Mitdenken & Umdenken - Nufarm
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2 | Einleitung Nuvation Getreu unserer Mission „Grow a better tomorrow“ Und zu guter Letzt: Stärkung der Autonomie: Wir haben wir die neue Nuvation Kampagne entwi möchten Ihnen DIE Alternative bieten, DEN anderen ckelt, die wir Ihnen im Nachfolgenden gerne näher Lösungsansatz, der flexibel an die jeweiligen Be erläutern möchten. Nuvation verkörpert für uns den dingungen und Situationen nach Ihren Bedürfnissen Beitrag, den wir für die nachhaltige Produktion von angepasst werden kann. Nahrungsmitteln leisten können – heute und morgen. Wir verstehen es als Ansporn, den Pflanzenschutz Zunehmende Resistenzen bei Unkräutern und Schad weiter zu entwickeln und den Herausforderungen erregern, der Wegfall von Wirkstoffen und eine der landwirtschaftlichen Produktion zu begegnen. emotional aufgeladene gesellschaftliche Diskussion Dazu zählen für uns immer strengere Beschränkun zwingen uns zum Umdenken. Bei diesen Heraus gen für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, forderungen möchten wir der Partner an Ihrer Seite die Destabilisierung der Preise von Erzeugnissen sein und stellen daher Alternativen vor. Ganz nach durch die zunehmende Globalisierung und die klima dem Motto „Wer möchte denn jeden Tag das gleiche tischen Veränderungen. Nuvation baut auf unseren Essen?“ hilft der Wechsel von Wirkstoffen, den integra Grundwerten auf: Verantwortung, Agilität, Respekt tiven Pflanzenbau weiter zu entwickeln. So empfeh und die Stärkung und Unterstützung der Autonomie: len wir unter anderem Wuchsstoffe als Mischpartner zu Sulfonylharnstoffen oder anderen ALS-Hemmern Verantwortung tragen wir Ihnen gegenüber, als einen wichtigen Baustein zur Resistenzvorsorge. unseren Kunden. Gemeinsam tragen wir mit umwelt Ebenso empfehlen wir den Wechsel von Wirkstoff verträglichen Produkten und Anbaumethoden zur gruppen in Ihrer Fungizidstrategie und runden das Ernährung der Weltbevölkerung bei. Gesamtpaket mit unseren innovativen biologischen Agilität bedeutet für uns, mit Ihnen gemeinsam den Produkten ab. stetig wechselnden Anforderungen durch neue Lösungen zu begegnen. Doch genug von uns, denn jetzt geht es um Ihre Respekt haben wir vor der Arbeit unserer Landwirte: Arbeit und die Frage, wie wir Sie am besten dabei Für die stetige Weiterentwicklung eines integrativen unterstützen können. Pflanzenbaus und den Beitrag beim wichtigsten Job der Welt. Ihr Nufarm Team
Inhalt | 3 Inhalt EINLEITUNG Produkt- und Wirkstoffverfügbarkeit: Aktueller Stand.......................................4 FUNGIZIDE Hauptkrankheiten des Getreides ...........................................................................8 Witterungsbedingungen...........................................................................................9 Fallbeispiel Fungizide............................................................................................... 10 Azol-Mischungen in England seit drei J ahren mit Erfolg im Einsatz............ 13 Resistenzsituation und -management.................................................................. 14 ertrauen Ampera®............................. 15 Umfrage zeigt: 80 % der Anwender v Produktverfügbarkeit zur T1-Behandlung........................................................... 16 Vorteil von Ampera® als Schutzazol.................................................................... 18 Abschlussbehandlung: Soleil® vs. Marktstandard........................................... 19 Produktverfügbarkeit zur T2-Behandlung.......................................................... 21 Die Lösung von T1–T3................................................................................................ 23 HERBIZIDE Wie entstehen Herbizidresistenzen?................................................................... 26 Wirkstoffklassen und aktuelles Resistenz-Risiko............................................... 28 Maßnahmenbündel zur Reduzierung des Resistenzrisikos........................30 Wuchstoffe und Resistenzvorsorge..................................................................... 32 Resistenzen konsequent begegnen ..................................................................34 Resistenzen vorbeugen............................................................................................ 41 BIORATIONALS Was sind eigentlich Biostimulanzien? ................................................................ 42 Was sind biologische Pflanzenschutzmittel?....................................................44 Der Hefepilz Aureobasidium p ullulans..............................................................45 Aureobasidium pullulans Isolat DSM 14940 und DSM 14941.........................46 Die Entwicklungsgeschichte von Aureobasidium pullulans.......................46 Botrytisbefall an E rdbeeren und Weinreben................................................... 47 Wirkmechanismus von Aureobasidium pullulans DSM 14940 u. DSM 14941........................................................................................... 48 Resistenz von Botrytis cinerea gegen c hemische Botrytizide................... 49 Anwendungsempfehlung Botector® im E rdbeeranbau und Weinbau..............................................................................................................50 Blossom Protect™ und Buffer Protect™ – Feuerbrandbekämpfung im Kernobst................................................................ 53 Blossom Protect™ – Lagerfäulebekämpfung im Kernobst...........................54
4 | Produkt-/Wirkstoffsituation Produkt- und Wirkstoffverfügbarkeit: Aktueller Stand Betrachtet man diese Auswertung nach Kleffmann aus dem Jahr 2019, so scheint es um die Vielfalt bzw. die Möglichkeit unterschiedlichste Wirkstoffgruppen und somit Wirkmecha nismen einsetzen zu können im deutschen Markt nicht schlecht bestellt zu sein. Speziell für die Bereiche Herbizide und Fungizide kann über die letzten 10 Jahre augenscheinlich ein signifikanter Anstieg an zur Verfügung stehenden Produkten beobachtet werden. Allerdings bestehen diese Produkte zunehmend aus unterschiedlichen Kombinationen bewährter, aber immer wieder vorkommender, Wirkstoffe bzw. Wirkmechanismen. Die Produktvielfalt nimmt vermeintlich zu, die Wirkstoffvielfalt jedoch faktisch ab. Anzahl beobachteter Produkte in amis® – nimmt tendenziell zu, ABER … ! 250 207 200 178 Anzahl Produkte 150 176 100 48 50 44 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Wachstumsregler, Herbizide, Fungizide, Sonstige, Insektizide Quelle: Kleffmann Panel; 2019
Produkt-/Wirkstoffsituation | 5 Das Sortiment an zugelassenen Wirkstoffen wird laut IVA auch zukünftig tendenziell immer kleiner werden. Für ein wirksames Resistenzmanage ment ist es unverzichtbar, dass der Landwirt auf eine hinreichend große Auswahl an Wirkmechanismen zugreifen kann, um die Wirksamkeit der selbigen auch nachhaltig absichern zu können. Weniger Wirkmechanismen –auf dem Acker wird’s langsam eng Herbizide Fungizide Insektizide Wirkstoffe 93 87 40 Wirkmechanismen Wirkmechanismen Wirkmechanismen Heute 24 47 21 Wirkmechanismen Wirkmechanismen Wirkmechanismen Nach 2020 23 40 18 Quelle: Dr. Manfred Hudetz, IVA-Jahrespressekonferenz 05.05.2020; Wirkmechanismen (Modes of Action) von Pflanzenschutzmitteln, die in Deutschland bei der Produktion von Lebens- und Futtermittel im Freiland noch zugelassen sind.
6 Fungizide Das Thema Fungizidresistenz ist allgegenwärtig und sie tritt bei den verschiedenen pilz lichen Erregern bundesweit unterschiedlich stark auf. Zudem schreitet der Wirkstoffverlust voran, da immer mehr Produkte/Wirkstoffe aus der Zulassung fallen. Wie steht es um die Verfügbarkeit der Wirkstoffe, wie ist die Resistenzgefährdung, wie lässt sich gegensteuern? Um möglichst die Wirkstoffe und deren Wirksamkeit langfristig zu schützen, ist daher ein überlegter und zielgenauer Einsatz der verfügbaren Fungizide sinnvoll.
