MUSIK FEST BERLIN 30.8. 2019 - Berliner Festspiele

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MUSIK FEST BERLIN 30.8. 2019 - Berliner Festspiele
Berliner Festspiele            # musikfestberlin

      MUSIK
       FEST                                        In Zusammen­

      BERLIN
                                                   arbeit mit
                                                   der Stiftung
                                                   Berliner
                                                   Philharmoniker

30.8.
2019
          Lange Nacht in der Philharmonie
          Pierre-Laurent
          Aimard
MUSIK FEST BERLIN 30.8. 2019 - Berliner Festspiele
Berliner Festspiele

 Weitere Konzerte mit
 Pierre-Laurent Aimard

 6.9.                Do     20:00
                     Kammermusiksaal   12.9.            Do     20:00
                                                        Kammermusiksaal

 Klavierabend                          Klavier und Stimme
 Ludwig van Beethoven                  Franz Schubert
 Klaviersonate op. 106 B-Dur           Klaviersonate G-Dur op. 78
 „Hammerklaviersonate“                 „Fantasie“

 Helmut Lachenmann                     Helmut Lachenmann
 Serynade                              GOT LOST
 Musik für Klavier                     Musik für hohen Sopran und Klavier

 Pierre-Laurent Aimard Klavier         Yuko Kakuta Sopran
                                       Pierre-Laurent Aimard Klavier
MUSIK FEST BERLIN 30.8. 2019 - Berliner Festspiele
MUSIK
30.8.–

   FEST
19.9.
2019     In Zusammen­­-

  BERLIN
         arbeit mit
         der Stiftung
         Berliner
         Philharmoniker
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Bildnachweise

S. 6    C
         arel Pietersz Fabritius (1622 – 1654),
        Il Cardellino (Der Distelfink), 1654, Tafelbild,
        Foto: Wikimedia Commons
S. 12   A
         lbrecht Dürer (1474 – 1528), Käuzchen, 1508, Aquarell,
        Albertina Wien, Foto: Wikimedia Commons
S. 14   O
         livier Messiaen © Yvonne Loriod
S. 17   G
         iotto di Bondone, Die Vogelpredigt, aus: Die Legende des Hl. Franziskus,
        Basilika San Giovanni, Assisi, Foto: Wikimedia Commons
S. 18   O
         livier Messiaen © Yvonne Loriod
S. 19   P
         ierre-Laurent Aimard © Julia Wesely
MUSIK FEST BERLIN 30.8. 2019 - Berliner Festspiele
MUSIKFEST BERLIN 2019

                    Freitag
                    30. August
                    21:00 Uhr

Konzertprogramm                             S. 5

Habakuk Traber
Kosmos Klavier                              S. 7

Olivier Messiaens Vorworte zum
Catalogue d’Oiseaux                         S. 10

Komponist                                   S. 18

Interpret                                   S. 19

Musikfest Berlin 2019 im Radio und online   S. 21

Musikfest Berlin 2019 Programmübersicht     S. 22

Impressum                                   S. 24

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MUSIK FEST BERLIN 30.8. 2019 - Berliner Festspiele
PROGRAMM

   Lange Nacht in der Philharmonie
   Pierre-Laurent Aimard I

                        Olivier Messiaen (1908 – 1992 )
                        Catalogue d´Oiseaux für Klavier (1956 – 1958 )

                        Livre I
                        1. Le Chocard des Alpes (Die Alpendohle)
                        2. Le Loriot (Der Pirol)
                        3. Le Merle bleu (Die Blaumerle)

                        Livre II
                        4. Le Traquet stapazin (Der Mittelmeersteinschmätzer)

                        Livre III
                        5. La Chouette hulotte (Der Waldkauz)
Fr, 30.8.               6. L’Alouette lulu (Die Heidelerche)

21:00                   Pause

bis 00:15               Livre IV
                        7. La Rousserolle effarvatte (Der Teichrohrsänger)
Philharmonie
                        Pause

                        Livre V
                        8. L’Alouette calandrelle (Die Kurzzehenlerche)
                        9. La Bouscarle (Der Seidenrohrsänger)

                        Livre VI
                        10. Le Merle de roche (Der Steinrötel)

                        Livre VII
                        11. La Buse variable (Der Mäusebussard)
                        12. Le Traquet rieur (Der Trauersteinschmätzer)
                        13. Le Courlis cendré (Der große Brachvogel)

                        Pierre-Laurent Aimard Klavier

                 Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele   /   Musikfest Berlin

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ESSAY

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ESSAY

       Kosmos Klavier

E
        ine zentrale Kategorie im mystischen         jähriger Arbeit abgeschlossen, bildet eine Vorstufe
        Denken heißt: Verwandlung. Olivier           zu jenem Opus maximum. Mit annähernd drei
        Messiaen war ein Mystiker, dazu noch mit     Stunden Aufführungsdauer rührt er zumindest
der Begabung der Synästhesie ge­segnet, bei der      zeitlich an musiktheatralische Dimensionen.
die verschiedenen Künste letztlich in einer               Der Catalogue besteht aus 13 Stücken, die
zusammenfließen. Klänge, die er hörte, ließen ihn    Messiaen in sieben Bänden zusammenfasste;
Farben sehen; deren Spannung und Spiel weckten       darin drücken sich seine Neigung zur Zahlen­
bei ihm wiederum musikalische Ideen. Die Vor-        mystik und sein Faible für Primzahlen aus. Das
worte, die er eigenen Werken (auch dem Catalogue     musikalische Material besteht vor allem aus
der Begabung der Synästhesieiseaux) mitgab, lesen    „Vogelgesängen aus den Provinzen Frankreichs“.
sich wie analytische und / oder poetische Texte.     Sie sind wie eine Folge musikalischer Szenen mit
Elterliches Erbe lebt in ihnen weiter: Die Mutter    jeweils einem Protagonisten komponiert. „Jeder
war eine Dichterin von eigenem Rang, der Vater tat   Solist wird in seinem natürlichen Umfeld dar­
sich unter anderem als Shakspeare-Übersetzer         gestellt, umgeben von seiner Landschaft und
hervor. Die Verse zu einem seiner frühen Lieder­     dem Gesang der anderen Vögel, welche dieselbe
zyklen, den Poèmes pour Mi, Liebeserklärungen        Gegend bevorzugen.“ (Olivier Messiaen) In der
an seine erste Frau, verfasste er selbst. Musik,     Anordnung der Stücke und Bände ließ der Kompo-
Bilder und Sprache konvergieren bei ihm, verwan-     nist eine strenge Symmetrie walten, die sich zum
deln sich ineinander oder in ein sinnlich nicht      Teil in der Form der einzelnen Piecen wiederfindet:
greifbares Viertes. Die große Manifestation dieser   Der erste und der letzte Band enthalten jeweils drei
Unio mystica schuf Messiaen mit seiner Oper          Stücke, der zweite und der vorletzte jeweils eines,
Saint François d’Assise, die nach langer Inkubati-   der dritte und der drittletzte zwei, der mittlere
ons- und Kompositionsphase im Jahre 1983             wiederum eines. Es ist dem Teichrohrsänger
vollendet und in Paris erstmals auf die Bühne        gewidmet. Mit rund einer halben Stunde ist es bei
gebracht wurde. Der Catalogue d’Oiseaux, 25 Jahre    weitem das längste von allen, das Zentrum nicht
vor dem Riesenwerk um Franziskus nach zwei­          nur in der äußerlichen Anordnung, sondern auch

