Treiben Sie's bunt! farbenspiel.family - 16/2021 16. bis 30. September Luzerner Seepfarreien Greppen - Weggis - Vitznau

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Treiben Sie's bunt! farbenspiel.family - 16/2021 16. bis 30. September Luzerner Seepfarreien Greppen - Weggis - Vitznau
16/2021 16. bis 30. September Luzerner Seepfarreien Greppen – Weggis – Vitznau

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Treiben Sie’s bunt!
Seite 20
                                                                                 © farbenspiel.family
Treiben Sie's bunt! farbenspiel.family - 16/2021 16. bis 30. September Luzerner Seepfarreien Greppen - Weggis - Vitznau
2  Luzerner Seepfarreien Greppen – Weggis – Vitznau                                           www.seepfarreien.ch

Gottesdienste Greppen                                                          In Christus gestorben
                                                                               Samstag, 4. September
                      Pfarramt 041 390 32 15, Öffnungszeit: Mo, 14.00–16.00    Anton Waser, Oberstutzenberg
                                                                               Herr, lass ihn ruhen in deinem Licht
 Sonntag, 19. September              Eidg. Dank-, Buss- und Bettag             und Frieden.
 11.00 Räbalp                        Erntedank mit Flavio Moresino und
 		                                  dem gemischten Chor Greppen.               KIGO – Kindergottesdienst
 		                                  Nähere Infos Seite 5.
                                                                                Liebe Kinder, liebe Eltern
 Kollekte: oeku – Kirchen für die Umwelt – www.oeku.ch
                                                                                Am 26. September findet der nächs-
 Sonntag, 26. September              26. Sonntag im Jahreskreis                 te Kindergottesdienst in Greppen
                                     Tag der Migranten/Migrantinnen             zum Thema Erntedank statt.
 10.00 Gemeinschaftsraum             KIGO                                       Der Kindergottesdienst findet im
 10.30 Wendelinskirche               Gottesdienst mit Michael Brauchart         Gemeinschaftsraum der Pfarrei,
                                                                                direkt hinter der Kirche, statt. Das
 Kollekte: Migratio – www.migratio.ch
                                                                                KIGO-Team lädt hierzu recht herz-
                                                                                lich ein.
                                                                                Es freut uns, wenn ihr euch Zeit für
                                                                                euch und für all die Begegnungen,
                                                                                die dabei möglich sind, nehmt!
Gottesdienste Vitznau                                                                         KIGO-Team Greppen

                       Pfarramt 041 397 10 82, Öffnungszeit: Do, 14.00–16.00

 Donnerstag, 16. September           Hl. Kornelius/Hl. Cyprian                 Gedächtnis Vitznau
 11.00 Maria zum Ridli               Wallfahrt der Vitznauer nach
 		                                  Beckenried. Nähere Infos Seite 4.         Sonntag, 26. September
                                                                               Justus u. Irma Waldis-Meyer,
 Sonntag, 19. September              Eidg. Dank-, Buss- und Bettag             Gufferiweg
 09.00 Markuskirche                  Ökum. Gottesdienst mit Emilio Näf
 		                                  und Marlies Widmer.
 		                                  Der Gottesdienst in der Pfarrkirche
                                                                                Chinderfiir
 		                                  entfällt.
                                                                                im ökumenischen Geist
 Kollekte: oeku – Kirchen für die Umwelt – www.oeku.ch                          Liebe Kinder, liebe Eltern
                                                                                Am 26. September findet die
 Mittwoch, 22. September             Hl. Mauritius und Gefährten                nächste Chinderfiir im Freien statt.
 09.00 Pfarrkirche                   Gottesdienst                               Die Chinderfiir in Vitznau ist für
                                                                                alle Kinder mit ihren Eltern der Lu-
 Sonntag, 26. September              26. Sonntag im Jahreskreis
                                                                                zerner Seepfarreien gedacht. Die
                                     Tag der Migranten/Migrantinnen
                                                                                Kinder hören eine biblische Ge-
 09.00 Pfarrhof                      Chinderfiir
                                                                                schichte, singen und basteln zu-
 09.00 Pfarrkirche                   Gottesdienst mit Michael Brauchart
                                                                                sammen. Es freuen sich abwech-
 		                                  Altardienst: Manuel und Laurin
                                                                                selnd Susanne Di Sorbo, Sabine
 Kollekte: Migratio – www.migratio.ch
                                                                                Küttel Betschart, Helena Zimmer-
 Mittwoch, 29. September             Hl. Michael, Rafael und Gabriel            mann und Monica Pereira auf euer
 Der Gottesdienst entfällt.                                                     Kommen. Lasst euch überraschen,
                                                                                welche Geschichte und Bastel-
 Donnerstag, 30. September Hieronymus – Ortsfeiertag                            arbeit für euch vorbereitet wurde.
 09.00 Pfarrkirche         Gottesdienst mit Emilio Näf                          Treffpunkt: 09.00 beim Pfarrhof
 		                        Altardienst: Matthias, Tobias                        in Vitznau
 		Traditionell werden am Hieronymus-
                                                                                        Chinderfiir-Team Vitznau
                           Tag Böller geschossen.
Treiben Sie's bunt! farbenspiel.family - 16/2021 16. bis 30. September Luzerner Seepfarreien Greppen - Weggis - Vitznau
www.seepfarreien.ch                           Luzerner Seepfarreien Greppen – Weggis – Vitznau  3

Gottesdienste Weggis                                                            Gedächtnisse
                                                                                Samstag, 18. September
                  Pfarramt 041 382 00 92, Öffnungszeiten: Mo–Fr, 09.00–11.00   Stifts-Jzt.: Josef und Adele Lotten-
                                                                                bach-Waldis, Frohheim
    Donnerstag, 16. September          Hl. Kornelius/Hl. Cyprian
    16.30 Allerheiligenkapelle         Gottesdienst                             Samstag, 25. September
                                                                                Stifts-Jzt.: Johann und Emma Koller-
    Samstag, 18. September                                                      Frey, Hofmatt
    18.00 Pfarrkirche                  Gottesdienst
                                                                                Sonntag, 26. September –
    Sonntag, 19. September              Eidg. Dank-, Buss- und Bettag
                                                                                Rigi Kaltbad
    09.30 Bauernhof Eichi               Erntedank-Familiengottesdienst
                                                                                Stifts-Jzt.: Mary Hadley, ehem.
    		                                  mit Barbara Isele, Petra Küttel
                                                                                Sakristanin und Organistin
                                        und Michael Brauchart.
    		                                  Nähere Infos Seite 5.
                                                                                Das Sakrament der Taufe
    Kollekte: oeku – Kirchen für die Umwelt – www.oeku.ch
                                                                                empfangen
    Dienstag, 21. September            Hl. Matthäus                             Samstag, 18. September
    09.00 Allerheiligenkapelle         Rosenkranzgebet                          Matteo Getzmann, Flossenmatt,
                                                                                Meggen
    Donnerstag, 23. September
                                                                                Elise Heid, Rütimattstrasse
    16.30 Allerheiligenkapelle         Gottesdienst

    Samstag, 25. September             Hl. Niklaus von Flüe                     Samstag, 25. September
    18.00 Pfarrkirche                  Gottesdienst                             Leoni Ranti, Blumenweg, Immensee
                                                                                Laurin Büeler, Bühlstrasse, Vitznau
    Sonntag, 26. September              26. Sonntag im Jahreskreis
                                        Tag der Migranten/Migrantinnen          Sonntag, 26. September
    09.30 Pfarrkirche                   Gottesdienst mit Flavio Moresino        Alessandro Tocci, Rütimattstrasse
    Kollekte: Migratio – www.migratio.ch
                                                                                In Christus gestorben
    Dienstag, 28. September            Hl. Lioba
    09.00 Allerheiligenkapelle         Rosenkranzgebet                          Samstag, 21. August
                                                                                Felicja Kappeler, Hofmatt 1
    Donnerstag, 30. September          Hl. Hieronymus
    16.30 Allerheiligenkapelle         Gottesdienst                             Sonntag, 22. August
                                                                                Emil Schmid-Türk, Hofmatt 1

                                                                                Herr, lass sie ruhen in deinem Licht
                                                                                und Frieden.

