MUSIKMASCHINEN UND KLANGAPPARATUREN - Christof Schläger
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Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 1 MUSIKMASCHINEN UND KLANGAPPARATUREN Christof Schläger Das münsterlandweite Klangkunstfestival
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 2 MUSIKMASCHINEN UND KLANGAPPARATUREN Klangparcours | Christof Schläger Ausstellungshalle Hawerkamp 30.05. – 20.06.2021
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 4 Grußwort | Isabel Pfeiffer-Poensgen Grußwort | Dr. Andrea Firmenich In ihrer Breite und Vielfalt bereichert die kulturelle Aus der zarten Pflanze SOUNDSEEING, die im Jahr 2009 Landschaft Nordrhein-Westfalens das Land auf einzig- als Initiative des DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst in artige Weise. Überall verbinden sich spannende Orte Hörstel gemeinsam mit der Musikhochschule Münster mit neuen Ideen. Ein herausragendes Beispiel ist das und dem Kulturzentrum cuba-cultur aufkeimte, ent- Klangkunstfestival SOUNDSEEING, das im ganzen wickelte sich erfreulich rasch ein einzigartiges Netzwerk. Münsterland historische Orte, Industriebauten und Dazu konnte die Förderung der Kunststiftung NRW in der Gärten mit aktuellen und experimentellen Klängen Vergangenheit beitragen. Inzwischen wird das Festival füllt und ihre Wahrnehmung verändert. von der Landesmusikakademie NRW getragen. Seit vielen Jahren ermöglicht ein starkes Netzwerk Höhepunkte 2021 sind drei große Einzelausstellungen von aus elf Partnern diese Kulturerlebnisse im ländlichen Christina Kubisch, Frauke Eckhardt und Christof Schläger. Raum und inspiriert mit seinem vielfältigen Programm Die international renommierten Klangkünstlerinnen Zuhörerinnen und Zuhörer jeden Alters. Dieses und -künstler versprechen mit ihren Arbeiten in Hörstel, wichtige Engagement unterstützt die Landesregierung Bocholt und Münster das Erlebnis einer beeindruckenden gerne. Bandbreite der Klangkunst. Ihnen allen wünsche ich viele »unerhörte« Besonders freut mich, dass die Ausstellungen dauerhaft Erlebnisse und dem Festival, den schwierigen nicht nur in Katalogen, sondern auch online erlebbar sind Umständen zum Trotze, viel Erfolg. – eine tolle Möglichkeit für jeden, sich der Klangkunst intensiv zu nähern. Isabel Pfeiffer-Poensgen Ministerin für Kultur und Wissenschaft Dr. Andrea Firmenich des Landes Nordrhein-Westfalen Generalsekretärin | Kunststiftung NRW cuba-cultur | Münster Ausstellungshalle Hawerkamp | Münster _2 _3
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 6 Vorwort | SOUNDSEEING – das münsterlandweite Klangkunstfestival Als SOUNDSEEING im Jahr 2009 mit einer ersten Klangkunstausstellung und experimentellen Konzerten im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst und in Münster startete, war nicht annähernd abzusehen, welche Entwicklung das Vorhaben nehmen würde. Heute, zwölf Jahre später, ist SOUNDSEEING zu einem großen, spartenübergreifenden und kooperativen Klangkunst- festival im Münsterland geworden, das an 13 Veranstaltungsorten mit Ausstellungen, Konzerten und Workshops ein ein- maliges, sinnliches Erleben von Klängen ermöglicht. Dabei werden alle nur denkbaren Präsentationsformen von Klangkunst in die Breite des Münsterlandes gebracht und er- reichen so ein großes und bunt gemischtes Publikum. Von Workshops und Mitmachaktionen zum Thema »Klang für Kinder und Familien« über experimentelle Konzerte mit Elektronik oder selbstkonstruierten Instrumenten und Performances bis hin zu großen Ausstellungen mit bedeutenden internationalen Klangkünstlerinnen und -künstlern – die Klangkunst öffnet mit ihren ganz speziellen Möglichkeiten die Ohren, Augen und Herzen der Besucherinnen und Besucher. »Musikmaschinen und Klangapparaturen«, so nennt der in Herne lebende Klangkünstler Christof Schläger seine Aus- stellung am Hawerkamp in Münster. Eine Auswahl seiner ungewöhnlichen akustischen Klangobjekte wie Whupi, Chromix, Typedrum und Schwirrer bilden dort einen raumfüllenden und äußerst anregenden Klangparcours. Das Cultur- und Begegnungszentrum Achtermannstraße e. V. (cuba-cultur) in Münster war 2009 einer der Mitbegründer von SOUNDSEEING und ist vertreten durch Erhard Hirt weiterhin Partner – auch für die Ausstellung auf dem kultURgelände Hawerkamp 31 e. V. Unser herzlicher Dank gilt den fördernden Institutionen, den Kunstschaffenden, den Mitveranstalterinnen und -veranstaltern sowie dem ganzen Team für die vertrauensvolle, konstruktive und angenehme Zusammenarbeit. Prof. Stephan Froleyks Antje Valentin Kurator | SOUNDSEEING Direktorin | Landesmusikakademie NRW _4
