Auf Wiedersehen, Mama! Auf Wiedersehen, Papa! - Die Geschichte der Kindertransporte - Bundesministerium ...

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Medienbegleitheft zum USB-Stick14510

Auf Wiedersehen, Mama!
Auf Wiedersehen, Papa!
Die Geschichte der Kindertransporte
Auf Wiedersehen, Mama!
Auf Wiedersehen Papa!
Die Geschichte der Kindertransporte

Medienbegleitheft zum USB-Stick 14510
Ca. 49 Minuten, Produktionsjahr 2019
Impressum

Medieninhaber und Herausgeber:
Bundesministerium für Bildung,
Wissenschaft und Forschung
Medienservice
1010 Wien, Minoritenplatz 5
Tel.: +43 1 53 120-4830
E-Mail: medienservice@bmbwf.gv.at

Ausgearbeitet von:
Dr. Klaus Madzak

Redaktionelle Bearbeitung:
Mag.a Evangelia Tzoukas, AG AV-Medien im Unterricht

In Zusammenarbeit mit:
Universität Wien
Bibliotheks- und Archivwesen
Arbeitsgruppe audiovisuelle Medien im Unterricht
1010 Wien, Universitätsring 1
Tel.: +43 1 4277-15116
E-Mail: ag_av-medien.ub@univie.ac.at

Download unter:
Link https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulpraxis/ugbm/medienservice/specials.html

Ein wichtiger Hinweis zur Barrierefreiheit:

Dieses medienbegleitende Arbeits- und Informationsheft dient ausschließlich als Handreichung für die Vor­
bereitung und Durchführung von Unterrichtseinheiten mit Medieneinsatz durch Studierende, durch Pädago­
ginnen und Pädagogen. Es ist zum Ausdrucken bestimmt und nicht als elektronisches Unterrichtsmaterial
erarbeitet. Aus diesem Grund erfüllt es die Erfordernisse der Barrierefreiheit nicht.

Bestellungen:
AMEDIA Servicebüro
2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1
Tel.: +43 2252 402-265
E-Mail: office@amedia.co.at

Verlags- und Herstellungsort:
Wien, 2021
Inhalt

1 Einleitung .......................................................................................................................... 7

1.1 Zum Film .................................................................................................................................7
     1.1.1 Inhaltsangabe .................................................................................................................7
     1.1.2 Filmkapitel ......................................................................................................................7
     1.1.3 Fächerzuordnung ............................................................................................................7

1.2 Einsatzempfehlung, Lehrplanbezug und Kompetenzen .........................................................8
     1.2.1 Lehr- und Lernziele .........................................................................................................8
     1.2.2 Übersicht über die Module, Filmkapitel und Historischen Kompetenzen .....................8

1.3 Zum Begleitmaterial – Information für Lehrpersonen ...........................................................9
     M1 Auf der Suche nach den Ursachen.....................................................................................9
     M2 Heimat ist nicht gleich Heimat ..........................................................................................9
     M3 Willkommenskultur? .......................................................................................................10
     M4 Flucht – ein Thema, das uns alle betrifft! ........................................................................10
     M5 Verzeihen? Vergessen? Verdrängen? – Der Umgang mit der Vergangenheit ................10
     M6 Glossar, weiterführende Quellen ....................................................................................10

2 Quellenangaben, Literatur und Links ............................................................................... 11

2.1 Verwendete Quellen, Literatur und Links ............................................................................11

2.2 Verwendete und weiterführende Links aus dem Glossar ....................................................11

2.3 Abbildungsnachweise ...........................................................................................................13

Anhang: Arbeitsmaterialien ................................................................................................ 14

Zeichenerklärungen .....................................................................................................................14

M1 Auf der Suche nach den Ursachen .......................................................................................15

M2 Heimat ist nicht gleich Heimat .............................................................................................16
     M2 Arbeitsauftrag 1: Vier-Ecken-Spiel...................................................................................16
     M2 Arbeitsauftrag 2: Heimat ist … .........................................................................................17

M3 Willkommenskultur? ............................................................................................................18

M4 Flucht – ein Thema, das uns alle betrifft! .............................................................................20

                                                                                                                                             5
M4 Arbeitsauftrag 1: Filmbeobachtung .................................................................................20
    M4 Arbeitsauftrag 2: Persönliche Reflexion ..........................................................................21

M5 Verzeihen? Vergessen? Verdrängen? – Der Umgang mit der Vergangenheit .....................22

M6 Glossar, weiterführende Quellen .........................................................................................24
    Glossar: Personen ..................................................................................................................24
    Glossar: Begriffe .....................................................................................................................25

                                                                                                                                           6
1 Einleitung
1.1 Zum Film

1.1.1 Inhaltsangabe
Als sich am 10. Dezember 1938 am Wiener Westbahnhof die Lokomotive in Bewegung setzt,
bedeutet jeder zurückgelegte Kilometer für die in den Waggons sitzenden jüdischen Kinder ein
Stück mehr Sicherheit, ja Lebensrettung. Das Ziel dieser, in der historischen Diktion „Kinder­
transport“ genannten Reise war England. Bis Jahresende 1938 fahren sechs Züge ab. Zwischen
10. Dezember 1938 und dem Beginn des 2. Weltkrieges am 1. September 1939 rollen insge­
samt 22 solcher Transporte gegen Westen, Richtung Empire, aber auch in die Schweiz, nach
Holland und Frankreich. Knapp 3000 Mädchen und Burschen können bis zum Ausbruch des 2.
Weltkrieges Österreich verlassen und vor Verfolgung und Deportation gerettet werden, eben­
so Kinder aus Deutschland, der Tschechoslowakei und Polen. In Summe entkommen dadurch
rund 10 000 Kinder und Jugendliche dem sicheren Tod. In der Dokumentation werden erst­
mals die unterschiedlichsten Schicksale und Folgen der Kindertransporte thematisiert. Von
Glückstreffern nach der Ankunft im Exilland bis hin zu Anpassungsproblemen und existentiel­
lem Scheitern. Eines verbindet jedoch die unterschiedlichsten Biografien: Die ehemals als Ab­
schiebung begriffene Abreise als Lebensrettung zu begreifen, gelingt vielen, die durch emotio­
nale Ausnahmezustände zu gehen hatten, erst im Erwachsenenalter.

1.1.2 Filmkapitel
Kapitel 1:   Einleitung, Intro
Kapitel 2:   Vor der Flucht: Zwischen unbeschwerter Kindheit und Verfolgung
Kapitel 3:   Flucht: Erinnerungen an die Kindertransporte
Kapitel 4:   Geertruida Wijsmuller-Meijer und ihr Einsatz für die Kindertransporte
Kapitel 5:   Leben als Flüchtling in den Niederlanden und Großbritannien
Kapitel 6:   Zweiter Weltkrieg – Auswirkungen auf die Flüchtlinge
Kapitel 7:   Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs

1.1.3 Fächerzuordnung
Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung (Sekundarstufe I + II)
Erwachsenenbildung

                                                                                                 7
1.2 Einsatzempfehlung, Lehrplanbezug und Kompetenzen

1.2.1 Lehr- und Lernziele
Gemäß den Vorgaben des gültigen Lehrplans für Geschichte und Sozialkunde/Politische Bil­
dung sollen die Schüler/innen befähigt werden „durch die Berücksichtigung fachdidaktischer
Prinzipien und anhand des Lernens mit historischen und politischen Basiskonzepten histori­
sche und politische Kompetenzen zu erwerben.“1

Im konkreten Fall sollen sich die Schüler/innen mit Begriffen und Konzepten auseinanderset­
zen, die sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart (Lebenswelt der Schü­
ler/innen) ihre Bedeutung haben. Weiter liegt der Lehrplanbezug darin, sich im Sinne der his­
torischen Methodenkompetenz (Re- und Dekonstruktion) mit der Vergangenheit zu beschäfti­
gen und Rückschlüsse auf die Gegenwart beziehen (Orientierungskompetenz).