8 | Fungizide | Einleitung Hauptkrankheiten des Getreides – Ertragsverluste im Weizen Die Übersicht zeigt, wie groß die zu erwartenden negativen Ertragseffekte einzelner Krankheiten im Weizen laut Literatur ausfallen können. Die signifikantesten Ertragsverluste sind hierbei von Septoria tritici, den Rostkrankheiten und Fusariosen zu befürchten. Gegen Ende der Saison spielen von den eben aufgeführten Krankheiten nur noch Braunrost und Fusarien eine wichtige Rolle hinsichtlich der Ertragsausbildung. Alle relevanten Krankheiten bzw. Krankheitskomplexe werden somit durch unser Ampera®, aber auch unser Soleil, vorzüglich abgedeckt. Eine herausragende Rostwirkung wird hierbei durch den jeweils ent haltenen Wirkstoff Tebuconazol erzielt. Gleiches gilt für die Bekämpfung der Fusariosen. Mit der Ergänzung einer zweiten Wirkstoffkomponente wird die jeweilige Wirksamkeit weiter optimiert. Im Soleil sind dies bei voller Aufwandmenge 200 g des innovativen Wirkstoffs Bromuconazol, im Ampera® 400 g der seltenen Aktivsubstanz Prochloraz. Beide Produkte entsprechen somit, nebst dem Wunsch an eine hervorragende Wirksamkeit, auch dem Anspruch nach mehr Wirkstoffvielfalt in der Spritzfolge! Ährenkrankheiten Fusarien −5–20 dt/ha Braunrost −5–40 dt/ha Gelbrost −5–25 dt/ha Blattkrankheiten Mehltau −5–10 dt/ha Septoria tr. −5–35 dt/ha Halmbasiskrankheiten Halmbruch −3–5 dt/ha Fusarien, Schwarzbeinigkeit Wurzelkrankheiten > widersprüchliche Angaben in der Literatur
Einleitung | Fungizide | 9 Witterungsbedingungen Welche Witterungsbedingungen begünstigen nun welche Krankheiten? Septoria tritici bevorzugt Temperaturen von 8 bis 20 °C und benötigt ca. 30 Stunden Blatt nässe. Dieser Wert ist allerdings nur ein Richtwert und steht im Zusammenhang mit den vorherrschenden Rahmenbedingungen. Gelbrost mag es, mit optimalen Infektionsbedin gungen um die 10 °C, deutlich kühler als z.B. Braunrost mit 15 bis 20 °C, weswegen der eine vermehrt früh und der andere eher spät in der Saison zum Zuge kommt. Halmbruch wie derum bevorzugt viel Feuchtigkeit von November bis Januar. Mehltau tritt am stärksten auf, wenn es vorwiegend feucht ist und Temperaturen ähnlich denen für Braunrost vorliegen. Im Gegensatz zu Braunrost ist für Mehltau intensive Sonneneinstrahlung aber eher ein Hindernis als ein zusätzlicher Antrieb. Bevorzugt feuchte Witterung; Besonders gefährdet sind Getreidebestände, die während einer Schlechtwetterperiode reifen Schwarzpilze Fusarium Erreger tritt besonders in regenreichen Som- mind. 30 Stunden Blattnässe Optimal > 20 °C bei mern auf; Blattfeuchte für Infektion muss mind. 6 ab BBCH 31 (8–20 °C) Septoria hoher Luftfeuchtigkeit; Stunden anhalten + optimale Bed. bei 20–25 °C nodorum Ab BBCH 61 und Septoria tritici zeitweise feucht Braunrost Frühjahr/Sommer Gelbrost Während warmer feucht & kühl (7–15 °C) Vegetationsperiode DTR-Blattdürre feucht, geringe Sonnenein- (nachts gerne etwas strahlung (15–22 °C) kühler bei 15°C) und Tau Mehltau Optimum 25 °C, Tau, gelegentlich Niederschlag Halmbruch Feuchter Standort November–Januar BBCH 29 30 31 32 35 40 49 51 59 61–69 71–92 Quelle: Informationen abgeändert nach pflanzenkrankheiten.ch
10 | Fungizide | Wirkstoffverfügbarkeit Fallbeispiel Fungizide Bei Zusammenzählung, der als septoriawirsam beschriebenen Fungizide, wird die Anzahl 46 erreicht. Fast 90 % dieser Produkte enthalten Wirk stoffe aus der Gruppe der DMI’S (Azole). Daraus wird erkenntlich, welche Bedeutung dieser Wirk stoffgruppe auch in den nächsten Jahren bei der Bekämpfung der Septoria tritici im Winterweizen zu kommen wird. Die Zahl 46 erscheint zunächst hoch und beruhigend, da sie doch erstmal signalisiert, dass ausreichend Wirkstoffe für ein sachgerechtes Resistenzmanagement zur Verfügung stehen. Auch die Zahl der 26 Produkte, die sich nur aus Wirkstof fen der DMI Gruppe aufbauen, lässt ein stabile und ausgewogene Bekämpfungssituation erwarten. Besonders dann, wenn man zu den DMI-Kombina tionsprodukten SDHI und Strobilurine dazu addiert. Übersicht zu den septoriawirksamen Getreidefungiziden (eigene Auswertung) Tab. 1: Produkte insgesamt Basis DMI (Azole) 46 Gruppe DMI 26 DMI + Strobi 4 DMI + SDHI 12 DMI + Strobi + SDHI 1 SDHI 1 Strobi + SDHI 1 Tab. 2: Anzahl Wirkstoffe DMI (Azol) Gruppe 9 SDHI Gruppe 4 Kontakt Gruppe 2 Auf den ersten Blick sticht der Wirkstoff Prothioco nazol heraus. Dieser Wirkstoff steht in 17 Solo- oder Fertigprodukten am häufigsten zur Verfügung. Die Marktzahlen bestätigen den intensiven Einsatz des Bei näherer Betrachtung der Tabellen 1 und 2, müssen Prothioconazols in allen wichtigen Einsatzterminen. wir allerdings feststellen, dass die 46 Produkte mit DMI Der ebenfalls sehr stark genutzte Wirkstoff Epoxi Wirkstoffen nur auf 9 Einzelwirkstoffen aufbauen, die conazol läuft 2021 aus und wird nicht weiter zur sich in den unterschiedlichsten Kombinationen mit Verfügung stehen. Seine Nachfolge wird vermutlich anderen DMI oder mit SDHI und Strobilurinen unter Mefentrifluconazol antreten, das aktuell eine gute schiedlich oft wiederfinden. Das verschlechtert die Leistung bringt und deshalb vermutlich schnell Situation für einen regelmäßigen Wirkstoffwechsel übernutzt werden wird. Vor allen im Anwendungs und das damit verbundene Resistenzmanagement segment T2 ist das zu erwarten. Der Wirkstoff deutlich. Dies wird in Tabelle 3 dargestellt. Tebuconazol tritt achtmal in der Aufzählung auf.
