MAZ I - Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ...

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MAZ I - Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ...
Dezember 2013 Ausgabe Nr. 4      Stadt Bern

MAZ
Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Stadt Bern
                                              ■

LEBT BERN                     WIE GROSS IST       WIE WEIT FÜHRT
DIE VIELFALT?                 DAS OPFER?          DER WEG?
Migration in der              Sanierung der       Lernende Fussballerin
Stadtverwaltung               Pensionskasse       Michelle Heule
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■ TRIBÜNE

Mein Weg in die Stadtverwaltung

Esra Pazarcikli,                                José Navarro,                                   Mardoché Kabengele,
Liegenschaftsverwaltung                         Informatikdienste                               lernender Kaufmann
Ich war einjährig, als ich mit meinen Eltern    Ich kam mit fünf von Valencia in die            Ich wurde in der Demokratischen Republik
von der Türkei in die Schweiz kam. Wir          Schweiz und lebte zuerst in Niederönz,          Kongo geboren und kam mit zwei Jahren
lebten zuerst in Kallnach, später in Aarberg.   später in Lyss. Ich hatte Mühe, mich            in die Schweiz. Die Schulzeit durchlief ich
Ich durchlief hier alle Schulen und machte      einzuleben. Sprache und Lebensstil waren        in Kirchberg und Hindelbank. Ich wurde
danach eine Ausbildung im Detailhandel,         völlig neu. Nun habe ich mich längst            gut aufgenommen, meine Integration
im Bereich Mode. Da mir die Buchhaltung         eingewöhnt. Bin ich in Spanien, heisst es       verlief fliessend. Bei der Lehrstellensuche
behagte, entwickelte ich mich Richtung          mittlerweile: «Du bist ein richtiger Schwei-    spielte der Zufall mit: Ich hatte meinen
Treuhand weiter. Vor einem Jahr wechselte       zer geworden.» Nach der Schule absol-           Ausweis verloren und ging auf die Ein-
ich in die städtische Liegenschaftsver-         vierte ich eine Lehre als Kaufmann und          wohnerdienste. Beim Anstehen dachte
waltung. Mein Migrationshintergrund             arbeitete mich dann Schritt für Schritt in      ich mir: «Das ist ein schöner Arbeitsplatz.»
hilft mir beispielsweise, wenn ich in Kontakt   die Informatik ein. Seit einem Jahr bin         Prompt konnte ich mich ein halbes Jahr
mit türkischen Mieterinnen und Mietern          ich Citrix-Systemspezialist bei der Stadt.      später an der Predigergasse vorstellen.
bin. Ich kann mich dann gut mit ihnen           Mein Spanisch hilft mir, andere lateinische     Meine Stärke ist, unvoreingenommen
verständigen.                                   Sprachen zu verstehen.                          auf Menschen zuzugehen.

Barbara Boczek,                                 Sujeef Nadarajan,                               Vezira Korac,
Stadtgrün                                       Orts- und Gewerbepolizei                        Finanzverwaltung
Ich bin in Frankfurt geboren und lebte –        Meine Eltern kamen aus Sri Lanka in die         Mein Vater arbeitete in der Schweiz und
von zwei Studienjahren in Frankreich und        Schweiz. Ich wurde allerdings bereits hier      konnte mit einem Nachzug die Familie
Grossbritannien abgesehen – in Deutsch-         geboren. So gesehen kenne ich nichts            wieder zusammenführen. So kam ich im
land. In die Schweiz kam ich vor drei Jah-      anderes. Bern ist mein Zuhause, Bern-           Alter von neun Jahren von Montenegro
ren. Eine Freundin hatte mich auf die Stelle    deutsch meine Sprache. Ich wuchs im             nach Ostermundigen, wo ich die obliga-
aufmerksam gemacht. Auch als Deutsche           Breitenrain auf und durchlief im Spitalacker    torische Schulzeit und dann eine Lehre
habe ich gleich einen Bärndütsch-Kurs           alle Schulstufen. Nach dem 10. Schuljahr        auf der Gemeindeverwaltung absolvierte.
belegt, um Kollegen und Kundinnen               machte ich eine Lehre bei der Stadtver-         Später besuchte ich die Berufsmaturitäts-
besser zu verstehen. Mittlerweile habe ich      waltung. Auch jetzt bin ich immer noch          schule und studierte Betriebswirtschaft.
schweizerdeutsche Ausdrücke in meinen           hier – immer noch in der gleichen Direk-        Seit diesem Jahr arbeite ich nun in der
Wortschatz aufgenommen, was meine               tion. Ich bin ihr treu geblieben. Ich spreche   Stadtverwaltung. Mein Weg hat mich ge-
deutschen Freunde amüsiert. Meine Mut-          natürlich auch Tamilisch. Das hilft mir,        lehrt, andere Kulturen und Lebensmuster
tersprache ist beim Verfassen von Berichten     wenn ich beruflich mit Menschen aus             unvoreingenommen zu verstehen und
und Stellungnahmen von Vorteil.                 Sri Lanka zu tun habe.                          sie zu akzeptieren.
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■ GASTKOLUMNE                                         ■ EDITORIAL

Bern als                                              Liebe Leserin, lieber Leser
Standortvorteil                                       Die gute Nachricht gleich vorweg: Die MAZ erscheint
Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic      weiterhin in gedruckter Form und wird Ihnen wie bisher
sorgt als Zulassungs- und Überwachungsbehör-
                                                      per Post nach Hause geliefert. Dies hat der Stadtrat im
de für qualitativ gute, wirksame und sichere Arz-
neimittel und Medizinprodukte.                        Rahmen der Budgetdebatte kurz vor den Herbstferien
   Mit der Bundesstadt und besonders mit dem          entschieden. Die geplante Umstellung auf eine digitale
Länggassquartier ist Swissmedic seit Langem           MAZ entfällt somit. Möglich geworden ist dieser Entscheid
verbunden: Das Institut ging 2002 aus der seit        durch einen Kommissionsantrag, der von den Sozial-
1900 an der Erlachstrasse ansässigen Interkanto-
nalen Kontrollstelle für Arzneimittel (IKS) hervor.
                                                      demokraten, den Grünen und den Freisinnigen unter-
Dieses Gebäude wird – neben dem 2005 bezoge-          stützt wurde.
nen Hauptsitz – heute noch genutzt. Vor Kurzem           Die Redaktion wird nun alles daransetzen, das der
bezog Swissmedic zusätzlich an der Freiburg-          MAZ entgegengebrachte Vertrauen zu rechtfertigen. Sie
strasse 139 in Ausserholligen ein neues Labor-
                                                      nimmt den Stadtratsentscheid als Ansporn, sich weiterhin
und Bürogebäude am Standort der alten Nestlé-
Essigfabrik.                                          mit voller Kraft für eine attraktive und zeitgemässe Mitar-
   Das Hauptgebäude an der Hallerstrasse 7 wur-       beiterzeitschrift einzusetzen. Die MAZ-Redaktion möchte
de 1877 durch die Druckerei Stämpfli am damali-       auch jenen Stimmen Rechnung tragen, die sich eine
gen Stadtrand errichtet. Hinter der klassizisti-
                                                      elektronische Mitarbeiterzeitschrift gewünscht hätten.
schen Sandsteinfassade lagen helle Produktions-
hallen, die flexibel nutzbar waren. 125 Jahre spä-    Sie wird aus diesem Grund die Verknüpfung der MAZ
ter verkaufte der Druckereibetrieb die Liegen-        mit dem Intranet der Stadt Bern weiter intensivieren und
schaft und zog erneut an den Stadtrand. 2004/         dadurch Synergien nutzen.
2005 erfolgte der Umbau zum Bürogebäude.                 An spannenden Themen mangelt es dem Redaktions-
Während der rückwärtige Anbau neu konzipiert
                                                      team auf jeden Fall nie. Kein Wunder, denn die Stadt-
wurde, blieb der Altbau aussen unverändert. Der
industrielle Charakter des Gebäudes sollte            verwaltung Bern ist ein äusserst vielfältiges Gebilde und
weiterhin spürbar sein, und auch die legendären       wandelt sich stetig. Dies zeigt sich zum Beispiel daran,
Quittenbäume an der Hallerstrasse blieben er-         dass immer mehr Migrantinnen und Migranten für die
halten.
                                                      Stadt Bern im Einsatz sind. Der Hauptbeitrag der vor-
   Swissmedic arbeitet als nationales Kompe-
tenzzentrum im Heilmittelbereich mit vielen           liegenden Ausgabe zeigt auf, wie diese Vielfalt gelebt und
Partnern zusammen. Mitarbeiter der Industrie,         genutzt wird.
medizinische Fachpersonen, Bundes- und Kan-              Auch unsere Renten machen wieder einmal Schlag-
tonsvertreter oder Wissenschafter profitieren         zeilen. Die Pensionskasse der Stadt Bern muss ausfinan-
von der verkehrsgünstigen Lage. Die rund 450
überwiegend mehrsprachigen Mitarbeitenden
                                                      ziert und daher saniert werden. Das kommt für viele
schätzen die Weltoffenheit der Stadt Bern.            überraschend. Was ist passiert? Und: Was bedeutet die
   Der zentrale Standort und die Nähe zur             geplante Sanierung für die Versicherten? Die MAZ hat bei
schweizerischen Politik sind für das rechtlich un-    der Verwaltungskommission der Personalvorsorgekasse
abhängige Institut auch in Zukunft ein Standort-
                                                      nachgefragt.
vorteil.
                                                         Viel Spass bei der Lektüre der neuen, alten MAZ!
Jürg H. Schnetzer,
Direktor Swissmedic                                   Peter Brand, MAZ-Redaktor
MAZ I - Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ...
Seite 4       MAZ ■ Thema

