MATERIAL FÜR LEHRKRÄFTE ZUR DOPPEL-AUSSTELLUNG PAUL FÄGERSKIÖLD. BLUE MARBLE ALBRECHT SCHNIDER. ENTWEGTE LANDSCHAFT 29. MAI - 15. AUGUST 2021
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MATERIAL FÜR LEHRKRÄFTE ZUR DOPPEL-AUSSTELLUNG PAUL FÄGERSKIÖLD. BLUE MARBLE ALBRECHT SCHNIDER. ENTWEGTE LANDSCHAFT 29. MAI – 15. AUGUST 2021
INHALT ÜBERSICHT ZU DEN AUSSTELLUNGEN / AUSSTELLUNGSINFORMATIONEN 3 VERANSTALTUNGEN 4 ALLGEMEINE INFORMATIONEN 5 ANGEBOT FÜR SCHULEN, KINDERGÄRTEN UND GRUPPEN 6 SEH-KISTE / JOIN@ENTER / MATERIAL IM MUSEUM / VIRTUELLER RUNDGANG 7 ANREGUNGEN FÜR DEN AUSSTELLUNGSBESUCH ZU PAUL FÄGERSKIÖLD 8 ANREGUNGEN FÜR DIE VOR- UND NACHBEREITUNG ZU PAUL FÄGERSKIÖLD 11 ANREGUNGEN FÜR DEN AUSSTELLUNGSBESUCH ZU ALBRECHT SCHNIDER 12 ANREGUNGEN FÜR DIE VOR- UND NACHBEREITUNG ZU ALBRECHT SCHNIDER 16 BILDAUSWAHL 17 INFOBLATT ZUM MUSEUMSBESUCH 23 Impressum Thun, Mai 2021 Anregungen und Angebote Kunstvermittlung: Regula Brassel (für Paul Fägerskiöld), Saba Bach (für Albrecht Schni- der), Anna-Lisa Schneeberger (Gesamtredaktion). Kontakt Anna-Lisa Schneeberger, Leitung Kunstvermittlung anna-lisa.schneeberger@thun.ch, T 033 225 86 10 2
ÜBERSICHT ZU DEN AUSSTELLUNGEN ALBRECHT SCHNIDER. ENTWEGTE LANDSCHAFT 29. Mai – 15. August 2021 Kunstmuseum Albrecht Schnider (*1958, Luzern) ist vor zwei Jahren aus Berlin nach Hilterfingen, dem Heimatort seiner Frau, in die Schweiz zurückgekehrt. Dieses «Heimkommen» spiegelt sich in seinem neueren Schaffen und stellt das Thema Landschaft in den Vordergrund. Die Auswahl von figürlichen und landschaftlichen Motiven vermittelt als kon- zentriertes und dialogisches Ensemble einen Überblick über das aktuelle Schaffen Schniders, der zu den wichtigen Protagonisten der Schweizer Malerei gehört. PAUL FÄGERSKIÖLD. BLUE MARBLE 29. Mai – 15. August 2021 Kunstmuseum Die erste Museumsausstellung des schwedischen Künstlers (*1982 in Stockholm) in der Schweiz konzentriert sich auf sein malerisches Œuvre der letzten Jahre. Fägerskiölds künstlerische Sprache, die sich in der Tradition der Landschaftsmalerei verortet, geht zurück auf aktuelle tiefgründige Fragen zur Menschheit und ihrer Rolle im Univer- sum. So realisierte er jüngst die dichte monochrom gemalte Serie Starry Night, die einerseits auf eines der wichtigs- ten Bilder Van Goghs, Starry Night, anspielt, das anlässlich seines Aufenthaltes in der Nervenheilanstalt 1889 ent- stand und andrerseits auf die gleichnamige Astronomie Software anspielt. Dieses Programm macht es u.a. möglich, in Zeitraffer ein Bild des Firmamentes zurzeit Christi Geburt oder in der Zukunft zu errechnen und anzuzeigen. Mit diesem Programm antizipiert Fägerskiöld in einer Arbeit Stockholms Sternenhimmel in 10’000 Jahren und zeigt ein Bild des Firmamentes, das jegliche menschliche Vorstellung übertrifft. à Die Saaltexte in Deutsch, Französisch, Englisch und leichter Sprache finden Sie auf unserer Webseite: Kunstmuseum Thun / Thun Panorama 3
VERANSTALTUNGEN à Sämtliche Veranstaltungen finden Sie auf unserer Webseite: Kunstmuseum Thun / Thun Panorama Eine Anmeldung ist für alle Veranstaltungen erforderlich. Bitte verfolgen Sie aufgrund von Covid-19 die aktuellen Informationen auf Kunstmuseum Thun / Thun Panorama UNSERE VERANSTALTUNGEN ZU JEDER AUSSTELLUNG Tour EINFÜHRUNG FÜR LEHRKRÄFTE Führung mit Informationen für Lehrpersonen, jeweils am Mittwoch nach der Vernissage von 17.30-18.30 Uhr. Kostenlos. Tour ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN Diverse geführte Rundgänge an verschiedenen Tagen. Workshop MITMISCHEN Ausstellungsbesuch mit anschliessendem Workshop. Ab 15 Jahren. Kosten: Eintritt + Kollekte. Termine an verschie- denen Sonntagen von 15-17 Uhr. Angebot auch privat buchbar für Gruppen bis 15 Personen. Kosten: CHF 220.- inkl. Eintritt. Workshop MINI-MITMISCHEN Entdeckungstour durch die Ausstellung, mit Spiel und Spass und anschliessendem kreativen Gestalten. Für Erwach- sene mit Kindern ab 5 Jahren. Kosten: CHF 7.-/Kind + Eintritt. Termine an verschiedenen Sonntagen von 15-17 Uhr. Angebot auch privat buchbar für Gruppen bis 15 Personen. Kosten: CHF 220.- inkl. Eintritt. Event KINDERVERNISSAGE Führung durch die frische Ausstellung mit kreativen Inputs. Parallel zu jeder Ausstellungseröffnung. Für Kinder ab 5 Jahren ohne Begleitung. Kostenlos. Dauer: 1 Stunde. 4