Wirkstoffverfügbarkeit | Fungizide | 11 Tab. 3: Anzahl Produkte mit Wirkstoff DMI (Azol) Gruppe SDHI Gruppe Kontakt Gruppe Prothioconazol 17 Fluxapyroxad 5 Folpet 500 1 Epoxiconazol 8 Bixafen 4 Mancozeb 2 Tebuconazol 8 Fluopyram 1 Mefentrifluconazol 3 Benzovindiflupyr 2 Metconazol 3 Prochloraz 3 Cyproconazol 2 Difenoconazol 1 Bromuconazol 1 Dieser wird häufig gegen Rostarten eingesetzt. Bei Tab. 4: Übersicht zu den septoriawirksamen Fungizid-Packs (eigene Auswertung) den Rostkrankheiten ist die Resistenzsituation aber unkritisch, da weder bei den DMI‘s, noch bei den insgesamt 9 SDHI oder strobilurinen Resistenzen vorliegen. Basis Prothioconazol 5 Basis Mefentrifluconazol 3 Basis Metconazol 1 Die Tabelle 4 beschreibt die Situation im Bereich der septoriawirksamen Fungizid-Packs. Diese Packs werden vom Landwirt im Westentlichen für das T2 Segment genutzt. In diesem Segment werden ca. betroffen. Auch hier finden sich das Prothioconazol 50 % der Fungizide eingesetzt, weswegen die hier und das Mefentrifluconazol mehrfach wieder eingesetzten Wirkstoffe überproportional genutzt und im Zusammenspiel mit der Bedeutung dieses und zum Teil „übernutzt“ werden. Da die SDHI Marksegmentes ergibt sich eine starke Nutzung/ Wirkstoffe in der Regel in der Spritzfolge nur einmal Übernutzung weniger Wirkstoffe. In Zukunft werden empfohlen und eingesetzt werden, sind nicht sie, hier neue Ansätze für ein nachhaltiges Resistenz sondern vor allem die Wirkstoffe aus DMI Gruppe management benötigt werden. Der Einsatz des Hauptmarktsegmente (Weizen und Triticale) Ca. 50–60 % Ca. 25–30 % Ca. 20–30 % Marktvolumen Marktvolumen Marktvolumen (Azole + SDHI + (Azole, Kontakt) (Azole, ev. SDHI) Strobilurin + Kontakt) T1 Segment T2 Segment T3 Segment BBCH 21 25 29 30 31 32 37 39 49 51 59 61–69 71–92
12 | Fungizide | Wirkstoffverfügbarkeit Wirkstoffs Prochloraz kann hier wichtige Alternative Aus diesem Grund bieten der im Ampera enthaltene darstellen. seltene Wirkstoff Prochloraz sowie das unver brauchte Bromuconazol im Soleil – beides Azole Wir empfehlen deswegen sowohl zum T1- als – die absolut notwendige Abwechslung beim auch zum T2-Termin den Einsatz unseres „Schutz- Fungizideinsatz im Weizen. Hierbei nimmt Prochlo azols“ Ampera . ® raz in der Gruppe der Azole eine wichtige Sonder Da die größten Azol-Produkte vielmals in T1, T2 oder stellung ein und wirkt zum Beispiel auch gegen T3 zum Einsatz kommen, fällt auf, dass die einge Septoria-Stämme, die durch andere Azole nicht setzte Wirkstoffvielfalt überschaubar ist. Wenige mehr hinreichend gut abgedeckt werden. Ähnli Produkte decken mehr als 70 % des Azol-Marktes ches gilt für Soleil, dessen Wirkstoff Bromuconazol ab. Unter Berücksichtigung, dass in praktisch jedem eine hervorragende Alternative für die Abschluss Produkt oder Pack Azole enthalten sind, kann man behandlung darstellt. Soleil und Ampera sollten aus guten Gewissens davon sprechen, dass die Wirk diesem Grund unbedingt dort zum Einsatz kommen, stoffgruppe der Azole das Rückgrat einer jeden wo Prothioconazol- oder Epoxiconazol-haltige Behandlungsstrategie bilden! Aus diesem Grund ist Produkte zu häufig zum Einsatz gekommen sind! So auch für die Gruppe der am meisten eingesetzten leil bietet eine vorzügliche Wirkung gegen alle zur Azole wichtig, die Wirkung zu schützen und die Abschlussbehandlung relevanten Krankheiten und Wirkstoffvielfalt zu erhalten. Top-Fusarium-Absicherung auf höchsten Niveau der DON-Reduzierung zu einem sehr attraktiven Preis. Empfehlung 1,2 l/ha 1,2 l/ha Ampera® 1,2 l/ha Ampera® + Partner Soleil® T1 Segment T2 Segment T3 Segment BBCH 29 30 31 32 37 39 49 51 59 61–69 71–92
Wirkstoffverfügbarkeit | Fungizide | 13 Azol-Mischungen in England seit drei Jahren mit Erfolg im Einsatz Die Anwendung eines Azol-Wirkstoffes selektiert bekanntlich einseitig bestimmte Erreger- Typen. Zudem fallen jetzt einige bekannte Wirkstoffe weg. Gegensteuern kann man hierbei u. a. durch den Einsatz unterschiedlicher Azole in der Spritzfolge oder durch Azol-Mi schungen. Dabei kommt der Verwendung von unverbrauchten Azolen wie Prochloraz im Ampera® und Bromuconazol in Soleil® eine besondere Bedeutung zu. So ist beispielsweise Prochloraz im Gegensatz zu anderen Azolen weniger vom Shifting betroffen. Ergebnisse aus England belegen den Bedarf und den positiven Effekt des Einsatzes von Azol-Mischun gen im Hinblick auf die Effektivität gegen Septoria tritici und bei der Mykotoxinreduktion. Wirksamkeitsverluste von Azolen gegenüber Septoria tritici Aus diesem Grund werden in England (2001 – 2019) in England bereits Azol- Mischungen in einer Spritze und 100 natürlich ein alternierender Azol-Einsatz empfohlen 80 Kontrolle in % 60 40 20 0 2001 2004 2007 2010 2013 2016 2019 Größtes Azol Zweitgrößtes Azol Quelle: AHDB; 2019 Positivere Einfluss der Azolfertigmischung in Soleil® auf die Mykotoxin-Reduktion 3500 3000 Und das bringt der c c Einsatz von Soleil® in England! DON-Gehalt 2500 1500 b 1000 500 a 0 unbehandelt Proline Unizeb Gold Soleil® Gesetzliche Höchstwert für DON-Gehalt in Weizen für den menschlichen Verzehr = 1.250 µg DON/kg Quelle: AHDB; 2019
14 | Fungizide | Wirkstoffvielfalt Resistenzsituation und -management Azole haben ein mittleres bis hohes Resistenzrisiko, zunehmendes Azol-Shifting und abnehmende Wirkung gegen Septoria. Prochloraz bildet hier eine Ausnahme, da es im Gegensatz zu den Triazolen nicht in diesem Maße vom Azol-Shifting betroffen ist. Auch die Beratung unterstützt die Strategie Empfehlungen zum Resistenzmanagement des Einsatzes von A zolmischungen, (Septoria tritici, Ramularia, Netzflecken, Mehltau) sowie den alternierenden Einsatz von seltenen Azolen wie Prochloraz oder Bromuconazol › Carboxamide nur einmal innerhalb der Gesamtstrategie › Carboxamide und Strobilurine immer in Mischung mit Wirkstoffen einer anderen Gruppe einsetzen › Die breite Wirkstoffpalette der verschiedenen Azole nutzen › Auch Azole mischen, in der Summe sollte eine hohe Aufwandmenge eingesetzt werden › Kurativleistung der Carboxamide und Azole nicht ausreizen. Septoria möglichst vor Niederschlägen bekämpfen › Multisite Wirkstoffe wie Folpet und Mancozeb* besonders für frühe Behandlung (Septoria tritici) einsetzten, Wetterprognose nutzen – vor Niederschlägen (Infektionen) behandeln *Auch der Wirkstoff Mancozeb wird dieses Jahr zum letzten Mal zur Verfügung stehen Quelle: Ratgeber Pflanzenbau und Pflanzenschutz, Ausgabe 2018, Landwirtschaftskammer NRW, Seite 278 Wer clever Azole kombiniert Sonderstellung von Prochloraz (Ampera®) und erzielt eine bessere Wirkung und schützt andere Wirkstoff- Bromuconazol (Soleil ) ® gruppen wie Carboxamide besser! Resistenzgefährdung der Azole WIRKSTOFFE Mutationen Epoxiconazol Prothioconazol Metconazol Tebuconazol Prochloraz V136A A379C I381V S524T D134G Einfluss der eingesetzten Azol-Wirkstoffe auf das Auftreten und die Ausbreitung von CYP51-Mutationen bei Septoria tritici Quelle: Dr. Bernd Rodemann, DLG Mitteilungen 02/2017
