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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-217 Das Thema EZB: Zweite Pandemiewelle verdunkelt Konjunkturausblick Steigende Corona-Infektionszahlen und die Verschärfung der Eindämmungs‐ maßnahmen trüben nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) die Konjunkturaussichten für die Eurozone erheblich ein. "Die aktuellen Daten deuten darauf hin, dass die wirtschaftliche Erholung im Euroraum schneller an Dynamik verliert als erwartet", heißt es in dem heute veröffentlichten Wirtschaftsbericht der Notenbank. Die Währungshüter rechnen damit, dass sich das Produktionswachstum im vierten Quartal aller Voraussicht nach deutlich abschwächen wird. Über die Sommermonate sei die Wirtschaft zwar unterschiedlich, aber doch insgesamt kräftig gewachsen. In den einzelnen Sektoren verlaufe die Erholung uneinheitlich, wobei der Dienstleistungssektor am schwersten unter der Pandemie leide. "Auf längere Sicht hängt eine nachhaltige Erholung nach wie vor in hohem Maße vom weiteren Verlauf der Pandemie und vom Erfolg der zu ihrer Eindämmung ergriffenen Maßnahmen ab", erklärten die Experten. Im abgelaufenen dritten Quartal habe sich die Wirtschaft in der Eurozone voraussichtlich deutlich erholt, nachdem sie im zweiten Quartal um 11,8 Prozent eingebrochen war. Im Wirtschaftsbericht wird davon ausgegangen, dass die Inflationsrate bis Anfang 2021 negativ bleiben wird. Wie das europäische Statistikamt Eurostat heute mitteilte, hat sich die Erholung der Industrie im Euroraum im September nicht fortgesetzt. Die Produktion sei im September im Vergleich zum Vormonat überraschend um 0,4 Prozent gesunken. Nach vier Anstiegen in Folge sei dies der erste Rückgang seit April gewesen. Ökonomen hingegen hatten für den September ein Plus von 0,7 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel die Produktion um 6,8 Prozent. [br.de] [de.reuters.com] [tagesschau.de] [orf.at] [spiegel.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen BayernLB-Gewinn bricht ein – Risikovorsorge deutlich erhöht Die BayernLB hat wegen der Corona-Pandemie ihre Risikovorsorge drastisch erhöht. Für drohende Kreditausfälle legte die Landesbank in den ersten neun Monaten 175 Millionen Euro beiseite, verglichen mit 8 Millionen Euro vor Jahresfrist. Gegenwärtig gebe es aber keine nennenswerten Ausfälle, betonten Vorstandschef Stephan Winkelmeier und Finanzvorstand Markus Wiegelmann heute. Der Vorsteuergewinn fiel in den ersten drei Quartalen um 36,2 Prozent auf 276 Millionen Euro, der Nettogewinn sank sogar um mehr als die Hälfte auf 179 Millionen Euro. Das Ergebnis im Gesamtjahr werde voraussichtlich positiv ausfallen, aber unter dem Ergebnis der ersten neun Monate liegen, sagte Wiegelmann der Nachrichtenagentur Reuters. [sueddeutsche.de] [de.reuters.com] BNP Paribas muss sich Korruptionsermittlungen stellen Die französische Antikorruptionsbehörde AFA ermittelt Insidern zufolge gegen die französische Großbank BNP Paribas nach deren Übernahme des Hedge‐ fondsgeschäfts von der Deutschen Bank. Dabei gehe es um eine Zahlung an einen Mittelsmann, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Nach dem Deal im September 2019 seien von dem französischen Institut mehrere hunderttausend britische Pfund an einen früheren Mitarbeiter der US-Invest‐ mentbank Goldman Sachs geflossen. Die Zahlung sei bei einer Routineüber‐ prüfung aufgefallen. Die AFA wolle kommende Woche einen Bericht vorlegen. Auch die britische Finanzaufsicht FCA sei informiert. Die Geldhäuser lehnten eine Stellungnahme ab, der Goldman-Sachs-Banker war nicht erreichbar. [finanzen.ch] [bloomberg.