Motorik bewegt. Und was, wenn nicht? - Kinderspital Zürich

 
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Motorik bewegt. Und was, wenn nicht? - Kinderspital Zürich
Motorik bewegt. Und was, wenn nicht?

Tagung der Abteilung Entwicklungspädiatrie Kinderspital Zürich
und der Akademie. Für das Kind. Giedion Risch

Donnerstag, 22. August 2019
Hörsaal Y24-G-45 I Universität Zürich Irchel
Motorik bewegt. Und was, wenn nicht? - Kinderspital Zürich
Motorik bewegt.                                           Programm
Und was, wenn nicht?                                      9.00      Begrüssung I Michael Grotzer

Donnerstag, 22. August 2019                               9.15      Motorik bewegt
Hörsaal Y24-G-45
Universität Zürich Irchel                                 Begriffe und Bedeutung I Oskar Jenni
Winterthurerstrasse 190                                   Motorik – ein Spiegel der Hirnentwicklung
                                                          Tanja Kakebeeke
Veranstalter
Abteilung Entwicklungspädiatrie                           Motorik messbar machen I Remo Largo
Kinderspital Zürich - Eleonorenstiftung
Akademie. Für das Kind. Giedion Risch                     10.45     Pause

Information                                               Die Zürcher Neuromotorik-2: Warum ein neuer Test?
tagung.aep @kispi.uzh.ch                                  Tanja Kakebeeke, Jon Caflisch und Elisa Knaier
Telefon +41 44 266 77 51 (Helen Baumann)

Schriftliche Anmeldung unbedingt notwendig!               12.15     Mittagspause
Es werden nur Personen, die sich schriftlich angemeldet
haben, zur Tagung zugelassen.                             14.00     Und was, wenn nicht?
                                                          Störungen der Motorik I Oskar Jenni und Bea Latal

                                                          Fallvignetten I Sepp Holtz

                                                          Therapeutische Ansätze I Angela Nacke
                                                          Ein Ausblick I Tanja Kakebeeke und Oskar Jenni

                                                          17.00     Ende der Tagung

                                                          Die Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Entwicklu
                                                          pädiatrie (SGEP) findet für die dazu angemeldeten TeilnehmerInnen wä
                                                          der Mittagspause statt.
Motorik bewegt. Und was, wenn nicht? - Kinderspital Zürich
Motorik bewegt.                                         Programm
 nd was, wenn nicht?                                    9.00      Begrüssung I Michael Grotzer

 nnerstag, 22. August 2019                              9.15      Motorik bewegt
 rsaal Y24-G-45
 iversität Zürich Irchel                                Begriffe und Bedeutung I Oskar Jenni
 nterthurerstrasse 190                                  Motorik – ein Spiegel der Hirnentwicklung
                                                        Tanja Kakebeeke
 ranstalter
 teilung Entwicklungspädiatrie                          Motorik messbar machen I Remo Largo
nderspital Zürich - Eleonorenstiftung
 ademie. Für das Kind. Giedion Risch                    10.45     Pause

  ormation                                              Die Zürcher Neuromotorik-2: Warum ein neuer Test?
 gung.aep @kispi.uzh.ch                                 Tanja Kakebeeke, Jon Caflisch und Elisa Knaier
  efon +41 44 266 77 51 (Helen Baumann)

 hriftliche Anmeldung unbedingt notwendig!              12.15     Mittagspause
 werden nur Personen, die sich schriftlich angemeldet
 ben, zur Tagung zugelassen.                            14.00     Und was, wenn nicht?
                                                        Störungen der Motorik I Oskar Jenni und Bea Latal

                                                        Fallvignetten I Sepp Holtz

                                                        Therapeutische Ansätze I Angela Nacke
                                                        Ein Ausblick I Tanja Kakebeeke und Oskar Jenni

                                                        17.00     Ende der Tagung

                                                        Die Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Entwicklungs-
                                                        pädiatrie (SGEP) findet für die dazu angemeldeten TeilnehmerInnen während
                                                        der Mittagspause statt.
Motorik bewegt. Und was, wenn nicht? - Kinderspital Zürich
Referenten
Caflisch Jon
Dr. med., Oberarzt, Abteilung Entwicklungspädiatrie
Leiter Projekte an der Akademie. Für das Kind. Giedion Risch

Grotzer Michael
Prof. Dr. med., Ärztlicher Direktor, Kinderspital Zürich

Holtz Sepp
KD Dr. med., Oberarzt Lehre, Abteilung Entwicklungspädiatrie
Praxispädiater Praxis «Kind im Zentrum», Zürich Wollishofen

Jenni Oskar
Prof. Dr. med., Abteilungsleiter Entwicklungspädiatrie
Leiter der Akademie. Für das Kind. Giedion Risch

Kakebeeke Tanja
Prof. Dr. rer. nat., Wissenschaftliche Mitarbeiterin,
Abteilung Entwicklungspädiatrie und Akademie. Für das Kind.
Giedion Risch

Knaier Elisa
MSc, PhD Studentin, Abteilung Entwicklungspädiatrie

Largo Remo H.
Prof. Dr. med., Speerstrasse 31, 8738 Uetliburg

Latal Bea
Prof. Dr. med., Abteilungsleiterin Entwicklungspädiatrie

Nacke Angela
Dr. phil., Ergotherapeutin, Leiterin pluspunkt – Zentrum für
Prävention, Therapie und Weiterbildung AG in Jona
Motorik bewegt. Und was, wenn nicht? - Kinderspital Zürich
Begriffe und Bedeutung
       Oskar Jenni
Motorik bewegt. Und was, wenn nicht? - Kinderspital Zürich
Bedeutung und Begriffe                                            Bedeutung der Motorik für das Kind

                                                                                   •     Partizipation
Oskar Jenni                                                                        •     Beziehungen
                                                                                   •     Selbstwertgefühl
                                                                                   •     Schule
Tagung
                                                                                   •     Körperliche Gesundheit
Abteilung Entwicklungspädiatrie
                                                                       Literaturbeispiele
22. August 2019
                                                                       Zadi-Najafabadi et al., 2019; Gagnon-Roy et al., 2016; Sylvestre
Universität Zürich-Irchel                                              et al., 2013; Magalhaes et al., 2011; Stodden et al., 2008
                                                                                                                                                                   2

                                                           Die kindliche Motorik
    Bedeutung der Motorik für das Kind                     Systematisierung in Anlehnung an Bös, 2001

                                                                          Motorische Fähigkeiten                                    Motorische Fertigkeiten

                                                              Konditionelle                       Koordinative
                                                                                                                            Basisfertigkeiten        Komplexe Fertigkeiten
                                                               Fähigkeiten                         Fähigkeiten