Wirkstoffvielfalt | Fungizide | 15 Umfrage zeigt: 80 % der Anwender vertrauen Ampera® Zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten in Getreide können immer weniger Fungizide verwen det werden. Verfügbare Mittel zeigen zudem nicht die erwartete Wirkung. Laut Umfrage bei Landwirten war die große Mehrheit der Befragten mit der Wirkung von Ampera® – einer Kombination von Tebuconazol und dem seltenen Wirkstoff Prochloraz – mehr als zufrieden. 80 % würden das Produkt bewusst wieder in der nächsten Saison zur Krankheitsbekämp fung in Getreide einsetzen. Hierbei handelt es sich jeweils um den besten bzw. den zweit besten Wert der hier aufgeführten größten 20 Produkte im Markt. Wer sich für Ampera® entschei- det tut dies bewusst, ist zufrieden und wird es wieder tun!!! Waren Sie zufrieden und werden Sie das Produkt nächstes Jahr wieder einsetzen? 100 80 Antworthäufigkeit 60 40 20 0 ® s® 0 ra ur r ro s ic ro ris ti lo r ic ti le x ro r s a o liu a ra p p ria 25 ss ip riu a lic sE ex sa Xp Xp si d g b rO O Ta e p a O ta Ve Tr Ce Ru ur Fo O o tu d p ra Ca Cl ra 5 ta a ut Pr A m uc a 28 sE M ut sc is p El A b m p In tu y A Te In a A a yw El Sk n ja n nein n wahrscheinlich n nicht wahrscheinlich n keine Antwort Quelle: Kleffmann 2019
16 | Fungizide | Produkte zur T1-Behandlung Produktpass Wirkstoffe 267 g/l Prochloraz, 133 g/l Tebuconazol Formulierung EC (Emulsionskonzentrat) Kulturen Raps, Weizen, Roggen, Triticale Wirkungsspektrum Raps: Standfestigkeit BBCH: 16–29 Weizen: Braunrost BBCH: 30–69; Echter Mehltau; Septoria-Blattdürre BBCH: 30–61; Fusarium-Arten BBCH: 61–69 Roggen: Braunrost, Blattfleckenkrankheit; Echter Mehltau BBCH: 30–61 Triticale: Braunrost; Echter Mehltau; Septoria-Arten BBCH: 30–61 Aufwandmenge 1,5 l/ha in 200–400 l/ha Wasser Anzahl Anwendungen In der Kultur bzw. je Jahr: 2; In der Anwendung max. 2 außer für Standfestigkeit (Raps) + gegen Fusarium-Arten (Weizen) max. 1 Wesentliche Auflagen NW468, NW605-1, NW606, NW701 (gilt nicht für die Anwendung gegen Fusarium-Arten in Winterweizen) Gebinde 2 × 10 l im Umkarton
Produkte zur T1-Behandlung | Fungizide | 17 T1-Behandlungen im Vergleich gegen Gelbrost Ernte 2019, Carolinensiel (NI), Winterweizen (Benchmark) Datum 30.04.2019 T1 04.06.2019 T2 BBCH 32 je ha 51–55 je ha 1 unbehandelte Kontrolle * 2 Ampera® 1,5 * Azbany® 1 3 VGM A 0,8 Ampera® 1,5 Azbany® 1 4 Soleil® 1 Ampera® 1,5 Vegas 0,2 Azbany® 1 5 Ampera® 1 Ampera® 1,5 Vegas 0,2 Azbany® 1 6 Ampera® 1,2 Ampera® 1,5 Azbany® 1 7 Ampera® 1,2 VGM B 1 VGM C 1,5 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Gelbrost Befall in % (53 DA-A, 18 DA-B) n F-1 n F (* F-2 Blatt „tot“ – Differenzierung der Krankheiten nicht mehr möglich) In dem 2019 durchgeführten T1-Versuch war auf Grund einer sehr trockenen Witterung kein hoher Befallsdruck durch Septoria tritici vorhanden. Um den Monatswechsel Mai/Juni fand eine Gelbrost-Infektion statt. Diese Infektion war der Haupterreger. Die Boniturwerte zeigten eindeutige Differenzierungen bei Gelbrost. Alle behandelten Varianten waren signifikant ertragsstärker als die Kontrolle. Der Gelbrostbefall war zum T2 Termin bereits weit fortgeschritten und konnte durch die alleinige, späte Behandlung in Variante 2 nicht mehr beseitigt oder kontrolliert werden. In solchen Situation ist eine T1 Vorlage unabdingbar und Ampera® zeigt in den Var. 5–7 seine Leistungsfähigkeit. Phytotox trat zu keiner Zeit auf. T1-Behandlung im Vergleich Ernte 2019, Carolinensiel (NI), Winterweizen (Benchmark) T1-Behandlung: Ertragssteigerung: + 20–30 dt/ha Datum 30.04.2019 T1 04.06.2019 T2 BBCH 32 je ha 51–55 je ha 1 unbehandelte Kontrolle 2 Ampera® 1,5 Azbany® 1 3 VGM A 0,8 Ampera® 1,5 Azbany® 1 4 Soleil® 1 Ampera® 1,5 Vegas 0,2 Azbany® 1 5 Ampera® 1 Ampera® 1,5 Vegas 0,2 Azbany® 1 6 Ampera® 1,2 Ampera® 1,5 Azbany® 1 7 Ampera® 1,2 VGM B 1 VGM C 1,5 0 20 40 60 80 100 Ertrag dt/ha
18 | Fungizide | Produkte zur T1-Behandlung Vorteil von Ampera® als Schutzazol › Prochloraz Baustein (PCZ inside) wichtig für schwerbekämpfbare Septoria Stämme › beste Prochloraz-Formulierung am Markt › sehr gute Abstandsauflagen › sehr gute Wirkung zum frühen Termin auf die Halmbasis › rundum Sicherheit auf alle relevanten Weizenkrankheiten › spritzen Sie einmal im Weizen Prochloraz in Form von Ampera zu jeder Zeit von T0 bis T3 › Ampera® als Schutzazol schützt Carboxamide und andere Azole Schlussfolgerung: Über viele Jahre mit Ampera® Geld verdienen, planen Sie es fest ein. Ampera®: Fungizidbehandlung in Weizen in T1 1,5 l/ha Ampera® BBCH 21 25 29 30 31 32 37 39 49 51 59 61–69 71–92 n Halmbruchkrankheit n Echter Mehltau n Septoria-Blattdürre n Gelbrost n Braunrost Quelle: Eigene Erfahrungen Septoria tritici Echter Mehltau Halmbruchkrankheit Gelbrost Braunrost