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ESSAY

in seinen Dimensionen, seiner Bedeutung, in der       nisse am Übergang von Nacht und Tag (Sonnen­
Vielfalt der Materialien, die neben- und manchmal     aufgang und Sonnenuntergang): Das Stück spielt
übereinandergestellt werden, auch in der Form,        in mythologisch elementaren Grenzbereichen. Der
der Schleife der Zeit.                                ersten biblischen Schöpfungsgeschichte zufolge
                                                      schied Gott zuerst das Licht von der Finsternis,
    Diese musikalische und ideelle Mitte ist selbst   dann den Himmel von der Erde, schließlich Wasser
konzentrisch und spiralartig angelegt. Die großen     und Land. Die Göttlichkeit, nicht nur die Gott­
Soli der Titelfigur – erst allein, dann im Konzert    geschaffenheit der Natur ist von Messiaen mit­
mit ihren nächsten Verwandten – bilden die Kerne      konzipiert. Die Verhältnisse variierter Symmetrie
des Stücks, das als Ganzes den Zeitbogen eines        im Aufbau des ganzen Werkes und in der Struktur
imaginären Tages durchformt. Auf sie hin führen       etlicher seiner Teile erklären sich von der Mitte
die Abschnitte, die man in Begriffen einer Bild­      her: Mit dem Blick in die Natur wirft Messiaen
komposition als Hintergrund bezeichnen könnte:        einen Blick in die Schöpfung, die sich in ihrer
die Mitternachtsstimmung im Schilfgürtel eines        Ordnung, mit ihren Grundelementen und in
Weihers und der „Chor der Frösche“ (Partitur).        verschiedener Maßstäblichkeit im irdischen Leben
Grundiert werden sie von Klängen der Nacht und        vielfältig abbildet. Sie schafft den eigentlichen,
Sinnbildern dunkler Erhabenheit, von den Klang-       größeren Zusammenhang dessen, was Menschen,
farbspielen der Tageszeiten, vor allem der Dämme-     auch Komponist*innen, tun und hinterlassen.
rungen. Sie münden in vielgliedrige, bisweilen
auch vielstimmige Vogelkonzerte, Demonstra­               Zwischen den Tonprotokollen der Vogelgesän-
tionen musikalisch-motivischen Artenreichtums,        ge, den Erinnerungen an das Licht, die Konturen,
und sie spielen sich aus ihnen wieder in den          die Flora und die Düfte einer Landschaft einerseits
Vordergrund. Wie auch in anderen Stücken, nicht       und einem Klavierstück andererseits liegt ein
nur dieses Zyklus’, kehren im letzten Abschnitt       weiter gedanklicher Weg der Verwandlungen. Als
Teile aus der Anfangsphase wieder, allerdings         künstlerische Mittel für diese Metamorphosen
nicht zur Festigung einer geschlossenen Form,         setzt Messiaen vor allem zwei ein: die Übersetzung
sondern zu ihrer Öffnung: Die Musik, die wie ein      und das Symbol. Übersetzt wurden die Rufe und
Bild verschwindet, das aus dem Blickfeld gezogen      Arien der Gefiederten zunächst ins Hörspektrum
wird, könnte zwar in einen neuen Spiralumlauf         und das Tonsystem der Europäer. Messiaen wich
einbiegen, und das im Sinne der kosmischen oder       nie vom temperierten Halbtonsystem ab, an das
Natur-Zeit tendenziell ohne Ende. Konkret aber        sich die Natur wiederum nicht hält. Das Spektrum
zieht sie sich zurück und ermöglicht dadurch den      des menschlichen Ohres umfasst andere Frequenz­
Auftritt eines Anderen, den Wechsel in eine neue      bereiche als das Gehör der Vögel, und die Instru-
Szene, so wie sie selbst nur durch das Verklingen     mente, die Menschen benutzen (ihre eigene
des Vorgängerstücks ins Stadium der Realität          Stimme eingeschlossen) entsprechen der Ton­
treten konnte. Das Verhältnis von Vordergrund und     gebung der Vogelkehlen nur bedingt. Beim Klavier
Hintergrund bestimmt nicht nur die Abfolge von        scheint die Distanz, was die pure Physis des Tons
Ambiente und Protagonist (samt konzertanten           betrifft, besonders groß. Dennoch wählte Messiaen
Partnern) im Ablauf der Einzelstücke, sondern         gerade dieses Instrument mit besonderer Vorliebe
ebenso das Verhältnis der 13 Teile zueinander.        zur Suggestion der Vogelstimmen, nicht nur im
Es findet seine Fortsetzung im Wechselspiel von       pianistischen Kompendium seines Catalogue.
Wirklichkeit und Möglichkeit, die ineinander          Man hört sich allerdings in die ornithologische
transformiert werden können. Damit ist ein            Kunstsprache rasch ein, einerseits durch die
weiteres Essential mystischen Denkens musika-         Gestik, die bei Trillern und Arabesken ebenso
lisch in Szene gesetzt.                               eindeutig ausfällt wie beim Tonfall und der
                                                      Rhythmik der Rufe, andererseits aber vor allem
    Im Zentrum steht das vierte Buch (zugleich das    durch die Art des akkordischen Satzes. Dieser
siebte Stück) auch in einem symbolischen Sinn:        kennt keine tonale Zielstrebigkeit, sondern
Messiaen begibt sich laut Vorwort in eine Zone, in    Valeurs der Farben. Sie bilden für den Synästheten
der sich Wasser und Land begegnen (Schilfgürtel),     Messiaen das eigentliche Übersetzungsmedium
die prominenten Abschnitte beschwören Ereig­          vom Gesang, den er in der Natur vernahm, in die