ALLGEMEINE INFORMATIONEN Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, CH-3602 Thun T +41 (0)33 225 84 20, F +41 (0)33 225 89 06, www.kunstmuseumthun.ch, kunstmuseum@thun.ch Di – So 10 – 17 Uhr, Mi 10 – 19 Uhr, Mo geschlossen. Feiertage siehe www.kunstmuseumthun.ch Eintritt: CHF 10.– /8.–. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre gratis, für Gruppen ist vorab eine Anmeldung erforderlich. Jeden ersten Samstag im Monat ist der Eintritt frei. Sonderführungen auf Anfrage unter: Tel. +41 (0)33 225 84 20 oder kunstmuseum@thun.ch Essen und Trinken: Café Thunerhof, www.fruitpower.ch, info@fruitpower.ch 5
ANGEBOTE DER KUNSTVERMITTLUNG Die Kunstvermittlung unterstützt Sie und Ihre Klasse mit Material zur Vor- und Nachbereitung des Museumsbe- suchs. Bei einem von einer Kunstvermittlerin begleiteten Besuch der Ausstellung geben wir Impulse zum differen- zierten Wahrnehmen, vertieften Nachdenken und eigenem, forschenden und lustvollen Gestalten. In einem Work- shop wird, angeregt durch den Besuch der Ausstellung, in der Kunstküche gestalterisch am Thema gearbeitet. Materialien für Lehrkräfte Diese Dokumentation sowie weitere Materialien für Lehrkräfte können Sie auf unserer Webseite downloaden: www.kunstmuseumthun.ch Entdeckungstour / Parcours de découverte / Discover the museum Benützen Sie unser Mitmach-Büechli für Kinder und Jugendliche als Inspiration und Wegweiser für Ihren Museums- besuch mit Ihrer Klasse. Auf 32 Seiten finden Sie allerlei Ideen, Platz zum Schreiben & Zeichnen und viel Spiel- und Rätselspass im praktischen A5-Format. Sie erhalten die Entdeckungstour kostenlos an der Kasse in den Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch. Alternativ können Sie das gesamte Büechli auf unser Webseite downloaden. Wanderkarte Zu jeder aktuellen Ausstellung erhalten Sie die Wanderkarte, eine praktische Faltkarte mit Inputs und Mitmach- Ideen für den Museumsbesuch. Kostenlos an der Kasse erhältlich oder über unsere Webseite unter Materialien für Lehrkräfte zum Download. Selbständiger Besuch mit Ihrer Klasse Schulklassen des Kantons Bern können in Begleitung einer Lehrperson das Thun-Panorama kostenlos selbständig besuchen. Anmeldung bis zwei Wochen vorher: kunstmuseum@thun.ch T 033 225 84 20 Begleiteter Ausstellungsbesuch Von einer Kunstvermittlerin begleiteter Ausstellungsbesuch. Für jede Stufe. Dauer: 2 Lektionen Kosten: 100.- Teilnehmende: Max. 20 Personen (aktuelle Situation) Anmeldung bis zwei Wochen vor dem Besuch: anna-lisa.schneeberger@thun.ch, T 033 225 86 10. Mit Anmeldung können Schulen ohne Zusatzkosten vor 11 Uhr oder am Montagvormittag das Kunstmuseum besu- chen. Begleiteter Ausstellungsbesuch mit Workshop Von einer Kunstvermittlerin begleiteter Ausstellungsbesuch. Für jede Stufe. Dauer: 3 Lektionen Kosten: 150.- Teilnehmende: Max. 10 Personen (aktuelle Situation) Anmeldung bis zwei Wochen vor dem Besuch: anna-lisa.schneeberger@thun.ch, T 033 225 86 10. Mit Anmeldung können Schulen ohne Zusatzkosten vor 11 Uhr oder am Montagvormittag das Kunstmuseum besu- chen. 6
DIE SEH-KISTE IM KUNSTMUSEUM à Die Sehkiste haben wir leider im Moment aufgrund Corona nicht im Angebot. Wir danken für Ihr Verständnis. Auf Anfrage leihen wir Ihnen sehr gerne Materialien aus. Die Seh-Kiste macht das Kunstmuseum zum Lieblingsort für grosse und kleine Kinder. Sie kann von allen Schulstufen von Kindergarten bis Gymnasium oder Berufsschule verwendet werden. Einfach Kreiden, Farbquadrate, Formen, oder andere Überraschungen herausnehmen und los geht’s! Sie finden in der Seh-Kiste alle Materialien, die für das Schulangebot (wenn nichts anderes vermerkt) gebraucht werden. Sie wird für jede Ausstellung mit passenden Materialien ausgestattet. Im Karteikasten der Seh-Kiste finden Sie viele Vorschläge und konkrete Aufträge für ein spannendes Entdecken und inten- sives Erforschen der Ausstellung. Wir empfehlen Ihnen, den Besuch vorzubereiten, indem Sie vorgängig passende Auf- träge auswählen. Sie finden alle Vorschläge und Aufträge auch online auf der Homepage des Museums. Wir empfehlen Ihnen, die Seh-Kiste bei der Anmeldung zu reservieren. Reservation: T 033 225 84 20 / kunstmuseum@thun.ch Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr JOIN@ENTER Offener Projekt- und Workshopraum im Kunstmuseum Thun im Ausstellungsjahr 2021. Es gibt immer was zu tun! Kosten: Keine. Reservation für Schulklassen obligatorisch an: kunstmuseum@thun.ch HINWEIS ZUR NUTZUNG VON MATERIALIEN IN DER AUSSTELLUNG à Aus hygienischen Gründen dürfen grössere Gruppen in der Ausstellung ausschliesslich mit Farbstiften, Bleistiften, Papier und Unterlagen arbeiten. Die Anregungen für Lehrpersonen sind für einen Ausstellungsbesuch mit beschränkter Verfügbarkeit von Material konzipiert. VIRTUELLER RUNDGANG Die Anregungen für den Ausstellungsbesuch funktionieren teilweise auch ohne Besuch in der Ausstellung. Es gibt zudem einen virtuellen Rundgang, den Sie über unsere Webseite https://www.kunstmuseumthun.ch besuchen können. 7
