Geschätzte Mitglieder und Geschäftspartner - Swissmechanic Bern/Bienne
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INFOAKTUELL Swissmechanic Bern/Bienne Ausgabe Juli 2021 Geschätzte Mitglieder und Geschäftspartner sicher viele Unternehmen zur Vorsicht, respektive zum Abwar- ten veranlasst. Das ist wohl nachvollziehbar, aber trotzdem „(Fast) nichts ist mehr, wie es einmal war“ schade. Ohne Top-Fachkräfte gibt es keine Wertschöpfung in So titulierte ich mein Editorial im letzten Infoaktuell Ende 2020. unserer Branche. Insofern rufe ich Sie alle auf, sich für die Aus- Tief sass uns die Angst der Pandemie, die Fragen der eigenen und Weiterbildung zu engagieren. Wir als Verband wollen Sie Gesundheit, die Existenzrisiken für Betrieb und Angestellte, aber dabei optimal unterstützen; von der Rekrutierung Ihrer Lernen- auch die Fragen der ganzen Weltentwicklung, welche von dieser den, bis hin zur Weiterbildung Ihres Fachpersonals. umfassenden Ansteckungskrankheit betroffen war, im Nacken. Ohne Veränderung kein nachhaltiger Erfolg Wo stehen wir heute? In unserer sehr exportabhängigen Branche sind wir den stetigen Ich denke gesundheitspolitisch haben wir die Krankheit trotz Kampf um die Wettbewerbsfähigkeit gewohnt. Nach dem Fran- immer wieder aufkommenden, neuen Mutationen mehr- kenschock hat uns Covid nochmals so richtig durchgeschüttelt. heitlich im Griff. Sowohl Prävention, wie auch Behandlung im Ich stelle fest, dass solche Krisen auch quasi als „Beschleuniger“ Krankheitsfall haben viele Fortschritte gemacht. Es ist eine Art für Reformen, Neuausrichtungen, oder auch für schon lange Stabilität eingekehrt. Sicher haben auch die fortschreitenden notwendig gewesene Veränderungen ausschlaggebend sein Lockerungsmassnahmen viel Positives dazu beigetragen, so dass können. So geschehen auch vor 12 Jahren in unserer „alten“ nach langem Ausharren wieder eine Art Zuversicht aufkommt. Verbandsstruktur mit 2 Sektionen und 5 regionalen Ausbil- Und dennoch bewegen wir uns wohl auf dünnem Eis, denn allzu dungszentren und keinem Geld mehr im „Kässeli“. Zwischen- präsent ist noch die Euphorie vor einem Jahr in unseren Köpfen, zeitlich sind wir in den neuen Strukturen und mit dem Leucht- die dann im Herbst abrupt ein Ende nahm. Insofern blicke ich, turmobjekt „Mega-Kurszentrum“ in Münchenbuchsee sehr gut nicht zuletzt auch bedingt durch die jüngst klar verbesserte aufgestellt. Das Projekt „Berufsfachschulen 2020“ des Kantons Marktlage, optimistisch in die nächsten Monate; aber immer erarbeitet nun auch auf Stufe der Gewerbeschulen im Kanton mit einem wachsamen Auge und möglichst gut vorbereitet auf Bern an den künftigen, sinnvollen Strukturen einer effizienten eventuelle Notszenarien. und qualitativ hochstehenden Berufsbildung. Dabei gilt un- ter Berücksichtigung der wachsenden Anzahl Schulabgänger/ Swissmechanic Training AG/SA auf Kurs innen, den vermehrt kommenden Berufsbildveränderungen Unser Kurszentrum läuft nun über 1 Jahr unter Einhaltung des (Reformen, neue Berufe) und der notwendigen Ausbildungsinf- strengen Schutzkonzeptes. Es konnten alle Ausbildungsleistun- rastrukturen die künftig sinnvolle Aufbau- und Ablauforganisa- gen zwischenzeitlich nachgeholt und erbracht werden. Auch im tion aufzubauen. Auch die durch die Pandemie beschleunigte Bereich der immer wichtiger werdenden Erwachsenenbildung Nutzung der digitalen Plattformen soll dabei mit berücksichtigt konnte nach ein paar Monaten Verschiebung wieder ausgebil- werden. Ziel soll es sein, uns bei den besten Ausbildungskanto- det werden. Neben dem etablierten Kurs der Basisausbildung nen in der Schweiz positionieren zu können. Lasst uns motiviert zur „Fachperson Fertigung“ für Quereinsteiger/innen und/oder und mit Zuversicht die Zukunft der Angelernte, konnte auch der Pilotkurs „Industrie-Fachperson Berufsbildung mitgestalten. Zusam- CIM“ für gelernte Polymechaniker/innen abgeschlossen wer- men, im Sinne eines erfolgreichen den. Die geplanten Attest-Übergaben mussten zwar verscho- Werkplatzes Schweiz von morgen ben, konnten dann aber im kleinen Rahmen trotzdem durchge- und übermorgen. führt werden. Freundliche Grüsse, Ihr Was bringt die Zukunft? Wir hatten ein Jahr ohne jegliches Berufs- und Lehrstellen- marketing. Die Zahlen der Lehrvertragsverhältnisse in unserer Branche liegen hinter dem schon tiefen Vorjahr. Wohl bleiben uns noch einige Wochen, aber der unsichere Arbeitsmarkt hat Daniel Arn, Präsident
Wichtige Termine Wir bedanken uns bei folgenden Firmen, welche das Kurszentrum unterstützen: Betriebsferien Geschäftsstelle und Kurszentrum Industrie-Sponsoren Münchenbuchsee: Während den Sommerferien bleiben das Kurszentrum und die Geschäftsstelle vom 19. Juli bis 1. August 2021 geschlossen. Berufs- und Ausbildungsmesse BAM.live 2021 9. September bis 13. September 2021, Areal BERNEXPO Bern Informationsanlass Oktober 2021, Datum noch offen Impressum Beschaffungspartner der Swissmechanic Bern/Bienne InfoAktuell Juli 2021 Mitglieder-Bulletin Swissmechanic Bern/Bienne Premium-Partner Redaktion Eveline Muniz und Markus Kammermann Geschäftsstelle Swissmechanic Bern/Bienne Bielstrasse 31, 3053 Münchenbuchsee sekretariat@be.swissmechanic.ch Exklusiv-Partner www.be.swissmechanic.ch Gestaltung liebcom grafik+internet Dahlienweg 4, 2554 Meinisberg www.liebcom.ch Erscheinung 2 Mal jährlich in deutscher und französischer Sprache Partner Auflage 450 Exemplare Druck und Versand Geschäftsstelle Münchenbuchsee
VERBANDSINFORMATIONEN 8. Generalversammlung Swissmechanic Bern/Bienne dieser für viele KMU „neuen Disziplin“ aufzuzeigen. Zusätzlich konnten wir mit business4you, welche sich seit Jahren auf das „digitale Marketing für KMU “ spezialisiert Die Generalversammlung musste Covid-bedingt wie im hat, exklusive Angebotspakete für die Mitglieder von Vorjahr via postalischem Versand durchgeführt werden. Swissmechanic Bern/Bienne vorstellen. Alle Abstimmungen wurden angenommen und dem Vorstand wurde die Décharge erteilt. Besten Dank für Ihr Vertrauen. Wir hoffen, dass wir die GV 2022 wieder bei uns im Ausbildungs-Bijou durchführen können, und uns so auch wieder einmal dem so wichtigen, geselligen Teil widmen können. Neue Mitglieder In diesem Jahr dürfen wir auf folgende neuen Mitglieder zählen: Ein langjähriges Mitglied, welches sich in den letzten • Etter Abrasives AG/SA, Lengnau Monaten stark mit dem „digitalen Marketing“ befasst • INDUCTA AG, Gwatt (Thun) hat, ist die Firma Friedrich Gloor AG / Inc. aus Lengnau. • ALS-CNC GmbH Frutigen Melina Scheurer ist für die Verkaufsadministration und das Marketing zuständig und hat sich bereit erklärt, uns ihre Erfahrungen bei diesem Projekt zusammengefasst wie folgt zu kommentieren: Webinar anstelle Infoanlass „Wir entwickeln, produzieren und verkaufen kundenspe- zifische Zerspanungswerkzeuge aus Vollhartmetall. Bei diesem Prozess gehen wir 100% auf die Anforderungen Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Dennoch