Gottesdienste Rigi Kaltbad

    Sonntag, 19. September              25. Sonntag im Jahreskreis               Evangelien
    11.15 Felsenkapelle                 Gottesdienst mit Emilio Näf              an den Sonntagen
    Kollekte: oeku – Kirchen für die Umwelt – www.oeku.ch
                                                                                 Sonntag, 19. September
    Sonntag, 26. September              26. Sonntag im Jahreskreis               Mk 9,30–37
    		                                  Chaltbad-Chilbi
                                                                                 Sonntag, 26. September
    10.00 Felsenkapelle                 Gottesdienst mit Anita Wagner
                                                                                 Mk 9,38–43.45.47–48
    Kollekte: Migratio – www.migratio.ch
Treiben Sie's bunt! farbenspiel.family - 16/2021 16. bis 30. September Luzerner Seepfarreien Greppen - Weggis - Vitznau
4  Luzerner Seepfarreien Greppen – Weggis – Vitznau                                                   www.seepfarreien.ch

Veranstaltungen                             Donnerstag, 30. September
                                            Tee und Teegeschichten …
                                            Angebot der Frauengemeinschaft
Weggis                                      Mit Peter Oppliger
                                            19.30 Pfarreizentrum
Donnerstag, 16. September                                                              Angebote der Pro Senectute
Jass- und Canasta-Abend                     Vitznau                                    «Altersschlau statt reingetappt»
der Frauengemeinschaft                                                                 Finanzieller Missbrauch im Alter –
Interessierte treffen sich um 19.30 im      Wallfahrt zur Kapelle                      nicht mit mir!
Begegnungsraum (1. Stock) des Pfar-         «Maria zum Ridli»                          Zu diesem spannenden Thema lädt
reizentrums Weggis.                                                                    Pro Senectute Kanton Luzern zu sechs
                                            Donnerstag, 16. September
                                                                                       Impulsveranstaltungen ein. Eine die-
Montag, 20. September                       Wir laden Sie zur Wallfahrt zur Ka­pelle
                                                                                       ser Veranstaltungen findet am Mitt-
                                            «Maria zum Ridli» am 16. September
Wellingtonia-Treff                                                                     woch, 29. September im Pfarreisaal
                                            recht herzlich ein.
Der Eltern-Kind-Treff ist für die jüngs-                                               Weggis von 14.00 bis 16.30 statt. Nebst
                                            10.00: Besammlung Schiffstation
ten Kinder mit ihren Eltern oder Be-                                                   einem Referat «Verhaltensprävention»
                                            10.10: Abfahrt mit Schiff
zugspersonen am Montagvormittag                                                        von Roland Jost (Luzerner Polizei) er-
                                            10.26: Ankunft in Beckenried
von 09.00 bis 11.00 im Pfarreizentrum                                                  halten die Anwesenden in der an-
                                            11.00: Gottesdienst
Weggis. Er ist offen für alle. Bitte mel-                                              schliessenden Podiumsrunde wert­
                                            14.32 oder 15.32: Rückfahrt
den Sie sich bis Sonntagabend vor                                                      volle Inputs und Informationen, wie
                                            mit dem Schiff
dem Treff bei Myriam Brauchart, 079                                                    man sich im Betrugsfall verhalten soll.
                                            14.48 oder 15.48: Ankunft in Vitznau
723 17 90, an. Weitere Informationen                                                   Anmeldung eine Woche zuvor er-
finden Sie unter «Kinder und Familien       Möglichkeit zum gemeinsamen Mit-           wünscht: 041 226 11 85.
auf unserer Webseite.                       tagessen (auf eigene Kosten). Billett-
                                            kosten übernimmt die Kirchgemein-          Herbstsammlung 2021
Dienstag, 21. September                     de. Bitte falls vorhanden Halbtaxabo       Vom 20. September bis 30. Oktober
Wanderung mit Einkehr –                     oder GA mitnehmen. Ein Taxidienst          2021 führt Pro Senectute Kanton Lu-
Angebot der Frauengemeinschaft              steht auf Wunsch ab Schiffstation Be-      zern die diesjährige Herbstsammlung
Treffpunkt: 13.30 AVIA-Tankstelle           ckenried bereit.                           durch. «Gemeinsam stärker. Auch in
Ohne Anmeldung. Auskunft bei un-            Aufgrund der Corona-Situation ist          Zukunft.» – so lautet das Motto. Mit
sicherer Witterung bei Verena Röhm          die Platzzahl dieses Jahr auf 18 Per-      Ihrer Spende sorgen Sie dafür, dass
Günther, 078 720 58 63.                     sonen beschränkt.                          Seniorinnen und Senioren in der
                                                                                       Schweiz möglichst lange am gesell-
Mittwoch, 22. und 29. Sept.                                                            schaftlichen Leben teilnehmen kön-
                                             Angebote                                  nen, auch in herausfordernden Zeiten.
Shibashi-Qi Gong – Meditation                in ökumenischer Offenheit
in Bewegung
                                             •   KinoKirche. Filmvorführung            «Vorsorge im Alter – Vorausdenken
09.15 Pfarreizentrum
                                                 «Yesterday». Freitag, 24. Septem-     und selber entscheiden»
Info: karin.marti@seepfarreien.ch
                                                 ber, 19.00, im Kirchgemeinde-         Referenten von Pro Senectute Kanton
                                                 haus Monbijou, Rigiblick­             Luzern, der KESB sowie der Raiffeisen-­
 Das Pfarreisekretariat ist am                   strasse 12 in Weggis                  Vermögensberatung geben am Don-
 Dienstag, 21. September aufgrund            •   Exkursion nach Einsiedeln über        nerstag, 21. Oktober wertvolle Infor-
 Jahresplanung 2022 geschlossen.                 Morgarten. Samstag, 25. Septem-       mationen rund um das Thema «Vor-
 Im Notfall (z. B. Todesfall) wenden             ber, 08.00 Vitznau/08.10 Weggis       sorge im Alter – Vorausdenken und
 Sie sich bitte an folgende Nummer:          •   Thé Littéraire. Roman «Der            selber entscheiden».
 076 546 70 12, Michael Brauchart,               Gesang der Flusskrebse» von           Anmeldung eine Woche zuvor er-
 Pastoralraumleiter, oder schreiben              Delia Owens. Mittwoch,                wünscht: 041 226 11 88.
 Sie uns eine E-Mail an sekretariat@             29. September, 19.00, im Kirch­
 seepfarreien.ch.                                gemeindehaus Monbijou,                Nähere Informationen zu den Ange-
 Wir danken für Ihr Verständnis.                 Rigiblickstrasse 12 in Weggis         boten der Pro Senectute finden Sie
                                                                                       unter lu.prosenectute.ch.
Treiben Sie's bunt! farbenspiel.family - 16/2021 16. bis 30. September Luzerner Seepfarreien Greppen - Weggis - Vitznau
www.seepfarreien.ch                           Luzerner Seepfarreien Greppen – Weggis – Vitznau  5

Erntedank-Familiengottesdienste
in den Luzerner Seepfarreien
Erntedank auf dem Bauernhof Eichi, Weggis
Sonntag, 19. September, 09.30
Wir laden Sie ganz herzlich zum Erntedankgottesdienst
bei der Familie Zurmühle in der Eichi, Eichistrasse 14, ein.
Gemeinsam mit den Kindern der 3./4. Klasse Weggis und
fünf mutigen Tieren machen wir uns Gedanken:
Wo und welchen Mut brauchen wir?

Musikalisch bereichert der Chinderchor der Seepfarreien
und das Alphorntrio vom Bärgli den Gottesdienst, ebenso
werden die Fähndler ihre Fahnen schwingen.
Der Kirchenrat lädt anschliessend herzlich zum Apéro ein.      Anreise bitte zu Fuss, mit Velo oder Shuttlebus, es gibt nur
                                                               wenige Parkplätze. Wir empfehlen das Mitbringen einer
Wo der Gottesdienst bei unsicherer Witterung stattfindet,      Schutzmaske. Der Shuttlebus steht ab 08.45 beim Schul-
erfahren Sie über unsere Webseite www.seepfarreien.ch          hausplatz Sigristhofstatt zur Verfügung.
oder über Telefon 1600 (Rubrik 1) ab Samstag, 08.00.
                                                               Wir freuen uns auf Sie!
Erntedank auf der Räbalp, Greppen
                                                                             Petra Küttel, Barbara Isele, Rahel Bächtold,
Sonntag, 19. September, 11.00                                                        Michael Brauchart und Kirchenrat
Wie im vergangenen Jahr dürfen wir den Dank-, Buss- und
Bettag am Sonntag, 19. September wieder auf der Räbalp
feiern. Der gemischte Chor Greppen wird die Feier musi-
kalisch mitgestalten.