ANREGUNGEN FÜR DEN AUSSTELLUNGSBESUCH ZUR AUSSTELLUNG PAUL FÄGERSKIÖLD. BLUE MARBLE Ausstellung Blue Marble, Paul Fägerskiöld, 2021 Material: Kopf und Geist Die blaue Murmel Die Ausstellung von Paul Fägerskiöld heisst «Blue Marble», was auf Deutsch «blaue Murmel» bedeutet. «Blue Marble» bezeichnet die berühmte Fotografie der Erdkugel, die uns Menschen im Jahr 1972 erstmals die Erde aus Weltraum-Sicht gezeigt hat. Woran erinnert euch das Bild unseres Planeten sonst noch? Dieser neue Blick auf die Welt wurde in den 1970er Jahren zu einem Symbol der Umweltschutzbewegung. Die «blaue Murmel» fand sich zu dieser Zeit häufig auf Fahnen, T-Shirts und Postern der Bewegung wieder. Paul Fägerskiöld trägt mit den im Kunstmuseum Thun gezeigten Werken zu diesem bis heute fortlaufenden Umweltdiskurs bei und bringt uns dazu, über die Menschheit und unsere Rolle im Universum nachzudenken. Blue Marble, aufgenommen von der Apollo 17, 1972, NASA, Bildquelle Wikipedia. Diskutiert dazu in der Klasse: Kennt ihr heutige Umweltschutzbewegungen? Wofür setzen sie sich ein? Welche Symbole werden in diesen Bewegungen genutzt (vielleicht habt ihr ja mal Symbole auf Plakaten oder T-Shirts an einer Demo gesehen)? Macht ihr euch ebenfalls Gedanken zum Zustand unserer Umwelt? Was gilt es aus eurer Sicht zu schützen? Wofür möchtet ihr euch einsetzen? Stockholm. 1st January 100 000. South, Paul Fägerskiöld, 2020 Material: Papier, Farbstifte, Unterlage Ein Blick in die Sterne – was die Zukunft wohl bringt? Seht euch die Bilder der Sternenhimmel-Serie von Paul Fägerskiöld im Raum F an. Diese Bilder zeigen Nachthimmel, die der Künstler gerne in echt erleben würde. Mit dem Computerprogramm Starry Night hat er errechnet, wie der Himmel an verschieden Orten der Welt zu verschiedenen Zeitpunkten aussehen wird oder ausgesehen hat. Diese Sternkonstellationen hat er dann auf die Leinwand übertragen. Eines dieser Bilder zeigt den Sternenhimmel über Stockholm am 1. Januar im Jahr 100'000. Ihr blickt hier also 97'979 Jahre in die Zukunft! Überlegt euch, wie die blaue Murmel – unsere Erde – im Jahr 100'000 aussehen könnte. Haben wir Menschen bis dann vielleicht wieder zurück zur Natur gefunden? Oder ist alles hochtechnisiert? Oder haben wir die Erde mittlerweile verlassen und leben anderswo? Malt mit Farbstiften eine Zukunftsvision unseres Planeten. Wie sieht die Umwelt, die Landschaft aus? Was für Pflanzen und Tiere gibt es? Wie und wo leben die Menschen? Schaut euch eure Zukunftsbilder an und diskutiert, welche Welt euch am besten gefällt. In welcher Zukunftsvision würdet ihr am liebsten leben? Weshalb? Eine Weiterführung der Aufgabe befindet sich im Vor- und Nachbearbeitungsteil des Dossiers. 8
Stockholm. 1st January 100 000. South, Paul Fägerskiöld, 2020 Material: Papier, Bleistift, Farbstifte, Unterlage Sternbilder (er)finden Auf jedem der Bilder der Sternenhimmel-Serie (Raum F) siehst du eine wunderschöne, klare Sternennacht. Schau ganz genau hin: Erkennst du vielleicht einzelne Sternbilder? Den grossen Bären? Den kleinen Löwen? Die Giraffe? Den Phönix? Das Chamäleon? Nein? Dann zeichnen wir unser eigenes Sternbild! Oh, da ist eine Sternschnuppe – wir dürfen uns etwas wünschen! Ich wünsche mir, dass wir uns alle in unser Lieblingstier verwandeln können. Welches ist dein Lieblingstier? Nun zeichnest du dein Lieblingstier als Sternbild – Sternbilder sind nämlich häufig nach Tieren benannt. Dazu skizzierst du zuerst die Umrisse des Tiers und zeichnest an seine Füsse, seine Schultern, zuoberst auf seinen Kopf – an alle markanten Stellen – einen Stern. Wenn du möchtest kannst du die Sterne auch noch dem Tier entlang miteinander verbinden, wie auf einer richtigen Sternbildkarte. Danach malst du das Tier fertig. Findest du dein Sternbild heute Nacht beim ins Bett gehen am Himmel? My Life in The Woods (after Bellini’s St. Francis in The Desert), Paul Fägerskiöld, 2018 Material: Augen, Kopf und Geist – Gestaltungsaufgabe in der Nachbearbeitung Zeichen in der Stadtlandschaft Im Raum F befindet sich die Arbeit My Life in The Woods (After Bellini’s St. Francis in The Desert à Bild im Anhang). Auf zwölf Leinwänden siehst du verschiedene Symbole abgebildet. Diese Zeichen hat Paul Fägerskiöld auf seinem täglichen Weg zwischen Atelier und Wohnung im Stadtraum gesammelt. Schau dir die Symbole genau an. Wo könnte der Künstler sie gefunden haben? Auf einem Werbeplakat? Auf einer Mauer? In einen Baum ge- ritzt? Versuche die einzelnen Zeichen Orten zuzuordnen und erkläre, wie du zu deiner Vermutung