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 8 Urbane Rituale 1 Als Jugendlicher eifert Christof Schläger dem antiken Philosophen Diogenes nach. Ein halbes Am ehesten vielleicht ist Christof Schläger Lebenskünstler, wenn man diese Bezeichnung ernst Jahr lang lebt er in einem Zimmer, das er zu einer leeren Tonne umgestaltet hat. Später baut nimmt und damit nicht einen Menschen meint, der ohne rechtes Ziel durchs Leben vagabundiert. er polyedrische und kugelförmige Räume, die er als Wohnskulpturen nutzt. Dann beschäftigt Bei Schläger bilden Leben, Arbeit, Kunst und Denken einen Komplex, in dem alles miteinander er sich mit dem Klavier. Er empfindet es als zu begrenzt in seinen Klangmöglichkeiten. verwoben ist. Vor allem möchte er wissen, wie die Welt funktioniert. Er interessiert sich für Deshalb präpariert er die Filze der Hämmer mit Reißnägeln und bringt Ketten an den Saiten Philosophie und Physik. Auf Erkenntnissen aus diesen Bereichen basiert der ästhetische Ansatz an. Die Maschinenhalle der ehemaligen Zeche Teutoburgia in der Ruhrgebietsstadt Herne hat seiner künstlerischen Arbeit. Sie sind ein wesentlicher Impetus für ihre konkrete Ausformung. er mit seinen übermannshohen Klangmaschinen gefüllt. Im Souterrain der Halle befinden sich Werkstätten und Aufenthaltsräume. Dort gibt es einen Holzofen. Dieser ist die einzige 2 Heizung im ganzen Gebäude, und im Winter ist es eiskalt. Christof Schläger hat farbenfrohe, abstrakte Skulpturen in Gänge und Flure des Gebäudes gestellt, die Wände nach eigenen Die Philosophie ist der Ausgangpunkt von allem. Sie öffnete dem Künstler den Blick auf Entwürfen gekachelt und auf dem Weg zur Toilette Schaukästen eingerichtet, in denen Kunst- verschiedene Lebensentwürfe. Früh begeisterte er sich für den antiken Philosophen objekte zu sehen sind. Hier hält er sich auf, wenn er seine Instrumente entwickelt. Ansonsten Diogenes, der sich mit der Befriedigung von Elementarbedürfnissen begnügte und jeg- lebt er mit seiner Frau Marjon Smit, die Mitproduzentin seiner Präsentationen ist, im nieder- liches Leistungs- und Besitzstreben ablehnte. »Geh mir nur ein wenig aus der Sonne«, ländischen Amstelveen. Seine Klangmaschinen führt er weltweit vor – in New York, Warschau, antwortete er dem berühmten Feldherrn Alexander, als dieser ihn nach seinen Wünschen Gent, Amsterdam, Ramallah, Sofia, Luxemburg, Tel Aviv, Barcelona, Helsinki und Shanghai. fragte. Christof Schlägers monatelanges Leben in einem zur Tonne umgebauten Zimmer dokumentiert sein Bedürfnis, Theorien und Prinzipien, die ihn faszinieren, in seinem Schlaglichter aus Christof Schlägers Leben: Doch welchem Beruf geht der 1958 geborene Leben zu konkretisieren und am eigenen Leibe nachzuempfinden. Künstler nun eigentlich nach? Offensichtlich ist er Instrumentenbauer. Seine Schöpfungen sind Klangerzeuger, auf denen Musik gespielt werden kann. Er nennt die Apparate aber nicht Neben Philosophie las Schläger viel über Physik, weil er die Gesetze, die unsere Welt be- Instrumente, sondern Klangmaschinen, als seien sie etwas Technisches. Tatsächlich fordert herrschen, verstehen möchte. »Ich entdeckte den Urknal«, berichtet er. Er glaubte dem ihr Bau erhebliches handwerkliches Geschick und detaillierte Kenntnisse in Materialwesen Heilsversprechen der klassischen Physik, dass, erforsche man nur das Innere der Atome und Elektrik; zwei Jahre lang hatte Schläger Verfahrenstechnik studiert. Dann ist er natürlich gründlich genug, man alles Geschehen irgendwann begreifen könne. Aber das Eindringen Klang- und Lebensort von Christof Schläger: Komponist, denn er schreibt Musikstücke für seine Maschinen. Dabei bedient er sich zeitge- in den Mikrokosmos führte, wie man seit etwa hundert Jahren weiß, zum Gegenteil. Die die Maschinenhalle der Zeche Teutoburgia nössischer Kompositionstechniken aus der Minimal Music. Schließlich ist er bildender Künst- Quantenphysik hat unsere Alltagserfahrung der Realität, sie sei ein dreidimensionaler oben: Fenster der Diogenes-Tonne ler. Er orientiert sich zwar beim Entwurf und Bau der Instrumente auf die Klangerzeugung, Raum mit einer vorwärtsfließenden Zeit, als Illusion entlarvt. Statt ihre Geheimnisse unten: Urknall Sphäre behält jedoch stets ein Auge auf die optische Wirkung seiner Kreationen. Seine Maschinen aufzudecken, zeigt uns die Wissenschaft eine Welt voller Rätsel, und je tiefer man blickt, sind, auch unabhängig von ihren klanglichen Fähigkeiten, skulpturale Gebilde. desto geheimnisvoller wirkt sie auf uns. _6 _7
