Peter Ritter von Tunner 1809-1897 Ein eisenhüttenmännisches Lebensbild
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Peter Ritter von Tunner 1809—1897 Ein eisenhüttenmännisches Lebensbild Hans Jörg KÖSTLER HERKUNFT UND AUSBILDUNG den Peter Tunner d. J. als nun fünfzehnjähriger Knabe - nach Schulbesuch in Piber (bei Köflach) und Bergbau und H ochofen in Salla am Ostabhang in Graz - von Anfang an mitverfolgen konnte. Der der Stubalpe sowie das Hammerwerk im benachbar junge Tunner hielt sich aber nicht nur in Turrach auf, ten Obergraden bei Köflach im späteren weststeiri sondern arbeitete auch in anderen Schwarzenbergi- schen Kohlenrevier w aren seit 1809 Eigentum von Peter Tunner d. Ä., dem sein Stiefvater Sebastian Kliegel die genannten Anlagen übergeben hatte; es steht daher außer Zweifel, daß der am 10. Mai dessel ben Jahres in Deutschfeistritz (nördlich von Graz) geborene Peter Tunner d. J. als Sohn des nunmehri gen Eigentümers Erschmelzung und Verarbeitung von Eisen schon als Kind kennengelernt hat. Die W erke in Salla und in Obergraden gingen auf Joseph und Matthäus (III) Tunner zurück, deren Vater Mat thäus (II) - der Großvater von Peter Tunner d. Ä. - im Jahre 1763 nach Deutschfeistritz geheiratet hatte; durch diese Ehe wurde er auch Miteigentümer eines Hammerwerkes der alteingesessenen Gewerkenfa milie Großauer. Matthäus (II), ein gelernter Nagel schmied, stammte aus Neuhaus bei Trautenfels im steirischen Ennstal, w o sein Vater Matthäus (I) eben falls als Nagelschmied tätig gew esen war. Die schlechte Wirtschaftslage im österreichischen Kaiserstaat bei Übernahme des Kliegel’schen bzw. früher Tunner’schen Montanbesitzes durch Peter Tunner d. Ä. (Bild 1) und technische Problem e mit dem H ochofen in Salla führten 1823 zu Konkurs und Verlust des bereits angeschlagenen Betriebes. Trotz dem genoß der gescheiterte G ewerke in Fachkreisen den besten Ruf, so daß ihm das Fürst Schwarzenber- gische Oberverwesamt Murau noch 1823 die Leitung von Bergbau und H ochofen in Turrach anvertraute. Die Familie Tunner übersiedelte daher in das vom fürstlichen Eisenwerk geprägte Turrach, und schon Bild 1: Peter Tunner d. Ä., um 1840. Ölgemälde von Jo se f Ernst im nächsten Jahre begann unter Verw eser Tunner Tunner im Besitz von Kommerzialrat Herbert Tunner in d. Ä. der (längst fällige) H ochofenneubau (Bild 2), Köflach.
Bild 2: Hochofen in Turrach um 1830; erbaut 1 8 2 4 - 26 von Peter Tunner d. Ä. und 1838 von Peter Tunner d. J. mit einem Winderhitzer ausgestattet. Reproduktion eines verschollenen Aquarells F o l o in d e n S c h w a r z e n b e r g is c h e n A r c h iv e n in M u ia u schen Frischhütten, um ein möglichst umfassendes Erzherzog Johann um die Besetzung einer Professur Wissen vor allem in der Stahlerzeugung zu erwer für Berg- und Hüttenkunde an der in Vordernberg zu ben. Schon 1827 vermochte der kaum achtzehnjäh schaffenden Montanlehranstalt, worüber P. W. Roth rige Tunner beim Eisenwerk der Gebrüder von im Beitrag „150 Jahre Montanuniversität Leoben“ Rosthorn in Frantschach (Kärnten) eine neue Frisch ausführlich berichtet. Tunner erhielt sein Ernennungs methode einzuführen. Als Dank für diese erfolgrei dekret am 15. Mai 1835 und konnte dank der Groß che Tätigkeit ermöglichten ihm die Gebrüder von zügigkeit von Johann Adolf II Fürsten zu Schwarzen Rosthorn das Studium am Wiener Polytechnischen berg schon Ende Ju ni 1835 aus dessen Diensten Institut (1828-1830), das Tunner mit besten Zensu scheiden, um sich ausschließlich den Vorbereitun ren absolvierte. gen auf sein Lehramt zu widmen. Nach zweijähriger Praxis in Salzburger und Tiro Zunächst galt es für Tunner, Stand und Entwick ler Eisenwerken sowie in Neuberg