Wiener Wohnbau Wiener Wohnbau - Smarter Together
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Wiener Wohnbau Jahresbericht 2018/2019 Wiener Wohnbau Jahresbericht 2018/2019 Online unter www.wohnbauforschung.at
Einleitung Leistbares Wohnen Wohnen und leben in einer attraktiven Stadt Das Frauen- und Wohnbauressort verbindet zwei zentrale Anliegen der Wiener Stadtpolitik: ein soziales Netz zu sein, das ein selbstbestimmtes Leben und Sicherheit garantiert – gerade für Frauen und Mädchen –, sowie leistbares Wohnen für alle zu schaffen. Das ist Wien – und das soll Wien auch in Zukunft sein! Den Frauen eine Stimme geben, das ist das Anliegen der Wien vielfach bewundert und ist Hoffnungsanker vieler, die MA 57 – Frauenservice Wien. Beratung, Mädchenförde- Lösungsmodelle für ihre Herausforderungen suchen. rung, Kleinprojektförderung und – immer noch relevant – Dabei setzt die Stadt Wien zahlreiche zukunftsweisende Gewaltschutz für Frauen stehen im Fokus der Aufgaben der Maßnahmen um. Mit der „Wohnbauoffensive 2“ werden bis MA 57. Der 24-Stunden Frauennotruf und das Frauentelefon 2020 rund 14.000 Wohnungen bzw. Wohneinheiten auf den sind kostenlose Anlaufstellen, die vielfach von den Wiene Weg gebracht, weil Wohnen nicht dem Markt überlassen rinnen genutzt werden. Sie tragen zur Sicherheit und zum werden kann. Davon profitiert auch die Wirtschaft. Denn subjektiven Sicherheitsgefühl in der Stadt bei. Denn es tut Wohnbau ist ein wichtiger Konjunkturmotor. Konferenz „Housing for All“: v. l. n. r. : Michael Ludwig, Wiener Bürgermeister, Kathrin Gaál, Wiener Frauen- und Wohnbau- gut, zu wissen, dass frau Hilfe und Unterstützung findet, stadträtin, Laia Ortiz, Vizebürgermeisterin von Barcelona, Leilani Farha, UN-Sonderbeauftragte für das Recht auf Wohnen, wenn sie sie braucht. Der „Rettungsanker“ ist so eine Initia Widmungskategorie „Geförderter Wohnbau“ Rui Neves Bochmann Franco, stv. Wohnbaustadtrat von Lissabon und Mitglied der Städtepartnerschaft. tive, die sehr gut aufgenommen wurde und die vielfach Eine international höchst beachtete Neuerung wurde mit Unterstützung fand. der Novelle zur Bauordnung im November 2018 beschlos- sen und trat im März 2019 in Kraft: die Widmungskate Damit soll sichergestellt werden, dass leistbarer Wohn- lichen jährlichen Neubauleistung der letzten zehn Jahre Leistbares Wohnen gorie „Geförderter Wohnbau“. Denn genauso wie der Staat raum im gesamten Stadtgebiet geschaffen werden kann, und stellt eine Steigerung um rund 30 Prozent dar. Die Stadt Wien sorgt für mehr leistbaren Wohnraum: Mit Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen finanzieren oder um somit auch die soziale Durchmischung in allen Stadt- dem „Gemeindebau Neu“ wird eine erfolgreiche Tradition Verkehrsflächen bereitstellen muss, müssen auch Rahmen- quartieren weiterhin zu gewährleisten. Eine Beschränkung Für die Sanierung von bestehenden Gebäuden wurden fortgesetzt und gleichzeitig eine neue Ära eingeläutet. Bis bedingungen für leistbares Wohnen geschaffen werden. der Größe der Baulosflächen beim Einsatz der neuen Wid- im Jahr 2018 rund 151,6 Millionen Euro an Fördergeldern 2020 werden insgesamt 4.000 neue Gemeindewohnungen Ein funktionierender Staat muss regulierend