                                                       Ausdauer           Kraft        Schnelligkeit      Koordination              Kriechen          Schwimmen
                                                                                                                                     Laufen              Tennis
                                                                                                                                    Springen           Skifahren
                                                               Sportmotorik            Sportmotorik      Geschicklichkeit            Werfen
                                                         6-, 8-, 12-Minuten Lauf        20-m Sprint       Gleichgewicht                                Zeichnen
                                                        Shuttle Run (Pendellauf)                            Harmonie                Greifen             Basteln
                                                                Liegestütze               ZNM-2             Flüssigkeit                                Schreiben
                                                               Rumpfbeugen             Reine Motorik                            Meilensteine
                                                                                                             Eleganz
                                                                 Handkraft                                                   Anamnestisch erfragt        ZNM-2
                                                             Medizinballstoss                          Bewegungsqualität       oder beobachtet
          Fragebogen: Assessment of Life Habits               Standweit- und
                                                                                                                                                   Adaptive Aufgaben
                                                                                                                                                      Feinmotorik
                                                                hochsprung
          (LIFE-H), 196 Fragen, 5-13 Jahre, N=54                                                             ZNM-2
                                                                                                          Einbeinstand
                                                                                                                                                     Grobmotorik
                                                                ZNM-2                                                                                  M-ABC-2
                                                                                                         Mitbewegungen                            Handgeschicklichkeit
                                                           Standweitsprung
                    Sylvestre et al., 2013         3    Aufstehen und Absitzen                              M-ABC-2                                 Ballfertigkeiten
                                                                                                          Einbeinstand
Motorik bewegt. Und was, wenn nicht? - Kinderspital Zürich
Motorik – ein Spiegel der Hirnentwicklung
               Tanja Kakebeeke
Motorik bewegt. Und was, wenn nicht? - Kinderspital Zürich
Evolutionstheorie: eine lang dauernde Entwicklung
                                                                                              (Evolutionary theory: A slowed rate of development)

                  Motorik – ein Spiegel der Hirnentwicklung                                    Ø …ist assoziert mit einem relativ grossen Volumen im Kortex
                           Prof. Dr. rer. nat. Tanja H. Kakebeeke                              (is associated with a relatively larger volume of cortex)

                                                                                               Ø ….ermöglicht eine lang dauernde postnatale Periode in welcher eine
                                                                                                 Interaktion mit der Umgebung zur Feinabstimmung und Formung der
                                                                                                 Circuits beitragen kann
                                                                                               (allows a prolonged postnatal period during which interaction with the   environment
                                                                                               can contribute to the tuning and shaping of circuitry)

                                                                                          Johnson 2003

                                                                    Executive function:
                                                                    Motor cortex
                                                                                                             Bernstein’s degrees-of-freedom problem (Freiheitsgraden)
                                                                                                      How can an organism with thousands of muscles, billions of nerves, ten of
                                                                                                      billions of cells and nearly infinite possible combination of body segments
                                                                                                      and positions ever figure out how to get them all working toward a single
                                                                                                      smooth and efficient movement without invoking some clever « homunculus
                                                                    Controlling:                      « who has the directions already stored?
                                                                    Cerebellum

                                                                                                 Anzahl Schaltmöglichkeiten im Zentralnervensystem

                                                                                                 Ø Anzahl Nervenzellen: 1011 (Glia Zellen: 1012)
                                                                    Modulating systems
                                                                                                 Ø Jede Zelle hat 103 Synapsen

                                                                                                 Ø Es gibt1014 (i.e. 1011 x 103 Synapses = 1011+3=14 ) Schaltmöglichkeiten

                                                                                                                                     Reduce to the max
Birbaumer & Schmidt 1989                                                                  Nicolai Bernstein, 1967, The coordination and regulation of movements
Motorik bewegt. Und was, wenn nicht? - Kinderspital Zürich
Bevorzugter Weg einer normal auftretenden Erfahrung
                                   Preference for pathway of a typical experience

                                                                                     Motorische
                                                                                     Entwicklung
                                                                                     als Landschaft
                                                                                     dargestellt

Knudsen 2004                                                                        Thelen 1995

               Strukturelle Veränderungen an den Synapsen und Spines
                           nach Langzeitpotentierung (LTP)                                                  Neuroplastizität auf dem Niveau der Synapsen

                                             Neue aktive Zonen am « spine »

                                                                                                                          Neuronal Group Selection Theory

Schmidt, Lang, Heckmann. Physiologie des Menschen.                                  Schmidt, Lang, Heckmann. Physiologie des Menschen.
Motorik bewegt. Und was, wenn nicht? - Kinderspital Zürich
Was passiert im Zentralnervensystem während der Entwicklung?
        Nature - Genetik                                                          Nurture - Umgebung

                                                 erfahrungs-                                 erfahrungs-
                                                 erwartend                                   abhängig

                                                        reifungsabhängig                    erlernbar

  Laufen                                                                                                   Schweizerdeutsch lernen
  Hüpfen                                                                                                   Skifahren (Cuche)
  Pinzettengriff                                                    Neuronale Plastizität                  Piano spielen (Lang)
  Grammatika lernen                                                                                        Golf spielen (Woods)
                                                                                                                                             Unser motorischer Test fokussiert auf den erfahrungserwartenden Teil der Neuroplaszitiät.
  Kontraste sehen                                                                                          Tennis spielen (Federer)
  Differenziertes Hören
Adapted from Galván 2010 / Knudsen 2004                                                                                               Greenough et al. 1987

       Altersabhängige Dichte der Synapsen in der motorischen Kortex des Menschen                                                            Mitbewegungen: unwillkürliche Bewegungen von Körperpartien,
                                                                                                                                             die nicht aktiv an Durchführung einer Aufgabe beteiligt sind
                                                                                  Layer 2

                                                                                  Layer 5
                    Synaptic profiles/ 100 μm2

                                                                           Age (years)

 Huttenlocher 2002                                                                                                                     Largo et al. 2002
Mitbewegungen beim Steckbrett
                                                                Was brauche ich für eine ‘gute’ Bewegung?

                                                               Ø Man lernt ganz präzise, die Muskeln anzuspannen, die für eine Aktivität
                                                                 nötig sind.

                                                               Ø Zur gleichen Zeit lernt man, dass man die Muskeln, die man nicht braucht,
                                                                 nicht anspannt.