a.d. Mürz (Steier lung der Hüttentechnik - vor allem des Eisenwesens mark) übernahm Tunner die Leitung des Schwarzen - in allen europäischen Industrieländern kennenzu bergischen Hammerwerkes in Katsch (bei Murau). lernen, nachdem der junge Professor sofort nach Seine auch dort vorbildliche Arbeit blieb nicht ver seiner Berufung alle bedeutenden Eisenwerke in borgen, denn mehrere Praktikanten - darunter auch Kärnten und in der Steiermark besucht hatte. Tunner ein Absolvent der Bergakademie Schemnitz - erw ei unternahm seine erste Studienreise von Oktober terten bei Tunner ihre Kenntnisse, und schließlich 1835 bis Dezem ber 1837; sie führte ihn nach Mähren, wurde sogar Erzherzog Johann auf den jungen Ver Preußisch-Schlesien (z.B. Königshütte und Gleiwitz), weser der Katscher Frischhütte aufmerksam. Zu Böhm en (Pribram), Sachsen (Bergakadem ie Frei Beginn der dreißiger Jahre bem ühte sich nämlich berg), Preußen, Schweden (Bergschule in Falun),
Auftragsgemäß und wohl ebenso aus eigenem Antrieb brachte Tunner von seinen Studienreisen eine Vielzahl von Notizen, Zeichnungen und Pro dukten mit. Als gleich wertvolle Frucht gelten sechs Druckschriften, die Tunner in den Jahren 1838/40 veröffentlichte und mit denen er die heim ische Ei senindustrie auf wichtige Fortschritte hinwies: >- Über Anwendung der erhitzten Gebläseluft im Eisenhüttenwesen. W ien 1838; >■ Über den gegenwärtigen Stand des Puddel- frischprozesses und dessen Verhalten zur in nerösterreichischen Herdfrischerei. W ien 1838 ; >- Über Rails- (Eisenbahnschienen) Fabrikation. W ien 1838; >■ Beiträge zur Untersuchung der m öglichen und zweckmäßigen Verbesserungen und Ab änderungen der innerösterreichischen Herd frischerei. Graz 1839; >- Die Walzwerke als Stellvertreter der Häm mer. Graz 1839; >- Über Zustellung und Windführung beim Ge- brauche erhitzter Gebläseluft, vorzugsweise für jene Eisenhochöfen, w elche zur Verfri- schung bestimmtes Roheisen produciren. Graz 1840. D iese Publikationen erschienen zu einer Zeit, Bild 3: Peter Tunner d. J., um 1840. Ölgemälde von Jo se f Ernst als beim Steirischen Erzberg einige H ochöfen bereits Tunner im Besitz von Kommerzialrat Herbert Tunner in Köflach. modernisiert w aren und Puddelverfahren sowie Schienenwalzen langsam Platz griffen, d.h. in einer England (Sheffield, Birmingham, Cornwall und Phase langsam en Aufschwunges, der Tunners Anre Swansea), Belgien, Frankreich und Württemberg. gungen und Vergleiche mit ausländischen Vorgän B ei der zweiten Reise (April - Juli 1838) besichtigte er gen aber durchaus noch bedurfte. Als erfahrener Berg- und Hüttenwerke in Ungarn (Slowakei), wovon Fachmann warnt er jedoch vor überhasteten Maß Schemnitz, Neusohl, Herrengrund und Schmölnitz nahmen; so tritt er als Befürworter des Puddelverfah- genannt seien; die dritte Studienreise (August - Ok rens auf, doch sollte der Puddelstahl dem Frisch tober 1838) umfaßte Oberitalien (Mailand und Bres herdstahl qualitativ mindestens gleichwertig sein, cia), Tirol (Jenbach, Pillersee und Kössen), Südost um den Ruf steirischer Hütten nicht zu gefährden. bayern (Bergen und Achthal), Salzburg (Flachau und Tunner war sich im klaren, daß Walzwerke die W erfen) und einige steirische Eisenwerke (Liezen Hämmer in vielen Bereichen ablösen werden - aber und Rottenmann). D er nun neunundzwanzigjährige er sieht derzeit noch eine Gefahr in mangelhafter Tunner (Bild 3) hatte sich durch diese Reisen eine Verschweißung des gewalzten Puddel- oder Frisch- Gesamtschau des europäischen M ontanwesens er herdstahles. worben, wie sie auch heute nur die w enigsten Fach Bedingungslos forderte Tunner jedoch die 1831/ leute vorweisen können. 32 entwickelte Winderhitzung durch Gicht- bzw.
