Modul 4: Umweltschutz und Konsum - time:out
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Modul 4: Umweltschutz & Konsum In diesem Modul wird ein Überblick über den Zusammenhang zwischen Konsum und Umwelt vermittelt. Die Teilnehmenden können anschliessend ihr eigenes Verhalten reflektieren. Zudem finden sich Anregungen zur Anwendung des erworbenen Wissens im Alltag. In Rahmen der zusätzlichen Inhalte zur Vertiefung setzen sich die Teilnehmenden kritisch mit Werbung auseinander. Sie lernen Wirkmechanismen von Werbung auf spezifische Zielgruppen kennen. Im Rahmen dieses Moduls können folgende Kompetenzen des Lehrplans 21 gefördert werden: - WAH 3.1: Die Schülerinnen und Schüler können Einflüsse auf die Gestaltung des Konsumalltages erkennen. - WAH 4.1: Die Schülerinnen und Schüler können das Zusammenspiel unterschiedlicher Einflüsse auf die Gesundheit erkennen und den eigenen Alltag gesundheitsfördernd gestalten. - WAH 4.2: Die Schülerinnen und Schüler können Einflüsse auf die Ernährung erkennen und Essen und Trinken der Situation entsprechend gestalten. - WAH 4.3: Die Schülerinnen und Schüler können Nahrung kriterienorientiert auswählen. - ERG 5.1: Die Schülerinnen und Schüler können eigene Ressourcen wahrnehmen, einschätzen und einbringen. Ziele der Lektion: Die Teilnehmenden… - können erklären, was die Begriffe «Klimawandel», «CO2», «Treibhausgase» und «Ökologischer Fussabdruck» bedeuten. - kennen konkrete Beispiele für Handlungen in ihrem Alltag, die eine Auswirkung auf ihren ökologischen Fussabdruck haben. - kennen den Zusammenhang zwischen Konsumverhalten und dem Klimawandel. - wissen, wie sich ihr Mobilitätsverhalten auf ihren ökologischen Fussabdruck auswirkt. - kennen konkrete Ratschläge für den Klimaschutz in ihrem Alltag. Ziele der zusätzlichen Inhalte zur Vertiefung: Die Teilnehmenden… - wissen, wie sie als Zielpersonen durch Werbung als Konsumenten und Konsumentinnen umworben werden. Material für die Lektion: - Grafiken aus dem Hintergrundwissen zur Illustration des Klimawandels - Tabelle zur Berechnung des Treibhausgasausstosses - Plakat «Tipps für den Klimaschutz» Material für die zusätzlichen Inhalte zur Vertiefung: - Dokument «Beispiele Werbung» Seite 1 von 3
Ablaufplan der Lektion: Der Ablaufplan zeigt einen möglichen Ablauf einer Unterrichtslektion im Umfang von 45 Minuten auf. Ablauf Umsetzung und Material Vorwissen aktivieren In der Gruppe wird das Vorwissen zum Thema Klimawandel gesammelt und schriftlich festgehalten. Nach Möglichkeit kann der Einstieg auch über einen Plenum | 5 min aktuellen Zeitungsartikel oder Videoausschnitt erfolgen. Informationsinput Den Teilnehmenden werden die Begriffe «Klimawandel», «CO2», «Treibhausgase» und «Ökologischer Fussabdruck» erklärt. Zudem wird Bezug zur aktuellen Situation in der Schweiz genommen. Als Unterstützung können dazu die Bilder verwendet werden, die in den Unterlagen zum Plenum | 15 min Hintergrundwissen der Lektion verwendet werden. Verarbeitung der Den Teilnehmenden wird aufgezeigt, aus welchen Bereichen sich der Informationen ökologische Fussabdruck zusammensetzt. Sie suchen anschliessend zu zweit konkrete Beispiele aus dem Alltag für die einzelnen Bereiche. Einige Partnerarbeit | 5 min Beispiele werden im Plenum gesammelt. Fussabdruck Mobilität Mit Hilfe der Tabelle zur Berechnung des Treibhausgasausstosses können berechnen die Teilnehmenden ihr eigenes Mobilitätsverhalten analysieren. Als Beispiel eignet sich z.B. die Berechnung des Treibhausgasausstosses des eigenen Einzelarbeit | 10 min Schulweges, der vergangenen Woche oder der letzten Ferien. Alternativ können die Teilnehmenden auch digital ihren Fussabdruck berechnen, hierzu findet sich ein Link zum WWF Footprintrechner beim Hintergrundwissen. Tipps für den Klimaschutz Die Teilnehmenden sammeln jeweils zu zweit Tipps, wie sie im Alltag im sichtbar machen konkret klimafreundlich handeln kann. Diese werden im Plenum gesammelt, auf dem Plakat «Tipps für den Klimaschutz» festgehalten und gut sichtbar Partnerarbeit | 10 min aufgehängt. Seite 2 von 3