Kakebeeke et al. 2018                                   Kottke et al. 1978
Motorik messbar machen
       Remo Largo
Motorik messbar
Zürcher                                                         machen

Neuro-
motorik-1
 Remo Largo
   AEP Tagung
 22. August 2019

                                      Rein motorische Aufgaben
         Zürcher Neuromotorik

                                      • Repetitive Bewegungen
 Standardisierte Untersuchung
 • Leistung          Zeit
 • Bewegungsqualität Häufigkeit und
                     Ausmass von      • Alternierende Bewegungen
                     Mitbewegungen
Adaptive Aufgaben                    Gleichgewicht und Haltung

                               Gleichgewicht
• Steckbrett
                               • Statische Balance

• Dynamische Balance           Haltung
                               • Stressgaits

               Mitbewegungen
                                         Normwerte: Population
Kontralaterale Mitbewegungen
                                                                 N
                                    Querschnittsstudie       477
                                    Longitudinalstudien      185
                                    Gesamtkollektiv          662
Blockkomponenten
       Zuverlässigkeit (Reliabilität)                                                                       2. Adaptiv
                                                                                                            Steckbrett
                                                                             1. Rein motorisch

                                                         4. Mitbewegungen
          • Intra-rater Reliabilität
          • Inter-rater Reliabilität                                        3. Statische Balance        Dynamische Balance

          • Test-rest Reliabilität

                                                        Sequentielle
                                                        Fingerbewegungen
                    Validität

Leistungen insgesamt    von 447        Förderung
                        Kindern        Therapie
< 10. Perzentile           48            36
> 10. Perzentile          399            28
                                                                                                   3%

                                                                                                 50 %
93 % der Kinder mit Förderung/Therapie wurden mit der
                                                                                                 97 %
ZNM erfasst.
Rein motorische Aufgaben:
                                repetitive, alternierende Bewegungen

   Was messen wir
    da eigentlich?

komplexe motorische Aufgaben:         Adaptive Aufgaben:
  sequentielle Bewegungen       Steckbrett, dynamische Balance

                                            Basal-
                                           ganglien
Sportliche Leistungen:
      Eishockey
                         Von der Neuromotorik-1
                           zur Neuromotorik-2

                         Herzliches Dankeschön!
Die Zürcher Neuromotorik-2: Warum ein neuer Test?
           Tanja Kakebeeke, Jon Caflisch und Elisa Knaier
Warum eine neue ZNM?

                                                                                                                          • Veränderungen der Leistungen einer Population über
                            Die Zürcher Neuromotorik-2:                                                                     die Zeit?
                                                                                                                                > Neunormierung
                              Warum ein neuer Test?
                                                                                                                          • Rückblick: was haben wir mit der ZNM gelernt?
                            Tanja Kakebeeke, Jon Caflisch und Elisa Knaier
                               Abteilung Entwicklungspädiatrie, Kinderspital Zürich - Eleonorenstiftung
                                              Akademie. Für das Kind. Giedion Risch
                                                                                                                          • Wie kann die Erfassung und Normierung noch
                                                                                                                            verbessert werden?
                                       AEP Tagung 2019: Motorik bewegt. Und was, wenn nicht?
                                                     Zürich, 22. August 2019

                                                                                                                          • Welche Fragen sollten geklärt werden?

                                                                                                                          Motorische Meilensteine 0 – 7 Jahre
                                                                                                                          Was sagen diese aus?
              ZNM Zürcher Neuromotorik Testbatterie 5-18 Jahre

                                                                                                                          Wenig bis gar nichts
                                                                                                                          Klinisch nicht relevant.

                                                                                                                          Biologische Reife
 Rein mot. Funktionen              Adaptive Aufgaben                        Gleichgewicht                 Qualität
 Einzelbewegungen             Steckbrett         Sprünge                    Einbeinstand                  Mitbewegungen
 Einfach: repetitiv                                                                                       Häufigkeit
      Fuss, Hand, Finger                                                                                  Ausmass
 Komplex: alternierend
      Fuss, Hand
      sequentiell: Finger
                                                                                                                          Intellektuelle Entwicklung

Largo et al., 2001
M-ABC-2 und ZNM: Aufbau und Komponenten
                                                                                                                                              Tests haben unterschiedlichen Hintergrund

                                                                                                                                          M-ABC-2                                 ZNM
                                                                                                                                          • Erfassung von Störungen               • Entwicklung – Variabilität
 M-ABC-2                                                                                                                                  • ‘Sehr gut’ wird nicht differenziert   • ‘Sehr gut’ und ‘sehr schwach’
                                                                                                                                                                                    werden differenziert
                                                                                                                                          •   Fokus auf ‘auffällig’               • Ganze Spannweite
                                                                                                                                          •   Experience dependent                • Mehr experience expectant
                                                                                                                                          •   Übungsabhängig                      • Weniger übungsabhängig
                                                                                                                                          •   Fokus auf Fertigkeiten              • Fähigkeiten und Fertigkeiten
                                Rein motorische     Feinmotorische          Dynamische         Statische    Mitbewegungen/
                                   Aufgaben            Aufgaben               Balance          Balance     Bewegungsqualität
                                                                                                                                          •   Keine Mitbewegungen                 • Beurteilt Mitbewegungen
                                                                                                                                          •   3 Altersgruppen mit                 • Gleiche Aufgaben für alle
      ZNM                                         Gesamtleistungen                                                                            unterschiedlichen Aufgaben            Altersgruppen (3-18 Jahre)

                                                                     Gesamtleistungen + Qualität

Kakebeeke, Egloff et al. 2014                                                                                                  Kakebeeke, Egloff et al. 2014

                                                                                                                                        Zürcher Neuromotorik - 2
         Warum eine neue ZNM?

         Wie kann die Erfassung noch verbessert werden?

         Altersspanne 5-18 Jahre erweitern
         Kontinuierliche Erfassung der motorischen Entwicklung
                                                                                                                                                                                                    Zürcher Neuromotorik-2

                                                                                                                                                                                                    Auswertungsblatt

                                                                                                                                                                                                    Name         Patrick Muster                                          Untersuchungsdatum           01.05.2019
                                                                                                                                                                                                    Geburtsdatum 20.10.2011                                              Untersucher                  Dr. med. Lukas Keller
                                                                                                                                                                                                    Alter        7 6/12 Jahre                                                                         FA Kinder- und Jugendmedizin

         Neue statistische Methoden
                                                                                                                                                                                                    Händigkeit   rechts                                                                               Universitäts-Kinderspital Zürich

                                                                                                                                                                                                    Aufgabe                                               Zeit                                        Mitbewegungen
                                                                                                                                                                                                                                                                        Perzentilen                               Perzentilen
                                                                                                                                                                                                    Rein motorische Aufgaben                              –3 SD    3 10 25 50 75 90 97   +3 SD Z-Sc –3 SD    3 10 25 50 75 90 97      +3 SD    Z-Sc
                                                                                                                                                                                                    Repetitive Bewegungen                    Fuss   d                                         –0.50
                                                                                                                                                                                                                                                    nd                                        –0.82
                                                                                                                                                                                                                                             Hand d                                           –0.27
                                                                                                                                                                                                                                                    nd                                        –0.02
                                                                                                                                                                                                                                             Finger d                                         –0.36
                                                                                                                                                                                                                                                    nd                                        –0.06

         Breitere Erfassung der fein- und grobmotorischen
                                                                                                                                                                                                    Alternierende Bewegungen                 Fuss d                                           –0.52                                           –0.51
                                                                                                                                                                                                                                                    nd                                        –0.79                                           –0.18
                                                                                                                                                                                                                                             Hand d                                           –0.16                                           –1.08
                                                                                                                                                                                                                                                    nd                                        –0.52                                           –1.26
                                                                                                                                                                                                    Sequentielle Bewegungen                  Finger d                                         –0.21                                           –1.41
                                                                                                                                                                                                                                                    nd                                        –0.58                                           –0.39

