Mitteilungen PRO LIBERTATE
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September/ 5I20 Oktober PRO LIBERTATE Mitteilungen Schweizerische Vereinigung für Freiheit, Demokratie und Menschenwürde editorial Bild:ZVG Erich Hess Nationalrat und Unternehmer, Bern hesserich@gmx.ch Kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit! rem Bruder und auch den nordko- Friedrich-Wilhelm Schlomann Am 27. September 2020 stimmen Königswinter/Bonn (D) reanischen Militärs weiter gefes- wir über die Beschaffung neuer tigt. Kampfflugzeuge ab. Für die Armee- Abschaffer ein Graus, sie bezeich- Mit gewissem Stolz kann PRO Als sie Ende 2011 wieder in nen die Vorlage als «Luxus». Davon LIBERTATE darauf hinweisen, dass Pjöngjang auftauchte, arbeitete kann aber keine Rede sein! Kampf- sie bereits in der Januar-Ausgabe sie an leitender Stelle in der Öf- jets kommen nicht nur im Kriegsfall 2014 ihrer «Mitteilungen» (also fentlichkeitsabteilung der all- zum Einsatz, sondern erfüllen auch mächtigen Staatspartei, blieb sel- vor sechs Jahren!) als zweifellos in Friedenszeiten jeden Tag unver- zichtbare Luftpolizeidienste. Dazu erste Schweizer Publikation auf ber aber stets im Hintergund. braucht es einen vielseitig einsetz- die jüngere Schwester des Dikta- Lange Zeit wurde sie als blosse baren Jet, der bei jeder Witterung ei- tors Kim Jong-un hinwies und nur Protokollchefin Kim Jong-uns ge- nen 24/7-Betrieb erfüllen kann. Es drei Monate später sogar in der sehen. Vor zwei Jahren trat sie als ist dabei unerheblich, ob wir von Lage war, erstmals Photos von ihr Vertreterin ihres Landes bei den «Freunden umzingelt» sind oder zu zeigen. Schon damals be- Olympischen Spielen in Seoul her- nicht. Sicher, unsere Nachbarländer zeichneten wir sie als «die heute vor und übergab seine Einladung könnten ebenfalls luftpolizeiliche wohl interessanteste Frau Nord- an den südkoreanischen Präsi- Aufgaben übernehmen. Gratis ma- denten. Bald sah man sie auf der koreas». chen werden sie es aber nicht... Abhängigkeit kostet immer mehr als Obersten Volksversammlung und Eigenständigkeit. Unsere bewaffne- Sie war es, die jetzt Mitte Juni kurz danach ebenfalls auf dem te Neutralität ist nur glaubwürdig, 2020 den Befehl zur Sprengung Parteitag jener «Partei der Arbei- wenn wir bereit sind, in Mensch und des innerkoreanischen Verbin- ter» in der ersten Reihe sitzen. Material zu investieren. Die Luft- dungsbüros in Kaesong gab und Kürzlich wurde sie erneut Mitglied waffe ist wie die Feuerwehr: Auch damit zugleich alle Hoffnungen deren Politbüros. Seit der jüngs- wenn es nicht brennt, ist man froh, auf eine Annäherung der beiden ten krankheitsbedingten (?) Ab- im Notfall auf gut ausgebildete und Teile jener Halbinsel beendete. wesenheit ihres Bruders ist ihr ausgerüstete Kräfte zählen können. Auftreten häufiger und ihr Ton ag- Mit diesem Schritt hat die 32-Jäh- Ja zu neuen Kampfflugzeugen! rige ihre Position gegenüber ih- gressiver geworden. Gewisse
Anzeichen deuten darauf, dass sie wohl die Aussenpolitik der «De- mokratischen Volksrepublik Ko- rea» übernehmen möchte, wäh- rend ihr Bruder primär seine Macht über das Militär gesichert haben möchte. Doch wie einige Experten sie als einstige Nachfol- gerin ihres Bruders und damit Ret- 2 terin der Kim-Dynastie seit 1945 3 zu sehen scheinen, erscheint überspitzt: Als relativ junge Frau würde sie es äusserst schwer ha- ben, sich gegen die Parteivetera- nen und die älteren Armee-Ge- Bereits beim historischen Treffen mit US-Präsident Trump in Singapur neräle durchzusetzen. In welcher mit dabei: Kim Jong-uns Schwester und rechte Hand Kim Yo-Jong. Weise auch immer – Korea wird Bild: ZVG wieder interessant. zweifellos auch sie einen falschen wohl, dass der Autor nicht in der Geboren wurde Kim Yo-jong am Namen getragen haben. Doch Schweiz lebte. 