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Skandinavische Notenbanken vereinbaren Notfallplan Die Zentralbanken mehrerer skandinavischer Länder haben sich angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie auf einen Krisen-Notfallplan zur Geldver‐ sorgung geeinigt. Er sieht Devisentauschgeschäfte der beteiligten Noten‐ banken der Nicht-Euro-Länder Schweden, Dänemark und Norwegen vor. Das teilte die schwedische Riksbank heute mit. Im Krisenfall solle der Zugang zu Liquidität in anderen skandinavischen Währungen als der Heimatwährung weiter gewährleistet sein. [de.reuters.com] Aareal Bank streicht Gewinnprognose zusammen Die Verschärfung der Corona-Pandemie hat die Gewinnerwartungen des Immobilienfinanzierers Aareal Bank für 2020 stark beeinträchtigt. Finanzvor‐ stand Marc Heß erklärte heute, er rechne wegen der Krise mit mehr Kreditaus‐ fällen. Als Grund nannte das Institut eine absehbar schlechtere Entwicklung der Wirtschaft in den meisten Regionen, in denen es Gewerbeimmobilien finanziert habe. Der Gewinn nach Abzug von Steuern erreichte im dritten Quartal lediglich eine Million Euro nach 40 Millionen im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Risikovorsorge für drohende Darlehensausfälle verdoppelte sich auf 61 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn fiel um 83 Prozent auf 11 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen ein Betriebsergebnis im mittleren zweistelligen Millionenbereich. 2019 hatte das Institut noch 248 Millionen Euro verdient. [handelsblatt.com] Rabobank schließt die Hälfte der Filialen Die niederländische Rabobank will auf dem Heimatmarkt die Hälfte ihrer Filialen dichtmachen. In den kommenden Jahren werde die Anzahl der Geschäftsstellen um 100 bis 150 von derzeit 230 reduziert, teilte das Institut heute mit. 2020 seien bereits 100 Standorte geschlossen worden. Als Gründe nannte das Institut, dass immer mehr Kunden digitale Angebote nutzen und die Bank Kosten sparen will. [cash.ch] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Gewinneinbruch bei der Raiffeisen Bank International Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) hat im dritten Quartal einen Rückgang des Gewinns auf 230 Millionen Euro verbucht, verglichen mit 303 Millionen im Vorjahreszeitraum. Für ausfallgefährdete Kredite legte das zweitgrößte Finanzinstitut des Landes 185 Millionen Euro zurück nach 68 Millionen Euro im Vorjahresquartal. "Die Zinssenkungen sowie der starke Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität in den Lockdown-Phasen belasten unsere Erträge", erklärte Bankchef Johann Strobl. Deshalb konzentriere sich die Bank auf eine strenge Kostendisziplin und eine konsequente Umsetzung der Digitalisierungsstrategie [finanzen.net] Inflationsrate in den USA sinkt stärker als erwartet In den USA sind die Verbraucherpreise im Oktober etwas weniger gestiegen als erwartet. Die Jahresinflationsrate sank von 1,4 Prozent im Vormonat auf 1,2 Prozent, wie das Arbeitsministerium heute mitteilte. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 1,3 Prozent im Jahresvergleich gerechnet. In Deutschland haben die gesenkte Mehrwertsteuer und fallende Energiekosten die Verbraucherpreise im Oktober den dritten Monat infolge unter die Nulllinie gedrückt. Sie sanken nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 0,2 Prozent zum Vorjahresmonat. Eine Jahresinflationsrate von minus 0,2 Prozent war auch im September errechnet worden. Im Juli lag sie bei minus 0,1 Prozent. [finanzen.net] [wiwo.de] DK: Nationale Alleingänge bei der Finanzmarktregulierung vermeiden Am 23. Oktober 2020 haben das Bundesfinanzministerium und das Bundesjustizministerium einen gemeinsamen Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG) veröffentlicht. Der Entwurf zielt auf die Umsetzung der vordringlichen Maßnahmen zur Wieder‐ Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief herstellung und dauerhaften Stärkung des Vertrauens in den deutschen Finanzmarkt nach dem Wirecard-Skandal. Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) unterstützt das darin verfolgte Ziel, das Vertrauen in den deutschen Finanz‐ markt zu stärken, weist aber auch darauf hin, dass es sich beim Wirecard- Skandal in erster Linie um einen Betrugsfall mit hoher krimineller Energie handele, sodass sich nur bedingt Konsequenzen für das rechtliche Rahmenwerk ableiten ließen. Insbesondere die Vorschläge zur Auslagerungs‐ regulierung gingen zu weit; hier sollten keine nationalen Alleingänge unter‐ nommen werden. Der Referentenentwurf führe aus, dass auf die Unternehmen der Finanzbranche im Rahmen der Finanzierung der Bundesanstalt für Finanz‐ dienstleistungsaufsicht (BaFin) grundsätzlich höhere Kosten in Form einer Erhöhung der Umlage zukommen könnten. In diesem Zusammenhang ist nach Meinung der DK unbedingt darauf zu achten, dass eine verursachergerechte Umlage sichergestellt wird. Die vollständige Stellungnahme lesen Sie hier: [bankenverband.de] Die Köpfe Britischer Kabinettsminister Gove: EU muss mehr Flexibilität zeigen In den festgefahrenen Verhandlungen über ein Handelsabkommen zwischen London und Brüssel nach dem vollzogenen Austritt Großbritanniens aus der EU fordert Kabinettsmitglied Michael Gove die EU zu mehr Pragmatismus auf, besonders in der Nordirland-Frage. Der freie Warenverkehr zwischen der briti‐ schen Provinz und dem Rest Großbritanniens müsse weiter möglich sein, sagte er heute vor dem Parlament in London. Die britische Regierung habe sich bereits bewegt, nun sei die EU gefordert. Der irische Premier Micheál Martin warnte Großbritannien eindringlich vor den Folgen eines Brexits ohne Handels‐ abkommen mit der EU. "Das Letzte, was unsere Wirtschaft jetzt braucht, ist einen zweiten riesigen Schock, wie ein No-Deal ihn auslösen würde", sagte er heute in einem Interview. [reuters.com] [handelsblatt.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief EZB-Präsidentin Lagarde warnt vor schwerer Rezession EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat trotz der Hoffnung auf einen Corona- Impfstoff vor einer schweren Rezession gewarnt. Sie bekräftigte, dass die Notenbank alles tun werde, um die Wirtschaft zu stützen und signalisierte zum Auftakt des online übertragenen EZB-Forums mehr Anleihekäufe (PEPP) und mehr Liquidität für die Banken (TLTRO-III). "Entscheidend ist, dass es lange genug günstige Finanzierungsbedingungen gibt", sagte sie. Andernfalls könnte aus einer Ausnahmerezession eine konventionelle, sich selbst verstärkende Rezession werden. [sueddeutsche.de] [boersen-zeitung.de] Scholz: Deutschland kann nochmal nachlegen Bundesfinanzminister Olaf Scholz ist überzeugt, dass die Bundesregierung auch bei einer andauernden Corona-Krise finanziell handlungsfähig bleibt. "Unser Land hat die finanzielle Kraft, in diesem und im nächsten Jahr alles zu tun, was nötig ist, um die Kontrolle über die Pandemie zu behalten und die damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen abzufedern", sagte er heute in einem Interview. "Wenn es nötig werden sollte, können wir nochmal nachlegen." [faz.net] Bundesbanker Walch wird Leiter des Zentralbereichs Finanzaufsicht Karlheinz Walch wird zum Jahreswechsel die Leitung des Zentralbereichs Banken und Finanzaufsicht bei der Deutschen Bundesbank übernehmen. Das teilte die Notenbank mit. Walch war bislang Ständiger Vertreter des Leiters des Zentralbereichs. Er folgt in der neuen Position auf Erich Loeper, der Ende Dezember 2020 in den Ruhestand tritt. [boersen-zeitung.de] [bundesbank.