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 10 Heute meint Christof Schläger, dass das derzeitige Forschen niemals in der Lage sein werde, die Mysterien des Welt- Tarkowski nennt diesen Raum »Zone«. Akustisch gesehen bewegt sich Christof Schläger in einer solchen Zone, seit er 1984 geschehens zu enthüllen. So fühlt sich der Künstler zurückgeworfen auf das eigene Erleben und Empfinden, um Wirklich- begann, Klangmaschinen zu bauen. Die Klangwelten, die dabei entstehen, sind theoretisch nicht zu fassen, aber dennoch keit zu erfahren. Es geht ihm um Authentizität, und um das zu erreichen, hat er dem Mikrokosmos auf seine Weise auf je individuelle Weise strukturiert und ganz direkt erlebbar. nachgespürt. Nachdem Schläger mit dem Überschreiten der Gren- 3 zen des klassischen Klavierspiels den ersten Schritt in seine »Zone« unternommen hatte, begann er, die Das begann mit dem Klavierunterricht, den Schläger einige Jahre lang erhielt. Die Tastatur des Instruments verkörpert Klangwelt, die uns alltäglich umgibt, zu erforschen. paradigmatisch unser modernes europäisches Tonsystem: eine Unterteilung der Oktave in zwölf Töne in genau gleichem Er machte Tonaufnahmen in Industrieanlagen, Abstand. Das hat den Vorteil, dass man diese Töne, wie normierte Legosteine, als griffige Bauelemente fürs Komponieren Zechen, Kanälen und auf Autobahnbrücken. nutzen kann. Aber dieses System ist ein abstraktes, künstlich geschaffenes. Es beruht nicht auf den natürlichen Eigen- Mit seinen Aufnahmen horchte er in diese Klangwelt schaften von Schwingungen und Wellen. Es »widersprach einer ganz anderen Erfahrung, die ich mit meiner Umwelt hinein, musste beim Abhören jedoch feststellen, dass gemacht hatte. Diese Welt war eben voller Maschinen, voller Geräusche, ein Universum von Krach, von Lärm, bedrohlich etwas Essenzielles verloren gegangen war. Den aus natürlich, aber eben auch faszinierend«, sagt Christof Schläger. den Lautsprechern klingenden Geräuschen fehlte die Aura des direkt erlebten Klangs. Seitdem stand für Christof Schläger fest, dass er etwas machen wollte, das direkt Der französische Komponist Pierre Schaeffer hatte im 1966 veröffentlichten »Traité des objets musicaux« begonnen, geschieht und unmittelbar wahrgenommen werden kann, etwas, bei dem er sich von der Quelle des Geschehens nicht Geräusche, Krach und Lärm nach ihren Eigenheiten zu klassifizieren. Jedoch bleibt jedes Geräusch, so ähnlich es einem entfernen muss. anderen auch sein mag, ein Einzelphänomen, eine singuläre, einzigartige und komplexe Klangerscheinung. Das steht der Formulierung eines musikalischen Systems entgegen. Geräusche kann man schlecht in ein Schema pressen, und jeder 4 Versuch, dies zu tun, ist bisher gescheitert. Sie befinden sich außerhalb eines Raums, der durch ein Ton- oder Klangsystem abgesteckt werden kann. Ohne Zweifel ist Christof Schläger vom Ruhrgebiet inspiriert. Eine solche Umgebung ist ihm von Kindheit an vertraut. Ihnen haftet Unkontrollierbares, Unbezähmbares und Archaisches an. Im Film »Stalker« hat der russische Regisseur Bis 1968 lebte er in Konin, seit 1991 übrigens eine Partnerstadt von Herne, die mitten in Polen an der Bahnstrecke von Andrei Tarkowski einen solchen Raum ins Bild gesetzt. »Vollkommen menschenleer wirkt dieses Gebiet mit seinen zerstör- Berlin über Warschau nach Moskau liegt und ein Zentrum der Braunkohlegewinnung und Aluminiumverhüttung ist. ten und unter Wasser stehenden Industrieanlagen wie nach einer nuklearen Katastrophe. Erst als die Männer den Jeep mit Im Ruhrgebiet spielen die Förderung von Kohle und die Stahlindustrie kaum noch eine Rolle. Doch weiterhin steht die einer Draisine vertauscht und mit dieser eine endlos scheinende Strecke hinter sich gebracht haben, umfängt sie auf ein- Region symbolhaft für diese Industriezweige ein. mal Vegetation, tropisch üppige sogar, doch immer noch durchsetzt von den Zeugnissen einer zerstörerischen Zivilisation: Christof Schläger lauschte unter anderem der nächtlichen Geräuschkulisse des Ruhrgebiets. Er interessiert sich für zerborstenen Panzern, Beton-Unterständen, kasernenartigen Ruinen, verrostenden Drogenspritzen im Wasser.« Strukturen, die in diesem vielgestaltigen Rauschen zu entdecken sind, für die Variationen verschiedener Rauschklänge (Peter Hamm, in: Der Spiegel 19/1981, S. 255–257) und ihre ganz unterschiedlichen Farbigkeiten. _8 _9