1.9.1988 in der nordkoreanischen sämtliche Versuche, zur Abrun- Hauptstadt und besuchte dann ab dung ihrer wahren Identität jenen Ob inzwischen der Falschname etwa 1999 bis 2007 die Primar- zu erfahren, scheiterten am Ge- wenigstens den eidgenössischen schule Hessgut in Bern-Liebefeld. meinderat der Berner Gemeinde Behörden bekannt ist, darf be- Das kleine Schulmädchen blieb in Köniz. Dort schien man nur gerin- zweifelt werden. Ob der zuständi- jeder Weise unauffällig. Wie ges Interesse an einer Klärung zu ge Gemeinderat Thomas Brönni- schon ihr Bruder, der äusserlich haben, offenbar die Auskunfts- mann in all den Jahren einen wohl völlig unabhängig von ihr lebte pflicht einer Behörde nicht zu ken- verdienten Dankesbrief von Kim und unter der Maske als «Sohn nen und verweigerte «aus völker- Yo-jong erhielt, dass er sie damals des Fahrers des nordkoreani- rechtlichen Gründen» eine Ant- deckte, ist «aus völkerrechtlichen schen Botschafters» auftrat, wird wort. Vorgeschobener Grund war Gründen» unbekannt. + Geschichte Leserbrief Ja zu neuen Kampfjets! «Kein Bedarf an Kampfjets», so ne Kampfjets ist unser Land, darauf an, wer diese Freunde steht es als Titel über den Leser- innert 24 bis 48 Stunden para- kommandiert. Beim Entscheid briefen im Tagesanzeiger vom 9. lysierbar – viel schneller, als es jetzt geht es nur darum, die im Juni 2020. In unserer Bundesver- jedes Virus kann! Eine moderne normalen Armee-Budget über fassung steht unter Artikel 58: Die Flugwaffe verhindert schon durch zehn Jahren integrierten Kosten Schweiz hat eine Armee; es heisst ihre Präsenz viele mögliche Über- von sechs Milliarden Franken zu nicht «hat ein bisschen eine Ar- fallszenarien. Jeder Stimmbürger bewilligen. Ungefähr 10 Prozent mee». Dafür steht da, was sie ist natürlich in unserem Land auch von dem, was «Corona» in drei alles können muss. Ohne moder- ein Experte; und das kann er dann Monaten eingebrockt hat. Die an der Urne zeigen. In den letzten Bundeskasse wird mit keinem zu- 40 Jahren hat der Stimmbürger sätzlichen Franken mehr belastet. In dieser Ausgabe zweimal mit um die 70 Prozent 1 Verstärkter Machtzuwachs den Verfassungsartikel bestätigt. Alexander Steinacher, Thalwil für Kim Yo-Jong Überlassen wir doch die sichere Mitglied Gruppe-Giardino.ch Prävention und Durchführung den 2 Ja zu neuen Kampfjets! Fachleuten.Und man beobachte 3 «Ein absolut blamabler doch einmal, welche Regierungen Auftritt!» in welchen Ländern ihre Stell- 3 Das Wunder von Waldenburg vertreterkriege abziehen, ohne die Stimmbevölkerung zu fragen. 4 Gedanken zum 1. August: Unsere Luftwaffe braucht Wer dann die modernsten und Ihre Unterstützung! schnellsten Kampfflugzeuge hat, bekommt die Oberhand. Danach 5 Russlands Spezialkommando gibt es Verhandlungen. «29155» 5 Zur «Mohrenkopf»-Debatte Die Schweizer Luftwaffe verhin- 6 Widerstandsvorbereitungen dert kriegerische Handlungen in für den Besetzungsfall unserem Land. Klar, wir sind von Unentbehrlich in Friedenszeiten. 7 Schweizer Soldatenfreunde Freunden umgeben, aber die Ge- Unverzichtbar im Ernstfall. schichte lehrt: Es kommt immer