Abschlussbehandlung | Fungizide | 19 Soleil® vs. Marktstandard Die Vorteile von Soleil® liegen in der hervorragenden Wirkung auf alle relevanten spätauf tretenden Blattkrankheiten und Ährenkrankheiten wie z. B. Braunrost und Septoria nodorum sowie seinen qualitätsabsichernden Effekt. Dargestellt auf dieser Seite sind vier Behand lungen, die über die letzten sechs Jahre in unseren T3-Versuchen enthalten waren. Im Mittel konnte ein Ertragseffekt von +15 % erzielt werden, was +12 dt/ha entsprach. Die Leistung unseres Soleil® lag damit an der Spitze des Marktes. Auch die DON-Gehalte konnten auf den „Risikoflächen“ sicher um über 75 % nach unten reguliert werden und übertrafen in keinem Fall die erlaubte Höchstmenge von 1,25 mg DON/kg unverarbeitetes Getreide. Auch diesbezüglich konnte somit eine Leistung auf Augenhöhe mit dem größten Produkt in diesem Segment erreicht werden. Spannend war zudem, dass Mischungen mit dem Marktstandard in unseren Versuchen die Lösung des Wettbewerbs zum einen um größer 15 % günstiger machten und zum anderen sogar zu einer weiteren geringfügigen Verbesserung der durchschnittlichen Ertragsleistung führten. Am deutlichsten wird der hervorragende Kosten/ Nutzen-Effekt von Soleil®, wenn man es bei voller zugelassener Aufwandmenge vergleicht. Hier war es bei entsprechender Wirksamkeit 2019 über 20 €/ ha günstiger! (Kleffmann) Fazit: Soleil® ist eine Bank für die Abschlussbehandlung und wie folgt empfohlen. Soleil® – bester Abschluss im Weizen Ernte 2014–2019, Zusammenfassung, n = 15 Bis zu 100 3,5 20 €/Hektar sparen 90 + 15 % 3,0 80 70 2,5 DON-Gehalt mg/kg Ertrag dt/ha 60 2,0 50 1,5 40 Höchstmenge DON 1,25 mg/kg 30 unverarbeitetes Getreide 1,0 20 0,5 10 0 0,0 Kontrolle VGM 2,5 l/ha Soleil® 1,2 l/ha Soleil® 1 l/ha + VGM 1 l/ha Behandlungskosten nach Kleffmann bei voller AWM (2019): ca. 45 €/ha ca. 24 €/ha ca. 38 €/ha Bei durchschnittlich eingesetzter AWM 2019: ca. 26 €/ha ca. 22 €/ha k.A. n Ertrag dt/ ha n DON-Gehalt mg/ kg
20 | Fungizide | Abschlussbehandlung Für eine gezielte Fusariumbekämpfung inklusive DON-Wert-Reduktion und somit Qualitäts absicherung empfehlen wir: 1,2 l/ha Soleil® ab BBCH 61. Idealerweise wird diese Behandlung beim Erscheinen der ersten Staubbeutel, kurz vor oder wenige Tage nach auftretenden Niederschlägen, durchgeführt. Abschlussbehandlung Soleil® – Der wirtschaftliche Rundumschutz Gezielte Fusariumbehandlung BBCH 61 1,2 l/ha Abschlußbehandlung von BBCH 55–61 Soleil® BBCH 21 25 29 30 31 32 37 39 49 51 59 61–69 71–92 n Braunrost n Septoria nodorum n Schwarzepilze n Septoria-Blattdürre n Fusarium Gezielte Fusariumbekämpfung Quelle: Eigene Erfahrungen › bestes Preisleistungsverhältnis › aktiver Wirkstoffwechsel › sehr stark gegen Fusarium, Roste und Schwärzepilze für ein gold- gelbes Korn Sie brauchen nur Soleil® und Ihr Getreide verkauft sich wie von selbst.
Produkte zur T2-Behandlung | Fungizide | 21 Produktverfügbarkeit zur T2-Behandlung Mit ein bis zwei gezielten Behandlungen lässt sich das Getreide je nach vorherrschender Befallssituation gegen alle wichtigen Krankheiten schützen. Manchmal sind auch Drei fachbehandlungen ökonomisch sinnvoll. Aufgrund des zuvor beschriebenen Wirkstoff schwundes stellt sich oft die Frage, auf welche Produkte/Wirkstoffe der Landwirt gerade im T2-Segment (BBCH 37–59) zurückgreifen kann. Verkompliziert wird die Gemengelage durch die Tatsache, dass die in den SDHI-Fungiziden vorherrschend enthaltenen Azole in vielen Fällen zusätzlich in wichtigen T1- bzw. T3-Fungizidlösungen enthalten sind. T2 Applikationen spiegeln in Summe etwas mehr als 50 % des Getreidefungizidmarktes wider 41 % 40 % T3 9% T1 + 12 % T2 2018 48 % 2019 50 % n SDHI n AZOL n Rest Quelle: Kleffmann Panel; 2019 Die 20 größten Fungizide nach Umsatz 45 Lediglich sechs der zwanzig 40 Mischungen aus Orius® + größten Fungizide enthielten Prothioconazol 35 in 2020 nicht einen derhaben beiden aufgrund des Oriu Umsatz in Mio. € Formulierungseffektes 30 Wirkstoffe Prothioconazol in vielen Versuchen/Situaltio 25 die Nase vorn vs. Prosar oder Epoxiconazol (Produkte 20 orange/blau). Allerdings wird 15 es von diesen sechs Produk 10 ten/Lösungen in 2021 nur noch 5 zwei geben (Ampera® und 0 reine Tebuconazole, wie ro pi Op ra ® ic Ca is El alo Er ra ist pti Ad pti Pr ar ro Ad us 28 ax + ym ro ist ara to Fo ti 35 ur o Di ck Ta t Cr a o an Orius®). p Xp sir sp Am Xpr ed ss r 2 lic E ex sa S p + Pa Am a O O O t i am am uris pe p la O Am p ex Era 5 X at tus El wa Cer a o ar ar on ti tC cr a As pu us y In ia El Ch g y Av ar Se Sk at n 2018 n 2019 n 2020 Quelle: Kleffmann Panel; 2019
22 | Fungizide | Produkte zur T2-Behandlung Ampera® auch ein starker und notwendiger Partner zu SDHI-Fungiziden in T2 › Ampera® als Schutzazol nutzen in Tankmischung mit SDHI Produkten › Ampera® als Wechselazol nutzen um andere Azole zu entlasten › möglischst viele Wirkstoffe nachhaltig nutzen und erhalten T2-Empfehlung Prochloraz Solo-SDHI Resistenz- + 1,5 l/ha Ampera®* brecher + SDHI-Produkt BBCH 21 25 29 30 31 32 37 39 49 51 59 61–69 71–92 n Septoria-Blattdürre n Gelbrost n Braunrost n Echte Fusarien *Ampera® darf nur 2 × pro Jahr und Kultur eingesetzt werden Quelle: Eigene Erfahrungen
Die Lösung von T1–T3 | Fungizide | 23 Die Lösung von T1–T3 Ampera® & Soleil® Ampera® & Soleil® Ampera® & Soleil® Gegen alle relevanten Mit dem Wirkstoffen Prochloraz Wirtschaftlich spannender Blattkrankheiten zum emp und Bromuconazol mehr Ab Rundumschutz inklusive fohlenen Einsatztermin sowie wechslung in die S pritzfolge Wirkstoff- und somit für eine hervorragende bringen! Wirksamkeitsabsicherung DON-Reduktion! Zusammengefasst bedeutet dies: › Mit Ampera® und Soleil® kann man dank seltener Azole mehr Abwechslung in die Spritzfol ge bringen anstatt immer wieder die gleichen Azole über die Saison hinweg einzusetzen! › Soleil zeigt eine technische Wirksamkeit gegen alle relevanten späten Blattkrankheiten wie z. B. Septoria nodorum & Braunrost auf Niveau der aktuellen Marktstandards. Gleiches gilt für seine Leistung gegen Fusarium & hinsichtlich seiner DON-Reduktion! › Ampera® passt im Prinzip immer und sollte mindestens 1 × in der Saison zum Einsatz kommen. › Bei beiden handelt es sich um höchst interessante Produkte, die sowohl im solo-Einsatz als auch in Mischungen mit anderen Produkten eine wirtschaftlich spannende Alternative darstellen!
24 Herbizide Die Wirkung von einigen Herbizidgruppen lässt zunehmend nach, zahlreiche Wirkstoff gruppen und zunehmende Unkrautarten sind betroffen. Durch einseitigen Selektionsdruck entstehen schnell und unwideruflich Resistenzen. Neue Herbizide und Wirkstoffgruppen sind nicht in Sicht, daher ist ein Umdenken der Praxis in längerfristige „Wirkstoffplanungen“ zwingend erforderlich, um Herbizidresistenzen mittel fristig zu vermeiden und nachhaltig Ackerbau betreiben zu können.