konnte unserer Kunden ein. Eine Website erachten wir bei Gloor nach einem Jahr Unterbruch der geplante 1. Infoanlass als zentrales und dominantes Instrument, um unseren im 2021 corona-bedingt nicht live ausgetragen werden. Kunden einen kurzen und präzisen Überblick über uns und Als Alternative wurde ein Webinar unter dem nicht unsere Leitungen vermitteln zu können. Für uns ist dabei zuletzt durch das Virus geförderten Themenschwerpunkt der Inhalt einer Website sehr wichtig. Auch weitere Fak- „Digitaler Auftritt für KMU im Marketing und Verkauf“ toren sind zu berücksichtigen für eine erfolgreiche Websi- lanciert. Die Webseite ist in der Tat von der früher „er- te, wie zum Beispiel die benutzerfreundliche Navigation, weiterten Visitenkarte oder dem Abbild des Prospektes die Suchmaschinenoptimierung usw. Dazu braucht es den der Firma im digitalen Format“ zu einer wichtigen Platt- dazugehörigen, kompetenten Partner. Auf dem Weg zu form im Verkaufsprozess geworden. Neben Informatio- unserer neuen Website haben wir diesen in business4you nen in Text, Bild und Film werden vermehrt, wo sinnvoll, gefunden. Sie haben uns mit Know-How, Professionalität auch verschiedene Logistikprozesse, wie Offert- und und Begeisterung überzeugt, und wir erhalten alles aus Bestellwesen etc. abgebildet. Mit der Verknüpfung zu einer Hand – abgestimmt auf unsere Bedürfnisse und den sozialen Medien wird eine noch breitere Werbekraft jederzeit ausbaubar“. sichergestellt. Ziel des Anlasses, welcher zusammen mit dem Bieler KMU business4youAG gestaltet wurde, gab es unseren Mitgliedern Möglichkeiten, Chancen und Gefahren in Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 3
VERBANDSINFORMATIONEN / BILDUNG Ohne Mut zur Veränderung heute, kein Erfolg morgen – die Berufsbildung ist gefordert Erstes Webinar live in digitaler Form von Swissmechanic Bern/Bienne mit seinen Mitgliedern, bezeichnender Wei- se zum Thema „Digitaler Auftritt für KMU im Marketing und Verkauf“, zusammen mit business4you, dem spezia- Markus Kammermann lisierten KMU aus Biel. Geschäftsführer Swissmechanic Training AG/SA und Swissmechanic Bern/Bienne Geschätzte Leserinnen und Leser Andrea B. Roch Geschäftsführerin Diese etwas pointierte Aussage trifft aus meiner Sicht in business4you AG einer Welt, die sich immer schneller und tiefgründiger „Eine perfekte Websei- verändert, doppelt zu. Ich möchte Sie mit diesem Bericht te ist heute mehr denn zum Reflektieren und zum mutigen und konsequenten je für KMUs eines der Tun motivieren, damit unsere Berufsbildung auch in wichtigsten Instrumente, Zukunft ein Erfolgsmodell bleibt. Denn die Branchen- wenn es um die Neukun- verbände reformieren die Berufe, neue Berufsbilder dengewinnung geht.” entstehen, ÜK-Strukturen und OdA’s werden auf Grund Und wie steht es um Ihre des wirtschaftlichen Druckes und der vielen neuen Auf- Webseite? Testen Sie die- gaben angepasst. Nun sind auch die Berufsfachschulen se und finden Sie heraus, gefordert, mitzuziehen. Dabei gilt es die „alt gedienten“ wie gut Ihre Webseite Strukturen anzupassen, und auch die neuen Technologi- funktioniert. Einfach den kostenlosen Webseiten en (Digitalisierung) effizient zu nutzen. Fit-Check von business4you machen und sofort das Resultat sehen. Hier geht’s zum Webseiten Fit-Check Gerne möchte ich nachfolgend anhand konkreter Fallbei- (https://web-fitcheck.business4you.ch/unternehmens- spiele aus unserer Branche aufzeigen, wie Weitsicht und webseite) der Mut zur Veränderung sich auswirken können. Als Mitglied von Swissmechanic Bern/Bienne können Fallbeispiel „MEM-Branche am Jura-Südfuss in den sie bei business4you von Vorzugspaketen profitieren. 90er Jahren“ Interessiert? Dann senden Sie eine E-Mail an info@business4you.ch und Sie erhalten die Packages Der Jura-Südfuss hatte lange Jahre glorreiche Zeiten per E-Mail zugeschickt. erlebt; erfolgreiche Firmen wie Hauser, Tripet, Kellenber- ger, Tschudin oder Tornos hatten starke Marktstellungen Bei Fragen können Sie gerne Andrea B. Roch, und gute Reputationen. Auch im Fräsbereich machten business4you AG, Tel. 032 376 00 76 oder per E-Mail sich Firmen wie Aciera, Schaublin und Mikron einen andrea.roch@business4you.ch kontaktieren. Namen. Alle diese Unternehmen befanden sich in einem Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 4
BILDUNG Umkreis von rund 30 Kilometer. Jeder investierte viel heute stolze Besitzerin der Swissmechanic Training AG, Geld in Forschung, Entwicklung und Produktion. Trotz re- der Betreiberin unseres topmodernen ÜK-Ausbildungs- lativ kleinen Stückzahlen konnten sie mit guten Margen zentrums in Münchenbuchsee, ist. Als Nachfolgerin der leben. Die „neue Konkurrenz“ aus Übersee machte aber fünf ÜK-Standorte im Kanton führt sie heute erfolgreich auch vor dem Jura-Südfuss nicht Halt; schnellere und oft die überbetrieblichen Kurse für den ganzen Kanton auch „genug genaue“ und dazu noch klar günstigere Ma- durch. „Ein Leuchtturm-Projekt mit viel Mut und Engage- schinen kamen auf den Markt. Das „Komfortzonen-Da- ment“ nannte Amtsvorsteher Theo Ninck am 15. August sein“ und das „alles alleine machen-Syndrom“ hatte ein 2014 anlässlich der Eröffnungsfeier das Mega-Zenter. abruptes Ende gefunden. Plötzlich ging es um die Exis- tenz der Unternehmen. Viele Firmen haben dabei nicht Meine persönlichen Erkenntnisse und Erfahrungen überlebt oder sind heute in ganz andere internationale draus: Organisationen eingebettet. Nicht mehr regional veran- • Die Begeisterungsfähigkeit bei Veränderungen hält kerte Inhaber und Direktoren, sondern Manager aus aller sich meist in engen Grenzen oder löst oft Wider- Welt entscheiden so, ob überhaupt und wenn ja, wieviel stand und Ängste aus. Wir fürchten uns vor dem wo produziert wird. Die Region hat in der Folge über die Verlassen des Komfortkarussells und riskieren somit Jahrzehnte leider viele Arbeitsplätze verloren. Stagnation, oder sogar Rückschritt. Eva Jaisli, CEO der PB Swisstool, hat in einem Interview nach der Fallbeispiel „Uhrenbranche mit Nicolas G. Hayek als Frankenkrise von der „Transformationskompetenz als Retter“ neuen Erfolgsfaktor in ihrem Unternehmen“ gespro- chen. Treffender kann es wohl nicht auf den Punkt Ähnliches erfuhr die Uhrenbranche. Aber sie hatte einen gebracht werden. Retter in der Not, und so beschäftigt sie noch heute • Bei der Idee des „Mega- Ausbildungszentrum Bern“ über 6000 Menschen im Kanton Bern. Wer weiss, wo trafen wir trotzt klaren wirtschaftlichen Vorteilen diese Arbeitsplätze heute wären, hätte Nicolas G. Hayek auch auf viel Widerstand. „Früher haben wir es im- damals nicht mit Weitsicht und Innovationskraft alte mer so gemacht und es war auch gut“ oder „wir sind Strukturen reformiert und unter dem Dach der Schwei- wieder die grosssen Verlierer“, waren die eher von zerischen Gesellschaft für Mikroelektronik und Uhren- Emotionen geprägten Gegenargumente. Führungs- industrie, kurz SMH, die zur heutigen Swatch