MITTEILUNGEN Dezember 2017 - Schweizer Partnerschaft HAS Haiti
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v MITTEILUNGEN Dezember 2017 Patronatskomitee Vorstand Geschäftsleiter KD Dr. Thomas Böni, Orthopädische Universitätsklinik, Zürich Raphaela Maibach, Präsidentin, Ilanz Dr. Rolf Maibach, Ilanz Ständerätin Pascale Bruderer Wyss, Nussbaumen AG Flavio Calligaris, Vizepräsident, Medien, Uster ZH Flurin Caviezel, Musiker und Kabarettist, Chur Corina Roth, Aktuarin, Wollerau SZ Dr. Peter Fuchs, ehemals Generaldirektor IKRK, Zürich Urs Näf, Dr. med., Kassier, Umiken AG Vera Kaa, Sängerin und Musikerin, Zürich Johannes Buchli, Protokoll, Thusis Ständerat Dr. Martin Schmid, Chur und Splügen Birgit Gast, Labor, Mikrobiologie, Luzern Dr. Beat Villiger, ehemals Dir. Med. Z. Bad Ragaz, Maienfeld Ursula Gross Leemann, lic.iur., Küsnacht ZH Alois Vinzens, CEO Graubündner Kantonalbank, Chur Severin Meili, Dr.med., Chirurgie, Winterthur alt Bundesrätin Dr. Eveline Widmer-Schlumpf, Felsberg Rico Monsch, Finanzen, Chur DAS GUTE BEISPIEL IST NICHT NUR EINE MÖGLICHKEIT, ANDERE MENSCHEN ZU BEEINFLUSSEN. ES IST DIE EINZIGE. Albert Schweitzer Deschapelles /Haiti, November 2017 Liebe Freunde, liebe Mitglieder und Sponsoren Oft werden wir gefragt, wie es denn in Haiti wirklich gehe? Sind nicht alle korrupt, die Regierung, die Behörden, alle? Ist es nicht frustrierend, dort zu arbeiten? Die Medien berichten fast ausnahmslos negativ über Haiti; po- sitive Meldungen sind weniger inter- essant, wie z. B. die Fortschritte beim Wiederaufbau nach dem Erdbeben, vorwiegend durch private Initiativen, auch mit Unterstützung von Hilfswer- ken! Manchmal haben wir sogar Mühe, uns in der Hauptstadt wieder zurecht- zufinden. Bei uns im Artibonite Tal verbessert sich die Infrastruktur, und es werden Arbeitsplätze geschaffen, auch in unserem Spital, das der grösste Arbeitgeber im Tal ist. Allerdings haben die Ernteverluste durch die vielen Wir- belstürme die Nahrungsmittel verteu- ert und die arme Bergbevölkerung ist Beispiel Kinderklinik 2017: Marianne Barthelmy, Schweizerin des Jahres 2010 davon besonders betroffen. Dr. Silvia mit Rose Dieujuste. Foto: Barbara Hänggli Ernst, meine Nachfolgerin als Medizi-
die ersten ausländischen Langzeit-Kinderärzte, seit Rolf Maibach im Rahmen der Haitianisie- rung vor fast 10 Jahren begann, alle ausländi- schen Ärzte durch gut ausgebildete haitiani- sche Ärzte zu ersetzen. Da die Belegung der Kinderabteilung bei gleicher Ärztezahl jedes Jahr zwischen 5 und 10 % zugenommen hatte, war dieser Einsatz zur Verbesserung der medi- zinischen Qualität notwendig. Viele Kinder kommen in einem fortgeschritte- nen Stadium ihrer Krankheit als lebensbedroh- liche Notfälle ins Spital. Die Optimierung der Triage und des Notfall-Managements wurde in mehreren Etappen und durch Fortbildun- gen für Ärzte und Pflegepersonen erreicht. Bei jedem Kind wird nun zusätzlich bereits beim Eintritt der Sauerstoffgehalt im Blut bestimmt (Pulsoxymetrie) und bei Bedarf eine Sauer- Familie Drs. Deak-Hänggli am HAS nische Direktorin HAS, schrieb schon 2011, als stoffbehandlung begonnen. Entsprechendes sie die erste Choleraepidemie überstanden Monitoring ist auch auf der neu organisierten hatte: «Besonders beeindruckt hat mich die pädiatrischen Überwachungs-Station möglich. sehr offene Art der Haitianer, die trotz all der Auf der Neonatologie (Neugeborenen-Sta- Schicksalsschläge ihren Humor nicht verloren tion) wurde endlich die CPAP Beatmungsme- haben, und auch die Hoffnung nicht. Ich glau- thode (continuous positive airway pressure) be, dass nicht viele von