                   DIVERSITY ■                 Stadtverwaltung
                                                 sucht die Vielfalt
          Immer mehr Unternehmen
          setzen auf Diversity Manage-
          ment. Will heissen: Sie nut-
          zen die individuelle Ver-
          schiedenheit der Mitarbei-
          tenden, sei dies in Bezug auf
          Herkunft, Geschlecht oder
          Religion. Auch die Stadt-
          verwaltung Bern hat die
          Vorteile der Vielfalt entdeckt.
          Zum Beispiel im bewussten
          Einsatz von Migrantinnen
          und Migranten. Auf Spuren-
          suche mit der MAZ.
          ■   PETER BRAND

          Bern ist eine weltoffene Stadt. Das
          belegen die Zahlen: In der Bundes-
          stadt leben Menschen aus 160 Län-
          dern. Die Ausländerinnen und Aus-
          länder machen gut einen Fünftel der
          städtischen Bevölkerung aus. Hinzu
          kommen all jene Personen mit Mi-
          grationshintergrund und einem
          Schweizer Pass.                            Die Vielfalt lebt: Migrantinnen und Migranten üben wichtige Funktionen
                                                     in Kernbereichen der Verwaltung aus.                                                 Bilder: zvg
          Gezielte Integrationsförderung
          Die Stadt Bern hat die Bedeutung                       wenn diese Zahl vergleichsweise nie-       den letzten Jahren entscheidend ver-
          und den Wert einer wirksamen Inte-                     drig ist, die Palette der Herkunftslän-    ändert. Im Gegensatz zu früher arbei-
          grationspolitik früh erkannt und ent-                  der beeindruckt. Waren in früheren         ten die Ausländerinnen und Auslän-
          sprechend gehandelt. Bereits Ende                      Jahren vor allem Nationen wie Ita-         der nicht mehr primär in den soge-
          der Neunzigerjahre verfügte sie als                    lien, Spanien oder Portugal typische       nannt einfacheren Jobs, sondern
          eine der ersten Schweizer Städte über                  Zuwanderungsländer, arbeiten heu-          nehmen längst auch anspruchsvolle
          ein Integrationsleitbild. Die Stadt för-               te Menschen aus vielen anderen Län-        Fach- und Führungsfunktionen ein.
          dert die Integration der auslän-                       dern für die Stadt Bern: Sie kommen        Dieser Trend trifft auch für die Stadt-
          dischen Wohnbevölkerung in allen                       zum Beispiel aus Albanien, Algerien,       verwaltung Bern zu. Das zeigen die
          Lebensbereichen. Migrantinnen und                      Brasilien, Deutschland, aus der Domi-      sechs Laufbahnbeispiele in der Tribü-
          Migranten sollen über gleiche Chan-                    nikanischen Republik, Indien, Irak,        ne auf Seite 2: Migrantinnen und Mi-
          cen verfügen, sich am gesellschaft-                    Kamerun, Kenia, aus dem Kosovo,            granten üben wichtige Funktionen in
          lichen Leben beteiligen und in städti-                 aus Marokko, Nigeria, Norwegen,            Kernbereichen der Verwaltung aus.
          schen Belangen mitreden können.                        Österreich, Polen, Schweden, Sene-
                                                                 gal, Serbien, Somalia, Sri Lanka oder      Migrationshintergrund gefragt
          Menschen aus aller Welt                                aus der Türkei.                            Einige Teams der Stadtverwaltung
          Auch als Arbeitgeberin öffnet sich                                                                sind heute bereits international zu-
          die Stadt Bern immer mehr den Mi-                      In anspruchsvollen Funktionen              sammengesetzt. So zum Beispiel die
          grantinnen und Migranten. Rund                         Die grösste ausländische Mitarbeiter-      Dienststelle Einwohnerdienste, Mi-
          acht Prozent der Mitarbeitenden der                    gruppe stellt mittlerweile Deutsch-        gration und Fremdenpolizei. «Wir
          Stadtverwaltung sind mittlerweile                      land. Nicht zuletzt mit ihr hat sich die   setzen seit Jahren bewusst Migran-
          Ausländerinnen und Ausländer. Auch                     Zuwanderung von Arbeitskräften in          tinnen und Migranten ein», bestätigt
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Thema ■ MAZ        Seite 5

                                                                                                      Diversity Management

                                                                                                      Nachgefragt bei:

                                                                                                      Ruth Derrer Balladore
                                                                                                      vom Schweizerischen
                                                                                                      Arbeitgeberverband
                                                  weil ihre Kultur ihr das gebiete. Ale-              Frau Derrer, welche Vorteile bringt Diversität
Sechs Gründe                                      xander Ott macht mit der bestehen-                  den Arbeitgebern – insbesondere denjenigen
                                                  den Praxis gute Erfahrungen: «Vielfäl-              der öffentlichen Hand?
für die Vielfalt                                  tig zusammengesetzte Teams haben                    Derrer Balladore: In verschiedener Hinsicht gut
Sprachkompetenz: Migrantinnen und                 nur Vorteile. In ihnen widerspiegelt                durchmischte Teams sind kreativer in Bezug auf
Migranten bringen wertvolle Sprach-               sich unsere heutige gesellschaftliche               neue Ideen oder auf die Erarbeitung von Lösungen.
kenntnisse ein.                                   Situation. Wir sind längst multikultu-              Ein gemischtes Team benötigt aber auch mehr Zeit
Perspektiven: Je vielfältiger zusammen-           rell geworden.» Das sei mittlerweile                und Engagement aller Beteiligten, damit sich alle
gesetzt das Team, desto vielfältiger die          eine Selbstverständlichkeit – gerade                in die Gruppe einbringen können. In Bereichen mit
eingebrachten Ideen.                              auch für die jüngere Generation, die                Kundenkontakten hilft eine breit gemischte Zusam-
Imagegewinn: Unternehmen, die Viel-               nichts anderes kenne. Wer von wo                    mensetzung, um die unterschiedlichen Kunden-
falt schätzen, können sich als beliebte           komme, spiele keine Rolle.                          bedürfnisse zu verstehen. Wer bei der Beantwor-
Arbeitgeber positionieren.                                                                            tung eines Anliegens die «gleiche Sprache» spricht,
Rekrutierung: Migrantinnen und Mi-                Vorbildlicher Einsatz                               kann dem Gegenüber die Botschaft einfacher ver-
granten helfen mit, den Mangel an Fach-           Migrationsvielfalt gibt es auch in der              mitteln. Gerade in Verwaltungsstellen, die sich die
kräften zu beheben.                               städtischen Berufsbildung: 12 Prozent               Bürger nicht aussuchen können, sind gut gemisch-
Kundenidentifikation: Je repräsenta-              der Lernenden haben einen auslän-                   te Teams durchaus von Vorteil.
tiver der Migrationsanteil, desto stärker         dischen Pass. «Bei uns absolvieren
identifiziert sich die Migrationsbevöl-           zurzeit 21 Lernende aus 11 verschie-                Inwieweit empfiehlt der Schweizerische Arbeit-
kerung mit den Dienstleistungen des               denen Nationen eine Lehre», bestä-                  geberverband den Unternehmen, sich in diesem
Arbeitgebers.                                     tigt Christian Lüthi, Berufsbildner der             Bereich zu engagieren?
Kundenzugang: Mitarbeitende mit Mi-               Direktion für Bildung, Soziales und                 Derrer Balladore: Künstlich erzwungene Diver-
grationshintergrund wissen besonders              Sport.» Auch er kann der Vielfalt Gu-               sität ist nicht zielführend. Die Teammitglieder müs-
gut, wie sie Personen ähnlicher Herkunft          tes abgewinnen: «Die ausländischen                  sen die Bereitschaft mitbringen, sich aufeinander
abholen können.                                   Jugendlichen sind in der Regel                      einzulassen. Dies braucht allenfalls eine gezielte
                                                  sprachgewandt, ehrgeizig und ziel-                  Unterstützung durch den Arbeitgeber. Es muss ver-
                                                  strebig. Sie packen die Chance und                  hindert werden, dass Missverständnisse entstehen
                                                  danken sie mit vorbildlichem Ein-                   und sich als negative Gefühle festsetzen.
                                                  satz.» Um das Umfeld nicht zu ent-
        Leiter Alexander Ott. «Das liegt auf      täuschen, seien sie teilweise fast                                              Was müssen Arbeit-
        der Hand, denn wir bedienen am            übermotiviert. Nicht zu unterschät-                                             geber berücksichtigen,
        Schalter Menschen aus 160 Natio-          zen sei auch der zusätzliche Betreu-                                            damit die Vielfalt
        nen. Da ist es von Vorteil, wenn je-      ungsaufwand für einzelne dieser Ler-                                            optimal zum Tragen
        mand ihre Sprache spricht und sie         nenden. «Wir schauen bei der Selek-                                             kommt?
        entsprechend abholen kann.» Das           tion genau hin», stellt Christian Lüthi                                         Derrer Balladore: Es
        Team von Alexander Ott deckt nicht        klar. «Alle müssen motiviert sein und                                           muss ein gutes Ar-
        weniger als 14 Sprachen ab. Viele         die Voraussetzung für einen erfolg-                                             beitsklima geschaffen
        Menschen, die sich anmelden wol-          reichen Abschluss mitbringen.»        ■                                         werden. Alle Mitarbei-
        len, können in ihrer Herkunftsspra-                                                                                       terinnen und Mitar-
        che oder einer verwandten Sprache         Information und Beratung                                                        beiter müssen sich
        begrüsst werden.                          zum Thema Vielfalt:                                                             ernst genommen füh-
                                                  Kompetenzzentrum Integration                                                    len und sich unterein-
        Spiegel der Gesellschaft                  www.bern.ch/integration                          Ruth Derrer Balladore          ander als gleichwertig
        «Weil unsere Mitarbeitenden über ei-                                                                                      wahrnehmen. Es gibt
        gene Migrationserfahrung verfügen,                                                            kein besser oder schlechter aufgrund der Herkunft.
        verstehen sie auch das jeweilige          Titelbild (v.l.):                                   Für die Vorgesetzten bedeutet die Führung eines
                                                  Tarik Atik, Hubert Feller, Almedina Kolasinac,
        Verhalten besser», weiss Ott. Sage        Raoni Marbacher, Luciana Sutter von der
                                                                                                      vielfältigen Teams eine grosse Herausforderung,
        beispielsweise eine Frau bei der An-      Dienststelle Einwohnerdienste, Migration und        wollen sie allen gerecht werden. Wichtig ist, mit
        meldung nichts, bedeute das nicht         Fremdenpolizei decken die Sprachen Deutsch,         klaren Regeln zu verhindern, dass jedes Detail des
                                                  Französisch, Englisch, Italienisch, Spanisch,
        zwingend, dass sie nichts mitzuteilen     Türkisch, Kroatisch und Portugiesisch ab            Arbeitsalltages zum grossen Diskussionspunkt
        habe. Vielmehr tue sie dies vielleicht,   (Bild: pb).                                         wird.                                            ■
MAZ I - Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ...
Seite 6       MAZ ■ Nachgefragt

                     PENSIONSKASSE ■      «Die Sanierung
                                     verlangt grosse Opfer»
          Die Pensionskasse der Stadt
          Bern (PVK) muss ausfinan-
          ziert und daher saniert wer-
          den. Was bedeutet das für
          die Versicherten? Die MAZ
          hat bei Präsident und Vize-
          präsident der Verwaltungs-
          kommission nachgefragt. Im
          Gespräch mit Finanzdirektor
          Alexandre Schmidt und
          Michel Berger vom VPOD.

          ■   PETER BRAND

          Herr Schmidt, Herr Berger, die
          Pensionskasse der Stadt Bern muss
          saniert werden. Das kommt für viele
          überraschend. Was ist passiert?
          Schmidt: Die Wirtschaft steckt in der     Wollen die richtigen Weichen für die Zukunft der Personalvorsorgekasse
          Krise. Das fehlende Wachstum wirkt        der Stadt Bern stellen: Michel Berger und Alexandre Schmidt (rechts).                 Bild: pb
          sich direkt auf die Vorsorge aus. Wir
          stecken seit fünf Jahren in einer Tief-                Berger: 1995 warf eine zehnjährige       2,75 Prozent gesenkt werden.
          zinsphase, wodurch weniger Erträge                     Bundesobligation 5 Prozent Zins ab.      Dieser drückt aus, wie viel Rendite
          auf Vermögen erwirtschaftet werden.                    2009 waren es noch 2 Prozent, heute      die Pensionskasse mit dem Kapital
                                                                 noch 1 Prozent. Diese Entwicklung        zu erwirtschaften hofft. Damit wird
          Zudem verlangt der Gesetzgeber                         wirkt sich auf die künftig zu erwar-     der Deckungsgrad von 94,4 auf
          neu, dass den versprochenen                            tende Rendite auf den Vermögens-         84,5 Prozent sinken. Wie dramatisch
          Rentenleistungen ein entsprechen-                      anlagen aus. Aufgrund der Anlage-        ist das?
          des Vermögen gegenübersteht …                          strategie rechnen wir mit einer tiefe-   Berger: Die Senkung des techni-
          Schmidt: Das ist so. Bislang war die                   ren Rendite von etwa 3,7 Prozent.        schen Zinssatzes ist eine logische
          PVK nicht gezwungen, eine volle De-                                                             Reaktion auf die Veränderungen an
          ckung zu erreichen. Die heutige Aus-                   Welche Rolle spielt in diesem            den Finanzmärkten. Die Wirkung der
          gangslage ist daher ernster gewor-                     Zusammenhang der Verlust                 Massnahme ist enorm, weil der Ver-
          den. Die gute Nachricht ist, dass wir                  durch die vor Ihrem Präsidium            mögensertrag über 50 Prozent zur
          die Ausfinanzierung aus eigener Kraft                  eingegangene Beteiligung an der          Finanzierung der Renten beiträgt. Wir
          schaffen können. Handeln wir aber                      Finanzgesellschaft New Value?            wollen nun aber die Deckungslücke
          nicht rasch, kommt die gesetzliche                     Berger und Schmidt: Eine ärgerli-        von 341 Millionen Franken schlies-
          Sanierungspflicht mit weit drasti-                     che Rolle.                               sen. Dies ist wichtig. Wir können
          scheren Auflagen.                                      Schmidt: Die PVK hat 2,3 Millionen       nicht so tun, als ginge es weiter wie
          Berger: Man muss bedenken, dass                        Franken verloren. Das ist nicht gut,     bisher – das wäre nicht verantwort-
          Sanierungsbeiträge keine bessere                       bei einem Vermögen von 1,8 Milliar-      bar.
          Leistung generieren. Sie stopfen nur                   den Franken aber zu verkraften. Ich
          Löcher.                                                betrachte das Geschehene als Warn-       Das fehlende Prozent Vermögens-
          Schmidt: Stimmt. Stopfen wir diese                     schuss. Die PVK hat im Übrigen rich-     ertrag und die fehlenden 341 Mil-
          aber nicht jetzt, sinken dereinst die                  tig reagiert. Solch grosse Beteiligun-   lionen Franken sollen «fair zwischen
          Leistungen. Man kann nur Geld aus-                     gen an einem einzelnen Unterneh-         Arbeitnehmer und Arbeitgeber
          geben, das man hat.                                    men sind nun nicht mehr möglich.         aufgeteilt werden». Wie ist das
                                                                                                          möglich?
          Das Zinsniveau ist gesunken.                           Auf Anfang 2014 soll der techni-         Schmidt: Jetzt gilt es, die zielführen-
          Wo bewegen wir uns heute?                              sche Zinssatz von heute 3,75 auf         de Strategie zu wählen. Dabei wollen
MAZ I - Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ...
Nachgefragt ■ MAZ          Seite 7