kommst. Paul Fägerskiöld versteht diese Arbeit als Landschaftsmalerei. Siehst du das auch so? Diskutiert in der Gruppe, was für euch eine Land- schaftsmalerei ausmacht und vergleicht eure Kriterien mit dem Werk. Was spricht für eine Landschaftsmalerei? Was dagegen? Der Künstler bildet in diesem Werk Zeichen ab, die für ihn eine Bedeutung haben, weil er ihnen regelmässig in seinem All- tag begegnet. Wenn er sie hier gesammelt zeigt, erzählen sie uns, wie er seine Umwelt sieht – wir sehen durch die Augen des Künstlers die (Stadt-) Landschaft, in der er sich bewegt. Und ist das nicht das, was jede Landschaftsmalerei mit uns macht? Gestaltungsaufgabe dazu im Vor- und Nachbearbeitungsteil des Dossiers. Untitled (White Flag), Paul Fägerskiöld, 2016 Material: Papier, Bleistift, Farbstifte, Unterlage Wir entwerfen unsere eigene Klassenflagge! Im Raum G hängen weisse Flaggen an der Wand. Flaggen sind Kommunikationsmittel, mit denen die Zugehörigkeit zu einem Land, einem Ort oder einer Gruppe kundgetan werden – leider werden sie aber oft auch als Mittel der Abgrenzung genutzt. Was geschieht nun mit den Fahnen, wenn die Farben fehlen? Schaut ganz genau hin – was könnt ihr noch erkennen? Taugen die Fahnen so noch als Kommunikationsmittel? Diskutiert dazu im Klassenverband. 9
Skizziert nun alle einzeln eine Flagge für eure Schulklasse! Wie soll die Flagge aussehen, damit sie euch als Gruppe repräsentiert? Gibt es Werte, Überzeugungen oder Gemeinsamkeiten, die ihr alle teilt und die sich als Motiv auf eurer Flagge eignen würden? Legt eure Entwürfe auf dem Boden vor den weissen Fahnen aus, schaut sie euch gemeinsam an und erklärt in 2-3 Sätzen, weshalb eure Flagge eine passende Klassenflagge wäre. Eure Lehrperson hält eure kurzen Statements stichwortartig fest. Eine Weiterführung der Aufgabe befindet sich im Vor- und Nachbearbeitungsteil des Dossiers. Spraybilder: Untitled, Paul Fägerskiöld, 2014 Material: Augen, Kopf und Geist – Gestaltungsaufgabe in der Nachbearbeitung Aus Grau mach Bunt – oder umgekehrt? Schau dir die Spraybilder von Paul Fägerskiöld im Raum E aus der Ferne und aus der Nähe an. Was siehst du auf diesen Bildern? Findet gemeinsam in der Gruppe Adjektive, die die Wirkung der Bilder aus der Ferne und aus der Nähe beschreiben. Kennst du diesen Effekt, dass beim Mischen von Wasserfarben plötzlich al- les gräulich wird? Da hast du wahrscheinlich aus Versehen alle Farben auf einmal zusammengemischt – das ergibt nämlich Grau. Dabei passiert das- selbe, wie auf den Spraybildern, einfach in viel kleinerem Massstab: Einzelne Farbpartikel (Pigmente) schwimmen in der Farbe herum und lagern sich beim Malen auf dem Papier als winzige Farbpünktchen ab. Diese Farb- pünktchen ergeben in der Kombination mit den anderen Farbpartikeln die Farbe, die wir sehen. Gestaltungsaufgabe dazu im Vor- und Nachbearbeitungsteil des Dossiers. Spraybilder: Untitled, Paul Fägerskiöld, 2014 Material: Augen, Kopf und Geist Sprayen ist politisch! Die Spraybilder von Paul Fägerskiöld fordern jedoch nicht nur unser Sehen heraus, sondern enthalten auch eine umwelt- politische Dimension. Der Titel der Bilder verweist auf das Sachbuch «Silent Spring» (Der stumme Frühling) der US-Amerikanerin Rachel Louise Carson (1907–1964). Darin kritisiert sie das Versprühen von Pestiziden, das damals weite Teile der Tier- und Pflanzenwelt zerstört hat. Sammelt in der Gruppe, was ihr über Pestizide wisst. Aktuell wird in der Schweiz in- tensiv und kontrovers über den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft diskutiert. Dies liegt an den zwei Initiativen zum Thema, über die Mitte Juni 2021 abgestimmt wird. Habt ihr eine Haltung zu den beiden Initiativen? Welche und weshalb? Eine Weiterführung der Aufgabe befindet sich im Vor- und Nachbearbeitungsteil des Dossiers. Untitled, Paul Fägerskiöld, 2014, Detailansicht 10
ANREGUNGEN ZUR VOR- UND NACHBEREITUNG Ein Blick in die Sterne – was die Zukunft wohl bringt? 