1.2.2 Übersicht über die Module, Filmkapitel und Historischen Kompetenzen
    Module      Titel                        Bezug zu Filmkapiteln /      Historische
                                             Szenen                       Kompetenzen

    Modul       Auf der Suche nach den       Filmkapitel 2                Methodenkompetenz –
    M1          Ursachen                                                  Rekonstruktion

    Modul       Heimat ist nicht gleich      Filmkapitel 3                Methodenkompetenz –
    M2          Heimat                       (Sequenz: Min. 11:59–        Rekonstruktion, Sachkompetenz
                                             12:36)                       Orientierungskompetenz

    Modul       Willkommenskultur?           Filmkapitel 5                Methodenkompetenz –
    M3                                       (Min. 19:44 bis 22:10)       Rekonstruktion, Sachkompetenz,
                                                                          Orientierungskompetenz

    Modul       Flucht – ein Thema das       Filmkapitel 3                Methodenkompetenz – De- und
    M4          uns alle betrifft!           (Min. 12:46 bis 13:51)       Rekonstruktion, Sachkompetenz

    Modul       Verzeihen? Vergessen?        Filmkapitel 7                Methodenkompetenz –
    M5          Verdrängen? –                (Min. 41:18 bis 44:11)       Dekonstruktion, Sachkompetenz,
                Der Umgang mit der                                        Orientierungskompetenz
                Vergangenheit

Hinweis: Alle Arbeitsmaterialen finden sich zum Ausdrucken im Anhang.

1
     Lehrplan Geschichte und Sozialkunde / Politische Bildung: RIS: Bundesrecht konsolidiert: Gesamte Rechtsvor­
     schrift für Lehrpläne – allgemeinbildende höhere Schulen, Fassung vom 31.08.2017.
     Link (https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10008568
     &FassungVom=2017-08-31), abgerufen am 17.06.2021.

                                                                                                               8
1.3 Zum Begleitmaterial – Information für Lehrpersonen

In den einzelnen Modulen werden bestimmte Filmsequenzen aufgegriffen. Es empfiehlt sich
jedoch, den gesamten Film mit den Schüler/inne/n anzusehen und für die Bearbeitung der
jeweiligen Fragestellungen relevante Sequenzen noch einmal anzusehen.

M1 Auf der Suche nach den Ursachen
Der Arbeitsauftrag ermöglicht es den Schüler/inne/n, aufmerksam den Beginn der Dokumen­
tation (Filmkapitel 2) zu verfolgen und sich mit den persönlichen und politischen Gründen für
die Notwendigkeit der Kindertransporte auseinanderzusetzen.

Angeführt werden unter anderem die Wirtschaftskrise in der Ersten Republik, der Bürgerkrieg
in Österreich (1934) und die Zeit des Austrofaschismus (1934 bis 1938), der zunehmende Anti­
semitismus, der „Anschluss“, die Verfolgung durch die Gestapo, die Auswirkungen der Nürn­
berger Rassengesetze und die „Reichskristallnacht“ (1938) sowie die persönlichen Eindrücke
und Erlebnisse der betroffenen Personen.

M2 Heimat ist nicht gleich Heimat
Ausgangspunkt ist das persönliche Empfinden der Jugendlichen zum Heimatbegriff.

Die Auseinandersetzung mit diesem Begriff soll den Jugendlichen die Vielfälligkeit bewusstma­
chen, was „Heimat“ bedeuten kann oder für manche auch nicht bedeuten kann. Wer bin ich?
Woher komme ich? Was hat mich zum Beispiel als Österreicher/in (oder andere Nationalität)
geprägt?

Als Einstieg in die Thematik wäre das „Vier-Ecken-Spiel“2 geeignet (M2 Arbeitsauftrag 1), das
die unterschiedlichen Zugänge zum Heimatbegriff visualisieren soll. Die Lehrperson fungiert
als Moderator/in bzw. Spielleiter/in und definiert die vier Ecken im Klassenzimmer, wobei
jeweils eine Ecke für eine der vier Aussagen aus dem Spiel steht.

2
    Siehe: Rösch, Anita: Was ist Heimat? Wo komme ich her? Wo gehöre ich hin? Unterrichtsmodul für die Sekun­
    darstufe I. Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung. S. 9. PDF-Download
    über Zwischentöne. Materialien für Vielfalt im Klassenzimmer: Unterrichtsmodul: Was ist Heimat?
    Link (https://www.zwischentoene.info/unterrichtseinheit/praesentation/ue/was-ist-heimat.html), abgerufen
    am 27.07.2021.

                                                                                                                 9
M3 Willkommenskultur?
Die Schüler/innen sollen durch Herausarbeiten der verschiedenen Argumente erkennen, dass
Vergangenes sich in der Gegenwart wiederfindet und kein abgeschlossener Prozess ist.

Zum Zweiten sollen die Zitate aus dem Film dazu dienen, einen Meinungsbildungsprozess in­
nerhalb der Klasse anzuregen, der sich letztlich in einer Diskussion artikuliert.

M4 Flucht – ein Thema, das uns alle betrifft!
Einerseits sollen die Schüler/innen sich mit der „Gefühlswelt“ der im Film gezeigten – nun
erwachsenen – Kinder der Kindertransporte auseinandersetzen und daraus einen möglichen
Bezug zu ihrer eigenen persönlichen Gegenwart herstellen.

Beispiel: Wie würde es mir ergehen, wenn ich jetzt flüchten müsste? Wie wäre es mir ergan­
gen, wenn ich an der Stelle dieser Flüchtlingskinder gewesen wäre?

Andererseits sollen die Schüler/innen im Sinne der Medienkompetenz einen kritischen Blick
auf die Gestaltung der in Modul 4 angegebenen Filmsequenz werfen.

Beispiel: Was lenkt meine Aufmerksamkeit? Bild, Text und Ton?

M5 Verzeihen? Vergessen? Verdrängen? – Der Umgang mit der Vergangenheit
Die Schüler/innen sollen sich in einem „Streitgespräch“ entweder in die jeweilige Position der
Betroffenen versetzen, um die Argumentation nachvollziehen zu können, oder aber aus der
Distanz heraus diese Argumentation hinterfragen. Ein Rollentausch, um beide Seiten zu er­
proben, wäre hierbei sinnvoll.

M6 Glossar, weiterführende Quellen
Im Glossar sind wichtige Personen, Begriffe und Orte aus dem Film angeführt. Textauszüge
und weiterführende Quellenangaben sollen Hintergrundinformationen dazu liefern.

                                                                                             10
2 Quellenangaben, Literatur und Links
2.1 Verwendete Quellen, Literatur und Links

Gokl, Robert: Auf Wiedersehen, Mama! Auf Wiedersehen, Papa! Die Geschichte der Kinder­
transporte. TV-Dokumentation. Eine Koproduktion von epo-film, ORF, BMBWF: 2019. Dauer:
49:18.

RIS: Bundesrecht konsolidiert: Gesamte Rechtsvorschrift für Lehrpläne – allgemeinbildende
höhere Schulen, Fassung vom 31.08.2017.
Link (https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnu
mmer=10008568&FassungVom=2017-08-31), abgerufen am 17.06.2021.

Rösch, Anita: Was ist Heimat? Wo komme ich her? Wo gehöre ich hin? Unterrichtsmodul für
die Sekundarstufe I. Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchfor­
schung. S. 9. PDF-Download über Zwischentöne. Materialien für Vielfalt im Klassenzimmer:
Unterrichtsmodul: Was ist Heimat?
Link (https://www.zwischentoene.info/unterrichtseinheit/praesentation/ue/was-ist-
heimat.html), abgerufen am 27.07.2021.