Rauchgas für alle metallurgischen Öfen und geht in das Beschreiben von Anlagen und Verfahren be der Steiermark sogar mit gutem Beispiel voran: „Die schränken, sondern auch kritische Passagen enthal E in fü h ru n g d es erh itzten W indes b e i d e n E is en h o ch ten, brachten diese Stellungnahmen dem jeweiligen ö fe n w a r e in e r m e in er ersten E in g riffe in d ie P rax is Werkseigentümer mitunter nennenswerte Vorteile. u n serer in n erösterreich isch en E isenin du strie, in d em ich m ich im J a h r e 1 8 3 8 a n d e r E in fü h ru n g d ersel b en z u T u rrach beteiligte ‘. Ebenfalls auf Betreiben DIE ERSTEN JAHRE IN LEOBEN Tunners stattete die Vordernberger Radmeister- Communität ihren H ochofen 1841 mit einem Wind ZEMENTSTAHL - PUDDELSTAHL - ROHEISEN erhitzer aus. Rege Publikationstätigkeit und vor allem mehre re Initiativen bei Übernahm e neuer metallurgischer DIE VORDERNBERGER ZEIT Verfahren durch steirische Eisenwerke kennzeich nen die anderthalb Jahrzehnte nach Verlegung der An der im November 1840 eröffneten Montan Lehranstalt von Vordernberg nach Leoben (1849). lehranstalt in Vordernberg unterrichtete Tunner Am Beginn dieses von Tunner getragenen Technolo sowohl das Bergbaufach als auch das Hüttenfach. gietransfers steht die Einführung der Zementstahl Trotz bergmännischer Publikationen in seinen Vor produktion in der Hütte Eibiswald (Steiermark), die dernberger Jahrbüchern und beispielhafter Exkur sodann anderen Stahlwerken als Vorbild diente. sionen im jew eiligen Bergkurs widmete sich Tunner Namentlich schw edischer Zementstahl drängte seit zusehends mehr der Eisenhüttenkunde, w ie dies in den vierziger Jah ren auf den österreichischen Markt, den umfangreichen Berichten über Schienenw al weil die heim ischen Frischhütten weder qualitativ zung (1842) und Vergasung von Braunkohle für noch preislich mithalten konnten. Der durch Auf Puddelöfen (1842) sowie schließlich im „Wohlunter kohlen w eichen Stahles gew onnene Zementstahl richteten Hammermeister“ zum Ausdruck kommt. bildete das optimale Ausgangsprodukt für Tiegel Diese „Gemeinfaßliche Darstellung der Stab gußstahl und Gärbstahl, die insbesondere zu hoch eisen- und Stahlbereitung in Frischherden“, die 1846 beanspruchten W erkzeugen verarbeitet wurden. Als als erste (Graz) und 1858 in wesentlich erweiterter Beispiel für diesen Fertigungsweg seien die Zement zweiter Auflage (Freiberg/Sachsen) erschien, wollte stahlerzeugung in Donawitz und die anschließende keine theoretische Abhandlung, sondern eher eine Umschmelzung zu Tiegelstahl in der Gußstahlhütte Anleitung für den Frischer am Herd sein und in erster Kapfenberg genannt. Linie der „Beförderung und Unterstützung von Indu Ähnliche Erfolge w aren Tunner in Neuberg bei strie und G ew erbe“ dienen. Herstellung hochgekohlten Puddelstahls beschie- Aus eigener Erfahrung kannte Tunner den Wert den, den man zu sog. Tyres (verschleißfesten Eisen von Studienreisen und Exkursionen; es war daher bahnradreifen) und zu Schienenköpfen auswalzte. selbstverständlich, eine jährliche „Hauptexkursion“ Damit hatten sich der Fabrikation von Verbund in das Studienprogramm der Montanlehranstalt auf schienen (bisher w eicher Puddelstahl als Fuß und zunehmen. Die w ochenlangen Lehrfahrten - die Steg sow ie - teurer - hochgekohlter Frischherdstahl erste fand 1841 statt - stellten an Professor und als Kopf) neue, sofort genutzte Möglichkeiten er Studenten enorm e physische und geistige Ansprü schlossen, deren Bedeutung in einer Zeit ausge che, denn anhand von Mitschriften und Diskussio dehnter Eisenbahnbauten nicht hoch genug einzu nen mußten alle Teilnehm er detaillierte Berichte schätzen war. Ebenfalls in den fünfziger Jahren abliefern, die Tunner bzw. später auch seine Mitar widmete sich Tunner Brennstoff- und Energiefra beiter genau kontrollierten und teilweise veröffent gen. So empfahl er 1852 Versuche zur Verwendung lichten. Da sich fast alle Exkursionsberichte nicht auf von roher und verkokter Braunkohle in Hochöfen,