97'979 Jahre sind eine sehr lange Zeit. So weit hat euch Paul Fägerskiöld in der Ausstellung in die Zukunft blicken lassen! Nun richten wir unseren Blick auf die etwas nähere Zukunft: Schreibt ein Manifest, wie die Welt in 10 Jahren aussehen soll. In einem Manifest werden Forderungen und Ziele formuliert. Das heisst, es beschreibt nicht, wie etwas IST, sondern, wie etwas aus eurer Sicht sein SOLL. Vielleicht schaut ihr zur Inspiration im Unterricht einige andere Manifeste an? Überlegt euch für euer Manifest: Wie wollt ihr leben? Wo wollt ihr leben? In was für einer Umwelt? Mit wem wollt ihr leben? Wie soll das Zusammenleben gestaltet sein? Welche Regeln sollen gelten? Zeichen in der Stadtlandschaft Erkundet euren Schulhof und sucht nach Symbolen und Zeichen, die ihr wahrscheinlich schon hundertmal gesehen, aber bisher nie wirklich beachtet habt. Zeichnet alle ein ausgewähltes Symbol mit Bleistift oder Kohle mindestens Handteller- gross auf ein Blatt Papier. Hängt die Zeichnungen im Klassenzimmer auf und betrachtet die Landschaftsmalerei eurer «Schulhof-Landschaft». Wir entwerfen unsere eigene Klassenflagge! In der Ausstellung habt ihr alle einzeln eine Klassenflagge entworfen und erklärt, weshalb sich eure Flagge als Klassen- flagge eignen würde. In der Schule diskutiert ihr nun anhand dieser Statements, was euch im gemeinsamen Umgang wich- tig ist (Inklusion? Ein offener Dialog? Es lustig haben? usw.). Entscheidet euch im Klassenverband für eins bis zwei dieser Themen und setzt sie erneut bildnerisch als Flagge um. Und vielleicht hängt ihr eure fertigen Klassenflaggen danach in eurem Klassenzimmer auf? Aus Grau mach Bunt – oder umgekehrt? Erinnert ihr euch an die Spraybilder von Paul Fägerskiöld und wie diese vielen bunten Punkte aus der Ferne als beinahe homogene, pulsierende Fläche erschienen? Wir werden nun dasselbe machen, mit Filzstiften und als Gemeinschaftswerk! Wählt je eine Filzstiftfarbe aus und gruppiert euch zu viert um ein grosses Blatt Papier. Nun beginnt ihr auf dem Papier mit eurer Farbe Punkte zu «tupfen». Vielleicht gibt es Stellen, an denen es sehr viele Punkte eurer Farbe gibt, an anderen Stel- len hat es vielleicht weniger. Schaut aber darauf, dass ihr die Punkte farblich ineinander mischt (nicht über- sondern ne- beneinander), sodass sich zum Schluss aus der Ferne ebenfalls eine pulsierende, Mischfarbenfläche ergibt. Hängt die Bil- der in einem langen Gang oder in der Turnhalle auf, sodass ihr sie von möglichst weit weg betrachten könnt. Sprayen ist politisch! Führt im Unterricht eine politische Debatte über die Pestizid- und die Trinkwasserinitiative durch. Recherchiert dazu im Internet die Argumente der Initiativbefürworter*innen sowie der Initiativgegner*innen. Bildet Fünfergruppen und zieht Lose, wer, welche Meinung vertreten soll (2 Pro, 2 Kontra, eine/n Moderator*in, die (gerecht) bestimmt, wer wann zu Wort kommt). Und übrigens: Es kann sehr spannend sein in einem Rollenspiel mal eine Meinung zu vertreten, die man gar nicht teilt! Hat euch die Debatte in eurem Meinungsbildungsprozess weitergebracht? Wie würdet ihr abstimmen? 11
ANREGUNGEN FÜR DEN AUSSTELLUNGSBESUCH ZUR AUSSTELLUNG ALBRECHT SCHNIDER. ENTWEGTE LANDSCHAFT Ganze Ausstellung Material: Papier, Bleistift, Unterlage Entwegte Landschaft – Warum (noch) die Natur als Vorbild nehmen? Beide Künstler gehen beim Arbeiten sehr geplant vor, technisch wirkt manches perfekt. Und doch sind die Werke nicht «clean», es blitzt die raue, unbearbeitete Leinwand hervor, der Pinselstrich ist wichtig, die Bilder wurden nicht einfach am Computer hergestellt. Ausserdem dient die Natur als Ausgangspunkt. Überlegt gemeinsam als Klasse: Warum noch die Natur, die Landschaft als Vorbild nehmen und nicht gänzlich eine Land- schaft am Computer generieren? Etwas provokativ gefragt: Was reizt die Künstler an der sinnlich-romantischen Land- schaft (dem Sternenhimmel usw.) als Ausgangslage? Finde den Zufall 2019 hat Rita Ziegler einen Film über Albrecht Schniders Schaffen gedreht. Der Künstler betont im Film «Was bleibt», wie zentral und wichtig Wiederholung und Zufall für seine Arbeit ist. Benutzt diese Aussage als Startpunkt und macht euch in der Ausstellung auf die Suche nach dem Zufall. Geht einzeln durch die Ausstellung. Wirken die Arbeiten zufällig entstanden oder geplant und konstruiert auf dich? Wie würdest du vorgehen, wenn du eine ähnliche Landschaft wie Albrecht Schnider malen würdest? Wo spielt wohl der Zufall eine Rolle? Diskutiert als Klasse, wann im künstlerischen Prozess beider Künstler der Zufall eine Rolle spielen könnte. Ohne Titel Viele Bilder von Albrecht Schnider heissen «ohne Titel». Paul Fägerskiöld hingegen verweist durch den Titel auf Kunstwerke oder Personen, die ihn bei der Arbeit inspiriert haben. Wähle ein Bild von Albrecht Schnider aus und gib ihm einen Titel. Vielleicht sucht ihr als Klasse in der Schule nach kunstge- schichtlichen oder sonstigen Bezügen Schniders. Formuliert dann nochmals einen neuen Titel. Oder ihr macht eine Liste mit zehn Titeln für euer Lieblingsbild von Schnider und wählt bei einem Wettbewerb in der Klasse den besten Titel. Das Auge täuscht mit Sowohl Paul Fägerskiöld als auch Albrecht Schnider interessieren sich für das menschliche Sehen und die rein körperlich- sinnliche Wahrnehmung eines Kunstwerkes. Bei Fägerskiöld wird dies deutlich, wenn unser Auge aus vielen kleinen farbi- gen Punkten eine graue Fläche macht (SPRAYBILDER, Raum E). Schnider fordert unser Auge heraus, indem er die Fläche des Gesichtes in einem Portrait leer stehen lässt (Zeichnung eines Gesichtes, Ohne Titel 2005/2018, Raum H). Schaut euch die Arbeiten in Klammern gemeinsam an und beschreibt, was euer Auge macht. 12