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 12 Durch den Strukturwandel der letzten Jahrzehnte ist zwar der industrielle Lärm verschwunden. Doch die dichte Besiedlung maschinenmotoren, die wiederum, einer nach dem anderen, an langen Stangen befestigt sind. Durch die Rotation, in die der Region und das engmaschige Autobahnnetz erzeugen Geräusche, die auch nachts permanent vernehmbar sind. die Motoren die Schläuche versetzen, beginnen sie zu singen. Mit der Rohrlänge kann Schläger Einfluss auf die Tonhöhe »Das Hauptmerkmal der städtischen Lautsphäre ist ziellose Bewegung, und sie ist am deutlichsten aus der Ferne oder in nehmen und ist jetzt dabei, das Instrument zu perfektionieren. Er möchte jeden einzelnen Schlauch mit unterschiedlichen tiefer Nacht zu hören. Es ist das kontinuierliche Niederfrequenzdröhnen, das man von einem benachbarten Hügel oder Drehzahlen laufen lassen, um eine größere Vielzahl an Tönen erzeugen zu können. durch ein offenes Fenster in den frühen Morgenstunden hört«, schreibt der kanadische Klangkünstler Murray Schafer über diese Klangwelt, die dem technologischen Zivilisationsprozess geschuldet ist. (Klang und Krach, Frankfurt 1988, S. 284) Ein ganz banales Ereignis brachte Schläger zur Konstruktion des »Brausers«. Der Künstler erzählt, dass sich ein Stück Sie ist unendlich vielschichtig und öffnet dem künstlerischen Schaffen breite Räume. Plastikfolie in seiner Bohrmaschine verheddert hatte und dabei ein flattriges Geräusch zu hören war. Der »Brauser« produziert tatsächlich ein solches Geräusch. Auf über 3 Meter hohen, dünnen Stäben sind Motoren befestigt und an diesen 5 kreisförmige Folien. Die Motoren bringen die Folien zum Rotieren. Durch Variationen der Geschwindigkeit kann dieses Instrument leicht flirrende, windähnliche oder heftig brausende Geräusche hervorbringen. Nicht ohne Grund sind Schlägers Instrumente Maschinen, die schnaufen, rattern und Tonqualitäten besitzen, die oberfläch- Außerdem ist der »Brauser« eines der schönsten Objekte in Christof Schlägers Klangmaschinenpark. Mit seinen langen, lich gesehen der Geräuschkulisse einer Industrieanlage entstammen könnten. Auch das technische Äußere der Maschinen filigranen Stäben, die zu Bündeln zusammengefasst sind, wirkt er wie eine Gruppe schlanker Bambuspflanzen. Dass die weist auf Industrielles. Das macht das Besondere der Instrumente aus. Klangerzeuger anderer Instrumentenbauer ähneln Stäbe im Betrieb ein wenig schwanken, trägt zum floralen Charakter der Maschine bei, ebenso die blaue und rote Färbung häufig Musikinstrumenten. Schlägers Kreationen hingegen wollen ganz bewusst wie Maschinen wirken. Sie bestehen aus der Folien, die wie leuchtende Blüten auf den Stäben sitzen. unverkleideten technischen und elektrischen Bauteilen: Stahlrohre, Schläuche, grobe Federn, Klingeln, kleine Motoren und viele Kabel, die sich, sorgfältig gebündelt, wie Adern an den Maschinen entlangziehen und sie mit Strom und Steuer- 6 signalen versorgen. Die Gestalt von Christof Schlägers Klangmaschinen resultiert einerseits aus ihrem maschinellen Charakter, mit dem der Eine weitere Inspirationsquelle für die Entwürfe der Klangmaschinen ist der Alltag. Bei den meisten Instrumenten weiß Künstler Signaturen unserer technologischen Welt aufgreift. Ganz bewusst liegt die Technik der Maschinen offen. Schläger Christof Schläger noch genau, was ihn inspirierte. Beim »Typedrum« war es das Rattern elektrischer Typenrad-Schreib- verbirgt das Konstruktive nicht. Ganz dicht kann man zum Beispiel an das »Typedrum« herantreten und sämtliche Details maschinen. Er verwendete Magnete aus diesen Schreibmaschinen und baute einen Mechanismus, um mit ihnen ver- der kleinen Nähmaschinenmotoren sowie deren Verkabelung erkennen. Die optische Erscheinung der Maschine offenbart schieden große Tamburine