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ESSAY

Komposition für Klavier. Metaphern und Symbole              Lange Jahre gab es nur eine Pianistin, die das
prägt Messiaen vor allem für Landschaft, Am­           große, kompendienhafte Werk vortragen konnte:
biente und Bewegung darin aus. Die Spannweite          Yvonne Loriod, Messiaens spätere zweite Frau und
reicht vom klanglichen Abtasten eindrucksvoller        Widmungsträgerin dieser ästhetischen Enzyklo-
Konturen bis zur Suggestion von Bewegung etwa          pädie. Darin gleicht der Vogelkatalog Franz Liszts
beim Kreisen des Bussards im elften Stück oder         Études transcendentales; das Transzendentale,
der Majestätsbekundung mächtiger, gravitätischer       Überschreitende besteht hier wie dort in der
Akkorde im Mittelsatz des Zyklus.                      kompositorischen Faktur und den pianistischen
                                                       Anforderungen. In Messiaens Zyklus sind sie
    Verwandlung heißt nicht Abbildung. Messiaens       enorm, nicht nur, aber auch in manuell-technischer
Catalogue-Stücke bieten keine Naturfilme mit           Hinsicht. Gefordert ist nicht weniger als eine neue
ornithologischem Schwerpunkt, auch keine               Kunst des Klavierspiels die, wie alles Neue in
klingende Dia-Show, obwohl ihre Form darauf            der Kunst, auf einem soliden Sockel der Tradition
hinzudeuten scheint. Sie folgt nur sehr bedingt        aufbaut. Die schnellen gestischen Wechsel, die
überlieferten Mustern wie der Strophen- und            Fähigkeit, Zeit stillstehen zu lassen und gleich
Refrain-Struktur. Vielmehr entsteht sie in Analogie    wieder ihren jagenden Puls und die Brillanz
zu den Erzählungen, welche die Vorbemerkungen          außerirdischer Virtuosität aufzunehmen, die
des Komponisten in Worten widergeben. Doch             kristallenen Klänge mit ihrer harten Außenhaut
bereits diese poetischen Stimmungsbilder sind          und ihren scharfen Kanten, das milde Licht
durch den Filter der Erinnerung gegangen und           transparenter Akkordflüsse und die Schläge
Jahre nach der Beobachtung selbst geschrieben.         dröhnender Cluster, die Repetitionen, Rotationen,
Ihre Transposition in Musik mittels Farb­              Stillstände, Abbrüche und Explosionen stellen,
gleichungen und kompositorischen Systemen des          bezogen auf das Werk, zunächst einmal geistige
Rhythmus, der Skalen- und Klangbildung ver­            Aufgaben. Als Mittel sind sie nicht neu, doch in
wandelt das Wahrgenommene und im Gedächtnis            ihrer konkreten Ausformung und vor allem in ihren
bearbeitete allein durch die veränderten Zeitläufe     Konstellationen wirkten sie für Zeitgenöss*innen
in ein anderes Medium und damit auch in eine           unerhört, für Komponist*innen nachfolgender
andere Art sinnlicher und geistiger Kommunika-         Generationen als Vorbild möglicher Erneuerung.
tion. Das Hören wird sich insbesondere bei             Wurde das Klavier einmal als Pionierinstrument
Gesamt­aufführungen des Zyklus von den verbalen        der neueren europäischen Musikgeschichte
Vorzeichnungen der Texte lösen, auch wenn diese        bezeichnet, so wird es bei Messiaen zum
den inneren Zusammenhalt der Stücke zu ver­            Komprimat des Universellen und zum schwarz-
mitteln scheinen. Pierre Boulez‘ kritische Anmer-      weißen Elixier musikalischen Farbenreichtums:
kung, Messiaen ersetze „Komposition durch              zum Kosmos Klavier.
Juxta­position (Nebeneinanderstellen)“ gilt für den
Catalogue in besonderer Weise; der Titel selbst            Habakuk Traber
deutet dies an. Zusammenhang stellt sich in den
13 Stücken kaum mit tradierten Mitteln – Variation,
Durchführung, Kontrapunkt, harmonische Be­-
wegung und tonale Beziehungen – her, sondern als
virtuelles Resultat, das im Schriftbild der Kompo­
sition keinerlei Niederschlag findet. Er bleibt, wie
im mystischen Denken, in letzter Instanz dem
Einzelnen, Hörenden überantwortet, wie deutlich
sich auch der Weg der Musik en détail darstellt.
Das künstlerische Ich des Autors tritt zurück,
beschränkt sich auf Übersetzung und Vermittlung.           Habakuk Traber, Berlin, ist Musik­
Dem entspricht die Verwendung des Klaviers,                wissenschaftler und Dramaturg. Autor von
das sich zu quasi realistischer Naturabbildung             Rundfunk- Zeitschriften- und Programmheft­
                                                           beiträgen sowie Büchern über Musik im Exil,
schwerlich eignet, sondern durch Suggestion und            neuere Berliner Musikgeschichte und über
die Distanz zum Gemeinten wirkt.                           Komponist*innen der Gegenwart.

                               9
ESSAY

               Olivier Messiaens
               Vorworte zum
               Catalogue d’Oiseaux
               Veröffentlicht in der Erstausgabe der Partitur, Paris:
               Alphanse Leduc, 1958

Vogelgesänge aus
Frankreichs Provinzen                                   1.    Die Alpendohle
                                                              Le Chocard des Alpes
 Jeder Vogel wird wie ein Solist oder eine Solistin     Strophe: die Alpen der Dauphiné, I’Oisans.
 in seinem Habitat präsentiert, umgeben von den         Aufstieg auf die Meije und ihre drei Gletscher.
 Gesängen anderer, dieselbe Landschaft bevor­           Erstes Couplet: nahe der Chancel-Hütte: der See
 zugenden Vögel.                                        von Puy-Vacher, schönste Berglandschaft, Kluften
 Die musikalische Redaktion des Catalogue               und Abgründe. Eine Apendohle, abseits von ihrem
­d­’Oiseaux wurde im Oktober 1956 begonnen und          Schwarm, überquert laut rufend die Kluft.
 am 1. September 1958 abgeschlossen. Die Reisen         Segelflug des Steinadlers, der lautlos und majes­
 und die wiederholten Aufenthalte, die für die          tätisch auf den Luftströmungen dahingleitet.
 Notation der Gesänge jedes einzelnen Vogels            Raues, wildes Gekrächze, Gnatzen des Kolkraben,
 ­erforderlich waren, fanden oftmals wesentlich         Herr des Hochgebirges. Verschiedene Rufe der
  früher als das Komponieren selbst statt. Olivier      Dohle und ihr akrobatischer Flug (Gleiten, Sturz­
  Messiaen beschreibt in seinen Vorworten sehr          flüge, Loopings) über den Abgründen.
  präzise aus der Erinnerung heraus , was er vor        Gegenstrophe: Clapier, Ort vor Saint-Christophe-
  Jahren mitunter gehört und gesehen hat – eine Art     en-­­Oisans: Durcheinander von herabgebrochenem
  verbales Fieldrecording.                              Gestein, dantische Felsbrocken, von den
  Olivier Messiaen hat dieses Werk sowohl seinen        Gebirgsgiganten unordentlich aufgehäuft.
  geflügelten Modellen als auch der Pianistin Yvonne    Zweites Couplet: Eine Alpendohle zieht ihre Kreise
  Loriod gewidmet, die es am 15. April 1959 in Paris,   über die Landschaft und deren Abgründe. Die­
  in der Salle Gaveau, uraufgeführt hat.                selben Rufe, dieselben Flugmanöver wie im ersten
                                                        Couplet. Epode: Der Nationalpark Écrins: Cirque
                                                        de Bonne Pierre mit seinen riesigen Felsen,
                                                        aneinandergereiht wie gigantische Gespenster,
                                                        oder wie die Türme einer übernatürlichen Festung!