Wir bitten alle, die nicht hochwandern wollen und keine
Mitfahrgelegenheit haben, sich am Sonntag in die auflie-
gende Liste in der Kirche einzutragen oder beim Sekretariat
in Weggis (Öffnungszeiten Montag–Freitag 09.00–11.00) zu
melden – spätestens aber bis Freitagmorgen (17. Sept.) –
damit wir den «Taxidienst» koordinieren können. Danke!
T: 041 392 00 92, E: sekretariat@seepfarreien.ch.

Bei unsicherer Witterung findet der Gottesdienst in der
Wendelinskirche statt. Telefon 1600 (Rubrik 1) gibt bei
zweifelhafter Witterung ab Samstag, 08.00 Auskunft.
Die Info finden Sie ebenfalls auf unserer Webseite www.
seepfarreien.ch.
                                         Flavio Moresino

 In Vitznau wird am Sonntag, 17. Oktober um 09.00
 in der Pfarrkirche Erntedank gefeiert. Auch hierzu
 laden wir Sie recht herzlich ein.
Treiben Sie's bunt! farbenspiel.family - 16/2021 16. bis 30. September Luzerner Seepfarreien Greppen - Weggis - Vitznau
6  Luzerner Seepfarreien Greppen – Weggis – Vitznau                                             www.seepfarreien.ch

Gedankensplitter

Vom Zauber der Berge
Statt in die Kirche zu gehen, gehe ich lieber auf einen
Berg, dort fühle ich mich Gott näher, so sagen manche
Leute. Es hat etwas Wahres daran.

Angelus Silesius dichtete im Buch «Der cherubische Wan-
dersmann»:

«E     in Urgrund ist zwar Gott, doch wem
       er sich soll zeigen, der muss bis auf
die Spitz’ der ewgen Berge steigen.»

Berge sind bedeutungsvoll in Kulturen und Religionen. In
der Bibel spielen sie eine grosse Rolle. Sieben Mal geht
Jesus auf einen Berg gemäss dem Evangelisten Matthäus.
Der Berg ist für Jesus Ort des Gebetes, der Heilungen, der
Offenbarung und Lehre. Die Versuchung geschieht auf
einem Berg, die Speisung der Fünftausend, auch die Ver-
klärung und die Aussendung in alle Welt beim Abschied.
Es sind zwar keine Viertausender dort in Palästina. Doch
Wichtiges geschieht auf der Anhöhe. Es bewegt und ver-
zaubert die Herzen der Menschen.

Kürzlich fand ich das Gedicht von Hans Carossa. Es gibt
die Ankunft auf dem Gipfel wieder und blickt auf die Stre-
cke zurück, die gewandert wurde:

«U     nzugänglich schien der Gipfel;
       Nun begehn wir ihn so leicht.
Fern verdämmern erste Wege,
Neue Himmel sind erreicht.
Urgebirg und offne Länder
Schweben weit, in Eins verspielt.                            Bergler sind wir, Bewohner von Höhlen, geborene Vertei-
Städte, die wir nachts durchzogen,                           diger. So lese ich bei Thomas Hürlimann im «Abendspa-
Sind ein einfach-lichtes Bild.                               ziergang mit dem Kater» (S. 91). Das sei unsere Grösse und
                                                             unsere Beschränktheit. Der Schriftsteller rät dazu, Bergler
Helle Wolken streift herüber;                                zu bleiben, die das Verbergen lieben und das Horten. Zu-
                                                             dem sieht er eine Verpflichtung zum Träumen und zum
Uns umweht ihr Schattenlauf.
                                                             Ja-Sagen zu einer Rotkreuz-Schweiz, die sich im Konflikt-
Grosse blaue Falter schlagen                                 fall als landesgrosses Spital zur Verfügung stelle.
Sich wie Bücher vor uns auf.»
                                                                                                            Emilio Näf
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www.seepfarreien.ch                           Luzerner Seepfarreien Greppen – Weggis – Vitznau  7

Rückblick Seniorenausflug vom 16. August – Seraphisches Liebeswerk Solothurn

Ein gelungener Tag

Kleidersammelstelle im Seraphischen Liebeswerk.

Bei strömendem Regen startete der Bus mit den Senioren
der Seegemeinden, aber bald nach Eschenbach klarte das
Wetter auf, und wir durften uns auf einen sonnigen Tag
freuen. Nach einem Kaffeehalt in Wiedlisbach, einem rei-
zenden Kleinstädtchen, trafen wir in Solothurn ein.
Im Seraphischen Liebeswerk erwartete uns Schwester
Marie-­Theres zur Führung. In einem Film stellte sich der
Schwesternorden vor: Sein Hauptzweck ist der solidari-
sche Einsatz für benachteiligte Menschen. Sorgentelefon,
Beratungen, Schulungen, finanzielle Unterstützungen
füllen die Arbeitszeiten aus. Schwester Marie-Theres führ-
te uns in den reich gefüllten «Kleiderladen», wo Bedürftige
mit einem Ausweis kostengünstige Kleider erwerben kön-
nen. In der stimmungsvollen Antoniuskapelle treffen sich
die Schwestern täglich zum Gebet. Erstaunlich viele Ge-
bäude, aufgelockert durch blumengeschmückte Grünflä-
chen, gehören zum Ordensgelände.
Ein feines Mittagessen genossen wir im Hotel «Roter
Turm». Nachher blieb uns Zeit für einen individuellen
Bummel durch die schöne Stadt. Freundlicherweise er-
möglichte der Carchauffeur einigen Wanderwilligen auch
den Besuch der Verenaschlucht.
Für diesen interessanten und abwechslungsreichen Tag
danken wir herzlich der Organisatorin Susann Barmet und
dem Chauffeur Toni von der Firma Zemp.
                                          Erich Steiner
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8  Luzerner Seepfarreien Greppen – Weggis – Vitznau                                                  www.seepfarreien.ch

Biblische Erzählfiguren
                                                                jüngere Frau und ein älterer Herr bekleidet werden und
                                                                wie das Kleid des Engels aussehen soll. Es war spannend,
                                                                wie doch Vorstellungen unterschiedlich sein können.
                                                                Dank den Erfahrungen und dem Wissen von Irma hingen
                                                                die verschiedenen Tenüs jedoch bald am Bügel und schon
                                                                da spürten wir eine Verbindung zu jeder einzelnen Figur.

                                                                «A
                                                                               b und zu ertappten wir uns
                                                                               sogar dabei, wie wir mit unseren
                                                                               Figuren sprachen ...»

Wir sind immer wieder auf der Suche nach neuen und
anderen Möglichkeiten, um im Religionsunterricht oder
in den Gottesdiensten biblische Geschichten zu erzählen.

So entstand die Idee auf freiwilliger Basis, einige biblische
Figuren unter fachkundiger Anleitung von Irma Hocher,
Kursleiterin aus Hünenberg, herzustellen. An der letztjäh-
rigen Kirchgemeindeversammlung Weggis wurde der finan-
zielle Aufwand in verdankenswerter Weise gutgeheissen.

Nun galt es das Projekt gut vorzubereiten und so machte
sich ein dreiköpfiges Gestaltungsteam am 27. April mit
grosser Vorfreude auf den Weg nach Hünenberg. Alle drei
Frauen hatten vor Jahren bei Irma Hocher bereits Krippen-
figuren hergestellt. Die neuen Figuren werden jedoch ei-
niges grösser und so war es imposant, die doch sehr gros-
sen Grundgerüste von 70 cm zu sehen.

Am ersten Abend beschäftigten wir uns mit der Stoffaus-
wahl und teilten diese den Figuren zu. So diskutierten wir
sehr angeregt, mit welchen Kleiderfarben und Stoffen die

 Unter Wikipedia finden wir folgende
 Beschreibung zu biblischen Erzählfiguren
 Es sind kunsthandwerkliche Hilfsmittel zur Darstellung
 und zum Erzählen biblischer Geschichten. In verschie-
 denen Grössen (30, 50 und 70 cm) werden sie bei Bibel-
 arbeit, Unterricht, Seelsorge oder Ausstellungen be-
 nutzt, um die Geschichten der Bibel anschaulich und
 begreifbar zu machen. Sie haben kein Gesicht, um sie
 von ihrem Ausdruck her nicht festzulegen. Gefühle und
 Absichten werden durch Körpersprache ausgedrückt.              Der erste Schritt bestand darin, den Kopf in die richtige Form
                                                                zu schleifen und mit Schubimehlpaste zu überziehen.
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www.seepfarreien.ch                           Luzerner Seepfarreien Greppen – Weggis – Vitznau  9

Mit jedem Arbeitsschritt entstand eine Persönlichkeit,
die bald schon eine grosse Ausstrahlung zeigte.