2.2 Verwendete und weiterführende Links aus dem Glossar

Glossar: Personen

Wien Geschichte Wiki: Arthur Seyß-Inquart.
Link (https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Arthur_Seyß-Inquart), abgerufen am 27.03.2020.

Wikipedia: Adolf Eichmann. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Eichmann), abgerufen
am 23.03.2020.

Wikipedia: Tante Truus. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Tante_Truus), abgerufen am
23.03.2020.

                                                                                                 11
Glossar: Begriffe

AEIOU Österreich Lexikon: Februarkämpfe 1934.
Link (http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.f/f132496.htm) abgerufen am 23.03.2020.

Anders Denken: Grundlage für Erfassung und Bekämpfung von Antisemitismus. „Arbeitsdefini­
tion Antisemitismus“ (IHRA).
Link (https://www.anders-denken.info/informieren/„arbeitsdefinition-antisemitismus“-ihra),
abgerufen am 22.03.2020.

Duden Learnattack: Gesatpo.
Link (https://learnattack.de/schuelerlexikon/geschichte/gestapo), abgerufen am 23.03.2020.

Duden Learnattack: Nürnberger Gesetze.
Link (https://learnattack.de/schuelerlexikon/geschichte/nuernberger-gesetze), abgerufen am
23.03.2020.

Geschichte-Kinder.de: Geschichte für Kinder: Die Weltwirtschaftskrise 1929 kindgerecht er­
klärt. Link (http://www.geschichte-kinder.de/weltwirtschaftskrise-1929.shtml), abgerufen am
23.03.2020.

Österreichische Mediathek: Das Jahr 1938: Der Heldenplatz am 15. März 1938.
Link (https://www.mediathek.at/1938/heldenplatz/der-heldenplatz-am-15-maerz-1938/),
abgerufen am 23.03.2020.

Wien Geschichte Wiki: Novemberpogrom.
Link (https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Novemberpogrom), abgerufen am 01.04.2020.

Wien Geschichte Wiki: Zentralstelle für jüdische Auswanderung.
Link (https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Zentralstelle_für_jüdische_Auswanderung), ab­
gerufen am 02.04.2020.

Wikipedia: D-Day. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/D-Day), abgerufen am 02.04.2020.

Wikipedia: Israelitische Kultusgemeinde.
Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Israelitische_Kultusgemeinde), abgerufen am 01.04.2020.

Wikipedia: Kindertransport. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Kindertransport), abgerufen
am 23.03.2020.

                                                                                              12
Wikipedia: Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus.
Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalfonds_der_Republik_Österreich_für_Opfer_des_N
ationalsozialismus), abgerufen am 02.04.2020.

Wikipedia: Schabbat. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Sabbat), abgerufen am 28.03.2020.

Wikipedia: Sudetenland. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Sudetenland), abgerufen am
27.03.2020.

Wikipedia: Vernichtungslager Maly Trostinez.
Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Vernichtungslager_Maly_Trostinez), abgerufen am
27.03.2020.

Zeit Klicks: Warum heißt es „Drittes Reich“?
Link (https://www.zeitklicks.de/nationalsozialismus/zeitklicks/zeit/politik/frag-doch-mal-
3/warum-heisst-es-drittes-reich/), abgerufen am 02.04.2020.

Zeit Klicks: Was ist arisch?
Link (https://www.zeitklicks.de/nationalsozialismus/zeitklicks/zeit/politik/begriffe/was-ist-
arisch/), abgerufen am 22.03.2020.

Zeit Klicks: Woher kommt das Hakenkreuz?
Link (https://www.zeitklicks.de/nationalsozialismus/zeitklicks/zeit/propaganda/im-ganz-
normalen-leben/woher-kommt-das-hakenkreuz/), abgerufen am 23.03.2020.

2.3 Abbildungsnachweise

Deckblatt / Coverbild: Ausschnitt eines Screenshots aus dem Film: Auf Wiedersehen,
Mama! Auf Wiedersehen, Papa! Die Geschichte der Kindertransporte. Ein Film von Robert
Gokl. TV-Dokumentation. Eine Koproduktion von epo-film / ORF / BMBWF: 2019. Min.
02:26. Bearbeitung Coverbild: AG AV-Medien, 2021.

                                                                                                13
Anhang: Arbeitsmaterialien
Die Arbeitsmaterialien im Anhang sind als Kopiervorlage für den Ausdruck in Klassenstärke
gedacht.

Sie sind nicht als elektronisches Unterrichtsmaterial erarbeitet. Aus diesem Grund erfüllen sie
die Erfordernisse der Barrierefreiheit nicht.

Die Formatierung wurde an die inhaltlichen und didaktischen Anforderungen für Arbeitsmate­
rialien für Schüler/innen angepasst. Sämtliche Quellangaben befinden sich auch im Literatur-
und Abbildungsverzeichnis.

Zeichenerklärungen

                                                                                               14
M1 Auf der Suche nach den Ursachen
Macht und Machtausübung zeigt sich im gesellschaftlichen, schulischen oder auch im privaten
Bereich in unterschiedlichen Formen.

→ Filmkapitel 2: „Vor der Flucht: Zwischen unbeschwerter Kindheit und Verfolgung“

Aufgabe

Du bist ein englischer Reporter/eine Reporterin, der/die basierend auf Eindrücken vor Ort in
einem Presseartikel die englische Bevölkerung von der Notwendigkeit der Aufnahme von min­
derjährigen Kindern aus Österreich überzeugen muss.

Führe alle politischen und für die Betroffenen persönlichen Argumente an, die sich aus der
Dokumentation ableiten lassen!

                                                                                               15
M2 Heimat ist nicht gleich Heimat

M2 Arbeitsauftrag 1: Vier-Ecken-Spiel

      Vier-Ecken-Spiel: Wo ist meine Heimat?3

      1. Ich weiß nicht, wo meine Heimat ist.
      2. Meine Heimat ist da, wo die Wurzeln meiner Familie sind.
      3. Meine Heimat ist da, wo ich geboren wurde bzw. aufgewachsen bin.
      4. Heimat entsteht in meinem Kopf.

Spielanleitung

1.    Die vier Ecken eures Klassenzimmers werden von eurer Lehrerin/eurem Lehrer jeweils
      einer der oben genannten Aussagen (1–4) zugeordnet!

2.    Entscheide dich nun für eine der Aussagen, die deiner Ansicht am ehesten entspricht!
      Formuliere eine kurze Begründung!

3.    Stelle dich in die Ecke zu der Aussage, für die du dich entschieden hast!

4.    Tausche dich mit deinen Mitschüler/inne/n, die die gleiche Ecke gewählt haben, aus!
      Warum habt ihr diese Aussage/Ecke gewählt?

5.    Fasst eure Ergebnisse in der Gruppe zusammen und präsentiert sie im Klassenplenum!

3
     Rösch, Anita: Was ist Heimat? Wo komme ich her? Wo gehöre ich hin? Unterrichtsmodul für die Sekundarstu­
     fe I. Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung. S. 9. PDF-Download über
     Zwischentöne. Materialien für Vielfalt im Klassenzimmer: Unterrichtsmodul: Was ist Heimat?
     Link (https://www.zwischentoene.info/unterrichtseinheit/praesentation/ue/was-ist-heimat.html), abgerufen
     am 27.07.2021.