anzuschlagen. Diese sind an einem 3 Meter hohen und 3,80 Meter breiten Metallbogen be- ihre Funktion. Alles ist authentisch und der unmittelbaren Erfahrung zugänglich. festigt. Alle Elemente dieses Geräts hat Christof Schläger selbst angefertigt, die Tamburine, den Anschlagmechanismus Andererseits inspirierten Schläger Erscheinungsformen der bildenden Kunst. Auf den ersten Blick könnten seine Maschi- und natürlich die Gesamtkonstruktion. nen einer fremden oder zukünftigen Welt entstammen. Denn Schläger hat beim Entwurf seiner Geräte Anregungen aus Das gilt auch für den »Schwirrer«, der mit 7 Metern Länge und 3,50 Metern Höhe noch größere Ausmaße hat. »Um mein dem Science-Fiction-Genre aufgenommen. Auch gibt es Referenzen zum Futurismus mit seiner Technikverherrlichung Auto zu reinigen hatte ich den Staubsaugerschlauch mit einem Kabelleerrohr verlängert. Ein unglaublich durchdringender und zum Kubismus mit seinen kantigen, ineinander verkeilten Formen. Schlägers Konstruktionen lassen eine Nähe zu den Ton entstand«, berichtet Schläger über die Idee zu dem Instrument. Es beruht letztlich auf einem Effekt, den jeder kennt. Plastiken von Alexander Calder spüren. Ähnlich wie die Mobiles des US-amerikanischen Künstlers sind Schlägers Arbeiten Schwingt man einen Plastikschlauch in der Luft, entsteht ein Ton. Christof Schläger montierte 80 Schläuche an Näh- große, bewegliche Objekte. Jean Tinguelys Werke regten Schläger dazu an, einige Bauteile seiner Klangmaschinen mit _10 _11
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 14 markanten Farben zu versehen. Surrealistische Aspekte finden sich im Zusammenspiel der Formen, in den Verbindungen Die Geräuschkompositionen von Luc Ferrari kannte Schläger bereits und Verschlingungen von kleinen Motoren, zurechtgeformten Dübeln, unterschiedlich farbigen Drähten und Kabeln, als Jugendlicher; 2003 kam der französische Komponist nach Herne, Kompressorschläuchen sowie Stäben und Halterungen, die manchmal an Insektenbeine gemahnen. um mit dem Klangmaschinenbauer ein gemeinsames Konzert zu Durch ihre skulpturalen Züge betreten Christof Schlägers Klangmaschinen einen ästhetischen Raum, in dem die Sach- geben. Schläger bewundert die mit Musikinstrumententeilen gebauten, lichkeit des Technischen ins Spielerische umschlägt. Die Maschinen sind detailverliebt gebaut und mit einer Spur Humor klingenden Skulpturen des Künstlers Gerhard Trimpin und, wie schon entworfen. Dieses Spielerische jedoch löst sich nicht von der Funktion der Maschine, sondern bleibt aufs Innigste mit ihr gesagt, die farbenprächtigen, kinetischen Maschinen Jean Tinguelys. verbunden. All diese Kunstphänomene bilden eine geistige Wolke, die ihn voran- getrieben und sein Komponieren beeinflusst habe, sagt Schläger. Nicht zuletzt deshalb könnte Christof Schlägers Arbeit als Statement zum Umgang unserer Gesellschaft mit Technologie Die Kompositionen, die er für seine Maschinen entwirft, folgen Prinzi- interpretiert werden. Technik scheint uns unverzichtbar und das einzige Mittel, um die Probleme dieser Welt zu lösen. pien der Minimal Music. Sie bestehen aus kleinen Mustern oder Pat- Doch die Realität sieht anders aus. Die Konstruktion von Geräten und Maschinen folgt oft einer technizistischen Ideologie, terns, die gereiht, ineinander verschränkt und nach und nach variiert bei der das Machbare gemacht wird, ohne nach seiner Sinnhaftigkeit zu fragen. Im großen Maßstab lässt sich das im werden. Das führt zu stets neuen Kombinationen und Abläufen und Umgang mit Kernenergie oder Gentechnik beobachten. Beide Techniken werden seit vielen Jahrzehnten mit Macht voran- ähnelt auch den Gestaltungsprinzipien von Musikstilen wie HipHop getrieben, ohne ihr Gefahrenpotenzial zu berücksichtigen oder ihre Beherrschbarkeit im Auge zu behalten. Im Kleinen geht oder Techno. das auf Kosten einer sinnvollen oder pragmatischen Funktion, begonnen beim viel zu kurzen Stromkabel vieler Haushalts- geräte bis hin zur Überladung von Geräten mit Funktionen, die niemand jemals braucht. Im Vergleich dazu scheinen Um komplexe Reihungen und Schichtungen dieser Patterns zu gene- Christof Schlägers Maschinen die besseren zu sein. Sie sind zweckmäßig bis ins Detail. Sie sind beherrschbar. Sie erfüllen rieren, verwendet Christof Schläger grafische Modelle. Zum Beispiel aufgrund ihrer