Mit PostFinance gelingt uns ein gewaltiger Schritt nach vorne!
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16 INTERVIEW EVENT SPONSORING extra Februar 2013 «Mit PostFinance gelingt uns ein gewaltiger Schritt nach vorne!» Das grösste Schweizer Steiner: Doch, natürlich. Gemeinsam mit unserer neuen Hauptpartnerin, Post- Tourneetheater, Das Zelt, Finance, haben wir die Tournee bereits konnte mit der Gewinnung ab diesem Jahr von bisher 16 auf neu 21 der neuen Hauptpartnerin Standorte erweitert. Dieser sehr grosse Entwicklungsschritt ist für uns mit ei- PostFinance einen Coup nem enormen Wachstum verbunden und landen. In Kooperation mit hat praktisch eine Verdoppelung des Un- PostFinance wurden die ternehmens zur Folge. Die grosse He- rausforderung besteht nun darin, trotz Gastspielorte landesweit Wachstum die bisher erreichte Quali- ausgebaut und in die tät mindestens halten und gleichzeitig Infrastruktur der Zeltstadt die umfangreiche Logistik der Tournee meistern zu können. investiert. Ab dem Jahr 2014 ist zudem eine neue Eventserie Wie steht es mit visionären Expansions- für Junge und Junggebliebene plänen ins nahe Ausland? geplant. Das komplexe und Steiner: Nein, das ist nicht geplant. Wir erfolgreiche Geschäftsmodell haben wie gesagt in den nächsten Jahren von «Das Zelt – Chapiteau genug zu tun. Eine Expansion ins Aus- PostFinance» hebt sich in Adrian Steiner land würde mit einer inhaltlich schweiz- adrian.steiner@daszelt.ch lastigen Produktion grosse Anpassun- der Schweizer Kultur- und gen erfordern. Dafür wäre wohl ein auf Direktor Sponsoringlandschaft Das Zelt – Chapiteau PostFinance den jeweiligen Markt abgestimmtes, eigenes Programmkonzept nötig. Und einzigartig ab. allein schon die ganze Logistik inter- national umsetzen zu können, wäre mit gigantischen Kosten verbunden. Solch aufwendige Expansionspläne sind bei uns in den kommenden Jahren kein The- Herr Steiner, Sie haben im Jahr 2012 ma. Vorstellen kann ich mir aber, dass mit Das Zelt das Zehn-Jahre-Jubiläum unsere Showproduktionen dereinst in- gefeiert. Im mobilen Showbusiness ist ternationaler werden. Was wir jedoch si- Das Zelt hinter dem Nationalzirkus Knie cher anstreben, ist künftig mehr Eigen- mittlerweile die Nummer zwei. Was ist produktionen zu entwickeln. Da sehe ich Ihre Vision für die nächsten zehn Jahre? für uns die Zukunft, weniger bei teuer Wollen Sie den Zirkus in die Knie zwin- einzukaufenden Shows. Denn da kom- gen? men wir mit 1070 Plätzen an unsere Grenzen. Adrian Steiner: Nein, dies ist nicht un- ser Ziel. Der Zirkus Knie ist ein Uni- Warum verdoppeln Sie nicht die Zu- kum, so etwas gibt es weltweit kein schauerkapazitäten? zweites Mal. Ich habe grössten Respekt vor diesem traditionsreichen Familien- Steiner: Theoretisch wäre das mach- unternehmen mit seiner 200-jährigen bar, ist aber derzeit kein Thema. Hö- Geschichte. Zudem sind beide Unter- here Sitzplatzkapazitäten würden zwar nehmen komplett unterschiedlich posi- ein noch attraktiveres Künstleraufgebot tioniert: Das Zelt ist eine mobile Kul- ermöglichen, aber gleichzeitig bestünde turbühne und der Knie ein klassischer auch die Gefahr, dass ein solches Kon- Zirkus. zept nur noch in den urbanen Zentren funktioniert. Das bisherige Platzange- Keine weiteren grossen Ambitionen für bot ermöglicht uns einen ausgewogenen die nächsten zehn Jahre? Programmmix für Stadt und Land.