Die weiteren Arbeitsschritte erläutern wir Ihnen
im nächsten Pfarreiblatt.
                                                           Durch das Einbinden der Beine und Arme mit Jerseystoff-
                  Für das Gestaltungsteam: Barbara Isele   streifen bekamen sie eine gute Stabilität.
Treiben Sie's bunt! farbenspiel.family - 16/2021 16. bis 30. September Luzerner Seepfarreien Greppen - Weggis - Vitznau
10  Luzerner Seepfarreien Greppen – Weggis – Vitznau                                             www.seepfarreien.ch

Abschluss der Erstkommunion 2021

Zeltweekend auf der Rigi

Bereits zum zweiten Mal fand das        Fackeln zu entzünden? Und tatsäch-         Nach ein paar Rangeleien näherten
Zeltweekend der Erstkommunion-          lich, schon bald entdeckten die Kinder     sich die Kinder einander immer mehr
kinder erst nach den Sommerferien       ein herrliches Feuer. Dort erwartete sie   an. Beim Anstehen am Feuer lernten
statt. Dafür wurden wir mit vorwie-     auch Luzia Winter, welche eine Rigi-       sich die Kinder besser kennen und so
gend sommerlichen Temperaturen          Geschichte vorlas. Es herrschte eine       konnte die gemeinsame Olympiade
belohnt.                                wunderbar-mystische Stimmung und           mit lustigen Spielen in gemischten
                                        die Kinder lauschten gespannt der          Gruppen starten.
Wie die Erstkommunionfeiern musste      Geschichte und den Geräuschen im
auch das Zeltweekend aufgrund der       Wald. War es wirklich ein Hirsch, der
Anzahl Kinder und der Coronasitua-      während der Geschichte plötzlich rief?
tion aufgesplittet werden.              Müde, zufrieden und etwas aufgeregt
Dank flexiblen Eltern starteten die     bezogen die Kinder ihre Zelte. Noch
Weggiser Kinder ihr Abenteuer bereits   viel musste dann im Zelt erzählt wer-
am Freitagabend.                        den. Doch plötzlich war der Schlaf
Gespannt und voller Tatendrang wur-     nicht mehr aufzuhalten.
den die Zelte in Beschlag genommen      Am anderen Morgen war schon bald
und die Umgebung erkundet. Bald         Tagwache. Die Zelte mussten bereits
schon kam der Hunger und so freuten     wieder geräumt werden, damit die
sich alle auf ein feines Znacht.        Gruppen aus Vitznau und Greppen
Als es dann langsam eindunkelte,        sich einrichten konnten.
machte sich die Gruppe auf den Weg      Nach einem feinen Zmorge und einer
zum Känzeli. Dort erwartete uns eine    Partie Minigolf trafen sich um 11.15
sensationelle Abendstimmung, inklu-     alle Erstkommunionkinder der See-
sive Fast-Vollmond!                     pfarreien in der Felsenkapelle zu
Auf dem Weg zurück war die Span-        einem gemeinsamen Gottesdienst.
nung gross: Gab es wirklich auf Rigi    Anschliessend versammelten sie sich
Kaltbad irgendwo ein Feuer, um die      zum Bräteln auf dem Spielplatz.
www.seepfarreien.ch       Luzerner Seepfarreien Greppen – Weggis – Vitznau  11

                       Am Ende des Nachmittags schauten         Leider war die zweite Nacht auf der
                       einige Weggiser Kinder mit Wehmut        Rigi eine gewittrige Sache. Doch dies
                       zu den Zelten und versuchten die Lei-    tat der Stimmung keinen Abbruch.
                       tenden zu überzeugen, dass es für sie    Nach einem reichhaltigen Frühstück
                       bestimmt noch Platz hätte für eine       und mit vielen schönen Erlebnissen
                       zweite Nacht auf der Rigi.               im Gepäck machten sich die Kinder
                       Auch die Kinder aus Vitznau und Grep-    aus Vitznau und Greppen wieder auf
                       pen wurden vom Küchenteam ver-           den Heimweg.
                       wöhnt und erlebten einen interessan-
                       ten Abend mit Luzia Winter. Auf der      Ohne die tatkräftige Hilfe engagierter
                       «Steinstössi» gab sie ihnen spannende    Eltern wäre das Zeltweekend der Erst-
                       Einblicke in die Tradition der Sennen-   kommunionkinder nicht möglich ge-
                       gesellschaft und erzählte auf dem        wesen. Ein herzliches Dankeschön
                       Dorfplatz Highlights aus der Blütezeit   ihnen allen und auch den Kirchge-
                       der Hotellerie. Bei der Felsenkapelle    meinden für ihre Unterstützung.
                       begaben wir uns auf die Spuren des
                       «kalten Bads». Eine Fackelwanderung
                       und das anschliessende Lagerfeuer                 Für das Zeltweekend-Team:
                       rundeten den Tag ab.                                      Myriam Brauchart
12  Luzerner Seepfarreien Greppen – Weggis – Vitznau                                            www.seepfarreien.ch

23./24. August 2021

Pastoralraumteam-Klausur
in der Stella Matutina in Hertenstein

Ein rotes Tuch lag in der Mitte des Kreises. Und weil wir     Wir stellten uns anschliessend dem Thema der Kritik. Men-
keine roten Tücher fürchten, legten wir zu Beginn unsere      schen von aussen kommen auch mit ihrer Kritik zu uns. In
mitgebrachten Symbole darauf: Mit einer Pyritsonne,           der Kritik stecken Herzensanliegen der Menschen. Hinter
einem doppelten Wegweiser, einem Labyrinth, einem             jeder Überzeugung brennt ein Feuer. Diese ganz unter-
Holzherz, dem Bruder-Klaus-Rad und einem Radio haben          schiedlichen, teilweise widersprüchlichen Anliegen und
wir einander mitgeteilt, wofür gerade unser Herz brennt.      damit die Menschen ernst nehmen, im Blick auf das Ganze
Damit glich das rote Tuch ein bisschen einem Feuer in der     durchdenken, durchfühlen, abwägen, Inhalte und Verant-
Kreismitte. Das innere Feuer ist immer der Motor, der die     wortung klären, neu entscheiden: das ist hohe Kunst des
äusseren Engagements antreibt. Und dieses war stets spür-     Lebens. Die Möglichkeiten und Grenzen von Handlungs-
bar im Gruppenprozess dieser beiden Tage.                     spielräumen werden von Menschen ganz unterschiedlich
                                                              eingeschätzt. Einander und sich selber ernst nehmen
Eine Standortbestimmung kristallisierte die momentan          heisst auch, zu den eigenen Grenzen zu stehen und damit
wesentlichen Themen heraus. Wir schauten auf die Stär-        möglicherweise jemand enttäuschen zu müssen. Auch Be-
ken und Ressourcen im Team und auf das ihnen innelie-         freiung von einer Täuschung führt weiter. Ein Wort von
gende Potenzial für unser Wirken.                             Ingeborg Bachmann war uns Wegweiser: «Wahrheit ist den
                                                              Menschen zumutbar.» Und Max Frisch rät zum Thema
Das Nächste war das Anpacken. Wir sahen den Heraus-           «Wahrheit», dass wir sie einander nicht wie einen nassen
forderungen und Bedenken ins Auge. Es bleibt stets Auf-       Waschlappen ums Gesicht schleudern, sondern wie einen
gabe, diese mit den Ressourcen zu verbinden und einer-        warmen weichen Mantel zum Hineinschlüpfen anbieten.
seits lösungsorientierte Ideen zu realisieren, andererseits   Anders gesagt: Der menschlichen Harmoniebedürftigkeit
Vertrauen in den Hl. Geist zu finden für den Teil, den wir    Rechnung tragen lohnt sich. Wieder anders gesagt: Liebe
nicht selber in der Hand haben.                               deinen Nächsten, wie dich selber.
www.seepfarreien.ch                         Luzerner Seepfarreien Greppen – Weggis – Vitznau  13

Die Lieder vom tragenden Aufwind, vom Wirken Jesu und
vom Vertrauen haben diesen Prozess abgerundet und
unseren Kopf entspannt.

Ein weiterer Fokus war die Dynamik zwischen unserem
Pastoralraum als Ganzes und den einzelnen Pfarreien in
ihrem je eigenen Profil. Die Balance zwischen dem Zu-
sammenwachsen im Dreierbund und der je eigenen Ent-
faltung vor Ort braucht sowohl Grossherzigkeit und Tole-
ranz wie auch Fingerspitzengefühl und Liebe zum Detail.
Wie können wir möglichst alle Generationen erreichen
und zusammen die Entwicklung so gestalten, dass sie
möglichst viele anspricht und einbezieht? Diese Frage be-
schäftigt uns. Es braucht alle für das Gelingen der Wege,
die sich anbieten.