                                                                                                                 16
M2 Arbeitsauftrag 2: Heimat ist …
→ Filmkapitel 3: „Flucht: Erinnerungen an die Kindertransporte“
     (Sequenz: Min. 11:59–12:36, O-Ton Fred Gruber)

     Filmtranskript: Fred Gruber

     Fred Gruber: „Die letzten Worte, an die ich mich erinnere, waren nicht am Bahnsteig,
     sondern wir wohnten im 20. Bezirk. Und wir mussten zum Westbahnhof. Wir stiegen
     in die Stadtbahn. Und wie der Zug die Steigung hinauffuhr, sah man durch die Fenster
     den Donaukanal und die Brigittenau. Und die Worte meines Vaters waren: Das ist
     deine Heimat. – Das war‘s!“
     Quelle: O-Ton Fred Gruber aus der Dokumentation „Auf Wiedersehen, Mama! Auf Wiedersehen,
     Papa! Die Geschichte der Kindertransporte“ von Robert Gokl. Produktion: epo-film, ORF, BMBWF,
     2019. Min. 11:59–12:36.

Aufgabe

1.   Überlege dir, welche Botschaft der Vater seinem Sohn mit dem Satz „Das ist deine Hei­
     mat“ mitgeben wollte?

2.   Was bedeutet Heimat für dich? Notiere alles, was für dich persönlich „Heimat“ bedeutet
     (Politik, Geschichte, Kultur, Sport, Sprache, Religion etc.)!

3.   Vergleiche deine Notizen mit denen deiner Mitschüler/innen! Welche Gemeinsamkeiten
     bzw. welche Unterschiede lassen sich feststellen? Diskutiert gemeinsam!

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M3 Willkommenskultur?
→ Filmkapitel 5: „Leben als Flüchtling in den Niederlanden und Großbritannien“
    (Sequenz: Min. 19:44–22:10)

    Filmtranskript 1: Flucht in die Niederlande

    [Sprecher:] „Immer mehr Menschen fliehen aus dem Dritten Reich in die Niederlan­
    de. Insgesamt sind es 50.000: Erwachsene wie Kinder, rassisch wie politisch Verfolgte.
    Die demokratischen Niederlande sind ein wichtiges Zufluchtsland. Aber in der nieder­
    ländischen Bevölkerung steigt die Angst vor Überfremdung. Dazu kommt die immer
    noch hohe Arbeitslosigkeit durch die Wirtschaftskrise. Daher soll die Zahl der Flücht­
    linge im Land so niedrig wie möglich gehalten werden. Auch die aus Kindertrans­
    porten.”

    Miriam Keesing, Historikerin: „The Dutch governement said: We don‘t want them to
    stay here really. They should travel on. They can stay here for a year, two years. But
    we want them to emigrate on to England or the US. That was the idea of the Dutch
    governement.“

    [Insert / Übersetzung: „Die holländische Regierung sagte: Wir wollen nicht, dass die
    Kinder hierbleiben. Sie sollen weiterreisen. Sie können ein oder zwei Jahre bleiben,
    aber sie müssen dann nach England oder in die USA weiterfahren. Das war die Vor­
    stellung der holländischen Regierung.“]
    Quelle: Transkript aus der Dokumentation „Auf Wiedersehen, Mama! Auf Wiedersehen, Papa! Die
    Geschichte der Kindertransporte“ von Robert Gokl. Produktion: epo-film, ORF, BMBWF, 2019. Min.
    14:44–20:40.

    Filmtranskript 2: Flüchtlingsaufnahme in Großbritannien

    [Sprecher:] „Im Hafen von Harwich warten die britischen Einwanderungsbehörden
    und kontrollieren die Identität der Kinder. Jedes trägt eine Tafel mit Namen und
    Nummer um den Hals. Die ungewöhnlichen Reisegruppen werden auch von Presse-
    fotografen erwartet. In den britischen Medien gibt es Diskussionen darüber, ob wei­
    tere Flüchtlinge aufgenommen werden sollen. Die Kinder wissen nicht, dass viele Bri­
    ten in ihnen auch eine Belastung des Budgets und der Steuerzahler sehen.“
    Quelle: Transkript aus der Dokumentation „Auf Wiedersehen, Mama! Auf Wiedersehen, Papa! Die
    Geschichte der Kindertransporte“ von Robert Gokl. Produktion: epo-film, ORF, BMBWF, 2019. Min.
    21:50–22:26.

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Zitate zur Flüchtlingskrise 2015

    Zitat 1: Sebastian Kurz, ehem. Außenminister (ÖVP):

    „Ich wünsche mir in ganz Europa eine ehrlichere Politik. Ich wünsche mir definitiv,
    dass wir in Europa, vor allem auch [in] Deutschland, die Dinge endlich beim Namen
    nennen und klipp und klar sagen: Es braucht ein Ende der Einladungspolitik. Wir sind
    überfordert. Es kommen einfach zu viele Menschen (am 31. Oktober 2015 in der Klei­
    nen Zeitung).“
    Quelle: Vienna.at (APA, Red.): Sebastian Kurz: Ein Jahr Flüchtlingskrise in Zitaten. 02.09.2016.
    Link (https://www.vienna.at/sebastian-kurz-ein-jahr-fluechtlingskrise-in-zitaten/4881537), abgeru­
    fen am 25.03.2020.

    Zitat 2: Angela Merkel, deutsche Bundeskanzlerin (CDU):

    „Ich muss ganz ehrlich sagen: Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu
    müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das
    nicht mein Land.“
    Quelle: Wienerin: Top: Die besten Zitate zur Flüchtlingskrise. 25.09.2015.
    Link (https://wienerin.at/top-die-besten-zitate-zur-fluchtlingskrise#slide-­165614-3), abgerufen
    am 25.03.2020.

    Zitat 3: Hatice Akyün, Journalistin und Autorin:

    „Wer immer noch glaubt, dass Menschen in einen überfüllten LKW steigen, um 140
    Euro Taschengeld zu bekommen, will gar nichts anderes glauben.“
    Quelle: Wienerin: Top: Die besten Zitate zur Flüchtlingskrise. 25.09.2015.
    Link (https://wienerin.at/top-die-besten-zitate-zur-fluchtlingskrise#slide-­165614-9), abgerufen
    am 25.03.2020.

    Zitat 4: Johanna Mikl-Leitner, ehem. Innenministerin (ÖVP):

    „Auch Sie entscheiden, wer bei Ihnen zur Haustür reingeht und wer letztendlich auch
    draußen bleibt.“
    Quelle: Wienerin: Top: Die besten Zitate zur Flüchtlingskrise. 25.09.2015.
    Link (https://wienerin.at/top-die-besten-zitate-zur-fluchtlingskrise#slide-­165614-1), abgerufen
    am 25.03.2020.

Aufgabe

→ Vergleiche die Aussagen aus der Dokumentation mit den Zitaten zur Flüchtlingskrise aus
    dem Jahr 2015. Welche Parallelen und Unterschiede im Umgang mit Flüchtlingen gibt es?

→ Entscheide dich für eines der Zitate aus dem Jahr 2015, welches deine persönliche Mei­
    nung am ehesten widerspiegelt. Begründe deine Entscheidung!

                                                                                                         19
M4 Flucht – ein Thema, das uns alle betrifft!
→ Filmkapitel 3: „Flucht: Erinnerungen an die Kindertransporte“
     (Sequenz von Min. 12:46–14:03)

M4 Arbeitsauftrag 1: Filmbeobachtung
1.   Schaue dir die Filmsequenz von Min. 12:46–14:03 noch einmal sehr aufmerksam an!

     → Welche Gefühle lösen die Erzählungen aus dem Film bei dir aus?

     → Welche Details aus dem Film findest du besonders einprägsam?

2.   Lies dir im Anschluss an den Film zum Vergleich noch einmal das Transkript zur Szene auf
     der nächsten Seite zur Filmszene durch!

     → Sind dir bestimmte Details aus dem Film vielleicht schlechter in Erinnerung geblieben
         als andere?