Geschichte Schweizer Armee «Ein absolut blamabler Auftritt!» Offener Brief an Bundesrätin Die Schweizer Militärmusik ver- Viola Amherd, Chefin VBS. fügt über hervorragend ausgebil- dete Musiker, die ihr Metier be- Sehr geehrte Frau Bundesrätin herrschen. Die Spielführer beklei- den den Rang eines Leutnants Mit grosser Bestürzung und bitte- oder Oberleutnants, die Instruk- rer Enttäuschung habe ich den ab- toren den eines Hauptmanns oder solut blamablen Auftritt der Majors. Einen Auftritt wie der in Schweizer Fahnendelegation am Paris würden diese Vorgenannten «Quatorze Juillet» in Paris am «aus dem Stand» mit hundertpro- Fernsehen zur Kenntnis nehmen zentiger Sicherheit bewältigen. müssen. Delegationsleiter war ge- mäss Fernsehreport ein Oberst- Nicht im Rhythmus: Die Fahnen- Dafür garantiere ich Ihnen mit al- leutnant. delegation der Schweizer Armee ler meiner Erfahrung aus der an der Pariser Militärparade an- Tätigkeit als ehemaliger Inspektor lässlich des französischen Na- Was diese vier Angehörigen unse- tionalfeiertages. der Militärmusik und auch als frü- rer Armee in Paris dargeboten ha- Foto-Ausschnitt: Youtube.com herer Spielführer diverser Batail- ben, war schlichtwegs eine lons- und Regimentsspiele. Schande – so etwas hat unsere Armee nicht verdient. Aber die Ich ersuche Sie deshalb auf die- Blamage ist angerichtet, und viele stellen, dass die dazu auserwähl- sem Wege höflich, beim nächs- Armeegegner laben sich nun ge- ten Armeeangehörigen im korrek- ten gleichlautenden Auftrag eines nüsslich am militärischen und sol- ten Takt und Schritt zur gespielten Auftritts einer Schweizer Militär- datischen Versagen dieser vier Musik marschieren können. delegation im Ausland, dafür Mu- Vertreter unserer Armee. Da hilft sikoffiziere oder Musikinstrukto- auch die beschönigende Aussage Ich möchte jedoch nicht nur Kritik ren zu delegieren. Diese können des VBS-Sprechers – es sei wirk- über diese für mich, und mit vom Kompetenzzentrum Militär- lich nicht alles optimal abgelaufen Sicherheit auch für viele Schwei- musik in Aarau angefordert, bzw. – absolut nichts! Militärischer zer Bürger, absolut unverzeihli- aufgeboten werden. Qualifikation folgend heisst das che Darbietung unserer vier für mich: «Auftrag nicht erfüllt!» Armeeangehörigen in Paris an- Ich grüsse Sie mit dem besten bringen, sondern Ihnen gerne ei- Zeichen meiner Wertschätzung Für einen derart ehrenvollen Ein- nen Vorschlag unterbreiten, der sowie aller Hochachtung und wün- satz im Ausland ist nach meiner ein solches Debakel an einem in- sche Ihnen weiterhin alles Gute. Führungserfahrung unbedingt vor ternationalen Auftritt ein für alle der Abkommandierung sicherzu- Mal ausschliessen wird: Major aD Ernst Lampert Geschichte Leserbrief Das Wunder von Waldenburg Unser Vaterland wurde vor der sen war, ist historisch nicht er- fahrzeuge standen bereit, als in Invasion der Hitler-Truppen durch klärbar. Es ist ein Wunder.» Was der Nacht vom 13. auf den 14. Mai das Eingreifen unseres Landes- war geschehen? In der Gegend auf Hitlers Hauptquartier der Be- vaters, des Heiligen Bruder Klaus, von Liestal, in Waldenburg, er- fehl – Angriff Schweiz – erteilt gerettet. Dieses Ereignis göttli- schien am Abend des 13. Mai wurde. Doch kein einziger Motor cher Gnade möge nie in Verges- 1940 vor den Augen der Tal- der Militärfahrzeuge sprang an, senheit geraten. Ich entnehme bewohner und der dort stationier- trotz aller Bemühungen der Me- meine Ausführungen der Bro- ten Truppen am Himmel eine chaniker. Kurze Zeit später erfolg- schüre «Wer rettet heute unsere Hand, schützend über unser Land te der Befehl zum Rückzug. Gott Heimat», herausgegeben 1990 ausgebreitet. Für diese Aussagen hat die Gebete unseres Volkes vom Benediktinerpater Matthias stehen Zeugen gut. Zum Beispiel erhört und unser Vaterland