Missionsnachrichten aus der Ukraine - Nr. 9, September 2021 - Brücke der Hoffnung
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ZKZ 07872 Missionsnachrichten aus der Ukraine Nr. 9, September 2021 Regungslos starrt Christina aus dem den Kindern über die Wiese tanzen, mit in ihren Händen, die ihnen zuwinken. Fenster auf die Straße, wo Kinder fröhlich ihnen singen, aber sie kann nicht einmal Christina versucht ihre Gefühle auszudrü- mit einem Ball spielen. Auf der anderen sprechen. Sie gibt nur unverständliche cken, wedelt vor Freude unkontrolliert Straßenseite sitzen kleine Mädchen mit Laute von sich. Sie würde so gerne mit mit ihren Armen. ihren Puppen im Gras. Tränen fließen einem Fahrrad fahren, aber sie kann nur Unsere „Jungen Missionare“ aus über Christinas Gesicht. Ihr Herz wird mit Hilfe von zwei Personen laufen. Sie Boschedarjewka haben sich in unserem von tiefem Schmerz ergriffen. sehnt sich nach einer Freundin, aber sie Glaubenskurs „In Seiner Nähe“ entschie- Tanja Galinskaja lebt mit Christina in versinkt immer tiefer in Einsamkeit. Ihre den, regelmäßig Kinder zu besuchen, die einer ärmlichen Hütte. Als Christina vor Träume werden sich nie erfüllen. Sie kann von der Gesellschaft ausgeschlossen wur- neun Jahren geboren wurde, erfuhr sie die nur durch ihr schmutziges Fenster in eine den. Sie kommen selbst aus gestörten Diagnose ihrer Tochter: Zerebralparese. Welt starren, die für sie unerreichbar ist. Familien, aber sie wollen Kindern wie Als der Vater die Nachricht erhielt, ver- Plötzlich funkeln ihre Augen. Christina Christina Freundinnen sein. Wenig später ließ er seine Familie für immer. zittert am ganzen Körper, versucht sich spielen sie zusammen, malen, singen und Wie gerne würde Christina in diesen verständlich zu machen. Was hat sie so versprechen zum nächsten Besuch ganz Augenblicken zu den anderen Kindern auf erschreckt? Tanja lässt alles liegen, eilt leckere Kekse für Christina zu backen. die Straße laufen, aber ihr Körper will ihr zu ihrer Tochter. Draußen steht eine einfach nicht gehorchen. Sie würde mit Gruppe Mädchen mit Geschenken
Liebe Mission sfreunde! Vor mir liegt ein Brief, der Daniel Iltschen mich tief bew ko, dem Sohn egt. Er ist vo unseren „Zufl von Mascha G n uchtsort“ in B alagowetz, die oschedarjewka leitet. Lieber Burkh ard, gerade durfte ich meinen 22 meines Lebens . Geburtstag , das heißt 11 feiern. Die Häl Hoffnung“. Jahre, kenne fte ich „Brücke de Ich weiß noch r , als meine M zu arbeiten, utter anfing, an wundersch für eure Missi Odarjewka, an öne Ausflüge on mein erstes So zu Freizeiten Es beeindruck mmerlager. in te mich, wie wie sie dadurc du deine Mita h in ihren Auf rbeiter schuls Besuche bei un ga ben wachsen. t, s in Boschedar Jeder Deiner ein wenig meh je w ka veränderte r. Du warst zu mein Leben Warmherzige mir wie ein V Adventszeiten, ater. wir in der kom unbeschreiblic munistischen he Weihnacht Du bezahltest Zeit verloren sfeste, führten mir die weite hatten. mich in eine ne Reise zu eine ue Welt, die Damals lernte m Sommerlage ich Gott kenn r fü r Jungen in de den richtigen en, nahm ihn Beruf, heiratet in mein Herz r westlichen e und habe nu auf. Ich begann Ukraine. Vor einem Jahr n ei ne zielorientiert zu warf mich dann kleine Tochter le be n, ergriff reparieren wol ein schwerer . lte, war über m Beckenbruch oft abends in ich gerollt. Ich total aus der B den Schlaf. sah mich bere ahn. Ein Trakt its hilflos in eine or, den ich Die medizinis m Rollstuhl, w che Betreuu ei nte mich Krankenhaus ng bei uns bett war so un in der Ukrai er träglich wie da ne is t nu r schwer zu Bettwäsche au s Essen. Meine beschreiben. s Deutschland Mutter bracht Das bin so dankba ins Krankenha e mir eine Mat r, dass sie das us, versorgte ra tz In schlaflosen während ihre m ic h jeden Tag mit e un d Nächten dach r Arbeitszeit tu leckerem Ess ernähren soll, te ich darüber n durfte. en. Ich fühlte mich kö nach, wie ich In dieser hart rperlich schw in den kommen en Zeit reicht ac h, versuchte Sc den Wochen m est Du mir Dei hritt für Schritt eine Familie der Hoffnung“ ne he lfende Hand, wieder zu lauf zu arbeiten. Ic gabst mir die en. brachte den M h übernahm di Möglichkeit be ädchen aus de e Jungengrup i „Brücke christliche Lied m Glaubensk pen im „Zufluc er. urs „In Seiner htsort“ in Bos N äh e“ G chedarjewka, Langsam bega itarre spielen nn mein Körpe bei, sang mit kleinen Schritt r, aber auch m ihnen en in meinen eine verwunde helfen. Beruf zurück te Se ele, zu heilen. kehren, werde Ich kann wiede Ich weiß, dass aber weiterhin r in ihr einen Leits in eu re r Kinderarbeit Hilfe auf eige atz habt: „Ihr mit- nen Füßen st wollt Kindern Du weißt, dass ehen können!