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26 | Herbizide | Einleitung Wie entstehen Herbizidresistenzen? Immer mehr Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen unterliegen einem erhöhten Resistenzrisiko, insbesondere Wirkstoffe der HRAC-Gruppe (Herbicide Resistance Action Committee) A und B beziehungsweise WSSA-Code (Weed Science Society of America) 1 und 2 sind Resistenz- gefährdet. Grundsätzlich sind zwei Resistenarten zu unterscheiden: Target-Size-Resistenz: Herbizide Wirkstoffe wirken auf zellulärer Ebene in den Zielunkräutern. Ein Großteil der Wirk stoffe agiert an bestimmten Anknüpfungspunkten, auch Rezeptoren genannt. Durch eine spontane Mutation des Rezeptors, kann der Wirkstoff nicht mehr andocken. Der Rezeptor hat sich durch die Mutation chemisch-strukturell verändert. Man kann es sich wie das Schlüs sel-Schloss-Prinzip vorstellen: Der gleichgebliebene Schlüssel, in dem Fall der Wirkstoff, passt nicht mehr in das neu gebildete Schloss, demnach dem Rezeptor. Dadurch verlieren auch andere Wirkstoffe der gleichen Gruppe ihre Wirksamkeit. Werden Maßnahmen des integrierten Pflanzenbaus vernachlässigt (u. a. der Wirkstoff wechsel oder eine breitere Fruchtfolge mit Sommerungen) dominieren Unkräuter mit ausgeprägter Mutation gegenüber Unkräutern ohne ausgeprägte Mutation in Platz- und Nährstoffkonkurrenz. Behandlung mit dem gleichen Wirkstoff 1. bis 2. Jahr 3. bis 4. Jahr Nach mehreren Jahren ohne Wirkstoffwechsel
Einleitung | Herbizide | 27 Der Einsatz des selben Wirkstoffes fördert die Ausbreitung der somit entstandenen resis tenten Unkräuter. Viele der verfügbaren Herbizide verhindern die Synthese essenzieller Enzyme, so zum Beispiel ALS- (Acetolactatsynthase) Hemmer. Ist an der Bildung der ver zweigtkettigen Aminosäuren (BCAA) Leucin, Isoleucin und Valin beteiligt. Durch ALS-Hemmer wird die Bildung der BCAA verhindert. Nach dem Stand der aktuellen Forschung geht man davon aus, dass dieser Prozess in den Chloroplasten stattfindet. Die BCAA’s können nur von Pflanzen oder anderen autotrophen Lebewesen synthetisiert werden. Selbst mit hohen Aufwandmengen werden bei einer Targetsize-Resistenz an den Rezeptoren der Acetolac tatsynthase keine Bekämpfungserfolge erzielt. Metabolische Resistenz: Dabei handelt es sich um ein deutlich komplexeres Phänomen im Vergleich zur Targetsize- Resistenz. Einzelne Pflanzen- oder Pflanzenpopulationen sind in der Lage die Wirkstoffe in unschädliche Abbauprodukte zu metabolisieren. Dieser Prozess der Resistenzentste hung läuft schleichend ab. Zunächst treten einzelne Probleme auf, die jedoch mit der Zeit zunehmen. Kreuzresistenz: Der Begriff der Kreuzresistenz beschreibt im eigentlichen Sinne keine eigene Art der Re sistenzentstehung. Sowohl bei der Target-Site-Resistenz als auch bei der metabolischen Resistenz können Kreuzresistenzen auftreten. Eine Kreuzresistenz liegt vor, wenn die Bio typen einer Population gegen zwei oder mehr Wirkstoffe resistent sind, wobei die Resistenz auf dem gleichen Mechanismus beruht. Dagegen wird von multipler Resistenz gesprochen, wenn die Biotypen einer Population zwei oder mehr unterschiedliche Resistenzmechanis men besitzen.
28 | Herbizide | Resistenzsituation Wirkstoffklassen und aktuelles Resistenz-Risiko Acker-Fuchsschwanz ist deutschlandweit eine am meisten vorkommende Ungrasart mit Resistenzen gegen Wirkstoffgruppen. Auch beim Problemungras Gemeiner Windhalm haben sich Resistenzen gegen ALS-Herbizide entwickelt. Teilweise konnten Resistenzen beim Gemeinen Windhalm gegen ACC-Hemmer nachgewiesen werden. Mutationen in Weidelgras-Arten treten regional gegenüber verschiedenen blattaktiven Herbiziden (HRAC A und B/ WSSA-Code 1 und 2) auf. Resistenzen in der Tauben Trespe gegen Propoxycarbazone-Sodium Resistenzen in 2017 Gewöhnlicher Vogelmiere Resistenzen im Deutschen gegen Thifensulfuron-Methyl, Weidelgras gegen Amidosulfuron, Trifusulfuron Iodosulfuron, Pinoxaden … 2011 (ALS und ACC-ase Inhibitatoren) 2008 2001 Resistenzen im Ackerfuchschwanz gegen Flupyrsulfuron- Resistenzen im 1997 Methyl-Sodium Windhalm gegen (ALS-Inhibitor) Isoproturon 1983 Resistenzen im Ackerfuchsschwanz gegen Feonxaprop- P-Ethyl (ACC-Ase Inhibitor) http://www.weedscience.org/Pages/filter.aspx
Resistenzsituation | Herbizide | 29 Verfügbarkeit und Anwendung der Wirkungsklassen: Verteilung der Produkte nach HRAC Klasse Eingesetzte Produktgruppe [Anteil nach Gruppe] nach SDA* in ha 14 % 40 % 40 % 61 % 25 % 17 % ACCase Hemmer ACCase Hemmer + mind. 1 weiterer Wirkstoff ausschließlich Wirkstoffe außerhalb HRAC A/B/ WSSA-Code 1 und 2 *SDA = Einsatzfläche in ha Zur visuellen Darstellung der Belastung und des Einsatzes der Herbizide in HRAC-Gruppe A und B beziehungsweise WSSA-Code 1 und 2 sind die oben dargestellten Tortendiagramme abgebildet. Kategorisiert wurden die zur Verfügung stehenden Herbizide für Getreide kulturen nach HRAC-Gruppe A & B (WSSA-Code 1 und 2) in hellgrün, Wirkstoffgruppe HRAC A und B sowie einen weiteren Wirkstoff außerhalb dieser in dunkelgrün, sowie ausschließlich Produkte außerhalb der Gruppe HRAC A und B in gelb. Das rechte Tortendiagramm repräsentiert die gruppierten Produkte nach tatsächlicher Einsatzfläche. Es wird deutlich, dass 40 Prozent der zur Verfügung stehenden Produkte auf 61 Prozent der Fläche landen, sowie Produkte, die ausschließlich Wirkstoffe außerhalb der HRAC Gruppe A und B ausmachen, 40 Prozent der Produkte nach Anzahl entsprechen, jedoch nur 14 Prozent auf der mit Herbiziden behandelten Flächen landen. Natürlich ist hierbei zu beachten, dass manche Wirkungsspektren nur bestimmten Anwendungsgrün den zuzuordnen sind und nicht alle Wirkungsgruppen sich gegenseitig substituieren lassen. ACCase-Hemmer, in der Regel als gräserbekämpfende Produkte bekannt, lassen sich bei spielsweise nicht durch Produkte der HRAC Gruppe O ersetzen. Fokus dieser Abbildung ist lediglich die derzeitige Situation und die Notwendigkeit mit einer Herbizidstrategie einige Wirkungsgruppen zur nachhaltigen und langfristigen Nutzung zu entlasten.