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Der Tweet des Tages Über Geld spricht man doch: Die Deutschen sparten im 2. Quartal 2020 rund 20 Prozent ihres Einkommens – doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. In der #Corona-Krise legen die Menschen in Deutschland mehr Geld auf die Seite. Warum das so ist, und was das Wort "Angstsparen" bedeutet, erklärt unser Kollege Volker Hofmann @AZ_Augsburg: rb.gy/sxadkb #sparen #geldanlage [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Mit der Tomaten-Technik Produktivität steigern Die Gedanken am Schreibtisch schweifen ab, die Produktivität sinkt drama‐ tisch. Wer seine Arbeitszeit effizient nutzen möchte, sollte es mit der Pomodoro-Technik (italienisch für Tomate) versuchen. Dabei folgen auf 25- minütige Phasen konzentrierter Arbeit regelmäßige Pausen – mal fünf Minuten, mal bis zu 30. Wie die Technik im Detail funktioniert und warum sie nach einem Gemüse benannt ist, lesen Sie hier: [impulse.de] Was morgen wichtig wird Das Bundeswirtschaftsministerium legt seinen Monatsbericht für November vor. – Die europäische Statistikbehörde Eurostat präsentiert Zahlen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für die EU und den Euroraum im dritten Quartal 2020. – In Frankfurt findet die Online-Veranstaltung "Ihre Bundesbank hört zu" im Rahmen der Strategieüberprüfung der EZB statt, an der Bundesbank-Chef Jens Weidmann teilnimmt. – Die Bundesbank veran‐ staltet zudem am frühen Morgen ebenfalls online eine Jahreskonferenz zu Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief grünen und sozialen Anleihen. – Der Finanzkonzern Wüstenrot & Württember‐ gische stellt sein Ergebnis für das dritte Quartal vor. – Die Universität von Michigan veröffentlicht Zahlen zum Verbrauchervertrauen in den USA im November. – Der 2. Banktag NRW hat das Schwerpunktthema "Kreditwirtschaft NRW und Nachhaltigkeit – eine Transformation mit Chancen und Risiken" und wird am Nachmittag als Online-Format übertragen. Als Teilnehmer haben sich u.a. Ministerpräsident Armin Laschet, Bundesbank-Vorstand Sabine Mauderer, der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Jörg Kukies, und HSBC- Deutschland-Chefin Carola von Schmettow angekündigt. Der Nachschlag Stellen Sie Powerfragen! Wer in seinem Job erfolgreich sein will, muss Interessen und Bedürfnisse richtig einschätzen können. Das gelingt in Kontakt mit Geschäftspartnern und Mitarbeitern nur dann, wenn man gut kommunizieren kann. Dabei helfen sogenannte Powerfragen, mit denen man schnell auf den Punkt kommt, sagt US-Kommunikationsexperte Andrew Sobel. Er empfiehlt Führungspersonen beispielsweise, sich vor einem Meeting drei prägnante Eingangsfragen zu überlegen, anstatt die Zeit vorwiegend für die Gestaltung von PowerPoint- Präsentationen aufzuwenden. Diese könnten etwa so aussehen: "Was ist das wichtigste Thema, über das wir heute sprechen sollten?" Oder: "Wie nutzen wir diese Zeit Ihrer Meinung nach am sinnvollsten?" Welche weiteren Power‐ fragen in unterschiedlichen Situationen sinnvoll sind, lesen Sie hier: [impulse.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 8/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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