Im kommenden Jahr 2022 können wir zehn Jahre seit der
Gründung des Pastoralraumes feiern. Die Kirche lebt von
den Menschen, die sich engagieren, von uns allen in den
Seepfarreien. Und wir alle haben in diesem Jahrzehnt
einen Weg gemacht, auf den wir stolz sein dürfen. Ein freu-
deweckender Hauptakzent im Jubiläumsjahr wird uns auf
weite Zeit hinaus erhalten bleiben: Vor zwei Jahren haben
wir im Pastoralraumteam beschlossen, einen Besinnungs-
weg zu errichten. Verschiedene Stationen im Pastoral-         nen uns das Zusammensein bei einem Glas Wein. Da kom-
raumgebiet werden dazu einladen, einige wesentliche           men meistens auch persönliche Themen ins Gespräch.
Lebensfragen zu bewegen und unseren menschlichen              Dieser Baustein ist ein wertvolles Geschenk für das ge-
Herzensanliegen auf den Grund zu gehen.                       meinsame Unterwegssein als Pastoralraumteam. Diesmal
                                                              haben wir auch mit Heiterkeit auf Emilio angestossen, der
Inzwischen arbeitet eine Gruppe mit Mitgliedern aus allen     an diesem Tag Geburtstag hatte.
drei Pfarreien und verschiedenen Generationen ehren-
amtlich und sehr intensiv an diesem Weg: Luzia Winter,
Angelika Schleiss, Ueli Krummenacher, Judith Lang, Luzia
Zimmermann, Alessandro Luthiger, Christoph Urbancek;
Leitung: Karin Marti. Wir haben uns diese Tage Zeit ge-
nommen, das bereits Erarbeitete wieder anzuschauen und
das entsprechende Budget zu diskutieren. Der Einsatz der
Arbeitsgruppe ist unsäglich toll! Wir möchten den Mitglie-
dern an dieser Stelle grosse Wertschätzung aussprechen
und ihnen von Herzen danken! Dieser Weg wird bald sei-
nen Namen bekommen. Da lassen wir uns überraschen.
Alle werden zur Einweihung im kommenden Jahr einge-
laden sein.                                                   Es bleibt der herzliche Dank an die Schwestern der Stella
                                                              Matutina, die uns ihren schönen Ort zur Verfügung stell-
Die Qi-Gong-Übung auf dem Balkon mit dem Blick über           ten, an Eva-Maria Imboden, die uns supervisorisch-
den See hat Weitblick mit Tiefgang verbunden und uns          moderierend durch den Prozess begleitete, an jedes Team-
ganzheitlich wahrnehmen lassen, wie wir als Individuen        mitglied für den Einsatz mit Herzensfeuer und an Sie alle,
und als Team miteinander verbunden sind.                      die unsere Arbeit immer wieder wertschätzen und das
                                                              Ihrige zum gemeinsamen Weg beitragen!
Als wahrliche Kostbarkeit der Klausurtage erweisen sich
jeweils die Nikodemus-Stunden. Zur Abenddämmerung                                          Für das Pastoralraumteam:
des ersten Tages lassen wir die Arbeit hinter uns und gön-                                             Susann Barmet
14  Thema

«Nähen mit Migrantinnen» in der Pfarrei Reussbühl

Kunstwerke aus der Nähmaschine
Am Anfang standen ausrangierte
Blachen. Als die Pfarrei diese ge-
schenkt bekam, hatte das Team die
Idee, aus diesen mit Migrantinnen
Taschen zu nähen. Seither sind
kunstvolle Werke entstanden.

«Geht's bei dir?», fragt Brigitte Eicher
eine junge Frau, die im Pfarreihaus in
Reussbühl hinter einer von vier Näh-
maschinen sitzt. Eine Frau (31) aus
Eritrea braucht ihre Unterstützung
beim Nähen eines Kirschstein-Säck-
leins in Form einer Maus. Mit raschem
Blick erkennt Eicher, dass die Naht zu
früh zugenäht wurde, und sie zeigt ihr,
wie sie weiterfahren kann.
«Das Praktische ist bei diesem Ange-
bot sehr wichtig», erklärt die Kateche-
tin, die im Erstberuf Damenschneide-       Diese Eritreerin näht bereits das dritte Kirschstein-Säckli.      Bilder: Sylvia Stam
rin gelernt hat. In der Vorwoche hatte
sie gezeigt, wie die Frauen beim Er-       fensichtlich geübt im Nähen. «Die         mit Migrantinnen» von Esther Nuss-
stellen der Maus vorgehen sollen.          Maus ist für meine Enkelin», sagt die     baumer, in der Pfarrei zuständig für
Heute sind die vier Anwesenden sehr        Albanerin aus Mazedonien, Mutter          Diakonie und Integration. «Die Frauen
konzentriert und selbständig an der        von drei erwachsenen Kindern. Sie         melden sich bei mir, wenn sie Hilfe
Arbeit. Die Frau neben ihr (55) ist of-    habe schon in ihrer Heimat genäht,        brauchen, etwa beim Ausfüllen von
                                           aber lediglich privat.                    Formularen», erklärt Nussbaumer. Sie
                                                                                     frage dann nach, ob sie Interesse am
                                           «Irgendwie geht’s schon»                  Nähen hätten. Der Rest sei Mund-zu-
                                           Erst zum dritten Mal hier ist eine        Mund-Propaganda. «Die Nachfrage ist
                                           weitere Eritreerin (63). In dieser Zeit   gross, darum dürfen die Einzelnen je-
                                           hat sie bereits ein Kissen und zwei       weils nur einige Monate bleiben, damit
                                           Mäuse genäht. Zuhause habe sie bis-       möglichst viele eine Chance haben.»
                                           her lediglich geflickt, erklärt sie mit
                                           Hilfe ihrer jüngeren Landsfrau (30),      Verkauf an der Chilbi
                                           die aus dem Tigrinischen übersetzt.       In den wöchentlichen Kursen sind
                                           Aber Mäuse? Sie verneint lachend.         in den letzten drei Jahren wahre
                                           «Die Frauen, die zum Nähen kommen         Kunstwerke entstanden: Etuis, Fin-
                                           möchten, haben zuerst ein paar Stun-      ken, Kochschürzen, Windeltaschen,
                                           den Deutsch gehabt», sagt Brigitte        Wärmesäcke für Kartoffeln, vieles da-
                                           Eicher. Dennoch ist die sprachliche       von aus Reststoffen. Ein Teil der Werke
                                           Verständigung nicht einfach, «aber        wird jeweils an der Chilbi angeboten
                                           irgendwie geht es dann schon», lacht      oder kann im Pfarreihaus gekauft wer-
                                           Eicher, und wird zu Hilfe gerufen, weil   den. Aus dem Gewinn wiederum wird
Brigitte Eicher zeigt weitere Nähwerke,    sich eine Nähnadel verkrümmt hat.         Material für neue Werke erworben.
hier ein Etui.                             Initiiert wurde das Projekt «Nähen                                   Sylvia Stam
                                                                                                                       Agenda  15

Hofkirche St. Leodegar Luzern                     Lassalle-Haus Bad Schönbrunn                    Radiotipps
Abschiedskonzert von                              Spirituelle Biografiearbeit
Organist Wolfgang Sieber                                                                          Perspektiven
                                                  Unter dem Titel «When I’m Sixty-Four»
                                                                                                  Spezialseelsorge und Corona
                                                  sind Menschen kurz vor oder bereits
Bild: zVg