30 | Herbizide | Resistenzmanagement Maßnahmenbündel zur Reduzierung des Resistenzrisikos Neben dem regelmäßigen Wirkstoffwechsel über die Fruchtfolge sind weitere flankierende Maßnahmen erforderlich, ohne die eine effektive Resistenzvermeidung auf lange Sicht kaum möglich sein wird. Vermeidungsstrategien sind wie eine Risikoversicherung zu sehen. Es gibt mittlerweile zahlreiche Untersuchungen, die eine Verminderung des Deckungs beitrages in Getreide bei einer etablierten Resistenz zwischen 40–70 % schätzen. Die möglichen Ertragsverluste durch die Konkurrenz von resistenten Ungräsern und Unkräutern können schnell 10–50 % betragen, je nach Ertragspotenzial des Standortes und Intensität bei Düngung und Pflanzenschutz. Bei den folgenden Empfehlungen handelt es sich um Vorschläge für Pflanzenbaumaßnah men, die besonders effektiv sind, wenn sie mit einander kombiniert werden können. Es lohnt sich langfristig im Rahmen des gesamten Betriebserfolges, auch auf den ersten Blick um ständliche oder weniger wirtschaftliche Maßnahmen in den Betriebsablauf zu integrieren. Maßnahmen im Resistenzmanagement Fruchtfolge Vielfältig, Wechsel von Winter- & Sommerung Bodenbearbeitung Konventionell, wendend Saatbett einige Wochen vor Saattermin vorbereiten um Falsches Saatbeet Keimung der Samenunkräuter anzuregen Mechanisch, Konkurrenzkraft der Sorte, Saatstärke, Unkrautbekämpfung Bestandesdichte, Chemischer PS Herbizidmischungen in Spritzfolge Wirkmechanismen wechseln oder unterstützen Keine Reduzierung der Aufwandmenge unter schwierigen Integriertes Management (so wenig wie möglich, so viel wie nötig) Bedingungen Angepasster Aussaattermin Wie handelt der Landwirt? Aus der nachfolgend dargestellten Abbildung geht hervor, dass fast 90 % der Landwirte einen Wechsel der Wirkmechanismen innerhalb der Fruchtfolge umsetzen. Die Wirksam keit dieser Maßnahme wird jedoch nur mit 7,3 von maximal 10 Punkten bewertet. Innerhalb der Kultur wechseln nur ca. ²⁄³ der befragten Landwirte Produkte mit unterschiedlichen Wirkmechanismen, obwohl mit einer Gewichtung von 8,2 dieser Maßnahme eine größere Bedeutung zugeschrieben wird. Daraus wird deutlich, dass die befragten Landwirte den Wechsel innerhalb einer Fruchtfolge planen, jedoch in den einzelnen Kulturen oftmals den bewährten Wirkstoff nutzen. Als eines der Hauptargumente wurde der mit höheren Kosten verbundene Wechsel bezeichnet. Deutlich wird jedoch, dass den befragten Landwirten die Problematik bekannt ist und keine Maßnahme auf sich allein gestellt Resistenzen vorbeugen kann. Es ist zwingend notwendig eine nachhaltige Kontrolle der Unkräuter sicher zu stellen.
Resistenzmanagement | Herbizide | 31 Welche Maßnahmen werden getroffen? 100 10 Mittlere Bewertung der Wirksamkeit Anteil der Landwirte, die die 90 9 Maßnahme anwenden (%) 80 8 70 7 60 6 50 5 40 4 30 3 20 2 10 1 0 0 Wechsel der Wirk- Applikation Einsatz von Glyphosat- Wendende Fruchtfolge Fruchtfolge Anbau Spätere mechanismen bei den der maximal Vorauflauf- einsatz Boden- mit Wechsel mit Wechsel von Aussaattermine eingesetzten Herbiziden zugelassenen herbiziden vor der Saat bearbeitung von von Winterungen Zwischen- bei Herbizid- Blatt- und und früchten Wintergetreide innerhalb innerhalb aufwandmenge Halmfrüchten Sommerungen der Kultur der Fruchtfolge innerhalb von innerhalb von 5 Jahren 5 Jahren n Prozentualer Anteil der Landwirte die, die Maßnahme anwenden (Mehrfachnennung möglich) n Mittlere Bewertung der Wirksamkeit der Masnahme (Skala von 1 bis 10, 1 = nicht wirksam; 10 = sehr wirksam) Quelle: Ulber, L. (2018): Herbizidresistenz auf deutschen Betrieben: Wie schätzen Landwirte das Resistenzrisiko und die Wirksamkeit von Anti-Resistenzstrategien ein?, 28. Deutsche Arbeitsbesprechung über Fragen der Unkrautbio logie und -bekämpfung, 27.02.–01.03.2018 in Braunschweig Wichtig: Der Wechsel von Wirkstoffen allein beugt der Resistenzbildung nicht vor! Es sollte die Wirkstoffgruppe und damit der Wirkstoffmechanismus gewechselt werden. Um dem Anwender die Mittelauswahl – und vor allem den Wechsel zwischen den Gruppen – leich ter zu machen, hat das Herbicide Resistance Action Committee (HRAC), ein Verband von Chemieunternehmen – vor Jahren eine Klassifizierung nach Buchstaben eingeführt, die sogenannten HRAC-Klassen. Seit Mitte 2020 gilt eine neue Klassifizierung, das numerische System der Weed Science Society of America, kurz WSSA-Code genannt. ACCase- Hemmer und ALS-Hemmer stark resistenz- HRAC/WSSA-CODE Einteilung: Wirkstoffgruppen mit dem jeweiligen Resistenzrisiko gefährdet Fettsäuresynthese-Hemmer Mikrotubuliorganisations- Photoysnthese-Hemmer Lipidsynthese-hemmer Mikrotubuli- Hemmer Zellwand-Hemmer Wirkmechanismus ACCase-Hemmer HPPD-Hemmer ESPS-Hemmer PPO-Hemmer ALS-Hemmer Wuchsstoffe Hemmer Resistenz- sehr sehr sehr Gering bis Sehr sehr hoch hoch mittel-hoch gering gering gering gering risiko gering gering gering mittel gering HRAC- A B C 1/2 E F1 G K1 K2 K3 L N O Gruppe HRAC/ WSSA- 1 2 5 14 12 9 3 23 15 29 15 4 Code 2,4-D, Iodosul Pino MCPA, DCP- furon, Chlor Beflubu Propy xaden, CIPC, P, MCP-P, Mesosul toluron, Flumioxa tamid, zamid, Prosulfo Wirkstoffe Clodina Glyphosat Carbeta Flufenancet Isoxaben Halauxy furon, Pe Terbuthy zin Diflufeni Pendimet carb fop-pro mid fen, noxulam, lazin can, halin pargyl Clopyralid, Pyroxsulam Fluroxypyr https://www.hracglobal.com/ (Stand 2021)
32 | Herbizide | Anti-Resistenzstrategie Wuchstoffe und Resistenzvorsorge Phenoxycarbonsäuren Phenoxycarbonsäuren werden auch als Wuchs stoffherbizide bezeichnet. Sie sind eine Gruppe von Herbiziden, die die Wirkungsweise von natürlichen IAA- Zell- Moleküle dehnung Pflanzenhormonen nachahmen, die auch als Auxine bekannt sind. Auxine finden sich ausschließlich in Pflanzen und regulieren dort das Wachstum. Sie bewirken u. a., dass die Pflanze in Richtung des Lichts wächst. Phenoxycarbonsäuren haben die gleiche Wir 1. K ommt das 2. T rifft das Son- 3. D ie Zelldehnung kungsweise wie Auxine. Eine Überdosierung der Sonnenlicht von nenlicht seitlich bewirkt, dass oben, werden auf den Spross, sich der Spross Pflanze führt zu unkontrolliertem Wachstum, Ver die IAA-Moleküle bewegen sich in Richtung des dickungen und Verdrehungen, sodass die Pflanze (Auxine), die vom die IAA-Molekü- Lichts neigt. Meristem pro- le zur äußersten sich letztlich zu Tode