uns diese stetige Un- eingeführt. Dazu kauften wir zwei Pumani- sicherheit durch drohende Naturkatastrophen CPAP Geräte mit Zubehör. Atemnot mit Sau- (Hurrikans, Erdbeben) und die politische Insta- erstoffmangel ist eine der häufigsten Todes- bilität so gut verkraften würden wie die Ha- ursachen, kann aber auch Grund für spätere itianer und nach jedem erneuten Rückschlag Entwicklungsstörungen der Kinder sein. Ein wieder die Kraft aufbringen würden, einmal weiterer Fortschritt war das Hypothermie mehr wieder von vorne zu beginnen». Impro- Projekt. Gerade in tropischen Ländern vergisst visation ist die grosse Stärke vieler Haitianer, man häufig, dass es nachts kalt werden kann das Vorausplanen vielleicht die Stärke von uns und besonders Frühgeborene ihre Körpertem- Europäern. Wenn wir diese beiden Stärken peratur nicht gut stabilisieren können. In der kombinieren – wir nennen das ZUSAMMEN- Ilanzer Strickgruppe wurden über hundert ARBEIT AUF AUGENHÖHE – dann lassen sich Wollmützen für Säuglinge und Kleinkinder ge- oft ausserordentliche Erfolge und Fortschrit- strickt und uns mitgegeben; die Kinderärzte te erzielen. Das eigene Beispiel, das unsere führten zusätzlich die Kangaroo Mother Care Schweizer Volontäre oft zeigen, und der Hu- (siehe Bilder) ein. Frühgeborene müssen nun mor, besonders in schwierigen Situationen, seltener in Brutkästen behandelt werden, die sind dabei wesentliche Triebfedern! Unsere Kinderklinik Im Juni dieses Jahres kehrte das Schweizer Kinderärztepaar Dr. Barbara Hänggli und Dr. Csongor Deak nach ihrem einjährigen Ein- satz am HAS mit ihren beiden Kindern Janosch und Mira wieder in die Schweiz zurück. Sie hat- ten das haitianische Kinderärzte-Team bei der anspruchsvollen täglichen Arbeit unterstützt und auch neue Arbeitsmodelle entwickelt, zu- sammen mit ihren einheimischen Kollegen und dem Pflegeteam. Die beiden Schweizer waren Kinderklinik: Dr. Barbara Hänggli mit Madeleine Mitteilungen | Schweizer Partnerschaft HAS Haiti
Analyse). Dabei schnitt die Kinderabteilung weitaus am besten ab, obwohl auch hier noch Verbesserung in der Pflege, Hygiene und Logistik (Tempo der Massnahmen) mög- lich sind. Marianne Barthelmy (unser Engel in Haiti) arbeitete nach dem Abschluss ihrer Ausbildung als Intensiv-Pflegefachfrau in Bern im Januar / Februar während zwei Mo- naten als Volontärin wieder am HAS und war massgebend für die Evaluation und Weiter- bildung des Pflegedienstes. Nachkontrollen werden jetzt bei unserer aktuellen Evaluation Cassandra fährt heim! am HAS durchgeführt. Unfall-Chirurgie / Sozialdienst Dank der AVINA Stiftung konnte auch dieses bewährte Projekt wieder aufgenommen wer- den. Einheimische Chirurgen, Anästhesisten, der Orthopäde sowie teures Operations-Ma- terial können so finanziert werden. Schweizer Chirurgen arbeiten weiterhin als Volontäre in Kurzeinsätzen am HAS. Auch Georgina Ysla kehrte als Operations-Fachfrau nochmals für ein paar Wochen ans HAS zurück und koordi- Dr. Jean-Baptiste, neue Kinderärztin nierte die Einsätze in den Operationssälen. Labor / Mikrobiologie Im Februar war Birgit Gast, unsere Mikrobio- Kangourou Care, auch im heissen Haiti! login, wieder zur Supervision im HAS Labor. Die Überprüfung verschiedener Analysen war bei Mehrfachbelegung eine zusätzliche Infekti- zufriedenstellend. Die haitianische Leiterin onsgefahr sind. Die Schmerzbehandlung bei der Blutbank, Angeline Joseph, konnte dank Kindern wurde intensiviert, einerseits durch Unterstützung der Fondation-Merieux im Sep- effizientere Medikamente, andererseits durch tember eine 9-monatige Weiterausbildung, den kurzzeitigen