Group stärke und Durchhaltewillen sind in solchen Momen- wuchs, gegründet. Eine solche Strukturanpassung hat die ten der Weg zum Ziel, wie die folgende, für mich, „Werkzeugmaschinen-Branche“ damals leider verpasst. unvergessliche Anekdote beweist: Hannes Flückiger, ehemaliger engagierter Kursleiter mit über 30 Jahren Fallbeispiel „Swissmechanic im Kanton Bern“ professioneller Ausbildungsarbeit in Langnau, fand die Idee für das Megazentrum nicht angebracht. Aber auch im „Kleinen“ hat ähnliches bei Swissmechanic „Mit diesen einschneidenden Veränderungen nur im Kanton Bern stattgefunden: vor 12 Jahren waren die wenige Jahre vor meiner Pensionierung habe ich beiden Sektionen im Kanton Bern eher als Konkurrenten echt Mühe“, sagte er mir mehrmals. Als wir ihn zwei aufgestellt. Die fünf Ausbildungszentren agierten mehr- Jahre später in den Ruhestand verabschiedeten, heitlich autonom. Das „Karussell“ Swissmechanic drehte gab er preis, dass die vergangenen beiden Jahre zu unbeschwert und mit hoher Ausbildungsqualität. Dann seinen Lehrreichsten zählten und bis heute stolz sei, wurde die Subventionspolitik von Bund und Kanton an- Teil dieser neuen Crew und auch des neuen Kurszen- gepasst (Tagespauschale anstelle Beteiligung an Investiti- trums gewesen zu sein. onen). Durch den namhaften demografischen Rückgang • Rückblickend dürfen wir feststellen, dass diese Struk- kamen immer weniger Lernende in die Kurszentren. turanpassung mehr Gewinner als Verlierer hervor- Zudem standen wichtige Investitionen an und zu wenig gebracht hat. Heute können wir unseren künftigen Geld „im Kässeli“. Das war der Zeitpunkt für die beiden Fachkräften in einer topmodernen Infrastruktur eine Vorstände reif, dringend notwendige strukturelle Verän- hochstehende Ausbildung kostendeckend anbieten, derungen anzugehen. Unter dem Motto „gemeinsam wo und sind auch für die Zukunft gewappnet (Berufsre- möglich, getrennt wo nötig“ wurde dem aufkommenden form FutureMEM 2023). Widerstand zum Trotz die neue Strategie schrittweise und konsequent umgesetzt. Die beiden Verbände fusio- nierten zur zweisprachigen Sektion Bern/Bienne, welche Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 5
BILDUNG Fallbeispiel „MEM-Branche heute“ Als Vertreter der Berner KMU im Berufsbildungsrat des Kantons Bern und als Mitglied des Schulrates im BBZ Auch heute steht die Branche wieder unter enormem Biel/Bienne erhalte ich Einblick in die Entwicklung dieses Druck. Sei es durch die Währungsproblematik oder we- komplexen Projektes und stelle fest: gen der weltweiten Corona-Krise. Mit 80% Exportanteil • Die Not zur Reform und Veränderung der Strukturen überleben wir nur, wenn wir besser sind als der Rest der wurde von einem grossen Teil der Rektoren aner- Welt. Wieder wird ausschlaggebend sein, ob es gelingt kannt und bestätigt. die notwendigen Effizienzsteigerungen erfolgreich • Die Ausarbeitung der sogenannt „technischen Va- umzusetzen: Lean Management, make or by –Entschei- riante“ brachte alle Fakten auf den Tisch und schuf de, Neuausrichtungen, Investitionen in produktivere eine wertvolle Transparenz für alle Beteiligten (quan- Anlagen, stetige Weiterbildung des Personals, aber auch titative Kriterien). Offenheit für Neues und den Mut zum Risiko sind unter • Die regionalen und berufsspezifischen Eigenheiten anderem wichtige Faktoren dabei. Auch Strukturan- wurden mit vielen Interviews erhoben und ausge- passungen werden teilweise erneut notwendig sein. So wertet (qualitative Kriterien). bilden sich in jüngster Zeit vermehrt Interessenten- und • Mit sogenannten „Sounding boards“ wird nun ver- Investorengruppen zu neuen Konstrukten zusammen. Im sucht, mögliche Wege der Umsetzung zu finden. Verbund bieten sie damit ein breites Kompetenzspekt- rum an, fördern Synergien, teilen Know-how, und errei- In der wichtigsten Phase der Konkretisierung und Um- chen so eine stärkere Marktstellung. Jüngstes Beispiel setzung stelle ich nun aber leider vermehrt Widerstand aus unsere Region ist die Gründung der “Swiss Factory und Zurückhaltung fest. Zu stark dominiert plötzlich Group“, welche erfolgreiche, mittelgrosse Unternehmen wieder das „Gärtli-Denken“. Die rationellen Argumente unter einem Dach vereint. und der Wille zur Veränderung verlieren an Kraft. Die Projektsteuerung unter der Leitung von Regierungsrätin Fallbeispiel „Projekt Berufsschule 2020“ Christine Häsler wird nun Durchhaltewille und Stärke be- weisen müssen, um sich gegen die „formierende Lobby“ Analog den ÜK‘s stehen jetzt im Bereich der Berufs- durchzusetzen. Das Pilotprojekt mit der „Stärkung der bildung die Berufsfachschulen vor der notwendigen kantonalen Fachgruppen“ durch mehr Kompetenzen und Neuausrichtung. Sie haben heute ein hohes Mass an dem einheitlichen, kantonalen Fokus hat da zum Glück Selbständigkeit inne und treten eher als „Konkurrenten“ schon Schule gemacht (siehe nachfolgender Bericht mit denn als „Ausbildungspartner“ mit einem gemeinsamen Hansrudolf Graf, Fachgruppenleiter Maschinenbau im kantonalen Bildungsauftrag auf. Die Nutzung von Syner- Kanton Bern). gien und das Teilen von Wissen und Erfahrung sind nur punktuell gegeben und nicht institutionalisiert. Perso- Mein Aufruf: Together to win, together in action nelle Veränderungen haben so meist den Verlust von Erfahrung und Wissen zur Folge, was danach mit vielen Ich wünsche mir jetzt eine starke Führungsorganisation Ressourcen (Zeit und Geld) wieder aufgebaut werden mit dem konsequenten Willen zur Reform. Denn auch muss. Darum wurde die Motion Hebeisen 2018 vom andere Kantone wappnen sich, der Ausbildungsstandort Parlament angenommen. „Effizienzsteigerung anstelle Kanton Bern steht nicht konkurrenzlos da. Lasst uns das Leistungsabbau in der Berufsfachschulen“, war die Ziel- Komfortkarussell verlassen; lasst uns mit Optimismus setzung (siehe auch Info-Box). und Zuversicht die Berufsbildung neu ausrichten, damit wir zum „Leuchtturm-Kanton“ der Schweiz werden und Daraus abgeleitet wurde das Projekt „Berufsfachschulen unser Bildungssystem auch zukünftig zum Benchmark 2020“ vom Amt ins Leben gerufen, mit dem Anspruch, weltweit zählt. dass • Ein optimiertes System zur geographischen Vertei- lung der Berufe im Kanton entwickelt wird. • Es neue Zusammenarbeitsmodelle mit Synergien zwischen den Schulen auszuarbeiten gilt. • Die Infrastruktur für die zunehmende Anzahl Lernen- de zur Verfügung gestellt werden kann. Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 6
