Möglichmacher Amphibische Kampfboote erweitern die maritimen Fähigkeiten Arne Krüger - DMKN
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Möglichmacher Amphibische Kampfboote erweitern die maritimen Fähigkeiten Arne Krüger F rüher Morgen am Westrand des Pazifiks: Kleine Teams von Marineinfanteristen in Kompaniestärke stürmen in ihren mobilen den Gegner gerade in Küstennähe wegen ih- rer geringen Signatur nur schwer aufzufassen und zu bekämpfen. Kein neuer Ansatz Dass der Ansatz von Berger nicht neu ist und Kampfbooten zu abgelegenen Inseln. Unter- Was hier wie ein Szenario aus einem neuen seine Theorien durchaus auch auf andere Re- stützt durch unbemannte Drohnen greifen Tom-Clancy-Roman klingt, ist in Wahrheit der gionen der Welt – und hier insbesondere auch die US Marines gegnerische Landungsschiffe Inhalt eines aktuellen Planspiels des US Mari- auf die Ostsee – übertragbar sind, zeigt das und andere Kriegsschiffe mit Flugkörpern an, ne Corps (USMC). Die dort angestellten Simu- Beispiel der schwedischen und finnischen Küs- bevor diese ihre Invasionstruppen entladen lationen zeigen, dass neue Taktiken und der tenjäger. Die amphibische Nyland Brigade der oder in die Tiefe des Pazifiks vordringen kön- defensive Kampf mit kleinen amphibischen Finnen und auch das königliche Amfibierege- nen. Die durch die Kampfboote generierten Booten künftig „eine Menge Probleme“ für mentet (Amf 1) arbeiten schon lange in einer Zieldaten werden zeitgleich an die eigene angreifende gegnerische Streitkräfte schaf- binationalen Amphibious Task Unit zusam- Luftwaffe und Marine weitergegeben. Diese fen würde, so General David Berger, amtie- men. Mobile Stoßtrupps trainieren seit Jahren unterstützen den Abwehrkampf mit weit- render Kommandeur des USMC. „Es ist sehr eine Hit-and-Run-Taktik mit unterschiedlichen reichenden Flugkörpern. Um potenziellen schwierig (…), einer aufgelockerten Marineex- Kampfboottypen. Die Geografie in der östli- Vergeltungsschlägen aus der Luft zu entge- peditionstruppe entgegenzutreten, die klein chen Ostsee mit ihren zahlreichen zerklüfte- hen, wechseln die Ledernacken alle 48 bis 72 und mobil ist“, so Berger in einem Interview ten Inseln, Archipelen, schroffen Felsen und Stunden ihren Standort, indem sie von Insel mit dem Wall Street Journal vom März 2020. Fjorden ähnelt im übertragenen Sinne der im zu Insel springen. Dabei nutzen sie eine neue Kritiker halten ihm derweil vor, dass sein An- Westpazifik. Mit Steilfeuerwaffen wie Mör- Generation von amphibischen Kampfbooten, satz nur für den Kampf im westpazifischen sern, leichten Flugkörpern wie Hellfire und die auch ferngesteuert werden können. Die Raum mit seinen zahlreichen Inselketten gel- Spike-ER, Aufklärungssensoren und Kampf- kleinen und wendigen Einsatzboote sind für te, also nur für eine spezifische Region. schwimmern sowie Minen üben die Skandi- navier, einen Gegner zu bekämpfen, der in ihr Fotos: Archiv Autor Territorium eindringt. Mobile kleine Teams Die finnische Nyland Brigade nutzt springen dazu von Insel zu Insel. das Watercat von Marine Alutech Und nicht nur geografisch ähneln sich die Regionen: Denn genauso, wie die US Marines im Westpazifik trotz eines überlegenen gegne- rischen Flugkörperschirms erfolgreich operie- ren sollen, müssen ihre skandinavischen und baltischen Pendants innerhalb einer gegneri- schen Flugkörperblase überleben, die von der hochgerüsteten russischen Oblast Kaliningrad aus operiert. Bezüglich der Lage in der Ostsee ist schon an anderer Stelle umfassend über die