Ohne Titel, Albrecht Schnider, 2020 Material: Papier, Bleistift, Farbstifte, Unterlage Gedankenfülle und Formenspiel In Raum A und G findet ihr viele Acrylackbilder auf Rohleinwand vom Künstler Albrecht Schnider. Die meisten Werke tragen keinen Titel. Nur einige wenige tragen Hinweise im Titel, was dargestellt sein könnte: Zum Beispiel Girl, der Buchstabe E, Anselm und Selbst. Was seht ihr in den Bildern ausser Formkompositionen? Füllt die Leinwand mit euren Gedanken. Siehst du bestimmte Tiere, Figuren, Buchstaben oder Zahlen oder sonst irgendetwas? Erzähle den KlassemkameradInnen was du siehst. Sucht in diesen zwei Räumen euer liebstes Werk und gebt ihm einen Titel. Einzelarbeit: Nimm nun Unterlagen, Papier und Farbstifte zur Hand. Beginne zeichnerisch mit den Formen zu spielen. Zeichne zuerst einige leere Rechtecke, damit du verschiedene Zeichnungsversuche starten kannst. Nun kannst du das ausgewählte Bild spielerisch verändern. Füge Formen hinzu oder nimm welche weg. Behalte aber die Farbigkeit bei, welche der Künstler gewählt hat. Welches deiner Formenspiele ist am besten gelungen? Acryllackbilder auf Rohleinwand, Albrecht Schnider, Raum A und G Material: Papier, Bleistift, Farbstifte, Unterlage Die Leinwand selbst als Thema Was denkt ihr, warum grundiert der Künstler die Leinwand nicht, sondern lässt den rohen, braunen Leinwandstoff als Hintergrund für seinen Formen stehen? Wie würden die Leinwände wirken, wenn sie auf den Boden gelegt wären und nicht an der Wand hängen würden? Die Leinwand selbst ist auch ein dreidimensionales Objekt. Was würde wohl mit den dargestellten Formen passieren? Würde man im Kopf immer noch die Formen zu einer Figur zusammensetzen oder würden die Formen beginnen einen eigenen Tanz zu tanzen? Der Künstler sagt: «Es geht nicht darum, einen Gedanken zu verwirklichen oder eine präzise Form zu realisieren, die man in sich trägt…Es geht wirklich nur darum, offen zu sein und bereit zu sein zu sagen, wenn eine Form auftaucht.» Was meint er wohl damit? Diskutiert in der Klasse. Landschaft 2021, Albrecht Schnider, 2021 Material: Farbiges Papier, weisses Papier, Büroklammern, Unterlage Land schaffen durch Zufall Der Künstler sagt, der Zufall sei wichtig für ihn. Probiert es selbst aus und benutzt den Zufall als Werkzeug! Reisst farbiges Papier in lange Streifen. Nun kommt die Planung ins Spiel: Ordnet die Streifen auf einem weissen Papier zu eurer «Landschaft» an. Befestigt die farbigen Streifen nur mit Büroklammern, so könnt ihr in der Schule oder zu Hause weiter ordnen und «Land schaffen». 13
Landschaft 2020, Albrecht Schnider, 2020 Material: Papier, Bleistift, Unterlage Horizontal! Alle SchülerInnen (SuS) der Klasse haben ein weisses Blatt Papier und eine Unterlage zur Verfügung. Die Klasse sitzt in einem Kreis. Die Sus zeichnen 20 Sekunden lang Linien auf das Blatt, immer in horizontaler Richtung. Also von rechts nach links oder von links nach rechts. Die Linien können wellenförmig, gerade, unterbrochen usw. sein. Die Lehrperson schaut auf die Uhr und stoppt die Zeichnenden nach 20 Sekunden. Nun wechselt das Papier zum Nachbar/ zur Nachbarin, wel- che/r weitere Linien hinzufügt. Es werden mehrere Runden durchgeführt. Möglicherweise sogar bis das Blatt wieder zur SchülerIn kommt, welche mit Zeichnen begonnen hat (falls es dann noch nicht zu voll ist – hier sollte die Lehrperson etwas abwägen…). Welche Strichlandschaft ist am besten gelungen? Welche Zeichnung erinnert euch am meisten an eine Landschaft? Weshalb? Besprecht die Arbeiten als Klasse. Allenfalls kann in der Schule daran weitergearbeitet werden. Beispielsweise könnten Flächen mit Farbe gefüllt werden oder die Linien werden farbig nachgezogen. Entwurf für Landschaft, Albrecht Schnider, 2018/2020 Material: Kopie einer Landschaft von Albrecht Schnider, Papier, Bleistift, Farbstift, Unterlage Wege in die Landschaft Die Landschaften von Albrecht Schnider sind leer und entvölkert. Schliesse einmal die Augen und stelle dir vor, welche Menschen und Tiere darin spazieren könnten. Wo genau würden deine Figuren durchwan- dern? Stelle dir vor, du wanderst selbst durch eines der Landschaftsbilder: Wie riecht es da, welches Wetter und welche Tageszeit ist es? Hörst du etwas? Welchen Weg würdest du gehen? Hole nun an der Kasse die Kopie eines Landschaftsbildes. Mache es zu deinem Gedanken-Bild! Wo führen Wege durch die Landschaft? Welche Personen, Tiere und Gegenstände tauchen darin auf. Zeichne alles, was du dir bei der gedanklichen Übung vorgestellt hast und noch mehr! 14