“ helfen, damit ich den Dank Das habe ich sie eines Tag für Deine Hilf in meinem Le es mit Gottes werde. e mein ganzes ben erlebt. Ic Leben lang tie h m öchte, dass Daniel Iltschen f in meinem H ko erzen tragen Daniel Iltschen ko ist nur eine durften, die he s von vielen K ute mit Gottes indern, denen Hilfe auf eige wir Grund un nen Füßen steh ter ihren Füß en . en schenken Den Dank, de n Daniels pers Ihre Unterstüt önlicher Brief zung ist unsere ausdrückt, will Hilfe möglich. ich an Sie wei tergeben, denn nur durch Missionsleiter, Brücke der H offnung
Einblicke in unsere Arbeit Farbe im grauen Alltag „Du mußt den Stoff mit deiner linken Hand festhalten. Ich zeige dir, wie das geht.“ Gebannt beobachtet Anja wie die geschickten Hände von Lena Grabenko, die unsere „Lehrwerkstatt“ leitet, über den weichen Stoff gleiten. Oft stellt sie Fragen, versucht zu wiederholen, macht sich eifrig Notizen und Skizzen. Anja arbeitet seit Stunden intensiv und hoch konzentriert in unserer Werkstatt. „Anja, vielleicht solltest du dich ein wenig ausruhen. Du bist so angespannt.“ Liebevoll legt Lena ihre Hand auf die Schulter des 15-jährigen Mädchens. Viel zu lernen „Tante Lena, ich will doch so viel wie möglich lernen! Dann kann ich vielleicht schon im September an deinem nächsten Kurs teilnehmen.“ Anja kommt aus dem „Vergessenen Dorf“ Pawlowka, einem Dorf, das nicht weit von Swetlowodsk entfernt liegt. Anja und ihre jüngere Schwester wohnen mit ihrer Mutter und ihrer Großmutter in einer kleinen, ärmlichen Hütte. In vor Dankbarkeit. Sie spürt, wie sehr sich gemütlich auf der Couch, lesen Bücher dem einzigen Zimmer teilt ein Vorhang der Alltag ihrer Enkelin bereits verändert aus unserer Bibliothek. den Wohnraum, in dem die vier Frauen hat. schlafen, von einer Küche und einem In diesem Sommer haben wir ein neues Veränderung Toiletteneimer ab. Es ist schwer zu ver- Kapitel in unserem „Zufluchtsort“ in stehen, wie erwachsene Menschen unter Pawlowka aufgeschlagen. Wir haben die Die Kleinen liegen in Gedanken versunken diesen schwierigen Bedingungen leben Arbeit neu strukturiert, neue Familien auf Decken im Schatten eines Baumes. können. in unsere Projekte aufgenommen, Lisa Uchnal liest ihnen eine spannende neue Kinder eingeladen. Das in vielen Geschichte vor. Unsere Gäste genießen Träume von einem besseren Leben Mädchen einen Gedanken geweckt hat: die Liebe unserer Erzieherinnen, die „Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung friedliche Atmosphäre. Anja hat schon immer von einem ganz auf eine bessere Zukunft.“ „Mittagessen!“ Laut schallt die Einladung anderen Leben geträumt. Sie will Schon früh am Morgen, lange bevor das durch den Garten. Wenig später sitzen alle Näherin werden. Neben ihrer alten Programm in unserem „Zufluchtsort“ am riesigen Tisch unserer Gartenlaube. Matratze steht ein grauer Karton mit bun- beginnt, strömen aufgeregte Mädchen Das Leben hat sich für diese Mädchen ten Puppenkleidern, die sie aus Resten in unseren Garten. Sie haben keine Kraft in Pawlowka verändert. Wir haben genäht hat. Nun endlich nehmen ihre mehr zu warten. Eine innere Kraft zieht Farbe in ihren tristen Alltag gebracht. Träume Fahrt auf. sie zu diesem außergewöhnlichen Ort. Aber auch in vielen ihrer Familien hat Regelmäßig kommt Anja in die große Wallja hilft Wika Gusenok bei etwas Neues begonnen. Einige haben Stadt, sitzt in unserer hellen Werkstatt, den Vorbereitungen auf die Gemüsepflanzen, andere Hühner, Enten, arbeitet mit wunderschönen Stoffen, kann Handarbeitsstunde. Diana und Itella Gänse, Ziegen oder Ferkel erhalten und ihr Glück kaum fassen. Wenn wir ihre bereiten das Mittagessen vor. Im alle wissen: Das ist erst der Anfang! Familie besuchen, weint ihre Großmutter Wohnzimmer sitzen erste Mädchen
