Motivation und webbasierte Geo-Partizipation Motivation and Web-based Geo Participation - gis.Point

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Motivation und webbasierte Geo-Partizipation
Motivation and Web-based Geo Participation
Sabine Hennig
IFFB für Geoinformatik – Z_GIS, Universität Salzburg · sabine.hennig@sbg.ac.at

Zusammenfassung: In vielen Projekten kommt der Bereitstellung von Daten mit Raumbezug durch
die Bevölkerung zentrale Bedeutung zu. Der Erfolg dieser Projekte hängt nicht zuletzt von der Motiva-
tion der Zielgruppe ab. Doch was motiviert Menschen an webbasierten Geo-Partizipationsprojekten
mitzuwirken? Wie werden deren Beweggründe im Kontext dieser Projekte berücksichtigt? Und wie
können die Motivationen der Mitwirkenden besser adressiert werden? Die Literatur nennt zahlreiche
intrinsische und extrinsische Gründe, die Menschen zur Mitarbeit an unterschiedlichen Fragestellungen
motivieren. Die Ergebnisse einer Befragung von Projektverantwortlichen im deutschsprachigen Raum
zeigt, dass in derzeitigen, webbasierten Geo-Partizipationsprojekten speziell Motivationen, etwas
Neues zu lernen sowie zu helfen bzw. etwas Sinnhaftes zu tun, durch verschiedene Methoden und Ele-
mente unterstützt werden. Dies belegen auch die Ergebnisse einer Analyse webbasierter Geo-Partizi-
pationsapplikationen. Durch ein Motivationsdesign, das möglichst viele Beweggründe berücksichtigt
und diese durch entsprechende Methoden und Elemente ausgerichtet auf die Zielgruppe und die ver-
schiedenen Phasen von Beteiligungsprozessen adressiert, kann der Erfolg webbasierter Geo-Partizipa-
tion verbessert werden. Da insbesondere die Arbeit mit Geoinformationen/Geomedien für viele Men-
schen ein Begeisterungsfaktor ist, sollte speziell dies weitergehend in Wert gesetzt werden.
Schlüsselwörter: (Geo-)Partizipation, Motivation, Bürgerbeteiligung, webbasiertes Volunteering

Abstract: The provision of spatial data by the general public is of central importance to many projects.
The success of these projects depends not at least on the target group’s motivation. But, what motivates
people to contribute to web-based geo-participation projects? How are the different motivations taken
into account in the context of these projects? And which possibilities exist to consider participants’
motivations in the framework of geo participation projects in a better way? There are several intrinsic
and extrinsic aspects mentioned in the literature that motivate people to participate in projects. The
results of a survey addressing project managers in German speaking countries shows that, in particu-
lar, the possibilities to learn something new, to help and to do something meaningful are currently
supported by web-based geo-participation projects.This is further underlined by the results of an anal-
ysis of web-based geo-participation applications. By a motivation design that takes into account as
many motivations as possible and that addresses them by according methods and elements – centering
on the target group and the different phases of participation – the success of web-based geo participa-
tion projects can be improved. Since, particularly, working with geo information/ geo media is an ex-
citement factor for many people, this should further be used.
Keywords: (Geo-)participation, motivation, citizen contribution, web-based volunteering

1      Einleitung und Fragestellung
Die Möglichkeit webbasiert mit anderen zu kommunizieren, sich auszutauschen oder (mul-
timediale) Inhalte zu teilen hat zur Ausbildung neuer Partizipationsformen geführt (Crow-
stone & Fagnot, 2008; Lwin et al., 2014; Wellman et al., 2001). Im Rahmen wissenschaftli-
cher und gesellschaftsrelevanter Fragen finden diese breite Anwendung (vgl. u. a. Newman