                                                        deckungsgrad von 100 Prozent an-             rates und hat auch das Personal et-
                                                        gestrebt, wie er im neuen Personal-          was gekostet.
                                                        vorsorgereglement vorgesehen ist.
                                                        Damit die Ausfinanzierung nicht zur          Wird die Anlagestrategie
                                                        Belastung wird, muss der Ausfinan-           nun geändert?
                                                        zierungshorizont auf über 20 Jahre           Schmidt: Nein, das wäre keine Lö-
                                                        ausgelegt werden. Die in den ver-            sung. Wir wollen nicht grössere Risi-
                                                        gangenen Jahrzehnten entstandene             ken eingehen – das heutige Risiko-
                                                        Deckungslücke einer einzigen Gene-           profil ist gut. Wir wollen die Renten
wir in der Schnittmenge der Anlie-                      ration aufzubürden, wäre weder               sicherer machen, nicht das Gegen-
gen von Sozialpartner, Mitarbeiter,                     sachgerecht noch fair. Die Kasse exis-       teil. Je riskanter die Anlagestrategie,
Rentner und Steuerzahler landen.                        tiert seit 104 Jahren, sie ist ein Gene-     desto höher sind zwar die möglichen
Die Sanierung verlangt von allen Be-                    rationenwerk.                                Erträge, aber desto grösser sind auch
troffenen grosse finanzielle Opfer. Die                 Schmidt: Richtig. Was über Jahr-             die möglichen Ausfälle. Erhöhte Ri-
Verwaltungskommission setzt alles                       zehnte angefallen ist, darf durchaus         siken einzugehen, wäre ein Spiel mit
daran, eine ausgewogene und trag-                       seine Zeit für die Sanierung bean-           dem Feuer. Ich bin froh, dass die
bare Lösung vorzuschlagen. Konkret                      spruchen. Wir sollten uns die nötige         Gewerkschaften dies ebenfalls so
gehen wir so vor: Der Arbeitgeber                       Zeit nehmen und ein unaufgeregtes,           sehen.
übernimmt die Beitragserhöhungen.                       pragmatisches Vorgehen wählen.
Die Arbeitnehmer beteiligen sich                                                                     Wie beurteilen Sie die Versiche-
mittels Leistungskürzungen. Damit                       Wie sehen Sie das: Wird nun auch             rungssituation der Stadtmitarbeiten-
bewahren wir den Arbeitsfrieden.                        die Erhöhung des Rentenalters                den? Werden sie trotz der Sanierung
                                                        zum Thema?                                   dereinst akzeptable Renten
Welchen Beitrag zur Sanierung                           Schmidt: Ich wehre mich dagegen,             beziehen können?
leisten die Rentnerinnen                                diese Frage mit der Sanierung zu ver-        Berger: Davon bin ich überzeugt.
und Rentner?                                            knüpfen. Es ist nicht Aufgabe der Pen-       Der Rentensatz soll unverändert bei
Berger: Die laufenden Renten sind                       sionskasse, dieses Thema zu adressie-        61,2 Prozent des versicherten Lohnes
aufgrund der heutigen gesetzlichen                      ren. Das Rentenalter ist eine personal-      bleiben. Im Vergleich mit anderen
Vorschriften geschützt und können                       politische Frage. Der Anstoss müsste         Pensionskassen wird die PVK künftig
nicht reduziert werden. Allerdings ist                  im Rahmen einer Revision des Perso-          nicht schlechter abschneiden. Die
die Anpassung der Teuerung auf die                      nalreglements erfolgen. Das Renten-          tiefen Zinsen stellen für alle Pen-
Renten erst nach geglückter Sanie-                      alter 63 hat für Mitarbeitende, die          sionskassen dieselbe Herausforde-
rung gesichert.                                         täglich schwere körperliche Arbeit           rung dar. Die bundesrechtlichen Vor-
                                                        verrichten, durchaus seine Berechti-         schriften zur Ausfinanzierung betref-
Die Sanierung soll 20 bis 40 Jahre                      gung. Wir schlagen vor, zwei Jahre           fen alle gleichermassen. Es gibt keine
in Anspruch nehmen. Wieso diese                         früher mit dem Alterssparen zu be-           Wundermittel. Ich bin sicher, dass wir
lange Sanierungszeit?                                   ginnen, womit neu 40 statt 38 Jahre          langfristig die Leistungen in etwa
Berger: Die Unterdeckung in 10 Jah-                     einzuzahlen sind, um die volle Pen-          werden halten können.
ren ausfinanzieren zu wollen, wäre                      sion zu erhalten.                            Schmidt: Ich stimme dem zu. Nach
für beide Seiten nicht verkraftbar.                     Berger: Zur Erinnerung: Die Senkung          der Ausfinanzierung verfügt die
Deshalb kommt nur eine Teilkapitali-                    des Rentenalters auf 63 Jahre war            Stadt nach wie vor über eine gute
sierung in Frage. Dabei wird ein Ziel-                  1990 eine Sparmassnahme des Stadt-           Pensionskasse.                       ■

  Entwicklung Deckungsgrad (Modellrechnung, in Prozent)
  110

  100

   90

   80

   70
     2008        2012        2016         2020   2024        2028        2032        2036          2040      2044        2048       2052

Schritt für Schritt zur vollen Deckung: angestrebte Entwicklung des Deckungsgrads in den nächsten 40 Jahren.
MAZ I - Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ...
Seite 8   MAZ ■ Aktuell

                          UMZÜGE ■               Stadtverwaltung
                                                 in Bewegung
Verschiedene städtische
Dienststellen sind umgezogen
und haben neue Standorte.
                                                                       Finanzinspektorat,
Zum Beispiel das Finanz-                                               Informatikdienste,
inspektorat, das Vermessungs-                                          Vermessungsamt
amt und die Informatikdienste.                                         Diese drei Dienststellen befin-
Sie haben kürzlich ihre neuen                                          den sich neu im Beerhaus an
Räumlichkeiten im Beerhaus                                             der Bümplizstrasse 45. Das
im Westen Berns bezogen.                                               Verwaltungsgebäude ist ent-
Einen neuen Standort hat                                               weder mit dem Tram (Linie 8)
                                                                       bis Haltestelle Bethlehem Säge
auch die Personalvorsorge-
                                                                       oder mit der S-Bahn (Linien S5,
kasse der Stadt Bern.                                                  S51, S52) bis Bahnhof Bern
                                                                       Bümpliz Nord erreichbar.

                                    Personalvorsorgekasse
                                      der Stadt Bern (PVK)
                   Die PVK ist bereits im Frühsommer umgezogen.
            Sie ist seit dem 1. Juni 2013 im 1. Stock des Gebäudes
               an der Laupenstrasse 10 zu Hause. Die neuen Büro-
              räumlichkeiten befinden sich in unmittelbarer Nähe
                                        zur Welle des Bahnhofs Bern.
MAZ I - Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ...
Gut zu wissen ■ MAZ            Seite 9

               HAHNENBURGER ■              Der lange Weg
                                         des Wassers
Aus unseren Hähnen fliesst
jederzeit frisches Trinkwas-
ser. Das ist alles andere als
eine Selbstverständlichkeit.
Das zeigt ein Blick auf die
Wasserversorgung der Stadt
Bern. Für alle Haushalte
sauberes Wasser bereitzu-
stellen, ist eine grosse Leis-
tung verschiedener Partner.