Fähigkeit der Russischen Föderation zum soge- nannten A2/AD (Anti-Access/Area Denial) be- richtet worden. Nur so viel: Experten wie etwa der frühere Befehlshaber der US-Landstreit- kräfte in Europa, Generalleutnant a.D. Ben Hod- ges, sehen insbesondere in der Stationierung weitreichender Flugkörper in Kaliningrad die Gefahr, dass größere Schiffsbewegungen in der Ostsee unterbunden werden könnten. Da- mit sind im Konfliktfall Seetransporte oder auch Landungen mit großen Landungsschif- fen zur Unterstützung der baltischen Staaten selbst mit starkem Geleitschutz nur unter un- verhältnismäßig großem Risiko möglich. Royal Marines setzen auf Nadelstiche Dass neben dem USMC mit seiner neuen, oben beschriebenen Taktik auch andere Ma- 30 MarineForum 9-2020
bereits Teile der Taktischen Einsatzkräfte See der beiden Bordeinsatzkompanien auf den oben genannten Bootstypen in Schweden und Finnland ausbilden lassen. Für das CB90 haben 2015 einige Soldaten der Marineinfan- terie in mehrmonatigen Lehrgängen sogar schon offizielle Führerscheine beziehungs- weise Kommandantenzeugnisse erworben. Unter Aufsicht der Stammbesatzungen durf- ten die deutschen Seesoldaten daher im Rah- men der Übungsserien Northern Coasts und Baltops in den Jahren 2017 und 2018 die Boo- Beim schwedischen Amfibieregementet ist das CB90 von Dockstavarvet im Einsatz te taktisch selbstständig einsetzen. Als beson- ders gewinnbringend zeigte sich dabei die rineinfanterieeinheiten wieder auf kleinere errichten. Auch die Abwehr von gegnerischen erweiterte Möglichkeit der Führer zur Koor- Kommandounternehmungen, sogenannte irregulären Kräften ist so möglich. dination ihrer Truppen: Von Bord der Boote Raids, und Kampfboote setzen, zeigt auch Grundlage amphibischer Kommandotrupps aus konnte in sicherem Abstand zum Ope- das Beispiel Großbritannien. Nicht ohne Hin- sind schnelle Kampfboote: Die heute zur rationsgebiet via Funk und optronischem Ge- tergedanken wurde dort im vergangenen No- Verfügung stehenden europäischen Model- rät schnell Unterstützung, beispielsweise in vember die in Plymouth beheimatete amphi- le sind dabei jedoch aktuell recht überschau- Form des Steilfeuers, angefordert oder ange- bische 1 Assault Group Royal Marines in 47 bar. Wegweisend sind dabei das schwedische boten werden. Hilfreich erwies sich auch, die Commando (Raiding Group) Royal Marines Combat Boat 90 HSM (CB90) des Herstellers Boote als Plattform für Aufklärungsdrohnen umbenannt. Und das ausgerechnet am 75. Ju- Dockstavarvet und das finnische Watercat 18 zur See und in der Luft zu nutzen, um Vorgän- biläumstag, an dem 47 Commando im Zwei- AMC von Marine Alutech, welches auch als ge an Land oder im Küstenbereich besser zu ten Weltkrieg die schwer befestigten Inseln Jehu-Klasse bezeichnet wird. Beide Boote sind überwachen. zur strategischen Hafenstadt Antwerpen mit schon lange zugelassen und haben sich in seinen Booten freikämpfte. Im Sommer 2019 Übung und Einsatz bewährt. Das CB90 wird Forderung nach eigenen Booten beauftragt der Commandant General Royal international in zahlreichen Varianten bei den Marines, General Brigadier Matt Holmes, in Marinen von Estland, Griechenland, Malaysia Szenenwechsel: Neben den guten Verbindun- diesem Zusammenhang auch Absolventen und Mexiko verwendet. In Norwegen wird es gen zum niederländischen Kooperationspart- vom UK Naval Engineering Science &Techno- von den maritimen Spezialkräften in einer ner Korps Mariniers bestehen zwischen dem logy Forum damit, technische Zukunftsvisio- größeren Variante genutzt. Sowohl