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ESSAY

                                                      4.       Der Mittelmeer-

2.
                                                               steinschmätzer
        Der Pirol
                                                               Le Traquet stapazin
        Le Loriot
                                                      Ende Juni. Roussillon, Côte Vermeille. Oberhalb von
Ende Juni. ln Branderaie de Gardépée (Charente),      Banyuls: Kap I’Abeille, Kap Rederis. Die Felsenkliffs,
gegen halb sechs in der Früh – Orgeval, gegen 6       die Berge, das Meer, die Weinterrassen. Die Wein-
Uhr – Les Maremberts (Loir-et-Cher), in der prallen   blätter sind noch grün. Am Straßenrand: Ein Mittel-
Mittagssonne. Der Pirol, der schöne goldgelbe         meersteinschmätzer. Stark und edel steht er auf den
Vogel mit den schwarzen Flügeln, sitzt pfeifend in    Steinen, in seinem schönen Gewand aus orange­
den Eichen. Sein fließender Gesang, vergoldet wie     farbener Seide und schwarzem Velours – Schwarz,
das Lachen eines fremden Prinzen, lässt an Afrika     das das Weiß seines Schwanzes umkehrt, ernste
denken und an Asien, oder an einen unbekannten        Maske, die seine Augen bedeckt, seine Wangen und
Planeten, erfüllt von Licht und Regenbögen, erfüllt   seinen Hals. Man könnte ihn für einen spanischen
von Lächeln wie bei Leonardo da Vinci. In den         Grandseigneur halten, der auf dem Weg ist zu einem
Gärten, in den Wäldern, andere Vögel: die schnelle    Maskenball. Seine Strophe ist stark, brüsk, kurz.
und entschiedene Strophe des Zaunkönigs, die          Nicht weit davon sitzt im Wein der Ortolan und gibt
zutrauliche Zärtlichkeit des Rotkehlchens, die        seine regelmäßigen Flötenlaute mit ihrem melan­
Brillanz der Amsel, der Kretikus des Garten­          cholischen Schluss zum Besten. – Da die Heide:
rotschwanzes mit weißer Stirn und schwarzem           Sammelsurium von niedrigwachsenden, dornigen
Hals, die beschwörenden Wiederholungen der            Pflanzen, Stechginster, Rosmarin, Zistrosen,
Singdrossel. Lang und unermüdlich verbreiten die      Kermes-Eichen. Mittendrin: Der exquisite Gesang der
Gartengrasmücken ihre liebliche Virtuosität.          unsichtbaren Brillengrasmücke. Weit und hoch über
Der Weidenlaubsänger fügt seine springenden           dem Meer lassen die Silbermöwen ihre grausamen
Wassertröpfchen hinzu. Knappe Wiederholung,           Schreie hören, ihr trockenes gellendes Feixen.
Erinnerung an Gold und Regenbogen: Die Sonne          Ein Kohlrabentrio überfliegt die Felsenkliffs mit
scheint die vergoldete Emanation des Pirol-           machtvollem, schwerem Gekrächz. Ein kleiner
Gesanges zu sein.                                     Stieglitz lässt seine Schellen klirren …

3.
                                                      5 Uhr morgens. Rotgolden steigt die Sonnenscheibe
        Die Blaumerle                                 aus dem Meer und klettert in Richtung Himmel.
        Le Merle bleu                                 Auf dem Scheitel der Scheibe wächst die goldene
                                                      Krone, bis die Sonne ganz goldhellgelb geworden ist.
Im Monat Juni. Roussillon, Côte Vermeille. in der     Sie steigt weiter. Ein leuchtender Streifen formt sich
Nähe von Banyuls: Kap I’Abeille, Kap Rederis.         über dem Meer. 9 Uhr morgens. In Licht und Wärme
Ein Felsüberhang, Kliff über dem Meer, das daliegt    folgen andere Stimmen: Schläge auf zwei geflöteten
in Preußischblau und Saphirblau. Schreie von          Tönen der Orpheusgrasmücke, die sich in den
Mauerseglern, Plätschern von Wasser. Die kleinen      Korkeichen versteckt – das Zerbrechen von Kristall
Landzungen erstrecken sich ins Meer wie Kroko­        des Grauammers, die etwas seltsame Fröhlichkeit
dile. ln einer Felsspalte die Blaumerle, deren        der Zippammer, die Geschwätzigkeit des Orpheus-
Gesang darin nachhallt. Ihr Blau ist ein anderes      spötters, dessen jauchzender, zirpender Fluggesang
als das des Meers: Veilchenblau, Schiefergrau,        sich mit den spitzen Schreien der Theklalerche
Seidenblau, Schwarzblau. Ihr fast schon exotischer    mischt.
Gesang, der an balinesische Musik erinnert,
mischt sich in das Rauschen der Wellen. Auch die      9 Uhr abends. Umgeben von Blut und Gold geht die
Theklalerche ist zu hören, die im Himmel hoch         Sonne hinter den Bergen unter. Die Albères-Berge
über dem Wein und dem Rosmarin flattert. Die          stehen in Brand. Das Meer wird dunkel. Das Rot des
Silbermöwen johlen von weither über dem Meer.         Himmels wird zum Orange, dann zum träumerischen
Die Felswände sind furchterregend. Ihnen zu           Violett … Die letzten Strophen der Brillengrasmücke.
Füßen ersterben die Wellen in Gedanken an die         Drei Töne des Ortolans im Wein, den die Nacht
Blaumerle.                                            bedeckt. Noch einmal ein Mittelmeersteinschmätzer,

                                      11
ESSAY

    12
ESSAY

schon fern auf seinem Weg. Weit über dem             nisse vom Nachmittag bis zur Nacht wiederholen
schwarzen Meer das spröde Schlagzeug einer           in umgekehrter Reihenfolge die Ereignisse von der
Silbermöwe. Stille … 10 Uhr abends. Völlige Nacht.   Nacht bis zum Morgen. Das Stück ist für den
Erinnerung an die Brillengrasmücke …                 Teichrohrsänger geschrieben, und überhaupt zu
                                                     Ehren der Vögel des Schilfs, der Teiche und der
                                                     Sümpfe – und einigen Vögeln der Wälder und

5.
                                                     Felder, die ihre Nachbarn sind.
        Der Waldkauz
        La Chouette hulotte                          La Sologne. Zwischen Saint Viâtre, Nouan-le-
                                                     Fuzelier, Salbris, und Marcilly-en-Gault: die Teiche
Braun und rot gesprenkeltes Federkleid, enorme       von Petit und Grand Roncy, Les Noues, La Brique-
Gesichtsschleier, feierlicher Blick, geprägt von     rie, Les Trois Croix, Les Coups-de-Vent, La Rue
Mysterien, Weisheit und Übernatürlichem. Mehr        Verte, Les Chapelières, La Vieille Futale, und so
noch als sein Aussehen gebietet die Stimme dieses    viele andere Teiche ... ich nenne sie auf naivere Art:
Nachtvogels Ehrfurcht. Ich habe sie oft gehört,      Teich der Seerosen, Teich der Rosen, Teich der
mitten in der Nacht, gegen 2 Uhr morgens, in den     lris, etc.
Wäldern von Orgeval, Saint-Germain-en-Laye,
auf dem Weg von Petichet nach Cholonge (Isère).      Mitternacht: Die Musik der Teiche und der Chor
– Dunkelheit, Angst, Herz, das zu schnell schlägt,   der Frösche. 3 Uhr morgens: der Teichrohrsänger,
Jaulen und Heulen des Steinkauzes, Schreie der       versteckt in den Rosen, lässt ein langes Solo mit
Waldrohreule: und hier der Ruf des Kauzes:           kratzigem Ton hören, das zugleich an ein Xylophon
Eben noch schaurig und schmerzvoll, jetzt            erinnert, an einen quietschenden Korken, an das
verschwommen und unheimlich (mit seltsamem           Pizziccato der Streicher, und an das Glissando der
Beben), dann wieder entsetzt zeternd wie der         Harfe, im Rhythmus eine gewisse Wildheit und
Schrei eines Kindes, das man ermordet! … Stille.     Hartnäckigkeit, die es nur bei den Rosenvögeln
Von weither ein Eulenschrei, der wie eine Glocke     gibt. Die Nacht ist feierlich wie der Klang eines
aus der anderen Welt klingt …                        Tamtams. 6 Uhr morgens: Sonnenaufgang, rosa,
                                                     orange, malvenfarben, über dem Teich der