den Schrift „Die Zukunft des österreichischen Eisen w esens“ (1869) dokumentiert hatte (Bild 4). DAS BESSEMERVERFAHREN Der Herausgeber der „Österreichischen Zeit schrift für Berg- und Hüttenwesen“, Otto Freiherr v. Hingenau, erwarb sich durch Veröffentlichung aller ihm zugänglichen Nachrichten über eine von Henry Bessem er am 13. August 1856 vorgestellte Frischm e thode größte Verdienste um die Kenntnis des - später so bezeichneten - Bessem erverfahrens in Österreich. Schon am 6. O ktober 1856 berichtete O. Hingenau erstmals über Bessem ers Erfindung, und wenige W ochen später brachte er einen Beitrag mit dem programmatischen Titel „Bessemer’s Fabrika tion von Stabeisen und Stahl aus flüssigem Roheisen ohne Anwendung von Brennm aterial“. Im Berg- und Hüttenmännischen Jahrbuch für 1857 äußerte erst mals Tunner seine grundsätzliche Ansicht über das neue Windfrischverfahren, d e n n d a s m eiste In ter esse u n ter a llen R efo rm en u n d V erbesserun gen d e r Je tz tz e it bietet u nstreitig B essem ers F a b r ik a tio n von S tabeisen u n d S tahl. ... M ag im m erh in d ie p r a k tis c h e D u rch fü h ru n g von d e r H a n d scheitern , ... s o ist h ierm it d o c h e in e völlig n e u e T atsach e konstatiert, d ie n äm lich , d a ß d e r K o h len g eh a lt im E isen selbst a ls B r e n n m a te r ia l d ie n e n k a n n . D iese S a c h e ist so Bild 4: Titelblatt der Veröffentlichung von Peter Tunner über neu, d a ß d e r F a c h m a n n im ersten A u g en b lick e die Zukunft des österreichischen Eisenwesens, Wien stu tzen u n d sich f r a g e n m u ß, ist es w irklich m öglich? 1869. N a ch sorg fältig er P rü fu n g a lle r d a r a u f B e z u g n e h m e n d e n E rsch ein u n g en in d e n bish erig en H ü tten weil die Versorgung alpenländischer Roheisenpro p r o z e ss e n m u ß m in d esten s d ie M ög lich keit z u g e duzenten mit guter und kostengünstiger Holzkohle s ta n d en w erd en ; d a h e r d ie a u s E n g la n d g em e ld e te n immer größere Schwierigkeiten bereitete. T atsach en u m so w en ig er b ez w eifelt w erd en d ü rfen . Natürlich wertete Tunner die Braunkohle im Es k a n n n ic h t b efrem d en , w en n B essem ers P r o z e ß in H ochofen nur als Notlösung bis zum Bau von Eisen d e r P ra x is n o c h a u f a llerlei S ch w ierig keiten stößt, bahnen, die Koks bzw. verkokbare Kohle zu steiri d e n n n a c h 1 - 2 V ersu chsjahren k a n n e in G eg en schen und kärntnerischen Hochöfen bringen soll s ta n d d e r Art w o h l n ic h t z u r völligen R eife g e b r a c h t ten. Dieser Tunner’sche Plan kam 1869/74 in Prävali, w erd en . D a ß h ier d u rc h a b e r f r ü h e r o d e r s p ä te r e in e Zeltweg und Schwechat sowie zwei Jahrzehnte später g r o ß e R eform in d e r P rax is d es E isen frisch w esen s in Donawitz zur Ausführung, womit sich auch in h e rb eig efü h rt wird, b ez w eifle ich n ic h t “. Österreich das Koksroheisen durchsetzte, w ie dies Obw ohl Tunner die beiden Roheisenbegleitele Tunner bereits seit langem unter gewissen Voraus m ente Silizium und Mangan als Wärmeträger nicht setzungen verlangt und z.B. in seiner herausfordern erwähnt, schätzte er das Windfrischen als neuen
W eg der Stahlmetallurgie richtig ein, und dement 1864) und Neuberg (Februar 1865) anwesend war, sprechend gestaltete sich sein Engagement für das nachdem man ihm die Leitung des jew eiligen Ver „Bessemern“ schon zu einer Zeit, als L. Gruner, ein suchsbetriebes und der ersten Chargen anvertraut französischer Fachkollege, schrieb: „Man k a n n d a h e r hatte. Ohne Können und Erfolg der Stahlwerks a p r io r i beh au p ten , d a ß d u rch d e n B es s e m e r ’s ch e n m annschaften im m indesten zu schmälern, gilt es P r o z e ß a u s g e w ö h n lic h e m R oh eisen n ie m a ls g u te dabei als unbestrittene Tatsache, daß die meisten P ro d u k te erzeu g t w erd en k ö n n en österreichischen Bessem erhütten ohne Tunner nicht Offenbar verlagerte sich der Schwerpunkt in innerhalb kürzester Zeit zu reibungsloser Produk Forschung und Anwendung des Windfrischens bald tion gelangt wären. nach Schweden, wo 1858 die erste Charge Wind Bedauerlicherw eise stand den Erfolgen im Bes frischstahl in einem feststehenden Konverter erbla- semerverfahren ein deprimierender Eingriff in die sen wurde. Tunner verfolgte die Entwicklung in Studienordnung der Leobener Bergakadem ie ge Schweden - wie seine diesbezüglichen, damals genüber: die Aufhebung des seit 1852 bestehenden äußerst aktuellen Publikationen belegen - genau Vorbereitungskurses im Jahre 1866. Tunner überließ und objektiv, so daß er im August 1859 einen bedeut daraufhin mit Beginn des Studienjahres 1866/67 die samen Schluß zu ziehen vermochte: Vorlesungen