METHODE DIGITALE EXKURSIONSAUFBEREITUNG
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METHODE DIGITALE EXKURSIONSAUFBEREITUNG Südwestfalen 360º – Die Region neu entdecken, erleben, erfahren. Autoren: Prof. Karl-Heinz Otto, Prof. Dr. Leif O. Mönter I Herausgeber: Südwestfalen Agentur GmbH Metho den- Handb uch m it inn ovativ Exkur en sionen für S chüle rInne n
116 SÜDWESTFALEN 360° – DIE EIGENE REGION NEU ENTDECKEN, ERLEBEN, ERFAHREN METHODENSTECKBRIEF: DIGITALE EXKURSIONS- AUFBEREITUNG BESCHREIBUNG Die SuS bereiten digital mit Hilfe eines REFLEXION Digitale Exkursionsaufbereitungen haben Programmes wie „Adobe Presenter“ ihre den Vorteil, dass die Ergebnisse der Exkur- Exkursionsergebnisse auf, damit diese in sion langfristig digital abgespeichert wer- den folgenden Unterrichtsstunden prä- den, d. h. sie stehen den SuS sowie der sentiert werden können. Lehrkraft problemlos in anderen Unter- richtskontexten zur Verfügung. Darüber ZIELE Diese motivierende Methode kann an eine hinaus zeigt sich, dass die SuS durch die real durchgeführte Exkursion angeschlos- praktische Aufbereitung ihre methodi- sen werden und verbessert die methodi- schen Kompetenzen erheblich verbessern schen Kompetenzen der SuS. Darüber hinaus können. werden die Exkursionsergebnisse durch die- ses Verfahren langfristig gesichert. KOMPETENZ- Methodenkompetenz: Die SuS … BEREICHE beherrschen die Arbeitsschritte zur In- óó MATERIALIEN óó Computer mit Headset/Webcam (bezogen auf formations- und Erkenntnisgewinnung óó PC-Programme wie „Powerpoint“ und das nachfolgende mit Hilfe fachrelevanter Darstellungs- „Adobe Presenter“ Methodenbeispiel) und Arbeitsmittel (Karten, Bilder, Filme, statistische Angaben, Graphiken und DAUER Mindestens eine Doppelstunde Texte) zur Erschließung unterschiedli- cher Sachzusammenhänge und zur Ent- SOZIALFORM Kleingruppen wicklung und Beantwortung raumbe- zogener Fragestellungen. MÖGLICHE stellen geographische Sachverhalte un- óó DIDAKTISCHE ter Verwendung der Fachbegriffe sach- VERORTUNG logisch strukturiert, adressatenbezogen, anschaulich und im Zusammenhang VORBEREITUNG Die dargestellte Methode kann unmittel- dar. bar an eine Exkursion angeschlossen wer- Urteilskompetenz: Die SuS … den, die möglichst viele verschiedene As- erfassen mediale Präsentationen als óó pekte abgedeckt hat. Um diese Methode auch interessengeleitete Interpretatio- im Unterricht einzusetzen, ist es notwen- nen der Wirklichkeit. dig, dass die SuS ausreichende Computer- (vgl. DGfG 2012) kenntnisse haben (v. a. im Umgang mit Powerpoint). DURCHFÜHRUNG Der erstmaligen Anfertigung einer digita- len Exkursionsaufbereitung sollte unbe- dingt eine Methodenschulung vorange- hen (vgl. Methodenbeispiel). Sobald die SuS genug Vorkenntnisse aufweisen, sollte man ihnen bei der Umsetzung einen DIE METHODE DIGITALE EXKURSIONSAUFBEREITUNG größtmöglichen Gestaltungsspielraum ein- räumen. Diese Methode kann zum Beispiel zur Auf- arbeitung der Betriebserkundung genutzt werden. Quelle: Eigene Darstellung
117 SÜDWESTFALEN 360° – DIE EIGENE REGION NEU ENTDECKEN, ERLEBEN, ERFAHREN METHODENBEISPIEL: DIGITALE EXKURSIONSAUFBEREITUNG MIT ADOBE PRESENTER AM BEISPIEL DER ROLLENEXKURSION (AB KLASSE 9) Bei der Rollenexkursion in Feudingen (siehe Methodenbeispiel „Rollenexkursion“) hattet ihr die Aufgabe, persönliche Raumansprüche für die jeweilige Person herauszuarbeiten. Die Ergebnisse solltet ihr sowohl schriftlich als auch per Foto/Film festhalten. Jetzt geht es darum, dass ihr eure Ergebnisse der ganzen Klasse vorstellt. Diese Vorstellung soll mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation geschehen, die mit Audiokommentaren versehen wird. AUFGABE 1: Entwerft eine selbsterklärende Powerpoint-Präsentation, in der ihr ausgehend vom Rollenprofil zunächst die Bedürfnisse eurer Per- son vorstellt. Danach präsentiert die Ergebnisse auf den kommenden