6.
                                                     Wasserrosen. Fröhliche Strophen der schwarzen
        Die Heidelerche                              Amsel, Zwitschern des Rotkopfwürgers mit dem
        L’ Alouette lulu                             weißen Bauch. 8 Uhr morgens, die gelben Irisse:
                                                     zweifacher heiserer Schrei des Fasans, pfeifendes
Auf dem Weg vom Grand Bois-Pass nach Saint-          Glissando des Stars, seltsames, übernatürliches
Souveur, im Forez. Rechts von der Straße ein         Lachen des Grünspechts – der Rohrammer, die
Kiefernwald, links Weideland. Hoch oben im           Kohlmeise und die wunderbare Bachstelze (so
Himmel, im Finsteren, ertönen hintereinander je      vornehm in ihrem halben Trauerkleid) fügen einige
zwei ihrer Töne: fließend chromatisch absteigend.    Klänge hinzu. Mittag: Der Feldschwirl lässt sein
Versteckt im Gebüsch auf einer Waldlichtung          endloses Grillengeräusch hören.
antwortet eine Nachtigall. Kontrast zwischen den
beißenden Tremoli der Nachtigall und den             5 Uhr nachmittags, Roter Fingerhut, trillerndes
mysteriösen Stimmen aus der Höhe. Die Lerche,        Crescendo des Schilfrohrsängers, kraftvolle, gelle,
unsichtbar, nähert sich und entfernt sich wieder.    knarzende Rhythmen des Drosselrohrsängers.
Die Bäume und Felder sind schwarz und ruhig.         Trockenes, schwaches Quaken eines Frosches.
Es ist Mitternacht.                                  Die Lachmöwe begibt sich auf die Jagd. Die Wasser-
                                                     ­rosen. Duo-Konzert zweier Teichrohrsänger.

7.     Der Teichrohrsänger
       La Rousserolle effarvatte
                                                     6 Uhr abends, die gelben Iris und der Feldschwirl.
                                                     Ein Blässhuhn (schwarz, mit weißer Stirnplottel)
                                                     scheint auf die Steine zu schlagen und in eine
Das ganze Stück ist eine große, kurvige Bewegung,    kleine, spitze Trompete zu blasen. Die Feldlerche
von Mitternacht bis 3 Uhr morgens, die Ereig­        steigt auf und jubiliert am Himmel, die Frösche

                                      13
ESSAY

    14
ESSAY

antworten im Teich. Eine Wasserralle, unsichtbar,    Wasseroberfläche hinweg: der Eisvogel mit
stößt eine Reihe schauerlicher Schreie aus –         seinen spitzen Schreien, der die Landschaft färbt.
Schreie eines Schweins, dem man die Kehle            Der Fluss ist ruhig. Es ist ein schöner Morgen mit
durchschneidet – und wird dann langsam leiser.       Schatten und Licht. Die Amsel flötet, die Sing­
                                                     drossel stimmt mit ihrem rhythmischen Zauber in
9 Uhr abends: Sonnenuntergang, rot orange,           die perlenden Kaskaden des Rotkehlchens ein.
violett, über dem lristeich. Die Große Rohr­-
dommel – schwerer Trompetenklang, ein bisschen       Artikulationen und Tremolos des kleinen Zaun­
furchterregend. Die Sonne ist eine blutrote          königs, klarer, flötender Refrain der Mönchsgras-
Scheibe: der Teich spiegelt – die Sonne vereinigt    mücke, Anapest des Wiedehopfes, Einsätze zu
sich mit ihrem Spiegelbild und versinkt im Wasser.   einem Lobgesang (wie ein Cembalo, gemischt mit
Der Himmel ist dunkelviolett ... Mitternacht: Die    einem Gong) mit fernen Mondscheintönen,
Nacht ist hereingebrochen, abermals feierlich wie    schneidender Duktus der Nachtigall. Was für ein
der Klang eines Tamtams. Die Nachtigall beginnt      seltsames Geräusch ist das? Eine Säge, eine Sense,
ihre mysteriösen oder eindringlichen Strophen.       die geschliffen wird, das Rattern eines Reco-Reco?
Ein Frosch klingt wie klapperndes Gebein. 3 Uhr      Es ist der Wachtelkönig, der seinen jambischen
morgens: wieder ein großes Solo des Teichrohr-       Rhythmus im hohen Gras der Wiese wiederholt ...
sängers. Und wir kommen zum Ende mit einer           Hier noch die siegreiche Strophe des Buchfinks
Erinnerung an die Musik der Teiche, mit einem        und das schrille Geräusch der Uferschwalbe. Die
letzten Ruf der Großen Rohrdommel ...                Bachstelze mit ihrem aschblauen Kopf und der
                                                     Brust, die so gelb ist wie ein goldener Knopf,

8.
                                                     marschiert elegant am Fluss entlang. Hochzeits-
        Die Kurzzehenlerche                          flug des Eisvogels, der wendet und dabei der Sonne
        L’Alouette calandrelle                       seine schönen Farben von Vergissmeinnicht,
                                                     Saphir und Smaragd zeigt. Stille ... Brutale Zei-
Provence, Monat Juli: Die Kurzzehenlerche. 2 Uhr     chensetzung des Morgens: der Seidenrohr­sänger
nachmittags, Les Baux, Les Alpilles, karge Felsen,   explodiert ein letztes Mal!
Ginster und Zypressen. Monotones Schlagzeug

                                                     10.
der Grillen, Alarm im Staccato des Turmfalken.
Die Straße nach Entressen: Die Haubenlerche im                   Der Steinrötel
zweistimmigen Kontrapunkt mit der Kurzzehen­                     Le Merle de roche
lerche.
4 Uhr nachmittags, La Crau. Steinwüste, intensi-     Monat Mai. Hérault. Der Talkessel von Mourèze:
ves Licht, glühende Hitze. Einzig die kurze Phrase   Durcheinander von Dolomiten und phantastisch
der Kurzzehenlerche unterbricht die Stille. Gegen    geformten Felsen. Nacht, Mondschein. Eine riesige
6 Uhr abends steigt eine Feldlerche auf und          Hand aus Stein überragt alle anderen Felsen!
beginnt eine jubilierende Strophe. Kretikus der      Gegen Ende der Nacht lässt der Uhu seine kraft­
Wachtel, Erinnerung an die Lerche ...                vollen, schweren Laute hören – sein Weibchen
                                                     antwortet mit dumpfem Klopfen: dunkles Geläch-

