Murau-St.Georgen - Katholische Kirche Steiermark
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PFARRBLATT Gedanken zur Zeit Pilgern! „Unterwegs sein“ hat einen eigenen ausgedrückte Dynamik ganz wich- ihren Riten. Auch Folklore hat eine Klang, und die Vorstellungen, die tige Dinge beinhaltet. Es wird damit gewisse Zeit lang ihren Reiz. wir uns davon machen, sind vielge- ausgedrückt, dass wir als Gemein- staltig. Der vergangene Sommer hat schaft unterwegs sind. Angewiesen Wenn die Kirche aber „Volk uns sogar noch eine ganz unerwar- aufeinander sind und, mit unter- Gottes“ sein will – nur so kann sie tete Bedeutung dazugelegt: „Das schiedlichsten Fähigkeiten und wohl richtig verstanden sein –, dann Virus kommt mit dem Auto“ (nicht auch Schwächen ausgestattet, ein besteht sie aus den Menschen. Thomas Mörtl das glücklichste Wort, auch wenn gemeinsames Ziel haben. Allen die Menschen sind nun einmal immer die Aussage leider genug Wahr- nun meinen, Wandern gehe doch unterwegs – durch die Welt und heitsgehalt hat). Unterwegs sein auch ganz gut alleine, seien kurz die durch ihr Leben. kann also Gefahren mit sich bringen, Begegnungen auf dem Weg und die und auch wir mussten heuer auf die Freude über das Gasthaus, der sich Ein christliches Leben oder auch geplante Pfarrreise und das Jung- auch die einsamste Wölfin (oder der eine Pfarrgemeinde sind im scharlager verzichten. Wolf) nicht entziehen kann, in Erin- Wesentlichen nichts anderes als nerung gerufen. eine Pilgerreise. Obwohl das II. Vatikanische Konzil schon über fünfzig Jahre her ist, Der Gedanke des wandernden Alle, die schon einmal als Pilger in prägt es – manche meinen zu Gottesvolkes tritt auch der eigen- einer Gruppe oder alleine einen wenig, manche meinen zu viel – das artigen Vorstellung entgegen, längeren Weg gegangen sind, Leben der gegenwärtigen Kirche in dass die kirchliche Gemeinschaft werden wissen, was ich meine. einer ganz besonderen Weise. Eine etwas Unbewegliches sei oder mit der interessanten Aussagen des den einzelnen nichts zu tun habe. Konzils bezeichnet die Kirche als „wanderndes Volk Gottes“. „Die Kirche im Dorf lassen“ hört sich nur aufs erste gut an. Sie Ich halte das für einen sehr anspre- kann dort ein Denkmal werden, als chenden Gedanken, weil die damit Bauwerk, als Organisation und in Pfarrer Thomas Mörtl Aus der Redaktion Liebe Leserinnen und Leser! Pilgern. Das ist das Thema dieses und persönliche Geschichten, die danken, dass sie dieses Pfarrblatt Pfarrblatts. Es ist nicht nur ein sehr lohnend sind und von denen wieder zu einem schönen Exem- Spaziergang, sondern eine Reise ich hoffe, dass sie als Inspiration plar gemacht haben. Ein großes mit einer bestimmten Bedeutung. dienen. Das war bei mir sicherlich Dankeschön auch an alle Pilger, Dies kann lang, kurz, anstrengend, der Fall, denn ich war auf jeden Fall die ihre Gedanken und Überlegun- entspannend, individuell oder sehr beeindruckt davon. gen in dieser Zeitschrift niederge- gemeinsam sein, aber in allen schrieben haben. Ich möchte mich Ruud Staverman Fällen zielt es auf diesen winken- Sie werden feststellen, dass dieses ganz besonders bei Hubert Markt- den und zurückgehenden Hori- Pfarrblatt weniger Seiten hat als ler bedanken, der die verschiede- zont ab. Trotz der Corona-Krise zuvor. Dies liegt daran, dass die nen Beiträge, Texte und Fotos für (oder vielleicht gerade deswegen) Pfarrnachrichten aus Frojach ab uns gesammelt hat. haben viele aus unserer Region September fehlen. Diese Pfarre diesen Sommer eine Wallfahrt wurde in einen anderen Seelsor- Zum Zeitpunkt des Schreibens ist gemacht. geraum aufgenommen und wird die Corona-Situation noch ernst. dort Teil dessen Pfarrblatts sein. Ich hoffe, Sie kommen gut durch Einige von ihnen teilen ihre Erfah- diese schwierige Zeit, und ich rungen und Gedanken über diese Ich möchte den Redakteuren wünsche Ihnen Gottes Segen und: und andere Pilgerreisen mit uns in und den festangestellten Mitar- Bleibt‘s gesund! diese Ausgabe. Es sind besondere beitern für ihre Bemühungen • Ruud Staverman Druck: Impressum: Für den Inhalt verantwortlich: Ausschlussklausel: Titelseite: Johann Tanner Rückseite: Renate Marktler Gedruckt Medieninhaber, Redaktion Röm. kath. Pfarramt Murau, Die in den Beiträgen geäußerten nach der Richtlinie und Verlagsanschrift: Redaktion: Ruud Staverman, ruudstaverman@hotmail.com Meinungen müssen nicht mit der Weitere Fotos wenn nicht „Druckerzeugnisse“ Röm.kath. Pfarramt Murau, Layout: Heinz Bosic, heinz.bosic@muraunet.at Meinung der Redaktion übereinstimmen. anders angegeben Privat. des Österreichischen Schloßberg 8, 8850 Murau Druck: Gutenberghaus Druck GmbH, Umweltzeichens, Telefon: 03532 2489 Bahnstraße 9, 8720 Knittelfeld UW-Nr. 944 E-Mail: murau@graz-seckau.at 02 murau.graz-seckau.at Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ DVR-Nr: 0029874(10532) des Österreichischen Umweltzeichens, Gutenberghaus Druck GmbH, UW-Nr.944, Bahnstraße 9, 8720 Knittelfeld
PFARRBLATT Pilgern: Der Weg macht etwas mit mir „Was das Herz berührt, setzt die Füße in Bewegung.“ Dieses Sprichwort aus Ruanda gilt auch für viele Menschen, die hierzulande eine Wallfahrt unternehmen oder als Fußpilger aufbrechen. Dabei werden sie von den verschiedensten Motiven geleitet. Zumindest ein Motiv aber teilen land, Österreich und Tschechien zu mit Auto oder Bus oder auch per alle: Wer pilgert oder wallfahrtet, „erwandern“. Flugzeug machen. Charakteristisch sucht mehr als körperliche Betä- dafür sind eher kürzere Distanzen tigung und Bewegung im Freien. Glaube geht sowie Rituale und Formen wie das Er reiht sich ein in eine jahrtausen- Rosenkranzgebet und der Empfang dealte Tradition, die sich in allen Doch nicht alle Wege müssen von Sakramenten, die meist im Kulturen finden lässt, und beginnt über eine lange Geschichte als gemeinschaftlichen Vollzug die den Weg in der Gewissheit, dass er Pilgerwege verfügen: So entstand Wallfahrt umrahmen. verändert ankommen wird. Pilger etwa der Gründerweg, der auf 190 und Wallfahrer berichten: „Der Weg Kilometern ausgehend vom Bene- Im Unterschied dazu versteht macht etwas mit mir.