■   PETER BRAND

Verantwortlich für die Versorgung
der Stadtberner Bevölkerung mit ein-
wandfreiem Wasser ist in erster Linie
die Wasserverbund Region Bern AG.
Die im Besitz von zehn Gemeinden         Frisches Nass fliesst aus dem Brunnen: Die Stadt Bern verfügt über
stehende Aktiengesellschaft bezieht      eine gute Trinkwasserqualität.                                                       Bild: pb
ihr Trinkwasser aus dem unteren Em-
mental, dem Aaretal, dem Schwar-                      sen Part ist Energie Wasser Bern zu-    und entnimmt an den Berner Brun-
zenburgerland und dem Scherlital.                     ständig. ewb sorgt für einen tadel-     nen laufend Wasserproben, welche
Das dort gefasste Quell- und Grund-                   losen Zustand der Wasserleitungen       anschliessend vom Stadtlabor unter-
wasser ist von guter Qualität und                     bis zu den Liegenschaften. Ab der       sucht werden.
muss nur teilweise aufbereitet wer-                   eingebauten Wasseruhr sind dann
den. Trotzdem wird es ständig über-                   die Hausbesitzer für die Wartung        Wasserreinigung
wacht und geprüft.                                    der Wasserleitungen verantwortlich.     Ähnlich beeindruckend und kom-
                                                      Energie Wasser Bern führt zudem         plex wie die Aufbereitung und Zu-
Wasserverteilung                                      Hausinstallationskontrollen durch       leitung des Trinkwassers sind der Ab-
Um das Wasser in die Stadt Bern und                                                           fluss und die Reinigung des häuslich,
die umliegenden Gemeinden zu                                                                  industriell, gewerblich oder landwirt-
bringen, sind umfangreiche Infra-                                                             schaftlich genutzten Wassers. Das
strukturen wie Wasserfassungen,              Verzicht auf                                     öffentliche Kanalnetz der Stadt Bern
Pumpstationen, Reservoirs und ein                                                             umfasst heute rund 300 Kilometer
                                             Mineralwasser
Leitungsnetz von insgesamt 157 Kilo-                                                          Abwasserkanäle. Verantwortlich für
metern notwendig. Von der Quelle             Die Stadt Bern beteiligt sich an der inter-      deren Ausbau, Unterhalt und In-
bis in den Haushalt legt das Wasser          nationalen Wasserinitiative «Blue Com-           standhaltung ist in Bern das städti-
einen weiten Weg über ein fein ver-          munity». Diese setzt sich weltweit für das       sche Tiefbauamt. Gereinigt wird das
zweigtes Rohrnetzsystem im Unter-            Menschenrecht auf Wasser ein und plä-            Abwasser schliesslich in der Abwas-
grund zurück. Vom Pumpwerk Schö-             diert dafür, dass die Wasserversorgung           ser-Reinigungsanlage ARA Bern in
nau aus wird die gesamte Wasser-             Aufgabe der öffentlichen Hand ist und            der Neubrück. Sie ist eine der gröss-
versorgung elektronisch gesteuert            bleibt. Die teilnehmenden Gemeinden              ten Anlagen der Schweiz und reinigt
und überwacht. 30 bis 90 Millionen           orientieren sich am Grundsatz, wo immer          das Abwasser von 13 Berner Gemein-
Liter Wasser werden von hier aus             möglich Leitungswasser statt Flaschen-           den. Das sind 90 Millionen Liter Was-
täglich verteilt: unter anderem in die       wasser zu verwenden. Dazu ist nun auch           ser pro Tag. Die ARA Bern gehört zu
drei Wasserreservoirs auf dem Man-           die Stadtverwaltung aufgerufen: An Sit-          den modernsten Abwasser-Reini-
nenberg bei Ittigen, auf dem Gurten          zungen soll Leitungswasser statt Mineral         gungsanlagen Europas. Das Wasser
und auf dem Könizberg. Von diesen            aufgetischt, in den städtischen Kantinen         wird in sechs verschiedenen Statio-
drei Punkten aus werden die Haus-            Hahnenburger ausgeschenkt werden.                nen aufbereitet, bevor es wieder dem
halte der Stadt Bern bedient. Für die-       www.bluecommunity.ch                             Wasserkreislauf zufliesst.          ■
Seite 10        MAZ ■ Personalnachrichten

                  PERSONAL ■             89 Eintritte, 24 Jubiläen,
                                        16 Pensionierungen
              AUGUST                                                                                 OKTOBER
              Ruth Aerni                  Chantal Nyffeler            Emilia Beugger                 Danielle Beeri
Eintritte

            ■                           ■                           ■                              ■

              BSS, Alters- und            TVS, Entsorgung             PRD, Zentrale Dienste          BSS, Jugendamt
              Pflegeheim Kühlewil         und Recycling             ■ Romina Brazzale              ■ Patrick Beyeler

            ■ Abdiaziz Ali              ■ Noemi Parada                BSS, Jugendamt                 SUE, Amt für
              BSS, Alters- und            BSS, Schulamt             ■ Mathias Bürgi                  Umweltschutz
              Pflegeheim Kühlewil       ■ Andreas Prankl              BSS, Jugendamt               ■ Karina Bill Kurth

            ■ Désirée Joye Barben         TVS, Entsorgung           ■ Cornelia Gasser                FPI, Liegenschafts-
              BSS, Schulamt               und Recycling               BSS, Schulzahn-                verwaltung
            ■ Fabienne Berchtold        ■ Sara Rindlisbacher          medizinischer Dienst         ■ Daniel Braun

              BSS, Jugendamt              BSS, Jugendamt            ■ Philippe Gasser                FPI, Informatikdienste
            ■ Pascale-Anne Buser        ■ Evelyne Saxer               BSS, Sozialamt               ■ Melanie Bruderer

              BSS, Jugendamt              FPI, Personalamt          ■ Lisa Keller                    BSS, Jugendamt
            ■ Karin Dauwalder           ■ Fritz Scheidegger           BSS, Sportamt                ■ Barbara Bucher

              BSS, Jugendamt              SUE, Feuerwehr            ■ Carmen Lüthi                   BSS, Alters- und
            ■ Franca De Nardo             Zivilschutz Quartieramt     SUE, Polizeiinspektorat        Pflegeheim Kühlewil
              FPI, Steuerverwaltung     ■ Lena Scheidegger          ■ Hanspeter Maurer             ■ Frank Burri

            ■ Olivier Eckert              PRD, Denkmalpflege          BSS, Alters- und               BSS, Alters- und
              SUE, Polizeiinspektorat   ■ Martin Scheidegger          Pflegeheim Kühlewil            Pflegeheim Kühlewil
            ■ Thomas Fehr                 TVS, Stadtgrün            ■ Nina Meier                   ■ Evelyn Diethelm

              FPI, Informatikdienste    ■ Michèle Schlatter           TVS, Tiefbauamt                Mosimann
            ■ Sibylle Frutig              BSS, Schulamt             ■ Anja Moser                     BSS, Jugendamt
              BSS, Jugendamt            ■ Daniela Schmuki             BSS, Sozialamt               ■ Katharina Donzallaz

            ■ Benjamin Fux                BSS, Jugendamt            ■ Simsek Nurcan                  Aebischer
              FPI, Informatikdienste    ■ Martina Schönholzer         BSS, Kompetenzzentrum          BSS, Alters- und
            ■ Marc Gebhard                BSS, Jugendamt              Integration                    Pflegeheim Kühlewil
              TVS, Direktions-          ■ Monika Maria Schwaller    ■ Isabella Paiano              ■ Beat Fiechter

              stabsdienste                BSS, Alters- und            BSS, Sozialamt                 TVS, Entsorgung
            ■ Christian Hager             Pflegeheim Kühlewil       ■ Nathalie Pauli                 und Recycling
              BSS, Jugendamt            ■ Nicole Steiner              BSS, Alters- und             ■ Patrick Gilgen

            ■ Sibylle Herren              BSS, Jugendamt              Pflegeheim Kühlewil            TVS, Tiefbauamt
              BSS, Sozialamt            ■ Dominik Strahm            ■ Thomas Rähm                  ■ Patrick Guggisberg

            ■ Mario Imhof                 TVS, Stadtgrün              PRD, Abteilung Kulturelles     TVS, Stadtgrün
              BSS, Jugendamt            ■ Katrin von Gunten         ■ Roger Rechsteiner            ■ Tanja Huber

            ■ Eliane Jenkins              TVS, Vermessungsamt         FPI, Personalamt               FPI, Liegenschafts-
              BSS, Jugendamt            ■ Franziska Wyss            ■ Nadya Franziska Reinle         verwaltung
            ■ Miranda Kopp                BSS, Alters- und            BSS, Sozialamt               ■ Eva Maria Kneubühler

              BSS, Jugendamt              Pflegeheim Kühlewil       ■ Rosmarie Rolli-Wyss            Medjdoub
            ■ Matthias Kormann          ■ Lisa Wyss                   BSS, Gesundheitsdienst         BSS, Jugendamt
              BSS, Sozialamt              BSS, Schulamt             ■ Renata Rotem                 ■ Raoni Marbacher

            ■ Nora Krauss               ■ Walter Zwahlen              BSS, Jugendamt                 SUE, Polizeiinspektorat
              BSS, Jugendamt              TVS, Entsorgung           ■ Martin Segginger             ■ Michael Röthlisberger

            ■ Anita Küttel                und Recycling               BSS, Jugendamt                 TVS, Verkehrsplanung
              BSS, Schulamt                                         ■ David Signer                 ■ Caroline Ruch

            ■ Melanie Locher              SEPTEMBER                   BSS, Jugendamt                 BSS, Sozialamt
              BSS, Jugendamt            ■ Blert Adili               ■ Jetmir Tairi                 ■ Nick Schöni