Konstruktion ihre Funktion, nicht mehr und nicht weniger, und sie bilden darüber hinaus einen Zusammen- zeichnet er eine Serie unterschiedlich großer Walzen, die mit Mustern klang von Konstruktion, Funktion und Ästhetik. Sie könnten Vorbilder für einen sinnbehafteten Einsatz von Technik über- bemalt sind und sich gegeneinander drehen. Dabei kehren die Muster haupt sein. immer wieder, jedoch in stets neuen Kombinationen. Andere Zeichnun- gen zeigen unterschiedlich große, mit Symbolen versehene Zahnräder. oben: Klangorganisation 7 Sie greifen in verschiedenen Anordnungen ineinander und erzeugen unten: »Urban Horns« – Eisbrecher URHO 2013 ebenfalls komplexe, sich stets verändernde Strukturen der Symbole. Und die Musik? Schließlich sind Christof Schlägers Maschinen Musikinstrumente. Ihre primäre Aufgabe ist das Erzeugen von Tönen, Klängen und Geräuschen. Als kompositorische Vorbilder benennt er den Komponisten Mauricio Kagel und 2007 begann Schläger mit Schiffshörnern in Außenräumen zu arbeiten und mit ihnen Quadratkilometer große Landschafts- dessen Konzept des instrumentalen Theaters. Ihn fasziniert die Idee, die Aktion des Musizierens als szenisches Element areale zu bespielen. Schläger platziert mehrere Schiffshorngruppen weit auseinander oder kombiniert feste Standorte mit in den Vordergrund zu rücken. Tatsächlich ist es ein besonderes Erlebnis, Schlägers Maschinen in Aktion zu erleben, zu beweglichen Positionen auf Zügen oder Schiffen. Wegen der geringen Schallgeschwindigkeit von 343,46 Meter pro Sekunde sehen, wie sie zum Leben erwachen, dabei erzittern und erbeben und schließlich beginnen, Musik von sich zu geben. bei 20 Grad Celsius in normaler Luft kommt so die Zeit ins Spiel. Es vergehen eine halbe, eine oder zwei Sekunden, bis der _12 _13
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 16 Geräuschgestalten I 88 Tasten sind nicht genug, sagt der Klangkünstler ich arbeite mit Röhren, Hämmern und Blechen Schall einer Schiffshorngruppe den Zuhörer erreicht, wohingegen die Töne anderer Gruppen früher ankommen. An ver- ich lasse Sirenen erklingen und Hörner schiedenen Orten des Aufführungsareals vermischen sich somit die Tonfolgen der Schiffshorngruppen auf verschiedene ich lasse Signalgeber Knackdosen-Ketten formen Weise. Welche Ton- und Klangkombinationen zu hören sind, hängt vom Standpunkt des Hörers ab. Außerdem bricht sich der ich peitsche die Luft, wirbel sie auf und zwing sie durch Lochscheiben Schall auch an Landschaftsmarken, an hohen Gebäuden etwa, und erreicht von diesen reflektiert den Hörer. Somit tragen bei mir dröhnen Metalle durch Magneten nicht nur die Klangquellen, die der Künstler im Landschaftsraum postiert, zum entstehenden Stück bei, sondern auch die alles topografischen Eigenheiten des Raums. nur kein Lautsprecher Knackdose, Whupi, Klöpper und Chromix, 8 Drum-Gate, Brauser, Schwirrer und Hopper Geräuschgestalten Mit all diesen Materialien, Konstrukten und Konzepten sucht Christof Schläger nach unmittelbaren Erfahrungen. Er erforscht den Mikrokos- II mos seines Materials, schöpft aus diesem künstlerische Ideen und es braucht ein offenes Ohr für die Welt der Klänge formt den Makrokosmos seiner Klangmaschinen. es braucht audio-visionäres Potential Diese Maschinen besitzen eine materielle Präsenz, die man erleben es braucht Ingenieurskunst und Elektro-Nagler muss. Christof Schlägers Kunst vermittelt sich kaum über Tonaufnah- es braucht gerillte Schläuche mit Nähmaschinenmotoren men oder Bilder. Auch Videos seiner Installationen und Präsentationen es braucht alle Gewerke sind lediglich Abbilder, welche das Entscheidende nicht zu fassen ver- alles mögen. Zu eng ist die Kunst mit der Aktion verbunden. Man muss ein- was jetzt sanft puckert und mal kräftig, mal zart den Raum fach dabei sein, wenn die Maschinen sich bewegen, ächzen, vibrieren und unser Hören bereichert und erzittern. Man muss spüren, wie die lauten Töne der Schiffshörner wie lange ist daran recherchiert, organisiert, gezeichnet und konstruiert durch Mark und Bein dringen, um den Zauber von Christof Schlägers geschweißt, geschmiedet, gesägt, gehämmert Arbeiten zu begreifen. Denn häufig bezieht der Künstler die Umgebung gegossen und gelötet worden mit ein und gestaltet mit seinen Klangmaschinen Räume und Plätze in es braucht Geduld und Beharrlichkeit Großstädten. Die Klänge, der Raum und seine Strukturierung sowie es braucht gute Nerven seine optische Inszenierung durch farbiges Licht fügen sich zu einem »Betonpumpen Ballett« | Kulturhauptstadt Ruhr 2010 einzigartigen Gesamterlebnis. Geräuschgestalten wachsen langsam Dr. Hanno Ehrler | Musikwissenschaftler und Journalist Stephan Froleyks Ursprünglicher Aufstellungsplan für den Hawerkamp mit 15 Instrumenten _14 _15