“ diktinerstift St. Lambrecht nach Wintersteller Pilgern als ein Phäno- Mariazell führt, erst im Jahr 2006. men, das „offen und in allen Kultu- Es ist mehr als ein Trend. Denn im ren zu finden ist“. Es geschieht Vergleich zu einer vorübergehen- Kärnten hat noch mit anderen allein oder in Gruppen und kennt den Modeerscheinung hält der Routen aufzuwarten. Neben dem kaum rituelle Vorgaben. Pilger Pilgerboom schon sehr lange an. 266 Kilometer langen Marienpil- begeben sich meist auf längere So hat man etwa europaweit in den gerweg, der durch das südlichste Wege, sind wochen- oder mona- 1990er Jahren damit begonnen, Bundesland führt, findet ein ande- telang unterwegs und erwarten das wohl berühmteste Pilgerwe- rer dort sein Ziel – der Weg des sich dabei nicht zuletzt persönlich genetz – jenes der ganz Europa Buches. Hier begibt man sich auf bereichernde spirituelle Erfahrun- durchziehenden und schließlich im alte Pfade von Bibelschmugglern gen. spanischen Santiago de Compo- und durchquert Österreich in der stela endenden Jakobswege – Nord-Süd-Achse von Passau bis Spiritualität des Pilgerns wiederzubeleben. an die slowenische Grenze bei Agoritschach. So warten insgesamt Die Einteilung sei grob und solle Pilgerland Österreich über 3.500 Kilometer Pilgerwege keinesfalls das Verbindende über- allein in Österreich darauf, erkundet decken, so Wintersteller. „Pilger und Doch auch Österreich erfreut sich zu werden. Wallfahrer haben gemeinsam, dass als Pilgerland wachsender Beliebt- sie ein Ziel haben.“ Denn: „Nicht der heit. Seit über 850 Jahren suchen Pilgern versus wallfahren Weg ist das Ziel.“ Als Pilger weiß Menschen auf der Via Sacra, dem Wintersteller selbst, dass „man gern ältesten Pilgerweg nach Maria- Ob man „pilgert“ oder „wallfahr- auf alten Spuren geht“, die aber zell, Ruhe, Einkehr, Besinnung. tet“, ist dabei weniger eine Frage heute oft neue Botschaften brau- Heute führen die verschiedenen der gewählten Strecke als viel- chen. Pilgern könne so als Sinnbild Strecken des Hemmapilgerweges mehr eine Frage der Historie und unseres Lebens verstanden werden aus Kärnten, der Steiermark und der Praxis. „Vereinfacht gesagt, und werde dementsprechend auch Slowenien Menschen zur Kärntner ist das Wallfahren etwas typisch nicht an Anziehungskraft verlieren. Landesheiligen. Doch Pilgerwege Katholisches, während Pilgern eine Denn für den Lebens- wie auch für machen nicht an Landesgrenzen ökumenische, ja sogar interreligiö- den Pilgerweg gilt, dass Menschen Halt. Bestes Beispiel dafür ist die se Art der Fortbewegung darstellt“, sich dabei aufmachen und ein Ziel Via Nova, der sogenannte Europä- verrät Pilger- Experte Anton vor Augen haben: Jesus Christus. ische Pilgerweg. Insgesamt 680 Wintersteller. Wer sich auf eine • Quelle: Homepage katholisch.at Kilometer sind auf ihm in Deutsch- Wallfahrt begibt, kann dies zu Fuß, (Gekürzte Fassung) murau.graz-seckau.at 03
PFARRBLATT Quer durchs Der Österreichische Ehrenamt Kameradschaftsbund und ihre Kirche Landeswallfahrt nach Mariazell Es sind die christlichen Werte, die zu den prägendsten Eigenschaften des Österreichischen Kameradschafts- Gute Geister bundes gehören. Diese Werte sind in den Statuten im Hintergrund des Kameradschaftsbundes niedergeschrieben und werden von den Mitgliedern des ÖKB auch gelebt. Deshalb findet alle zwei Jahre eine Landeswallfahrt in verschiedene steirische Wallfahrtsorte statt. Im Juni 2019 nahmen circa 800 gesangsverein Mariazell umrahmte Kameradinnen und Kameraden aus den Festgottesdienst. der gesamten Steiermark, darunter auch 45 Mitglieder aus dem Bezirk Dechant Dr. Rachle gab auch einen Murau, davon 10 TeilnehmerInnen Einblick in den historischen Hinter- vom ÖKB Stadtverband Murau und grund der Basilika. Die Gründung Umgebung an der Wallfahrt zur von Mariazell ist auf den Benedikti- Magna Mater Austria (Gnadenmut- nermönch Magnus zurückzuführen, ter) in Mariazell teil. der von seinem Mutterkloster St. Lambrecht im Jahr 1157 als Es war mehr als nur imposant, als Seelsorger für die Hirten in die das Defilee unter den Klängen der Umgebung des heutigen Ortes Stadtkapelle Mariazell und der Mariazell ausgesandt wurde. Die Musikkapelle Aschbach zur Basi- mitgebrachte Marienstatue stellte er lika hinaufmarschierte. Hunderte auf einen Baumstumpf, und darüber Zuschauer begleiteten den Vorbei- errichtete er eine einfache Zelle aus marsch der anwesenden Bezirks- Holz (Cella), die ihm als Kapelle und verbände und waren begeistert vom Unterkunft diente. Diese „Maria in Zauber der Trachten und farbenfro- der Zelle“ gab also Mariazell seinen hen Fahnen. Namen. Aus einer einfachen Holz- kapelle ist dann die prächtige Basili- Superior Pater Dr. Michael Staberl ka entstanden. empfing uns Kameradinnen und Nach dem Festgottesdienst Kameraden vor der Basilika mit versammelten sich die Kameradin- den Worten: „Ihr seid willkommen nen und Kameraden am Mahnmal in Buntheit mit euren prächtigen beim Nordportal der Basilika zur Fahnen und sollt gestärkt sowie Kranzniederlegung zu Ehren aller gesegnet wieder abziehen.“ Auch gefallenen und vermissten Kame- schloss er die Anliegen des Kame- raden. Nach den Grußworten der radschaftsbundes für alle Kamera- Ehrengäste war der Festakt beendet dinnen und Kameraden, aber auch und die Kameradinnen und Kame- die großen Anliegen mit der Bitte raden des Bezirksverbandes Murau um den „Frieden“ ins Gebet ein. Die konnten zu einer Stärkung einkeh- Festmesse zelebrierten Militärsu- ren. Nach dem Mittagssen mit perior Mag. Wolfgang Koschat und kameradschaftlichem Austausch Dechant Mag. Dr. Christian Rachle traten wir wieder mit Gottes Segen unter dem Thema „Was dir selbst die Heimreise nach Murau an. verhasst ist, dass mute auch einem • Siegfried Feiel, Obmann ÖKB Stadtverband anderen nicht zu …“. Der Männer- Murau und Umgebung 04 murau.graz-seckau.at
PFARRBLATT Wallfahrt nach Maria Elend im Pinzgau „Was das Herz berührt, setzt die Füße in Bewegung“ Pilgergruppe vor der Wallfahrtskirche in Maria Elend. Karl Friessnegg „Was das Herz berührt, setzt haben für Vieles zu danken, aber und Zeichen bei den Morgenan- die Füße in Bewegung“ – dieses wir haben auch liebe Menschen mit dachten, die wir mit auf unseren Sprichwort aus Ruanda war für auf unsere Wallfahrt genommen, Weg genommen haben. Unser Herbert und mich der Leitsatz die ihren Pilgerweg vollendet haben Weg führte uns bei herrlichem unserer heurigen Fußwallfahrt nach und zum Herrgott heimgekehrt Wetter über schöne Almen und Maria Elend im Pinzgau. Herzlich sind. In Gedanken sind sie bei uns. Berggipfel, manchmal auf schnur- und berührend war die Begrü- geraden Asphaltwegen, ßung nach meiner doch längeren Komme ich alleine zu einer oft über steile und „Eine besondere „Wallfahrtspause“, als die Fußwall- Wegkreuzung, wird da immer eine unwegsame Pfade an Fußwallfahrt in einer fahrer sich zeitig am Morgen in Markierung sein, die mir den rich- unser Ziel Maria Elend besonderen Zeit“ der Stadtpfarrkirche Murau zur tigen Weg zeigt. Auch das ist ein im Pinzgau. Vielen Dank Andacht einfanden. Viele Gedan- Zeichen der Gemeinschaft, das ich Hubert Marktler und Werner Ofner ken kreisen im Kopf – „Habe ich sehr schätze: keiner bleibt alleine. für die Organisation und die acht- nix vergessen? – Wird der Weg zu same Leitung der Wallfahrt. anstrengend? …“ Doch gestärkt mit Neigt sich der Tag und ist unser dem Wort Gottes und dem Pilger- Ziel bald erreicht, versammeln wir Ein besonderer Komfort für uns segen von Stadtpfarrer Thomas uns zur Abendandacht. Vergelt’s Pilger ist der Begleitbus des Mörtl brechen wir in Gott’s Nam‘ Gott für die wundervollen Gedan- „Herbert-Duos“. Mit Umsicht und auf, und das Glockengeläut beim ken und Impulse, die unsere Tage Bedacht wird gesorgt, dass alle Auszug berührt mich immer wieder abgerundet haben. unsere Sachen am richtigen Ort aufs Neue. Noch ist es fast dunkel, sind und groß ist unsere Freu- wir gehen dem anbrechenden Genauso wichtig wie die geistige de über ein kühles Getränk bei Tag entgegen, und als dann die Nahrung ist natürlich ein gutes mancher Rast. Unserem Bus-Pilot Sonne aufgeht, freue ich mich, auf Abendessen. Köstlichkeiten - wie Herbert Plank vielen Dank. dem Weg zu sein. Ich freue mich, der Heidelbeer-Schmarren auf der den Weg mit lieben Menschen Tappenkarseehütte – ließen unsere Die Tage unserer Fußwallfahrt zu gehen, und es sind besonders Pilgerherzen höherschlagen. Gut haben sich wie Perlen aneinan- die Gespräche, die uns manche gestärkt und alle schmerzenden dergereiht und sind allzu schnell Wegstrecke verkürzen und die Muskeln eingerieben, bereiteten wir vergangen. Renate Marktler hat oft schon schmerzenden Füße unser Nachtlager. dies so wunderbar zusammenge- vergessen lassen. Es ist befreiend, fasst, als sie das frisch mit Almblu- gemeinsam zu lachen, zu singen „Ein neuer Tag beginnt, und ich freu men geschmückte Pilgerkreuz an und Spaß zu haben. Aber auch mich, Herr…“ heißt es in einem Lied, Pfarrer Thomas Mörtl überreichte: Tränen haben Platz, und manchmal das wir gerne singen. Ich freue „Eine besondere Fußwallfahrt in hilft es, gemeinsam zu weinen. Ich mich, wenn wir nach einem guten einer besonderen Zeit“. Wir sind gehe auch gerne einmal ein Stück Frühstück wieder aufbrechen. Ich dankbar, dass wir dabei sein durf- des Weges alleine für mich – wir danke für die schönen Gedanken ten. • Elisabeth und Herbert Fritz murau.graz-seckau.at 05
PFARRBLATT Heimgehen An drei Wallfahrten teilgenohmmen. (Graz-Straßgang, Maria Frauenstein, Maria Elend) Jakob Kabas, MAS MBA, 54, gebürtiger Murauer, Geschäftsführer Sozialhilfeverband Liezen. Warum nehmen Sie an dieser ist der konkrete Auftrag Jesu an Wallfahrt teil? die Apostel von damals und auch Für mich hat die Teilnahme drei an uns heute. Wallfahren heißt für Beweggründe; einen persönlichen, mich, in diesem Sinne in Bewegung einen menschlichen und einen zu bleiben. spirituellen. Persönlich hat mich von dem wir ausgegangen sind. Es meine Mutter dazu motiviert, die Was hat die Reise für Sie beginnt und endet betrachtet mit schon oft selbst mitgegangen ist. gebracht? einer Umarmung Gottes, das ist Sie hat immer mit großer Begeis- Markus Hirtler, alias Ermi Oma, meine feste Überzeugung! Wenn terung davon erzählt. Menschlich sagt: „Wenn das Geschöpf eine ich aus diesem Bewusstsein heraus bin ich davon überzeugt, dass wir Beziehung zu seinem Schöpfer in Beziehung zur Schöpfung und auf Beziehung hin geschaffen sind. hat, braucht es sich vom Heimge- zum Schöpfer heimgehe, kann ich Wallfahrten sind für mich Wegge- hen nicht fürchten!“ Wallfahren ist Vielem entkrampfter und erlöster meinschaften der Beziehungspfle- Eingehen auf und in die Schöpfung. begegnen, auch einem Virus. ge, des Annehmens und Gebens Von Papst Benedikt XVI. gibt es Danke vor allem Hubert, Renate, von Hilfe und Begleitung. Spirituell unter dem Titel „Wir sind erlöst!“ Werner und Burgi für die Sanftmut ist unser christlicher Glaube nicht einen wunderbaren Vortrag über und die Liebe in der Vorbereitung, geprägt von einem Couch-Charis- Ostern. Wallfahren ist für mich ein in der Streckenwahl und im Beglei- ma, sondern vom Hinausgehen und Erleben von Erlösung. Unser Leben ten! Der ganzen Weggemeinde für Hingeben. „Geht und verkündet...“ ist ein Heimgehen zu Gott, zu ihm, das Miteinander und Füreinander! Rhythmus An der Murauer Fußwallfahrt 17 Mal teilgenommen. Hildeburg Stock, 46, Lehrerin Mein Name lautet Hildeburg Stock, auf. Der Rucksack war viel zu und Schulleiterin. die meisten rufen mich Burgi. Seit schwer, die Ausrüstung dürftig fünf Jahren wohne ich in Scheiben und der seelische Ballast groß, das in der Gemeinde St. Georgen ob waren meine Zutaten für meine Judenburg, wo ich mich auch als erste Wallfahrt. Nach dem ersten Lehrerin und Schulleiterin beruflich Tag spürte ich jeden Muskel, ich engagiere. konnte mich kaum noch rühren, das Jubeln meiner Seele konnte ich Siebzehnmal bin ich schon von gleich wahrnehmen. Ich entdeckte Murau aufgebrochen, siebzehnmal das Gehen für mich, ich entdeckte habe ich mir diese Woche Auszeit im Gehen den optimalen Rhythmus vom Alltag gegönnt. Beim ersten für mich. Tief ergriffen von den Mal kam ich wie die Jungfrau zum segensreichen Gesprächen, dem Kind zu den Wallfahrern. Im Jahr schallenden Gelächter, den erdi- 2000 traf ich auf eine bunte Schar gen Gesängen, den wunderbaren von Frauen und Männern, die sich Landschaften und den spirituellen nach Maria Plain aufmachten. Ich Erlebnissen kehre ich jedes Mal hatte echt keinen Tau, worauf ich vom Pilgern zurück. Und nächstes mich da einließ, ich brach einfach Jahr, naja, da bin ich wieder dabei. 06 murau.graz-seckau.at
PFARRBLATT Stärkung An der Murauer Fußwallfahrt 19 Mal teilgenommen. Sieglinde Hartl, verheiratet Warum nehmen Sie an dieser wir dadurch viel Zeit miteinander mit Gottfried, zwei Töchter, Wallfahrt teil? verbringen können. ein Enkerl. Nach 19 Jahren als Für mich bedeutet die Teilnahme Tagesmutter ab 1. August 2020 an der Wallfahrt: raus aus dem Was hat die Reise für sie in Pension. Alltag, abschalten, eine Auszeit gebracht? aus dem Alltäglichen nehmen. Die Wallfahrt bringt mir Ruhe, Wenn ich pilgernd unterwegs bin, Kraft und gibt mir Stärkung für das erlebe ich mit allen Sinnen die Leben. Ich habe das Gefühl, das Schönheit und Vielfalt der Schöp- Leben viel intensiver zu spüren. fung. Ruhige Orte der Kraft laden Ich fühle mich beschenkt und bin ein zum Innehalten, zum Schwei- bereichert von den interessanten gen und Besinnen. Auf dem Weg Gesprächen und Begegnungen, kann ich ganz besonders Gott die sich immer wieder ergeben. danken, ihn loben und auch bitten. Es ergeben sich dadurch oft neue Das kann ich für mich alleine Sichtweisen. Die Freude beim machen oder in der Gemeinschaft. Morgen- bzw. Abendlob oder Es ist sehr schön mit Gleichge- die Gedanken, welche einzelne sinnten unterwegs zu sein. Beson- Personen dazu vorbereiten, geben ders freue ich mich, wenn ich die mir den Anstoß, auch zu Hause Wallfahrt gemeinsam mit meiner den Tag mit guten Gedanken