Zusätzliche Inhalte zur Vertiefung: Diese Unterrichtseinheiten können nach Bedarf zur Vertiefung der ersten Lektion genutzt werden. Sie können teilweise auch einzeln eingesetzt werden. Ablauf Umsetzung und Material Visualisieren des Die Teilnehmenden nehmen die Berechnungen des Fussabdruckes ihrer Fussabdrucks Mobilität durch Mobilität zur Hand. Sie stellen sich alle auf einer Linie. Pro 100g vortreten Treibhausgase, die sie verursacht haben, machen sie einen Schritt nach vorne. So kann durch die Position der Teilnehmenden im Raum visualisiert werden, wie ihr Mobilitätsverhalten im Vergleich zur Gruppe einzustufen ist. Einzelne Teilnehmende können im Plenum dazu befragt werden, durch welche Verkehrsmittel sie besonders viel oder wenig Treibhausgase verursacht haben. Plenum | 15 min Achtung: Diese Übung sollte ausschliesslich freiwillig absolviert werden, um gruppendynamische Prozesse berücksichtigen zu können. Anleitung zur Analyse von Im Plenum werden Werbeplakate analysiert. Mögliche Beispiele finden Werbung sich im Modul unter «Beispiele von Werbekampagnen zur Analyse». Folgende Fragen können diskutiert werden: • Welche Zielgruppe soll die Werbung ansprechen (z.B. Alter, Geschlecht, Nationalität usw.)? • Werden Personen eingesetzt, mit denen sich die Betrachter identifizieren sollen? • Welche Emotionen will die Werbung vermitteln und welche Emotionen löst sie bei den Teilnehmenden aus? Die Fragen können jeweils erst in Zweiergruppen und anschliessend im Plenum | 15 min Plenum diskutiert werden. Analyse und Reflexion von Die Teilnehmenden sammeln über einen bestimmten Zeitraum hinweg Werbematerial Werbung, mit der sie im Alltag konfrontiert werden. Sie können Bilder aus Zeitschriften ausschneiden, Werbung fotografieren oder Werbung dokumentieren Screenshots von Werbung machen, die sie digital erhalten. Einzelarbeit Sie bringen diese ausgedruckt mit. Die Teilnehmenden sichten in Partnerarbeit die dokumentierte Analyse der gesammelten Werbung. Sie diskutieren, welche Werbung sie aus welchen Gründen Werbung besonders ansprechend oder abschreckend finden. Sie wählen eine für sie besonders interessante Werbung aus und analysieren sie nach den in Partnerarbeit| 30 min der obigen Anleitung zur Analyse von Werbung beschriebenen Fragen. Eigene Werbung erfinden Die Teilnehmenden konzipieren ein Werbeplakat für ein selbst gewähltes Produkt. Sie überlegen sich, welche Zielgruppe sie ansprechen, welche Emotionen sie wecken und in welchem Preisniveau sie das Produkt vertreiben wollen. Das Plakat kann beispielsweise mit Hilfe einer Collage erstellt, gemalt oder digital erarbeitet werden. Gruppenarbeit | 45 min Die Ergebnisse werden anschliessend im Plenum präsentiert. Seite 3 von 3
Wird die Erde tatsächlich wärmer? Die Erde sieht sich aktuell mit einer beispiellosen Klimaveränderung konfrontiert. 98% der Erdoberfläche sind in den vergangenen Jahren wärmer geworden. Diese historisch beispiellose Temperaturzunahme wurde durch den Anstieg des Kohlenmonoxides, auch CO2 genannt, in der Atmosphäre verursacht. Dieses Gas kommt auch unabhängig von menschlichen Aktivitäten in der Atmosphäre vor und gehört zu den sogenannten Treibhausgasen. Sie führen, einem Glasdach ähnlich, dazu dass die Durchschnittstemperatur des Planeten sich trotz des ihn umgebenden kalten Weltalls nicht zu stark abkühlt. Durch den zusätzlichen Ausstoss von CO2, welcher durch den Menschen verursacht wird, erwärmt sich die Erde aber zunehmend. Seit Beginn der Messungen 1864 erwärmte sich die bodennahe Atmosphäre der Schweiz um rund 2 °C. Anhand der Temperaturreihe von Basel kann aufgezeigt werden, dass die Temperaturen bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch natürliche Schwankungen dominiert