9.
                                                     ter, dessen Rhythmus sich mit angstvollem
        Der Seidenrohrsänger                         Herzklopfen mischt. Beginn der Dämmerung:
        La Bouscarle                                 verschiedene Dohlenrufe. Dann beginnt der
                                                     Hausrotschwanz sein monotones Lied: mitten in
Letzte Apriltage. Saint-Brice, La Tranche, Bourg-    der Strophe eine Geräuschkulisse, die an Perlen
Charente, an den Ufern der Charente und ihrem        erinnert, die geschüttelt werden, an Papier, das
kleinen Nebenarm Charenton. Das grüne Wasser         zerknüllt wird, Seide, die raschelt. Die Felsen sind
spiegelt die Weiden und Pappeln. Plötzlich entlädt   furchterregend: prähistorische Tiere von Stein, der
sich eine kraftvolle Stimme im Schilf oder in den    Stegosaurus, der Diplodocus scheinen Wache zu
Brombeeren: der Seidenrohrsänger, eine kleine,       halten – wie eine Gruppe von Max Ernst: Masken-
jähzornige und unsichtbare Grasmücke. Das Teich-     hafte Gespenster aus Stein tragen eine tote Frau,
huhn gackert. Ein blaugrüner Pfeil blitzt über die   deren Haare am Boden schleifen ...

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ESSAY

Auf einer Felsspitze ein Steinrötel! Wie schön er     Meer, von der Sonne versilbert. Freude über das
ist! Blauer Kopf, roter Schwanz, schwarze Flügel,     blaue Meer. Gesang des Trauersteinschmätzers.
orange leuchtende Brust. Er singt in den Stunden
von Sonne, Hitze und Licht: 10 Uhr morgens,           Dialog zwischen der lieblichen Blaumerle und dem
5 Uhr nachmittags – und sein Gesang leuchtet          grelleren Trauersteinschmätzer, unterbrochen
orange, wie sein Gefieder!                            durch das Gekeife der Silbermöwe, die gellenden
                                                      Rufe der schwarzen Mauersegler, die kurzen
Die stillen Momente bleiben im Takt und werden        Einwürfe der Mittelmeersteinschmätzer. Weißer
in langen Notenwerten gezählt. Der Hausrot-           Schwanz auf ansonsten schwarz gezeichnetem
schwanz webt seinen Klangteppich von neuem.           Gefieder, hat sich der Trauersteinschmätzer auf
Letzte Rufe der Dohlen. Dämmerungsende:               einer Felsspitze am Fuß des Kliffs niedergelassen.
der Uhu ruft, und seine Laute, Finsternis und         Die Brillengrasmücke zirpt aufgeregt im Gebüsch.
Schrecken bringend, hallen von den Felsen wider.      Ein Windstoß geht über das Meer, das weiterhin
Nacht, Mondschein. Die riesenhafte Hand ist noch      saphir- und nattierblau daliegt, versilbert durch die
immer da, wie ein magisches Zeichen erhebt sie        Sonne. Freude über das blaue Meer.
sich auf den steinernen Monstern!

11.      Der Mäusebussard
         La Buse variable
                                                      13.         Der große Brachvogel
                                                                  Le Courlis cendré
                                                      Die Insel Ouessant (Enez Eusa) in Finistère. An der
Die Dauphiné, la Matheysine. Weites, offenes Feld     Pern-Spitze ist ein großer Vogel mit gestreiftem
von Petichat, am Ende des Laffrey-Sees, am Fuß        Gefieder zu sehen, gesprenkelt mit gelblichem Rot,
des kahlen Berges Grand Serre.                        mit Grau und mit Braun, langbeinig, ausgestattet
                                                      mit einem sehr langen Schnabel, gebogen wie eine
Einführung. – Ruf des Mäusebussards: er nähert        Sichel oder ein Yatagan: Der große Brachvogel!
sich, entfernt sich wieder.                           Hier sein Solo: Tremolos, bedächtig und traurig,
Er zieht seine Kreise: die Kurven seines Flugs        chromatisch aufsteigend, wilde Triller, und ein
umfassen die ganze Landschaft. Langsam steigt         dramatisch wiederholter Glissando-Ruf, der die
er ab. Erstes Couplet. – Buchfink, Goldammer.         ganze Trostlosigkeit dieser Meereslandschaft zum
Miauen des Bussards. Refrain der Misteldrossel.       Ausdruck bringt. Am Punkt von Feunteun-Vélen,
Zweites Couplet. – Dieselben, zusätzlich der Stieg-   unterbrochen vom Rauschen der Wellen, die
litz. Refrain der Misteldrossel. Drittes Couplet. –   Schreie sämtlicher Ufervögel: grausamer Ruf der
Die Rauchschwalben. Der Rotrückenwürger               Lachmöwe, die Blechbläserrhythmen (mit dem
schlägt Alarm. Kampf. Wegen einer Beute, die auch     Klang des Horns) der Silbermöwe, die geflötete
sie erspäht haben, greifen sechs Aaskrähen den        Melodie des Rotschenkels, die repetierten Töne
Bussard an. Lautstarkes, kämpferisches Gekrächz       des Steinwälzers, schrilles Pfeifen, spitzes Geratter
der einen, knarzige, zitternde, seltsam miauende      des Austernfischers- und noch andere Rufe: die
Laute der anderen. Refrain der Misteldrossel.         des Flussregenpfeifers, der Sturmmöwe, der
Überstürzte Strophen der Dorngrasmücke.               Trottellumme, der Zwergseeschwalbe und der
                                                      Brondseeschwalbe. Das Wasser dehnt sich, soweit
Coda. – Ruf des Bussards, sein kreisender Flug.       das Auge reicht. Nach und nach breiten sich Nacht
Langsam steigt er wieder auf.                         und Nebel über das Meer. Alles ist schwarz und
                                                      schrecklich. Mitten in den zerklüfteten Felsen ist

12.
                                                      das schaurige Heulen des Leuchtturms Phare du
        Der Trauersteinschmätzer                      Créac’h zu hören: Sirenenalarm! Noch einige
        Le Traquet rieur                              Vogelschreie und die Klagelaute des großen
                                                      Brachvogels, die sich wiederholen und entfernen ...
Monat Mai. Schöner, sonniger Morgen. Das Kap          Kälte, totale Nacht, Lärm der Brandung …
Béar, oberhalb von Port ­Vendres (Roussillon).
Felswand, Gestrüpp, saphir- und nattierblaues

                                      16
ESSAY

    17
BIOGRAFIE – KOMPONIST

                                                            Ab 1941 gab Messiaen Theoriekurse am
                                                       Pariser Conservatoire und zog mit seinem unkon-
                                                       ventionellen Ansatz avantgardistisch gesonnene
                                                       Student*innen wie den jungen Pierre Boulez an.
                                                       Obwohl Messiaens Theorien in hohem Maße auf
                                                       ihn persönlich zugeschnitten sind, wurde er zu
                                                       einem der einflussreichsten Kompositionslehrer
                                                       seiner Epoche. In seinem eigenen Schaffen
                                                       brachten die Quatre Études de rythme für Klavier
                                                       (1949 – 1950), mit denen Messiaen der entstehen-
                                                       den seriellen Musik entscheidende Impulse gab,
                         Olivier                       einen radikalen Umschwung von überschwäng-
                                                       licher Opulenz hin zu strenger Konstruktivität. In
                         Messiaen                      den folgenden, maßgeblich von Vogelgesängen