                                                                                                                                                                                                    Feinmotorik
                                                                                                                                                                                                    Steckbrett                                       d                                        –0.49                                           –0.29
                                                                                                                                                                                                                                                     nd                                       –1.38                                           –1.07
                                                                                                                                                                                                    Schrauben                                        d                                        –0.29                                           –0.65

         Leistungen
                                                                                                                                                                                                                                                     nd                                       –1.70                                           –1.12
                                                                                                                                                                                                    Perlen                                                                                    –0.54

                                                                                                                                                                                                    Gleichgewicht
                                                                                                                                                                                                    Einbeinstand              Augen offen       d                                             –0.50
                                                                                                                                                                                                                                                nd                                            –0.82
                                                                                                                                                                                                                              Augen geschlossen d                                             –1.44
                                                                                                                                                                                                                                                nd                                            –1.24

                                                                                                                                                                                                    Grobmotorik
                                                                                                                                                                                                    Seitwärtsspringen                                                                         –0.70
                                                                                                                                                                                                    Aufstehen und Absitzen                                                                    –0.54
                                                                                                                                                                                                    Standweitsprung                  Sprungdistanz (cm)                                       –1.50

                                                                                                                                                                                                    Blockkomponenten                                      –3 SD    3 10 25 50 75 90 97   +3 SD Z-Sc –3 SD     3 10 25 50 75 90 97     +3 SD    Z-Sc
                                                                                                                                                                                                    Leistung          rein motorisch                                                          –0.26
                                                                                                                                                                                                                      adaptiv            Feinmotorik                                          –0.93
                                                                                                                                                                                                                                         Grobmotorik                                          –0.76
                                                                                                                                                                                                                      Gleichgewicht      Einbeinstand                                         –1.47
                                                                                                                                                                                                    Qualität          gesamt                                                                                                                  –1.13

                                                                                                                                                                                                    Differenzkomponenten (A-B)                   A           A>B           A=B          B>A               B
                                                                                                                                                                                                    Leistung rein motorisch              einfach                                              –0.14    komplex
                                                                                                                                                                                                    Lokalisation                         unten                                                –0.76 oben
                                                                                                                                                                                                    Lateralität       rein motorisch     nicht dominant                                       –0.38 dominant
                                                                                                                                                                                                                      adaptiv            nicht dominant                                       –2.10 dominant
                                                                                                                                                                                                                                                                  3 10           10 3
                                                                                                                                                                                                    Gesamtkomponenten                                      Leistung                                    Leistungen und Mitbewegungen
                                                                                                                                                                                                                                                                                              –0.86                                           –1.27
                                                                                                                                                                                                                                                            3 10              90 97                           3 10          90 97
                                                                                                                                                                                                    d = dominant, nd = nicht dominant, SD = Standarddeviation, Z-Sc = Z-Score
                                                                                                                                                                                                    Kommentar

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Herausforderungen bei jungen Kindern                                                               Zürcher Neuromotorik - 2
                                                                                                               Statistische Methoden

  • Kompetitivität (auch 3-5 kompetitiv, aber jünger
    geht’s nicht)
                                                                                                          Statische Balance                           Statische Balance

  • Testuntersuchungen von Kindern, die eine Aufgabe
    nicht können (z. B. Einbeinstand: 70 Prozent der 3-
    Jährigen können noch nicht auf einem Bein stehen),
    können trotzdem ausgewertet werden (mit der
    neuen statistischen Methode des Poor Man’s Data
    Augmentation Algorithm)

                                                                                                            Poor man’s Data Augmentation Algorithm

                                                                                 Kakebeeke et al. 2013

             Erweiterung der feinmotorischen Aufgaben                                           Erweiterung der grobmotorisch adaptiven Aufgaben

bisher:                     neu:

                                                                                     Seitwärtsspringen

                                                                                                               Aufstehen und Absitzen

      Steckbrett               Schrauben              Perlen auffädeln
 neu: 10 Stecker statt 12   Ein- und Ausschrauben   5 Perlen auf Schnur fädeln
          (d und nd)               (d und nd)               (bimanual)

                                                                                                                                        Standweitsprung
Was ist neu in der Zürcher Neuromotorik-2?                              ZNM Zürcher Neuromotorik Testbatterie 3-18 Jahre

1. Altersspanne
   - Einschluss von Kindern zwischen 3;0-4;11 Jahren

2. Erfassung eines breiteren Spektrums der fein- und
grobmotorischen Fähigkeiten
                                                            Rein motorische                           Adaptive Aufgaben        Gleichgewicht   Qualität
                                                            Funktionen
                                                            Einzelbewegungen                 Steckbrett         Sprünge        Einbeinstand    Mitbewegungen
3. gleiche Aufgabenstellung für alle Altersstufen                                                                                              kontralat. MB
                                                            Einfach: repetitiv               Schrauben       Seitwärtsspringen                 Diadochokinese
   - lediglich die Anzahl der Wiederholungen ist bei 3;0-        Fuss, Hand, Finger          Perlen          Aufstehen und Absitzen                Stress-Gaits
     5;11 Jahren minimiert                                  Komplex: alternierend
                                                                                                             Standweitsprung
                                                                Fuss, Hand
                                                                sequentiell: Finger

                                                            Kakebeeke, Knaier, Caflisch, Jenni 2019

                                                                                              Verlässlichkeit (Reliabilität)

                                                                          • Sehr hohe Intra- und Interraterreliabilität (rho von 0.93-0.99)

                                                                          • Hohe Test-Retest Reliabilität (rho von 0.67-0.84, Gesamttest 0.84)

                                                                          • In der ZNM-2 ist vor allem die statische Balance besser geworden
                                                                            punkto Test – Retest Reliabiilty (rho 0.57 > 0.67)

                                                                          • Durch mehr feinmotorische Aufgaben stabilere Aussagen
                                                                            insbesondere bei jüngeren Kindern

                                                                          • Reduktion der Anzahl gescorter Mitbewegungen führt zu
                                                                            zuverlässigeren Aussagen (Test-Retest rho 0.66 > 0.81)
Vergleich ZNM und ZNM-2                                          Studienergebnisse – Generationenvergleich

                                                                        Steckbrett                                    Alternierende Fussbeweg.

                                                        à 2015-17
               Steckbrett
                                                        à 1995/96
              (dominante Hand)

                                                                        Alternierende Handbeweg.                      Repetitive Fingerbewegungen

                 kein signifikanter Unterschied

                                                                                                                                                    18

Statistische Zusammenhänge mit biometrischen
Daten und SES                                                       Warum ZNM-2 sinnvoll?