AGIT ‒ Journal für Angewandte Geoinformatik, 4-2018, S. 282-291. © Wichmann Verlag, VDE VERLAG GMBH ·
Berlin · Offenbach. ISBN 978-3-87907-647-5, ISSN 2364-9283, eISSN 2509-713X, doi:10.14627/537647036.
Dieser Beitrag ist ein Open-Access-Beitrag, der unter den Bedingungen und unter den Auflagen der
Creative Commons Attribution Lizenz verbreitet wird (http://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/).
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et al., 2012; Slocum, 2003). Dies gilt speziell für Verfahren der webbasierten Geo-Partizipa-
tion (im Weiteren kurz Geo-Partizipation), wie zahlreiche Citizen Science Projekte (z. B.
www.igel-in-bayern.de), Initiativen der Raum- bzw. Landschaftsplanung (z. B. www.liquid-
friesland.de), Citizen Reporting Plattformen (z. B. www.fixmystreet.org) oder kartenbasierte
Informationsplattformen (z. B. wheelmap.org) belegen.
Anders als bei Kollaborationsprojekten, bei denen Bürger in die Umsetzung von Maßnahmen
und Evaluation miteinbezogen werden, sind Partizipationsprojekten bestrebt, bestehende
Problemstellungen durch die Unterstützung von Bürgern bestmöglich zu bearbeiten (Große,
2017). Ein zentraler Aspekt ist hier der freiwillige Beitrag von Daten durch die Allgemeinheit
(Cohn, 2008; Lwin et al., 2014; Pánek, 2016). Dies umfasst auch die Bereitstellung raumbe-
zogener Daten, die zusammen mit den zugehörigen Aktivitäten und Methoden als Voluntee-
red Geographic Information (VGI) bezeichnet werden (Hakley, 2013). Dabei werden Daten
mit Raumbezug auf unterschiedliche Weise beigesteuert (Mooney et al., 2015; Newman et
al., 2012; Rinner & Fast, 2015): durch Texte (Formulare etc.), als multimediale Inhalte ver-
sehen mit Geotag, als GPS-Tracks, durch direktes Eintragen von Objekten in Karten, oder
den Import von (frei zugänglichen) Daten aus anderen Quellen.
Für die Bedeutungszunahme von Geo-Partizipation sind eine Reihe von Gründen verantwort-
lich: So werden Daten bereitgestellt, die durch den ausschließlichen Einsatz nicht-partizipa-
tiver Methoden (in diesem Umfang) nicht verfügbar wären. Dies bezieht sich u. a. auf die
Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven bei der Datenerhebung, die Abdeckung
größerer Gebiete sowie die Unterstützung von Monitoring (vgl. u. a. Hennig, 2017). Im Ver-
gleich zu traditionellen Methoden ist der Einsatz webbasierter, partizipativer Verfahren über-
dies oftmals günstiger und weniger aufwendig (Lwin et al., 2014; Nov et al., 2011). Relevant
ist dies, da in vielen Projekten der Bedarf an finanziellen Mitteln wesentlich größer ist, als
das verfügbare Budget und auch die bestehenden, personellen Kapazitäten oft nicht ausrei-
chen (Morais et al., 2013; West & Pateman, 2016). Weiters können Geo-Partizipationspro-
jekte bildungsbezogene Ziele unterstützen. Sie verbessern die Wahrnehmung und Einstellung
der Bevölkerung hinsichtlich Wissenschaft sowie umwelt- und gesellschaftsrelevanten The-
men (Bonney et al., 2009; Cohn, 2008; Newman et al., 2012).
Neben diesen Vorteilen sehen sich Geo-Partizipationsprojekte mit einer Reihe von Heraus-
forderungen konfrontiert. Bspw. ist die Anzahl der Personen, die zu Projekten auf freiwilliger
Basis beitragen, häufig geringer als erwartet. Wie Morais et al. (2013) herausstellen, sind es
zudem nicht wenige, die eine Anwendung schließen, ohne Daten beizutragen – oder Nutzer
tragen nur einmalig, mit einer einzigen Meldung bei (Crowstone & Fagnot, 2008; Nielson,
2006). In der Literatur wird auch der Aspekt der Datenqualität vielfach diskutiert. Je nach
Projekt, Anzahl der Beitragenden, deren Kenntnisstand sowie digitalen und geomedialen Fä-
higkeiten kann diese stark variieren (Hakley, 2013).
Um diesen und anderen Probleme zu begegnen, kommt Bemühungen Bedeutung zu, die Teil-
nehmer zu motivieren bzw. deren Motivationen, an Geo-Partizipationsprojekten mitzuwir-
ken, zu adressieren. Das Verstehen dessen, was Menschen ermutigt, sich auf freiwilliger Ba-
sis einzubringen, ist generell ein Schlüsselfaktor für den Erfolg partizipativer Projekte und
hat nicht selten entscheidenden Einfluss auf die Quantität und Qualität der Nutzerbeiträge
(Morais et al., 2013; Nov et al., 2014). Die Beweggründe der Mitwirkenden müssen nicht nur
bekannt sein, sondern sie müssen bei der Umsetzung von Geo-Partizipationsapplikationen
auch berücksichtigt werden (West & Pateman, 2016).
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Doch werden die Erwartungen gestellt an Geo-Partizipation überhaupt erfüllt? Und was mo-
tiviert Menschen an Geo-Partizipationsprojekten mitzuwirken? Durch den Einsatz welcher
Methoden und Elemente, implementiert in Geo-Partizipationsanwendungen, werden die ver-
schiedenen Beweggründe unterstützt? Welche Möglichkeiten bestehen, um Teilnehmer hin-
sichtlich ihrer Motivationen besser zu adressieren? Diesen Fragen wird im Weiteren nachge-
gangen. Dabei ist die Beschäftigung mit (webbasierter) Partizipation ein fester Bestandteil
der geographischen und Partizipationsforschung (Pánek, 2016; Weiner et al., 2002). Auf-
grund des Stellenwerts, den Geo-Partizipation in vielen Projekten einnimmt, ist sie mittler-
weile auch ein wesentliches Thema in der Geoinformatik (Mooney et al., 2016).

