"Mitgehn" Gemeinsam gegen Barrieren und Bescha mung - "Mitgehn" - Armutskonferenz

Die Seite wird erstellt Merlin Gärtner
 
WEITER LESEN
"Mitgehn" Gemeinsam gegen Barrieren und Bescha mung - "Mitgehn" - Armutskonferenz
„Mitgehn“

                     „Mitgehn“
Gemeinsam gegen Barrieren und Beschämung.

     Ein Freiwilligenprojekt von, für und mit Alleinerziehenden
"Mitgehn" Gemeinsam gegen Barrieren und Bescha mung - "Mitgehn" - Armutskonferenz
Ablauf Workshop Teil 1

Workshop Teilnehmer*innen:
• Sichtbar Werden
• Projektpartner
Fr, 1.10.2021; 10:00 – 12:30
• Ankommensrunde
• Idee „Mitgehn“ + Flüsterrunden
• Vorstellung - Umsetzungs-Konzept
• Blitzlicht - Kurzfeedback
"Mitgehn" Gemeinsam gegen Barrieren und Bescha mung - "Mitgehn" - Armutskonferenz
Entstehung - Idee
„Mitgehn“

Projekt „Lücken und Barrieren im Gesundheitssystem“
https://www.armutskonferenz.at/publikationen/publikationen-der-armutskonfere
nz/armutskonferenz-2015-barrieren-und-luecken-im-oester-gesundheitssystem.
html

Forderung: Begleitdienste („Mitgehen“) für Armutsbetroffene bei Gutachten
und Gesundheitsdiensten. Auch bei Ämtern und Behörden.
"Mitgehn" Gemeinsam gegen Barrieren und Bescha mung - "Mitgehn" - Armutskonferenz
Entstehung - Idee
„Mitgehn“

Projekt: „Tu was gegen
Beschämung!“
2 Leitfäden:
https://www.armutskonferenz.at/publika
tionen/leitfaden-tu-was-gegen-beschae
mung.html
https://www.armutskonferenz.at/publika
tionen/leitfaden-auf-augenhoehe.html

Strategien gegen Beschämung
> Maßnahme „Begleitung“
"Mitgehn" Gemeinsam gegen Barrieren und Bescha mung - "Mitgehn" - Armutskonferenz
Beschämung &
 Gesundheit
 Beschämung ist eine soziale Waffe der jeweils Mächtigeren.
 Beschämung hält Menschen klein. Denn sie rechtfertigt Demütigung als
 selbst verschuldet.

„Beim Arbeitsamt, wo es nie eine
Frage ist, warum Menschen in der
Situation sind, in der sie sind,
sondern wo man automatisch in
die Schuldposition gedrängt wird,
wo es heißt: Wer arbeitslos ist, wer
langzeitarbeitslos ist, und wer
quasi beratungsresistent oder
vermittlungsresistent ist, der will ja
nicht arbeiten.“

                                                                     5
"Mitgehn" Gemeinsam gegen Barrieren und Bescha mung - "Mitgehn" - Armutskonferenz
Beschämung &
Gesundheit

Beschämungserfahrungen führen zu Stress und gesundheitlichen
Belastungen. Häufige Beschämung führt zu Selbstzweifel, depressiven
Verstimmungen (Rückzug) oder/ und zu Aggression und Abneigung.

Ich habe immer wieder beschämende Erfahrungen bei unterschiedlichen Ämtern gemacht,
die mich schlecht behandelt oder runtergemacht haben. Ich wurde so oft nicht richtig
wahrgenommen. Und es schwingt so unterschwellig mit: ‚Das sind nur Owezahrer. Die muss
ich erhalten.‘ Und die psychische Belastung, die daraus entsteht, der Druck, den man aus
vielerlei Richtung verspürt, ist immens. Das hat mich die Gesundheit zwar nicht total
gekostet, aber sie doch beeinträchtigt, dauerhaft.“

Beschämung geht unter die Haut
Beschämung schneidet ins Herz
(Bluthochdruck)
Beschämung schadet der
Gesundheit
                                                                                    6
"Mitgehn" Gemeinsam gegen Barrieren und Bescha mung - "Mitgehn" - Armutskonferenz
„Mitgehn“ – stille
Begleitung

Warum sind Begleitungen wichtig?
„Ich habe es selbst erlebt, dass eine Freundin von mir einen AMS
Termin gehabt hat, tagelang vorher schon nichts geschlafen hat und
verzweifelt war. Sie hat sich immer wieder gefragt: ‚Um Gottes Willen,
wie schaffe ich nur den Termin?‘ Und dann haben wir den gemeinsam
über die Bühne gebracht. Das war so wichtig für sie und es ist auch
wirklich zu einem guten Ergebnis gekommen.“