3.   Vergleiche anschließend, deine Antworten mit denen deiner Sitznachbarin/deines Sitz­
     nachbarn. Besprecht eure Eindrücke kurz und leise miteinander („Murmelgespräch“, ca. 3
     Minuten)!

     → Notiert dabei abschließend die wichtigsten Punkte aus eurem Gespräch!

     → Überlegt, warum dir/euch bestimmte Details aus dem Film besonders gut oder gege­
         benenfalls nicht in Erinnerung geblieben sind? (War es die Bildsprache? Oder die
         Musik? etc.)

                                                                                            20
Filmtranskript

     [Sprecher:] „Jeder Kilometer, den der Zug zurücklegt, ist ein Kilometer näher zur Ret­
     tung des Lebens. Aber es ist auch ein Kilometer weiter weg von den Eltern.“

     Francis Wahle: „Für die Eltern muss es natürlich ungeheuer schwierig gewesen sein.
     Man trennt sich doch nicht von Kindern, wenn man nicht unbedingt muss. Das war
     sehr, sehr hart für sie.“

     [Sprecher:] „Die jüngeren Kinder können nicht verstehen, warum ihre Eltern nicht
     mitkommen. Die Trennung wird zum lebenslangen Trauma.“

     Francis Wahle: „Ich kenne Kinder, die sozusagen ihre Eltern beschuldigt haben, dass
     sie sie verstoßen haben statt gerettet.“

     Fred Gruber: „Ich würde sagen, so ungefähr eine Stunde bis eineinhalb Stunden von
     Schluchzen und beklemmender Stille begann eine gewisse Normalität zu herrschen.“
     Quelle: Transkript aus der Dokumentation „Auf Wiedersehen, Mama! Auf Wiedersehen, Papa! Die
     Geschichte der Kindertransporte“ von Robert Gokl. Produktion: epo-film, ORF, BMBWF, 2019. Min.
     12:46–14:03.

M4 Arbeitsauftrag 2: Persönliche Reflexion
Nimm dir fünf Minuten Zeit, um über folgende Fragen nachzudenken:

1.   Welche Gründe könnten dich dazu veranlassen, dein Heimatland zu verlassen?

2.   Was wären die sechs wichtigsten Dinge, die du auf jeden Fall mitnehmen würdest?

3.   Was würdest du in der Fremde alles vermissen?

4.   Kennst du eine Person, die geflüchtet ist bzw. mehrere Personen, die geflüchtet sind?
     Wenn ja, aus welchem Land und wohin?

                                                                                                      21
M5 Verzeihen? Vergessen? Verdrängen? – Der Umgang mit der
       Vergangenheit
→ Filmkapitel 7: „Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs“ (Sequenz: Min. 41:18–44:11)

   Filmtranskript 1: Fred Gruber

   Fred Gruber: „Einige der Zurückgekehrten erfahren, wer ihre Eltern denunziert hat
   und damit mitverantwortlich ist für Verhaftung, Deportation, Ermordung. Was soll ich
   jetzt machen: Umlegen kann ich die Leute nicht. Und – wie soll ich sagen – Beweise,
   die in einem normalen auch Militärsystem etwas gebracht hätten, habe ich auch
   nicht. Es war für mich eigentlich eine sehr unangenehme Situation einer gewissen
   Machtlosigkeit. Ich war damals schon ziemlich weit im Prozess des Verdrängens. Vor­
   bei ist vorbei. Verstehen Sie, was ich meine. Ich war zukunftsorientiert.“
   Quelle: O-Ton Fred Gruber aus der Dokumentation „Auf Wiedersehen, Mama! Auf Wiedersehen,
   Papa! Die Geschichte der Kindertransporte“ von Robert Gokl. Produktion: epo-film, ORF, BMBWF,
   2019. Min. 41:18–42:09.

   Filmtranskript 2: Erich Reich

   [Sprecher:] „Liverpool Street Station in London. Erich Reich besucht das Kindertrans­
   port-Denkmal vor dem Bahnhof. Reich ist darauf dargestellt, wie er hier ankam, als
   Vierjähriger. Er kehrte nicht nach Österreich zurück.“

   Erich Reich: „They threw me out. I don‘t want to be Austrian. That doesn‘t mean, I
   don‘t like Austria. But, you know, the Austrians didn‘t like me. Forget it. So I‘m Eng­
   lish!“

   [Insert / Übersetzung: „Sie haben mich vertrieben, deshalb will ich kein Österreicher
   mehr sein. Das bedeutet nicht, dass ich Österreich nicht mag. Aber die Österreicher
   mochten mich nicht. Also: Vergessen wir es! Ich bin Engländer!“]
   Quelle: Transkript aus der Dokumentation „Auf Wiedersehen, Mama! Auf Wiedersehen, Papa! Die
   Geschichte der Kindertransporte“ von Robert Gokl. Produktion: epo-film, ORF, BMBWF, 2019. Min.
   42:10–42:36.

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Filmtranskript 3: Robert Shaw

     [Sprecher:] „Bis heute kämpft Robert Shaw um die Rückerstattung des Besitzes seiner
     Familie, darunter ein Geschäftslokal auf der Kärntnerstraße in Wien. Und ein
     Wohnhaus in Wien, Hietzing.“

     Robert Shaw: „My relationship with Austria is a difficult one – I wish it would be
     clearer, but it is not. And there seem‘s to be no way of clarifing it.“

     [Insert / Übersetzung: „Ich habe ein heikles Verhältnis zu Österreich. Ich wünschte es
     wäre besser. Aber es ist nicht so. Und es scheint keinen Weg zu geben, es zu verbes­
     sern.“]

     [Sprecher:] „2018 nahm Shaw das Ehrendoktorat der Universität Wien an. Das Ent­
     schädigungs-Angebot des Nationalfonds über 65.000 Euro lehnt er ab. Denn es ist le­
     diglich ein Bruchteil des heutigen Immobilien-Wertes.“

     Robert Shaw: „You stole it from us, you pay it back! Genocide should not be a work­
     ing economy policy!“

     [Insert /Übersetzung: „Ihr habt es gestohlen. Also zahlt es zurück. Völkermord darf
     keine erfolgreiche Wirtschaftsstrategie sein.“]
     Quelle: Transkript aus der Dokumentation „Auf Wiedersehen, Mama! Auf Wiedersehen, Papa! Die
     Geschichte der Kindertransporte“ von Robert Gokl. Produktion: epo-film, ORF, BMBWF, 2019. Min.
     44:18–45:05.

Aufgabe

Drei Betroffene mit jeweils unterschiedlichen Zugängen zum Umgang mit ihrer Vergangenheit.

1.   Überlege dir, wie plausibel dir die jeweiligen Standpunkte erscheinen und inwieweit diese
     für dich nachvollziehbar sind!

     → Notiere abschließend jeweils drei Pro- und Kontra-Argumente für jeden der drei
          Standpunkte!

2. Führe nun mit deinem Sitznachbarn/deiner Sitznachbarin ein „Streitgespräch“, indem ihr
     euch über eure unterschiedlichen Standpunkte austauscht.

     → Vereinbart vor Beginn, wer welche Position/Rolle in der Diskussion vertreten soll.
          Dein/e Partner/in soll die jeweils gegenteilige Haltung vertreten!

     → Nach Ende der Diskussion könnt ihr die Positionen/Rollen auch tauschen und ein wei­
          teres „Streitgespräch“ mit vertauschten Rollen führen!