das CB90 deutschen Seebataillon und dem britischen nen für die britische Marineinfanterie zu ent- als auch das Jehu verfügen über eine relativ 47 Commando heute auch schon personelle wickeln. Die Vorgabe lautet dabei: „Ein Angriff kleine Besatzung von maximal sechs Solda- Verbindungen. Seit mehreren Jahren werden der Royal Marines Mitte des 21. Jahrhunderts ten, von denen nur zwei nautisch tätig sind, in Plymouth deutsche Austauschsoldaten in auf eine feindliche Flugkörperstellung, gele- einer davon der Kommandant im Rang eines sämtlichen amphibischen Landeverfahren gen auf einer Klippe." Portepeeunteroffiziers. Die übrigen Besat- mit diversen Bootstypen ausgebildet, vom Wissenschaftlich gestützt wird die Neuaus- zungsangehörigen sind für die Schiffstechnik Landungsboot bis zum Hovercraft. Sie brin- richtung des USMC und der Royal Marines und den seemännischen Dienst zuständig, gen ihr Wissen nach der Rückkehr als Multi- durch den Politologen Peter Roberts von der wozu unter anderem kleinere Strandmeis- plikatoren zurück in das Seebataillon. Zeit- britischen Denkfabrik Royal United Services In- teraufgaben und die Absicherung des Boo- gleich dient ein Portepeeunteroffizier der stitution (RUSI). Roberts urteilt: „(…) dass die Ta- tes gehören. Die Handhabung des Bootes ist Royal Marines durchgehend im Seebataillon ge gezählt sind, in denen man große Infanterie- einfach. Eine funktionierende Ausbildungs- in Eckernförde. kräfte zu Hause versammelt und sie dann mit infrastruktur befindet sich im Ostseeraum. Die Entsendung eines Austauschsoldaten großen Schiffen in eine Konfliktzone transpor- nach Plymouth geschah 2015 aus gutem tiert.“ Einzig die USA seien heute noch in der La- Praktische Erfahrung Grund: Schon die deutschen Marineschutz- ge, ganze Brigaden über See an fremde Küsten kräfte, ein Vorgängerverband des Seeba- zu werfen, betont der Professor. Die meisten Und gerade diese Ausbildungsinfrastruktur taillons, hatten im Jahr 2009 kleine mobile Streitkräfte würden immer mehr auf kleine, nutzte die Deutsche Marine schon in der Ver- Kampfboote gefordert, allerdings vorrangig mobile Raiding Parties setzen, also auf Über- gangenheit. In den zurückliegenden Jahren für den seeseitigen Hafenschutz und für na- fallkommandos in Zug- oder Kompaniestärke hat das Seebataillon der Deutschen Marine tionale Evakuierungen von eigenen Staats- mit bis zu 120 Soldaten, meist inklusive Un- terstützungselementen wie Scharfschützen, Drohnenoperateuren und Notfallsanitätern. Das amphibische Mehrzweckschiff Karel Doorman Früher oblag diese Aufgabe den Spezialkräf- ten, heute ist sie zum Wesenskern moderner Marineinfanterie geworden. Die Stärke solcher Truppen liegt darin, unabhängig voneinander und das Moment der Überraschung ausnut- zend, gegnerische Kräfte direkt oder über das Hinterland anzugreifen. Ziel ist es dabei, na- delstichartig deren Handeln zu stören oder strategische Punkte wie Häfen, Flugbasen und Flugkörperstellungen zu erobern, um dadurch für eigene Folgekräfte einen Brückenkopf zu MarineForum 9-2020 31