O
                                                       inspirierten Werken wie dem Klavierzyklus
        livier Messiaen (1908 – 1992 ) zielt in seinem Catalogue d’Oiseaux (1956 – 1958) nahm er allmäh-
        Schaffen zuerst auf die klangsinnliche         lich Elemente seines früheren Schaffens wieder
        und emotionale Überwältigung der Hörer*- auf und fand so zu seinem charakteristischen,
innen. Gleichzeitig beruht seine Musik, die so         unverwechselbaren Stil. Choralartige Melodien,
rauschhaft wirken kann, auf rational kalkulieren-      die oft in extrem ruhiger Bewegung erscheinen,
den, von der Mathematik inspirierten Methoden.         dissonanzgehärtete Klangfelder von nicht mehr
Rhythmen und Harmonien leitet Messiaen mit             durchhörbarer Komplexität und andere heterogene
addierenden Verfahren aus kleinsten Struktur­          Elemente fügt er zu unregelmäßigen Mosaiken
elementen ab. Für seine Musik hat sich Messiaen        zusammen, die die Hörer*innen vor allem durch
von zahlreichen, ganz verschiedenartigen Quellen ihre klanglichen Wirkungen bezwingen.
anregen lassen. Besonders prägend sind dabei ein            In den letzten beiden Lebensjahrzehnten
persönlich gefärbter, mystischer Katholizismus         entstanden vor allem christlich inspirierte Werke.
sowie die Faszination für die akustische Welt der      1975 nahm Messiaen, inzwischen ein welt­
Vogelrufe.                                             berühmter Komponist, die Arbeit an der Oper
     Messiaen wurde am 10. Dezember 1908 in            Saint François d‘Assise auf, die im November 1983
Avignon geboren. Die Neigung zur Musik und seine uraufgeführt wurde. Danach konnte er 1991 mit
schöpferische Begabung traten früh hervor und          Éclairs sur l’Au-Delà als der letzten abgeschlosse-
wurden vom literarisch-künstlerisch bestimmten         nen Komposition ein weit ausgreifendes Orches-
Elternhaus gefördert. 1931 begann Messiaen seine terwerk beenden. Der Komponist starb am 28. April
Laufbahn als Organist an Sainte-Trinité, einer         1992 in Paris.
der großen Pariser Kirchen. Er versah dieses
Organistenamt dann bis zu seinem Tode, also über
60 Jahre lang. Natürlich komponierte er auch für
sein Instrument und neben der Orchester- und der
Klaviermusik bildet die Musik für die Orgel eine
der tragenden Säulen seines Œuvres. Unabhängig
von seinen Erfolgen als Organist machte sich
Messiaen allmählich auch einen Namen als
Komponist. Sein Schaffen vor 1949, in dem sich
noch deutliche Anklänge an Debussy und Ravel
vernehmen lassen, kulminiert in der monumen­
talen Turangalîla-Symphonie (1946 – 1948 ).

                                      18
BIOGRAFIE – INTERPRET

                         Pierre-                      die Vermittlung von Musik nicht nur vom Konzert-
                         Laurent                      podium aus, sondern auch als Lehrer, nimmt er als
                                                      Professor an der Hochschule für Musik und Tanz
                         Aimard                       Köln, am Conservatoire de Paris, durch Vorträge

P
                                                      und in Meisterklassen wahr.
       ierre-Laurent Aimard gilt als einer der             Pierre-Laurent Aimard verzeichnet eine
       bedeutendsten und international bekann­        umfangreiche Diskografie. Dazu gehören unter
       testen Musiker unserer Zeit. 2017 wurde        anderem Aufnahmen von Bachs Kunst der Fuge
er „für ein Leben im Dienste der Musik“ mit dem       und dem Wohltemperierten Klavier, ebenso wie
renommierten Ernst von Siemens Musikpreis             Charles Ives Concord Sonata oder Debussys
ausgezeichnet.                                        Préludes, die alle mit Preisen ausgezeichnet
     1957 in Lyon (Frankreich) geboren, studierte     wurden. Im Frühjahr 2018 erschien seine Gesamt-
er am Pariser Conservatoire bei Yvonne Loriod         einspielung von Olivier Messiaens Catalogue
und in London bei Maria Curcio. Nicht nur mit         d’Oiseaux.
Olivier Messiaen, den er schon während seiner
Aus­bildung kennenlernte, auch mit Karlheinz
Stockhausen, György Ligeti oder Pierre Boulez, der
ihn ins Ensemble intercontemporain holte, war er
durch enge Zusammenarbeit verbunden. Nach
wie vor pflegt er engen Kontakt und Dialog mit den
Komponist*innen, deren Werke er spielt und oft
auch uraufführt, wie zum Beispiel mit György
Kurtág oder George Benjamin. Er genießt großes
Ansehen als einer der führenden Interpreten des
Standardrepertoires und tritt weltweit mit inter­
nationalen Spitzenorchestern und Dirigent*innen
von Rang auf. Aimard ist für seine außergewöhn-
lichen Solo-Recitals bekannt, und ebenso als
Kammermusiker gefragt. Regelmäßig ist er bei
allen bedeutenden Festivals zu Gast.
     Von 2009 – 2016 war er Künstlerischer Leiter
des Aldeburgh Festivals. Zu den Höhepunkten
seiner letzten Saison als Festivalleiter zählte die
Aufführung von Olivier Messiaens Catalogue
d’Oiseaux. Anschließend begann eine dreijährige
Verpflichtung als Artist in Residence am South-
bank Centre in London. Die pädagogische Arbeit,

                              19
20
Das Musikfest Berlin 2019
            im Radio und online
            Deutschlandfunk Kultur – Die Sendetermine
   3.9.    Di 20:03   Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam     Aufzeichnung vom 2.9.

   5.9.    Do 20:03   BBC Symphony Orchestra                      Live-Übertragung

   7.9.    Sa 19:05   Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin           Aufzeichnung vom 1.9.

   8.9.    So 20:03   Berliner Philharmoniker                     Live-Übertragung

  13.9.    Fr 20:03   Münchner Philharmoniker                     Aufzeichnung vom 10.9.

  15.9.    So 15:05   „Quartett der Kritiker“                     Aufzeichnung vom 31.8.

  15.9.    So 20:03   Junge Deutsche Philharmonie                 Aufzeichnung vom 15.9.

  17.9.    Di 20:03   Israel Philharmonic Orchestra               Aufzeichnung vom 16.9.
                                                                  wird als Studioproduktion
 21.9.     Sa 22:00   Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin La Roue   in Ausschnitten gesendet

 24.9.     Di 20:03   IPPNW–Benefizkonzert                        Aufzeichnung vom 22.9.

 26.9.     Do 20:03   Ensemble Musikfabrik                        Aufzeichnung vom 8.9.

Deutschlandfunk Kultur ist in Berlin über 89,6 MHz, Kabel 97,50, bundesweit über Satellit,
DAB+ und über Livestream auf deutschlandfunkkultur.de zu empfangen.

            rbbKultur – Die Sendetermine
   6.9.    Fr 20:04   Konzerthausorchester Berlin                 Live-Übertragung

  21.9.    Sa 20:04   Berliner Philharmoniker                     Aufzeichnung vom 12. /  13. /  14.9.

  6.10.    So 20:04   Les Siècles                                 Aufzeichnung vom 15.9.

rbbKultur ist in Berlin über 92,4 MHz, Kabel 95,35, digital und über Livestream auf
rbbkultur.de zu empfangen.