wächst. duziert werden, Seite und be- gleichmäßig im wirken dort eine Spross verteilt. Dehnung der Phenoxycarbonsäuren beeinflussen das gesamte Zellen. System und verteilen sich in der ganzen Pflanze. Sie Quelle: A Brief Guide to Biology. Pearson, Prentice, Hall, Inc. sind selektiv bei Gras und Getreide. Wirkungsweise Die Aufnahme der Wirkstoffe erfolgt hauptsächlich über die Blätter, ferner können Wuchsstoffe auch über Stängel und Wurzel aufgenommen werden. Die Geschwindigkeit der Aufnahme hängt wesentlich von der Beschaffenheit des Blattes ab. Das größte zu überwindende Hindernis ist die Cuticula. Sie besteht aus polymeri sierten Säuren und hochmolekularen Alkoholen, in welche Cutinwachs eingelagert sind. Je nach Pflanzenart ist auf die Cuticula eine mehr oder weniger starke Wachsschicht aufgelagert. Der Aufnahmeprozess läuft wie folgt ab: 1. Bindung des Herbizides an die Cuticula 2. Penetration durch die Cuticula 3. Übergang in den Apoplasten und Transport im Xylem mit dem Transpirationsstrom in akropetaler (nach oben) Richtung. 4. Übergang in den Symplast. Transport im Phloem mit dem Assimilationsstrom in basipetaler (nach unten) Richtung. 5. Aufnahme über Wurzel. Bei 2,4-D ist nachgewiesen, dass eine aktive Aufnahme erfolgt. Ferner kann 2,4-D auch über die Wurzel ausgeschieden werden. 6. Hohe relative Luftfeuchtigkeit lässt den Spritzbelag langsam antrocknen und fördert, genau wie relativ hohe Temperaturen die Wirkstoffaufnahme. 7. Dadurch, dass Auxine mehrere Teile des Stoffwechsels beeinflussen und keinen einzelnen Wirkort, ist die
Anti-Resistenzstrategie | Herbizide | 33 Gefahr der Bildung einer Targetresistenz gering. Auch die Durchsetzung einer metabo lischen Mutation innerhalb einer Unkrautpopulation ist gering und wenig: Wenn bereits große Mengen an Auxin-ähnlichen Wuchsstoff metabolisiert werden, würden geringe pflanzeneigene Auxin-Mengen, die Wachstum und Entwicklung steuern, ebenfalls metabolisiert werden: Dadurch wäre die Entwicklung der Pflanze enorm gestört, was letztendlich zum Tod führe und somit eine Verbreitung der Mutation verhindert. Wirkung unter Symptome an der Pflanze optimalen Be- dingungen Die Wirkung der Wuchsstoffe beruht auf dem Prinzip, dass die Pflanze schneller wächst, als sie sich mit Nährstoffen versorgen kann, was zum Absterben führt. Es kommt zu sehr starken Zellstreckungen und einem unkontrollierten Wachstum, besonders an der Welken und Stängelbasis bzw. an den Blattstielen. Absterben Ab 21 Tagen Verdrehung und Ver- krümmung, Krümmung von Blättern nach unten, Blätter fangen Nach 7–10 an sich zu wellen Tagen Chlorosen am Vegeta- tionskegel Nach 1–3 Nach 7 Tagen Tagen Verdickung und verstärktes Längen- wachstum der Blätter Selektivität Die Einsatzmöglichkeiten von Phenoxycarbonsäuren können auf verschiedenen Selektivi tätsmechanismen beruhen. Neben der morphologischen Selektivität (geringere Exposition des Vegetationskegels und steiler stehende Blätter bei den monokotylen Pflanzen wie Getreide im Vergleich zu den dikotylen Unkräutern) spielen Aufnahme und besonders Trans lokationsunterschiede eine wichtige Rolle. So ist bei monokotylen Pflanzen das Phloem besser durch Sklerenchymgewebe geschützt. Dazu kommt in einigen Fällen eine schnellere Metabolisierung. Unterschiede in der Empfind lichkeit von dikotylen Pflanzen sind ebenfalls auf Aufnahme, Translokation und Metabolismus zurück zuführen. Schäden an monokotylen Kulturen können insbesondere entstehen, wenn die Phenoxycar bonsäuren zu spät eingesetzt werden und das Getreide sich bereits im Stadium des Schoss ens befindet, da dann der Vegetationspunkt der Kulturpflanze den Herbiziden ausgesetzt ist.
34 | Herbizide | Anti-Resistenzstrategie Resistenzen konsequent begegnen … Neben ackerbaulichen Maßnahmen ist ein Wirkstoffwechsel und die Kombination von unterschiedlichen Wirkstoffklassen mit guter Herbizidwirkung dringend erforderlich, um langfristig die Wirkung der Herbizide gegen Ungräser und Unkräuter sicherzustellen. Es wurden in der Abbildung auf Seite 27 die auftretenden Mutationen in Deutschland dargestellt. Neben vielen monokotylen Pflanzen wurden und werden auch Mutationen bei Kamille, Vogelmiere und Klatschmohn nachgewiesen. Durch den Einsatz eines Wuchs stoffes, wie Duplosan® Super, kann die Wirkung der Sulfonyharnstoffe durch Zumischung oder Wirkstoffwechsel gesichert werden. Wuchsstoffe wirken über das Blatt, dadurch entstehen keine Nachbaubeschränkungen für Kulturen wie Zuckerrüben. Wuchsstoffe wie das Duplosan® super sind der perfekte Partner in der Fruchtfolge. … durch Kombination verschiedener Wirkstoffklassen NEU Der Ehrenpreis-Fresser Wirkstoff (500 g/kg Diflufenican + 50 g/kg Florasulam) + (160 g/l MCPA + 310 g/l Dichlorprop-P + 130 g/l Mecoprop-P) Formulierung SC (Suspensionskonzentrat) und SL (wasserlösliches Konzentrat) Zugelassen in Winterweizen und -gerste (BBCH 13–29), Sommergerste (BBCH 21–30), Zugelassene Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter Anwendungen Aufwandmenge 0,1 l/ha Saracen® Delta + 1 l/ha Duplosan® Super in 200–400 l/ha Wasser Anzahl Anwendungen 1 in der Kultur bzw. je Jahr Wesentliche Auflagen Saracen Delta: NT108 (bei mind. 75 %: 5 m), NW606, NW605-1 (reduzierte Abstände: 50 %: 5 m, 75 %: 5m, 90 %: *) Duplosan Super: NG403 (keine Anwendung auf drainierten Flächen zw. 1.11. und 15.3.) NT109 (bei mind. 90 %: 5 m), NW605-1 (reduzierte Abstände: 50 % : 5 m, 75 % : 5 m, 90 % : *) NW606 ( Abstand: 5 m) NW706, WH9161 Gebinde 1 l Saracen® Delta + 10 l Duplosan® Super
Anti-Resistenzstrategie | Herbizide | 35 Ehrenpreis Kletten-Labkraut Kornblume Wirkungsspektrum Pixie® Pack 100 ml/ha Saracen® Delta + 1,0 l/ha Duplosan® Super HRAC B, F1, O, O, O WSSA-Code 2, 12, 4, 4, 4, BBCH 13-30 Ausfallraps 0,1 l/ha Saracen® Delta Ehrenpreis + 1 l/ha Duplosan® Super Erdrauch Gänsefuß Kamille Pixie® Pack = Kletten-Labkraut 5 g Florasulam 50 g Diflufenican Knöterich 600 g Wuchsstoff Kornblume (MCPP+DP+MCPA)/ha Mohn Stiefmütterchen Storchschnabel Taubnessel Vergissmeinnicht Vogelmiere Saracen® Delta Drainierte Flächen Ab 16.03 beschleunigen Gewässer NW 90 % Düse * und verbreitern Saumstrukturen NT 90 % mit 1 l/ha 5m Düse Duplosan® Super Hang > 2 % 20m sehr gut wirksam sehr gut bis gut wirksam weniger gut wirksam Teilwirkung
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