 • Länge                                                            •    Konzept bewährt (Fähigkeiten, Fertigkeiten, Qualität)
       Kein Einfluss
 • BMI (Länge/Gewicht²)                                             •    Klinisch durchführbar (Dauer 20-30’, Auswertung schneller)
       BMI hat einen Einfluss auf die Leistungen beim
       Einbeinstand                                                 •    Schwachstellen verbessert
                                                                          • Kontinuierlich gleiche Aufgaben
       Die Über- und Untergewichtigen sind schlechter
                                                                          • Zuverlässigkeit («statistisch») verbessert
 • Sozioökonomischer Status (SES)
       Effekt auf Fein- und Grobmotorik und statische Balance
                                                                    •    Aktuelle Normen, breiter abgestützt (SES)
       KEIN Effekt auf rein motorische Aufgaben und
       Mitbewegungen                                                           Kurse, Bestellungen, Fragen etc.: draussen am Tisch und auf

                                                                                         https://fuerdaskind.ch/akademie
Störungen der Motorik
   Oskar Jenni und Bea Latal
Störungen der Motorik                                                                          Übersicht

                                                                                               Oskar Jenni
                                                                                               • Definition motorische Störung
                                                                                               • Umschriebene Entwicklungsstörung der Motorik
Oskar Jenni und Bea Latal                                                                      • Fallbeispiel

                                                                                               Bea Latal
                                                                                               • Zerebralparese und motorische Funktion
                                                                                               • Risikokinder und motorische Funktion
Tagung                                                                                         • Andere klinische Populationen
Abteilung Entwicklungspädiatrie
22. August 2019
Universität Zürich-Irchel

 Störungen der Motorik                                                                                                S3- Leitlinien
                                                                                              Umschriebene Entwicklungsstörung motorischer Funktionen
 SystemaMsierung in Anlehnung an Michaelis, 2004
                                                                                                               (UEMF, ICD-10, F 82)

     Parese            Dyskinesie            Ataxie         Entwicklungsstörung der
     (zu wenig         (unwillkürliche     (Störung im        Motorik (UEMF, F82)
 willkürliche KraS)     Bewegungen)      Bewegungsablauf)   Developmental Coordination
                                                                  Disorder (DCD)
  Zerebralparese          Dystonie
(spastisch, zentral)      Athetose                           Früher gebräuchliche Namen
                                                                  Ungeschicklichkeit
  Zerebralparese           Chorea                                Koordinationsstörung
(hypoton, peripher)       Ballismus
                                                            Minimale Hirndysfunktion (engl.
                                                                minimal brain disorder)
 Muskuläre Parese            Tic
                                                            Entwicklungsbedingte Dyspraxie
                                                                       Apraxie
                           Tremor
                                                               Motorische Behinderung
                                                               Sensomotorische Störung
                         Myoklonie

                                                               Mit 5% die häufigste
                                                               motorische Störung !
                                                                                                      https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/022-017.html
                                                                                                                  Aktualisiert ab Oktober 2019
Basil, 7 Jahre alt
 Basil, 7 Jahre alt                                Zeichne bitte ein Haus.

 –Zuweisung durch den SPD wegen grossen
  feinmotorischen Problemen in der 2. Klasse
 –Leichte motorische Unruhe und Ablenkbarkeit in
  der Schule, leichte Impulsivität
 –Frage nach neurologischer Störung

     Basil, 7 Jahre alt
Zeichne bitte einen Menschen.                      Basil, 7 Jahre alt

                                                   –Gesamt-IQ 99 (IDS durch SPD)
                                                   –Untertests (HAWIVA-III): Bilderergänzen 11 WP,
                                                    Symbolsuche 10 WP, Mosaiktest 8 WP
                                                   –Grobmotorische Fähigkeiten bei P 30 (> P 15)

                                                         Altersentsprechende Grundintelligenz,
                                                         visuelle Wahrnehmung und Grobmotorik
Happy Ambulance
                                                                         (Knaier et al, in Vorbereitung)
        Basil, 7 Jahre alt

11

     Happy Ambulance Test

      Ergebnisse:
                                                               Basil, 7 Jahre alt
      Zeit:          19 Sek.
      Fehler:        45
                                                                –UEMF: Umschriebene Entwicklungsstörung
                                                                 feinmotorischer Funktionen (F82.1)
      Gesamtscore: 88 Sek.
                                                                –Unauffällige neurologische Untersuchung
      PerzenMle:     1.8
                                                                –Altersentsprechende kognitive und soziale
                                                                 Entwicklung
      § Fehler zeitlich bestraft (Biathlon)
      § Gesamtscore = zeitkorrigierte graphomotorische
      Leistung in Sekunden, die das Kind gebraucht hätte, um
      den Test ohne Fehler durchzuführen (errechnet)
Diagnostische Kriterien
AWMF Leitlinie und EACD-Empfehlungen                                          Basil, 7 Jahre alt
I: Motorische Leistung erheblich unterhalb des Altersniveaus bei
angemessenen Möglichkeiten zum Erwerb der Motorik (Test ≤ P15)                   –UEMF: Umschriebene Entwicklungsstörung
II: BeeinträchMgung der AkMvitäten des täglichen Lebens oder schulischer
                                                                                  feinmotorischer Funktionen (F82.1)
Leistungen                                                                       –Unauffällige neurologische Untersuchung
III: Die Störung ist nicht erklärbar                                             –Altersentsprechende kognitive und soziale
    - durch geisMgen Entwicklungsrückstand,                                       Entwicklung
    - durch angeborene oder erworbene neurologische Störungen oder
    - durch schwere Verhaltensstörungen                                          –Kein ADHS ?

               Diagnose in der Regel erst ab 5 Jahren !

             http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/022-017.html

                                                                           Störungen der Motorik
ADHS und UEMF                                                              SystemaMsierung in Anlehnung an Michaelis, 2004

–Bekannte Ko-Morbidität (Kaiser et al., 2015)
–ADHS und Mitbewegungen (Licari und Larkin, 2007)                               Parese            Dyskinesie            Ataxie         Entwicklungsstörung der
                                                                               (zu wenig          (unwillkürliche     (Störung im        Motorik (UEMF, F82)
–Exekutive Funktionen / Aufmerksamkeit korrelieren                         willkürliche KraS)      Bewegungen)      Bewegungsablauf)   Developmental Coordination
                                                                                                                                             Disorder (DCD)
 negativ mit Mitbewegungen (Kakebeeke et al., 2017)                          Zerebralparese
                                                                           (spastisch, zentral)
                                                                                                     Dystonie
                                                                                                     Athetose                           Früher gebräuchliche Namen
–ADHS und UEMF: höhere Persistenz der Probleme bis                           Zerebralparese           Chorea
                                                                                                                                             Ungeschicklichkeit
                                                                                                                                            Koordinationsstörung
 in das Erwachsenalter (Rasmussen und Gillberg, 2000)                      (hypoton, peripher)       Ballismus
                                                                                                                                       Minimale Hirndysfunktion (engl.
                                                                                                                                           minimal brain disorder)
                                                                           Muskuläre Parese             Tic
–Methylphenidat verbessert feinmotorische Leistung                                                                                     Entwicklungsbedingte Dyspraxie
                                                                                                                                                  Apraxie
 bei ADHS (Metaanalyse von Smits-Engelsmann et al., 2013, Effektstärke                                Tremor
                                                                                                                                          Motorische Behinderung
                                                                                                                                          Sensomotorische Störung
 von 0.79)                                                                                          Myoklonie

                                                                                                                                          Mit 5% die häufigste
                                                                                                                                          motorische Störung !
Zerebralparese                                                                               Motorik bei Zerebralparese: Schweregrad

– Gruppe von dauerhaften Störungen der Bewegung und Haltung mit
  Einschränkung der Aktivität
– Nicht progressive Erkrankung mit Ursprung in der Prä- und
  Perinatalperiode (sich entwickelndes Gehirn)
– Kann sich im Verlauf der Kindheit in Schweregrad und
  Symptomatologie verändern (variabel)
– Schweregradeinteilung der Grobmotorik gemäss Gross Motor
  Function Classification System (Palisano) (Feinmotorik MACS etc.)