2     Methode
Um einen Einblick in die Gründe zu erhalten, die Menschen bewegen, an Geo-Partizipations-
projekten mitzuwirken und wie diese derzeit berücksichtigt werden bzw. optimaler angespro-
chen werden können, kamen verschiedene Methoden zum Einsatz: eine Literatur- und Inter-
netrecherche, eine Befragung von Projektverantwortlichen und eine Analyse von Geo-Parti-
zipationsapplikationen.
In der Literatur wird der Themenkomplex „Motivation & Partizipation“ umfassend disku-
tiert. Dies beinhaltet webbasierte Partizipation sowie webbasierter Geo-Partizipation. Eine
Literatur- und Internetrecherche lieferte Informationen zu den folgenden Punkten: (1) Be-
weggründe für das Mitwirken an (Geo-)Partizipationsprojekten generell, (2) Methoden und
Elemente, um bestehende Teilnehmermotivationen im Rahmen (geo-)partizipativer Projekte
und Applikationen zu adressieren, und (3) Beispiele für Geo-Partizipationsprojekte in
Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Literatur- und Internetrecherche wurde ein On-
line Fragebogen in SurveyMonkey (www.surveymonkey.com) mit 20 offenen und geschlos-
senen Fragen erstellt. Die folgenden Informationen wurden erhoben: (1) Angaben zu konkre-
ten Geo-Partizipationsprojekten (u. a. Zielgruppe, Methode der Datenbereitstellung), (2) Be-
wertung verschiedener Teilnehmermotivationen bzgl. ihrer Relevanz für Geo-Partizipations-
projekte sowie deren tatsächliche Ansprache in konkreten Projekten, (3) Beschreibung und
Bewertung, der in den Projekten eingesetzten Methoden und Elemente, um verschiedene
Teilnehmermotivation zu adressieren, (4) Bewertung der Ergebnisse, die durch der Einsatz
von Geo-Partizipation erzielt wurden (u. a. erfüllte Erwartungen zu Quantität und Qualität
der bereitgestellten Daten, zur tatsächlich erreichten Zielgruppe) und (5) Nennung von Best-
Practice Projekten. Der Fragebogen wurde im Herbst 2017 an über 80 Projektverantwortliche
im deutschsprachigen Raum versendet und auch von Organisationen wie CitizenScience.at
beworben. Insgesamt haben 30 Personen an der Befragung teilgenommen.
Knapp 40 Geo-Partizipationsanwendungen wurden analysiert: Zum einen Applikationen, die
durch die Literatur- und Internetrecherche identifiziert wurden; zum anderen Anwendungen,
die von den Projektverantwortlichen im Rahmen der Befragung als Best-Practice-Beispiele
genannt wurden. Die Analyse der Applikationen erfolgte in Anlehnung an das Verfahren der
Analysis of Similar Systems (AoSS; Nemeth, 2004). Zum Einsatz kam dafür eine eigens
erstellte Liste an Kriterien, die u. a. die folgenden Punkte fokussierte: (1) Art und Umfang an
bereitgestellten Informationen (2) Kontaktdaten und -möglichkeiten, (3) Modalitäten der
Nutzerregistrierung/-login, (4) verfügbare Funktionalitäten/Komponenten bzgl. Social Net-
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working Services (SNS), (5) Einsatz von Gamification-Elementen (6) Integration von Feed-
back-Elementen, (7) Umsetzung spezieller Designlösungen und (8) Verwendung besonderer
Materialien. Die gemeinsame Betrachtung der Ergebnisse der Applikationsanalyse zusam-
men mit den Resultaten der Literatur- und Internetrecherche sowie der Befragung erlaubt es,
Möglichkeiten zu konkretisieren, wie Teilnehmermotivationen in Geo-Partizipationsprojek-
ten/-applikationen besser berücksichtigt werden können.