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 18 Schwirrer Stahl, Kabel, Leerrohre, 8 Nähmaschinenmotoren Ein gerillter Schlauch wird durch einen Nähmaschinen- motor in Rotation versetzt. Eine Naturtonreihe erklingt. Die gesamte Gruppe besteht aus acht Instrumenten mit jeweils acht Rotoren. Es spielen also 64 rotierende gerillte Schläuche. 700 x 350 cm | 2000 _17
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 20 Knackdosen Signalgeber, Kabel An einem Kabel befinden sich im Abstand von je einem halben Meter elektromagnetische Signalgeber. Werden sie kurzgeschlossen, entsteht ein Knackgeräusch. Das 32 Meter lange Kabel der Knackdosen-Kette kann unterschiedlich angeordnet werden. 3200 cm | 1993 _18 _19
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 22 Typedrum 16 Magnete, Metall, Folien Die ratternde Kulisse von elektrischen Typenrad-Schreibmaschinen ist sehr selten geworden. Meine Erinnerungen an frühere Großraumbüros lässt sie sofort wiedererwachen. 16 Type-Writer-Magnete schlagen sehr schnell auf gespannte Druckerfolien. 300 x 300 x 80 cm | 2005 _20 _21
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 24 Chromix 32 Magnete, Edelstahl-Chrombleche, Metall Chromix besteht aus acht verschieden großen, sechseckigen Edelstahl-Chromblechen. Sie sind an ein Gestell mit zwei Trägerarmen montiert. Die Bleche sind gekantet, um die Resonanzen zu verstärken. Sie klingen durch Magnete, welche die Eigenresonanz des Bleches anregen. Der metallische Klang bewegt sich zwischen Transformatorgeräusch und Donnerblech. 330 x 760 cm | 2001 _23
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 26 Klöpper 2 8 Stahl Klöpperböden, Kopiermaschinen, Magnete Der erneuerte Klöpper wird zum ersten Mal im Hawerkamp gezeigt und gespielt. Der Klangkörper besteht aus tief- gezogenen Stahlblechen, den Klöpperböden. Acht Magnete aus Kopiermaschinen schlagen auf die eingebrannten Zungen. Der neue Klöpper besteht aus acht Klöpperböden mit eingeschweißten Stahlböden. Die Klangzungen der Klöpperböden sind auf eine Resonanz gleichgestimmt. 200 x 150 cm | 2021 _24
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 28 Fizz 8 geschliffene Stahlzylinder, 8 Getriebemotoren, Ausleger mit Bremselementen. Auch der Fizz ist im Hawerkamp zum ersten Mal zu sehen und zu hören. Eine alte Idee über die Klangerfahrung von bremsenden Güterzügen. Diese Klangkulisse schwingender Zugbremsen war der Ursprung, der über viele Wandlungs- prozesse zum »Fizz« wurde. Lautmalerisch bezieht sich der Name auf das Anschwingen der Reibekörper am Klang- zylinder. 40 x 220 cm | 2021 Whupi 64 Dosen, Stahlrohr, Bleche, Schläuche Metallmembranen in kleinen Metalldosen werden in Schwingungen versetzt. Auf den Armen, die bis zu 16 Meter Spannweite haben können, wandert der Klang durch den Raum. 1600 x 400 cm | 1996 _26 _27
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 30 Hopper Eisenprofile, 8 Magnete, Steuerung Magnete aus Elektro-Naglern sind an einen kleinen Dreifuß geschraubt. Acht Hopper klopfen und springen auf präparierten Holzboxen. Die Resonanzboxen für die Hopper werden im Hawerkamp erstmals vorgestellt. Je nach Klangqualität des Fußbodens können die Hopper auch direkt den Untergrund bespielen. 120 x 120 x 40 cm | 1993/2021 Brauser Auf insgesamt acht über drei Meter hohen Stäben sind Motoren mit durchlöcherten Scheiben aus Kunststofffolie montiert. Bei schneller Rotation erzeugen sie einen stark geräuschhaften Klang. Die acht Stäbe stehen auf einem Gestell und wirken durch die rot oder blau gefärbten Folien wie langstielige Pflanzen in einer Vase. Stahlstäbe, 8 Motoren, Folien 330 x 160 cm | 2004 _28 _29