eingreifen. mungskategorie ist nicht beabsichtigt. Vorgesehen sind bereitgestellt. Dieser Betrag entfiel nahezu zur Gänze auf Schiene gebracht. Und das ist nur ein Beispiel von Ohne diese Eingriffe können auch die globalen Umwelt allerdings Flächen, auf denen mehr als 5.000 Quadratmeter auf Fördermittel im Rahmen der Wohnhaussanierung vielen, die die aktive Stadtpolitik für die Menschen und ziele nicht erreicht werden. Wohnfläche errichtet werden soll. Mit der Bauordnungs (147,0 Millionen Euro). Begleitet werden diese in Zahlen die Zukunft setzt. Denn „leistbares Wohnen ist ein Men- novelle wurden auch die Bauverfahren vereinfacht. gegossenen politischen Prioritäten mit vielfältigen Aktivi- schenrecht“. Das betonte auch Leilani Farha, UN-Sonder Um in der Praxis tatsächlich eine signifikante Zahl leistba- täten mehrerer Einrichtungen: jene der Gebietsbetreuung berichterstatterin für das Recht auf Wohnen anlässlich der rer Wohnungen errichten zu können, soll unter dieser Wid- Zahlen, die sich sehen lassen können Stadterneuerung (GB*), etwa im Rahmen des neu aufge- Konferenz „Housing for All“, die in Wien VertreterInnen aus mung der Anteil geförderter Wohnnutzfläche im Regelfall 45 Prozent des Wiener Wohnungsbestandes sind dauer- stellten Stadtteilmanagements in Neubaugebieten, von 36 Nationen vereinte. zwei Drittel betragen. Diese wird schlagend, sobald Neu- haft sozial gebunden. 60 Prozent der WienerInnen leben in wohnpartner oder so innovativen Projekten wie der EU- ausweisungen für Bauland, Widmungsänderungen hin- geförderten Wohnungen oder Gemeindewohnungen. geförderten Stadterneuerungsinitiative „Smarter Together“ Bezahlbarer Wohnraum ist in vielen Städten Europas Man- sichtlich bisheriger Betriebsbaugebiete, Dichteerhöhungen Die Objektförderung der Stadt Wien belief sich im Jahr 2018 in Simmering sowie der IBA_Wien 2022, der Internationa- gelware. Wien dagegen dient als Vorzeigemodell und be- in Wohngebieten bzw. gemischten Baugebieten oder bei auf rund 422,9 Millionen Euro. Was die Baufertigstellungen len Bauausstellung unter dem Leitthema „neues soziales weist, dass die globalen Herausforderungen durchaus als der Errichtung von Hochhäusern erfolgen. Ausgenommen anbelangt, wurden im letzten Zehnjahreszeitraum im Mittel Wohnen“. eine Chance für die Stadt verstanden werden können. Mit sind Neuausweisungen der Bauklasse 1 (z. B. Einfamilien- etwa 7.030 Wohneinheiten pro Jahr gebaut. Aufgrund der in dem Wiener sozialen bzw. geförderten Wohnbau trägt die häuser, kleinere Baulückenverbauungen oder geringfügigere den letzten Jahren gestiegenen Zahl an Baubewilligungen Hinsichtlich der persönlichen Betreuung und Beratung WSW/fotografiefetz Stadt zur sozialen Integration, zur sozialen Durchmischung, Aufstockungen im dicht bebauten Gebiet). Die Grundkosten ist in den nächsten Jahren auch mit einem Anstieg der der WienerInnen sind besonders die Serviceleistungen aber auch zur Standortattraktivität, zur wirtschaftlichen wurden im Wohnbauförderungsrecht mit rund 220 Euro Fertigstellungen zu rechnen. Im Jahr 2018 wurden insge- des Wohnservice Wien und der MieterHilfe relevant. Auch Dynamik und sogar zu den globalen Klimazielen bei. pro Quadratmeter Wohnnutzfläche (= 188 Euro pro Quadrat- samt 10.018 Wohnungen neu errichtet (2017 waren es 8.929 hierzu gibt dieser Jahresbericht wertvolle weiterführende Und das im Dialog mit den Menschen vor Ort. Deshalb wird meter oberirdischer Bruttogrundfläche) limitiert. Wohnungen). Dieser Wert liegt etwa über der durchschnitt- Informationen. 10 Wiener Wohnbau Jahresbericht 2018/2019 Wiener Wohnbau Jahresbericht 2018/2019 11