oder Schwester Christiane gehe und einem Gebet zu beginnen. Gottvertrauen Warum nehmen Sie an dieser uns selbst gefunden. Wir haben An der Murauer Fußwallfahrt Wallfahrt teil? verstanden, welch winziger, unbe- 14 Mal teilgenommen. Um diese Frage zu beantworten, deutender Teil der Schöpfung wir müssen wir - meine Frau und ich - sind. Gefunden haben wir auch Heidwart Schönbacher, 81, 21 Jahre zurückdenken. Juli 1999: die Spuren eines Weges, den wir Pensionist und Letzte Arbeitstage in meinem zu gehen bereit waren. Einen Weg Gunda Schönbacher, 79, Beruf, Ruhestand, neuer Lebens- des Suchens, eine Lebenswall- Hausfrau. abschnitt, viele Pläne, Hochstim- fahrt. mung. Ein Schicksalsschlag trifft unse- Es folgten noch viele Wallfahrten re kleine Familie, der unser aller über die Jahre und immer waren Leben verändern wird. wir in Demut, Dankbarkeit und mit Gottvertrauen auf dem Weg. In dieser Situation - wir wissen nicht mehr wie es gekommen ist - Was hat diese Reise für sie waren wir auf Pilgerfahrt. Geführt gebracht? und begleitet vom damaligen Wir nehmen etwas mit - wir lassen Kaplan Andreas Lechner waren manches zurück. Zurück lassen wir 6 Tage unterwegs - lange wir viel vom unnützen Ballast des anstrengende Etappen. Gaby und Alltags. Was mir mitnehmen sind Thomas brachten bei Rasten an Erfahrungen und Gedanken, die schönen Orten spirituelle Impulse in ruhigen Stunden wieder hoch- ein. Schritt für Schritt nahmen wird kommen und uns beschäftigen den Rhythmus einer Wallfahrt auf. werden. Wir wurden Teil der Gemeinschaft. Die körperlichen Anstrengungen, In einer Atmosphäre der Aufmerk- die Blasen an den Füßen, die samkeit, gegenseitiger Rück- Schmerzen gehören zur Fußwall- sichtnahme, der Ruhe haben wir fahrt und sind bald vergessen. murau.graz-seckau.at 07
PFARRBLATT Eindrücke An der Murauer Fußwallfahrt zeugung zu meinem bzw. unserem tägli- 20 Mal teilgenommen. chen Familienleben. Johann Tanner, 67, Pensionist, Warum nehmen Sie an der Wallfahrt Bezirksleiter der Berg- und teil? Naturwacht Murau. Meine erste Fußwallfahrt habe ich 1999 von Murau nach Maria Lussari mitge- macht. Seit damals lässt mich das Erlebnis Beten hat in meiner Jugend den Jahres- Fußwallfahrt nicht mehr los, und es sind ablauf am Bauernhof begleitet. Nicht unvergessliche Erlebnisse und Natur- nur das tägliche kurze Mittagsgebet vor eindrücke mit dabei. Man verbindet jede dem Essen, sondern auch die langen Wallfahrt mit viel Dankbarkeit für viel Rosenkranzgebete zu den Rauhnächten, Schönes, was in einer inzwischen großen begonnen am Heiligen Abend vor der Familie passiert. Man ist dankbar, wenn Bescherung, als auch der Rosenkranz alles gesund und wohlauf ist bzw. wenn neue Weg bringt Überraschungen, wie beim Osterfeuer um 3 Uhr früh sind mir in Probleme wieder gut vorbei gehen. Zufrie- auch das Leben. Die Natur bietet herrliche bester Erinnerung. Dazu kam die damali- denheit spielt auch eine große Rolle und Eindrücke, und man ist demütig in welch ge Christenlehre beim Nachbarn und das der große Wunsch, dass es weiterhin so schöner Heimat wir leben dürfen. Man Wetterbeten zum Wetterkreuz. Natürlich eine schöne, friedliche Zeit bleiben möge. geht im Gedanken versunken einfach mit gehörte der Besuch der Sonntagsmesse So lernt man auch die Heimat kennen der Gruppe mit, immer wieder mit persön- zu den wöchentlichen Pflichten. Auch über Wanderwege, Übergänge und lichen Gesprächen - einfach ein schö- die Tageswallfahrten nach Maria Saurau Berge, wie man sie nur zu Fuß so intensiv nes Miteinander. Man denkt über vieles sind mir noch gut in Erinnerung. Dort gab erleben kann. nach; auch oft im Stillen betend für viele es ein Marktstandl. In Erinnerung ist mir Beim stundenlangen Gehen denkt man Personen, welche einem ein besonderes auch das Räuchern von Gebäuden und über vieles nach, auch über sich selbst Anliegen sind und waren. Coronabedingt dem Vieh mit dem Weihwassersegen und was man wohl alles richtig oder falsch fehlte diesmal die innige Begrüßung am (Sprengen) speziell zu Weihnachten und gemacht hat. Es ist wie eine stille Beichte Ausgangspunkt in Murau als auch die Neujahr oder das rote Ei, das man fürs und eine mentale Erneuerung. gegenseitige Umarmung nach einem Palmbuschentragen am Palmsonntag schweren Wallfahrertag, als auch am bekam. An einem langen, oft beschwerlichen Tag Zielort. Der Weg war voll von großartigen ist jede Tagesankunft ein emotionelles Eindrücken, aber auch beschwerlich und Für meine Mutter war die jährliche Erlebnis. Aber das große Wallfahrtsziel lang, gespickt mit immer wieder steilen Fußwallfahrt von Lassnitz nach Maria zu erreichen ist einfach schön, emotional Wanderwegen. Auf den ersten Blick Waitschach immer ein besonderer berührend, und dieses Gefühl ist anhal- kommt einem die Wallfahrtskapelle Maria Höhepunkt. Nachdem das Mitbeten und tend. Man zehrt lange davon. Elend unscheinbar vor, aber wenn man das ruhige Sitzen in der Kirche für uns das Gnadenbild als Steingußstatue sieht, Kinder nicht immer lustig war, so hat sie Was hat die Reise für Sie gebracht? ist man voller Emotionen, voll Dankbarkeit uns doch geprägt, und die katholische Dies war meine 20. Fußwallfahrt, und jede und Zufriedenheit. Man hat das große Ziel Einstellung gehört immer noch aus Über- war für sich etwas Besonderes. Jeder erreicht. Nachzudenken An der Murauer Fußwallfahrt 14 Mal teilgenommen. Gerhard Baltzer, 59, Brauereiangestellter Warum nehmen Sie an dieser Was hat die Reise für Sie Wallfahrt teil? gebracht? Ich war heuer nicht dabei. Das erste Auf Wallfahrt gehen, pilgern ist Mal bin ich 2006 nach Bled mitge- eine wunderbare Möglichkeit, den gangen. Seit 2009 bis 2019 habe Alltagsstress hinter sich zu lassen, ich mit Hubsi Marktler die Wallfahrt seine Sinne zu schärfen, die Natur jährlich organisiert. Warum ich an und die Berge (unsere Heimat!) in einer Wallfahrt teilgenommen habe, ihrer Einzigartigkeit zu erleben, eine hier gibt es sicherlich unterschiedli- Messe in freier Natur zu feiern, über che Gründe. seinen Glauben nachzudenken und Für mich war einer die Geburt und und ... unserer Enkerl Lara und Oliver. 08 murau.graz-seckau.at
PFARRBLATT Fernwärme Murau und St. Egidi Versorgungsgesellschaft m.b.H Märzenkeller 5a, 8850 Murau Telefon: 03532 - 2606 office@fernwaerme-murau.at Grazer Straße 27, 8850 Murau +43 3532/2207 www.fernwaerme-murau.at www.uhren-klauber.at Keine Sorgen Versicherungsagentur bH Lankmaier & Würger Gm Mario Würger erger@ooev.at 0664.5110508 • m.wu Unsere Versicherung mit Heimatvorteil. murau.graz-seckau.at 09