te. Die gilt es zu erhalten und auszubauen.“ Wenngleich diese Formulierung noch recht unspezifisch ist, wird damit zumindest eine amphibische Ausrichtung der Bundeswehr in Aussicht gestellt. Der schleswig-holsteinische Bundestagsabgeordnete und Obmann des Verteidigungsausschusses Ingo Gädechens (CDU) wird noch konkreter, was eine Beschaf- fung von Booten angeht: „Wenn das Seeba- taillon in den Einsatz verlegen muss, machen diese kleinen Boote auch Sinn.“ Sebastian Bruns vom Institut für Sicher- heitspolitik Universität Kiel, einer hauptsäch- lich mit Aspekten maritimer Strategie und Das Seebataillon soll in die niederländische Marine integriert werden Sicherheit befassten zivilen Denkfabrik, kri- tisiert die seiner Meinung nach zu langsame bürgern aus Krisengebieten. Eine Fähigkeits- werden perspektivisch Beiträge zur NATO- Umsetzung des Vorhabens: „Die Bundesre- lücke und damit ein Bedarf wurden schon Raketenabwehr und zur Wirkung von See an publik Deutschland leistet sich nicht die Ma- damals anerkannt. Die ursprüngliche Forde- Land, z.B. durch Spezialkräfte und begrenzte rine, die ihren maritimen und sicherheits- rung wurde in den folgenden Jahren immer amphibische Operationen, die Fähigkeiten politischen Interessen, ihrer Abhängigkeit wieder angepasst und von einem anderen der Seestreitkräfte bestimmen.“ In den Fä- und Anfälligkeit entspricht. Der Bedarf an Rüstungsprojekt, dem Hafenschutz-Modul, higkeitsforderungen wird darauf basierend Kampfbooten ist dringend, die Argumente entkoppelt. Sie mündete 2016 in einem ei- auch die Forderung gestellt: „Die Sicherung ausgetauscht, die Umsetzung aber bleibt genen Beschaffungsvorhaben. Zusätzliche des seeseitigen Zugangs in allen Dimensio- hinter Anspruch und begründeten Erwar- Anforderungen an die Boote kamen hinzu nen bei gleichzeitiger asymmetrischer Be- tungen zurück.“ Prozesse dauerten zu lange, und wurden in der neuen Initiative anerkannt. drohung im Einsatzraum muss jederzeit ge- so der Kieler Marineexperte. Und Großpro- Zum Zeitpunkt der ersten Forderung der währleistet sein. Hierzu ist das Anlanden von jekte wie die Fregatte 125 oder das künftige Marineschutzkräfte spielte die Landes- und Einsatzkräften auch ohne Nutzung vorhande- Mehrzweckkampfschiff 180 zögen überpro- Bündnisverteidigung auch angesichts der fi- ner Häfen sicherzustellen.“ portional Aufmerksamkeit und Ressourcen nanziellen Haushaltszwänge im Vergleich zu Im Februar 2017 verkündete Vizeadmiral auf sich. Seestreitkräfte und insbesondere den Einsatzverpflichtungen der Streitkräfte Rainer Brinkmann, Stellvertreter des Inspek- amphibische Fähigkeiten als „Schweizer Ar- nur eine nachgeordnete Rolle in den konzep- teurs der Marine und Befehlshaber der Flotte meemesser der Sicherheitspolitik“ benötig- tionellen Planungen der Bundeswehr. und Unterstützungskräfte, auf einer Veran- ten aber auch die Umsetzung von augen- Das hat sich 2014 schlagartig geändert mit staltung des Nautischen Vereins zu Kiel: „Wir scheinlichen Nischenprojekten wie dem für der völkerrechtswidrigen Besetzung der Krim planen die Anschaffung neuer Kampfboote das Seebataillon. durch die Russische Föderation. Neben der für das Seebataillon.“ reinen Konfliktverhütung und Krisenbewäl- Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Lizenzbau in Deutschland tigung vollzog sich eine Refokussierung von General Eberhard Zorn, sagte bei seinem Be- NATO und Bundeswehr auf neue amphibi- such im Seebataillon am 17. Juli 2018 ferner: Bei der Beschaffung von neuen Booten für sche Seekriegsszenarien, gerade im Hinblick „Bei den Marineinfanteristen habe ich viele das Seebataillon könnte ein Neubau auf ei- auf die Landes- und Bündnisverteidigung. So Parallelen zu meiner Zeit als Kommandeur bei ner deutschen Werft erwogen werden. Die- heißt es etwa in der Konzeption der Bundes- den Fallschirmjägern gesehen. Neu und be- ser müsste geplant, entwickelt und neu auf- wehr vom 20. Juli 2018: „(…) Darüber hinaus eindruckend ist die amphibische Komponen- gelegt werden.