                                         Surveillance of Cerebral Palsy in Europe (SCPE),
                                         Th. Baumann, S. Dierauer, A. Meyer-Heim:
                                         Zerebralparese Thieme Verlag, 2018

                                                                                        17                                   Palisano et al. (1997) Dev Med Child Neurol 39:214–23   18

Motorik bei Zerebralparese                                                                   Motorik bei Zerebralparese

Sinja, 6 Jahre                                                                               Tim, korrigiert 6 Jahre
Beinbetonte spastische Zerebralparese (GMFCS Level III)                                      Beinbetonte spastische Zerebralparese (GMFCS Level I)
- nach hypoxisch-ischämischer Enzephalopathie Grad 2 nach Sarnat                             - nach extremer Frühgeburtlichkeit der 24 4/7 Schwangerschaftswoche

                             Video                                                                                      Video 1

                                                                                                                        Video 2

                                                                                        19                                                                                           20
Tim 6 Jahre                                                                                                                                          Neuromotorik bei Frühgeborenen

                                                                                                                              (10.-90. Perzentile)
Z-Score 1                                                                                                                                            Z-Score

      0.5                                                                                                                                                 0.5

                                                                                                                              Normbereich
          0                                                                                                                                                    0

     -0.5                                                                                                                                                 -0.5

       -1                                                                                                                                                  -1

     -1.5                                                                                                                                                 -1.5

       -2                                                                                                                                                  -2

     -2.5                                                                                                                                                 -2.5

       -3                                                                                                                                                  -3

     -3.5                                                                                                                                                 -3.5
              rein motorisch         Steckbrett              dynamische B.           statische B       Mitbewegungen                                                Rein motorisch   Steckbrett          Dynamische B.        Statische B.       Mitbewegungen
                                                                                                                                                                                                            Total

                                                                                                                         21                                                                                                                                        22
                                                                                                                                                                                                                         Schmidhauser et al. Dev Med Child Neurol 2006

    Neuromotorik bei Frühgeborenen: Einfluss neurologischer                                                                                              Neuromotorik bei Frühgeborenen: Anteil mit Störung (
Neuromotorik bei Frühgeborenen: Ferdinand 6 Jahre                                    Ferdinand: zerebrales MRI am Termin

– Frühgeburtlichkeit in der 31 0/7 Schwangerschaftswoche

– Intraventrikulärer Blutung Grad II beidseits mit Ausbildung eines
  venösen Infarkts beidseits (links > rechts) frontal periventrikulär

                                                                                25

Zusammenhang zwischen Ort der Läsion und Entwicklung
                                                                                     Neuromotorik bei Frühgeborenen: Ferdinand 6 Jahre

                                                                                     – Grobmotorik: unauffällig

                                                                                     – Feinmotorik: Rechtshändigkeit, Ferdinand zeichne nicht so gerne,
                                                                                       könne gut mit Gabel und Messer umgehen, könne Sushi sogar mit
                                                                                       Stäbchen essen.
                                                                                       Ferdinand füllt die Stecker mit der nicht-dominanten Hand etwas
                                                                                       umständlich in das Steckbrett. Die zeitliche Leistung ist auf P10, die
                                                                                       Mitbewegungen sind auf P10-25.
                                                                                     – Beurteilung: Altersentsprechende Feinmotorik

                                                                                                                                                                28

                                                            Dudink et al ADC 2008
Neuromotorisches Profil bei Risikokindern

                                                                                           %
Andere Risikogruppen                         Schlussfolgerung

– Spina bifida                               – Die neuromotorische Untersuchung von Kindern mit Zerebralparese
– Moya-Moya Erkrankung                         und Risikokindern ist wichtig um das Ausmass der motorischen
– Chronische Niereninsuffizienz                Beeinträchtigung zu beschreiben.
– Operationen in der Neugeborenenzeit
– Stoffwechselerkrankungen                   – Die Zürcher Neuromotorik ist ein gutes Instrument zur Quantifizierung
                                               motorischer Leistungen von Risikokindern.
– ..........

                                             – Zusammen mit der Einschränkung in alltagspraktischen Fähigkeiten
                                               und individuellem Leidensdruck wird eine Therapieindikation gestellt.

                                        33                                                                             34
Fallvignetten
   Sepp Holtz
Motorik bewegt.

Und was wenn nicht?
Fallvignette aus der Praxis
       Zürich, 22.8.2019

           Sepp Holtz
Lehrpraxis «Kind im Zentrum» und
 Abteilung Entwicklungspädiatrie
Therapeutische Ansätze
       Angela Nacke
18.08.2019

                                                            Überblick

                                                            − P-E-O Modell

                                                            − Fallvorstellung und Kind mit UEMF

                                                            − Zielsetzungen

                                                            − Aktuelle therapeutische Ansätze
          Motorik bewegt. Und was, wenn nicht?
                                                            − Motorisches Lernen

                         Therapeutische Ansätze             − Interdisziplinärer gemeindebasierter Ansatz

                                                            − Grundlage S3 – Leitlinien: Umschriebene Entwicklungsstörung
                                                              motorischer Funktionen (UEMF) / International Clinical Practice
                                       Tagung
                                                              Recommendation (Blank, 2019)
                          Abteilung Entwicklungspädiatrie
                                  22. August 2019

P-E-O Modell                                                ICF

                         Person
                          Person

            Umwelt                 Betätigung
           Environment              Occupation

Law et al., 1996                                            ICF, WHO, 2005

                                                                                                                                        1
18.08.2019

P-E-O Modell - ICF
                                                                              P-E-O Modell

                                          Person
                                                                                                                                 Ergotherapie:
                                      Körperfunktion                                                                             Unterstützen und fördern wir durch
                                      Körperstruktur                                             Person                          Ergotherapie Menschen jeden Alters,
                                                                                          Körperfunktion / - struktur            die in ihrer Handlungsfähigkeit
                                                                                                                                 eingeschränkt sind.
                                                                                                            Betätigung
                                                                                    Umwelt                        Aktivität
                                                                                                                                 Ziel der Ergotherapie:
                                                                                                                                 Grösstmögliche Handlungskompetenz,
                   Umwelt                              Betätigung
                                                                                   Umweltfaktoren              Partizipation /
                                                                                                                  Teilhabe       Selbstständigkeit bei Alltagsaktivitäten,
                Umweltfaktoren                            Aktivität                                                              die Ermöglichung von
               (materielle, soziale,
             einstellungsbezogene)                 Partizipation / Teilhabe                                                      bedeutungsvoller Betätigung