BILDUNG ren Aufwände auf alle Schultern zu verteilen. Kon- kret heisst das, dass alle rund 30 Fachlehrer im Kan- ton nun Fragen und Prüfungsaufgaben erstellen und in einem gemeinsamen Aufgabenpool ablegen. Ziel ist es, dass am Ende alle mit „ihrem gemeinsamen Werk“ arbeiten. Effizient, qualitativ hochstehend, vereinheitlicht all das Wissen und die Erfahrungen, die alle eingebracht haben, auf einer digitalen Platt- form „personenunabhängig“ gesichert ist. • Eine nächste grosse Aufgabe steht bevor. Die harmo- nisierte Einführung von Modulunterricht (Ausbilden anhand einer Situation – Handlungskompetenzen) gegenüber des bekannten Fächerunterrichts (Wis- sensvermittlung), so wie es die aktuell in Arbeit Hansrudolf Graf stehende MEM-Berufsreform einfordern wird. Diese Berufsfachschullehrer in Langenthal und Fachgruppenlei- grosse Herausforderungen werden wir nur gemein- ter Maschinenbau im Kanton Bern sam anpacken und bewältigen können. Erfolgreicher Pilotversuch „Fachgruppen mit mehr Kompetenzen“ muss Schule machen Als Antwort für den Antrag 2 der Motion Hebeisen hat Pro Memoria die Anträge in der Übersicht der Kanton bei den Auto-, Elektro- und MEM-Berufen ei- nen Pilotversuch lanciert, und den kantonalen Fachgrup- Antrag 1 pen mehr Kompetenz gegeben, mit dem Ziel, untereinan- Optimierung / Harmonisierung und Koordination der der zu koordinieren und zu vereinheitlichen. Hansruedi Berufsfachschultage Graf, ehemaligen Präsident der damaligen Sektion Bern, Für eine effiziente Durchführung der vermehrt zentralisier- ist heute Berufsfachschullehrer in Langenthal und auch ten ÜK-Ausbildung ist die Optimierung / Harmonisierung Fachgruppenleiter im Maschinenbau. Infoaktuell hat ihn und Koordination der Berufsfachschultage unabdingbar. zum Pilotprojekt befragt, und er zieht aus den 2 Jahren Die bisher geführten Verhandlungen haben klar gezeigt, dass meist die Partikularinteressen der Schulen Anpassun- Zusammenarbeit folgende Bilanz: gen verunmöglichen – wissend, dass auch viele komplexe • Nach anfänglicher Skepsis und dem gegenseitigen Abhängigkeiten vorhanden sind (als Motion angenom- Abtasten haben wir in der Fachgruppe einen guten men). Austausch und die Zusammenarbeit basiert auf ge- genseitiger Wertschätzung. Antrag 2 • Die Teilnehmer profitieren vom gemeinsamen Einführung eines „kantonalen Wissensmanagements” Wissen und von der langjährigen Erfahrung, welche Mit einem „kantonalen, integrierten Wissensmanage- individuell an jeder Berufsfachschule (BFS) aufgebaut ment” sollen die Ressourcen/Kompetenzen der Lehr- wurde. personen sichtbar gemacht und genutzt werden, um • Im Fokus steht eine qualitativ hochstehende Ausbil- das Wissen, Können und die Erfahrungen untereinander dung. Auf dieser Basis werden Wissen und Erfahrun- auszutauschen. Dabei werden die relevanten Informatio- gen ausgetauscht. nen erarbeitet, gesammelt, bewirtschaftet, bearbeitet und • Die Arbeiten werden untereinander aufgeteilt. archiviert (als Motion angenommen). Entsprechend können Ressourcenoptimierungen erreicht werden. Antrag 3 • Konkretes Beispiel ist das gemeinsame Einführen Integrierte Effizienzsteigerungsprogramme Unter dem Motto „zentral wo möglich und dezentral wo des „eTutor” – der neu ausgewählten elektronischen nötig” sollen die aufwändigen „Vorbereitungsarbeiten” der Prüfungsplattform für alle BFS mit Maschinenbaube- Lehrpersonen reduziert und der „Anteil Unterricht” erhöht rufen im Kanton Bern. Wertvolle Ausbildungsinhalte werden (als Postulat aufgenommen). wurden durch den Mastertutor, Markus Meyer aus der idm Thun, im Vorfeld erstellt. Es galt die weite- Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 7
BILDUNG Die Neue Vorlehre ab dem Schuljahr 2022/2023 schulischen Ausbildung ebenfalls erste berufsfeldspezi- fische Grundlagen vermittelt. Je nach Beruf, in welchem die Lernenden ihre Vorlehre absolvieren, werden sie Ab dem Schuljahr einer von vier Berufsfeldgruppen zugeordnet. Für die 2022/2023 tritt ein neuer Berufsfelder, welche der MEM-Branche angehören, kantonaler Rahmenlehrplan bedeutet dies, dass die Lernenden der Berufsfeldgruppe für das Brückenangebot Bau, Technik, Natur (BTN) zugeteilt werden. Analog der Vorlehre in Kraft, welcher beruflichen Grundbildung gilt für die Bestimmung des einige Neuerungen mit sich Schulstandorts das Lehrortsprinzip. bringt. Wie diese aussehen und welche Chancen das Welche Chancen bietet die Vorlehre den Ausbildungsbe- Bildungsangebot den Betrie- trieben? ben und Lernenden bietet, erklärt Anna Riesen, Lehr- Die Vorlehre ermöglicht den Betrieben während eines person und Netzwerkerin Jahres potenzielle Lernende für eine EBA- oder EFZ- Vorlehre, Berufsfachschule Grundbildung kennenzulernen. Nach dem Vorlehrjahr Langenthal. bringen die Lernenden erste, wertvolle Praxiserfahrung mit und der Einstieg in die berufliche Grundbildung wird Was ist die Vorlehre und wie ist sie aufgebaut? für alle Beteiligten einfacher. Die Vorlehre ist ein einjähriges, duales Brückenangebot. Eindrücke und Aussagen des betrieblichen Umfelds der Die Lernenden besuchen an zwei Tagen in der Woche Vorlehre den Unterricht an der Berufsfachschule. Die restlichen drei Tage arbeiten sie im Vorlehrbetrieb. Für welche Zielgruppe ist die Vorlehre gedacht? Das Bildungsangebot richtet sich an Jugendliche und Er- wachsene, welche für den erfolgreichen Übertritt in die berufliche Grundbildung zusätzliche Vorbereitungszeit benötigen. Diese konzentriert sich je nach Hintergrund und Herkunft der jeweiligen Personen auf die Erarbei- tung und Förderung spezifischer Sozialkompetenzen, den Ausbau der Sprachkompetenz, oder der Schliessung von schulischen Bildungslücken. Ziel ist es, im Anschluss an die Vorlehre den Anforderungen am Arbeitsplatz und an der Berufsfachschule gewachsen zu sein und eine pas- sende Lehrstelle (EBA, EFZ) zu finden. „Obwohl für mich seit der neunten Klasse klar ist, dass ich die Ausbildung als Produktionsmechaniker EFZ machen Wie unterscheidet sich die neue Vorlehre vom bisherigen möchte, war ich nach der obligatorischen Schulzeit noch Angebot? zu wenig reif, um direkt damit zu starten. Dank der Vor- lehre konnte ich meine mathematischen Kenntnisse aus- Momentan besteht im Kanton Bern ein Angebot von bauen, sprachliche Fortschritte machen und an meinem drei verschieden Vorlehrtypen: Vorlehre Standard, Selbstbewusstsein arbeiten. Zudem habe ich Produkti- Vorlehre 25+ und die Integrationsvorlehre (INVOL). Ab onsabläufe im Betrieb kennengelernt und freue mich nun dem Schuljahr 2022/2023 findet die Überführung in ein umso mehr darauf, ab dem Sommer 2021 mit der Lehre einheitliches Angebot statt. Damit die Anforderungen zu starten!” der Berufswelt stärker in den Fokus rücken, werden die Lernenden zukünftig nicht nur in den allgemeinbildenden Masihullah Andarabi, Lernender Vorlehre Produktions- Fächern unterrichtet, sondern erhalten im Rahmen ihrer mechaniker EFZ, Drehtech AG Herzogenbuchsee Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 8