            Digital Concert Hall – Die Sendetermine
   8.9.    So 20:00   Berliner Philharmoniker                     Live-Übertragung

  14.9.    Sa 19:00   Berliner Philharmoniker                     Live-Übertragung

digitalconcerthall.com

                                 21
Programmübersicht

Fr   30.8.    Philharmonie
              21:00                Pierre-Laurent Aimard I

              Ausstellungsfoyer

Sa   31.8.    Kammermusiksaal
              17:00                „Quartett der Kritiker“

                                   Eröffnungskonzert
                                   Orchestre Révolutionnaire et Romantique
              Philharmonie         Monteverdi Choir
              19:00                Sir John Eliot Gardiner

So     1.9.   Kammermusiksaal
              11:00                Alexander Melnikov

                                   Kinderchor der Staatsoper Unter den Linden
                                   Rundfunkchor Berlin
              Philharmonie         Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
              18:00                Vladimir Jurowski

Mo    2.9.    Philharmonie
              20:00
                                   Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam
                                   Tugan Sokhiev

Di    3.9.    Philharmonie
              19:00
                                   Japanisches Nō-Theater
                                   Ensemble der Umewaka Kennōkai Foundation

Mi    4.9.    Philharmonie
              20:00
                                   Ensemble Modern
                                   Brad Lubman

Do    5.9.    Philharmonie
              20:00
                                   BBC Symphony Orchestra
                                   Sakari Oramo

Fr    6.9.    Kammermusiksaal
              20:00                Pierre-Laurent Aimard II

              Konzerthaus Berlin   Konzerthausorchester Berlin
              20:00                Juraj Valčuha

Sa    7.9.    Philharmonie
              19:00
                                   Berliner Philharmoniker
                                   Peter Eötvös

So    8.9.    Kammermusiksaal
              17:00
                                   Ensemble Musikfabrik
                                   Peter Eötvös

              (wie 7.9.)
              Philharmonie         Berliner Philharmoniker
              20:00                Peter Eötvös

                         22
Mo    9.9.    Kammermusiksaal
              20:00                Georg Nigl & Olga Pashchenko

Di   10.9.    Philharmonie
              20:00
                                   Münchner Philharmoniker
                                   Valery Gergiev

Mi    11.9.   Philharmonie
              20:00
                                   London Symphony Orchestra
                                   Sir Simon Rattle

Do   12.9.    Kammermusiksaal
              20:00
                                   Pierre-Laurent Aimard III
                                   & Yuko Kakuta

                                   Rundfunkchor Berlin
              Philharmonie         Berliner Philharmoniker
              20:00                Daniel Harding

              (wie 12./   14.9.)   Rundfunkchor Berlin

Fr   13.9.    Philharmonie
              20:00
                                   Berliner Philharmoniker
                                   Daniel Harding

                                   Film & Live Musik: La Roue

Sa   14.9.    Konzerthaus Berlin
              14:00 – 23:00
                                   Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
                                   Frank Strobel

              (wie 12./   13.9.)   Rundfunkchor Berlin
              Philharmonie         Berliner Philharmoniker
              19:00                Daniel Harding

                                   Jack Quartet

So   15.9.    Philharmonie
              11:00
                                   Junge Deutsche Philharmonie
                                   Jonathan Nott

              Philharmonie         Orchestre Les Siècles
              20:00                François-Xavier Roth

Mo   16.9.    Philharmonie
              20:00
                                   Israel Philharmonic Orchestra
                                   Zubin Mehta

Di    17.9.   Philharmonie
              20:00
                                   Orchester der Deutschen Oper Berlin
                                   Donald Runnicles

Mi   18.9.    Kammermusiksaal
              20:00
                                   Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker
                                   Susanna Mälkki

                                   Rundfunkchor Berlin

Do   19.9.    Philharmonie
              20:00
                                   Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
                                   Robin Ticciati

So   22.9.    Kammermusiksaal
              16:00
                                   IPPNW-Benefizkonzert
                                   WuWei Trio

                    23
IMPRESSUM

Musikfest Berlin                         Berliner Festspiele

Künstlerische Leitung                    Ein Geschäftsbereich der                  Studentische Mitarbeit
Dr. Winrich Hopp                         Kulturveranstaltungen des                 K
                                                                                   ­ ommunikation
                                         Bundes in Berlin GmbH                     Josip Jolić, Leonard Pelz
Organisation
Anke Buckentin (Leitung),                Intendant                                 Ticket Office
Anna Crespo Palomar,                     Dr. Thomas Oberender                      Ingo Franke (Leitung),
Ina Steffan                                                                        Maike D ­ ietrich, Simone Erlein, Frano
                                         Kaufmännische Geschäftsführung            Ivić, Torsten S­ ommer, Sibylle Steffen,
                                         Charlotte Sieben                          Alexa Stümpke, Marc Völz
Abendprogramm
                                                                                   Vertrieb
Redaktion                                                                          Uwe Krey
                                         Leitung Kommunikation
Dr. Barbara Barthelmes                   Claudia Nola
                                                                                   Gebäudemanagement
Lektorat                                                                           Ulrike Johnson (Leitung),
                                         Grafik  
Anke Buckentin                           Christine Berkenhoff,                     Frank Choschzick, Olaf Jüngling,
Anna Crespo Palomar                      Anna Busdiecker, Felix Ewers              Georg Mikulla, Sven Reinisch
Thalia Hertel
                                         Internetredaktion                         Hotelbüro
Gestaltung Cover                                                                   Caroline Döring, Selina Kahle,
                                         Frank Giesker, Jan Köhler
Christine Berkenhoff und                                                           Frauke Nissen
Anna Busdiecker                          Marketing
                                         Anna-Maria Eigel, Gerlind Fichte,         Logistik
Gestaltung Innenseiten                                                             I-Chin Liu (Leitung), Sven Altmann
                                         Jan Heberlein, Michaela Mainberger
Christine Berkenhoff
nach einem Entwurf von Eps51             Presse                                    Technische Leitung
                                         Anna Lina Hinz, Patricia Hofmann,         Matthias Schäfer
Herstellung
                                         Svenja Kauer, Jasmin Takim,
medialis Offsetdruck GmbH, Berlin
                                         Jennifer Wilkens                          Adresse
                                                                                   Berliner Festspiele
Stand: 31. Juli 2019                                                               Schaperstraße 24,
                                         Protokoll
Programm- und Besetzungs-                                                          10719 Berlin
                                         Gerhild Heyder
änderungen vorbehalten

                                         Redaktion                                 + 49 30 254 89 0
                                                                                   info@berlinerfestspiele.de
                                         Dr. Barbara Barthelmes,
                                                                                   berlinerfestspiele.de
                                         Andrea Berger, Anne Phillips-Krug,
                                         Paul Rabe

Gefördert durch /                        Berliner Festspiele / Musikfest Berlin in Zusammenarbeit mit / in cooperation with
Funded by                                Stiftung Berliner Philharmoniker

                Medienpartner / Media Partners

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