durch Graf, Kloster Einsiedeln, zum der Kommandant des damaligen Bruder Klaus beschützt. Noch Gedenken der Bewahrung des Grenzbataillons, Major Dr. iur. einem anderen grossen Mann ge- Schweizervolkes vor dem Zwei- Walter Döbeli, Prof. Hans Felix bührt unser Dank: General Gui- ten Weltkrieg. Es entstand auch Pfenninger oder Oberstdivisionär san. Es gab damals eine Anzahl ein Erinnerungsfilm über das Ge- Dr. Bircher, damals Chefarzt von Leute, die bereit waren zu kapitu- schehen von 1939 bis 1945. Aarau. Sie haben ihre Aussage lieren. Doch unser General blieb Schlusssatz: «Die Verschonung mit Eid vor General Guisan ab- standfest und unerschütterlich. unseres Landes, das ringsum von gelegt. Hitlers Plan, die Schweiz den Achsenmächten eingeschlos- anzugreifen, stand fest. Armee- Adelheid Hilfiker, Luzern
Schweizer Geschichte Armee Gedanken zum 1. August: Unsere Luftwaffe braucht Ihre Unterstützung! Konrad Alder Militärpolitische Nachrichten Schweiz (MNS), Uerikon ZH 4 5 Zukunft hat Herkunft. Vor etwas mehr als 100 Jahren, 1913, sammelt – nach einem Aufruf der schweizeri- schen Offiziersgesellschaft zu einer Nationalspende für die Schaffung einer Luftwaffe – eine weitsichtige Bevölkerung 1,7 Millionen Franken. Diese für damali- ge Verhältnisse enorme Summe ermöglicht 1916 die Beschaffung von 17 Flugzeugen, Reservemotoren sowie weiterem für den Flugbetrieb dringend notwen- digen Material. Aus der Geschichte müssen wir ler- nen. Und wir müssen auch aus Krisen lernen. Scheinbar stabile und überschaubare Situationen können sich rasch und unerwartet ändern, dies hat uns die Covid-19-Pandemie exemplarisch vorge- führt. Krisen oder Katastrophen halten sich nicht an Lernbücher. Sie kommen unerwartet, plötzlich und oft mit aller Wucht. Für die Sicherheitspolitik der Schweiz hat das zur Konsequenz, dass wir eine brei- te Palette an Instrumenten benötigen. Bei Brand die Feuerwehr, bei Verkehrsunfällen die Polizei und die Blaulicht-Organisationen, bei Naturkatastrophen der Bevölkerungsschutz und die Armee. Letztere auch als einzige strategische Reserve der Schweiz, wel- che den Primärauftrag hat, das Land zu verteidigen. Wir sind ein neutrales Land. Unser Ziel ist, den Frie- den in der Welt zu verbreiten. Das steht in unserer Bundesverfassung und das ist auch die Maxime unse- rer Aussen- und Sicherheitspolitik. Als neutraler, souveräner Staat will die Schweiz unab- hängig bleiben. Wir wollen selber entscheiden und uns notfalls auch selber verteidigen können. Das ver- langt zwingend den Ersatz unserer veralteten Kampf- schaft und Gesellschaft im Rahmen der aktuellen flugzeuge. Selbst mit einem besorgten Blick auf die Covid-19-Pandemie, kann die ausserordentliche unvorhergesehenen, mit Schulden finanzierten Hilfs- Tragweite des am kommenden 27. September 2020 programmen des Bundes zur Stützung von Wirt- stattfindenden Urnenganges zur Beschaffung neuer Kampfflugzeuge nicht genug betont werden. Er wird wegweisend für die Zukunft unseres Landes sein! Wenn unsere Luftwaffe und nachgelagert unser be- währter Sicherheitsverbund für Schutz, Rettung und Verteidigung überleben soll, brauchen sie unsere un- eingeschränkte Unterstützung! Lassen wir uns des- halb beim Ausfüllen des Stimmzettels für die Be- schaffung neuer Kampfflugzeuge nicht von den reali- tätsfernen sicherheitspolitischen Vorstellungen der SP, Grünen und GSoA, sondern von der staatstra- genden, freiheitlichen Gesinnung unserer eingangs erwähnten Vorfahren leiten. Wir appellieren beson- ders auch an unsere Frauen, ihre Vernunft und auch ihre Weitsicht! Den Frieden hat man schon immer mit Waffen erreicht. Das wird sich auf unserer Welt auch in Zukunft (leider) nicht ändern. Die Schweiz verfolgt deshalb eine eigenständige Verteidigungspolitik und setzt sich in der Friedensförderung ein. Um dabei glaubwürdig agieren zu können, benötigt sie eine Ar- Der Schweizer Luftraum muss auch in Friedenszei- mee mit leistungsfähigen Kampfflugzeugen für den ten gesichert werden! Foto: © VBS/DDPS ständigen Schutz unseres Luftraums. +