BILDUNG Berufslehre vorzubereiten. Gerade dann, wenn irgendwel- che Defizite aufzuarbeiten sind, z.B. im Bereich Lesen und Verstehen von deutschen Texten. Mit der neu strukturierten Vorlehre entsteht nun ein super Angebot, das die jungen Menschen mit kleinen Erfolgen zur Freude am Lernen unterstützen kann. Ich un- terstütze dieses Angebot voll und ganz und sehe die neue Vorlehre als echte Bereicherung auf dem Weg zu einem EFZ (oder zu einem EBA).” Sind auch Sie als Betrieb daran interessiert eine Vor- lehrstelle anzubieten? Marcel Wagner, Berufsbildner Drehtech AG Herzogen- buchsee Für weiterführende Informationen wenden Sie sich direkt an die/den für Ihre Region zuständige/n „Aus der Perspektive des Berufsbildners bietet die Vor- Netzwerker*in. lehre jungen Erwachsenen die perfekte Möglichkeit, sich nicht nur schulisch, sondern auch praktisch auf die beruf- Netzwerkerin Region Bern-Mittelland liche Grundbildung vorzubereiten. Ich kann während ei- Karin Jörg nes längeren Zeitraums beurteilen, ob ein Lernender oder gibb Bern eine Lernende die Motivation und das Potenzial effektiv karin.joerg@gibb.ch besitzt, eine Lehre im angestrebten Beruf zu absolvieren.” 031 335 92 40 Netzwerkerin Region Emmental Oliva Hernández bzemme Burgdorf oliva.hernandez@bzemme.ch 031 635 33 50 (ab August 2021) Netzwerkerin Region Oberland Gabriela Schärer BBZ IDM Spiez gabriela.schärer@idm.ch 079 204 95 23 Netzwerkerin Region Oberaargau Anna Riesen Hansruedi Graf, Berufsgruppenleiter Technik, Fachlehr- bfsl Langenthal person Maschinenbau, Fachgruppenleiter Maschinenbau anna.riesen@bzl.ch Kanton Bern 062 916 86 66 Co-Teilprojektleiter FutureMEM, PM, PR, MP (Berufsre- form) Netzwerker Region Biel-Seeland Eric Pitteloud „Bis ich kürzlich von Anna Riesen ausführlich über die bbz-cfp Biel-Bienne neue Form der Vorlehre orientiert wurde, beschäftigte eric.pitteloud@bbz-cfp.ch ich mich kaum mit der Vorlehre. Als betrieblicher Ausbild- 079 554 54 94 ner vor 2011 und als Berufsfachschullehrperson ab 2011 hatte ich mir schon oft gewünscht, dass es Bildungsange- bote gibt, um Schülerinnen und Schüler optimaler auf die Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 9
BILDUNG Lehrabschlussfeiern 2021 VR-Mitglied der Swissmechanic Training AG/SA Stefan Fluri von der Fluri Präzisionsmechanik Nach der Covid-bedingten Absage aller Lehrabschluss- AG leitete durch die „spezielle“ feiern im letzten Jahr konnten die Absolventen heuer Abschlussfeier. mindestens teilweise wieder an den geschätzten Fest- lichkeiten teilnehmen. Wenn auch mit schutzbedingten Auflagen und Einschränkungen. Abschlussfeier Prüfungskreis Biel-Seeland Seit Jahren wird das Center Müller in Biel, welches die Geschichte der mechanischen Bearbeitung auf einma- lige Art und Weise aufzeigt (wwwe.centremuller.ch), als Austragungsort der Lehrabschlussfeier gewählt. Da die Teilnehmerzahl auf Grund der Vorgaben des BAG sehr beschränkt war, wurde die Feier auf die Absolvent/ innen beschränkt, und all ihre Freunde, Verwandten, Bekannten oder Lehrmeister konnten die Feierlichkei- ten via Zoom mitverfolgen. Ein grosser Dank gilt dabei Herrn Carlos Muniz, dem Ehemann unserer langjährigen Arbeitskraft Eveline in der Administration, welcher als Technik-Freak sich spontan bereit erklärte, die Übertra- gung von A-Z zu übernehmen, und das kostenlos nota- bene, „zum Wohl der jungen Arbeitskräfte“, wie er stolz erwähnte. Die Absolventen mit einer Schlussnote von 5.3 und mehr Kurzfristig konnten auch die Absolventen des Prüfungskrei- erhielten zusätzlich ein Attest und eine kleines Geschenk. ses Bern mit in die Feier integriert werden, so dass – bis auf die Romands, bei welchen die Verantwortlichen leider auf eine persönliche Diplomübergabe verzichteten – doch die meisten Lernenden zu ihrem verdienten Fest kamen. Anstelle des gemeinsamen Apéros im Maschinen-Muse- um Müller übergab Swissmechanic den Absolventen ein „Fräss-Seckli“ für ein kleines Fest im Freundes-Kreis. Covid-bedingt hatten diesmal leider nur die Absolventen Zutritt zu der Feier. Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 10
BILDUNG Die Organisatorin Eveline Lehrabschlussfeier technisch-industrielle Berufe Muniz von der Emmental-Oberaargau Swissmechanic Bern/Bienne meint zur Austragung: Zum 41. Mal konnten die frisch diplomierten Berufs- leute der Berufe Mechanikpraktiker/in EBA, Produk- „Schon im Mai mussten wir tionsmechaniker/in EFZ, Büchsenmacher/in EFZ und uns entscheiden, ob und Polymechaniker/in EFZ ihre druckfrischen Ausweise in wenn ja, in welcher Art und Empfang nehmen. Weise wir auf Grund der Schutzbestimmungen die Unter Corona-Vorgaben fand die Feier in einem etwas Lehrabschlussfeier durchfüh- anderen Rahmen als gewohnt statt. In der Aula der ren konnten. Ein gemeinsa- Berufsfachschule Langenthal wurde in zwei Gruppen die mes Apéro mit Familie und Diplome übergeben. Leider durften an diesem Anlass nur Freunden und der Besuch des Maschinenmuseums waren die Kandidaten/innen teilnehmen. Damit Angehörige und aber zu diesem Zeitpunkt klar nicht erlaubt. Aufgrund der Interessierte trotzdem dabei sein konnten, wurde ein vorhandenen Saalfläche konnten wir einzig die Absolven- Livestream im Internet veröffentlicht. Insgesamt 9 Me- ten einladen, und ihnen die wohlverdienten Zertifikate chanikpraktiker/innen, 21 Produktionsmechaniker/innen, mit einem kleinen Geschenk von Real Tools und einem 41 Polymechaniker/innen und 1 Büchsenmacher durften „Fräss-Päckli“ übergeben. Ich war glücklich, trotz grossen ihr Diplom in Empfang nehmen. Unter den Diplomant/ Einschränkungen und der aufwändigen Planung die Dip- innen waren auch drei Frauen. Die Bestnote erreichte mit lomfeier live durchführen zu können, und ich hoffe, es war 5,7 Luca Michael Heinen, Büchsenmacher EFZ von Wyss für alle ein guter Start in ein nun beginnendes, spannen- Waffen. Dem OK gelang es, mit Bildungsdirektorin Christi- des und erfülltes Berufsleben“. ne Häsler eine sehr prominente Gastreferentin zu gewin- nen. Ihre Videobotschaft wurde über den Beamer an die Die folgenden Lernenden haben mit Bestnoten abge- Absolventen übertragen. Mit ein paar persönlichen Ge- schlossen: danken rundete das OK den Anlass ab und ermutigte die jungen Berufsleute dazu, Berufserfahrungen zu sammeln. Bühler Kevin Haag-Streit AG, Köniz 5.4 An dieser Stelle sind die Sponsoren zu erwähnen, welche Heidegger Jan Universität Bern 5.7 mit Ihrem Beitrag diesen Anlass ermöglicht haben. Physikalisches Institut, Bern Hübscher Marc Feintool System Parts 5.4 Lyss AG, Lyss Kemmler Lutz Eidg. Institut für 5.7 Metrologie Metas, Köniz Leuenberger Jannis Laubscher Präzision AG, 5.3 Täuffelen Lüthi Simon Universität Bern ARTORG 5.5 Center, Bern Schmid Luca Eidg. Institut für Metrologie 5.5 Metas, Köniz Senn Silvan Adval Tech (Switzerland) AG 5.3 Waber Luca Feintool System Parts 5.4 Lyss AG, Lyss Swissmechanic bedankt sich bei folgenden Sponsoren: Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 11