3     Status quo zur Adressierung von Teilnehmermotivationen
3.1   Erfüllte Erwartungen
Laut der Fragebogenergebnisse sehen nicht alle Projektmanager die an Geo-Partizipation ge-
stellten Erwartung als erfüllt an (vgl. Abb. 1): Nur für ein Drittel wurden diese bzgl. der
Teilnehmeranzahl sowie der Quantität und Qualität der bereitgestellten Daten voll erfüllt.
Hinsichtlich der erfolgreichen Ansprache der Zielgruppe zeigen die Fragebogenergebnisse,
dass nur in 50 % der Projekte die fokussierte Zielgruppe auch tatsächlich erreicht wurde.

Abb. 1: Erfüllung von Erwartungen gestellt an den Einsatz von Geo-Partizipation: Quantität
        und Qualität der beigetragenen Daten und Teilnehmeranzahl (N = 30)

3.2   Bewertung und tatsächliche Beachtung von Teilnehmermotivationen
Die Literatur unterscheidet zahlreiche, miteinander in Beziehung stehende Aspekte, die Men-
schen zur Teilnahme an (webbasierten) Projekten bewegen (Tabelle 1). Prinzipiell wird zwi-
schen intrinsischen (Mitwirken aus Interesse, Vergnügen etc.) und extrinsischen Motivatio-
nen (konkrete Vorteile, Reputation etc.) unterschieden (Budhathoki & Haythornthwaite,
2013; Nov et al., 2014). Die Fragebogenergebnisse zeigen, dass ein Großteil der Befragten
(90 %) die Adressierung von Teilnehmermotivationen – seien diese intrinsisch oder extrin-
sisch – als einen wichtigen Aspekt in ihren Projekten bewertet. Hinsichtlich verschiedener
Kategorien von Motivationen (siehe Tabelle 1) werden von den Projektverantwortlichen pri-
mär die Berücksichtigung von Beweggründen zu „Lernen & Erfahren“, „Sinnhaftigkeit“ und
„Selbstdarstellung“ als relevant eingeschätzt (vgl. Abb. 2).
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Tabelle 1: Kategorien von Beweggründen zum Mitwirken an Projekten (Clary et al., 1998;
           NOAA OCM, 2014; Nov, 2007; Nov et al., 2011; Nov. et al., 2014; Tulloch,
           2006)
Kategorie           Motivierende Aspekte – die Möglichkeit …..
Lernen &             Neues zu lernen
Erfahren             (neue) Kompetenzen anzuwenden bzw. zu üben
Sinnhaftigkeit       helfen zu können (u. a. im Kontext von Betroffenheit)
                     Gutes/Wichtiges zu tun
Soziale Aspekte &     in Kontakt mit anderen zu stehen und gemeinsam etwas zu tun
Gemeinschaft          Teil einer Gemeinschaft zu sein
Selbstdarstellung     in öffentlichen Medien (traditionellen/webbasierten) genannt zu sein
                      Zusammenarbeit mit wichtigen Stakeholdern/Persönlichkeiten
                      (öffentliche) Rückmeldungen zu erhalten
Spaß, Spannung &  neue/unterhaltsame Konzepte, Produkte oder Materialien kennenzulernen
Vergnügen            und diese zu nutzen
                    zu spielen (mit/ohne Wettbewerb)
Karriere-/arbeits-  berufsbezogene Vorteile zu erwerben (bzgl. spezieller Themen, besondere
förderliche          Kompetenzen etc.)
Aspekte             Zugang zu Aktivitäten und Materialien, die für eigene (Lehr-) Aktivitäten
                     genutzt werden können

Abb. 2: Berücksichtigung verschiedener Gründe, die Menschen motivieren an Projekten
        mitzuwirken: bewertet als relevant (dunkelgrau) und tatsächliche Ansprache in Pro-
        jekten (hellgrau) (N = 30; Möglichkeit von Mehrfachantworten)

Obwohl die Befragten die Berücksichtigung von Teilnehmermotivationen grundsätzlich als
wichtig bewerten, gibt nur ein Teil (60 %) an, ihnen im Rahmen ihrer Projekte auch tatsäch-
lich Aufmerksamkeit zu schenken: Die Fragebogenergebnisse belegen, dass die tatsächliche
Ansprache der verschiedenen Beweggründe wesentlich geringer ist, als dies laut deren Be-
wertung (von Relevanz zu sein) zu erwarten wäre (vgl. Abb. 1). Hier zeigt sich folgendes:
Beweggründe bzgl. „Lernen & Erfahren“ sowie „Sinnhaftigkeit“ werden von den Befragten
nicht nur als hoch bewerten, sondern sie werden in Projekten und Applikationen auch am
häufigsten adressiert. Anders gestaltet sich die Situation bzgl. der anderen Kategorien. Be-
weggründe im Kontext „Selbstdarstellung“ werden zwar als hoch bewertet, sie werden aber
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in wesentlich geringerem Umfang adressiert. „Karriere-/arbeitsförderliche Aspekte“ finden
in aktuellen Projekten und Applikationen keine Berücksichtigung.

3.3   Methoden und Elementen zur Ansprache von Teilnehmermotivationen
Eine Vielzahl an Methoden und Elementen existiert, um Menschen bzgl. der in Tabelle 1
vorgestellten Motivationen zu adressieren. Eine Auswahl nennt Tabelle 2.