SPONSORING extra Februar 2013 INTERVIEW EVENT 17 Sie haben mit PostFinance eine neue den mit Unterstützung von PostFinance Kern zu gründen. Das neue Unterneh- Hauptpartnerin für fünf Jahre bis 2017 die Hospitality-Infrastruktur komplett men deckt nun in Kooperation mit Jeu- gewonnen. Wie ist das Engagement erneuert und gleichzeitig mehr Platz- nes Restaurateurs d'Europe en Suisse, mit PostFinance zustande gekommen? kapazitäten und ein höherer Komfort die Vereinigung junger Spitzen- und Mussten Sie den bisherigen Hauptpart- für die Gäste geschaffen. Gleichzeitig Sterne-Köche, jeden Gastspielstandort ner, Migros, ersetzen? sind die Gastronomie-Rechte, die die ab. Pro Standort wird das VIP-Angebot Migros innehatte, wieder bei uns. Pro nun in unserem Auftrag von einem loka- Steiner: Der Vertrag mit Migros ist Standort reichen nun die Kapazitäten len Spitzenkoch betrieben – eine abso- mit der Tournee 2012 ausgelaufen. Be- im VIP-Bereich bis 350 Personen, im lute Win-win-Situation. Die Starköche reits im Verlauf des Jahres 2011 hat sich Bankettzelt bis 200 Personen. Angebot sind in der Region bekannt und generie- PostFinance für eine weitreichende Zu- und Qualität im VIP- und Hospitality- ren durch ihr Mitwirken beim Schwei- sammenarbeit mit uns interessiert, wo- Bereich sind nun massgeschneidert auf zer Tourneetheater lokale PR, sowohl rauf eine gegenseitige Abklärung der die Bedürfnisse von PostFinance zuge- für uns als eben auch für sich selbst. Bedürfnisse und Machbarkeit stattfand. schnitten. Die Ausdehnung und Quali- Mit dieser Lösung können wir einen ho- Das Ergebnis dieser Abklärungen fiel tätssteigerung der Hospitality-Plattform hen Qualitätsstandard sicherstellen und sowohl für PostFinance wie auch für uns kommt aber nicht nur PostFinance und nicht zuletzt eine höhere Wertschöpfung sehr positiv aus. Bei den Gesprächen den weiteren Sponsoren zugute. Die erzielen, weil die margenstarke Publi- mit Migros für eine mögliche Vertrags- flexible und einzigartige Infrastruk- kumsgastronomie neu durch die eigene verlängerung haben wir die neue Aus- tur steht auch weiterhin für Private und Catering-Firma betrieben wird. gangslage offen auf den Tisch gelegt ... Firmenevents zur Verfügung. Sie pro- fitieren nun ebenfalls von einem stark Wollen Sie mit der eigenen Catering- Kam es also zu einem Bieterkampf unter verbesserten Preis-Leistungs-Verhältnis Firma auch Aufträge ausserhalb von möglichen Sponsoren? und einer hochwertigeren Zeltanlage. Das Zelt suchen? Von VIP-Paketen für unter 300 Franken Steiner: Nein. Die klare Strategie und pro Person über Buchungen für Anlässe Steiner: Ein solcher Schritt ist derzeit das Angebot von PostFinance führten – vom einfachen Apéro für 140 Franken nicht geplant, aber je nach Entwicklung schliesslich dazu, dass es gar nicht erst und Marktpotenzial könnte ein Vorstoss zu einem Bieterkampf kam. An dieser in den Cateringmarkt durchaus eine Op- Stelle ist mir wichtig, zu betonen, dass tion sein, die wir zu einem passenden wir Migros sehr viel zu verdanken ha- ben. Sie hat uns seit dem Start an der «Das Zelt ist Zeitpunkt prüfen. Mit dem Know-how und der Struktur von Das Zelt Catering Expo.02 während zehn Jahren tatkräf- können wir uns im Schweizer Caterin- tig unterstützt. Nun befinden wir uns in einer neuen Wachstumsphase und kön- und bleibt in Markt eine einzigartige Positionierung aufbauen. nen diese gemeinsam mit unserer neuen Hauptpartnerin umsetzen. Mit PostFi- erster Linie ein Wie hat sich die Auslastung bei den VIP- Tourneetheater, nance gelingt uns ein gewaltiger Schritt und Hospitality-Angeboten von Das Zelt nach vorne! in den letzten Jahren entwickelt? Mutiert damit Das Zelt vom Publikums- event zu einer reinen Kundenpflege- offen für alle.» Steiner: Ausgesprochen gut. Der Erfolg im Hospitality-Bereich ist einerseits