Moskau Geschichte Russlands Spezialkommando «29155» X.Y.* Washington, D.C. Wie die «New York Times» vor we- nigen Wochen unter Berufung auf Erkenntnisse mehrerer westlicher Nachrichtendienste schrieb, exis- tiert bereits seit einigen Jahren in- nerhalb des russischen Militär- Geheimdienstes GRU eine Spe- zialeinheit unter der Tarnbezeich- nung «29155». Sie fusst letztlich auf dem Gesetz Moskaus aus dem Jahre 2006, welches dem Präsidenten erlaubt, die Streit- kräfte sowie «Spezialeinheiten zum Kampf gegen den Terroris- mus» auch im Ausland einzuset- zen. Nach Artikel 5, Absatz 3 des Am Hebel der Macht: Russlands Präsident Wladimir Putin. Foto: Pixabay Gesetzes trifft die Entscheidung dazu im Einzelfall der Präsident – sche Behörden waren zuvor ge- rend des letzten Herbstes sogar in also Putin! warnt worden, hatten die Meldung Serbien, dessen Präsident Vucic indes nicht ernst genommen. sich als «Freund Russlands» Nach westlichen Quellen ist Ziel je- Nach seinem Pass hiess der Mör- sieht, mehrere Bestechungsver- nes Kommandos einmal die Aus- der Sokalow; sein wahrer Name suche. schaltung missliebiger Personen. aber war Krassikow, welcher frü- Wie die «New York Times» näher her der Sondereinsatzgruppe Der einstige Leiter des Nachrich- ausführte, gehören dazu der – al- «Wympel» des russischen In- tendienstes Estlands, Eerik- lerdings missglückte – Anschlag landsgeheimdienstes FSB ange- Nirtes Kross, meinte gegenüber auf den Premierminister Monte- hörte. der «New York Times»: «Diese Art negros, die Vergiftung eines bul- von Geheimdienstoperationen garischen Waffenhändlers sowie Zu den Aufgaben von «29155» sind Teil der psychologischen der Giftmord-Versuch am ehema- zählt aber ebenfalls die soge- Kriegsführung geworden». Sie ligen russischen Geheimdienst- nannte hybride Kriegsführung ein schaffe Verunsicherung in Europa offizier Skripal und seiner Tochter Gemisch aus Propaganda, Des- und befördere zugleich einen in Grossbritannien. In Berlin wur- information und Hacker-Angriffen. Nimbus von Grösse und Allmacht de unlängst der Flüchtling Khan- Bekannt geworden sind Unter- des heutigen Russlands. + goshvili alias Kavarashvili, be- stützungen von radikalen Grup- kannt aus dem zweiten Tsche- pierungen der katalanischen Un- *Der Name des Autors ist der Re- tschenien-Krieg, ermordet; deut- abhängigkeitsbewegung und wäh- daktion bekannt. Meinungs- Geschichte freiheit Zur «Mohrenkopf»-Debatte... Das beigefügte Bild zeigt einen Lastwagen der österreichischen Bierbrauerei «Mohren» in Dorn- birn (Vorarlberg) am 3. August 2020. Niemand dort käme auf den Gedanken, dass dieser traditions- reiche Namen etwas mit Rassis- mus zu tun hat. So sind in dieser Gegend auch zahlreiche Gast- häuser mit dieser Handelsmarke versehen. Die Brauerei in Dorn- birn schafft übrigens auch zahlrei- che Arbeitsplätze! Noch erlaubt oder schon verboten? Foto: Marcus Stoercklé jun. Marcus Stoercklé jun., Basel