                                                  während der Pensionierung zu einer              Während des Lockdowns letztes Jahr
                                                  Reflexion eingeladen. In dieser Le-             waren soziale Kontakte in Gefäng-
                                                  bensphase lohnt es sich ganz beson-             nis und Spital eingeschränkt. Seel-
                                                  ders, zurückzublicken und sich exis-            sorgende waren oft die einzigen, die
                                                  tenziellen Lebensfragen neu zu stellen.         Gefangene und Patient*innen besu-
                                                  Die Verbindung von Biografiearbeit              chen konnten. Die SRF-Religions-
                                                  und einer christlich verwurzelten, offe-        redaktion sprach im Frühling 2020 mit
                                                  nen Spiritualität gibt Einzelnen und            Spezialseelsorger*innen. Wie erging
                                                  Paaren die Möglichkeit, sich innerlich          es den Menschen seither, was für The-
                                                  neu auszurichten und nach Kraftquel-            men ergaben sich weiter?
                                                  len für den neuen Lebensabschnitt zu            So, 19.9., 08.30 und Do, 23.9., 15.00, SRF 2
Der Orgelsommer findet seit 1993 mit              suchen.
wöchentlichen Konzerten des Hofor-                Fr, 24. bis So, 26.9., Lassalle-Haus Bad        Perspektiven
ganisten und anderer Musiker von Juli             Schönbrunn | Kosten: Fr. 290.– zzgl. Kost und   Kirche und Kolonialismus
                                                  Logis | Leitung: Theres Spirig-Huber und Karl
bis September statt, 2021 zum letzten             Graf. Infos und Anmeldung: lassalle-haus.org    Der Verbund Mission 21 liess in his-
Mal unter der künstlerischen Leitung
                                                                                                  torischen Studien seine eigene Ver-
von Hoforganist Wolfgang Sieber, der
                                                  Kapuzinerkloster Wesemlin Luzern                gangenheit klären. Die Ergebnisse
im Herbst 2021 vom neuen Organis-
                                                  Exerzitien im Alltag                            werden nun öffentlich und auf Augen-
ten Stéphane Mottoul abgelöst wird.
                                                                                                  höhe mit den Kirchen des Südens dis-
Das letzte Konzert des Orgelsommers
                                                                                                  kutiert. Eine Debatte über Rassismus,
                                                  Bild: sys

ist zugleich das letzte von «Wolfgang
                                                                                                  Klassismus und die Folgen des Kolo-
Sieber & Friends».
                                                                                                  nialismus heute.
Fr, 24.9., 20.00 Uhr, Hofkirche Luzern | Infos/
Anmeldung: hoforgel-luzern.ch/orgelsommer                                                         So, 26.9., 08.30 und Do, 30.9., 15.00, SRF 2

Zentrum Ranft
                                                                                                  Fernsehtipp
Weg des Herzens
                                                                                                  Sternstunde Religion
«Weg des Herzens – west-östliche Spi-                                                             Spirituelle Wege: Unterwegs
ritualität»: Unter diesem Titel lädt das          Unter dem Motto «Kraft aus der Stille»          in der Zentralschweiz
«Zentrum Ranft» zu Referaten mit                  sind die Teilnehmenden eingeladen,
                                                                                                  Norbert Bischofberger ist im Gebiet
Podiumsdiskussion ein. Eine Veran-                sich über fünf Wochen hinweg jeden
                                                                                                  rund um den Vierwaldstättersee un-
staltung in der Reihe «Ranfter Gesprä-            Tag 20–30 Minuten Zeit für Stille und
                                                                                                  terwegs. Er besucht Menschen, die ein
che». Mit dem «Weg des Herzens» ist               Besinnung zu nehmen und am Abend
                                                                                                  Leben hinter sich gelassen, Grenzen
eine spirituelle Praxis gemeint, die              10 Minuten für die Rückschau auf den
                                                                                                  überschritten haben: einen Zenbud-
Menschen aller Religionen zusam-                  Tag. Sie treffen sich einmal in der Wo-
                                                                                                  dhisten im Felsentor auf der Rigi, eine
menführen kann, heisst es in der Aus-             che mit anderen Teilnehmenden, um
                                                                                                  Eremitin und die «fliegenden Yogis» in
schreibung. Es referieren Abt Maria-              sich über Erfahrungen auszutauschen
                                                                                                  Seelisberg.
nus Bieber vom Kloster Niederaltaich              und Impulse für die Woche zu erhal-
                                                                                                  So, 26.9., 10.00, SRF 1
(D), Christoph Gellner, Dozent an der             ten. Die Abende bauen inhaltlich auf-
Universität Luzern, Gisela Bryson,                einander auf. Nach einem Infoabend
Kontemplationslehrerin, und Ursula                entscheidet man sich für alle Abende.
Bründler Stadler, Theologin und Di-
                                                  Infoabend: Di, 12.10., 19.30 Uhr, Kloster-
rektorin des «Zentrum Ranft».                     kirche. Weitere Termine: Di, 19.10.,
Fr, 24.9. bis So, 26.9., Zentrum Ranft,           Di, 26.10., Di, 2.11., Di, 9.11., Mo, 15.11.
Flüeli-Ranft.| Die «Ranfter Gespräche» können     jeweils 19.30–21.15 Uhr | Leitung: Br. Beat
integral von Freitag bis Sonntag gebucht          Pfammatter, Sr. Barbara Haefele | Kosten:
werden oder einzelne Teile davon separat.         Fr. 150.– | Infos und Anmeldung: barbara.
Infos und Anmeldung: zentrumranft.ch              haefele@kapuziner.org, 079 774 74 12            Morgensonne auf der Rigi. Bild: Rigibahnen
16  Schwerpunkt

Neue Oberin im Kloster Gerlisberg

Den Tag nehmen, wie er kommt
Seit Oktober 2020 leitet Sr. Maria            men, wieder andere seien schlicht

                                                                                          F
Raphael Märtens (36) die Gemein-              traurig gewesen, dass sie nun weit                ür die Maua-Schwes-
schaft der Kapuzinerinnen im Klos-            weg sei – nicht nur in der Schweiz,
ter St. Anna Gerlisberg in Luzern.            sondern darüber hinaus in einem ge-               tern ist es selbstver-
Die junge Frau Mutter blickt der offe-        schlossenen, kontemplativen Kloster.              ständlich, dass sie zu
nen Zukunft des Klosters gelassen                                                         ihrer Mutter schauen, wenn
entgegen.                                     Nach Hause kommen
                                              «Ich hatte als kleines Kind schon die
                                                                                          diese betagt ist.
«Ich weiss, was ich will», sagt Sr. M.        Sehnsucht, ins Kloster zu gehen», sagt                 Sr. Maria Raphael Märtens
Raphael und lacht. Die neue Frau              die Ordensfrau mit einem Blick, als
Mutter der zehnköpfigen Schwes-               wäre dies das Selbstverständlichste
terngemeinschaft sitzt im Garten des          auf der Welt. Eines Tages wusste die
Klosters Gerlisberg, hoch über dem            gelernte Sozialbetreuerin, dass es nun      che Versprecher der Tansanierinnen.
Vierwaldstättersee. Sie erzählt von der       Zeit für diesen Schritt war. Sie besuchte   Dennoch verhehlt sie nicht, dass das
Reaktion ihrer evangelischen Familie,         verschiedene Klöster in Deutschland         Zusammenleben auch herausfor-
als sie zum katholischen Glauben kon-         und in der Schweiz. «Als ich an die         dernd sein kann. «Sie sind sehr spon-
vertierte. Sr. M. Raphael wurde 1985          Pforte von Gerlisberg kam, war es, als      tan, wir eher strukturiert. Manchmal
in Magdeburg, damals noch DDR, ge-            käme ich von einer langen Reise nach        muss man sie richtig ausbremsen.»
boren; ihr Grossvater und zwei On-            Hause.»
kel waren evangelische Pfarrer. Von           Das war 2004, als noch 16 Schwestern        Zu Dorothea gebetet
«Hochverrat» war da die Rede, der to-         im Kloster lebten. «Wir haben mit           Die Zusage, die Leitung der Gemein-
lerantere Teil habe es gelassen genom-        offenen Karten gespielt», sagt sie mit      schaft zu übernehmen, sei ihr nicht
                                              Bezug auf den schon damals hohen            leichtgefallen, gesteht sie. «Ich habe
                                              Altersdurchschnitt der Schweizer            mit mir gekämpft und Dorothea, die
                                              Schwestern. Heute steht sie einer           Frau von Bruder Klaus, um Unter-
                                              zehnköpfigen Gemeinschaft vor, wo-          stützung gebeten.» Zukunftsängste
                                              bei die Hälfte der Schwestern aus           hätten sie gequält: «Wie kriege ich
                                              Maua in Tansania kommt (siehe Kas-          diese Verantwortung hin? Akzeptieren
                                              ten rechts). Obschon die ehemalige          die Schwestern mich als Oberin?»
                                              Missionsstation inzwischen eine ei-         Heute ist beides kein Thema mehr.
                                              genständige Gemeinschaft ist, bleibt        Die Gemeinschaft hat allerdings zu-
                                              Gerlisberg sozusagen das Mutter-            sammen mit dem Stiftungsrat die Auf-
                                              kloster.                                    gaben neu strukturiert. «Die Auf-
                                                                                          gaben, die meine Vorgängerin Sr. M.
                                              Bereichernd und fordernd                    Nicola innehatte, sind nun auf acht
                                              «Für die Maua-Schwestern ist es             Köpfe verteilt», sagt Sr. M. Raphael.
                                              selbstverständlich, dass sie zu ihrer       «Dadurch habe ich sehr viel Zeit.»
                                              Mutter schauen, wenn diese betagt           Etwa für den Kräutergarten des Klos-
                                              ist. Die ausgewählten Schwestern            ters, der auf ihre Initiative zurückgeht
                                              empfinden es als grosse Ehre, hier-         und in dem Kräuter für Tee, Sirup, Salz
                                              herzukommen.» Sr. M. Raphael liebt          oder Kräuterschnaps wachsen. Bis auf
                                              die Rhythmusinstrumente, mit denen          den Schnaps sind die Produkte im
                                              die afrikanischen Mitschwestern an          Klosterladen erhältlich. Auch hier hilft
Gartenarbeit gehört zu den liebsten           Hochfesten Gottesdienste und Chor-          die Oberin aus, ebenso beim Versand
Tätigkeiten von Sr. M. Raphael.               gebete bereichern. Auch lachen sie          der Hostien aus der klostereigenen
                  Bild: Martin Dominik Zemp   viel zusammen, etwa über sprachli-          Hostienbäckerei.
                                                                                                Schwerpunkt  17