                                                                                                      23
M6 Glossar, weiterführende Quellen

Glossar: Personen
Adolf Eichmann (19.03.1906–01.06.1962)

   „Otto Adolf Eichmann (*19. März 1906 in Solingen; †1. Juni 1962 in Ramla bei Tel
   Aviv, Israel) war ein deutscher SS-Obersturmbannführer. Während der Zeit des Natio­
   nalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges leitete er in Berlin das ‚Eichmannreferat‘.
   Diese zentrale Dienststelle des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA, mit dem Kürzel IV
   D 4) organisierte die Verfolgung, Vertreibung und Deportation von Juden und war
   mitverantwortlich für die Ermordung von schätzungsweise sechs Millionen Menschen
   im weitgehend vom NS-Staat besetzten Europa. Im Mai 1960 wurde er von israeli­
   schen Agenten aus Argentinien entführt und nach Israel gebracht, wo ihm ein öffent­
   licher Prozess gemacht wurde. Er wurde zum Tode verurteilt und in der Nacht vom
   31. Mai auf den 1. Juni 1962 hingerichtet.“
   Quelle: Wikipedia: Adolf Eichmann. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Eichmann), abgeru­
   fen am 23.03.2020.

Arthur Seyß-Inquart (22.07.1892–16.10.1946)

   „Arthur Seyß-Inquart, * 22. Juli 1892 Stannern bei Iglau (Stonařov, Tschechien), † 16.
   Oktober 1946 Nürnberg, Rechtsanwalt, nationalsozialistischer Politiker.“

   „Arthur Seyß-Inquart war Sohn eines Gymnasialdirektors und studierte während des
   Kriegsdiensts Jus (Dr. jur. 1917). 1921 ließ er sich als Rechtsanwalt in Wien nieder und
   fand Anschluss an nationale Organisationen.

   Obwohl gemäßigter Katholik, schloss er sich bereits 1929 den Nationalsozialisten an.
   Im ‚Steirischen Heimatschutz‘ – der 1933 in der Nationalsozialistischen Deutschen
   Arbeiterpartei [NSDAP] aufging – war er ab 1931 aktiv tätig und pflegte ab etwa 1934
   engsten Kontakt mit der illegalen Österreichischen NSDAP. Als einer der Führer der
   nationalen Katholiken von Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg umworben, wurde er
   am 17. Juni 1937 in den Staatsrat berufen. Dort sollte er eine Befriedung zwischen
   Regierung und Nationalsozialisten herbeiführen.

   Arthur Seyß-Inquart trat für eine Politik der kleinen Schritte und der Gewaltlosigkeit
   ein, die auch von Hitler akzeptiert wurde. Über dessen Forderung ernannte ihn
   Schuschnigg im Februar 1938 zum Innen- und Sicherheitsminister. Nach Schuschniggs
   Rücktritt am 11. März 1938 war Seyß-Inquart Bundeskanzler und vom 13. März an
   auch Vertreter des zurückgetretenen Bundespräsidenten Miklas. Nach Görings Wei­

                                                                                                     24
sungen vollzog er den ‚Anschluss‘ und wurde am 15. März 1938 zum Reichsstatthalter
   für die Ostmark ernannt.

   Nach kurzer Tätigkeit in Polen – hier war er ab 1939 Zivilverwaltungschef beim Ober­
   kommando des Heeres in Polen und nach der Errichtung des Generalgouvernements
   Stellvertreter Hans Franks – ernannte man ihn am 18. Mai 1940 zum Reichskommis­
   sar für die (besetzten) Niederlande. Im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegs­
   verbrecher wurde er vor allem für seine Verbrechen in Polen und in den Niederlanden
   zur Todesstrafe verurteilt und am 16. Oktober 1946 ebendort hingerichtet.“
   Quelle: Wien Geschichte Wiki: Arthur Seyß-Inquart.
   Link (https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Arthur_Seyß-Inquart), abgerufen am 27.03.2020.

Wijsmuller-Meijer Geertruida (21.04.1896–30.08.1978)

   „Wijsmuller-Meijer Geertruida bekannt geworden als Tante Truus (*21. April 1896 in
   Alkmaar, Niederlande; † 30. August 1978 in Amsterdam) rettete während der Zeit des
   Nationalsozialismus mit ihren Kindertransporten laut Yad Vashem mehr als 10.000 jü­
   dische und ‚nicht-arische‘ Kinder.“
   Quelle: Wikipedia: Tante Truus. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Tante_Truus), abgerufen am
   23.03.2020.

Glossar: Begriffe
Antisemitismus

   „Am 26. Mai 2016 beschloss das Plenum in Bukarest die Annahme der nachstehenden
   nicht rechtsverbindlichen Arbeitsdefinition von Antisemitismus:

   ‚Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass ge­
   genüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort und Tat ge­
   gen jüdische oder nicht-jüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie ge­
   gen jüdische Gemeindeinstitutionen und religiöse Einrichtungen.‘“
   Quelle: Anders Denken: Grundlage für Erfassung und Bekämpfung von Antisemitismus. „Arbeitsde­
   finition Antisemitismus“ (IHRA).
   Link (https://www.anders-denken.info/informieren/„arbeitsdefinition-antisemitismus“-ihra), ab­
   gerufen am 22.03.2020.

                                                                                                    25
Arisch

    „Der Begriff ‚arisch‘ bzw. ‚Arier‘ stammt ursprünglich aus der Sprachwissenschaft. Als
    Arier wurden Menschen aus dem indo-iranischen Sprachgebiet bezeichnet, d.h.
    Menschen, die im Gebiet des heutigen Iran und im Nordwesten Indiens siedelten. Die
    Sprache, die dort gesprochen wurde, war Teil der indogermanischen Sprachfamilie, zu
    der auch die deutsche Sprache zählt.

    Gobineau und Chamberlain

    Erst seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde dieser Begriff des Ariers ver­
    fremdet bzw. abgewandelt und auf die weiße oder auch nordische Rasse übertragen.
    Eigentlich komisch, denn ein Inder oder auch Iraner ist ja alles andere als unbedingt
    nordisch. Die Wissenschaftler, die den Begriff umdeuteten, waren der französische
    Historiker Joseph Arthur de Gobineau (1816–1882) und der Brite Stewart Chamber­
    lain (1855–1927). Letzterer war der Schwiegersohn des berühmten Komponisten
    Richard Wagner. Gobineau und Chamberlain gelten noch heute als die Begründer der
    so genannten Rassenlehre.“
    Quelle: Zeit Klicks: Was ist arisch?
    Link (https://www.zeitklicks.de/nationalsozialismus/zeitklicks/zeit/politik/begriffe/was-ist-arisch/),
    abgerufen am 22.03.2020.

D-Day

    „D-Day bezeichnet im Englischen den Stichtag militärischer Operationen. Ein ver­
    gleichbarer deutscher Ausdruck ist Tag X, ein französischer jour J. In vielen Sprachen
    steht der Ausdruck heute speziell für den 6. Juni 1944 als Beginn der Landung der Alli­
    ierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg.“
    Quelle: Wikipedia: D-Day. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/D-Day), abgerufen am 02.04.2020.

Drittes Reich

    „1923 erschien ein Buch des nationalistisch eingestellten Historikers Arthur Moeller
    van den Bruck (1876–1925). Dieser sah im Ersten Reich das ‚Heilige Römische Reich
    deutscher Nation‘ im Mittelalter, das Reich Bismarcks seit der Reichsgründung
    1870/71 als das ‚Zweite Reich‘ und das ‚Dritte Reich‘ als das Reich, das kommen soll­
    te, in dem die Großdeutschen eine Volksgemeinschaft gründen sollten. Der Autor
    selbst sah dies als eine Vision, einen Wunsch. Die Nationalsozialisten haben diesen
    Begriff aufgegriffen, weil sie sich selbst als Verwirklicher dieses Gedankens begriffen.