            ■ Nina Manser                 TVS, Tiefbauamt             TVS, Tiefbauamt                BSS, Gesundheitsdienst
              BSS, Sozialamt            ■ Martin Allenbach          ■ Daniel von Allmen            ■ Vandana Thariani

            ■ Monika Mathys               SUE, Feuerwehr              TVS, Tiefbauamt                BSS, Alters- und
              BSS, Alters- und            Zivilschutz Quartieramt   ■ Brigitte Wieland               Pflegeheim Kühlewil
              Versicherungsamt          ■ Emine Amiti                 BSS, Sozialamt               ■ Anita Wälchli

            ■ Andreas Müller              BSS, Alters- und          ■ Mustafa Yigit                  BSS, Alters- und
              BSS, Jugendamt              Pflegeheim Kühlewil         TVS, Tiefbauamt                Pflegeheim Kühlewil
Personalnachrichten ■ MAZ                        Seite 11

                                                                  Marlise Gerber
                                                                  BSS, Schulzahn-
                                                                  medizinischer Dienst

                    AUGUST                                                                                          25 JAHRE
                    Elisabeth Bundi                               Beat Graf                                         (OHNE BILD)
Pensionierungen

                                              Jubiläen 25 Jahre

                                                                                               Weitere Jubiläen
                  ■

                    BSS, Jugendamt                                TVS, Tiefbauamt                                 ■ Gabrielle Bürkli

                  ■ Alex Burgunder                                                                                  TVS, Tiefbauamt
                    BSS, Jugendamt                                                                                ■ Edith Gygax

                  ■ Max Haldimann                                                                                   BSS, Jugendamt
                    FPI, Personalamt
                  ■ Walter Leuenberger                                                                              30 JAHRE
                                                                  Ursus Gross
                    SUE, Feuerwehr                                TVS, Tiefbauamt                                 ■ Christine Fahrni
                    Zivilschutz Quartieramt                                                                         BSS, Jugendamt
                  ■ Elisabeth Währen                                                                              ■ Elmar Fasel

                    BSS, Schulamt                                                                                   SUE, Sanitätspolizei
                  ■ Hanspeter Wittwer                                                                             ■ Marcel Frei

                    TVS, Tiefbauamt                                                                                 SUE, Feuerwehr
                                                                  René Maurer
                                                                                                                    Zivilschutz Quartieramt
                                                                  TVS, Tiefbauamt
                    SEPTEMBER                                                                                     ■ Jürg Iseli

                  ■ Bruno Bossy                                                                                     SUE, Feuerwehr
                    TVS, Vermessungsamt                                                                             Zivilschutz Quartieramt
                  ■ Michel Broccard                                                                               ■ Ernst Kobel

                    BSS, Jugendamt                                                                                  SUE, Feuerwehr
                  ■ Erwin Burri
                                                                  Silvia Schiess Jordan                             Zivilschutz Quartieramt
                    TVS, Tiefbauamt                               SUE, Polizeiinspektorat                         ■ Beat Marti

                  ■ Jakob Gutknecht                                                                                 SUE, Sanitätspolizei
                    TVS, Tiefbauamt                                                                               ■ Bruno Rothen

                  ■ Ulrich Hachen                                                                                   SUE, Feuerwehr
                    BSS, Sportamt                                                                                   Zivilschutz Quartieramt
                  ■ Susanne Maeder                                Andreas Schnyder                                ■ Christian Siegenthaler

                    TVS, Tiefbauamt                               SUE, Sanitätspolizei                              SUE, Feuerwehr
                  ■ Christina Mazotti                                                                               Zivilschutz Quartieramt
                    SUE, Tierpark                                                                                 ■ Martin Sudry

                                                                                                                    SUE, Sanitätspolizei
                    OKTOBER                                                                                       ■ Martin Tschumi

                  ■ Enrique Rodriguez                             Alfred Spycher                                    SUE, Feuerwehr
                    TVS, Tiefbauamt                               TVS, Stadtgrün                                    Zivilschutz Quartieramt
                  ■ Susanne Wachter                                                                               ■ Urs Zoss

                    FPI, Finanzinspektorat                                                                          SUE, Sanitätspolizei
                  ■ Hildegard Zobrist

                    BSS, Alters- und                                                                                  40 JAHRE
                    Pflegeheim Kühlewil                           Urs Stalder                                     ■   Hanspeter Burri
                                                                  BSS, Sportamt                                       SUE, Sanitätspolizei

                                                                  Walter Stucki
                                                                  SUE, Feuerwehr
                                                                  Zivilschutz Quartieramt

                                                                  Ernst Trachsel
                                                                  FPI, Steuerverwaltung
Seite 12    MAZ ■ Junge Themen

                           MICHELLE HEULE ■           Seit 15 Jahren
                                                  hart am Ball
       Sie ist lernende Kauffrau in               Credit Suisse Football Academy, wo                      Champions League lockt
       der Stadtverwaltung Bern –                 die besten Spielerinnen ihres Jahr-                     Die fussballerischen Fortschritte blie-
       und gleichzeitig eine erfolg-              gangs gefördert wurden. Fortan                          ben nicht aus. Bald gehörte Michelle
                                                  wohnte sie unter der Woche bei                          Heule zur U17-Nationalmannschaft,
       reiche Fussballerin. Eine
                                                  einer Gastfamilie im Dorf und absol-                    später zur U19-Auswahl. Den Sprung
       spezielle Ausbildungsform                  vierte die 8. und die 9. Klasse in der                  in die A-Nationalmannschaft möchte
       ermöglicht es Michelle Heule,              örtlichen Schule.                                       sie ebenfalls noch schaffen, wohl wis-
       Beruf und Sport in idealer                                                                         send, dass diese Hürde hoch ange-
       Weise zu verbinden.                                                                                setzt ist. Auch mit der YB-Mannschaft
                                                                                                          steckt sich die junge Frau hohe Ziele:
       ■   PETER BRAND                                                                                    «Ein weiterer Meistertitel nach 2010
       «Unsere Leistung entspricht im Mo-                                                                 wäre sehr schön. Das gäbe uns die
       ment nicht unseren Ansprüchen»,                                                                    Möglichkeit, in der Champions Lea-
       bilanziert Michelle Heule selbstkri-                                                               gue mitzuspielen.»
       tisch den bisherigen Saisonverlauf                                                                    International dabei zu sein, wäre
       ihres Teams. Die 19-Jährige aus Belp                                                               für Michelle Heule eine grosse Moti-
       spielt für die 1. Mannschaft der YB-                                                               vation – auch wenn sie sich nicht
       Fussballerinnen. «Wir sind ein ausge-                                                              vorstellen kann, ausschliesslich Fuss-
       sprochen junges Team», fügt sie ana-                                                               ballprofi zu sein. «Trotz aller Faszina-
       lysierend hinzu. «Der Altersdurch-                                                                 tion zum Fussball brauche ich noch
       schnitt liegt zwischen 18 und 19 Jah-                                                              andere Dinge in meinem Leben»,
       ren. In vielen Situationen fehlt uns                                                               sagt sie. «Aber ich bin glücklich, mit
       etwas die Erfahrung. Dadurch passie-                                                               dieser Sportart etwas gefunden zu
       ren individuelle Fehler, die dann im-                                                              haben, das mir nach so vielen Jahren
       mer wieder zu dummen Gegentoren                                                                    immer noch Spass macht. Bin ich auf
       führen.»                                                                                           dem Platz, vergesse ich alles rund-
          Die linke Aussenverteidigerin ist                                                               herum.»
       jedoch überzeugt, dass ihre Mann-
       schaft den Weg aus dem zwischen-                                                                   Spezielle Ausbildungsform
       zeitlichen Tief bald finden und sich in                                                            Das Angebot Lehre und Sport ermög-
       der Tabelle weiter nach oben verbes-                                                               licht es Michelle Heule, trotz inten-
       sern wird.                                                                                         sivem Spitzensport eine Ausbildung
                                                                                                          abzuschliessen. Der Trick dabei: Die
       Früh fort von zu Hause                                                                             berufliche Grundbildung zur Kauf-
       Michelle Heule spielt Fussball, seit sie                                                           frau dauert vier statt drei Jahre und
       denken kann. Wie ihre Faszination                                                                  gibt ihr die nötige Zeit für die vielen
       zum runden Leder entstand, kann sie                                                                Trainings. Zurzeit trainiert die Lernen-
       nicht genau sagen: «Ich erinnere                                                                   de sechsmal pro Woche. Hinzu kom-
       mich nur, dass ich mich bereits als                                                                men die Matches an den Wochenen-
       vierjähriges Mädchen lieber um den                                                                 den. In einer herkömmlichen Ausbil-
       Ball als um die Barbie-Puppe küm-                                                                  dung wäre dies alles nicht zu bewäl-
       merte.» Bereits mit sechs Jahren                                                                   tigen.
       spielte sie für die Juniorinnen der Fe-                                                               Michelle Heule ist im vierten und
       mina Kickers Worb. Diesem Verein                                                                   letzten Ausbildungsjahr. Der Lehr-
       hielt sie lange die Treue.                                                                         abschluss rückt allmählich näher.
          Mit dreizehn kam sie in die U14-                                                                «Ich bin gut unterwegs», gibt sich
       Regionalauswahl. In dieser Phase be-                                                               die Lernende zuversichtlich. «Sorgen
       gann sie, ihr Training zu intensivieren,                                                           machen muss ich mir nicht wirklich.
       und schon bald führte sie ihr Talent       Ist sportlich und beruflich gut unterwegs:              Aber ein gewisser Stress wird dann
       weg vom elterlichen Zuhause: Mi-           Michelle Heule, lernende Kauffrau                       wohl bei den Prüfungen doch noch
       chelle Heule besuchte in Huttwil die       in der Präsidialdirektion.                   Bild: pb   aufkommen.»                            ■
Rätsel ■ MAZ    Seite 13