wurden. Der Anstieg der Temperaturen in den letzten Jahrzehnten ist hingegen auf die Zunahme der Treibhausgase zurückzuführen1. Bildquelle: https://www.meteoschweiz.admin.ch/ Folgen des Klimawandels Wie stark sich die Durchschnittstemperaturen auf der Erde verändern werden kann aktuell nur abgeschätzt werden. Es besteht aber ein wissenschaftlicher Konsens darüber, dass der Klimawandel gravierende Konsequenzen für den Planeten haben wird. Als besonders relevant angesehen werden die Zunahme von Hitzetagen, Trockenperioden und heftigen Unwettern, was eine Belastung für die Gesundheit von Menschen darstellt und zu grossen wirtschaftlichen Schäden führen kann. Zudem wird der Anstieg des Meeresspiegels und die rasche Veränderung von Ökosystemen beobachtet, was zu einem Anstieg der vom Aussterben bedrohten oder tatsächlich ausgestorbenen Tieren und Pflanzen führt und auch menschliche Siedlungsgebiete bedroht2. 1 Klima – Zukunft der Erde. Lehrmittel des WWF 2 Meteo Schweiz – Klimawandel Schweiz Seite 1 von 3
Der ökologische Fussabdruck Der ökologische Fussabdruck eines Menschen gibt an, wie viel Fläche des Planeten benötigt wird, um die Schadstoffe zu verarbeiten, die bei der Produktion von Gütern und Dienstleitungen, die er konsumiert, entstehen. Der ökologische Fussabdruck umfasst damit auch das produzierte Kohlenmonoxid, berücksichtigt aber darüber hinaus noch weitere Faktoren wie beispielsweise den Platzbedarf für den Anbau von benötigten Ressourcen. Der durchschnittliche ökologische Fussabdruck eines in der Schweiz lebenden Menschen im Jahr 2018 entspricht einem Bedarf von rund 3 Planeten. Die folgende Darstellung zeigt auf, aus welchen Bereichen des Ressourcenverbrauches sich dieser Fussabdruck zusammensetzt 3. Übersicht Ressourcenverbrauch der in der Schweiz lebenden Bevölkerung Bildquelle: Jungbluth, ESU-Services / WWF Footprintrechner 2012 Neben dem allgemeinen Konsum, unter dem diverse Aspekte zusammengefasst werden, ist der Anteil der Ernährung am Ressourcenbedarf am grössten. Dabei ist die Art der Ernährung entscheidend für die Auswirkung auf den individuellen Fussabdruck, wie die folgende Darstellung aufzeigt. Übersicht Ressourcenverbrauch für Nahrung Bildquelle: Jungbluth, ESU-Services / WWF Footprintrechner 2012 Die Unterrichtsmaterialien dieses Moduls bearbeiten die Bereiche der Mobilität und des allgemeinen Konsums vertieft. Für den Themenbereich der Ernährung finden sich im Modul «Ernährung» in den Verweisen auf weiteres Unterrichtsmaterial weitere Informationen. 3 Klima – Zukunft der Erde. Lehrmittel des WWF Seite 2 von 3
Quellen: • Jungbluth, N. 2012: Berechnungen für den WWF Footprintrechner. • Klima – Zukunft der Erde. Lehrmittel des WWF : https://www.wwf.ch/sites/default/files/doc- 2017-09/2011-01-lehrmittel-klima-zukunft-der-erde.pdf • Meteo Schweiz – Klimawandel Schweiz: https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/klima/klimawandel-schweiz.html Weitere Informationen und Unterrichtsmaterialien: • WWF Footprintrechner: https://www.wwf.ch/de/nachhaltig-leben/footprintrechner • Umwelt im Unterricht – Website des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: https://www.umwelt-im-unterricht.de/materialien/ • Unterrichtsmaterial des WWF Schweiz: https://www.wwf.ch/de/suche/dokumente?f%5B0%5D=doc_type_main%3A252 • Bildungsmaterialien von Greenpeace Deutschland: https://www.greenpeace.de/bildungsmaterialien • Gorilla Schulprogramm, auf den Lehrplan 21 abgestimmte Unterrichtseinheiten zum Thema Konsum: https://gorilla-schulprogramm.ch/lektionen?lektionen_fachthema=Bewegung,Konsum Seite 3 von 3
Tabelle zur Berechnung des Treibhausgasausstosses des eigenen Mobilitätsverhaltens: Bildquelle: Umwelt Bundesamt Deutschland: https://www.umweltbundesamt.de/bild/vergleich-der-durchschnittlichen-emissionen-0
Beispiele von Werbekampagnen zur Analyse:
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