Tabelle 2: Ausgewählte Methoden und Elemente, um Beweggründe, die zur Teilnahme an
           (webbasierten) Projekten motivieren, zu adressieren (Clary et al., 1998; NOAA
           OCM, 2014; Nov, 2007; Nov et al., 2011; Nov. et al., 2014; Tulloch, 2006)
Kategorie             Methoden und Elemente
Lernen &              Tutorien, Informationsmaterialien (Flyer, Website, Presse etc.), Blogs &
Erfahren              Foren, persönlicher Kontakt (u. a. Chat, email, Veranstaltungen) etc.
Sinnhaftigkeit        Informationsmaterialien, Blogs & Foren, persönlicher Kontakt (Chat, email,
                      Veranstaltungen etc.) etc.
Soziale Aspekte &     SNS Funktionalitäten/Komponenten (z. B. Group-/Community Building),
Gemeinschaft          Veranstaltungen etc.
Selbstdarstellung  Blogs & Foren, Informationsmaterialien (Flyer, Website, Presse etc.), (zeitna-
                   hes) Feedback (z. B. Rangliste, Punktesystem, Nutzergalerien), Likes/Emoti-
                   cons zu Beiträgen (Dateninput/Kommentaren) etc.
Spaß, Spannung & Games/Gamification-Elemente, Teamwork via SNS Funktionen/Komponen-
Vergnügen          ten, (zeitnahes) Feedback (z. B. Ranglisten, Punktesysteme, Fortschrittsgale-
                   rien), spezielle Designlösungen, Materialauswahl etc.
Karriere-/arbeits- Tutorien, Informationsmaterialien (Flyer, Broschüren, Website etc.), Blogs &
förderliche        Foren, persönlicher Kontakt (Chat, email, Veranstaltungen etc.), SNS (z. B.
Aspekte            Group-/Community Building), Zertifikate etc.

Viele dieser Methoden und Elemente werden im Rahmen von Geo-Partizipationsprojekten
genutzt, wie die Ergebnisse der Applikationsanalyse belegen. So verfügen Projekte in der
Regel über eine Website mit unterschiedlich umfangreichen, projektbezogenen Informatio-
nen, Anleitungen zur Dateneingabe und Optionen zur Kontaktaufnahme. Die Resultate der
Applikationsanalyse werden durch die Fragebogenergebnisse bestätigt. Dabei stellen die Be-
fragten heraus, dass neben Websites (80 %) und digitalen Informationsmaterialien (v. a. An-
leitungen; 77 %) nicht-webbasierte Verfahren Einsatz finden. 73 % der Befragten gaben an,
für Informationszwecke Zeitungsartikel oder Flyer zu nutzen; 63 % halten Informationsver-
anstaltungen ab. Speziell der Einsatz von Methoden und Elementen zur Informationsvermitt-
lung ist von besonderer Bedeutung für (Geo-)Partizipationsprojekte, wie auch in der Literatur
betont wird (u. a. Crowstone & Fagnot, 2008; West & Pateman, 2016). Nach King & Brown
(2007) hat eine mangelnde Bewerbung Auswirkungen auf die Bekanntheit des Projektes und
infolge auf die Anzahl der Mitwirkenden. Dies betonen auch die Fragebogenergebnisse, wie
z. B., dass „ … die Phase der Öffentlichkeitsarbeit und der Promotion des Projektes … besser
durchdacht und besser geplant werden [muss]...“ und „ ... [die] Bewerbung … ständig wie-
derholt werden [muss], [da] nach jeder Bewerbungsphase … die Meldezahlen in die Höhe
[gehen] ...“.
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Hinsichtlich der anderen Methoden und Elemente gestaltet sich das Bild sehr unterschiedlich:
Gamification-Elemente sind nur in wenigen Fällen umgesetzt. Dies bezieht sich auf Rätzel,
Quizze und ansprechende Designlösungen (grafische Nutzeroberfläche, Kartenkomponente
etc.). Nur wenig implementiert sind Elemente wie Punktesysteme, Nutzerranking oder SNS
(u. a. Community-/Group Building). Als ein Ergebnis der Applikationsanalyse nennt Tabelle
3 ausgewählte Beispiele für Anwendungen mit interessanten bzw. attraktiven Umsetzungen.