Bei einer alternativen Beschaffung von ein Lizenzbau wie beim Schweizer Beispiel man in Europa „mehr als 160 Verteidigungs- Booten „von der Stange“ für das Seebatail- in Deutschland denkbar. Die schwedische systeme respektive Waffensysteme habe“ lon sollte aber durchaus auch über einen Marine investierte rund 44 Millionen Euro und die USA nur 50 oder 60, schlug sie vor, Lizenzbau durch deutsche Werften nach- in ihre 18 neuen Boote. man müsse an der gemeinsamen europäi- gedacht werden. Ein Beispiel dafür ist der schen Entwicklung und am Betrieb von ein- Erwerb von 14 neuen Patrouillenbooten 16 Schlussfolgerungen heitlichen Waffensystemen arbeiten. für die Schweizer Armee. Die 16 steht dabei Der Kommandeur des Seebataillons, Fre- für das Jahr der Ausschreibung. Diese ge- Mit der Beschaffung eigener Kampfboote gattenkapitän Norman Bronsch, schaut zu- wann die bereits erwähnte finnische Werft für das Seebataillon erhält die Bundeswehr versichtlich in die Zukunft seines amphi- Marine Alutech. Schweizer Bootsbauer sa- einen beachtlichen und sofortigen Fähig- hen sich bei der Beschaffung zunächst be- keitsgewinn. Das Seebataillon könnte, wie nachteiligt, wurden dann aber bei der Aus- in der Konzeption der Bundeswehr und vom rüstung der Boote vom Typ Watercat 1250 Generalinspekteur gefordert, begrenzt am- Patrol beteiligt. Sechs Boote werden beim phibisch wirken und eigene Staatsbürger in Generalunternehmer im finnischen Tejo nationalen Evakuierungsoperationen auch gefertigt und anschließend bei Shiptec in unter Bedrohung von fremden Stränden Luzern fertig ausgerüstet. Bei acht weite- über das Meer retten. ren Booten wird nur der Schiffsrumpf gelie- In der Ostsee böten sich zudem vielfälti- fert. Bis 2021 sollen alle Boote zulaufen. Mit ge Übungsmöglichkeiten sowie eine beste- diesem Kompromiss verbleibt ein großer hende Ausbildungs- und Logistikstruktur Teil der Wertschöpfung in der Schweiz. Für durch skandinavische Partner. Im Rahmen die Beschaffung der 14 Boote mitsamt der der Landes- und Bündnisverteidigung könn- entsprechenden Logistik und Infrastruktur ten die Boote zusammen mit der finnisch- wurde ein Volumen von 45 Millionen Eu- schwedischen Amphibious Task Unit in ro bewilligt. Zum Vergleich: Für ihre zwölf skandinavischen sowie baltischen Gewäs- Jehu-Kampfboote zahlte die Finnische Ma- sern operieren. Daneben könnten Kampf- rine schätzungsweise 34 Millionen Euro. boote als deutscher Beitrag auf Augenhöhe Eine interessante Option wäre ferner der in die Kooperation mit den Niederlanden Einstieg Deutschlands in die gegenwärtig eingebracht werden. Das Korps Mariniers laufende Beschaffung von 18 der moderns- wird in Kürze seine kleinen amphibischen ten CB90 HSM durch die schwedische Mari- Landungsboote zum Personentransfer aus Trackfire CB90 ne, die dann bis 2021 insgesamt 165 CB90 Altersgründen ersetzen müssen. Eine künf- in ihren Bestand genommen haben wird. tige Beschaffung könnte daher durchaus bischen Verbandes, da „die Diskussionen Die neuen Boote zeichnen sich durch wei- auch mit den Niederländern koordiniert zur Zukunft von wie auch immer gearteten tere technische Optimierungen von An- werden, um typgleiche Boote später ge- Kampfbooten, die einen absoluten Fähig- trieb und Führungssystem, vor allem aber meinsam zu betreiben und die Besatzun- keitszugewinn für die Bundeswehr darstel- durch die hochpräzise, stabilisierte Multi- gen einheitlich auszubilden. len würden, in den letzten Monaten in sehr Waffen-Plattform Trakfire aus. Ein solches Warum die Deutsche Marine dabei „aus richtungsweisende Entscheidungsbahnen Vorgehen ist im deutschen militärischen dem Regal“ auf bestehende Systeme zu- verlaufen sind.“ L Beschaffungsprozess ausdrücklich vorgese- rückgreifen sollte, erläuterte Bundeskanz- hen. Der deutsche Bedarf könnte damit kos- lerin Angela Merkel in ihrer Rede vor dem Fregattenkapitän Arne Krüger ist Angehö- tengünstig, risikoarm und schnell „von der Europäischen Parlament am 13. November riger des 3Centre of Excellence for Ope- Stange“ gedeckt werden. Auch dafür wäre 2018 in Straßburg recht anschaulich: Weil rations in Confined and Shallow Waters.
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