsarbeiten Hand angelegt haben.
     Besonderer Dank gilt Herrn Baumeister Alfred Janak aus Theres-
     ienfeld, der die Bauaufsicht unentgeltlich übernommen hat.

Wir danken
     der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt und Herrn Ing. Kurt Bernhart
     für die Mithilfe der Renovierung, sowie dem Sinphonieorchester Merkur
     Wiener Neustadt für die künstlerische Gestaltung des Benefizkonzertes.

Wir danken
     dem Stadtarchiv Wiener Neustadt, dem Industrieviertelmuseum Wiener
     Neustadt, dem Diözesanarchiv Wien, dem Orden der Kalasantiner und
     Herrn Franz Baldauf für die Mithilfe bei der Erstellung der Chronik.

32
Impressum:
Herausgeber: Pfarre Sankt Anton, Flugfeldgürtel 17, 2700 Wiener Neustadt
Für den Inhalt verantwortlich: Viktor Kurmanowytsch, Klaus Luckinger, Hans Machowetz, Walter Niemetz
Layout und Herstellung: Products4more Vertriebs- und System Gmbh, Molkereistraße 6, 2700 Wiener Neustadt

                                                                                                           33
Altarbild von Christoph Luger
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