           KNOBELN ■        Knacken Sie
                          das Brückenrätsel
So funktioniert unser Rätsel: Setzen
Sie die fehlenden Brückenwörter                      Nadel                     Schlitten
waagrecht so ein, dass sowohl mit
dem linken als auch mit dem rechten                   Silber                   Geld
vorgegebenen Wort ein neuer Begriff
entsteht: Zum Beispiel Wurstzipfel –               Morgen                      Wetter
Zipfelmütze. Die senkrechte rote
Mittelreihe ergibt zum Schluss das
                                                      Zaun                     Arbeiter
gesuchte Lösungswort. Senden Sie
dieses an Redaktion MAZ, Junkern-
gasse 49, Postfach, 3000 Bern 8, oder                Kinder                    Messe
an MAZ@bern.ch.
    Mit etwas Glück gewinnen Sie ei-               Himmel                      Tanne
nen von drei Gutscheinen für den
neuen Stadtrundgang «Bern glaubt»                     Apfel                    Fahrt
(siehe Beschreibung im Kasten). Mit-
machen können wie immer alle akti-                    Dach                     Rahmen
ven und ehemaligen Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter der Stadtverwal-
                                                      Leder                    Sessel
tung Bern. Einsendeschluss ist der
20. Dezember 2013.                  ■
                                                     Pinien                    Ameise

                                                     Musik                     Ständer

                                                      Stein                    Schaden

                                                    Parkett                    Nebel
Bern glaubt: zwischen
Himmel und Breitenrain                               Wand                      Gruss

Auf diesem Stadtrundgang des Vereins Statt-
                                                     Flügel                    Milch
Land erfahren Sie unter anderem, warum ein
Kirchturm die Gemüter erhitzt, warum die
Moschee nur am Briefkasten erkennbar ist und          Nord                     Schatten
was die erste Initiative der Schweiz mit Reli-
gion verbindet.                                        Platz                   Mantel
   Sie pilgern quer durchs Quartier – auf sicht-
baren und kaum wahrnehmbaren Spuren der                 See                    Fläche
Berner Glaubens-
vielfalt. Sie erfah-
                                                    Wasser                     Lehrer
ren dabei mehr
über die Bedeu-
                                                     Kristall                  Haus
tung des Glaubens
für die Gesell-
schaft, über die                                       Senf                    Blumen
möglichen Chan-
cen und Konflikte.                                 Trocken                     Gericht
Eine mysteriöse Figur begleitet Sie auf dieser
Entdeckungsreise. Sie fragt, wie und warum         Kalender                    Gold
wir überhaupt glauben.
Seite 14    MAZ ■ Zurückgeblickt

                JÜRG HÄBERLI ■           «Man sieht, was
                                       die Arbeit bewirkt»
       Dieser Tage geht Jürg Häberli            Welt, und ich musste mehr arbeiten.                 Sie waren sehr lange für das
       in Pension. Er war nicht                 So gesehen ergaben sich die weite-                  Jugendamt tätig. Welches waren
       weniger als 36 Jahre für die             ren Schritte fast ein wenig.                        in all den Jahren die wichtigsten
                                                                                                    Veränderungen auf diesem
       Stadt Bern im Einsatz – vor-
                                                Wenn Sie auf Ihre Laufbahn                          Gebiet?
       wiegend für das Jugendamt,               zurückblicken: Welches war Ihre                     Häberli: Früher waren wir ein klassi-
       welches er seit 2001 leitete.            liebste berufliche Station?                         sches Jugendamt, geprägt von Ein-
       Für die MAZ schaut er auf                Häberli: Am meisten entsprach mir                   zelhilfe und Kindesschutz. Später
       diese intensiven Jahre                   wahrscheinlich schon die Ressort-                   entwickelten wir uns in andere Ge-
       zurück.                                  leitung der damaligen Kinder- und                   biete. Die offene Jugendarbeit wurde
                                                                                                    wichtiger und in den 80er-Jahren
       ■   PETER BRAND                                                                              entstanden die Jugendtreffs in den
       Herr Häberli, Sie waren 36 Jahre                                                             Quartieren. Vorher gab es nur den
       für die Stadt Bern tätig. Was hat Sie                                                        Gaskessel. In der Arbeit mit Kindern
       bewogen, ihr so lange die Treue                                                              kamen die Aktivspielplätze auf. Stark
       zu halten?                                                                                   verändert hat sich die familienergän-
       Häberli: Ich habe meine Laufbahn                                                             zende Tagesbetreuung. Die Krippen
       nie geplant und bin letztlich auch ein                                                       waren früher Institutionen für die
       wenig durch Zufall zur Stadt gekom-                                                          armen Kinder. Später wandelten sie
       men. Ich brach damals mein Studium                                                           sich zu modernen und breit genutz-
       ab, weil ich arbeiten wollte, und er-                                                        ten Förderangeboten.
       hielt in der Folge einen Job beim
       städtischen Arbeitsamt. Ich gedach-                                                          Gibt es Erfolge oder Meilensteine,
       te, vielleicht zwei bis drei Jahre zu                                                        auf die Sie rückblickend besonders
       bleiben und dann weiterzugehen,                                                              stolz sind?
       blieb aber in dieser Stadt hängen.                                                           Häberli: Der Ausbau der familiener-
       Das ist gut so, denn ich hatte immer                                                         gänzenden Tagesbetreuung war tat-
       interessante und sinnvolle «Büez»                                                            sächlich eindrücklich. Auf diesem Ge-
       und konnte mich weiterentwickeln.                                                            biet haben wir viel geleistet. Auch die
       Bei der Stadt Bern ist man nahe an                                                           Entwicklung einer modernen Dro-
       den Dingen und sieht, was die Arbeit                                                         genpolitik darf als Erfolg gewertet
       bewirkt.                                                                                     werden. Zu Beginn der 90er-Jahre
                                                                                                    befand sich im Kocherpark die offene
       Sekretär und Dienstchef beim                                                                 Drogenszene. Das waren Verhält-
       Arbeitsamt, Sachbearbeiter, Ressort-                                                         nisse, die man sich heute kaum mehr
       leiter, Bereichsleiter und später                                                            vorstellen kann.
       Leiter des Jugendamts, dazwischen        Hat das städtische Jugendamt während
       Koordinator für Drogenfragen,            vieler Jahre massgeblich mitgeprägt:                Zum Schluss der Blick nach
       Direktionsadjunkt, stellvertretender     Jürg Häberli.                            Bild: pb   vorn: Wo sehen Sie die künftigen
       Generalsekretär und sogar Vize-                                                              Herausforderungen für das
       stadtschreiber. Wie kam es zu            Jugendpflege. Das war ein breites                   Jugendamt?
       dieser bemerkenswerten Fülle             Aufgabengebiet. Ich konnte einer-                   Häberli: Eine wichtige Aufgabe ist si-
       von städtischen Funktionen?              seits konzeptionell, aber andererseits              cher die Umsetzung der Betreuungs-
       Häberli: Irgendwann wurde ich an-        auch ganz praktisch tätig sein. Ich                 gutscheine. Auch bei der offenen Ju-
       gefragt, ob ich halbtags in der Infor-   war in dieser Funktion oft auch am                  gendarbeit gilt es, am Ball zu bleiben.
       mationsstelle für Jugendfragen mit-      Abend unterwegs. Deshalb war es                     Es laufen zurzeit wichtige Freiraum-
       arbeiten wollte. Ich war damals aktiv    nicht nur eine interessante, sondern                diskussionen. Eine Herausforderung
       im Gaskessel dabei, hatte also einen     auch eine intensive Zeit.                           sind zudem die Finanzen. Die grosse
       guten Draht zum Thema. So be-                                                                Frage ist: Bezahlt der Kanton wie bis-
       schloss ich, die Stelle anzunehmen.                                                          her? Und: Was, wenn er dies nicht
       Bald darauf kamen unsere Kinder zur                                                          mehr tut?                            ■
Fragebogen ■ MAZ              Seite 15

   MAZ-FRAGEBOGEN ■                      Alexander Ott

                                                                              Was kochen Sie Ihren
                                                                              liebsten Gästen?
Welches war als Kind                                                          Grüne Spargeln, frische Kartoffeln
Ihr Traumberuf?                                                               und ein argentinisches Steak –
Schiffskapitän.                                                               serviert mit einem Malbec.