Wohnbau fördern Smarter Together Wenn Kinder forschen, ist jede Menge Spaß Smarter Together: Stadt der garantiert: Workshops des „Science Pool“ mit Wiener Schülerinnen und Schülern. Zukunft gemeinsam gestalten Lokal verankert und doch mit einem globalen Anspruch: Das ist die Smart City-Stadterneuerungsinitiative Smarter Together. Mit innovativen Ideen wird die Stadt der Zukunft gemeinsam mit den Menschen in Simmering gestaltet. Dabei werden Lösungen umgesetzt, die in Europa beispielgebend sind. „Smarter Together – gemeinsam g’scheiter“ ist ein von der sogar Wiens Standortattraktivität international fördert“, EU im Rahmen des Programms „Horizon 2020“ gefördertes betont die Schirmherrin der Initiative, Frauen- und Wohn- Smart City-Projekt. 2018 war das dritte Projektjahr. Zahl baustadträtin Kathrin Gaál. reiche Maßnahmen wurden nun bereits realisiert und das Projekt wurde zur internationalen Smart City-Visitenkarte Innovationen für die Zukunft von Wien. Das E-Carsharing in der BWSG-Wohnhausanlage in der Hauff gasse erweckt international Interesse. Neben der R eduktion Venedig ließ sich vom Wiener „SIMmobil“, dem mobilen In- olarenergie zum Einsatz kommen. Alle Bauarbeiten waren S Über 109 Workshops und Grätzelspaziergänge, zahlreiche des CO2-Ausstoßes trägt es auch zum guten Miteinander bei. formations- und Partizipationswagen, inspirieren. Es stand 2018 bereits weit und sichtbar fortgeschritten. Darauf auf- Wiener und internationale Konferenzen sowie weit über Im September 2018 wurde am Simmeringer Platz gemeinsam immer dort im Grätzel, wo was los war, und wurde von vie- bauend bot Smarter Together gemeinsam mit der UMWELT 10.000 direkt erreichte Bewohnerinnen und Bewohner ste- mit den Wiener Linien die „WienMobil Station“ eröffnet, die len lokalen Einrichtungen wie Science Pool, WAFF oder den BERATUNG sogenannte Energiespar-Cafés an, durch die hen für die Projektdynamik. mehrere Mobilitätsangebote verbindet. Vom E-Bike-Sharing Jugendarbeiterinnen und -arbeitern von Balu&Du genutzt. die Mieterinnen und Mieter ihr Verhalten als Nutzerinnen und Carsharing über Radboxen, eine Ladestation und ein In Venedig wurde dafür ein ausrangierter Bus bunt bemalt. und Nutzer verbessern konnten. Vielzahl von tollen Lösungen E-Lastenrad bis hin zum Infoscreen ist alles dabei. Sofia interessierte sich für die integrierten Mobilitätslösun- „Smarter Together hat sich in Wien zu DER Smart City- gen, Santiago de Compostela für Energielösungen und die smartdata.wien Stadterneuerungsinitiative entwickelt, die eine Vielzahl von Netzwerk der Exzellenz Bemühungen, die Mieterinnen und Mieter einzubeziehen. Um die Ergebnisse zu messen, wurde eine Open-Source- tollen Lösungen und Innovationen für eine lebenswerte, Die internationalen Partnerinnen und Partner ließen sich Datenplattform eingerichtet und online