„Für mich war die Rolle der Begleitung immer das Dabeisein. Dieses:
‚Ich gehe mit dir, ich bin neben dir, ich bin deine Kraft von nebenan und
ich verstehe dich, wenn du überfordert bist.‘ Denn Erfahrung von
Überforderung, Schlechtbehandlung und die Ohnmacht, die dadurch
entsteht, die kennen wir alle.“
"Mitgehn" Gemeinsam gegen Barrieren und Bescha mung - "Mitgehn" - Armutskonferenz
Projekt-Umsetzung

Förderansuchen
Fonds Gesundes Österreich: Finanzierung der allgemeinen
Projektumsetzung (Linz), Projektkoordination.

Sozialministerium: „Mitgehn für Alleinerziehende“
(Schwerpunkt mit Partnerorganisationen in den
Bundesländern)
Umsetzungs-Konzept

Rechtliche Grundlagen

VERTRAUENSPERSON

• bei Terminen auf Behörden und zu Untersuchungen der
  Gesundheitsstraße
• Teilnahme an Einvernahmen
• stumme Begleitung & moralische Unterstützung
• kein Recht, sich im Verfahren zu beteiligen/etwas einzubringen!

VERTRETUNG

• Befugnis, für eine andere Person zu sprechen
• schriftliche oder mündliche Vollmacht
Umsetzungs-Konzept

Rechtliche Grundlagen

RECHTSBEISTAND

Allgemeines Verwaltungsverfahrensgesetz (AVG) §10 Abs. 5:
„Die Beteiligten können sich eines Rechtsbeistandes bedienen und
auch in seiner Begleitung vor der Behörde erscheinen.“

Ein Rechtsbeistand kann die Person, die begleitet wird, beraten, nicht
aber für sie sprechen. Eine Begleitung kommt „[…] nur dort in Betracht,
wo rechtserhebliche Handlungen zu setzen bzw. rechtserhebliche
Erklärungen abzugeben sind.“ (VwGH 94/11/0063 RS 1)

= FREIWILLIGE VON MITGEHN!
Umsetzungs-Konzept

Wer wird begleitet?

Menschen, die von Armut bedroht oder betroffen sind und Menschen
mit Beeinträchtigungen, psychischen oder chronischen Erkrankungen
- unabhängig von Geschlecht, Alter, Sexualität oder Herkunftsland.

+ Schwerpunkt ALLEINERZIEHENDE

• Bekanntgabe des Begleitwunsches telefonisch oder per E-Mail von
  den Betroffenen selbst (+ telefonischer Kontakt für Rückfragen)
• keine Terminanmeldungen von sozialen Einrichtungen, Angehörigen
  oder sonstigen Dritten

KEINE GARANTIE AUF BEGLEITUNG.
Je früher ein Termin bekannt gegeben wird, desto eher besteht die
Möglichkeit auf eine Begleitung.
Umsetzungs-Konzept

Wohin wird begleitet?

• Ämter und Behörden
• Akteur:innen des Gesundheits-
  wesens: Ärzt:innen,
  Gutachter:innen, etc.
• Schulen
• Vermieter:innen
• Arbeitgeber:innen
• Banken und Versicherungen
• soziale Einrichtungen
• ???

KONKRETER TERMIN ERFORDERLICH. Pilotphase: Linz Stadt
Umsetzungs-Konzept

Wer kann begleiten?

• Mindestalter: 21 Jahre
• sehr gute Deutschkenntnisse
• Begleitung von mindestens
  8 Terminen/Jahr

KEINE VORKENNTNISSE,
ABGRENZUNG ZU HAUPTAMTLICHEN TÄTIGKEITEN

EINSCHULUNG
• rechtliche Grundlagen zum Mitgehn
• gemeinsam mit Menschen mit Armutserfahrungen
• nach Begleitbereichen, z.B. Existenzsicherung oder Gesundheit
  (frei wählbar für Freiwillige)
Umsetzungs-Konzept

Rahmenbedingungen für Freiwillige

•   zeitlich FLEXIBLES ENGAGEMENT
•   kontinuierliche ANSPRECHPERSON in der Organisation
•   VERSICHERUNG (OÖ: Haftpflicht- und Unfallversicherung)
•   Mitgehn-AUSWEIS
•   AUSTAUSCHTREFFEN
•   NACHWEIS des freiwilligen Engagements
Umsetzungs-Konzept

So funktioniert‘s:

1. MITGEH-WUNSCH von Betroffenen via Telefon oder E-Mail: Termin,
   Dauer, Ort, Zweck, Treffpunkt, Kontaktdaten für Rückfragen
2. AUSSCHREIBUNG ÜBER DIE APP an alle Freiwilligen, die für den
   jeweiligen Begleitbereich eine Einschulung absolviert haben
3. ANMELDUNG EINER:S FREIWILLIGEN über die App
4. BESTÄTIGUNG Termin und Treffpunkt & Austausch der
   Kontaktdaten für Freiwillige und Betroffene
5. TREFFPUNKT max. 1 Stunde vor dem Termin an einem
   konsumfreien Ort
6. GEMEINSAM ZUM TERMIN
7. NACHBESPRECHUNG und RÜCKMELDUNG
Umsetzungs-Konzept

So funktioniert‘s:
Bei Mitgehn! melden sich Freiwillige je nach Termin, Treffpunkt und
Zweck für ihren Einsatz an, d.h. bei mehreren Terminen werden
Betroffene idR. von unterschiedlichen Freiwilligen begleitet.
Ablauf Workshop Teil 2

Workshop Teilnehmer*innen:
• Projektpartner

Fr, 1.10.2021; 13:30 – 15:00
• Vorstellung Projektpartner
• Projekt-Facts
• Projektablauf
• Abschluss
Projektinformationen

„Mitgehn“ für Alleinerziehende
• Projektlaufzeit: 01.10.2021 bis 31.12.2022
• Projektkoordination: Die Armutskonferenz
• Entwicklungspartner: Verein dieziwi Oberösterreich
  (Pilotregion Linz und Umgebung)
• Projektpartner für Umsetzung
   -   Diakonie Flüchtlingsdienst, Frauenberatung Wien
   -   verein-freiraum; Frauenberatungsstelle Leibnitz
   -   Caritasverband der Erzdiözese Salzburg
Projektziel

• Entwicklung und Pilot-Umsetzung freiwilliger Begleitdienste von, für
   und mit Alleinerziehenden
• Entwicklung von Strukturen, Schulungen, Rahmenbedingungen für
   Begleitdienste in Organisation
• Pilotumsetzung dieser Begleitdienste in mehreren Organisationen in
   unterschiedlichen Bundesländern
• Präsentation und Multiplikation (Veranstaltungen + „Toolkit“)
• Nachhaltigkeit: Überlegungen zur langfristigen Weiterführung
   dieses Angebots
Projektzeitplan 1

• Kick-Off Workshop: 1.Oktober 2021 - Linz
• Konzeption, Vorbereitung, Entwicklung (+ Pilotumsetzung Linz): bis 02/2022
    • Entwicklungsphase (Schulung, Rahmenbedingungen, Strategien zur
       Freiw.Gewinnung)
• Transfer- & Austausch-Workshop: 02/2022
Projektzeitplan 2

• Pilotphase in den Organisationen: 03/2022 – 10/2022
    • Ab März 2022: Pilotumsetzung der Begleitdienste in den Organisationen
       (Schulung, Vermittlung)
    • Jun-Sept 2022: 2 Workshops zur Zwischenreflexion (+ Vorbereitung
       Multiplikation)
• Multiplikations- und Abschlussveranstaltung: 11/2022
• Projektabschluss: 12/2022
Projektkennzahlen

• angestrebtes Ziel sind 400 vermittelte Begleitungen
• Pro Organisation: 70 (kleines Paket) - ca. 150 Begleitungen
• Publikation „Toolkit Mitgehn“
Projektabrechnung

Projektabrechnung - Sachkosten


    Kostenstelle einrichten – alle SK auf Kostenstelle verbuchen


    Originalbelege für Abrechnung übermitteln


    Rechnungsempfänger muss ident mit Projektpartner sein


    Vergleichsangebote einholen

Empfehlung: Alle Sachkosten-Rechnungen und Großteil der Projektaktivitäten bis
30.11.2022 abzuwickeln und den Dezember 2022 für die Vorbereitung des Endberichts
und Abrechnung zu nützen.
Projektabrechnung

Projektabrechnung Personalkosten


    Beträge aus Lohnkonten in die Vorlage PK übertragen


    Leistungsstunden = geleistete Stunden – Urlaub – Krankenstand


    Projektstunden = tatsächlich dem Projekt zugeordnete
    (aufgezeichnete) Projektstunden


    Stundensatzberechnung: Gesamtkosten MA/Leistungsstunden
Projektabrechnung

Projektteam Armutskonferenz
Projektkoordination: Mag.a (FH) Maria Fitzka-Reichart, MBA
Projektadministration: Jutta Konvicka
Gesamtkoordination: Mag. Robert Rybaczek-Schwarz

Kontakt
maria.fitzka-reichart@armutskonferenz.at
office@armutskonferenz.at
robert.rybaczek@armutskonferenz.at
Sie können auch lesen