Tabelle 3: Beispiele für den Einsatz von Elementen zur Teilnehmermotivation
Ausgewählte Elemente                     Projekt
Gamification: Quizz/Spiel                Neophyten, Goldschakal , Vielfalter
Gamification: Design/Material            Igel in Bayern, Roadkill, Radweedfund, Geomaus
Informationsmaterialien (Wissen)         Vielfalt bewegt, Igel in Bayern , Info Flora
Materialien: eigene (Lehr-)Aktivitäten   Hushcity, Crowdwater, Beachexplorer
Punktesysteme, Nutzerranking             Beachexplorer, Crowdwater
Zertifikate                              Info Flora
Blog & Forum                             Hushcity, Firedatabase, Roadkill, Igel in Bayern
Community Building                       Igel in Bayern (z. B. Foto-Gallerie)

4     Möglichkeiten zur besseren Ansprache von Motivationen
Für die Anregung und Aufrechterhaltung von Teilnehmermotivationen ist es relevant, dass
Projekte und Applikationen über ein geeignetes Motivationsdesign verfügen. Dieses sollte
nicht nur einen einzelnen Beweggrund adressieren, da zum einen für Menschen immer meh-
rere Motivationen bedeutsam sind und zum anderen für einzelne Menschen unterschiedliche
Gründe ausschlaggebend sind, um an Projekten mitzuwirken (Robinson & Philllips, 2016;
West & Pateman, 2016). Die Berücksichtigung von Motivationen sowie die Auswahl und
Gestaltung von Methoden und Elemente (vgl. Tabelle 2) sollte auf die jeweilige Zielgruppe,
die angestrebte Datenquantität und -qualität und die diversen Phasen von Partizipationspro-
zessen ausgerichtet sein. Zudem sollte das Potenzial, das sich aus der Arbeit mit Geoinfor-
mationen/Geomedien ergibt, genutzt werden.
Zielgruppen-Ausrichtungen
Oft wirken nur bestimmte Bevölkerungsgruppen an (Geo-)Partizipationsprojekten mit (King
& Brown, 2007). So tragen bspw. zur Crowdmapping-Applikation OpenStreetMap (www.
openstreetmap.org) primär Männer mittleren Alters und mit überdurchschnittlichem Bil-
dungsniveau bei (Vogler et al., 2017). Der konkreten Berücksichtigung der Zielgruppe und
ihrer Motivationen an (Geo-)Partizipationsprojekten mitzuarbeiten kommt zentrale Bedeu-
tung zu, um diese auch tatsächlich zu involvieren. Ein Vergleich zwischen jüngeren und äl-
teren Menschen zeigt, dass für beide verschiedene Beweggründe von Relevanz sind: Wäh-
rend jüngere Teilnehmer am Erwerben neuer Fähigkeiten interessiert sind, ist für ältere die
Möglichkeit ihr Wissen zu teilen ausschlaggebend (Geoghegan et al., 2016). Infolge muss
die Auswahl und Gestaltung von Elementen und Methoden auf die Zielgruppe ausgerichtet
sein und die für diese relevanten Motivationen adressieren.