PFARRBLATT Zum Der Weg des Buches Mitmachen Aus einer Idee von evangelischen Religi- onslehrerinnen ist ein Rad- und Wander- testanten in einer Felsen- höhle im Wald Gottesdienst und führer entstanden, der den Weg der Abendmahl feierten. Jungscharstunden: Bibelschmuggler zur Zeit des Geheimpro- Die Österreichische Bibelgesell- testantismus durch vier österreichische schaft hat zum Weg des Buches 2.10. Bundesländer nachzeichnet. Im oberöster- einen Bibelleseplan herausgegeben, mit 16 Uhr - 14tägig im Pfarrhof Murau reichischen Schärding kamen die mutigen dem man die einzelnen Etappen als medi- Bibelverbreiter in unser Land und ihr Weg tativen Einkehrweg gestalten kann. Martinsumzug: führte sie bis nach Agoritschach/Arnold- stein im Süden Kärntens. Von dort ging es 29 Tagesetappen, 5 Radtouren und 24 8.11. dann weiter nach Slowenien. Geschmug- Wandertage beschreiben einen themati- 17 Uhr - Treffpunkt Elternhaus Murau gelt wurden deutsche Bibeln und andere schen Weitwanderweg auf bestehenden evangelische Schriften. Rad- und Wanderwegenetzen. Praktische Adventkranzbinden: Am Weg des Buches findet man markan- Tipps zu Unterkunft, Geschichte und te Orte, wie beispielsweise das Emlinger Kultur bieten ausreichend Information, um 28.11. Holz, in dem die Bauern in Oberösterreich Menschen, Geschichten und die Beson- 10 Uhr - Pfarrhof Murau für ihre Freiheit im Glauben kämpften, derheiten vor Ort besser kennen zu lernen. den Predigtstuhl (ein Fels im Wald) in der Nikolausaktion: Ramsau, um den sich Ramsauer Bauernfa- „Der Weg des Buches“, Edition Tandem, milien versammelten, um von Wanderpre- von Michael Bünker und Margit Leuthold 5.12 . digern die Schrift ausgelegt zu bekommen, (Hrsg.), sowie „Bibelleseplan zum Weg Anmeldungen in der Pfarre Murau oder die Hundskirche in der Nähe vom des Buches“, Edition Tandem, von Jutta Tel: 03532 2489 Weißensee in Kärnten, wo Geheimpro- Henner (Hrsg.) • Heidelinde Gridl Schifferlsetzen: Evangelische Gottesdienste werden in Murau jeweils am 2. und 4. Sonntag im 6.12. Monat um 9 Uhr in der Elisabethkirche gefeiert. Jede/r ist dazu herzlich willkom- men. Der Nachkirchenkaffee ist aufgrund der Corona-Maßnahmen derzeit ausge- 17 Uhr - Treffpunkt Postbrücke setzt. Am Reformationstag (31. Oktober) gibt es um 9 Uhr einen Gottesdienst. • Marcus Prestele 40 Jahre Apolloniakapelle auf der Frauenalpe gefeiert Kapelle gefeiert. Die Bergmesse zelebrierte Abt Benedikt Plank vom Vortrag über Benediktinerstift St. Lambrecht. Altwerden Bergrettung Murau- Im Rahmen der diesjährigen Schwer- Ortsstellenleiter Norbert punktreihe „Zukunft VielfALT - Quali- Krapfl hieß dazu Fürstin tätsvolles Leben in jedem Alter“ laden Therese Schwarzenberg wir herzlich zum Vortrag von und viele Wanderer Dr. Leopold Neuhold, Univ. Prof. i.R. aus nah und fern herz- am 4. November 2020, 19.45 Uhr in lich willkommen. Ein den Pfarrhof Murau ein. Er spricht zum besonderer Dank wurde Thema: Altwerden in den Herausforde- „Bärenwirt“ Hubert Egger rungen der heutigen Gesellschaft. für seine großzügige Die Entwicklung unserer Gesellschaft Bergmesse auf der Frauenalpe mit Abt Benedikt Plank und der Bergrettung Murau. Unterstützung der Berg- bedeutet neue Rahmenbedingungen rettung ausgesprochen. für die älteren und alten Menschen. Knapp unterhalb des Gipfelkreuzes auf Für die musikalische Umrahmung sorgte Das zeigt sich besonders vor dem der 1.997 m hohen Frauenalpe steht die ein Bläser-Quartett, und einen gemütli- Hintergrund der Corona-Pandemie. Apollonia-Kapelle. Aus Anlass des tradi- chen Ausklang gab es bei der von Eddy Wie können wir uns diesen Herausfor- tionellen Frauenalm-Sonntages Anfang und Elisabeth Frisch geführten Murauer- derungen stellen, wo müssen wir uns, August wurde das Bestehen dieser Hütte. wo muss sich die Gesellschaft ändern? 10 murau.graz-seckau.at
PFARRBLATT Pfarre Murau Sa 26.09.: Firmung, Kanzleizeiten 9.30 Uhr, Stadtpfarrkirche Pfarrhof Murau Fr 02.10.: Jungscharstunde, 16 Uhr, Pfarrhof Mo., 9 - 12 Uhr, So 04.10.: Erntedank, 10 Uhr, St. Ägidikirche Di., 9 - 12 Uhr Fr 09.10.: Sitzung des Pfarrgemeinderates, Fr., 9 - 12 Uhr 19.30 Uhr, Pfarrhof Tel.: 03532 2489, Fax: 03532 2489 4 So 11.10.: Wortgottesfeier, 10 Uhr, Stadtpfarrkirche E-mail: murau@graz-seckau.at Fr 16.10.: Jungscharstunde, 16 Uhr, Pfarrhof Homepage: murau.graz-seckau.at Probe zur Erstkommunion, Pfarrhof St. Georgen 17 Uhr, Stadtpfarrkirche Do., 9 - 12 Uhr So 18.10.: Hl. Messe mit Erstkommunion, Tel.: 03537 214 10 Uhr, Stadtpfarrkirche E-Mail: st-georgen-murau@graz-seckau.at Mo 26.10.: Abmarsch zur Fußwallfahrt, 7 Uhr, Mauthofbauer In Begräbnisangelegenheiten außerhalb der Erreich- Hl. Messe mit den Fußwallfahrern, barkeit der Pfarrkanzleien bitten wir um direkte 9 Uhr, Saurau Kontaktaufnahme mit dem Journaldienst der örtlich Fr 30.10.: Jungscharstunde, ansässigen Bestattungen: Bestattung Stolz, Tel.: 16 Uhr, Pfarrhof 0664 2155 198, Bestattung Narobe, Tel.: 06474 2511, Bestattung Steinberger, Tel.: 0664 3536 152. So 01.11.: Allerheiligen: Hl. Messe, Dieser stellt dann den Kontakt zum Pfarrer bzw. zur 10 Uhr, Stadtpfarrkirche Pfarre her und veranlasst die weiteren Schritte oder Gräbersegnung, 14.30 Uhr, St. Anna-Friedhof vermittelt auf Wunsch auch an eine andere Bestat- Mo 02.11.: Allerseelen: Hl. Messe mit dem ÖKB mit tungsfirma. Gräbersegnung und Gefallenengedenken, Bei Todesfällen in der Pfarre St. Georgen besteht 10 Uhr, St. Ägidikirche auch die Möglichkeit, sich direkt mit Frau Edith Pirk- Mi 04.11.: KBW-Vortrag: Altwerden in den ner, Tel.: 0676 8742 6248 in Verbindung zu setzen. Herausforderungen der heutigen Gesellschaft mit Univ. Prof. em. Werktagsgottesdienstordnung Dr. Leopold Neuhold, 19.45 Uhr, Pfarrhof Stolzalpenkirche: 1. Mi. im Monat, 19 Uhr Fr 06.11.: Leonharditag: Hl. Messen, (7.10., 4.11.) 8 Uhr, 9 Uhr, 10 Uhr, St.Leonhardkirche Elternhaus Murau: 2., 3., 4. (u. 5.) Mi. im So 08.11.: Leonhardisonntag: Hl. Messe, Monat, 15 Uhr* 10 Uhr, St. Leonhardkirche Kapuzinerkirche: Fr., 8 Uhr, Martinizug der jungen Kirche, (außer Fr., 6.11.) 