Geschichte Buch-Tipp Widerstandsvorbereitungen für den Besetzungsfall Roland Kallmann zurück. Sie gingen während des 6 Interessengemeinschaft Übermitt- Kalten Krieges weiter, und sie wur- den, ab 1979, mit dem Basiskon- lung (IG Uem), www.hamfu.ch 7 zept des Projektes 26 (P-26) in- tensiviert. Das P-26 war eine streng geheime Kaderorganisa- Während des Kalten Krieges traf tion (aber sie war wenigen Bun- die Schweiz Widerstandsvorbe- despolitikern und hohen Dienern reitungen für den Fall einer Be- der Eidgenossenschaft bekannt). setzung durch den kommunisti- In Friedenszeiten sollten 800 schen Ostblock. Sie waren streng Frauen und Männer rekrutiert und geheim und nur einem kleinen ausgebildet werden, um nach der Personenkreis bekannt. Gewöhn- Aktivierung durch den Bundesrat liche Männer und Frauen aus der auf einer breiten Basis weitere Zivilbevölkerung – Hausfrauen, Mitglieder – sogenannte Basismit- Akademiker, Handwerker – waren glieder – zu rekrutieren. Erst da- bereit, im Besetzungsfall Wider- durch wäre ein operationelles Ge- stand zu leisten. Sie verstanden bilde auf Stufe Schweiz entstan- sich nicht als militärisches, son- den. Bevor die Kaderorganisation dern als politisches Rückgrat der 1990 liquidiert wurde, waren 1989 Landesregierung. Davon war je- erst 317 Mitglieder ausgebildet Titus J. Meier: «Widerstandsvor- doch nicht die Rede, als diese (38% des Sollbestandes). bereitungen für den Besetzungs- Vorbereitungen 1990 publik wur- fall. Die Schweiz im Kalten den. Vielmehr dominierte in den Die Geschäftsprüfungskommis- krieg», 580 Seiten, NZZ Libro. Medien leider das Bild einer 400 sion des Nationalrates bestätigte Mann starken bewaffneten Ge- 1981 öffentlich, dass die Wider- ISBN 978-3-03810-332-5 Verkaufspreis: 48 Franken heimtruppe, die eine Gefahr für standsvorbereitungen im Rah- den Staat darstellte. Fortan stand men des Projekts 26 (der Name das Projekt 26 (P-26) für einen der war damals nicht bekannt) den grössten innenpolitischen Skan- Anforderungen eines Rechts- dale der neueren Zeit. Aus Basis staates und der Demokratie ent- Fortan stand das Projekt 26 für ei- von Hunderten von schriftlichen sprechen. Umso interessanter ist nen der grössten innenpolitischen und mündlichen Quellen ist es zu erfahren, wie es 1990 dazu Skandale der neueren Zeit, dies dem Autor Titus J. Meier gelun- kommen konnte, dass das Projekt als Folge der Fichen-Affäre. gen, die Puzzleteilchen dieser 26 liquidiert und skandalisiert wur- Aktion zu einem Ganzen zusam- de. Nachdem die Politische Unter- Der Autor konnte zum ersten Mal menzuführen. suchungskommission 1990 ihren die im Bundesarchiv aufbewahr- Bericht vorgestellt hatte, gelang ten Akten einsehen und viele be- Vorbereitungen und überstürz- es einem Journalisten, den Pro- teiligte Zeugen mündlich befra- te Liquidation jektleiter Efrem Cattelan (Deckna- gen. Es folgt eine hervorragende me «Rico») zu enttarnen. Es ent- Gesamtansicht aus ersten Quel- Die ersten Vorbereitungen um ei- stand der «falsche Skandal» über len. Das Buch von Titus J. Meier nen politischen Widerstand im die P-26 (hier nun genitiv weiblich ist eine Pflichtlektüre für alle, die Falle der Besetzung durch ein aus- geschrieben), weil man mehrheit- sich mit dem Thema Widerstand ländisches Heer zu organisieren, lich von einer geheimen Armee im feindbesetzten Raum ernsthaft gehen auf den Zweiten Weltkrieg sprach. befassen und mitreden wollen. + Einladung zum Fachreferat Es laden ein: PIKOM www.pikom.ch & P L www.prolibertate.ch RO IBERTATE Donnerstag, 8. Oktober 2020 in Bern: von Peter Regli Kaserne, Auditorium, Papiermühlestr. 13+15, 3000 Bern 22 Auch dieses Jahr präsentiert der (im Navigationssystem eingeben: Kasernenstr. 27) Divisionär aD und ehem. Chef des Donnerstag, 22. Oktober 2020 in Zürich: Schweizer Nachrichtendienstes, Mehrzweckhalle Stiftung zum Glockenhaus (neben dem Hotel die aktuelle sicherheitspolitische Glockenhof), Sihlstrasse 33, 8001 Zürich Lage unseres Landes. Beginn jeweils: 18.45 Uhr Apéro, 19.30 Uhr Referat