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Quantität und Qualität der beigetragenen Daten
Die Quantität und Qualität der beigetragenen Daten, kann durch die Ansprache verschiedener
Motivationen beeinflusst werden. Während sich die Bekanntheit eines Projektes (u. a. Infor-
mationsmaterialen; vgl. Kap. 3.3) prinzipiell positiv auf die Quantität der Daten auswirkt,
werden in der Literatur bzgl. einer Verbesserung der Datenqualität die folgenden Aspekte
genannt (vgl. u. a. Nov et al., 2014): Kommunikation der Projektziele und der Vorteile für
die Mitwirkenden, die Entwicklung unterhaltsamer Anwendungen (Gamification) sowie
Feedback, das die Bedeutung der vom Nutzer geleisteten Beiträge und ihre Qualität hervor-
hebt.
Phasen der Partizipation
Während der verschiedenen Phasen, die Partizipation und somit auch Geo-Partizipation
durchläuft, sind unterschiedliche Motivationen für die Mitwirkenden ausschlaggebend
(Crowstone & Fagnot, 2008; Iacovides et al., 2013; West & Pateman, 2016): So sind für viele
Motivationen im Kontext „Lernen & Erfahren“ sowie „Spaß, Spannung & Vergnügen“ von
Bedeutung, um sich für ein Projekt zunächst grundsätzlich zu interessieren und erstmalig
beizutragen. Elemente und Methoden, die ein dauerhaftes Mitwirken unterstützen, beziehen
sich auf Informationen, welche die Wichtigkeit und Sinnhaftigkeit der vom jeweiligen Nutzer
geleisteten Beiträge unterstreichen (u. a. wie und in welchem Ausmaß Daten zur Projektent-
wicklung beisteuern) sowie auf die Möglichkeit mit anderen Teilnehmern zu kommunizieren,
zu interagieren und sich auszutauschen. Bei Geo-Partizipationsprojekte, für die ein dauerhaf-
tes Mitwirken erfolgen soll, sind Methoden und Elemente umzusetzen, welche gezielt die
Anfangsphase und das dauerhafte Mitwirken fokussieren.
Potenzial Geoinformation/Geomedien
Von besonderer Bedeutung für Geo-Partizipationsprojekte ist das Potenzial, das sich durch
die Nutzung von Geoinformationen/Geomedien erschließt. Die Nutzung von entsprechenden
Produkten (Online Karten, Satellitenbilder, 3D-Modelle, Augmented/Virtual Reality, ortsbe-
zogene Dienste etc.) genießt in der Bevölkerung große Beliebtheit (Budhathoki & Hay-
thornthwaite, 2013; Hennig & Vogler, 2016). Dies ist ein wichtiger Gesichtspunkt, um Nut-
zer zu einer dauerhaften Partizipation zu motivieren (Budhathoki & Haythornthwaite, 2013).
Aber auch in der Anfangsphase von Partizipation ist das Interesse der Nutzer an der Arbeit
mit Geoinformationen/Geomedien durchaus relevant, da Motivationen bzgl. „Spaß, Span-
nung & Vergnügen“ sowie „Lernen & Erfahren“ adressiert werden können (s. o.).