Auswahl Skizzenbuch, Albrecht Schnider Material: Papier, Farbstifte, Unterlage Farbsammlung Wandere durch Raum C, wo sich Schniders Landschaftsstu- dien befinden und mache dir Farbnotizen. Welche Farben findest du? Beobachte genau! Tipp: Du kannst mit den Farbstiften auch genaue Nuancen mischen, indem du meh- rere Farbtöne in Schichten übereinander malst. Die Landschaftsstudien zeigen wie überlegt der Künstler seine Landschaften plant. Sie weisen zum Beispiel immer eine ähnliche Anzahl an verschiedenen Farbnuancen auf. Findest du heraus wie viele? La Dordogne à Carennac, Felix Vallotton, 1925 Material: Laminierte Farbkopie von Felix Vallotton (an der Kasse erhältlich) Zwei Maler im Dialog Holt an der Kasse eine laminierte Farbkopie von Felix Vallottons Bild La Dordogne à Carennac aus dem Jahr 1925. Geht nun in den Raum C, wo sich Albrecht Schniders Landschaften befinden. Diskutiert als Klasse: Was ist gleich bei den beiden Malereien? Was ist anders? Wie haben die beiden Künstler gearbeitet? Gibt es Gemeinsamkeiten in der Farbigkeit? Worüber würden die beiden wohl bei einem Künstlergespräch diskutieren, wo wären sie sich einig, wo nicht? Wie sah der Arbeitsprozess beider Künstler aus? Ohne Titel, Albrecht Schnider, 2005/2018 Material: Papier, Bleistift, Farbstifte, Unterlage Leere Gesichter füllen Bildet Zweiergruppen. Sucht Zeichnungen von «leeren Gesichtern» in der Ausstellung. Wie könnte die Person aussehen? Füllt das Gesicht zuerst in eurer Vorstellung und erzählt einander davon. Holt nun weisses Papier und Farbstifte und zeichnet das leere Gesicht Schniders ab. Füllt es beide jeweils als Einzelarbeit mit Augen, Nase, Mund usw. Es darf ruhig farbig werden! Hat die Person Sommersprossen oder eine Brille? Ist sie fröhlich oder verstimmt? Wo im Gesicht befindet sich die Nase, wo die Augen? Was passiert, wenn die einzelnen Gesichtselemente etwas zu gross geraten oder verschoben sind? Wie könnte die Person heissen, die nun entstanden ist? Erzähle deinem Partner oder deiner Partnerin die Lebensgeschichte diese Person. Im Projektraum enter findet ihr weitere spannende Anregungen zur Ausstellung. Viel Spass! 15
ANREGUNGEN ZUR VOR- UND NACHBEREITUNG Die Leinwand selbst als Thema Vertieft das Thema, welches ihr in der Ausstellung besprochen habt, als Nachbereitung. Macht die Leinwand selbst zum Thema! Die Leinwand ist ein dreidimensionales Objekt: Ihr könnt aus mehreren Leinwänden etwas «bauen», eine Skulptur gestalten. Ihr könnt die Leinwand durchlöchern mit einer Schere, ihr könnt sie besticken, bemalen, die Holzteile mit Nägeln verbinden. Die Leinwand entfernen und nur mit den Holzrähmen oder dem Stoff weiterarbeiten. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Macht eine Ausstellung mit allen Arbeiten, die in der Klasse entstanden sind. Skizzenbuch und Instagram Jede/r Schüler/in führt über einen längeren Zeitraum (ein halbes Jahr) ein Skizzenbuch. Das Skizzenbuch kann wie ein Bild-Tagebuch funktionieren. Es kann Fotos, Zeichnungen, gesammelte Papiere aber auch Text enthalten. Beschäftigt euch in der Klasse mit Instagram, dem «modernen» Bildtagebuch. Wo sind Unterschiede zu einem Künstlerta- gebuch – wo gibt es Überschneidungen? Was passiert, wenn ein Tagebuch öffentlich gemacht wird? Was bleibt Schaut gemeinsam als Klasse den Film «Was bleibt» über den Künstler und Mensch Albrecht Schnider. Wie passt die Person, der Mensch Albrecht Schnider zu seinem Werk? Was zeigt uns der Film, was wir in der Ausstellung nicht sehen können? Diskutiert in Zweiergruppen oder als Klasse. Spiegelverkehrt und schwarzweiss Der Künstler selbst schaut seine Bilder oft spiegelverkehrt an (siehe Film «Was bleibt») und ermuntert seine Studenten auch mal eine farbige Malerei schwarzweiss zu kopieren, um zu sehen, ob das Werk noch die gleiche Kraft hat. Macht es ihm nach und experimentiert so beispielsweise mit eurem im Museum gemachten «Zufallsbild» (Land schaffen durch Zu- fall). Hat das Bild die gleiche Qualität in schwarzweiss oder spiegelverkehrt? Wenn nicht, was könntet ihr verbessern, dass euer Bild immer noch ausgeglichen wirkt? Lückenbild Erinnert ihr euch daran das beim Künstler Albrecht Schnider, die Lücke im Bild eine grosse Rolle spielt (siehe «leere Gesichter», aber auch «leerer Hintergrund»> rohe Leinwand)? Gestaltet selbst ein solches Lückenbild. Mit Rubber Cement (Spezialkleber, den man nach dem Malen wegrubbeln kann), könnt ihr ein Gesicht, eine Figur, ein Tier auf einem dicken weissen Papier aussparen. Diese mit Leim ausgefüllte Fläche, bleibt am Schluss in eurem Bild leer. Nun malt ihr alles rundherum, beispielsweise eine Wiese um das Tier, Hut und Haare ums Gesicht usw. Am Schluss könnt ihr auf der mit Rubber Cement bearbeiteten Stelle, den Leim entfernen und erhaltet so eure Lücke im Bild. 16