                                                                              Law et al., 1996
Law et al., 1996; WHO, 2005

                                                                              Therapie
P-E-O Modell
                                                                               − Kinder mit der Diagnose UEMF sollen eine Intervention
                                                                                 erhalten

                                                                               − Aktuelle Behandlungsstudien zeigen gemäss Leitlinien
                   Person                                                        einen grossen Effekt (Effektstärke 1.06) (CPR-DCD: Blank et al., 2019)
            Körperfunktion / - struktur

                              Betätigung
      Umwelt                        Aktivität
     Umweltfaktoren              Partizipation /
                                    Teilhabe

Law et al., 1996

                                                                                                                                                                                     2
18.08.2019

Therapie                                                            Aktivitäten des täglichen Lebens

− Indikation für eine Therapie ist abhängig vom Einfluss der        − Schwierigkeiten in der Selbstversorgung – Haare
  Störung auf Aktivitäten des täglichen Lebens                        kämmen, Baden, Toilettengang (Elbasan, 2012)
  (Selbstversorgung, schulische Leistung, Freizeit, andere
  tägliche körperliche Aktivitäten) (CPR-DCD, Blank et al., 2019)   − Kinder mit UEMF beteiligen sich weniger an:
                                                                      − Grobmotorischen Spielaktivitäten, Konstruktionsspielen,
                                                                        Brettspielen
                                                                    − Eltern übernehmen mehr:
                                                                      − Brot schneiden, Getränke einschenken, Verpackungen
                                                                        öffnen, Abtrocknen nach dem Duschen (Van der Linde et al., 2015)

Heterogenität der Profile                                           Komorbiditäten

− Alter des Kindes                                                  − ADHS (50% oder mehr)
− Geschlecht des Kindes                                               − Überlappung ADHS und UEMF - Prognose deutlich schlechter
− Schweregrad (Cut Off)                                                 (Antisoziale Persönlichkeitsstörung, Alkoholmissbrauch, Straftaten,
                                                                        niedriges Bildungsniveau) (Rasmussen und Gillberg, 2000)
− Schweregrad der Beeinträchtigung im Alltag
− Art des Defizits                                                  − Sprachentwicklungsstörungen bis zu 70%
  − Haltungskontrolle / Balance
  − Objektkontrolle, z.B. Ballgeschicklichkeit                      − Lernstörungen (Lese- und Schreibprobleme, mathematische
  − Lokomotion, z.B. Laufgeschwindigkeit                              Lernschwierigkeiten, Gedächtnisprobleme)
  − Fein- / Grafomotorik – Subgruppe F82.1
− Komorbiditäten
− Psychisches Wohlbefinden
− Rolle der Umwelt

                                                                    CPR-DCD: Blank et al., 2019

                                                                                                                                                      3
18.08.2019

Sensorische Defizite                                                       Entwicklung motorischer Grundfertigkeiten
                                                                           und Sport
                                                                                                                                                Entwicklung motorischer
Visuell-räumliche Verarbeitungsstörung (Wilson et al., 2013)
                                                                                                                                                Grundfertigkeiten
                                                                                                                                                • Haltungskontrolle
Einschränkung der kinästhetischen Wahrnehmungsverarbeitung                                                                                      • Lokomotion
(Li et al., 2015)
                                                                                                                                                • Objektkontrolle /
                                                                                                                                                   Manipulation
Sensorische Verarbeitungsstörungen                                                                                                              Grundfertigkeiten - nicht
− 32% eindeutige sensorische Verarbeitungsstörungen                                                                                             allein durch Reifungsprozesse
− weitere 56% in Teilbereichen                                                                                                                  - Instruktion und
− UEMF und Sensorische Verarbeitungsstörung können nicht                                                                                        Erfahrungsmöglichkeiten
  gleichgesetzt warden (Allen and Casey, 2017)                             Darstellung einer Möglichkeit des Mountain of Motor Development.
                                                                           Die verschiedenen Entwicklungsphasen sind durch die entsprechenden   Grundvoraussetzung für
                                                                           Schattierungen dargestellt (Clark & Humphrey, 2002, S. 10)
                                                                                                                                                spezialisierte motorische
Sensorische Verarbeitungsstörungen haben Einfluss auf                                                                                           Fertigkeiten - Sport
Aktivitäten des täglichen Lebens und die Partizipation (Allen and Casey,
2017; White et al., 2007)
                                                                                                                                                Erlernen der motorischen
                                                                                                                                                Grundfertigkeiten -
                                                                           Gallahue et al., 2012; Clark & Humphrey, 2002
                                                                                                                                                permanente Veränderung

Psychisches Wohlbefinden

− Erhöhtes Risiko für psychosoziale Probleme

− Internalisierende Probleme (z.B. Depression und
  Angststörung)

− Externalisierende Probleme (Verhaltensauffälligkeiten,
  ADHS)
                                                                           Zielsetzung
− Beeinträchtigtes Selbstkonzept
− Niedriges Selbstbewusstsein
− Geringe Selbstwirksamkeitserwartung

− Stigmatisierung und Mobbing bei Kindern mit UEMF

CPR-DCD: Blank et al., 2019

                                                                                                                                                                                        4
18.08.2019

Zielsetzungen                                                            Zielsetzung

− Klientenzentriert (Kind, Familie, Bezugspersonen)                      Zielsetzungen sind konkret Ausführungsprobleme des
− Art und Schwere der Störung                                            täglichen Lebens (Selbstversorgung, schulische Leistungen,
− Komorbiditäten                                                         Freizeit, Spielen) (CPR-DCD, Blank et al., 2019)

Welches Problem hat die schwerwiegendste Auswirkung auf:                 COPM (Canadian Occupation Performance Measure)
                                                                          Betätigungperformanz - Probleme      Performanz   Zufriedenheit
                                                                          Spielen, sich beschäftigen ohne      1            1
                                                                          Anwesenheit der Eltern

       Funktion Aktivität Teilhabe                                        Gefühle ausdrücken                   2            1
                                                                          Aufgaben übernehmen zu Hause         5            3
                                                                          Basteln nach Vorgabe                 3            8
                                                                          Klettern / Balancieren in der Höhe   2            4

CPR-DCD: Blank et al., 2019

Therapeutische Ansätze                                                   Aufgaben- und körperfunktionsorientierte
                                                                         Ansätze

        Prozess-                           Aufgaben-
   orientierter Ansatz                 orientierte Ansätze
        Zugrundliegendes Problem -
                                             Fokussieren auf das
          Reduktion der Störung -
                                           Ausführungsproblem der
             Verbesserung der
                                                 Betätigung
              Körperfunktion