Geschichte Schweiz im Ersten Weltkrieg Schweizer Soldatenfreunde Die Schweiz stand 1918 am Rand Bertha Trüssel und Emma Müller- des Bürgerkriegs. Ein gütiges Ge- Vogt, der Basler Emanuel Probst schick und genügend Mässigung und andere mehr riefen mit der in beiden Lagern haben ihn ver- ganzen Kraft ihres Wesens Sol- hindert. Dass ein durch Teuerung, datenstuben, Kriegswäschereien, Mangel und Pandemie – die Spa- ja einen eigentlichen landeswei- nische Grippe – geschwächtes ten Sozialdienst für die Soldaten Volk im Europa der Revolutionen und ihre Familien ins Leben, konsequent seinen demokrati- dachten an Weihnachtsgeschen- schen und selbstbestimmten Weg ke für die Vergessenen, sorgten ging, hat viele Gründe. durch Spendensammlungen für die Voraussetzungen solchen Einer davon ist der selbstlose frei- Tuns. willige Einsatz, den Frauen und Männer 1914 bis 1918 zur Linde- Die militärische und politische rung der Not der Soldaten und Hierarchie zeigte sich aufge- ihrer Familien geleistet haben. schlossen. So war es möglich, Persönlichkeiten wie die Zürche- das Notwendige zu tun, um das rinnen Susanna Orelli-Rinder- Vertrauen einer grossen Mehrheit knecht und Else Spiller (nachmals in die Werte des Landes zu Jürg Stüssi-Lauterburg, Hans Züblin-Spiller), beide Gründerin- erhalten. Zu diesen Werten gehört Luginbühl: «Nacht und Licht – nen von bis heute bestehenden gewiss vor allen anderen die Schweizer Soldatenfreunde 1914- 1918», 118 Seiten mit Illustrationen, grossen Unternehmungen, die Freiheit, dann aber doch auch die Verlag Merker im Effingerhof. Genferin Gabrielle Wagnière- praktische, gelebte Solidarität, ein Curchod, die Tessinerin Marietta Licht in der Nacht der Jahre 1914 ISBN 978-3-85348-159-9 Crivelli-Torricelli, die Bernerinnen bis 1918. + Spezialpreis: 25 Franken Geschichte Schweizer Persönlichkeiten Toni Brunner Mit gerade 21 Jahren wurde Toni Brunner in den Nationalrat ge- wählt – als Jüngsten in der Geschichte der Schweiz. Das Le- ben des jungen Bergbauern ver- änderte sich von einem Tag auf den anderen. Statt Melkstuhl und Kühe, Krawatte und Anzug. Ein Sprung ins kalte Wasser. Jahre später, als Präsident der grössten Partei des Landes wurde es nicht weniger aufregend. Geschichten und Anekdoten aus dem Leben von Toni Brunner. Beni Gafner: «Toni Brunner», 240 Seiten, Werd & Weber Verlag, ISBN 978-3-85932-937-9, Preis: 39 Franken PRO LIBERTATE Mitgliederbeitrag schon einbezahlt? Herzlichen Dank! PC 30-26847-0 (IBAN CH23 0900 0000 3002 6847 0) Impressum Redaktion: Thomas Fuchs, alt Nationalrat, 3018 Bern-Bümpliz. Geschäftsstelle: Schweizerische Vereinigung PRO LIBERTATE, 3052 Zollikofen, Telefon 031 332 57 84, Fax 031 981 39 82, info@prolibertate.ch, www.prolibertate.ch. Abdruck mit Quellenangabe und Beleg erlaubt. Erscheint 6-8x jährlich. Leserzuschriften müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben. Der Vorstand: alt Nationalrat Thomas Fuchs (Präsident), 3018 Bern-Bümpliz; Grossrat und Stadtrat Dr. iur. Patrick Freudiger (Vizepräsident), 4900 Langenthal; Marcel Bieri (Kassier), 3052 Zollikofen; Jürg Stauffer (Sekretär), 3063 Ittigen; Stadtrat Janosch Weyermann (Beisitzer), 3018 Bern. Wir danken Ihnen für Ihre Spende auf PC 30-26847-0 (IBAN CH23 0900 0000 3002 6847 0) oder auf das WIR-Konto IBAN CH43 0839 1260 7737 7000 0.