Folien. Hieraus soll vor allem hervorgehen, ob die persönlichen Raumansprüche in Feudingen erfüllt werden können. Die Powerpoint-Präsentation soll maximal aus 12 Folien bestehen. AUFGABE 2: Der „Adobe Presenter“ stellt eine Erweiterung zum Programm „Powerpoint“ dar. Mithilfe des „Adobe Presenters“ können die Folien der Powerpoint-Präsentation durch einen Audio- oder ein Videokommentar ergänzt werden. Eure Aufgabe ist es, die Powerpoint-Prä- sentation mit einem Audiokommentar zu versehen. Hierbei haltet ihr quasi ein „Referat“ zur Präsentation. Bevor ihr den Audiokom- mentar mit dem Headset aufnehmt, solltet ihr den Audiotext vorbereitet haben. MATERIALIEN: Computer mit „Powerpoint“ (Vorkenntnisse erforderlich) und „Adobe Presenter“ óó Headsets óó ZEITRAHMEN: Mindestens eine Doppelstunde HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT: Das Programm „Adobe Presenter“ kann kostenlos als „30-Tage- Testversion“ unter folgendem Link heruntergeladen werden: https://www.adobe.com/cfusion/tdrc/index.cfm?product= presenter&loc=de [10.10.2013]
118 SÜDWESTFALEN 360° – DIE EIGENE REGION NEU ENTDECKEN, ERLEBEN, ERFAHREN AUDIOKOMMENTAR MIT DEM „ADOBE PRESENTER“ HINZUFÜGEN: Nachdem ihr die Powerpoint-Präsentation komplett fertiggestellt habt (unbedingt vorher abspei- chern), drückt ihr auf „Adobe Presenter“ in der obersten Leiste. Danach drückt ihr auf „Audio aufnehmen“. Schließt nun das Headset an den PC an und stellt mög- licherweise die Aufnahmelautstärke in dem Fenster ein, das sich nun öffnet. Danach öffnet sich das Fenster „Adobe Presenter – Audio aufnehmen“. Hier könnt ihr das Referat zur Powerpoint-Präsentation halten, nachdem ihr auf den „Aufnahme-Button“ gedrückt habt. Ihr könnt die Aufnahme jederzeit mit dem „Pause-Button“ unterbrechen. Bevor ihr startet, ist es sinnvoll, den Text den einzelnen Folien zuzuordnen. Der Audio-Kommentar muss bei jeder Folie einzeln aufgenommen und abgespeichert werden. Ihr müsst also den beschriebenen Vorgang für jede Folie wiederholen.
119 SÜDWESTFALEN 360° – DIE EIGENE REGION NEU ENTDECKEN, ERLEBEN, ERFAHREN Pause-Button Aufnahme-Button Sobald eure Powerpoint-Präsentation zusammen mit den Audio-Kommentaren fertiggestellt und abgespeichert ist, drückt ihr auf „Adobe Presenter“ und dann auf „Veröffentlichen“. Wählt einen geeigneten Speicherort auf dem PC aus und schaut euch die fertige Präsentation an, die als „Index“ abgespeichert wird. Wenn ihr die fertige Datei auf einem anderen Datenträger abspeichern wollt, müsst ihr den kompletten Ordner kopieren.
120 SÜDWESTFALEN 360° – DIE EIGENE REGION NEU ENTDECKEN, ERLEBEN, ERFAHREN HINWEISE & LEGENDE FÜR DIE METHODENSTECKBRIEFE
121 SÜDWESTFALEN 360° – DIE EIGENE REGION NEU ENTDECKEN, ERLEBEN, ERFAHREN RAUMKONZEPTE UND METHODEN FÜR DEN GEOGRAPHIEUNTERRICHT Planen & Entscheiden RAUM ALS CONTAINER WAHRNEHMUNGSRAUM Mental Map Fotostreifzug Digitale Raumerkundung Bildinterpretation Fantasiereise Betriebserkundung (Streifen-)Kartierung Lebendiges Diagramm Mystery Fotomapping Digitale Exkursionsaufbereitung Kartenerstellung Spurensuche Gruppenpuzzle Lebendige Karte Stadtrallye Geocoaching Rollenexkursion RAUM ALS SYSTEM VON LAGEBEZIEHUNGEN MATERIELLER RAUM ALS SOZIALE KONSTRUKTION OBJEKTE Unterrichtsmethode für den Klassenraumunterricht Exkursionsmethode „Lernen vor Ort“ HINWEIS: Die Zuordnung der Methoden zu einem Raumkonzept hängt besonders von den jeweiligen Inhalten ab. Zum Teil werden auch mehrere oder alle Raumdimensionen berücksichtigt. Die hier vorgenommene Zuordnung bezieht sich auf die in diesem Band vorgestellten Methodenbeispiele. Quelle: verändert nach: Budke, A. (2009): Kompetenzentwicklung auf geographischen Exkursionen. In: Budke, A.; Wienecke, M. (Hg.): Exkursionen selbst gemacht. Innovative Exkursionsmethoden für den Geographieunterricht. Potsdam (= Praxis Kultur- und Sozialgeographie, Universität Potsdam, Bd. 47): 11–20.