gestellt. Auf dieser ökologische und sozial nachhaltige Stadt der Zukunft bietet. vielfach von den Wiener Ideen inspirieren. So manche Kids forschen gemeinsam FIWARE-Datenplattform werden alle Messdaten zusam- Smarter Together finde ich deshalb zukunftsweisend, weil es innovativen Lösungen in Wien waren wiederum Resultat Der „Science Pool“ in der Hauffgasse ist einer der wich- mengespielt und vom Forschungsinstitut AIT bis 2021 ver- Menschen verbindet, die Wirtschaft einbezieht, das part- des europäischen Austausches. Ganz nach dem Motto „Ge- tigsten Vermittler von naturwissenschaftlichem Wissen im wertet. Grundsätzlich kann diese Datenplattform von allen nerschaftliche Zusammenwirken aller unterstreicht und meinsam g’scheiter in Europa“. Das Ergebnis sind zahlrei- ganzen Bezirk und veranstaltete in zahlreichen Volksschu- Einrichtungen der Stadt Wien kostenfrei genutzt werden. che zusätzliche Aktivitäten. len Workshops mit Unterstützung von Smarter Together. Dabei förderten diese Workshops bei den ganz Kleinen das Forschungskooperationen mit Studierenden Zu den sechs E-Gabelstaplern bei Siemens in der Leber- Verständnis für Zukunftsfragen – und ein aktives Verhalten Smarter Together kooperierte bereits das zweite Studienjahr straße kamen im Dialog mit den Mitarbeiterinnen und DDBVB, MOBAG, Smarter Together, Philipp Lipiarski gleich dazu. Das Umweltverhalten soll nämlich schon jetzt in Folge mit der „Sustainability Challenge“, bei der Studie- Mitarbeitern noch E-Ladestationen für Kleingeräte, ein verändert werden, nicht erst wenn die Kids groß sind. Im rende aller vier großen Wiener Universitäten mitmachen. „Schüttgut“-Lager für Kleinteile und sogar zwei E-Hub September stellte Smarter Together der Bücherei in der VHS 2017/2018 wurde eine Studie zu Fassadenbegrünung erstellt. wägen für halbfertige Waggons dazu, die beträchtlich zur Simmering einen hochwertigen Touchscreen-Computer zur Energiebilanz sowie zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen. Verfügung. Diesen kann jeder und jede zu den Öffnungs Rund 6.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verzeichnete zeiten verwenden. die „ICT Challenge“ im Dezember 2018, bei der IKT-Nerds „Beat the Street“, das Mobilitätsspiel, bei dem die Teilneh- aus ganz Europa auf der Grundlage der Datenbank smart- merinnen und Teilnehmer gemeinsam tausende Kilome- Smarte Sanierung data.wien im Hackathon 48 Stunden lang neue Apps entwi- ter im Grätzel zurücklegen, begeisterte bereits 2017 die Die BWSG-Wohnhausanlage und zwei Gemeindebauten ckeln konnten. Ein voller Erfolg. Boan Schnabl Kids. Auch 2018 liefen tausende mit ihren Eltern für einen werden vorbildlich und mit neuester Technologie gefördert Smart: mit dem E-Bike leichter die langen Strecken auf gemeinsamen Erfolg. 2018 kam die Donaustadt dazu: Die saniert. Die Doppelschule NMS und ONMS am Enkplatz 4 Mehr Infos unter www.smartertogether.at sowie im News- dem Zentralfriedhof bewältigen. wahre Smart City, das sind gesunde und glückliche Kids! erhält vier Null-Energie-Turnsäle, wobei Erdwärme und letter und den Social Media. 28 Wiener Wohnbau Jahresbericht 2018/2019 Wiener Wohnbau Jahresbericht 2018/2019 29
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