Seite Acht Schöne Schweiz Einsiedelei St. Verena, Rüttenen SO 8 Aufgrund der beschlossenen Mass- nahmen durch den Bundesrat im Zu- sammenhang mit dem Corona-Virus, werden alle Konzerte bis auf Wei- teres abgesagt. Am 29. Juni 2020, begannen 14 Kader und 94 Rekruten (darunter 3 Frauen) im Kontext der CORONA-Pandemie, ihre Rekruten- schule in Aarau. Unter der Leitung des Be- Die bekannte Einsiedelei befindet sich unweit der Stadt Solothurn. Eine der rufspersonals wurden zahlreiche Massnah- beiden Kapellen stammt teilweise aus dem 12. Jahrhundert, was sie damit zum men ergriffen, um das, was 18 Wochen lang zweitältesten Bauwerk Solothurns macht. 1442 ist zum ersten Mal der Wohn- eine permanente Herausforderung in Bezug sitz eines Einsiedlers bezeugt. Der Lebensunterhalt des Einsiedlers wird nach auf Führung und Logistik sein wird, best- jahrhundertealter Gewohnheit von der Bürgergemeinde Solothurn finanziert. möglich zu begleiten. Im Jahr 2014 belief sich das auf monatlich 2000 Franken. Foto: David Herzig Die Bestrebungen und Ziele Literatur* zum Bestellen – bitte senden Sie mir: von PRO LIBERTATE für die Erhaltung und die Förderung ...... Expl. «Identität Schweiz» zum Preis von 10 Franken einer «gesunden» Schweiz ...... Expl. «Die Schweiz im 21. Jahrhundert» zum Preis von 20 Franken interessieren mich! ...... Expl. «Die Gotteskrieger – Die unterschätzte Bedrohung» zum Preis von 8 Franken ...... Expl. «Christen und Muslime in einer Demokratie. Geht das?» zum Spezialpreis von 24 Franken (statt 30 Franken) Ich/wir unterstütze(n) PRO LIBERTATE: ...... Expl. «Graue Sequenz – Episoden des Kalten Krieges» zum Spezialpreis von als Mitglied 25 Franken (statt 35 Franken) Jahresbeitrag Fr. 40.–, Ehepaar Fr. 60.– ...... Expl. «Mein Leben im Schatten der Berliner Mauer» für 8 Franken als Gönner ...... Expl. «Fauvette – Die stille Front» zum Preis von 19 Franken Jahresbeitrag Fr. 100.– ...... Expl. «Freier Fels in brauner Brandung» zum Spezialpreis von Fr. 29.– (statt Fr. 39.–) als Sympathisant ...... Expl. «Wie sich die Schweiz rettete» zum Spezialpreis von 49 Franken (statt Fr. 79.–) Beitrag nach freiem Ermessen ...... Expl. «Schweizer Armee – Tauglich für den Verteidigungsfall oder teure Luftschloss-Armee?» zum Preis von 8 Franken ...... Expl. «Welche Luftverteidigung braucht die Schweiz?» Zum Preis von 5 Franken ...... Expl. «Schweizer Billig-Armee – im Hybrid-Modus von Bundesrätin Viola Amherd» zum Preis von 8 Franken ...... Expl. «Operationsziel Schweiz» zum Spezialpreis von 29 Franken (statt 39 Franken) ...... Expl. «General Guisan: Widerstand nach Schweizer Art» zum Preis von 45 Franken ...... Expl. General-Guisan-Gedenkmünze: «Ernennung zum General vor 80 Jahren» inkl. Broschüre zum Spezialpreis von 25 Franken ...... Expl. «Marignano 1515–2015» zum Sonderpreis von 29 Franken ...... Expl. «Widerstandsvorbereitungen für den Besetzungsfall. Die Schweiz im Kalten Krieg» zum Preis von 48 Franken ...... Expl. «Nacht und Licht» zum Spezialpreis von 25 Franken (statt 35 Franken) Bild: © VBS/DDPS ...... Expl. «Toni Brunner» zum Preis von 39 Franken *zzgl. Porto und Verpackung Vorname, Name Adresse Einsenden an: PRO LIBERTATE PLZ, Ort 3052 Zollikofen Telefon oder per Email: Datum info@prolibertate.ch www.prolibertate.ch Unterschrift 5.20
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