über Eisenhüttenkunde seinem Nach „Der G eg en stan d (d .h . d a s B essem erv erfa h ren ) folger Franz Kupelwieser und wirkte nun ohne ist m ein es E rach ten s f ü r Ö sterreichs E isen w esen von Lehrverpflichtung bis 1874 als Bergakademie-Direk so g r o ß e r W ichtigkeit, d a ß ich d u rch d ie v orlieg en d e tor. Diese Maßnahme bedeutete für Tunner aber V eröffen tlichu n g (ü b e r Fortschritte in S ch w ed en ) keinesw egs eine Abkehr vom Eisenwesen, dem er e in e P flich t f ü r d a s V aterlan d z u erfü llen g la u b e, nach wie vor engstens verbunden blieb. u n d d ieserw eg en seh n lich st w ü n sche, d a ß u n sere H o c h o fe n b e s itz e r es n u n m e h r g le ic h fa lls a ls d ie P flich t an seh en , d e n selb en en d lic h in A n g r iff z u SIEMENS-MARTIN- UND THOMASVERFAHREN n e h m e n “. Die Bem ühungen Tunners, in Österreich das Im „Denkbuch des österreichischen Berg- und „Flußstahl-Zeitalter“ einzuleiten, fielen dank seiner Hüttenwesens“ anläßlich der W iener Weltausstel profunden Stellungnahmen auf fruchtbaren Boden. lung 1873 brachte der Tunner’sche Beitrag „Das In den Jahren 1861/63 begann man nämlich bei den Eisen-, Berg- und Hüttenwesen der Alpenländer“ Eisenwerken in Turrach (Bild 5), Neuberg, Heft (Kärn einen aufschlußreichen Überblick über diesen Wirt ten) und Graz mit dem Bau von Bessem erstahlwer schaftszweig. Nach Erörterung des Frischherdstah ken, w obei allerdings (auch bei Tunner) Unklarheit les, dessen Bedeutung gegenüber Tiegel- und Besse herrschte, ob dem feststehenden „Schwedischen“ merstahl bereits stark gesunken war, und des Pud- oder dem kippbaren „Englischen“ Konverter der delstahles geht Tunner auf den Siemens-Martin-Stahl Vorzug zu geben sei. (Seit 1869 gab es in Österreich ein; in Österreich gab es zu Beginn der siebziger nur noch kippbare Frischgefäße, d.h. Konverter im Jahre drei „Martinhütten“, nämlich in Wien-Florids heutigen Sinne). dorf, Neuberg und Graz, wovon erstere nicht mehr Es ist nicht möglich, hier auf alle Leistungen produzierte und die beiden anderen mit je einem Tunners und des verantwortlichen Personals bei Ofen schm olzen. Im Gegensatz zum Bessem erver Inbetriebnahme oben genannter Stahlwerke einzu fahren beurteilte Tunner den Siemens-Martin-Pro- gehen; expressis verbis sei hervorgehoben, daß sich zeß lange sehr zurückhaltend und trat in dessen der allseits geschätzte Eisenhüttenmann Tunner nicht Anfangszeit mit nur einer einzigen diesbezüglichen auf unverbindliche Ratschläge par distance eingelas Publikation hervor. Erst im „Denkbuch“ nimmt er sen hat, sondern bei den ersten Bessem erchargen in zum neuen Herdofenverfahren Stellung: „Übrigens Turrach (O ktober und November 1863), Heft (Juni ist d a s P ro d u k t d es M artin prozesses w e d e r d u rch 7 66
Bild 5: Bessemerstahlwerk in Turrach (Grundriß); rechts oben: Konverter zwischen zwei Kupolöfen. Aus schnitt aus dem mit 20. Juni 1863 datierten Plan Nr. 270/p2 in den Schwarzenbergischen Archiven in Murau. G leich artig k eit n o ch d u rc h V erläß lich keit ... o d e r Acht Jahre danach - 1879 - stellte Sidney Gilchrist d u r c h B illig keit d e r M an ip u lation skosten irg en d w ie Thomas sein Entphosphorungsverfahren zur Stahl im Vorteil g e g e n ü b e r d em B es sem erp ro z eß “-, er räumt erzeugung im „basischen Bessem erkonverter“ vor. aber abschließend auch dem Siemens-Martin-Ver Damit hatten phosphorreiche, bisher kaum brauch fahren einen Aufschwung ein, sobald man dem bis bare Eisenerze schlagartig an Bedeutung gewonnen, lang großen Verschleiß des feuerfesten Materials und es stand mit Recht eine höchst nachteilige Aus begegnen kann. Im Jahre 1880 jedenfalls beurteilte wirkung auf das alpenländische Eisenw esen zu b e Tunner das „Martinieren“ als Prozeß „von größter fürchten, dessen Spitzenstellung nicht zuletzt in W ichtigkeit für die Entwicklung der Eisenproduk phosphor- und schwefelarmen Erzen begründet lag. tion“, w obei er die Möglichkeit hoher Schrottsätze Tunner wußte schon Ende 1879 durch seine B e und die Analysentreffsicherheit unterstrich. kanntschaft mit „einem der tüchtigsten Eisenwerks- Die Frage nach Entphosphorung des Roheisens Directoren Deutschlands“ - wahrscheinlich mit sei beschäftigte natürlich auch Tunner, der schon 1871 nem ehem aligen Schüler Jo s e f Massenez in Hörde die bem erkenswerte Ansicht vertrat, daß „d ie A b bei Dortmund - über das Thomasverfahren in seiner sc h e id u n g d es P h osp h o rs in G eg en w art e in e r s e h r betriebsm äßigen Durchführung und über die Stahl b asisch en , s e h r e is e n reich en S ch lacke, w e lch e z u r qualität Bescheid. Er zog daraus den Schluß, daß A u fn a h m e u n d z u m F esth alten d e r P h o sp h o rsä u re trotz em inenter Wichtigkeit des Thomasverfahrens a m m eisten g e e ig n e t ist, a m au sg iebig sten erfolg t“. „... d u rch d e n n e u e n P rocess d e r E n tphosphoru n g