Sr. M. Raphael (36) ist evangelisch aufgewachsen. Dennoch spürte sie schon als Kind die Sehnsucht, ins Kloster
zu gehen.                                                                                         Bild: Martin Dominik Zemp

Nachdem das Kloster im Frühling des       montags «eine Sitzung nach der an-
vergangenen Jahres infolge des Lock-      deren» hat. Eigentliche Ziele für ihre     In Luzern und Tansania
downs Kurzarbeit anmelden musste,         Amtszeit hat sie nicht. «Ich nehme         Das Kloster St. Anna ist seit 1498 in
zieht die Nachfrage nach Hostien in-      jeden Tag, wie er kommt», sagt sie         Luzern beheimatet, seit 1904 auf
zwischen wieder an, erzählt Sr. M.        ruhig. Auch die Frage nach der Zu-         dem Gerlisberg. Die Kapuzinerin-
Raphael. Zeit für die tägliche Stunde     kunft des Klosters scheint ihr bislang     nen pflegen die tägliche Anbetung,
Anbetung und für das Vorbereiten der      keine schlaflosen Nächte zu berei-         arbeiten in Haus und Garten und
Wortgottesdienste bleibt ihr ebenfalls.   ten. Obschon ihre Stellvertreterin Sr.     betreiben eine Hostienbäckerei.
«Ich liebe die Liturgie, wir haben hier   Scholastika eine Maua-Schwester sei,       1966 gründeten drei Schwestern
so viele Freiheiten», sagt die junge      könnte diese die Leitung des Luzer-        in Maua (Tansania) ein Kloster für
Oberin, die auch als Sakristanin am-      ner Mutterklosters nicht überneh-          afrikanische Frauen. Dieses ist seit
tet, strahlend.                           men. «Kirchenrechtlich sind sie eine       1995 eigenständig, zur afrikani-
                                          eigene Gemeinschaft.»                      schen Gemeinschaft gehören der-
Gespräche führen                          Ein Zusammenleben mit anderen Or-          zeit 100 Schwestern an fünf Stand-
Zu ihren eigentlichen Führungsauf-        densgemeinschaften wie etwa beim           orten. Unterstützung erhalten sie
gaben gehört das Leiten der Konvente,     benediktinischen Zentrum in Sarnen         von Luzerner Pfarreien und vom
die jeweils auf die Hochfeste hin im      wäre eine Option. Denkbar ist für Sr.      Verein «Pro Maua». In Luzern
Refektorium stattfinden, oder – selte-    M. Raphael auch eine Erweiterung           leben heute fünf europäische
ner – im Konfliktfall. Besonders wich-    der Gemeinschaft mit Frauen, die           Schwestern zwischen 36 und 92
tig ist es ihr, Gespräche zu führen,      weniger kontemplativ leben als die         Jahren sowie fünf afrikanische zwi-
etwa mit den Angestellten der Hos-        Schwestern, eine Art Beginen. Kon-         schen 33 und 65 Jahren. Letztere
tienbäckerei und der Krankenstube         krete Schritte in diese Richtung sind      bleiben jeweils für drei Jahre.
oder mit dem Stiftungsrat. Dadurch        derzeit jedoch nicht geplant.              kloster-gerlisberg.ch
kann es vorkommen, dass sie jeweils                                 Sylvia Stam
18  Aus der Kirche

Luzern                                     Drei Kirchgemeinden                                 Kleines Kirchenjahr
                                           Fusion im Michelsamt geplant             Für die Ernte danken
Bibelpastorale Arbeitsstelle
                                           Die Kirchgemeinden Beromünster,          Gemüse, Früchte, Getreide zu ern-
Winfried Bader neuer Leiter
                                           Neudorf und Schwarzenbach sollen         ten, ist mit viel Arbeit verbunden
                                           auf 2023 fusionieren. Ihre Kirchenräte   und zudem abhängig vom Wetter-
                                           haben die Vorarbeiten für den Zusam-     glück. In früheren Zeiten war dies
                                           menschluss aufgenommen, wie sie im       nicht selten eine existenzielle Fra-
                                           Michelsämter Pfarreiblatt berichten.     ge. Wenn im Herbst die Ernte ein-
                                           Geplant ist, die Urnenabstimmung am      gefahren und der Wintervorrat ge-
                                           15. Mai 2022 durchzuführen.              sichert ist, wird darum auch heute
Bild: zVg

                                           Die Kirchgemeindefusion im Michels-      noch gefeiert: am Erntefest, am
                                           amt wäre die dritte im Kanton. Uffi-       Winzerfest, an der Älplerchilbi.
                                           kon-Buchs und Dagmersellen schlies-      Die katholische Kirche sieht für das
Der in Luzern tätige Theologe Win-
                                           sen sich auf 2022 zur Kirchgemeinde      Erntedankfest im Herbst keinen
fried Bader (*1959) leitet ab Dezember
                                           Hürntal zusammen. Bramboden und          eigenen Tag vor, weil der Zeitpunkt
mit einem 80-Prozent-Pensum die
                                           Romoos wollen auf den gleichen Zeit-     der Ernte nach Erzeugnissen und
Bibelpastorale Arbeitsstelle in Zürich.
                                           punkt fusionieren. Hier stehen die       Regionen unterschiedlich ist.
Er folgt in diesem Amt auf Detlef He-
                                           Volksentscheide aber noch aus.           Im Gottesdienst zum Erntedank
cking, der neu Pastoralverantwortli-
                                                                                    tragen die Gläubigen zusammen
cher im Bistum Basel ist.
                                           Schweiz                                  mit den Gaben von Brot und Wein
Als Präsident des Vereins «theolo-
                                                                                    weitere «Früchte der Erde und der
giekurse.ch» und Vorstandsmitglied
                                           Evangelische Kirche Schweiz              menschlichen Arbeit» zum Altar.
des Theologisch-pastoralen Bildungs-
                                           Rita Famos entschuldigt sich             Mit den Naturalien bringen sie
instituts kennt Bader die Deutsch-
                                           bei Missbrauchsopfer                     einen Teil ihres Lebens vor Gott
schweizer Bildungslandschaft gut.
                                                                                    und vertrauen es ihm an: die auf-
Der Deutsche ist seit 2005 als Pfar-
                                                                                    gewendete Zeit und Mühe ihrer
reiseelsorger in der Schweiz tätig, zu-
                                                                                    Arbeit, die Freuden und Sorgen
letzt in der Luzerner Pfarrei St. Maria
                                                                                    eines Erntejahres.
zu Franziskanern. Hier wird er wei-
                                           Bild: Sylvia Stam