auf plattform von PostFinance? die nationale Abdeckung zurückzufüh- ren, andererseits auf die attraktive Po- Steiner: Ja und Nein. Das Zelt ist und sitionierung unserer Produkte in einem bleibt in erster Linie ein Tourneethea- bis zum Grossanlass bis zu 1000 Perso- Preissegment mit grosser Nachfrage, ter, offen für alle. Daneben zählte die nen – bieten wir für alle Bedürfnisse ein zwischen 140 und 300 Franken pro Per- Nutzung als kommerzielle Kundenpfle- attraktives Gastronomie- und Eventan- son. Wir spüren trotz schwieriger Rah- geplattform und für Corporate Events gebot zu moderaten Preisen. menbedingungen, wie Finanzkrise und schon immer zu unserem Kerngeschäft. die unsichere Konjunkturentwicklung, Mit PostFinance werden nun die Hospita- Und wer ist nun Caterer und mit wel- keinen Nachfragerückgang – das Ge- lity-Möglichkeiten erweitert und den Be- chem Konzept? genteil ist der Fall. dürfnissen von PostFinance angepasst. Steiner: Wir haben lange einen natio- Das Zelt gastiert schweizweit in Städten Wie sieht denn nun das Hospitality-Kon- nalen Caterer gesucht und verschiedene und auf dem Lande. Nach welchen Kri- zept aus? Was ist dabei der Unterschied Gespräche mit den bestmöglichen An- terien wählen Sie eigentlich die Stand- zwischen Migros und PostFinance? bietern geführt. Letztlich ist die neue orte aus? Neu in Abstimmung mit dem Tournee für herkömmliche Caterer aber PostFinance-Filialnetz? Steiner: Im Gegensatz zu Migros stellt schlichtweg zu gross und bezüglich Lo- PostFinance nun Kundenpflege-Anfor- gistik viel zu kompliziert. Also haben Steiner: Auch, ja. Die Erweiterung in derungen im Hospitality-Bereich. Hier wir uns entschlossen, mit Das Zelt Cate- der Romandie und im Wallis hätten wir hat sich Migros auf den Betrieb des ei- ring GmbH eine eigene Catering-Firma ohne die Unterstützung von PostFinance genen Caterings konzentriert. Neu wer- mit einem qualifizierten, mitreisenden gar nicht umsetzen können oder 4
18 INTERVIEW EVENT SPONSORING extra Februar 2013 Neuer Webaufritt von daszelt.ch im gelben PostFinance-Look. Spezielle Zeltatmosphäre im Foyer Das Zelt. 4 erst Jahre später. Der Ausbau der Tour- Besonders die Bergregionen haben ge- während der Spielbetrieb an einem Ort nee machte eine Aufstockung unserer merkt, dass sie mit Das Zelt ein zusätz- stattfindet, bereits am nächsten Spielort personellen Ressourcen nötig. Im letzten liches attraktives Eventangebot für ihre ein zweites Grand Chapiteau aufgebaut. Jahr zählte unsere Firma 30 Angestellte, Gäste erschliessen können. Eventange- Wir erreichen so eine landesweit optima- seit diesem Jahr sind es doppelt so viele. bote sind ein wichtiger Bestandteil im le Abdeckung, mit dem Ziel, dass jede in Zu unserem Standortkonzept zählen ei- Tourismusmarketing. Und die Bedeu- der Schweiz wohnhafte Person innerhalb nerseits die grössten Schweizer Städte, tung von Events hat in den letzten Jah- einer Stunde Anreisezeit das Schweizer andererseits auch ländliche Orte wie zum ren stark zugenommen und dürfte auch Tourneetheater besuchen kann. Beispiel Lenk, Sursee und Lenzerheide. in den kommenden Jahren weiter wach- Dabei achten wir auf städtische respekti- sen. Die urbanen Zentren hingegen ha- Wie gross ist das Budget für die Tournee ve regionale Besonderheiten. Mit der Co- ben eher zu viele als zu wenige Events. 