BILDUNG Die besten Mechanikpraktiker/innen EBA Leistungen der jungen Absolventen und motivierte sie, sich stets weiterzubilden und Neues auszuprobieren. Sonam Jinpa Shopa Wandfluh Produktions AG 5.3 Kenedi Markaj MBA Nachholbildung 5.6 Die Lernenden, sowie ihre Berufsbildner waren sichtlich (Art. 32) Kand. BE stolz auf die Leistung und folgende haben mit Bestnoten Mohamed Ali Band-Genossenschaft Bern 5.6 abgeschlossen: Die besten Produktionsmechaniker/innen EFZ Schmied Loris Fritz Studer AG, Thun 5.6 Reust Nicolas Fritz Studer AG, Thun 5.5 Josip Juric Baer Mechanik AG 5.4 Heger Luca Fritz Studer AG, Thun 5.4 Tobias Gerber Kambly SA 5.5 Löffel Cyrill login Berufsbildung / 5.4 Rahel Lehmann UFA AG 5.6 BLS AG, Bern Messerli Christoph RUAG AG, Thun 5.3 Die besten Polymechaniker/innen EFZ Minder Yannic Armeelogistikcenter Thun, 5.5 Dan Kaufmann Duap AG 5.3 Aussenstelle Meiringen Fabian Leuenberger Duap AG 5.3 Roth Dominic Berner Oberland-Bahnen AG, 5.5 Silas Fankhauser Createch AG 5.3 Werkstätte Zweilütschinen Fabian Grunder login Berufsbildung AG 5.5 Rubin Niklas Wengernalpbahn AG, 5.4 Gian Ritter RONDO Burgdorf AG 5.5 Werkstätte Grund, Grindelwald Levi Schneeberger RONDO Burgdorf AG 5.5 Frehner Elias Armeelogistikcenter Thun, 5.3 Mathias Lehmann Peter Lehmann AG 5.5 Aussenstelle Meiringen Nicola Grunder Bystronic Laser AG 5.5 Luc Kohler Duap AG 5.6 Wir gratulieren allen frischgebackenen Berufsfachleuten Luca Michael Heinen Wyss Waffen 5.7 zum erfolgreichen Abschluss der vierjährigen Berufsaus- bildung. Lehrabschlussfeier in Interlaken Text: Stefan Schmid, Berufsverantwortlicher Automatiker/-innen und Reto Zumbrunn, Berufsverant- wortlicher Polymechaniker/-innen Nach vier erfolgreichen Ausbildungsjahren erhielten 16 Automatiker, 17 Polymechaniker und 1 Polymecha- nikerin ihre wohlverdienten Fähigkeitsausweise. Leider waren wir auch in diesem Jahr gezwungen, die gewohnte Lehrabschlussfeier im Kursaal Interlaken Corona-bedingt abzusagen. Die Polymechaniker/-innen feierten ihren Ab- schluss dafür hoch oben auf dem Harderkulm. Im ersten Lehrjahr hatten sie den Schulstart in ihre Berufsfach- ausbildung mit einer Wanderung auf den Interlakener Gruppenbild Polymechaniker/innen EFZ anlässlich ihrer Hausberg begonnen. Nach vier Jahren durften nun eine Lehrabschlussfeier auf dem Harderkulm Polymechanikerin und 17 Polymechaniker ihre Fähig- keitszeugnisse am gleichen Ort in Empfang nehmen. Der- weilen wurden in der Aula des Mittengrabenschulhaues 16 Automatikern ihre Fähigkeitszeugnisse durch Marc Baumgartner (Präsident der Fachkommission und Berufs- bildner bei Fritz Studer AG) übergeben. Markus Schlegel, Vize-Rektor bzi, würdigte in seiner Rede die erbrachten Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 12
BILDUNG Feier der Polymechaniker/innen am BBZ IDM in Thun Kurzvorstellung der Lehrgänge Bericht von Markus Meyer, Fachgruppe MEM “Industrie-Fachperson Fertigung“ Zielpublikum: Quereinsteiger und angelernte Arbeitskräf- Am Mittwoch 30. Juni konnten 35 Polymechaniker und 1 te in den mechanisch-technischen Werkstätten. Polymechnikerin ihr EFZ nach der erfolgreichen vierjähri- Kursinhalt: Der Lehrgang umfasst 14 Ausbildungstage gen Lehre in Empfang nehmen. Die Feier fand, aufgrund und beinhaltet folgende Ausbildungsschwerpunkte: der momentanen Corona-Situation, ohne Angehörige und Ausbildungsverantwortliche am BBZ IDM vor Ort • Arbeitssicherheit-, Gesundheitsschutz- sowie Unfall- statt. Freddy Hunziker, ein erfolgreicher Jungunterneh- verhütungsvorschriften kennen und die erforderli- mer, Downhiller und Polymechaniker aus Oberdiessbach chen Schutzmassnahmen anwenden. hat dabei als Gast-Referent von seinen Erfahrungen und • Grundlagen der Messtechnik kennen, geeignete eindrucksvollen Erlebnissen erzählt. Mess- und Prüfmittel einsetzen/anwenden. • Arbeitsplatz zweckmässig einrichten und unterhal- Folgende Absolventen mit ausgezeichneten Leistungen ten. wurden geehrt. • Erarbeiten und errechnen von Technologie-Daten für verschiedene Werkstoffe. Bester Abschluss in der Berufskundenote: 5.8 • Grundlagen der Zeichnungstechnik: Tafili Blerton, RUAG AG Verstehen und interpretieren von einfachen Ferti- gungszeichnungen. Bester Abschluss IPA (individuelle Produktivarbeit): 6.0 • Ausführen einfacher Anreiss-, Bohr- und Gewinde- Schüpbach Janik, Garaventa AG schneidarbeiten. • Dreh- und Frästeile aus verschiedenen Werkstoffen Bester Abschluss in der Allgemeinbildung: 5.8 bearbeiten und in Toleranzen bis IT 8 fertigen. Trachsel Sven, Fritz Studer AG • Grundlagen der Schleiftechnik kennen (Flachschlei- Zeller Michelle, Biral AG fen). • Vermittlung der Grundlagen im Fachbereich der Bester Lehrabschluss (Beste BK-Prüfung-, IPA und ABU- Werks- und Hilfsstoffe. Prüfung): 5.6 Schüpbach Janik, Garaventa AG Industrie-Produktionsfachperson CIM Zielpublikum: gelernte Polymechaniker/innen oder Wir gratulieren den erfolgreichen Absolventen herzlich. adäquat in der (künftigen) Funktion als Gruppen- oder Abteilungsleiter in der Fertigung. Kursinhalt: an 14 Kurstagen werden folgende Ausbil- dungsschwerpunkte thematisiert: • Industrie 4.0 in der MEM-Branche Weiterbildungskurse für das Werkstattpersonal im Auf- • Additive Fertigung heute und morgen schwung • Systemverknüpfung CIM / Schnittstellen / Protokolle / Datenhandling- und Sicherung • CAD-Programmierung Nach der Durchführung des 2. Kurses „Basislehrgang • CAM-Programmierung Fachperson Fertigung“ wurde in den letzten Monaten • Optimierte Zerspanung / Produktivitätssteigerung in auch der Pilotkurs „Fachperson CIM “ abgeschlossen. Die verschiedenen Materialien Swissmechanic Training AG/SA will mit diesen Weiterbil- • Moderne Mess- und Prüftechnik im Umfeld von dungen Kurse zur Stärkung und dem Ausbau der Kompe- Industrie 4.0 tenzen des Fachpersonals in der Werkstatt anbieten. • Automatisierung in der mechanischen Zerspanung respektive Teilefertigung Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 13
BILDUNG Stimmen und Eindrücke zum Pilotkurs „Industrie- Beat Schranz Produktionsfachmann CIM” Inhaber Schranz CNC-Ferti- gung AG, Scharnachtal Philipp Braun Polymechaniker EFZ Was hat Dich motiviert, Dich Bunorm Maschinenbau AG, für den Pilotkurs anzumelden? Langenthal Überall habe ich die Schlag- Was hat Dich motiviert, Dich wörter „Digitalisierung / für den Pilotkurs anzumel- Industrie 4 / CIM” gehört den? und gelesen. Da wir unseren Kleinbetrieb in diese Rich- Für mich war dieser Kurs tung entwickeln möchten, war ich interessiert, diese eine Chance, das angeeigne- Themen näher kennenzulernen. te Wissen im Arbeitsalltag auszubauen. Eine Weiterbildung im praxisbezogenen Wie hast Du den Pilotkurs zusammengefasst erlebt? Rahmen, spannenden Themen zur Arbeit in der Werk- statt und im Büro. Die Ausbildungsschwerpunkte deckten meiner Ansicht nach die drei Schlagwörter umfassend ab. Die Themen Wie hast Du den Pilotkurs zusammengefasst erlebt? wurden aber fast zu vertieft aufgenommen, dafür hätte ich mir mehr Inhalt punkto Vernetzung gewünscht. Der Austausch mit den Teilnehmer der anderen Firmen, der Ausbildner und Dozenten war sehr interessant. Was Was konntest Du für Deine Arbeit im Betrieb mitnehmen gibt es für Herausforderungen anzugehen? Was sind die und ggf. auch schon umsetzen? Ansichten und Erwartungen an ein Programmiersystem, oder an Messmittel? Was sind die Möglichkeiten um Ma- Wir hatten schon vor Kursbeginn das Ziel, ein DNC und schinen und Abläufe zu optimieren? All diese Einblicke CAD/CAM System anzuschaffen. Der Kurs hat sicherlich waren sehr lehrreich. Mir hat dieser Kurs gezeigt, dass zur Entscheidungsfindung beigetragen; die Systeme sind viel Optimierungspotential in der Feinabstimmung all der nun ausgewählt und werden demnächst installiert. Ein vielfältigen Prozesse liegt. weiterer Schritt könnte eine Anschaffung eines Robo- ters oder Ähnliches sein. Hierbei hat mir der Kurs einige Was konntest Du für Deine Arbeit im Betrieb mitnehmen Grundlagen aufgezeigt, viele Fragen stehen aber noch und ggf. auch schon umsetzen? offen. Viele gewonnene Informationen über Kühlwasser, Werkzeuge, Roboter, CAD- und CAM-System geben mir hilfreiche, neue Ideen mit in meinem Berufsalltag. Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 14