d e r Wert r e in e r E isen erz e f ü r d ie E rzeu g u n g d es 1854: Neue Verbesserungen beim W alzen der gro eig en tlich en Q u alitätseisen s n ich t verw ischt w erd e“. ßen B leche und der Drähte. Obwohl das „Thomasieren“ im Einklang mit 1859: Über Erzeugung und Verwendung des körni Tunners Ansicht tatsächlich keine unmittelbare gen Stabeisens, insbesondere die Darstellung Bedrohung der heim ischen Eisenindustrie darstellte, von Rails mit harten Köpfen. beschloß der Berg- und hüttenmännische Verein für 1860: Einfache Überheb-Vorrichtungen bei Walzge Steiermark und Kärnten, der als Vorgänger der rüsten. Eisenhütte Österreich gelten kann, unter seinem 1863: Walzvorrichtungen zur Erzeugung von keil Obmann Tunner im Jänner 1880 die Entsendung förmigem oder zugespitztem Eisen. Notizen einer Kommission zwecks Beurteilung „des derzeiti über den patentierten Haswell’schen Preß- gen Standes der Entphosphorung des Eisens im hammer. Bessem er-Converter“. Die sechsköpfige, von Tun 1872: Über die neueren Vorrichtungen zum Vor- ner geleitete Kommission besuchte die Bessem er- und Rückwärtswalzen. bzw. Thom asstahlw erke in Meiderich, Ruhrort, 1877: Über die Schienenfabrikation aus Bessem er Hörde, Dortmund, Kladno (Böhm en), Witkowitz stahl in den Vereinigten Staaten von Nordame (Mähren) und Trzynietz (Österreichisch-Schlesien), rika. so daß man sich ein umfassendes Bild des soeben 1878: Über einige Neuerungen in der Einrichtung angelaufenen Thomasverfahrens m achen konnte. der Walzwerke. Wie bereits Tunner im Vorjahre kam auch die Kom 1879: Eine amerikanische Verbesserung in der Draht mission zu dem Ergebnis, daß alle alpenländischen walzerei. Eisenwerke mehr denn je auf „Qualitätsstahl“ b e 1885: Verwendung des Flußeisens für Kessel- und dacht sein müssen, und empfahl, den Siemens-Mar- Schiffsbleche. tin-Stahl als Gegengewicht zum Thomasverfahren 1890: Zum M annesmann’schen Röhrenwalz-Verfah- zu forcieren. Diese Schlußfolgerung spiegelt sich im ren. bald darauf begonnenen Ausbau des Siemens-Mar- tin-Stahlwerkes in Donawitz unter der 1881 gegrün deten Österreichisch-Alpinen M ontangesellschaft DIE PHYSIKALISCHE CHEMIE wider, in deren Verwaltungsrat Tunner von 1881 bis 1892 wirkte. Auch ein zweites Fachgebiet, dem Tunner größ tes Interesse entgegenbrachte, steht noch immer im Schatten der Veröffentlichungen vor allem über Stahl DIE FORMGEBUNGSVERFAHREN erzeugung, nämlich der chem ische und physika lisch-chem ische Bereich der Eisenmetallurgie. Am Tunner-Biographien erw eck en mitunter den Beginn steht hier der 1838 publizierte Beitrag über Eindruck, der große Leobener Eisenhüttenmann hätte die chem ische Zusammensetzung von Frischschlac - sich nur der Erzeugung von Roheisen und Stahl ken, und vier Jahre später folgte eine profunde gewidmet. Das Tunner’sche Schriftenverzeichnis Darstellung der „Eisenprobe“ auf Schmelzverhalten enthält aber viele Titel, die eine zeitweise intensive und Eisengehalt von Erzen nach Professor Sefström, Beschäftigung auch mit Formgebungsfragen zeigen. den Tunner während seiner ersten Studienreise im Neben der bereits zitierten Arbeit über Walzwerke schw edischen Falun kennengelernt hatte. (1839) und dem viel beachteten, auch ins Englische Nach längerer Unterbrechung legte Tunner 1860 übersetzten Buch „Über die Walzenkaliberirung für eine nahezu bahnbrechende Untersuchung der die Eisenfabrikation“ (Leipzig 1867 und New York Vorgänge im H ochofen vor, w obei er nicht indirekte 1869) seien folgende Publikationen aus dem Walz Schlüsse aufgrund von Gichtgasanalysen zog, son werks- und Verformungsbereich genannt: dern anhand von Erz- und Gasproben sowie von