2013? medyshow «Cavewoman» sprechen wir Diese Entwicklung im Tourismusmar- eher das urbane Publikum an, und mit keting kommt uns natürlich entgegen. Steiner: Beträchtlich. Budgetzahlen ge- volkstümlichen Programmeinlagen wie «Das Zelt – Chapiteau PostFinance» ist ben wir keine bekannt. Aber um eine Jodeln und sogar Schwingen die Besucher ein fixfertiges und mobiles Eventfor- Grössenvorstellung in einem Teilbe- auf dem Lande. Bekannte Künstler, wie mat. Wir kommen mit einer komplet- reich zu geben: Pro Gastspielstandort in diesem Jahr «DivertiMento», Marco ten Show, Infrastruktur und Promotion betragen allein die Logistikkosten für Rima, Simon Enzler sowie auch unsere auf einen geeigneten Platz. Ausser dem rund 480 Tonnen Material etwas über erfolgreiche Eigenproduktion Rock Cir- Standort und den nötigen Bewilligun- 120'000 Franken. cus, sind überall Publikumsmagneten. gen muss sich der Gastspielort um nichts Dieser Mix aus «sicheren Werten» und weiter kümmern. Wie viele Verlustjahre haben Sie seit lokaler Feinabstimmung hat sich bisher dem Start im Jahr 2002 eingespielt? gut bewährt, sodass unsere Tournee an Ist der Markt mit dem Ausbau auf 21 jedem Ort gut funktioniert. Standorte ausgereizt? Steiner: Wir arbeiten seit vier Jahren mit Gewinn, wobei das Erwirtschaftete Das Zelt hat sich zur Tour de Suisse Steiner: Nein. Es werden mit Genf und immer zu 100 Prozent in den Ausbau der in der Kulturlandschaft entwickelt. Im Neuenburg ab dem Jahr 2014 noch zwei Tournee investiert wurde. Nur so war es Radsport müssen die jeweiligen Start- zusätzliche Standorte dazukommen. Ma- möglich, dass wir seit der Gründung und Zielorte ansehnliche Summen zah- ximal werden 26 Standorte angestrebt. jährlich im Durchschnitt 22 Prozent len, damit sie überhaupt als Etappen- Neu werden im nächsten November zum wachsen konnten. ort auftreten und damit Standort- und ersten Mal parallel zwei zu 100 Prozent Tourismuswerbung betreiben können. unabhängige Spielbetriebe unterwegs Wer ist eigentlich «wir»? Wem gehört Funktioniert das mittlerweile auch bei sein. Ob wir dieses Konzept des paral- die Firma Das Zelt Productions AG? der «Tour de Suisse» von Das Zelt? lelen Spielbetriebes auch im Jahr 2014 weiterführen werden, wird zurzeit noch Steiner: Die Das Zelt Productions AG Steiner: Nur punktuell und im kleinen geprüft. Auf jeden Fall investieren wir in ist heute in vollständigem Besitz der Fa- Rahmen, vor allem bei Tourismusdes- eine zweite Zeltanlage, damit die Spiel- milie Steiner, das heisst meinem Vater tinationen. Und es gibt bereits einige tage erhöht und die Logistiktage redu- Georg Steiner, meinen Brüdern Manuel, Standorte, die sich bei uns bewerben. ziert werden können. Es wird in Zukunft, Bernard und mir.
SPONSORING extra Februar 2013 INTERVIEW EVENT 19 Wie viele Zuschauer haben in der letz- tus ist aber sehr wichtig, er befreit uns ten. So sind wir auf eine Quersubven- ten Saison Das Zelt besucht? Was ist von der LSVA-Pflicht und gewährt uns tionierung von Sponsoren für Künstler Ihre Erwartungshaltung für die Tournee weitere Privilegien wie der Wegfall des nicht mehr angewiesen. Seither haben 2013 respektive wie viele Besucher be- Nachtfahrverbots für unsere Lastwagen. wir kein Problem mehr, auch populäre nötigen Sie, damit Sie schwarze Zahlen Ebenso ermöglicht er uns, marokkani- Künstler zu finden, die bei uns auftre- schreiben können? sche Mitarbeiter für den Zeltauf- und ten wollen. Meistens werden wir heute Abbau zu verpflichten. Das Bespielen selbst von bekannten Künstlern ange- Steiner: Die letztjährige Tournee ha- von 21 Standorten und die Logistik von fragt, ob sie bei uns auftreten dürfen. ben insgesamt 170'000 Zuschauer be- jeweils 480 Tonnen Material können mit Wir erhalten jeden Tag Anfragen von sucht. Für die aktuelle Tournee rechne Künstlern. Die Nachfrage nach einer ge- ich durch den Ausbau auf total 21 Stand- samtschweizerischen Bühne ist seitens orte mit über 190'000 Zuschauern. 2013 der Künstler sehr gross. Und mit dem ist noch ein Übergangsjahr. 