BILDUNG Besuch mit spannenden Vorträgen und live-Vorführun- gen im Switzerland Innovationpark Biel/Bienne über additive Fertigungsverfahren und den möglichen Tech- nologie-Anwendungen von morgen. Die Automatisierung nimmt rasant Einfluss in die Ferti- gungsprozesse. Bei Fanuc lernten die Teilnehmer die ver- schiedenen Automatisierungsmöglichkeiten kennen und programmierten selbständig einfachere Anwendungen. Das Kennen der System-Verknüpfungen vom CAD bis zur CNC-Maschine; das vermehrt wichtige Datenma- nagement, aber auch das selbständige Programmieren Spannender Einblick in das oft unterschätze Potential einfacher Fertigungsteile waren Ausbildungsinhalte des des richtigen Schmier- und Kühlmittels in der Theorie, im Modules „Industrie 4.0 in der zerspanenden Fertigung“. Labor und auch im spanenden Prozess auf den Werk- zeugmaschinen. Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 15
BILDUNG Das Modul „Zerspanungstechnik“ beinhaltet folgende Schwerpunkte: • Mögliche Zerpanungs-Technologien kennen. • Verschleisserkennung und Gegenmassnahmen tref- fen können. • Produktivitätssteigerung im Drehen, Bohren, Fräsen und Gewinden kennen. Der Ausbildungstag bei der Fraisa AG musste leider Covid-bedingt verschoben werden. Der Bereich „Dre- hen“ mit unserem Geschäftspartner Walter (Schweiz) AG beinhaltete das Herstellen von Drehteilen in verschiede- nen Materialien unter der Evaluation der Schnittdaten über Walter GPS, mit dem Fokus der Verschleisserken- nung und den Optimierungsmöglichkeiten im Prozess, nicht zuletzt auch mit Präzisionskühlung. Messtechnik in der Theorie und Praxis und eindrucksvol- ler Einblick in die Fertigung der Messmittel. Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 16
BILDUNG / UNTERNEHMENSINFORMATIONEN Interessiert, die Kompetenz Ihres Werkstattpersonals Informationsanlass bei Swissmechanic Training AG/SA zu erhöhen? über das Gesundheitswesen mit SWICA Mehr Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter Swissmechanic Sektion Bern/Bienne > Ausbil- Die Swica Gesundheitsorganisation ist langjähriger Part- dungszentrum > Übersicht Angebot. ner von Swissmechanic. Sowohl der Betrieb, wie auch Gerne gibt Ihnen Markus Kammermann unter die Angestellten können dabei von vorteilhaften Prä- markus.kammermann@be.swissmechanic.ch oder mien und Dienstleistungen profitieren. Anlässlich eines 079 456 60 33 für allfällige Fragen Auskunft. Informationsanlasses, welcher von den Angestellten der Swissmechanic Training AG/SA gewünscht wurde, stellen die beiden Vertreter von SWICA, die Herren Kemal Dzigal und Julio Gribi, die Angebote und Vorteile von Swica kompetent vor. Die anschliessende Beantwortung der vielen Fragen wurde von den Teilnehmern geschätzt. Attest-Übergabe vom 7. Juli 2021 an die anwesenden Teilnehmer der Erwachsenenbildung im Kunstzentrum in Münchenbuchsee Engagiert und kompetent, das Team von Swica. Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 17
UNTERNEHMENSINFORMATIONEN / POLITIK UND WIRTSCHAFT Stimme zum Anlass Doppelte Stabsübergabe beim Gewerbeverband Berner KMU Eveline Muniz Swissmechanic Bern/Bienne Autor: Lars Guggisberg, Direktor Berner KMU „Der Informationsanlass war sehr informativ und Ende April und Anfang Juni hat es beim Gewerbever- zeigte auf, dass es bei der band Berner KMU an der Verbandsspitze einen doppel- Krankenversicherung viele ten Wechsel gegeben: Am Dienstag, 1. Juni 2021, durfte verschiedene Möglichkeiten ich die Nachfolge von Christoph Erb als neuer Berner der Deckung gibt, und dass KMU-Direktor antreten und bereits Ende April hat Ernst es sinnvoll ist, sich seine ei- Kühni das Präsidium von Toni Lenz übernommen. gene Situation aufzeigen zu lassen, Unnötiges wegzulas- Beim Begriff „Stabsübergabe” dürften Ihnen – geschätz- sen und je nach Bedarf auch te Swissmechanic-Mitglieder - zunächst Bilder von Staf- ergänzende Leistungen zu beantragen. Die regionalen Be- felläufen in der Leichtathletik in den Sinn kommen. Ziel treuer berieten uns dabei engagiert und unverbindlich.“ ist es, den Stab möglichst in vollem Lauf zu übergeben. Gerne kommt Swica bei Bedarf auch in Ihrem Betrieb Dieses Prozedere hat Parallelen zur doppelten Stabüber- vorbei und führt kostenlos einen entsprechenden gabe, wie sie kürzlich in unserem Verband vollzogen wur- Informationsanlass durch. Bei Bedarf können Sie unkom- de. Toni Lenz übergab den Präsidiums-Stab an Ernst Küh- pliziert den nachfolgend aufgeführten Firmenberater ni, Christoph Erb den Direktor-Stab an meine Wenigkeit. kontaktieren. Toni Lenz und Christoph Erb sind daran, sich in der Aus- laufzone verdientermassen mit dem (Un)Ruhestand zu SWICA Krankenversicherung AG befassen. Ihre Läufe waren lang – sie dauerten 10 bzw. Regionaldirektion Bern 28 Jahre. Vor allem mit der Pensionierung von Christoph Erb geht bei Berner KMU eine Ära zu Ende. Mit seiner Ricardo Mas ruhigen, überlegten und unaufgeregten Art verstand es Unternehmensberater Christoph Erb immer wieder, auch schwierige Themen Monbijoustrasse 16 und Fragen effektiv und effizient zu lösen. Besonders viel 3001 Bern Herzblut investierte er auch in die Berufsbildung: Er war Telefon 031 388 17 46 als OK-Präsident massgeblich für den Erfolg der ersten Mobil 079 356 16 24 zentralen SwissSkills 2014 verantwortlich und hob 2019 ricardo.mas@swica.ch die Berner Erlebnistage Berufsbildung „Rendez-vous Job” www.swica.ch mit aus der Taufe. Für Berner KMU war und bleibt er als wandelndes KMU-Lexikon in bester Erinnerung. Aber auch Toni Lenz verstand es in seiner zehnjährigen Amtszeit bestens, dem grössten Berner Wirtschaftsver- band seinen persönlichen Stempel aufzudrücken. Berner KMU-Vizepräsidentin Sandra Hess brachte es in ihrer Laudatio bei der Verabschiedung an der virtuellen Früh- jahrs- DV perfekt auf den Punkt. „Lieber Toni, du hast Dich dafür stark gemacht, dass Wirtschaft, Gesellschaft und Politik im ständigen Austausch sind und zusammen nach den besten Lösungen suchen. Entsprechend hat es Dich auf Palme gebracht, wenn die KMU-ler ihre Mei- nung bei Abstimmungen und Wahlen nicht à tout prix kundtun wollten. Unermüdlich hast Du unsere KMU dazu aufgerufen, sich an anderen Berufsgruppen, wie den Bauern, ein Beispiel zu nehmen und nicht immer so zu- Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 18