                                                                                                             26
Sie sahen dieses Reich als ‚Tausendjähriges Reich‘, also ein Reich ‚fast‘ für die Ewig­
   keit.“
   Quelle: Zeit Klicks: Warum heißt es „Drittes Reich“?
   Link (https://www.zeitklicks.de/nationalsozialismus/zeitklicks/zeit/politik/frag-doch-mal-3/warum-
   heisst-es-drittes-reich/), abgerufen am 02.04.2020.

Februarkämpfe 1934 in Österreich

   „Die Gegensätze zwischen Sozialdemokraten und Republikanischem Schutzbund
   (1933 verboten) einerseits und Christlichsozialen und Heimwehr bzw. der Regierung
   andererseits (Erste Republik) führten in den Februartagen (12.–15. 2.) 1934 zum Bür­
   gerkrieg. Die Februarkämpfe brachen aus, als sozialdemokratische Schutzbündler un­
   ter R. Bernaschek einer Waffensuchaktion der Heimwehr (als Hilfspolizei) im Linzer
   sozialdemokratischen Parteiheim (‚Hotel Schiff‘) bewaffneten Widerstand leisteten.“
   Quelle: AEIOU Österreich Lexikon: Februarkämpfe 1934.
   Link (http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.f/f132496.htm) abgerufen am 23.03.2020.

Gestapo

   „Gestapo, Abkürzung für Geheime Staatspolizei, die nach Umstrukturierung der poli­
   tischen Polizeiorgane der Weimarer Republik entstandene politische Polizei des nati­
   onalsozialistischen Regimes.

   […] Aufgabe der Gestapo war die Entdeckung und Verfolgung aller Handlungen, die
   das nationalsozialistische Regime als politische Vergehen und Verbrechen definierte,
   sowie der vorbeugende Kampf gegen tatsächliche oder angebliche Gegner.“
   Quelle: Duden Learnattack: Gesatpo.
   Link (https://learnattack.de/schuelerlexikon/geschichte/gestapo), abgerufen am 23.03.2020.

Hakenkreuz

   „Ursprünglich war das Hakenkreuz oder auch Sonnenrad oder Sonnenkreuz eines der
   ältesten Symbole der Welt und ist in vielen Kulturen zu finden, manchmal auch unter
   der Bezeichnung ‚Swastika‘. Teils trägt es die Bedeutung ‚Glück‘ und ‚Heil‘, manchmal
   auch andere, aber immer positive Bedeutungen.

   In Indien ist es das ‚Rad des Lebens‘, das auch viele Tempel und Statuen schmückt.
   Der kleine Unterschied in der Darstellung besteht darin, dass das indische Rad des Le­

                                                                                                        27
bens gerade steht [sic!], während die Nationalsozialisten das Rad um einige Grad ge­
    dreht haben, es sieht jetzt so aus, als ob es schräg hängen würde.

    Entscheidend ist allerdings die völlig andere Bedeutung, die die Nazis dem eigentlich
    neutralen Sonnenrad gegeben haben. Für die Nazis war das Hakenkreuz ein wichtiges
    Symbol und stand für die arische Rasse. Seit 1920 war es das Parteizeichen der NSDAP
    und es war immer wieder auf den Flaggen der Partei zu sehen.“
    Quelle: Zeit Klicks: Woher kommt das Hakenkreuz?
    Link (https://www.zeitklicks.de/nationalsozialismus/zeitklicks/zeit/propaganda/im-ganz-normalen-
    leben/woher-kommt-das-hakenkreuz/), abgerufen am 23.03.2020.

Heldenplatz am 15. März 1938

    „Die nationalsozialistische Großveranstaltung am Wiener Heldenplatz gipfelte in der
    Rede Adolf Hitlers, in der er das Aufgehen Österreichs im nationalsozialistischen
    Deutschen Reich verkündete. Sie wurde als der Kulminationspunkt des sogenannten
    ‚Anschlusses‘ von den Zuhörer/inne/n am Heldenplatz fanatisch akklamiert.“
    Quelle: Österreichische Mediathek: Das Jahr 1938: Der Heldenplatz am 15. März 1938.
    Link (https://www.mediathek.at/1938/heldenplatz/der-heldenplatz-am-15-maerz-1938/), abgeru­
    fen am 23.03.2020.

Israelitische Kultusgemeinde

    „Israelitische Kultusgemeinde ist ein Synonym für den Ausdruck jüdische Gemeinde
    (Kehillah). Er wird vor allem in Österreich, aber auch in der Bundesrepublik Deutsch­
    land und in der Schweiz benutzt. Oft wird das Wort mit ‚israelisch‘ verwechselt, das
    Wort ‚israelitisch‘ umschreibt jedoch den jüdischen (mosaischen) Glauben und die
    Kultur. Die Bezeichnung geht auf Kaiser Franz Joseph I. zurück, der in einer Ansprache
    am 3. April 1849 die Worte: ‚Israelitische Gemeinde von Wien‘ verwendete. Seither
    ist in Österreich der Ausdruck Israelitische Kultusgemeinde (IKG) der amtliche Name
    für jüdische Gemeinden.“
    Quelle: Wikipedia: Israelitische Kultusgemeinde.
    Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Israelitische_Kultusgemeinde), abgerufen am 01.04.2020.

Kindertransport

    „Als Kindertransport (auch ‚Refugee Children's Movement‘) wird international die
    Ausreise von über 10.000 Kindern, die als ‚jüdisch‘ im Sinne der Nürnberger Gesetze
    galten, aus dem Deutschen Reich und aus von diesem bedrohten Ländern zwischen

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Ende November 1938 und dem 1. September 1939 nach Großbritannien bezeichnet.
   Auf diesem Wege gelangten vor allem Kinder aus Deutschland, Österreich, Polen, der
   Freien Stadt Danzig und der Tschechoslowakei ins Exil. In Zügen und mit Schiffen
   konnten die Kinder ausreisen; die meisten sahen ihre Eltern nie wieder. Oftmals wa­
   ren sie die einzigen aus ihren Familien, die den Holocaust überlebten.“
   Quelle: Wikipedia: Kindertransport. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Kindertransport), abgeru­
   fen am 23.03.2020.

Maly Trostinez

   „Maly Trostinez […], auch als Vernichtungsstätte Maly Trostinez bezeichnet, befand
   sich in einer ländlichen Gegend etwa zwölf Kilometer südöstlich von Minsk und unter­
   stand dem Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD (KdS) für Weißrussland.
   Zwischen 1942 und 1944 wurden bei Maly Trostinez 40.000 bis 60.000 Menschen er­
   mordet, es waren dies weit überwiegend Juden sowie sowjetische Kriegsgefangene
   und Partisanenverdächtige. Die Opfer wurden zumeist im nahegelegenen Wald von
   Blagowschtschina und ab 1943 im Wald von Schaschkowka erschossen oder vergast,
   ohne zuvor im Lager selbst gewesen zu sein.“
   Quelle: Wikipedia: Vernichtungslager Maly Trostinez.
   Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Vernichtungslager_Maly_Trostinez), abgerufen am 27.03.2020.

Nationalfonds

   „Der Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus wur­
   de 1995 gegründet, ‚um die besondere Verantwortung der Republik Österreich ge­
   genüber den Opfern des Nationalsozialismus zum Ausdruck zu bringen.‘

   Der Nationalfonds erbringt Leistungen an NS-Opfer, insbesondere an Personen, die
   ‚keine oder eine völlig unzureichende Leistung erhielten, die in besonderer Weise der
   Hilfe bedürfen oder bei denen eine Unterstützung auf Grund ihrer Lebenssituation
   gerechtfertigt erscheint.‘“
   Quelle: Wikipedia: Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus.
   Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalfonds_der_Republik_Österreich_für_Opfer_des_Natio
   nalsozialismus), abgerufen am 02.04.2020.