17 Uhr, Elternhaus Kirche St. Lorenzen: Di., 19 Uhr Fr 20.11.: Jungscharstunde, 16 Uhr, Pfarrhof Krankenhauskapelle: Do., 18.30 Uhr So 22.11.: Wortgottesfeier, 10 Uhr, Stadtpfarrkirche Sa 28.11.: Adventkranzsegnung, *Die Gottesdienste im Elternhaus Murau dürfen vorerst leider nicht 17 Uhr, Stadtpfarrkirche von Außenstehenden besucht werden. So 29.11.: 1. Adventsonntag: Hl. Messe, 10 Uhr, Stadtpfarrkirche Fr 04.12.: Jungscharstunde, 16 Uhr, Pfarrhof Ein Terminplan für die Sonn- und Feiertagsgottes- dienste im gesamten Seelsorgeraum Murau wurde in Sa 05.12.: Nikolausaktion, ab 16 Uhr Form von Amtlichen Mitteilungen der Gemeinden an So 06.12.: Schifferlsetzen, 17 Uhr, Postbrücke die Haushalte übermittelt und kann bei Bedarf auch gerne nochmals über die Pfarrkanzleien angefordert Pfarre St. Georgen werden. Wenn in St. Georgen am Dienstag ein Begräbnis So 04.10.: Erntedank, 8.30 Uhr, Pfarrkirche gefeiert wird, entfällt die jeweilige Abendmesse. So 11.10.: Hl. Messe mit Erstkommunion, Termine für persönliche Gespräche, Beichtgelegen- 10 Uhr, Pfarrkirche heit, Krankenkommunion, Versehgänge, Feier der So 01.11.: Allerheiligen: Hl. Messe, 8.30 Uhr, Pfarrkirche Heiligen Sakramente, persönliche kirchliche Feiern Gräbersegnung, 13.30 Uhr, Friedhof mit Pfarrer Thomas Mörtl bitte über die Pfarrkanzlei- Mo 02.11.: Allerseelen: Hl. Messe, 8.30 Uhr, Pfarrkirche en vereinbaren. Die genauen Gottesdienstzeiten und –orte bitten wir So 08.11.: Kinderwortgottesfeier, 10 Uhr, Pfarrkirche der immer wöchentlich erscheinenden Gottesdienst- So 15.11.: Hl. Messe mit dem ÖKB, ordnung zu entnehmen, welche 8.30 Uhr, Pfarrkirche wir auf Wunsch auch gerne elek- So 22.11.: Cäciliasonntag: Hl. Messe, tronisch zusenden. Weiters sind 10 Uhr, St. Cäciliakirche alle Veranstaltungs- und Gottes- Sa 28.11.: Adventkranzsegnung, 17 Uhr, Pfarrkirche diensttermine auch über den So 29.11.: 1. Adventsonntag: Hl. Messe, Terminkalender der Homepage 8.30 Uhr, Pfarrkirche abrufbereit. murau.graz-seckau.at 11
PFARRBLATT hinterschweiger Buchhandlung www.hinterschweiger.at Spezialisiert auf Kinder und Jugend, Pädagogik und Schule 8020 Graz, Georgigasse 25 Tel. 0664 24 76 888 WebShop r.raidl@hinterschweiger.at 8850 Murau, Anna Neumann Straße 43 Tel. 03532 2263, Fax 03532 2263-4 office@hinterschweiger.at B E S TAT T U N G S TO L Z Murau: 24 Std. 0664 / 21 55 198 IHR TRAUERBEGLEITER w w w. b e s t a t t u n g - s t o l z . a t 12 murau.graz-seckau.at
PFARRBLATT „Wussten Sie schon“, ... dass wir in unseren Kirchen , vor allem bei Agapen, die Corona- vorschriften ganz genau einhal- ten? Die Glasplatte schützt die Lebensmittel, die von „maskierten Mitarbeitern“ mit Zangen gereicht Mein werden - und jeder Gast bekommt sein eigenes Glächen Wein, Limo oder Morgenritual Wasser direkt in seine Hand. „Wohl bekomm`s!“ ... dass nicht nur im Sommer viele Menschen kreuz und quer - aus verschiedenen Gründen - fröh- lich oder traurig - durch die Welt Ich empfinde den Morgen als ße ich den neuen Tag. Dankbar pilgern? Da kann es schon sein, großes Geschenk der Zeit. Beson- verneige ich mich vor der Sonne, dass Wege sich günstig kreuzen ders an einem Sonntag. Leicht die ich so sehr zum Leben brau- und manch einer als „Wegstrecken- löse ich mich aus der Nacht. Sanft che. Warm spüre ich sie auf begleiter“ einen beherzten Zugang - begleitet mich ein Traum auf dem meinem Gesicht, ihre Strahlen fast wie ein Geschenk Gottes - zu einem Weg hinaus in den Garten. öffnen meine Hände, ihre Energie anderen Menschen findet. strömt in meinen Leib. Gefühle Ich stelle mich auf meinen Lieb- steigen auf und finden ins Wort: ... dass unser Nobelpreisträger lingsplatz und atme, aus und ein. „Christus, du Sonne unseres Heils Peter Handke in einem Interview Ganz in meinem Rhythmus, tief / vertreib in uns die dunkle Nacht / meinte: „Die Messe, das Evan- und langsam. Atmen und bei mir das mit dem Licht des neuen Tags gelium, die Apostelbriefe oder sein. Atem schöpfen in der Ruhe, / auch unser Herz sich neu erhellt.“ eine Lesung aus dem Buch Jesa- die über dem Ort liegt, wo ich ja, das bewegt mich. Auch der wohne. Die aufgehende Sonne zu begrü- Rosenkranz kann schön sein, diese ßen, durchzuatmen und eine Weile Monotonie, das Meditative in einer Leise streicht der Wind durch die zu meditieren: ein mir wichtig dunklen Kirche. Das ist nicht gegen Bäume. Tautropfen funkeln im gewordenes Morgenritual. die Vernunft. Das erhöht die Vernunft!“ erfrischten Gras. Dankbar begrü- • Barbara Regger Mehr als 300 Besucher in der Leonhardkirche Die Erwartungen waren in diesem Deutsche den Weg zur Leonhard- Jahr niedrig. Für das Sommerpro- kirche sowie eine Handvoll Hollän- gramm 2020 in der Leonhardkir- der und Ungarn. che wurde ein volles und musi- kalisches Programm erstellt, aber Jeder hatte sein eigenes Motiv. Für aufgrund der Corona-Maßnahmen viele war es ein kulturhistorischer musste alles abgesagt werden. Ausflug, während andere Kerzen anzündeten und im stillen Gebet Trotzdem wurde beschlossen, die versanken. Es gab auch Besucher, Kirche am Mittwochnachmittag im die die schöne Akustik nutzten und Juli und August für eine begrenzte spontan einige Lieder sangen. Anzahl von Besuchern zu öffnen. Glücklicherweise. Insgesamt 323 Hoffentlich ändert sich die neue Menschen nutzten in diesen zwei Normalität im nächsten Jahr zur Monaten die Gelegenheit, um die normalen Normalität, und es kann schöne, jahrhundertealte Kirche wieder ein spezielles Sommerpro- am Leonhardiberg zu besuchen. gramm angeboten werden. Die meisten Menschen kamen aus Murau und dem Rest von Wir denken schon darüber nach! Harry Schiffer Österreich. Außerdem fanden viele • Ruud Staverman murau.graz-seckau.at 13
PFARRBLATT PFARRE MURAU „Ich suche und lebe Gemeinschaft mit anderen Christen“ Liebe Heidi, in unserem Pfarrblatt gemeinsame Wegerfahrungen sind Wie werden eure Kirchengremien geht es um das Thema Pilgern etwas sehr Wertvolles. Ein schönes gebildet? und Wallfahrten. Wie wird dies in Beispiel dafür sind die Emmaus- Unsere Gremien bestehen auf allen der evangelischen Kirche gelebt? jünger. Ebenen (Pfarrgemeinde, Diözese Auf eine Wallfahrt begibt man sich und Gesamtkirche) aus mindestens mit einem konkreten Anliegen, Evangelisch und katholisch, so vielen Laien wie Geistlichen, wir welches man dann am Wall- welche Unterschiede gibt es können mitentscheiden, tragen fahrtsort quasi dem/der Heiligen noch zwischen uns? dadurch aber auch mit Verantwor- übergibt. Und weiters wird – nach In der evangelischen Kirche gibt es tung. Die evangelische Kirche ist meinem Wissensstand – mit einer zwei Sakramente, die Taufe und presbyterial-synodal aufgebaut, Wallfahrt ein Ablass erworben. das Abendmahl. Diese wurden mit einer sehr flachen Hierarchie, Beides ist nicht Teil einer evange- von Jesus eingesetzt. Das Abend- entschieden wird demokratisch. lischen Glaubenshaltung. Für mich mahl wird in beiderlei Gestalt, also Zum Beispiel wird bei euch der sind Heilige (also Personen, die sich mit Brot und Wein/Traubensaft Pfarrer vom Bischof eingesetzt, bei in ihrem Leben in den Dienst Gottes gereicht. Trauung, Konfirmation, uns wird der Pfarrer von der Pfarr- gestellt haben) starke Vorbilder, Ordination (Priesterweihe) und gemeinde gewählt und kann auch aber keine Mittler. Ich bringe meine der Sterbesegen sind Segnungen abgewählt werden. Für eine gute Anliegen direkt vor Gott. Dennoch und keine Sakramente. Großes Wahl braucht es aber auch eine haben wir in Österreich einen Gewicht wird auf die biblische Auswahl. Die evangelische Kirche „evangelischen Pilgerweg“, der Verkündigung gelegt („Der Glaube hat einen Pfarrer/innen-Mangel! 