Einsatz von Lachgas für die zum «Bachelor of Science of Biological and besonders schmerzhaften Verbandwech- Applied Medical Sciences» in der Hauptstadt sel bei Verbrennungen. Auf Empfehlung der antreten. Damit kann die Qualität im Labor Angeline Joseph, Leiterin HAS Blutbank beiden Schweizer Kinderärzte konnten der nochmals verbessert werden. Leiter der Kinderklinik, Dr. Toussaint und die Kinderärztin Dr. Dorvilma am Intensivkurs der Unser HAS Hybrid Solarsystem Deutschen Gesellschaft für Tropenpädiatrie In der Schweiz gibt es unseres Wissens kein und globale Kindergesundheit teilnehmen Spital, das Strom mit Sonnenenergie herstellt. und viel für ihre Arbeit am HAS profitieren. So sind wir schon ein wenig stolz, dass wir das Gegen Ende des Schweizer Einsatzes wurde am HAS dank unseren Hauptsponsoren Ursula zusätzlich eine haitianische Kinderärztin, Frau und Hermann Thomi und unseren beiden Dr. Marie Danielle Jean Baptiste angestellt, Schweizer Solaringenieuren Marc Bätsch- damit die erreichte Qualität erhalten bleibt. mann und Christian Hassler schaffen konn- ten. Der Weiterausbau des Systems ist schon Medizinische Qualitätskontrolle fortgeschritten. 748 zusätzliche Solarpanels, Neonatologie: Wollkäppli für Nathalie Beim letzten Einsatz am HAS Februar/ März Montagematerial, 8000 m Spezialkabel und führte Rolf Maibach eine allgemeine Qua- neun weitere SMA Wechselrichter wurden litätsanalyse der medizinischen und pfle- bereits in zwei riesigen 40 Fuss Containern gerischen Leistungen am HAS durch (SWOT nach Haiti transportiert. Christian Hassler wird Mitteilungen | Schweizer Partnerschaft HAS Haiti
im Januar 2018 mit der Montage beginnen, Cathomas, siehe https://video214.com/ zusammen mit den haitianischen Technikern, play/aALP8EQGofPPecN9U49DeQ/s/dark. die ja das System seit mehr als zwei Jahren Alle verzichteten in grosszügiger Weise auf ein (25. Oktober 2015) täglich kontrollieren und be- Honorar! Die von zahlreichen Firmen gestiftete treiben. Wir sind auch froh, dass wir nicht nur Tombola brachte mehrere Tausend Franken für in der Medizin, sondern auch im Bereich alter- das HAS. Herzlichen Dank! native Energie anspruchsvolle Arbeitsplätze schaffen konnten und damit der Abwanderung Im Namen des Vorstands sowie der Bevöl- (brain drain) vorbeugen können. kerung des Artibonite Tals danken wir Ihnen, allen privaten und institutionellen Sponsoren Wir freuten uns sehr, am 4. November, kurz ganz herzlich für ihre grosse Solidarität. Blei- vor unserer Abreise nach Haiti, das 20-Jahr Jubi- ben Sie mit uns im niemals langweiligen Haiti! läum der SPHASH zu feiern. 160 Teilnehmer füll- ten den grossen Saal des Hotels Marsöl in Chur. HERZLICHEN DANK! Es war ein wunderschönes Fest, u. a. mit Kaba- rettist Flurin Caviezel und der ROLLIN’FIVTIES Mit den besten Wünschen für die kommenden Band mit Denis Kaech, moderiert durch Simo- Festtage, Raphaela und Rolf Maibach mit dem na Caminada und fotografiert durch Andrea Vorstand der SPHASH Vorstand und Geschäftseiter am 20-Jahr Jubiläum v.l.n.r: Severin Meili, Flavio Calligaris, Ursula Gross, Urs Näf, Raphaela Maibach, Rolf Maibach, Corina Roth, Rico Monsch, Johannes Buchli. Foto: Andrea Cathomas Schweizer Partnerschaft HAS Haiti Postkonto: 90-180966-3 Layout und Druck Postfach 53, 7130 Ilanz IBAN: CH09 0900 0000 9018 0966 3 communicaziun.ch Tel. + 41 (0)81 925 31 29 Bankkonto: GKB 7002 Chur für marketing, grafik, www.hopitalalbertschweitzer.org Konto: CK 393.606.600 Clearing 774 web und druck kontakt@sphash.ch IBAN: CH17 0077 4110 3936 0660 0 7130 Ilanz
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