ANHANG Bildmaterial (Auswahl) zu den ausgestellten Werken. Bitte verwenden Sie die Bilder immer mit den Angaben. Falls Sie unsere Medienbilder in hoher Auflösung erhalten möchten, schreiben Sie uns eine E-Mail: anna- lisa.schneeberger@thun.ch PAUL FÄGERSKIÖLD Paul Fägerskiöld, Untitled, 2016, Öl auf Leinen, 101 x 149.5 cm, Courtesy the artist and Peter Blum Gallery, New York, Foto: Peter Blum Gallery, New York Paul Fägerskiöld, Giant, 2020, Öl auf Leinen, 44 x 77.5 cm, Courtesy the artist and Galerie Nordenhake Berlin/Stockholm/Mexico City, Foto: Carl Henrik Tillberg 17
Paul Fägerskiöld, Untitled, 2014, Acryl auf Leinen, 200 x 240 cm, Courtesy the artist and Galerie Nordenhake Berlin/Stockholm/Mexico City, Foto: Gerhard Kassner, Berlin Paul Fägerskiöld, Spirit in the Sky, 2020, Öl auf Leinen, 97 x 97 cm, Courtesy the artist and Galerie Nordenhake Berlin/Stockholm/Mexico City, Foto: Gerhard Kassner, Berlin 18
Didaktisches Bildmaterial: Ausschnitt aus dem Computerprogramm Starry Night zu Paul Fägerskiöld, Center oft he sun. Friday 13th October 4772 Didaktisches Bildmaterial: Ausschnitt aus dem Computerprogramm Starry Night zu Paul Fägerskiöld, Center oft he sun. Friday 13th October 4772 19
Didaktisches Bildmaterial: Giovanni Bellini, Saint Francis in the Desert, circa 1480, Wikipedia. Didaktisches Bildmaterial: Claude Monet, Impression, soleil levant, 1872, Wikipedia. 20
ALBRECHT SCHNIDER Albrecht Schnider, Landschaft, 2020, Öl auf Leinwand, 16.5 x 33 cm, Courtesy der Künstler. Foto: Dominique Uldry, Bern. Albrecht Schnider, Landschaft, 2020 - 2021, Öl auf Leinwand, 16.5 x 33 cm, Courtesy der Künstler. Foto: Dominique Uldry, Bern. 21
Albrecht Schnider, ohne Titel, 2020, Acryllackfarbe, Rohleinwand, 37 x 26 cm, Courtesy der Künstler, Foto: Dominique Uldry, Bern. Didaktisches Bildmaterial zu Ohne Titel (Selbst): Foto Albrecht Schnider, Dozent an der Hochschule Künste Bern, Webseite HKB. 22
INFOBLATT ZUM MUSEUMSBESUCH Liebe Lehrkräfte Herzlich willkommen im Kunstmuseum Thun! Vor Ihrem Besuch möchten wir Sie mit den üblichen Verhaltensregeln vertraut machen. Die Bildende Kunst hat im letzten Jahrzehnt einen Wandel durchgemacht. Die Techniken der Kunstschaffenden haben sich geändert, beziehungsweise sie wurden ergänzt: Künstlerinnen und Künstler bedienen sich heutzutage vermehrt neuer Medien wie beispielsweise Videotechnik oder Rauminstallationen. So hat sich auch der Betrieb eines Museums den neuen Arbeitsweisen angepasst. Der Zugang zu den Werken ist zum Teil viel direkter geworden. Wo man früher vor einem an der Wand hängenden Bild stand, ist man heute oft Teil eines Werkes. Auch die Unterrichtsmethoden haben sich verändert. Die Schülerinnen und Schüler nehmen heutzutage aktiv und sogar interaktiv teil, sie bewegen sich, sie experimentieren, sie sollen die Inhalte „begreifen“ und umfassend erfahren. Wir legen Wert darauf, dass die Schülerinnen und Schüler das ganze Museum erfahren und erkunden dürfen. Deshalb ist es wichtig, dass sich die Kinder frei bewegen können. Dabei gilt es, den nötigen Respekt gegenüber dem Museum, den ausgestellten Werken und den Besuchern zu wahren. Bitte beachten Sie, dass ab einer Gruppengrösse von 20 Personen eine zusätzliche Begleitperson erforderlich ist. Wir bitten Sie also, Ihre Klassen auf folgende Grundregeln aufmerksam zu machen und während Ihrem Museumsbesuch auf Ihre Einhaltung zu achten: • Objekte nur mit den Augen abtasten (die ausgestellten Werke sind nicht immer geschützt. Ausnahmen werden vermerkt). • Sich in den Museumsräumen bedächtig bewegen statt rennen (die alten Böden schwingen) • Danke für die Rücksicht auf andere Museumsbesucher • Die Wände, Türen, Fussböden und Sitzgelegenheiten nicht mit Kaugummi, Fussspuren oder anderem „verzieren“. • Essen und Trinken nur auf der Terrasse oder im Park. Herzlichen Dank für Ihren Beitrag, dass die Kunst im Kunstmuseum Thun möglichst direkt erfahrbar bleibt. Wir danken für Ihr Verständnis und wünschen einen erlebnisreichen und interessanten Museumsbesuch. 23
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