Brücke der Hoffnung aktuell Projekte, die uns auf dem Herzen liegen Hilfsgüterarbeit Voraussichtlich am 30. August werden sich unsere beiden LKW-Fahrer Dima Grabenko und Peter Degtjar zum drit- ten Mal in diesem Jahr auf den Weg nach Deutschland machen. Die Hilfsgüter von diesem Transport werden in unsere Lagerhalle in Odarjewka gebracht. Ab dem 7. September ist unser Lager in Hüttenberg-Rechtenbach, Gartenstraße 10 b, nach der Sommerpause wieder geöffnet. Jeden Dienstag nehmen wir bis einschließlich 26. Oktober von 14:00 bis 16:00 Uhr Ihre Hilfsgüter entgegen. Unterstützen Sie uns bitte mit 3 Euro pro Bananenkarton für die Transportkosten. Mit der Post können Sie uns ab sofort wieder Pakete, gestrickte Socken und „Hoffnungsboxen“ schicken. Bitte denken Sie daran, dass Weihnachtspakete für Ihre Patenkinder oder Patenfamilien bis spätestens 26. „Vergessenen Dörfern“ unterwegs. Sie Oktober bei uns eingetroffen sein müs- Hoffnungsboxen besuchen alte Menschen und Familien, sen. Wir werden diese Anfang November „Tante Anja, sag mal, wann findet denn die in Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit in die Ukraine transportieren. die nächste Geburtstagsfeier in „Villa versinken und ermutigen sie mit Vielen Dank, dass Sie unsere Sonnenschein“ statt? Ich werde in einer „Hoffnungsboxen“. Eine „Hoffnungsbox“ Hilfsgüterarbeit so treu unterstützen! Woche neun Jahre alt. Ich freue mich ist ein kleiner Lichtstrahl am finsteren schon so darauf! Letztes Jahr habe ich Horizont, ein Hoffnungszeichen: „Da eine Hoffnungsbox geschenkt bekom- denkt jemand an mich!“ men. Und stell dir vor, da waren Schuhe In der Advents- und Weihnachtszeit in der Box in meiner Lieblingsfarbe, und findet jedes Jahr unsere Aktion „Auf Impressum die haben mir richtig gut gepasst. Ob Engelsflügeln“ statt. Unsere Jugendlichen Brücke der Hoffnung e. V. ich dieses Jahr wieder so ein schönes machen sich auf, um Weihnachtsfreude Postfach 1165, 35620 Hüttenberg Geschenk bekomme?“ Julia ist furchtbar weiterzugeben. Sie überraschen bedürf- Tel. 06441/73304; Fax 06441/74660 Website: www.bdh.org aufgeregt, kann nicht ruhig stehen. Die tige Menschen mit Liedern, Gedichten, E-mail: info@bdh.org Wörter sprudeln nur so aus ihrem Mund. Geschichten, Lebensmittelpaketen und Brücke der Hoffnung e.V. ist ein christliches Hilfswerk Mit unseren Hilfsgütertransporten „Hoffnungsboxen“. Die Freude und mit dem Ziel, bedürftige Menschen in Osteuropa bringen wir regelmäßig mehrere hun- Dankbarkeit über ein Geschenk aus humanitär, sozial und seelsorgerlich zu unterstüt- zen und ihnen die Botschaft des Evangeliums nahe dert „Hoffnungsboxen“ in die Ukraine. Deutschland ist riesengroß! zu bringen. Unsere Missionsnachrichten erscheinen Mehrmals im Jahr finden in unseren Möchten auch Sie eine ermutigende monatlich. Gerne senden wir sie jedem kostenlos zu, der daran interessiert ist. Der Nachdruck der Kinderhäusern Geburtstagsfeiern für „Hoffnungsbox“ für ein Kind oder einen hier veröffentlichten Texte ist nur mit Quellenangabe alle Kinder statt, die in den vergange- Erwachsenen packen? Gerne neh- gestattet. Wir bitten um Übersendung von zwei Belegexemplaren. Bitte betrachten Sie den beilie- nen Wochen Geburtstag hatten. Neben men wir Ihre Box mit in die Ukraine. genden Überweisungsauftrag/Zahlschein nicht als einem bunten Programm mit Liedern, Informationsmaterial, leere Kartons und Aufforderung. Er soll lediglich jene entlasten, die unsere Arbeit finanziell unterstützen wollen. Spielen und Tänzen beschenken wir entsprechende Aufkleber können Sie unsere Mädchen und Jungen mit liebe- in unserem Hüttenberger Büro bestel- Bankverbindung: Volksbank Mittelhessen eG voll gepackten „Hoffnungsboxen“. len. Auch finanziell können Sie unsere IBAN: DE45 5139 0000 0078 8266 06, BIC: VBMHDE5F Unsere „Jungen Missionare“ sind Aktion unterstützen. Geben Sie bitte als Hausanschrift für Paketsendungen: Am Brückelchen 42, 35625 Hüttenberg-Rechtenbach mit unseren Mitarbeitern häufig in Verwendungszweck „Hoffnungsbox“ an.
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