2008 eröffnet wurde: „Der Weg kommt aus dem Hören des Wortes Es wäre verkürzt, wenn man denkt, des Buches“ (Von Schärding in Gottes.“, sagt Paulus). In unserer dass der Zölibat alleine schuld am Oberösterreich bis Agoritschach Kirche sind Frauen zur Ordination Priestermangel in der katholischen in Kärnten.) ist die Route der Bibel- zugelassen, in Österreich gibt es Kirche sei. Der Beruf des Priesters/ schmuggler, die viele evangelische Pfarrerinnen. Pfarrers ist in unserer Zeit nicht Heidelinde Gridl, aufgewachsen in der Zeit des besonders attraktiv, ebensowenig in Markt Allhau in Burgenland, Geheimprotes- Wenn es bei euch keine Erstkom- wie gelebter christlicher Glaube kam 1983 nach Neumarkt und tantismus Luth- munion gibt, wann bekommen gesellschaftlich wenig Anerken- lebt seit 2006 in Murau. Sie ist erbibeln sowie dann die Kinder die erste Hostie? nung hat. verheiratet, hat vier Kinder und Gesang- und Früher war das erst mit der Konfir- zwei Enkerl. Heidelinde arbeitet Gebetsbücher mation (Firmung) der Fall. Seit Wie lebst du deinen Glauben? im Bezirk Murau und im Lungau zu evangeli- 1995 gibt es bei uns das kinderof- Ich suche und lebe Gemeinschaft als evangelische Religionsleh- schen Christen fene Abendmahl, d.h. auch kleine mit anderen Christen, auch aus rerin sowie als Sozialarbeiterin gebracht haben. Kinder nehmen in Begleitung ihrer unterschiedlichen Konfessionen. im Mobilen Palliativteam. Sich auf den Weg Eltern bzw. Vertrauenspersonen Meiner Meinung nach wächst, machen, um mit am Abendmahl teil. Die Entschei- formt, entfaltet und prüft sich der sich selbst, mit anderen und mit dung für das kinderoffene Abend- Glaube im Lesen der Bibel und Gott ins Gespräch, zum Nachden- mahl wurde in der Synode, dem im gelebten Miteinander, also in ken oder zu einer Entscheidung gesamtösterreichischen Kirchen- der Beziehung zu Gott und den zu kommen, finde ich gut. Auch gremium, getroffen. Mitmenschen. • Anita Ganzer Seelsorgeraum? Die speziell für diesen Zweck gebil- dete Steuerungsgruppe bereitet damit ich den gewünschten Empfänger in den E-Mail-Verteiler die Gründung und die Einführung aufnehmen kann. Interessiert Sie das des künftigen Seelsorgeraumes Fortschreiten vor. Gerne liefern wir Informatio- Sollten Sie Wünsche oder Anre- der Entwicklung unseres nen über den aktuellen Stand der gungen an die Mitglieder der Steu- Seelsorgeraumes? Entwicklungen per E-Mail an inter- erungsgruppe weitergeben wollen, essierte Personen. so können Sie diese gerne mit den Vertretern aus Ihrem Pfarrverband Sollten auch Sie Interesse am besprechen oder direkt an mich - Fortgang der Steuerungsgruppe am besten per E-Mail - richten. haben, dann geben Sie mir bitte • Edith Pirkner E-Mail: edith.pirkner@graz-seckau.at - mit E-Mail-Adresse - Bescheid, Tel: +43 676 8742 6248 14 murau.graz-seckau.at
PFARRE MURAU PFARRBLATT In Erinnerung an meinen Orgellehrer Herrn Prof. Florian Huß Ich denke an die vielen Schüler der ich merkte, dass die Orgel auch für ten, was am 31. Dezember 2018 Musikschulen, die nach 1-2 Jahren mich zu etwas Besonderem wurde. auch geschehen ist. Die Kirche nicht mehr von ihrem Instrument war voll, und Herr Huß war stolz begeistert sind und aufhören wollen, Wenn ich jetzt zurückblicke, wird mir auf seinen Schüler. Dieses Konzert es aber nicht tun, weil die Eltern klar, dass Herr Huß etwas geschafft war die Krönung unserer Arbeit. Es damit nicht einverstanden sind. Es hat, das ich für unmöglich gehalten ist unglaublich, wie schnell die Zeit ist mir bewusst, dass auch ich einer hätte: er hat mir die Liebe zur Orgel vergangen ist und dass es Herrn von diesen Schülern war, bevor ich und zur Musik beigebracht. Ich war Huß nicht mehr gibt. Er sagte mir Herrn Huß kennenlernte. In Rumä- überrascht, als mich manche Leute schon in der letzten Zeit, dass ich nien hatte ich fünf Jahre Klavierun- im Laufe der Zeit gefragt haben, ob beim Üben selbst- terricht an der Musikschule, und ich er „eh nicht so streng ist“. Aber ich ständig werden bekam sogar mein eigenes Klavier habe ihn als einen sehr geduldigen muss, und jetzt denke von meinen Eltern, aber gespielt und liebevollen Lehrer erlebt, der mir ich mir oft, wie viel hatte ich nie wirklich gerne. Als wir mit Leidenschaft die Schönheiten schneller ich weiter- vor fünf Jahren nach Murau umzo- der Orgel gezeigt hat. Er war jedes kommen würde, gen, bat Pfarrer Mörtl Herrn Prof. Mal, wenn ich in der Kapuzinerkirche wenn er beim Üben Huß, mich musikalisch weiterzu- übte, neben mir. Oft war Herr Huß noch dabei wäre. bilden, diesmal aber auf einem mir schon vor mir an der Orgel, wenn Ich könnte noch viel damals völlig unbekannten Instru- ich üben ging. Als wir fertig waren, mehr über diese fünf ment: die Orgel. Herr Huß lehnte es wollte er noch bleiben und einiges Jahre schreiben, aber zuerst mit der Begründung, er sei für den nächsten Tag vorbereiten. Er den Rest werde ich schon 82 Jahre alt, ab. Er machte hat immer alles geplant und vorbe- in meinen Erinnerun- es schließlich von einer Prüfung reitet und wollte mit mir sehr genau gen behalten. Es waren fünf sehr und guter Überlegung abhängig. arbeiten. Ich werde nie vergessen, intensive und lehrreiche Jahre, und Zum Glück bestand ich diesen Test wie wir gemeinsam meine erste hl. ich werde nostalgisch und dankbar an der Orgel. So entschloss sich Messe als Organist in der Pfarre an unsere Orgelstunden, an unsere Herr Huß, mir das Orgelspielen Frojach, wo ich zwei Jahre Organist Diskussionen und Begegnungen, beizubringen. Damals begann für war, vorbereitet haben. Oft ist er an das Konzert vor zwei Jahren und mich eine neue Phase in meinem sonntags nach Frojach gefahren, an all seine Ratschläge auch für Leben. Herr Huß sagte mir schon nur um mich spielen zu hören und mein Leben, die er mir gegeben hat, von Anfang an, dass ich sieben bis mich eventuell auch danach zu denken. Jedes Mal, wenn ich mich neun Stunden pro Woche üben verbessern. an eine Orgel setzen werde, werde muss, wenn ich Fortschritte machen ich unvermeidlich an Herrn Huß möchte. Ich aber übte viel mehr, Es war sein besonderer Wunsch, denken, und durch meine Orgelspie- was für ihn eine Freude war, und ein Orgelkonzert mit mir zu gestal- le wird er weiterleben. • Paul Solomes Beten mit den Füßen Eine Wallfahrt - von „wallen“, in eine bestimmte Richtung ziehen, „fahren“, unterwegs sein (lateinisch peregrinatio religiosa) - ist das Zurücklegen eines Pilgerweges zu Fuß oder mit einem Transport- mittel, an dessen Ziel eine Pilgerstätte besucht wird. Die erste Fußwallfahrt der Pfarre Bled, St. Wolfgang, Mariazell, Maria Murau - später im Pfarrverband mit am Stein/Dobratsch, St. Bartholomä Frojach und St. Georgen ob Murau am Königssee, Maria Neustift, Frau- - fand im Jahr 1998 nach Mariazell enberg bei Leibnitz, Maria Luggau, statt. Weizberg, Großgmain, Maria Rojach, Es folgten in chronologischer Hallstatt, Maria im Elend/Graz-Straß- Reihenfolge mit den Kaplänen bzw. gang, Maria Frauenstein und heuer Pfarrern Andreas Lechner, Hannes die 23. nach Maria Elend im Pinzgau. Freitag, Anton Herk-Pickl und Dabei hat fast zwei Jahrzehnte lang Thomas Mörtl: Maria Lussari, Maria Monsignore Klement Moder die Plain, Maria Rehkogel, Sveti Duh, Pilger mit dem Segen um 5 Uhr in der Sonntagsberg, Heiligenblut, Attersee, Früh verabschiedet. murau.graz-seckau.at 15