2014 werden wir mit den erwähnten Mehrkapazitä- «Mit keiner Ausbau der Standorte können wir un- sere Attraktivität gegenüber Künstlern ten unterwegs sein und damit hoffent- noch einmal massiv steigern. lich rund 200'000 Besucher generieren. Das Ticketing ist zwar der wichtigste anderen Gross geworden ist Das Zelt mit Comedy- Einnahmenbestandteil, aber unser Ge- schäftsmodell ist viel breiter aufgestellt. Kulturbühne Shows. Heute findet praktisch jedes Kul- tur-Genre und teilweise sogar Sport auf erreichen Deshalb hat die Besucherauslastung der Bühne statt. Für was steht Das Zelt nicht die gleich hohe Bedeutung, wie heute? Wie positionieren Sie das Zelt? das etwa bei einem Wanderzirkus oder einer Theaterbühne der Fall ist. Sponsoren Steiner: Das Zelt ist eine nationale, mo- bile und offene Kulturplattform ohne in- national so Und auf welchen Pfeilern basiert heute haltliche Schranken. Von Comedy, The- das Geschäftsmodell von Das Zelt? Wo ater, über Musik aus jedem Genre bis tragen Sie die grössten Risiken? hin zu Folklore und Familyprogrammen Steiner: Neben dem Ticketing für unse- viele Menschen decken wir ein sehr breites Spektrum populärer Kultur ab. Mit rund 70 Pro- re Eigenveranstaltungen und dem Spon- soring kommt das Vermietgeschäft der mit einer so zent Programmanteil ist Comedy nach wie vor unsere stärkste Sparte. Als wei- Bühne an Drittveranstalter im Kultur- terer Schwerpunkt bauen wir nun eine bereich dazu. Beispielsweise die Shows von Marco Rima und «DivertiMento», hohen neue Jugendschiene auf. Mit dieser Po- sitionierung sind wir in der Schweiz ab- die als Eigenveranstalter auftreten und damit auch das Geschäftsrisiko für ihre Kontaktqualität.» solut einzigartig. Entsprechend interes- sant präsentiert sich auch das Besucher- Shows tragen. Ein weiterer Bestandteil profil. Wir erreichen ein insgesamt sehr unseres Geschäftsmodells ist das Event- heterogenes Publikum: von Jung bis Alt, business, durch die Vermietung der In- urban und ländlich, Familien sowie alle frastruktur an Veranstalter ausserhalb einem reinen Kulturprogramm nicht fi- Kaufkraftklassen. der Kultur, wie beispielsweise Privat- nanziert werden. Das funktioniert nur anlässe und Corporate Events. Unser mit einem breit abgestützten Geschäfts- Wie weit ist die breite Kulturöffnung ein Risikogeschäft findet bei den Eigenver- modell mit Ticketing aus dem Kultur- Problem bei der Suche nach Sponsoren, anstaltungen beziehungsweise eigenen programm, Sponsoring, Hospitality und die in der Regel eine konzentrierte Aus- Produktionen und beim Einkauf von eben auch das Eventgeschäft. Ohne die richtung auf wenige Themen in der Kul- Fremdproduktionen sowie im VIP- und interne Quersubventionierung könnten tur haben? Hospitality-Bereich statt. wir unser breites Kulturprogramm nie anbieten. Denn im Unterschied zu sta- Steiner: In den ersten Jahren von Das Ist Das Zelt heute primär eine Kultur- tionären Theatern erhalten wir ja keine Zelt war das thematisch breite Kulturpro- plattform oder ein kommerzieller Zelt- Subventionen. gramm tatsächlich ein Problem bei der vermieter? Sponsorensuche. Aber durch die immer Mit Migros konnten Sie viele Synergien stärker gewordene Positionierung von Steiner: Unser Kerngeschäft ist ganz nutzen, unter anderem auch bei der Ver- Das Zelt überwiegen heute die Vorteile klar Kultur. Der Kulturanteil domi- pflichtung von teuren Comedy-Acts, die als nationale Kulturplattform mit einer niert mit über 80 Prozent. Und wir wol- von der Migros unterstützt wurden. Wie flächendeckenden Präsenz in der gan- len, ja wir müssen eine Kulturplattform schaffen Sie es heute, teure Acts auf die zen Schweiz und jährlich über 180'000 bleiben! Denn als reine Eventplatt- Bühne von Das Zelt zu bringen? Besuchern. Mit keiner anderen Kultur- form würden uns nie so viele öffentli- bühne erreichen Sponsoren national so che Standorte bewilligt. Zudem wäre Steiner: Seit der Aufstockung der Ka- viele Menschen mit einer so hohen Kon- es schwierig, unseren hart erkämpften pazitäten von 700 auf 1070 Sitzplätze taktqualität wie mit Das Zelt. Denn wir Status als Schausteller- und Zirkusbe- im Jahr 2010 können wir den Künstlern bespielen ja nicht nur über 20 Spielorte, trieb behalten zu können. Dieser Sta- bessere Verdienstmöglichkeiten bie- es finden dabei auch pro Jahr 4