122 SÜDWESTFALEN 360° – DIE EIGENE REGION NEU ENTDECKEN, ERLEBEN, ERFAHREN LEGENDE FÜR DIE METHODENSTECKBRIEFE 1. RAUMKONZEPTE HINWEIS: Je mehr farbige „Dreiecksbalken“ angezeigt werden, desto größer ist die Übereinstimmung mit dem jeweiligen Raumkonzept. RAUM ALS CONTAINER Räume werden als Behälter betrachtet, in denen bestimmte Sachverhalte der physisch-materiellen Welt (z. B. Oberflächenformen, Böden, Klima, Gewässer, Bebauung, Struktur des Einzelhandels) ent- halten sind. > Welche naturräumlichen Besonderheiten weist z. B. Südwestfalen auf? RAUM ALS SYSTEM VON LAGEBEZIEHUNGEN Räume werden als Systeme von Lagebeziehungen materieller Objekte betrachtet. Dabei wird die Bedeutung von Standorten, Lagerelationen und Distanzen untersucht. > Worin bestehen globale wirtschaftliche Verflechtungen, die für die Region Südwestfalen rele- vant sind? RAUM ALS KATEGORIE DER SINNESWAHRNEHMUNG Es wird untersucht, wie scheinbar real vorhandene „Räume“ von Individuen, Gruppen oder Institu- tionen gesehen und bewertet werden. > Wie wird beispielsweise die demographische Entwicklung in Südwestfalen subjektiv verschieden wahrgenommen und bewertet? RAUM ALS KONSTRUKTION Es wird davon ausgegangen, dass „Räume“ „gemacht“ werden und damit Artefakte von gesell- schaftlichen Konstruktionsprozessen sind. Es wird hinterfragt, wer unter welchen Bedingungen und aus welchen Interessen wie über bestimmte Räume kommuniziert. Des Weiteren geht es dar- um, wie die durch die raumbezogene Sprache erst konstituierten räumlichen Entitäten durch all- tägliches Handeln und Kommunizieren fortlaufend produziert und reproduziert werden. > Welche Vorstellungen über Südwestfalen werden von wem transportiert? Literatur: Wardenga, U. (2002): Alte und neue Raumkonzepte für den Geographieunterricht. In: geographie heute 23 (2000): 8–11.
123 SÜDWESTFALEN 360° – DIE EIGENE REGION NEU ENTDECKEN, ERLEBEN, ERFAHREN 2. DIDAKTISCHE VERORTUNG DER METHODE HINWEIS: Je größer die Symbole sind, desto eher ist die Methode für die jeweilige Unterrichtsphase geeignet. EINFÜHRUNGSPHASE BEARBEITUNGSPHASE SICHERUNGSPHASE ANMERKUNG: Die Autoren bekennen sich zur Gleichberechtigung der Geschlechter. Aus Platzgründen wird in der Regel in den Methodensteckbriefen die Abkürzung „SuS“ anstelle der Bezeichnung „Schülerinnen und Schüler“ verwendet.
124 SÜDWESTFALEN 360° – DIE EIGENE REGION NEU ENTDECKEN, ERLEBEN, ERFAHREN KOMPETENZBEREICHE DER NATIONALEN BILDUNGSSTANDARDS FÜR DAS FACH GEOGRAPHIE Kompetenzbereich zentrale Kompetenzen Fachwissen (F) Fähigkeit, Räume auf den verschiedenen Maßstabsebenen als natur- und humangeographische Systeme zu erfassen und Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt analysie- ren zu können. Räumliche Orientierung (O) Fähigkeit, sich in Räumen orientieren zu können (topographi- sches Orientierungswissen, Kartenkompetenz, Orientierung in Realräumen und die Reflexion von Raumwahrnehmungen). Erkenntnisgewinnung/ Fähigkeit, geographisch/geowissenschaftlich relevante Infor- Methoden (M) mationen im Realraum sowie aus Medien gewinnen und aus- werten sowie Schritte zur Erkenntnisgewinnung in der Geogra- phie beschreiben zu können. Kommunikation (K) Fähigkeit, geographische Sachverhalte zu verstehen, zu ver- sprachlichen und präsentieren zu können sowie sich im Gespräch mit anderen darüber sachgerecht austauschen zu können. Beurteilung/Bewertung (B) Fähigkeit, raumbezogene Sachverhalte und Probleme, Informa- tion in Medien und geographische Erkenntnisse kriterienorien- tiert sowie vor dem Hintergrund bestehender Werte in Aufsätzen beurteilen zu können. Handlung (H) Fähigkeit und Bereitschaft, auf verschiedenen Handlungsfel- dern natur- und sozialraumgerecht handeln zu können. (Quelle: Verändert nach: DGfG 2012, S. 9)
Autoren: Prof. Karl-Heinz Otto, Prof. Dr. Leif O. Mönter Herausgeber: Südwestfalen Agentur GmbH I Dr. Stephanie Arens, Martin Müller Martinstraße 15 57462 Olpe www.suedwestfalen.com
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