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 32 Vita | Christof Schläger Ausstellungen | Christof Schläger Christof Schläger wurde 1958 in Beuthen (Oberschlesien) geboren und wuchs in der Indus- Präsentationen und Konzerte mit den Klangmaschinen fanden unter anderem statt: Galerie Peinture Fraîche, Paris 1984 triestadt Konin auf. 1968 floh die Familie durch den »Eisernen Vorhang« ins Ruhrgebiet. Next Wave Festival, New York 1989 | Triple-X-Festival, Amsterdam 1995 | Neue-Musik-Festival »Musiques en Scène«, Lyon Von 1978 bis 1980 studierte Schläger Verfahrenstechnik an der Fachhochschule der West- 1996 | Musica Nova Festival, Sofia 1997 | Installation »Klappern und Flattern«, Stedelijk Museum Amsterdam 1998 | Kon- fälischen Berggewerkschaftskasse in Bochum, entschied sich dann jedoch für ein Leben zert »Basic Machines«, Gasteig München 1998 | Konzert »Humus«, Galerie für Moderne Kunst, Tel Aviv 1999 | World Music als freier Künstler. Seit 1976 bereits hatte er sich künstlerisch betätigt und unter anderem Days, Luxemburg 2000 | Konzert »Basic Machines«, Barcelona 2000 | Konzert, Donaueschinger Musiktage 2001 | Konzert übermannsgroße Skulpturen aus aufblasbaren Schlauchsystemen entwickelt. Einige Jahre »Electric Motion«, Stedelijk Museum Amsterdam 2002 | Eröffnungskonzert der World Music Days, Hongkong 2002 lang erhielt er Klavierunterricht. Das Präparieren des Instruments war ein Ausgangspunkt, Konzert »Audiosphere«, Tel Aviv 2004 | Festival »Les Chants Mécaniques«, Lille 2004 | Art Cologne, Köln 2004 | Klangraum sich experimentell mit Klängen zu beschäftigen, bis 1984 die erste Klangmaschine ent- Flensburg 2007 | Konzert »Schwingungen«, Kulturhauptstadt RUHR, Herne 2010 | Konzert »Gegen den Strom«, Audio Art stand. Mit ihr hatte Christof Schläger seinen Weg gefunden und bis heute etwa 35 solcher Festival, Krakau 2011 | Eröffnungskonzert des Helsinki-Festivals 2013 | Konzert »Magic Sqare«, Electronic Music Week, Maschinen gebaut. Seit 1996 ist er mit der Theaterdramaturgin Marjon Smit verheiratet Shanghai 2013 | World Music Days, Breslau 2014 | Ausstellung »Urbane Rituale«, Herne 2014 | 300. Geburtstag der Stadt und lebt im niederländischen Amstelveen. Karlsruhe 2015 | ExtraSchicht, Essen 2018 | World Minimal Music Festival, Amsterdam 2019 | Einzelausstellung »Electric Motion«, Museum Ostdeutsche Galerie Regensburg 2001 Seit 1987 leitet Schläger Ausstellungsprojekte in der Maschinenhalle Teutoburgia, deren Räumlichkeiten die Stadt Herne ihm als Atelier und Konzertraum zur Verfügung gestellt Preise und Auszeichnungen: hat. Die Halle ist das einzige erhaltene Gebäude der gleichnamigen Zeche. Auf dem ehe- Kunst im öffentlichen Raum, Lünen 1991 maligen Zechengelände hat Schläger Mitte der 1990er-Jahre den KunstWald Teutoburgia Kunstpreis der Stadt Herne 1991 konzipiert. Mehrere Künstler entwarfen und platzierten Skulpturen auf dem Gelände. Seit Computerkunstpreis des Museums Gladbeck 1994 2007 arbeitet Schläger mit Schiffshörnern und inszeniert Ausstellungen und Performances »Golden Amadeus« beim Wettbewerb »Musik kreativ« in Außenräumen unter Einbezug von Landschaftselementen. der Musikhochschule Köln 1995 Deutscher Klangkunst Preis, Art Cologne 2004 www.christofschlaeger.de Opening Minimal Music Festival | Amsterdam 2019 _30 _31
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 34 Impressum Publiziert im Rahmen von: SOUNDSEEING – das münsterlandweite Klangkunstfestival März – September 2021 Träger und Herausgeber: Landesmusikakademie NRW e. V. Antje Valentin | Direktorin Steinweg 2 | D-48619 Heek-Nienborg Kurator: Stephan Froleyks Ausstellung in der Ausstellungshalle Hawerkamp: Aufbauassistenz: Kirsten Mühlbach und Hans Salomon (Hawerkamp e. V.) und Gerd Bruns (cuba e. V.) Katalog: Fotos: Andreas Lechtape (U 2, S. 2 o. u. re., 5, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 30, U 3, Rückseite) Françoise Bolechowski (S. 31), cuba-cultur (S. 2 un.), Evonik (S. 14), Sabine Herke (S. 29), Harald Opel (S. 13 un.), Gregor Schläger (Titel, S. 6) Texte: Hanno Ehrler, Christof Schläger, Stephan Froleyks Lektorat: Birgit Gropp | Projektbüro Kunst und Buch Graphik Design: Sabine Herke | herkewerke Druck: Wentker Druck | Auflage: 500 ISBN 978-3-00-068681-8 @ 2021 Träger: Gefördert durch: Ausstellungsort Münster: Kultur- und Medienpartner: KultURgelände Virtueller Rundgang durch die Klangkunstausstellung in der Ausstellungshalle Hawerkamp > _32
Katalog_SCHLAEGER.qxp_Entwurf_2 06.06.21 16:33 Seite 36 Mehr sehen und hören? ISBN 978-3-00-068681-8
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