20 INTERVIEW EVENT SPONSORING extra Februar 2013 4 über 30 Produktionen statt. Dies führt dazu, dass pro Jahr 1000 Medienberich- te über das Schweizer Tourneetheater und seine Programme erscheinen und dies während zwölf Monate im Jahr und in allen Landesteilen. Diese hohe Kon- taktqualität wird zusätzlich über unsere Soial-Media-Plattformen gesteigert, die immer stärker ausgebaut werden. Und was genau unternehmen Sie im Be- reich Social Media? Wie sieht Ihre Onli- nestrategie generell aus? Steiner: Im Onlinebereich entwickeln wir verschiedene neue Tools und For- mate. So zum Beispiel den Swiss Talent Award, der junge Talente fördert und auf Onlinebewerbungen aufbaut. Nach- wuchskünstler können ihr Video online auf swisstalentaward.ch hochladen und nehmen damit an einem Fan-Voting teil. Ausbau im Multimedia-Bereich: Das Zelt lancierte eine neue Förderplattform für junge Talente: Acht Kandidaten mit den meisten Stim- Der Swiss Talent Award. Das neue Contest-Jugendformat basiert auf Onlinebewerbungen. men kommen automatisch in den Halb- final. Diese treten dann in einem von vier Live-Halbfinals auf. An den Halbfi- für Wirtschaft in Zürich eingegangen. griert als auch bei sämtlichen Online- nals bestimmt das Publikum vor Ort ei- Die HWZ-Fachstelle Social Media Ma- massnahmen, die für uns immer mehr nen Kandidaten, der ins Finale kommt. nagement begleitet und berät uns bei der an Bedeutung gewinnen. Ein ganz we- Ein weiterer Finalist wird von einer spe- Konzeption und Weiterentwicklung des sentlicher Punkt ist dabei das Branding: ziellen Academy gewählt. Insgesamt Onlinemarketings und der Social-Me- Zusätzlich zum klassischen Logoauftritt werden in den vier Halbfinals acht Fi- dia-Aktivitäten. zieht sich die CI-Farbe, das Postgelb von nalisten gekürt. Diese kommen dann in PostFinance, über sämtliche Werbemit- eine grosse Finalshow. Der Gewinner, Sie haben die neue Jugend-Programm- tel hinweg bis hin zum Onlineauftritt der den Swiss Talent Award überreicht schiene erwähnt. Was ist das Konzept? von Das Zelt. So ist auf dezente Art bekommt, kann schliesslich mit Das Zelt und Weise eine sehr hohe Identifikation ein Jahr lang auf grosse Schweizer Tour- Steiner: Ab dem Jahr 2014 ist zusätz- von Das Zelt und PostFinance möglich. nee gehen und erhält von PostFinance lich zum grossen Theaterzelt und zum Auch im Innern der Zeltstadt wird das einen Startbatzen. Zudem wird er vom Kinderzelt mit Unterstützung von Post- PostFinance-Brandig harmonisch in die Schweizer Tourneetheater auf seinem Finance ein Jugendzelt geplant. Hier soll Umgebung eingefügt. Speziell der Ein- Karriereweg langfristig gefördert und eine eigene neue Eventserie für Junge gangsbereich und die Hospitality-Zone unterstützt. Seit dem Start des Swiss Ta- und Junggebliebene stattfinden, bei- sind erkennbar im «Look and Feel» von lent Award im letzten Dezember wurden spielsweise im Konzertbereich. Auch PostFinance inszeniert. Auch der Aus- über 80 Künstlervideos hochgeladen das Nachwuchsförderformat Swiss Ta- senbereich wird nun schrittweise durch (Stand Ende Januar)! Selbstverständlich lent Award wird sich in die neue Platt- ein entsprechendes Design-Konzept er- vernetzen wir den Swiss Talent Award form gut integrieren lassen. Im aktuel- neuert. Sämtliche Neuerungen werden mit allen gängigen Social-Media-Kanä- len Übergangsjahr werden nun einige ab dem Standort Zürich im April zu se- len wie Facebook, Twitter, Flickr und Showcases getestet. Mehr kann ich dazu hen sein. natürlich Youtube und Pinterest, wo noch nicht preisgeben. die Besucher auch generell viel Wis- Warum haben Sie bei dieser Gelegen- senswertes