Temperaturmessungen aus dem bzw. im Ofeninne und 1867. Bei fast allen internationalen Ausstellun ren; die Versuche brachten teils völlig neue Erkennt gen wirkte Tunner in der jew eiligen Jury zur Beurtei nisse über Lage und Ausdehnung der Reduktionszo lung der montanistischen Exponate mit. ne und über Ofenprofile. In eine ähnliche Richtung Bei Tunners USA-Reise, die 1876 anläßlich der wies die kommentierte Übersetzung einer Arbeit „Centennial-Ausstellung“ in Philadelphia - 1776 über die „Entwicklung und Verwendung der Wärme Unabhängigkeitserklärung! — erfolgte, kam es auch in Eisenhochöfen von verschiedenen Dim ensionen“ zur Zusammenarbeit der sieben, damals führenden (1870), die der englische Hüttenmann und Eisen Eisenhüttenleute, darunter H erm ann W edding werksbesitzer J. Lowthian Bell - ein Freund Tunners (Deutschland), Richard Akerman (Schw eden) und - in London publiziert hatte. Tunner. Dieses von der Ausstellungsleitung nom i In den siebziger Jahren äußerte sich Tunner - nierte Gremium legte u.a. Einteilung und Bezeich wie oben angedeutet - mehrmals über die Phos- nung der Eisenwerkstoffe unter Berücksichtigung phorabscheidung aus Roheisen. Dabei betonte er in des Flußstahles (Bessem er- und Siemens-Martin- Übereinstimmung mit den späteren, weltweit beach Stahl) neu fest. teten chem isch-physikalischen Berechnungen sei Hatte sich Tunner noch bei seiner Vordernber- nes ehemaligen Schülers Jo s e f Gängl v. Ehrenwerth ger Antrittsrede über die Notwendigkeit einer Aus immer die Notwendigkeit basischer Schlacken - der bildung „montanistischer Unterbeamter“ skeptisch letztlich entscheidende Schritt zum basisch zuge geäußert, so unterstützte er Mitte der sechziger Jahre stellten Konverter blieb ihm jedoch versagt. die Gründung einer Häuerschule - der späteren Berg- und Hüttenschule - in Leoben mit größtem Nachdruck. 1876 übernahm Tunner sogar die O b REISEN UND TÄTIGKEIT IN WISSENSCHAFT mannstelle im Direktorium dieser bereits angesehe LICHEN GREMIEN nen Schule, der er ab 1870 als Obm ann ihres Kurato riums angehörte. Es war nicht zuletzt Tunners Auto Die Konkurrenz schwedischen Stahles auf allen rität zuzuschreiben, daß namhafte Firmen und G e Märkten veranlaßte Tunner 1857, die größeren Ei w erken sowohl zur Erhaltung der Schule beigetra senw erke Schwedens zu besichtigen und ihre Roh gen als auch gut dotierte Stipendien gewährt haben. stoffe, Einrichtungen, Verfahren usw. kritisch zu W ie die Protokolle des Berg- und hüttenmänni beleuchten. Unerwarteterweise kam Tunner zu kei schen Vereines für Steiermark bzw. für Steiermark ner vorzüglichen Beurteilung der schwedischen und Kärnten belegen, versäumte Tunner als O b Eisenindustrie, aber sein ausgezeichnet illustrierter m ann dieser Institution nur w enige Sitzungen und Bericht führte zu einigen Änderungen in österreichi hielt außerdem viele Vorträge, die sich meist mit schen Hütten, z.B. baute man in Heft gichtgasbeheiz Fortschritten im Eisenw esen beschäftigten. Als te Erzröstöfen, die als Schwedische Röstöfen b e Ehrenobmann des Vereines sprach Tunner 1882 beim kannt wurden (Bild 6). Weiters besuchte und beur Herbstmeeting des Iron and Steel Institute in Wien teilte Tunner m ehrere Eisenwerke in Rußland - 1 8 7 0 über „Die Lage der Eisenindustrie in Steiermark und im Auftrag der russischen Regierung - und in den Kärnten“. Dabei setzte e r sic h mit der soeben gegrün Vereinigten Staaten von Nordamerika - 1 8 7 6 im Auf deten Österreichisch-Alpinen M ontangesellschaft trag des k.k. Ackerbauministeriums als oberster Mon auseinander, in der er eine unumgängliche Notwen tanbehörde - , doch kann auf die heute noch interes digkeit für die wirtschaftliche Gesundung des heimi santen Reiseberichte hier nur hingew iesen werden. schen Eisenwesens sah. Als Repräsentant des Gast Das gleiche gilt für Tunners Berichte über das geberlandes scheute sich Tunner auch vor den eng Berg- und Hüttenwesen bei den Welt-Industrie- lischen Hüttenleuten nicht, im Interesse kontinen Ausstellungen in London 1851 und 1862 (Plan eines taleuropäischer Stahlproduzenten Schutzzölle zu kippbaren Bessem erkonverters!) sowie in Paris 1855 fordern.
Bild 6: Technologietransfer durch Peter Tunner — ein Beispiel aus der Erzrösttechnik. Oberere Bild: Eisenerz-Röstofen in Dannemora (Schweden); Plan im Buch „Das Eisenhüttenwesen in Schweden“ von Peter Tunner, Freiberg 1858. Unteres Bild: Zwei „Schwedische“ Erzröstöfen (rechts hinten.) im Eisenwerk Heft in Kärnten, erbaut 1861/62. F o to u m 1 8 9 0 im B e s itz v o n H J . K ö s tler.