POLITIK UND WIRTSCHAFT rückhaltend zu sein”. Als Nachfolger von Toni Lenz wurde Ende April der Emmentaler Ernst Kühni einstimmig zum neuen Berner KMU-Präsidenten gewählt. Ernst Kühni ist seit 1989 Verwaltungsratspräsident der Kühni AG mit Sitz in Ramsei und als erfolgreicher Unternehmer im ganzen Kanton Bern bestens vernetzt. Nach der Stabsübernahme nehmen Ernst Kühni und ich nun Fahrt auf und die Ziele und Herausforderungen in Toni Lenz und sein Nachfolger Ernst Kühni und an der den Fokus. Als eines der Haupthandlungsfelder sehe ich Herbst-DV letzten Oktober in Aarberg. die Deregulierung. Generell sollen Betriebe zu ihrer Stär- kung mehr Spielraum erhalten und nicht durch ständig Christoph Erb bei seinem enger werdende gesetzliche Rahmenbedingungen und letzten Auftritt als Ber- Bürokratie beschränkt werden. Weiter sehe ich vor allem ner KMU-Direktor an der Herausforderungen in drei Bereichen: Kurzfristig geht es Frühjahrs-DV am 28. April für viele KMU darum, nach der anhaltenden Krise endlich 2021. wieder Fuss zu fassen und den Weg zurück in die Nor- malität zu finden. Mittelfristig muss die wertvolle und weltweit einzigartige Berufsbildung noch besser etabliert werden. Und langfristig sehe ich grosses Potential in der Digitalisierung, die sich viele KMU und auch wir als Ver- band noch besser zu Nutze machen können. Nicht nur in einer Laufstaffel in der Leichtathletik, auch im Leben und in der Wirtschaft geht es nicht immer ge- radeaus. Manchmal kommen enge Kurven, zuweilen hat es Hindernisse, Konkurrenten setzen einem unter Druck, die äusseren Bedingungen sind garstig und der Gegen- Raiffeisen KMU PMI – Deutliche Erholungszeichen bei wind macht einem zu schaffen. Gemeinsam werden wir Industrie-KMU es schaffen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Ich freue mich – gemeinsam mit meinem sehr gut funkti- Die Lage in der Industrie hat sich weiter deutlich ent- onierenden und motivierten Team – auf die Zusammen- spannt. Die Erholung wurde bislang tendenziell eher arbeit! von Grossunternehmen angeführt, während die KMU noch deutlich hinterherhinkten. Aber bei den KMU hat Lars Guggisberg sich die Stimmung neuerdings deutlich aufgehellt, wie Direktor Berner KMU und der Raiffeisen KMU PMI zeigt. Gestiegene Materialprei- Nationalrat SVP BE se und Verzögerungen bei der Beschaffung sorgen zwar für Probleme. Nichtsdestotrotz hält die Zuversicht auf eine nachhaltige Erholung weiter an. Der Geschäftsverlauf von Schweizer Industrie-KMU hat sich im Juni ein weiteres Mal verbessert, wenngleich etwas weniger stark als im Vormonat. Der Raiffeisen KMU PMI ist von 65.2 auf 62.1 Punkte gesunken, blieb damit aber weiter deutlich im Expansionsbereich. „Trotz Schwierigkeiten mit der Beschaffung der Rohstoffe werden wir ein hervorragendes zweites Quartal haben.“, sagt der Geschäftsführer eines mittelgrossen KMU aus der Papierbranche und drückt damit exemplarisch die gute Stimmung in der Industrie aus. Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 19
POLITIK UND WIRTSCHAFT Die meisten Subkomponenten des Raiffeisen KMU PMI Raiffeisen KMU PMI verzeichneten zum Ende des zweiten Quartals zwar einen Gesamtindex Rückgang. Sie blieben insgesamt aber auf ansehnlichen 50 = Wachstumsschwelle Niveaus, die in der Regel mit einem robusten Konjunk- turverlauf korrespondieren. So schloss beispielsweise die Komponente zum Auftragsbestand bei hohen 65.1 Punk- ten. Auch die Produktion legte trotz der anhaltenden Lieferengpässe bei Rohmaterialien und anderen Vorpro- dukten nochmals kräftig zu (60.4 Punkte). Die Lieferfristen, d.h. der Zeitraum von der Bestellung bis zum Versand an die Kunden der von Raiffeisen befragten KMU, sind im Juni jedoch nochmals länger geworden. Die entsprechende Subkomponente kletterte auf 73.2 Punkte und damit auf ein neues Rekordniveau. Normalerweise sind etwas längere Lieferfristen Ausdruck einer besseren Kapazitätsauslastung und damit positiv zu werten. Im aktuellen Umfeld sind die langen Lieferfristen aber vor allem auf Engpässe in der Beschaffung zurückzuführen. Quelle: Raiffeisen Schweiz Die anhaltenden Lieferengpässe machen sich in einigen Branchen deutlich bemerkbar und beinträchtigen den Der KMU PMI von Raiffeisen Geschäftsverlauf. „Die hohen Rohstoffpreise halten im Bauwesen viele Projekte zurück, was sich auch negativ Der Raiffeisen KMU PMI beruht auf demselben auf uns auswirkt.”, sagt z.B. der Geschäftsführer eines Konzept wie die weltweit bewährten Einkaufsmana- KMU aus dem Kanton Schwyz, das Beton herstellt. Auch gerindizes (Purchasing Manager‘s Index). Rund 200 aus der Holzverarbeitung, der Kunststoffbranche oder Firmenkunden der Raiffeisen aus allen Branchen des der MEM-Industrie gibt es ähnliche Stimmen. verarbeitenden Gewerbes werden monatlich zu ver- schiedenen Aspekten ihrer Geschäftsaktivität befragt. Laut diversen Branchenvertretern dürfte es noch einige Dank der grossen Firmenkundenbasis der Raiffeisen Monate dauern, bis das Angebot wieder mit der Nach- Gruppe und der lokalen Verankerung der Raiffeisen- frage schritthalten kann und sich die Beschaffungspro- banken ist der KMU PMI breit abgestützt und reprä- blematik deutlich entspannt. Die regelmässige Umfrage sentativ für die ganze KMU-Landschaft. der Schweizerischen Nationalbank unter ihren Geschäfts- kontakten kommt zum selben Schluss. Immerhin gibt es Die befragten KMUs geben eine Einschätzung zu derzeit keine Anzeichen dafür, dass die anhaltenden Be- verschiedenen Aspekten der Geschäftsaktivität ab. schaffungsprobleme, die Erholung der Schweizer Indus- Die Antworten werden zu mehreren Subkomponen- triekonjunktur abwürgen. Die Stimmung der Unterneh- ten aggregiert, die anschliessend zum Gesamtindex men ist insgesamt weiter optimistisch, wie der aktuelle zusammengeführt werden. Die Subkomponenten Raiffeisen KMU PMI zeigt. sind (Gewichte in Klammern): Auftragsbestand (30%), Produktion (25%), Beschäftigung (20%), Lieferfristen Mitmachen und 5‘000 Franken gewinnen (15%) und Einkaufslager (10%). Indexwerte von über 50 Punkte zeigen eine Expansion gegenüber dem Sind Sie ein kleines oder mittleres Unternehmen und Vormonat an, während Werte von unter 50 auf eine in der Industrie tätig? Wir suchen weitere KMU, die rückläufige Geschäftslage schliessen lassen. monatlich eine kurze Umfrage ausfüllen (< 5 min.). Unter allen teilnehmenden KMU verlosen wir ein Abonnement Preisgeld von 5‘000 Franken. Sie erhalten zudem die Umfrageergebnisse und Analysen vor der Publikation. Den Raiffeisen KMU PMI können Sie unter folgendem Schreiben Sie an economic-research@raiffeisen.ch Link abonnieren: www.raiff.ch/kmupmi Swissmechanic Bern/Bienne • Ausgabe Juli 2021 20
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