und Hintergründe über die Wie erfolgt die weitere Zusammenarbeit heit nicht auch gleich die gesamte Aus- Aktivitäten von «Das Zelt – Chapiteau mit PostFinance? senhülle von Das Zelt mit einem gelben PostFinance» erfahren können. Solche Zebrastreifenlook «eingefärbt» und da- Aktivitäten ermöglichen uns den Auf- Steiner: Die Zusammenarbeit beinhal- mit den Auftritt von PostFinance auf ei- bau einer starken Online-Community. tet neben dem neuen Jugendthema, das nen Schlag massiv verstärkt? Bei allen Onlineaktivitäten versuchen wir nun gemeinsam mit PostFinance wir interessierte Sponsoren bestmöglich aufbauen, verschiedene Bereiche. Im Steiner: Die ganze Zeltstadt besteht aus einzubeziehen. Um unsere Onlineakti- Vordergrund stehen umfassende Kom- verschiedenen Rundzelten, einer Theater- vitäten laufend zu verbessern und da- munikations- und Hospitality-Leistun- bühne, Pavillons, einem Restaurant und mit sowohl für die Besucher als auch für gen. In der Kommunikation ist Post- einem Foyer. Bei so viel Zeltlandschaft Sponsoren noch attraktiver zu werden, Finance sowohl in alle Werbemittel wie ist ein totales Branding erstens eine Kos- sind wir für die Tournee 2013 eine spe- hauptsächlich TV-Spots, Plakate, Inse- tenfrage und zweitens wollen wir unsere zielle Partnerschaft mit der Hochschule rate und im Programm-Magazin inte- Eigenständigkeit, unsere Identität 4
www.volkswagen.ch SPONSORING extra Februar 2013 21 Offen für beste Unterhaltung. Der up! mit vier Türen. Wer seine Fans unterhalten möchte, braucht viel Selbstvertrauen. Das wissen die Künstler in DAS ZELT, und das weiss auch unser viertüriger up! Mit seiner kompakten und wen- digen Art vermag er sein Publikum restlos zu begeistern. Ebenfalls für Szenenapplaus sorgen modernste Features wie serienmässiges ESP und eine City-Notbremsfunktion. Wie den zweitürigen up! gibt es auch ihn in verschiedenen Ausstattungsvarianten. Erfahren Sie jetzt bei Ihrem Volkswagen Partner mehr über den Kleinsten von Volkswagen und verlangen Sie als Zugabe eine Probefahrt mit ihm. Erst wenn ein Auto Innovationen allen zugänglich macht, ist es: Das Auto.
22 INTERVIEW EVENT SPONSORING extra Februar 2013 4 nicht aufgeben. Das Zelt hat als letz- partnerin. Dies funktioniert sehr gut. So tes Relikt der Landesausstellung Expo.02 konnten wir beispielsweise für das Kin- eine bewegte Geschichte und hat sich derzelt die Firmen Stabilo, Helsana, Ki- seither zu einem starken Kulturbrand doh, Europapark und Rimuss als Spon- entwickelt. Diese Stärke müssen wir un- soren gewinnen, und «Wir Eltern» und ter allen Umständen bewahren respektive «Spick» als Medienpartner. weiter ausbauen. Wir teilen die Marken- stärke von Das Zelt sehr gerne mit einem Ist ein Sponsoreneinstieg bereits während Sponsor, aber unsere Identität wollen und der laufenden Tournee 2013 möglich? können wir nicht aufgeben. Form und Farbgebung der Zeltplane sind ein Teil Steiner: Ja, darauf sind wir ausgerich- unserer Identität geworden, so stark, dass tet. Die visuelle Präsenz eines neuen die Form der Spitzzelte und das Streifen- Partners können wir auf unseren elek- muster sogar im Logo von Das Zelt ein tronischen Plattformen jederzeit einbin- fester Bestandteil sind. Mit der Erweite- den. Bei allen anderen Werbeformen ist rung des Namens durch «Das Zelt – Cha- das nur beschränkt oder gar nicht mehr piteau PostFinance», kann PostFinance möglich, wie etwa beim gedruckten Pro- trotzdem ein starkes Zeichen setzen. gramm-Magazin. Wie lösen Sie eigentlich das Konflikt- Was kostet ein Engagement als nationa- potenzial zwischen der eigenen Spon- ler Partner für eine Saison? sorenstruktur und jener von Drittveran- Dank des neuen Hauptpartners PostFinance staltern? lanciert Das Zelt ein neues Hospitality- Steiner: Je nach individuellem Leis- Konzept im mittleren