       Studienresultate bezogen sich
                                         Studienresultate bezogen sich
       auf Veränderungen auf Ebene
                                            auf die Ebenen Aktivität
         der Körperfunktion- und -
                                               und/oder Teilhabe
                 struktur                                                − Aufgaben- / Aktivitätsorientierte Ansätze zeigen positiven
                                                                           Effekt
          in letzter Zeit auch Ebene       in letzter Zeit auch Ebene    − Körperfunktionsorientierte Ansätze kombiniert mit
         Aktivität und/oder Teilhabe      Körperfunktion u. -struktur
                                                                           Aktivitäten, aktiven Videospielen und
                                                                           Kleingruppenprogramm zeigen positiven Effekt
CPR-DCD: Blank et al., 2019                                              Smits-Engelsman et al., 2018

                                                                                                                                                    5
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Neuromotor Task Training (NTT)                                       Cognitive Orientation to daily Occupational
                                                                     Performance (CO-OP)
− Aufgabenorientiertes Training                                      − Ausführungsbasierter Ansatz auf lerntheoretischen
− Aktuelle Erkenntnisse zur neuromotorischen Kontrolle und zum         Grundlagen
  motorischen Lernen
− Lernprinzipien bzw. Fertigkeitserwerb Lernstadien von Fitts und
  Posner (1967)                                                      − Kinder lernen für sie wichtige Fertigkeiten mit Hilfe von:
                                                                       − Geleiteter Entdeckung
                                                                       − Verbaler Selbstinstruktion
  Kognitive             Assoziative            Autonome                − Metakognition
   Phase                  Phase                  Phase
      Kind sucht nach     Kind hat Strategie                         − Vermittlung der „Globalen Strategie“:
          richtiger          ausgewählt,        Bewegungen sind
      Ausführung bzw.     verwendet diese,       schnell, konstant     − Ziel – Plan – Tu - Check
         erlernt die          verbessert            und stabil
         Fertigkeit.          Fertigkeit

        Instruktion,                              Fertigkeiten
                                                                     − Vermittlung von „Aufgabenspezifischen Strategien“ für
          geleitete
        Entdeckung,
                             Internes und
                          externes Feedback
                                                    werden
                                                  automatisch
                                                                       eine spezifische Fertigkeit
       Wissenserwerb
        Exploration                                ausgeführt

                                                                     Polatajko, Mandich, 2013
Smits-Engelsman, 2013

Aufgaben- / Aktivitätsorientierte Ansätze                            Spielplatz

                                                                     Kinder mit UEMF spielen häufiger allein, schauen eher zu,
                                                                     spielen bei Grossgruppenspielen weniger mit (Smyth and Anderson, 2000)

Miyahara et al., 2017

                                                                                                                                                      6
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                                                         OPTIMAL-Theorie
                                                         Optimizing Performance Through Intrinsic Motivation and Attention for Learning

                                                         Neue Theorie nicht im Widerspruch zu «alten» Erkenntnissen,
                                                         sondern Ergänzung

                                                         Drei zentrale Faktoren für eine neue motorische Lerntheorie:

                                                         1. Erhöhte Erwartung für die eigene zukünftige Leistung
                                                            («enhanced expectancies»)
Motorisches Lernen
                                                         2. Autonomie der Lernenden

                                                         3. Externe Aufmerksamkeitsfokus

                                                          Wulf, 2019; Wulf & Lewthwaite, 2016

1. Erhöhte Erwartungshaltung des Übenden                 2. Autonomie

− Herausforderungen müssen aber mit Erfolgserlebnissen   − Autonomie                  höhere Motivation zum Üben, Lernen und
  verbunden sein                                           Trainieren

− Voraussetzung für optimales Lernen Überzeugung,        − Führt unmittelbar zu besserer Bewegungsausführung und
  dass man in der Lage ist, sich zu verbessern             grösseren Lernfortschritten

− Mögliche Intervention, z.B.                            − Mögliche Intervention, z.B.
  − Gute Aspekte der Bewegung hervorheben                  − Wahlmöglichkeiten geben
  − Nicht geglückte Bewegungsausführung unkommentiert
    lassen
  − Self-Modeling: Videoclip mit bester Performanz

Wulf, 2019; Wulf & Lewthwaite, 2016                       Wulf, 2019; Wulf & Lewthwaite, 2016

                                                                                                                                                  7
18.08.2019

3. Externer Aufmerksamkeitsfokus

Externer Aufmerksamkeitsfokus ist einem internen Fokus
überlegen

Intervention:
− Keine Instruktion, die sich auf die Körperbewegungen
   selber beziehen
− Fokus liegt auf dem intendierten (beabsichtigten) Effekt
   der Bewegung                                                                     APOLLO Model – Service Delivery
                                                                                    Model

Wulf & Lewthwaite, 2016

APOLLO Model – Service Delivery Model                                               Gruppeninterventionen

Interdisziplinäres und gemeindebasiertes Modell                                     − Gruppenbasierte Behandlungen zeigen gut Wirksamkeit

                                                                                    − Zu beachten:
                                                                                      − Alter der Kinder
                                                                                      − Schweregrad der Störung
                                                                                      − Gruppengrösse
                                                                                      − Gruppenzusammensetzung
                      Koordination
                                       Gemeinde-
                                                       Gruppen-      Individuelle     − Behandlungsziele
  Erstkontakt                           basierte
                      Dienstleitung                  intervention   Intervention
                                      Intervention

Camden et al., 2014                                                                 CPR-DCE: Blank et al., 2019

                                                                                                                                                    8
18.08.2019

Gruppeninterventionen                                                    Gruppeninterventionen

− Therapeutische Interventionen im Gruppensetting mit                     Spielbasierte Intervention für Kinder verbessert
  anderen Kindern mit Beeinträchtigungen weniger sinnvoll                 Sozialverhalten (Wilkes et al., 2011)
   (Jarus et al., 2011)
                                                                          − Kind mit ADHS kommen gemeinsam mit einer Freundin /
- Soziale Fertigkeiten im natürlichen Setting erlernen(Jarus et al.,        einem Freund
     2011)

                                                                          − Spielsequenz wird mit Video aufgenommen und mit den
                                                                            Kindern besprochen

                                                                          − Handlungsmuster werden mit den Kindern besprochen,
                                                                            neue Strategien festgelegt.

Jarus et al., 2011                                                         a

Zusammenfassung

− Kein One-size-fits-all

− Der komplexe Alltag

− Generalisierung und Transfer

− Teilhabe / Partizipation

                                                                       Dr. phil. Angela Nacke

                                                                       Zentrum für Prävention, Therapie und Weiterbildung AG
                                                                       Spinnereistrasse 40 – CH 8645 Jona
                                                                       www.pluspunkt-zentrum.ch

                                                                                                                                          9
Literaturverzeichnis

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Ein Ausblick
Tanja Kakebeeke und Oskar Jenni
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