5     Fazit und Ausblick
Webbasierte Geo-Partizipation wird in vielen Bereichen genutzt. Sie eröffnet zahlreiche Vor-
teile. Ihr Einsatz verlangt die Auseinandersetzung mit Aspekten wie Teilnehmermotivation.
Wie die Ergebnisse der Literatur- und Internetrecherche, der Befragung von Projektverant-
wortlichen und der Analyse von Applikationen zeigen, werden in derzeitigen Projekten die
Motivation der Teilnehmer, einen Beitrag zu leisten, durchaus berücksichtigt und durch ver-
schiedene Methoden und Elemente adressiert. Es zeigt sich aber auch, dass bestehendes Po-
tenzial besser genutzt werden kann. Während die verschiedenen Beweggründe, an einem
Projekt mitzuwirken, bisher vor allem durch die Bereitstellung von Informationsmaterialien
Eingang finden, werden Gamification- und Feedbackelemente oder SNS weniger genutzt.
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Die vorgestellten Ergebnisse fokussieren den Blickwinkel der Projektverantwortlichen. Im
Weiteren sollte die Perspektive der Teilnehmer und vor allem die verschiedenen Zielgruppen
untersucht werden. Dies kann wesentlich zur Erarbeitung konkreter Empfehlungen zur An-
sprach von Teilnehmermotivationen im Kontext webbasierter Geo-Partizipation beitragen.

Literatur
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Clary, E., Snyder, M., Ridge, R., Copeland, J., Stukas, A., Haugen, J., & Miene, P. (1998).
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