Preissegment. tungsumfang kann ein solches Sponso- Steiner: Die Koexistenz zwischen den ringpaket stark variieren. Partnerschaften Programmpartnern und den Zeltpart- ab Stange gibt es bei uns nicht. Auf Stufe nern ist tatsächlich eine grosse Her- nationaler Partner reden wir von einem ausforderung. Auch wenn PostFinance Betrag von rund 500'000 Franken. Durch unsere Hauptpartnerin ist, gibt es auch den Ausbau der Standorte und der digi- noch Platz für weitere nationale Partner in alle Werbemittel werden ausschliess- talen Plattformen sowie eine verbesserte sowie für Programmpartner. Es ist uns lich die zwei obersten Partnerstufen in- Hospitality-Infrastruktur ist das Preis- ganz wichtig, dass das Schweizer Tour- tegriert. Zudem konnten wir langjäh- Leistungs-Verhältnis sehr attraktiv. Ein neetheater auch in Zukunft interessant rige Medienpartnerschaften eingehen. nationaler Partner erhält eine Ganzjah- bleibt für Drittveranstalter. Denn unser Auf nationaler Ebene mit «Schweizer respräsenz mit einem hohen kommuni- oberstes Ziel ist das beste Programm. Illustrierte», «Touring», SRF, search.ch kativen Gegenwert in allen Landesteilen. Dies bedingt, dass wir Programmpart- und «Illustré» und lokal jeweils mit der nern eine Präsenz bieten können. Eben- stärksten Tageszeitung, dem stärksten Ist das Programm von Das Zelt auch im so sind wir offen für weitere nationale Lokalradio und vereinzelt auch mit lo- TV zu sehen? Partner neben VW und Nespresso, die kalen TV-Sendern. auf der zweithöchsten Ebene stehen. Steiner: Im Rahmen unserer Medien- Und welche grossen Partner haben Sie partnerschaft mit SRF werden wie bis- Wie präsentiert sich die Sponsoring- neben PostFinance ab 2014 bereits an her zwei Formate im Fernsehen ausge- struktur für die Tournee 2013 und da- Bord? strahlt. Zum einen der «Comedy Club» rüber hinaus? als Eigenproduktion – in diesem Jahr Steiner: Dies kann ich im Moment noch mit Shows von Rob Spence, Karim Steiner: Auch im Sponsoring stellt 2013 nicht sagen. Die Gesprächsrunden sind Slama, Helga Schneider und das Ko- ein Übergangsjahr dar. Einige grössere gerade in vollem Gange. Aber ich habe mikerduo Lapsus. Diese Shows werden Partnerschaften laufen noch bis Ende ein gutes Gefühl, dass wir die angestreb- vom Schweizer Radio und Fernsehen dieser Tournee und müssen neu verhan- te Partnerstruktur erreichen werden. live aufgezeichnet und jeweils während delt werden. Dazu gehören die nationa- den Sendepausen des Satire-Formats len Partner VW und Nespresso sowie die Inwieweit sollen Das Zelt, das Kinder- «Giacobbo/Müller» voraussichtlich am Co-Partner Helsana, Knoppers, Welt- zelt und die neue Jugendplattform eine Sonntagabend ausgestrahlt. Zum ande- bild und Schuler. Geplant ist, ab dem eigenständige Sponsorenstruktur auf- ren «Young Stage» als Fremdproduktion, Jahr 2014 eine neue Sponsorenstruktur weisen? Oder sind alle Sponsoren im- das Schweizer Zirkusfestival mit jungen einzuführen, mit PostFinance als exklu- mer bei allen Plattformen automatisch Profiartisten, deren Bühnenshows eben- siver Hauptpartner an der Spitze bis vor- dabei? falls auf SRF1 gezeigt werden. Der neue erst 2017. Darunter sind maximal fünf Swiss Talent Award hat ebenfalls viel nationale Partner und bis zu fünf Co- Steiner: Neben Das Zelt als primäre Potenzial für eine attraktive TV-Pro- Partner vorgesehen. Und schliesslich Sponsoringplattform haben das Kinder- duktion. Da bin ich fest überzeugt, dass noch die Stufe Kooperationspartner für zelt, das Jugendzelt sowie der Swiss Ta- auch dieses Showformat dereinst in ein verschiedene Supplier und lokale Fir- lent Award eigene Sponsorenstrukturen. TV-Konzept eingebunden werden kann. men. In den visuellen Auftritt respektive PostFinance ist jeweils immer Haupt- Interview: Jürg Kernen
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