PFARRBLATT PFARRE MURAU Meine Pil Lernprozess Kameradschaft Leonhard Seit ca. 15 Jahren bin ich vom Pilgervirus Mir persönlich fällt beim Wort „Pilgerrei- Da ich am Bauernhof in Predlitz aufge- infiziert. Bis jetzt bin ich bereits 11mal se“ mein Berufsleben im Außendienst in wachsen bin, hatte ich immer mit Tieren mit der Pfarre Murau die jährliche Fuss- ganz Österreich und teilweise auch im gearbeitet. Dem Heiligen Leonhard, der wallfahrt mitgegangen. Im Jahr 2009 Ausland ein. Das Wort Pilger bedeutet für ja der Schutzpatron der Tiere ist, war begann ich dann auch allein bzw. mit mich auch Fremdling und in der Fremde ich immer sehr dankbar, dass alle Tiere Freundinnen zu pilgern (z.B. auf dem sein. Als „moderner Pilger“ fuhr ich jeden gesund waren. Damit ist jetzt, wo ich Franziskusweg in Italien, auf dem steiri- Montag in die Fremde zur Arbeit. Am unter dem Leonhardiberg meine neue schen Jakobsweg, dem Kärntner Mari- Freitag pilgerte ich wieder nach Hause zu Heimat gefunden habe, die Leonhard- enpilgerweg usw.). Dies macht nochmal meiner Familie. kirche zur meine Wallfahrt geworden. einen großen Unterschied. Denn hier Beim Wort Wallfahrt denke ich als So bleibe ich in Verbindung mit dem ist man wirklich auf sich alleine gestellt, ÖKB-Obmann an eine Reise unter Leonhard. und die Herausforderung, den richtigen Kameradinnen und Kameraden, die alle Da reinige ich öfter im Jahr die Kreuz- Weg zu finden und sich alles selbst zu zwei Jahre, organisiert durch den ÖKB- wegstationen und zünde 20 Lichter an. organisieren, ist ein hervorragender Lern- Landesverband, einen Wallfahrtsort in Auch mein Enkel Gregor nimmt an der prozess auch in der persönlichen Weiter- der Steiermark besuchen. Daher bedeu- Wallfahrt öfter teil. Er ist größer, und entwicklung: Sich zutrauen unbekannte tet Wallfahrt für mich eine Festigung der er erreicht bei den Stationen die höher Wege zu gehen, Umwege als Chance zu Gemeinschaft (Kameradschaft) und ein gelegenen Spinnennetze eben leichter. erkennen, durchzuhalten, um ein Ziel zu gemeinsames Eintreten für Frieden und erreichen, Dankbarkeit und Achtsamkeit Freiheit. Herta Dengg, 79, Pensionistin zu üben, Hindernisse zu überwinden und sich offen, spontan und flexibel den Siegfried Feiel, 65, Servicetechniker Widrigkeiten und auch den wundervol- außer Dienst len Begegnungen mit den Menschen am Weg gegenüber zu zeigen. Denn wir sind dazu geschaffen, miteinander unsere göttliche Quelle zu finden und zu genießen - nicht um einander zu haben und zu besitzen. Der Weg dorthin führt über verschiedene Wege und doch zum selben Ziel. Renate Ecker, 62, Sozialarbeiterin außer Dienst 16 murau.graz-seckau.at
PFARRE ST. GEORGEN PFARRBLATT ilgerreise Begegnungen Einübung Ergriffenheit Schon als Kind ging ich mit meiner Groß- Pilgern ist für mich eine Suche nach Wenn ich mit meinen 66 Jahren an die mutter das erste Mal auf eine Fußwall- geistiger und körperlicher Erfahrung. Mir etwa 10 Fußwallfahrten und an die schö- fahrt von Mooskirchen nach geht es um Bewegung in der Natur und nen Pilgerreisen denke, werden bei mir St. Oswald. Damals war das für mich ein darum, die Sinne wieder wahrzunehmen. viele Erinnerungen und Emotionen wach. großes Erlebnis. Jetzt im Alter denke ich Ich glaube, dass Gott und die Gottes- Durch stundenlanges Gehen bei einer natürlich gerne an unzählige Pilgerwe- mutter aus allem etwas Gutes entstehen Fußwallfahrt kann ich frei werden, in ge und Wallfahrten, die ich gegangen lassen können. Ich glaube auch, dass Er die Stille gehen, aber auch gemeinsam bin, zurück. Die persönlichen Erlebnisse mein Grund ist, der mich trägt und mich lachen, beten, singen, umarmen und und die vielen Begegnungen mit den Krisen überstehen lässt. Im Leben gibt es dann wieder auf steilen steinigen Pfaden unterschiedlichsten Menschen beim immer wieder Situationen, wo zeitweise oftmals bei Wind und Regen schweigend gemeinsamen Gehen und Beten bleiben das Spirituelle ungewollt in den Hinter- nebeneinander gehen. Große Genug- in Erinnerung. Der Sonnenaufgang beim grund rückt. Beim Pilgern gelingt es dann, tuung und Freude im gemeinsamen Straßegger Wirt, der uns noch folgenden wieder Einübung in christliche Rituale zu Ankommen erleben. Ausspruch mit auf den Weg gab: „Wall- finden. Es bedarf auch einen Weg nach Es muss jedoch nicht immer stundenlan- fahren ist Beten mit den Füßen“, oder innen zu finden, um auch etwas für die ge Bewegung sein. der Neuschnee auf dem Glattjoch, die Gemeinschaft zu geben. Beim Pilgern Mit großer Ehrfurcht und Demut durf- brütende Hitze am Krappfeld, das Gewit- hat jeder eigene Beweggründe: etwas te ich nach einer Busreise vor der von ter in Stainz. Ich blicke dankbar auf eine erbitten, dankbar sein usw. Manch einer Meisterhänden geschaffenen Pietà im gute Zeit zurück und hoffe, dass ich noch hat einen schweren Rucksack zu tragen, ebenso überwältigenden Petersdom den einen oder anderen Weg gehen der andere einen leichten. Bei den von verweilen. Tiefe Ergriffenheit empfand ich kann. mir geführten Wallfahrten lerne ich viele bei einer Lichterprozession in Lourdes. „Wenn du schnell gehen willst, geh allein. Menschen kennen, die auf der Suche Eine besondere Art von Geborgenheit Aber wenn du weit gehen willst, geh mit sind nach Verwandlung und Spiritualität verspürte ich bei einer Hl. Messe am See anderen zusammen.“ (aus Afrika) und auf diesem Weg zur inneren Reife Genezareth. gelangen möchten. Schweren Herzens Was macht den Reiz des Pilgerns aus? Grete Sumann, 67, Pensionistin muss ich auf Grund gesundheitlicher Ist es der Wohlfühleffekt nach gemeinsa- Probleme meine Tätigkeit einstellen. mer sportlicher Aktivität? Ist es bewusst oder unbewusst „Gott-Suche“? Ist es Heidi Purgstaller, 69, Friseurmeisterin „Gottes-Begegnung“ in der Schönheit selbstständig / Pilgerbegleiterin der Natur? Ist es eine Bereicherung im Glauben? Es ist, was es ist: „Einfach Pilgern“. Anni Wieland, 66, Hausfrau murau.graz-seckau.at 17
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