                                                                                    Der Brauch, nach Abschluss der
terhin einmal monatlich den liturgi-
                                                                                    Ernte einen besonderen Gottes-
schen Dienst übernehmen.
                                                                                    dienst zu feiern, reicht bis ins dritte
                                                                                    Jahrhundert zurück. Das Fest er-
Universität Luzern                                                                  freut sich grosser Beliebtheit, ob-
Fonds unterstützt Flüchtlinge                                                       schon nur eine Minderheit der Be-
                                           Die Evangelische Kirche Schweiz
                                                                                    völkerung in der Landwirtschaft
Die Universität Luzern schafft einen       (EKS) hat Missbrauchsvorwürfe gegen
                                                                                    tätig ist.       Liturgisches Institut
Fonds für Menschen mit Fluchterfah-        ihren damaligen Präsidenten Gott-
rung. Damit können Studierende             fried Locher untersuchen lassen. In
unterstützt werden, die in der Schweiz     einem Bericht attestiert sie den Vor-
Asyl erhalten haben oder vorläufig         würfen Glaubwürdigkeit. Vor den Me-
aufgenommen sind und die Zulas-            dien entschuldigte sich die aktuelle
sungsbedingungen zum Studium er-           EKS-Präsidentin Rita Famos bei der
füllen, teilt die Universität mit. Der     Betroffenen «für das erfahrene Leid
Fonds ist als Ergänzung zu anderen         und den langen Weg, sich Gehör zu
Unterstützungen und für die Dauer          verschaffen». Die Frau hatte im März
des ganzen Studiums angelegt. Der          eine Beschwerde eingereicht. «Solche
Fonds ist mit 130 000 Franken dotiert,     Beschwerden sollen auf allen Ebenen
die aus privaten Zuwendungen stam-         der Kirche behandelt werden, auch
men. Er geht auf eine Initiative des       wenn es Leitungspersonen betrifft»,      Erntedank-Dekoration in der
Instituts für Sozialethik zurück, dieses   so die EKS-Präsidentin. Locher war im    Pfarrei Schüpfheim.
feiert 2021 sein 40-Jahr-Jubiläum.         Zusammenhang mit der Beschwerde                        Bild: Imelda Corradini-Stadler
Informationen: unilu.ch                    im Mai 2020 zurückgetreten.
                                                                                                                   Aus der Kirche  19

Schweiz                                                  Schweizerische Kirchenzeitung
                                                                                                           Treffpunkt Buch
                                                         Schreibwettbewerb für Junge
Direktor Caritas Schweiz                                                                                   Die Weisheit in Märchen
Peter Marbet tritt zurück
                                                         Wo wird die Kirche in 190 Monaten                 und religiösen Geschichten
                                                         stehen? Was wird für sie wichtig wer-
                                                                                                                                Was verbin-
                                                         den? Wohin wird sie sich entwickeln?
                                                                                                                                det Aschen-
                                                         Diese Fragen stellt die Schweizerische
                                                                                                                                puttel mit dem
                                                         Kirchenzeitung (SKZ) jungen Men-
                                                                                                                                biblischen
                                                         schen zwischen 20 und 35 Jahren. Ihre
                                                                                                                                König David?
Bild: Pia Neuenschwander

                                                         Antworten sollen diese in Form eines
                                                                                                                                Rotkäpp-
                                                         Essays von 4000 Zeichen verfassen.
                                                                                                                                chen mit
                                                         Angesprochen sind Theolog*innen,
                                                                                                                                dem Wolf von
                                                         Religionspädagog*innen, aber auch
                                                                                                                                Gubbio aus
                                                         kirchlich Interessierte. Zu gewinnen
                                                                                                                                den Legenden
                                                         gibt es eine Ferienwoche für zwei Per-
                                                                                                           um den hl. Franziskus? Oder das
Peter Marbet, seit Anfang 2021 Direk-                    sonen auf der Alp Flix sowie Bücher-
                                                                                                           Sterntalermädchen mit der Witwe
tor von Caritas Schweiz, hat sein Amt                    gutscheine. Anlass für den Wettbe-
                                                                                                           von Sarepta, der Elija begegnet?
Mitte August überraschend niederge-                      werb ist das 190-Jahr-Jubiläum der
                                                                                                           Sowohl die Grimm’schen Mär-
legt. Beide Parteien seien «überein-                     SKZ, das diese 2022 feiern wird. Die
                                                                                                           chen wie die Bibel erzählten mit-
gekommen, das Arbeitsverhältnis auf-                     SKZ ist das Amtsblatt aller Schweizer
                                                                                                           tels Bildern von existenziellen
zulösen», heisst es in der Mitteilung                    Bistümer ausser Lugano. In der Jubilä-
                                                                                                           Wahrheiten, so die These des Lu-
von Caritas Schweiz. Die Gründe lä-                      umsausgabe vom Juni 22 werden die
                                                                                                           zerner Theologen Josef Imbach.
gen «in unterschiedlichen Auffassun-                     prämierten Essays abgedruckt.
                                                                                                           Beide zeigten, dass «unsere Welt
gen von Führung und Zusammen-                            Einsendeschluss: 6.1.2022 an redaktion@
                                                         kirchenzeitung.ch | Infos: kirchenzeitung.ch/     nicht heil ist. Und dass wir hoffen
arbeit», teilt das Hilfswerk mit Sitz in
                                                         article/die-kirche-in-190-monaten-22754           dürfen, dass das Böse nicht das
Luzern mit. Während seiner Zeit als
                                                                                                           letzte Wort erhält», schreibt er im
Direktor sei der wichtige Themen-
                                                                                                           Vorwort.
schwerpunkt der Klimagerechtigkeit
etabliert und weiterentwickelt wor-                                                                        Seine zehn Märchendeutungen
den, würdigt Caritas Schweiz das kur-                                                                      stützen sich auf die Erkenntnisse
ze Wirken des scheidenden Direktors.                                                                       der Psychologin Verena Kast und
Vorübergehend würden die Geschäfte                                                                         des Psychoanalytikers und Theo-
vom stellvertretenden Direktor Hans                                                                        logen Eugen Drewermann. Im-
Krummenacher geführt. Marbet war                                                                           bach zieht dabei zahlreiche Paral-
Nachfolger des langjährigen Direktors                    Eine Ferienwoche auf der Alp Flix (GR)            lelen vor allem zu literarischen,
Hugo Fasel.                                              winkt als Hauptpreis.                             aber auch zu biblischen und an-
                                                                Bild: Matthias Nutt/Graubünden Tourismus   deren religiösen Geschichten.
                                                                                                           Er spart nicht mit Kritik an ein-
                    So ein Witz!                                                                           seitig moralischer Märchendeu-
                                                         Abschiedsfeier Weihbischof Theurillat             tung, deren Ursprung er auch in
                    Ein Bus mit Lourdes-Pilger*innen
                                                         Ein «Sympathieträger Gottes»                      kirchlichen Weltbildern verortet.
                    wird am Zoll kontrolliert. Dem
                                                                                                           Im Vergleich zu den literarischen
                    Zöllner kommt es seltsam vor: Die    Als «Träger der Sympathie Gottes»
                                                                                                           Texten kommen die explizit bib-
                    Pilger*innen haben alle Flaschen     und «Verkünder der sympathischen
                                                                                                           lischen Geschichten leider etwas
                    auf sich mit dem Kleber «Lourdes-    Kirche» würdigte Bischof Felix Gmür
                                                                                                           kurz weg, was in Anbetracht des
                    wasser». Er nimmt eine Stichprobe    den zurückgetretenen Weihbischof
                                                                                                           Untertitels enttäuschen mag.
                    vor, schraubt eine Flasche auf und   Denis Theurillat. Dieser wurde am
                                                                                                                                 Sylvia Stam
                    riecht. «Das ist doch bester fran-   15. August in einer Messe feierlich ver-
                    zösischer Cognac!», schimpft der     abschiedet. Das Interesse füreinander,            Josef Imbach: Vom fröhlichen Hans
                    Zöllner. Ruft eine der Pilgerinnen   verbunden mit dem Risiko, das das                 und dem heiligen Franz | Die Weisheit
                                                                                                           der Märchen und die Bibel |
                    ganz entzückt: «Oh Gott, schon       Evangelium einem aufbürdet, das sei               Theologischer Verlag Zürich 2021 |
                    wieder ein Wunder!»                  der Weg, den er 20 Jahre lang in die-             ISBN 978-3-290-20214-9
                                                         sem Bistum gegangen sei, so Gmür.
Impressum
Herausgeber: Pastoralraum Luzerner Seepfarreien,
c/o Kath. Pfarramt, Rigiblickstrasse 5, 6353 Weggis   Hinweise für den überpfarreilichen Teil: Kantonales Pfarreiblatt, c/o Kommunikationsstelle der röm.-kath.
Redaktion: Sekretariat der Luzerner Seepfarreien      Landeskirche des Kantons Luzern, Abendweg 1, 6006 Luzern 6, 041 419 48 24/26, info@pfarreiblatt.ch
Erscheint vierzehntäglich                             Druck und Versand: Brunner Medien AG, 6011 Kriens, www.bag.ch

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