EHRUNGEN UND LETZTE LEBENSJAHRE d u rch se in e p u b liz istisc h e Tätigkeit, w ie d u rch s ein e M itteilsam keit sofort G em eingu t, u n d n ie m a ls h a t e r Peter Tunner - seit 1864 Ritter von Tunner - war etw as von d em E rd ach ten , E rforschten , G esehen en , Ehrenmitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesell E n td eckten u n d E r fu n d e n en z u m G eg en sta n d sp e schaften, u.a. des Vereines Deutscher Eisenhütten ku lativ er G eh eim tu erei g e m a c h t “. leute (Düsseldorf), des Iron and Steel Institute (London), des American Institute o f Mining Engi ANMERKUNGEN neers (New York) und der Königlich-schwedischen Akademie der W issenschaften (Stockholm). Das Iron Franz CZEDIK-EYSENBERG: Die ersten Exkursionen Peter and Steel Institute verlieh ihm als dem wohl namhaf Tunners mit seinen Eleven. In: Berg- und Hüttenmännische testen Vorkämpfer für das Bessemerverfahren die Monatshefte 104 (1959), S. 234—242. Goldene Bessemer-Medaille. Jo sef GÄNGL von EHRENWERTH: Peter Ritter von Tunner Hüttenberg, Vordernberg, Bleiberg und andere, und seine Schule. In: Beitrag zur Geschichte der Technik und Industrie 6 (1914/15), S. 95-108. mit dem M ontanwesen eng verbundene Orte verlie Hans Jörg KÖSTLER: Einführung und Beginn der hen Tunner die Ehrenbürgerschaft. Der seinerzeit Stahlerzeugung nach dem Bessemerverfahren in Öster überaus aktive Berg- und hüttenmännische Verein reich. In: Berg- und Hüttenmännische Monatshefte 122 für Steiermark und Kärnten dankte Tunner mit der (1977), S. 194-206. Ernennung zum Ehrenobmann - eine Ehrung, die Hans Jörg KÖSTLER: Die Hochofenwerke in der Steiermark Tunner sehr schätzte, wie viele diesbezügliche von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Wiederaufnahme Äußerungen bei Vereinssitzungen annehmen las der Roheisenerzeugung nach dem Zweiten Weltkrieg. In: sen. Radex-Rundschau 1982, S. 789-852. Tunners Lebensabend war von Schicksalsschlä Hans Jörg KÖSTLER: Das Schwarzenbergische Hammer gen - Tod seiner Frau Maria, geb. Zahlbruckner werk in Niedetwölz und seine Beziehungen zur Montan- (1881) und seiner Tochter Paula (1892) - und von Lehranstalt in Vordernberg. In: Schwarzenbergischer Alma- schweren Krankheiten gekennzeichnet. Andererseits nach XXXVII (1985), S. 4 2 7 ^ 5 6 . Hans Jörg KÖSTLER: Der Kärntner Metallurge Josef Gängl erlebte er im Jahre 1890 den Höhepunkt seiner vom von Ehrenwerth 1843-1921. In: Carinthia 1 178/98 (1988), Eisenwesen geprägten Laufbahn, nämlich die Feier S. 411-419. zum fünfzigjährigen Bestand der Leobener Bergaka Hans Jörg KÖSTLER und Wolfgang WIELAND: Peter Tunner demie. In diese Zeit fallen auch Tunners letzte Publi der Ältere 1786—1844. Leobener Grüne Hefte, Sonderband kationen, die Phosphorverbindungen im Eisen, Reihe „Steirische Eisenstraße“ Nr. 2. Leoben 1985. Kohlentrocknung, das bereits erwähnte Röhrenwal Hans Jörg KÖSTLER und Wolfgang WIELAND: Zum Beginn zen und schließlich Schwefelabscheidung aus flüssi der Bessemerstahlerzeugung in Österreich im Schwarzen- gem Roheisen (1891) behandelten. bergischen Eisenwerk Turrach vor 125 Jahren. In: Berg- u. Peter Ritter von Tunner starb am 8. Ju ni 1897 in Hüttenmännische Monatshefte 133 (1988), S. 480^484. Leoben nach längerer Krankheit, die ihn aber nicht Hans Jörg KÖSTLER und Wolfgang WIELAND: Die Fürsten gehindert hatte, bis zuletzt mit dem Eisenhüttenwe zu Schwarzenberg im Eisenwesen beim Steirischen Erzberg. In: Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark 81 sen in reger Verbindung zu bleiben. Diesen beispiel (1990). haften Grundsatz hatte Tunners ehemaliger Schüler Franz KUPELWIESER: Geschichte der k.k. Berg-Akademie und späterer Generaldirektor der Hüttenberger Ei in Leoben. In: Denkschrift zur fünfzigjährigen Jubelfeier senwerks-Gesellschaft, Carl August R. v. Frey, schon der k.k. Berg-Akademie in Leoben 1840-1890. Leoben 1874 bei der legendären Tunner-Feier in Leoben 1890, S. 1-173. angesprochen: Paul KUPELWIESER: Aus den Erinnerungen eines alten „ W as T u n n er selbst erlernt, erfah ren , erforsch t Österreichers. Wien 1918. u n d en td eck t hat, w as e r in österreich isch en w ie in Helmut LACKNER: Peter Tunner 1809-1897. Ein Leben für fr e m d e n W erken z u seh en G eleg en h eit hatte, w u rd e das innerösterreichische Eisenwesen. In: Der Leobener
Strauß 8 ( 1980), S .2-15-296 (Mit ausführlichem Verzeichnis 30 Jah re THOMASVERFAHREN in Deutschland. In: Stahl der Publikationen von P. Tunner). und Eisen 29 (1909), S. 1465-1490. Paul W. ROTH: 150 Jah re Montanuniversität Leoben. Aus TUNNER-Feier, abgehalten am 7. und 8. Novem ber 1874 in ihrer G eschichte. In dieser Festschrift. Leoben. Wien 1874. Rudolf SCHAUR: Streiflichter auf die Entw icklungs geschichte der H ochöfen in Steiermark. In: Stahl und Eisen Peter Ritter von TUNNER + 8.Ju n i 1897 (Nachruf). In: Berg- u. Hüttenmännisches Jahrbuch 4 5 (1 8 9 7 ), S. I-XXVI. 49 (1929), S. 489-498. W ilhelm SCHUSTER: Die Erzbergbaue und Hütten der Richard WALZEL: Erzherzog Joh an n und das steirische Österreichisch-Alpinen M ontangesellschaft, ln: ÖAMG E isenhüttenw esen. In: B erg- und H üttenm ännische 1881-1931. Wien 1931, 2.Teil, S. 71-533- Monatshefte 104 (1 9 5 9 ), S. 100-115.
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