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Novemberpogrom

   „Novemberpogrom (9./10. November 1938), offizielle Bezeichnung für das geplante,
   organisierte und gewalttätige Vorgehen gegen Juden und Jüdinnen, jüdische Geschäf­
   te und Betriebe, Synagogen, Bethäuser und andere jüdische Einrichtungen im gesam­
   ten Gebiet des damaligen Großdeutschen Reichs. Das Attentat des polnischen Juden
   Herschel Grynszpan auf den Legationssekretär der Deutschen Botschaft in Paris Ernst
   von Rath am 7. November 1938, der am 9. November 1938 an seinen Verletzungen
   verstarb, bot den willkommenen Anlass für das Pogrom, die bereits lange beabsichtig­
   te Zerschlagung des institutionellen jüdischen Lebens und die völlige Ausschaltung
   der Juden aus dem Wirtschaftsleben.“
   Quelle: Wien Geschichte Wiki: Novemberpogrom.
   Link (https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Novemberpogrom), abgerufen am 01.04.2020.

Nürnberger Rassengesetze

   „Durch die Nürnberger Gesetze vom 15.9.1935 wurden Heirat und Geschlechtsver­
   kehr zwischen Nichtjuden und Juden unter Strafe gestellt. Juden wurden politisch
   rechtlose Staatsbürger. Am 14.11.1935 wurde den Juden zudem das Wahlrecht aber­
   kannt. Die Nationalsozialisten versuchten so, der Diskriminierung der Juden eine wei­
   tere juristische Legitimation zu geben. Die Gesetzgebung wurde Mittel des national­
   sozialistischen Antisemitismus.“
   Quelle: Duden Learnattack: Nürnberger Gesetze.
   Link (https://learnattack.de/schuelerlexikon/geschichte/nuernberger-gesetze), abgerufen am
   23.03.2020.

Schabbat / Sabbat

   „Der Schabbat ([…] im Christentum auch eingedeutscht Sabbat) ist im Judentum der
   siebte Wochentag, ein Ruhetag, an dem keine Arbeit verrichtet werden soll.“
   Quelle: Wikipedia: Schabbat. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Sabbat), abgerufen am
   28.03.2020.

Sudetenland

   „Sudetenland oder Sudetengebiet (in Tschechien heute meist als Pohraničí – ‚Grenz­
   gebiet‘ – oder einfach nur als Sudety – ‚Sudeten‘ – bezeichnet) ist eine vorwiegend
   nach 1918 gebrauchte Hilfsbezeichnung für ein heterogenes und nicht zusammen­

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hängendes Gebiet entlang der Grenzen der damaligen Tschechoslowakei zu Deutsch­
   land sowie Österreich, in dem überwiegend Deutsche nach Sprache, Kultur und Eigen­
   identifikation lebten […].
   […] Der Gebirgszug der Sudeten, das nördliche Grenzgebirge der österreichischen
   Länder Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien zum deutschen Sachsen und Schlesi­
   en, war im 19. Jahrhundert Namensgeber für die topographische Bezeichnung ‚Sude­
   tenland‘. Dieser Begriffsdefinition folgte auch die Namensgebung der Provinz Sude­
   tenland, die am 29. Oktober 1918 von deutschsprachigen Vertretern aus der Region
   gemäß dem Selbstbestimmungsrecht der Völker und dem 14-Punkte-Programm ge­
   gründet worden war (die Ausrufung der österreichischen Provinz Sudetenland erfolgte
   einen Tag später), mit dem Ziel des Anschlusses an Deutschösterreich und an das
   Deutsche Reich, um sich der Fremdbestimmung durch den neuen tschechoslowaki­
   schen Staat zu entziehen. Dessen Truppen sowie die Pariser Vorortverträge machten
   das Sudetenland jedoch zum Teil der Tschechoslowakei.
   Als Bezeichnung für die deutsch besiedelten Gebiete Böhmens und Mährens wird der
   Begriff seit dem Entstehen der Tschechoslowakischen Republik gebraucht; davon ab­
   geleitet ist der Begriff ‚Sudetendeutsche‘ für die ehemaligen deutschsprachigen Be­
   wohner des Sudetenlandes, die Deutschböhmen und Deutschmährer.“
   Quelle: Wikipedia: Sudetenland. Link (https://de.wikipedia.org/wiki/Sudetenland), abgerufen
   am27.03.2020.

Weltwirtschaftskrise 1929

   „Die Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929 war ein schwerer wirtschaftlicher Einbruch,
   der sämtliche großen Industrienationen, betraf. Als Folge dieser Krise kam es zu Zu­
   sammenbrüchen von Wirtschaftsunternehmen, zu Deflation und zu Massenarbeits-
   losigkeit.
   Grund für diese Krise waren die Überproduktion von Waren und Massenspekulatio­
   nen an der Börse, die durch Kredite finanziert worden waren. Die Vereinigten Staaten
   hatten nach dem 1. Weltkrieg die Produktion von Konsumgütern wie z.B. Autos oder
   Kühlschränke deutlich ausgeweitet, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden.
   Doch Ende der 20er Jahre war der Markt an Gütern gesättigt und die Industrie konnte
   ihre Waren nicht mehr genügend absetzen. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung
   der Goldenen 20er Jahre war die Zahl der Börsenspekulanten stark angestiegen. Viele
   Menschen hatten kurzfristige Kredite aufgenommen, in der Hoffnung hohe Aktienge­
   winne erzielen zu können. Als im Oktober 1929 der wirtschaftliche Abschwung be­
   gann und es zu einem Preisverfall kam, verkauften viele Spekulanten in Panik ihre Ak­
   tien. Dadurch verloren die Aktienkurse jedoch noch mehr an Wert, was die Situation
   weiter verschlimmerte. Der Absturz an der New Yorker Börse breitete sich rasch auf

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andere Länder aus.
    Durch den Zusammenbruch des Aktienmarktes wurden nun Gelder und Kredite, die
    zuvor in verschiedene andere Volkswirtschaften geflossen waren, überhastet abgezo­
    gen. Dadurch gerieten viele Länder in Europa und dem Rest der Welt ihrerseits in
    schwere Wirtschaftskrisen, was einen Rückgang des Welthandels und große Massen­
    arbeitslosigkeit zur Folge hatte. In den USA führte die Weltwirtschaftskrise zur großen
    Depression der 30er Jahre.“
    Quelle: Geschichte-Kinder.de: Geschichte für Kinder: Die Weltwirtschaftskrise 1929 kindgerecht
    erklärt. Link (http://www.geschichte-kinder.de/weltwirtschaftskrise-1929.shtml), abgerufen am
    23.03.2020.

Zentralstelle für jüdische Auswanderung

    „Die Zentralstelle für jüdische Auswanderung wurde per Erlass des Gauleiters Josef
    Bürckel am 20. August 1938 gegründet und hatte ihren Sitz im vormaligen Palais Al­
    bert Rothschild in der Prinz-Eugen-Straße 22 im vierten Wiener Gemeindebezirk. Sie
    war eine Einrichtung des Sicherheitsdienstes der SS und sollte dazu dienen, die durch
    den Terror der NSDAP forcierte jüdische Auswanderung zu beschleunigen, die Ver­
    triebenen dabei aber möglichst effizient um große Teile ihres Hab und Guts zu brin­
    gen. Sie wurde bis zu ihrer Schließung im März 1943 zur wichtigsten Institution der
    systematischen Beraubung, Vertreibung und schließlich zur Deportation und Ermor­
    dung von bis zu 200.000 Jüdinnen und Juden aus Wien.“
    Quelle: Wien Geschichte Wiki: Zentralstelle für jüdische Auswanderung.
    Link (https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Zentralstelle_für_jüdische_Auswanderung), abgeru­
    fen am 02.04.2020.

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