Was haben Sie in der Schulzeit                                                In welchem Film möchten Sie
fürs Leben gelernt?                                                           die Hauptrolle spielen?
Dass es «Gleiche» und «Gleichere»                                             «I – wie Ikarus» von Henri Verneuil.
gibt.
                                     Alexander Ott, geboren in Bern,          Welche Fernsehsendung
Auf welche ausserschulische          aufgewachsen in Bern, seit 2005 Leiter   verpassen Sie nie?
Leistung in Ihrer Jugend sind        Einwohnerdienste, Migration und          Sternstunde Philosophie auf SRF.
Sie besonders stolz?                 Fremdenpolizei (EMF) der Stadt Bern.
Dass ich eine Jugendgruppe der                                                Ihr Lieblingsbuch?
damaligen Gewerkschaft Verkauf                                                Da gibt es viele – aber immer
Handel Transport Lebensmittel                                                 wieder «Wir alle spielen Theater»
(VHTL) leiten durfte, welche sich                                             von Erving Goffman.
für die Anliegen der Berufsbildung   Ihr schwerstes Laster?
engagierte.                          Ungeduld.                                Welches Sportutensil haben
                                                                              Sie zuletzt gekauft?
Welche Ausbildung würden Sie         Was verabscheuen Sie                     Bergstöcke aus Karbon.
nachholen, wenn Sie könnten?         am meisten?
5-String-Banjo spielen.              Ungerechtigkeit und                      Mit welchem Rekord möchten
                                     Machtmissbrauch.                         Sie im Guinness-Buch stehen?
Wo möchten Sie am                                                             Mit keinem.
liebsten leben?                      Womit sollte man Sie
Da, wo es mir gut geht.              keinesfalls reizen?                      Welches persönliche Ziel
                                     Mit Reizstoff.                           möchten Sie noch erreichen?
Was schätzen Sie an Bern?                                                     Vernetzte Gelassenheit.
Sicherheit, Vertrautheit und         Wann sind Sie das letzte Mal
Übersichtlichkeit.                   zu spät gekommen?
                                     Sofern ich es beeinflussen
Ihr Lebensmotto?                     kann – bisher noch nie.
Ein gutes Leben führen – die
Pragmasophie als oberstes Gebot.     Was machen Sie auf
                                     dem Arbeitsweg?
Welche Eigenschaften schätzen        Ich geniesse frühmorgens den
Sie an Ihren Mitmenschen?            Tagesanfang.
Menschlichkeit, Zuverlässigkeit
und Ehrlichkeit.                     Wie finden Sie den Ausgleich                      Der MAZ-Fragebogen ist eine Mischung aus
                                     zwischen Beruf und Privatleben?                   verschiedenen bereits bestehenden Frage-
                                                                                       bogen. Inspiriert haben uns vor allem die
Ihre grösste Tugend?                 Mit Lesen, Musikhören und auf
                                                                                       Fragen der «NZZ am Sonntag», diejenigen des
Verlässlichkeit.                     Bergtouren.                                       Proust-Fragebogens, aber auch unsere eigene
                                                                                       Fantasie. Der MAZ-Fragebogen wird bekann-
                                                                                       ten Personen aus der Stadtverwaltung, insbe-
                                     Ihre Lieblingsbeschäftigung?
                                                                                       sondere Kadermitarbeitenden, vorgelegt und
                                     Die Lebenszeit erleben.                           bietet ihnen die Gelegenheit, sich der Leser-
                                                                                       schaft auf etwas andere Art vorzustellen.
Welcome back, Stapi                                                       ■
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                                                                                    siver – wieder aufgenommen hat. «Das Stehen und das Liegen
                                                                                    bereiten mir keine Probleme», verrät er. «Gift hingegen ist das vie-
                                                                                    le Sitzen, das mein Job mit sich bringt. Da schmerzen die Knie.»
                                                                                    Der Stapi muss daher Sitzungen immer wieder unterbrechen,
                                                                                    Pausen einschalten und ein paar Schritte gehen.
                                                                                        Trotz schmerzenden Knien vermag Alexander Tschäppät dem
                                                                                    Spitalaufenthalt samt anschliessender Rehabilitation auch Gutes
                                                                                    abzugewinnen: «Man hat Zeit, über vieles nachzudenken», sagt
                                                                                    er. «Dabei wird man sich wieder einmal bewusst, dass die Ge-
                                                                                    sundheit eben nicht etwas Selbstverständliches, sondern etwas
                                                                                    unglaublich Wichtiges ist.» Zudem realisiere man plötzlich, wie
                                                                                    hoch Trottoirs seien oder welch grosses Hindernis eine simple
                                                                                    Treppe darstellen könne. «Das sind zwar Dinge, die man weiss»,
                                                                                    fügt er hinzu. «Ein Handicap am eigenen Leib zu erleben, ver-
           Stadtpräsident Alexander Tschäppät musste sich im Oktober                mittelt aber doch eine etwas andere und neue Optik.»
           einer Operation an beiden Kniegelenken unterziehen. Der Eingriff             Altbewährt ist hingegen der Humor des Stadtpräsidenten. An-
           verlief erfolgreich, der Heilungsprozess ist auf guten Wegen. «Ich       gesprochen auf die weitere Entwicklung seiner Gesundheit
           bin zufrieden mit den Fortschritten und wieder einigermassen             meint er trocken: «Den Zürcher Silvesterlauf werde ich dieses Jahr
           mobil», freut sich der Stadtpräsident, der seine Arbeit bereits          vermutlich noch auslassen. Aber für den Grand Prix von Bern
           Anfang November – zuerst stundenweise, dann immer inten-                 möchte ich dann natürlich wieder austrainiert sein.»

                                                                   ■   Agenda
                                                                   14. Dezember              Adventssingen: Sänger und Chor von Konzert Theater
                                                                                             Bern präsentieren winterliche und weihnachtliche
                                                                                             Lieder (www.konzerttheaterbern.ch)
                                                                   bis 22. Dezember          Adventskalender des Kunstmuseums Bern: im
                                                                                             Dezember geht von Mittwoch bis Sonntag jeweils über
                                                                                             Mittag ein Türchen auf (www.kunstmuseumbern)
                                                                   bis 24. Dezember          Weihnachtsmärkte auf dem Waisenhausplatz und
                                                                                             dem Münsterplatz (www.markt-bern.ch)
                                                                   26.–31. Dezember          Zytglogge-Führungen (www.bern.com)
                                                                   27. Dezember              Corale Ermitage: chorale Gesänge des Ensembles aus
                                                                                             St. Petersburg; im Berner Münster (www.bern.com)
                                                                   1. und 2. Januar          Neujahrskonzert des Berner Symphonieorchesters:
                                                                                             Kulturcasino Bern, Grosser Saal, 17 Uhr
                                                                                             (www.konzerttheaterbern.ch)
                                                                   bis 5. Januar             Feu sacré: Ausstellung zum 200-jährigen Bestehen
                Informationsdienst

                                                                                             der Bernischen Kunstgesellschaft
                                                                                             (www.kunstmuseumbern.ch)
                Stadt Bern

                                                                   bis 26. Januar            Wie Punk Weihnachten rettet: Weihnachtsmärchen
                                                                                             ab fünf Jahren im Theater am Käfigturm; jeweils um
                                                                                             14.30 Uhr (www.theater-am-kaefigturm.ch)
                                                                   bis 16. Februar           Eisbahn auf dem Bundesplatz
                                                                                             (www.kunsteisbahnaufdembundesplatz.ch)
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