Muslimisches Engagement im gesellschaftlichen Diskurs - Dezember 2020

 
WEITER LESEN
Muslimisches Engagement im gesellschaftlichen Diskurs - Dezember 2020
Muslimisches Engagement im
               gesellschaftlichen Diskurs
                   15. Dezember 2020

Integration
Muslimisches Engagement im gesellschaftlichen Diskurs - Dezember 2020
Agenda

   13:00   Ankommen & Begrüßung

   13:10   Podiumsdiskussion: Muslimisches Engagement

   14:10   Pause
           Virtual Gallery Walk: Leuchtturmprojekte zum gesellschaftlichen
   14:20
           Engagement von Musliminnen und Muslimen
   14:50   Breakout-Sitzungen

   15:20   Pause

   15:30   Zusammenfassung der Breakout-Sitzungen und Diskussion

   16:00   Ende der Veranstaltung

                                                                             2
Muslimisches Engagement im gesellschaftlichen Diskurs - Dezember 2020
Podiumsdiskussion: Muslimisches
Engagement
  • Dr. Markus Kerber
     Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI)
  • Ayten Kılıçarslan
     Sozialdienst muslimischer Frauen e. V.
  • Eren Güverçin
     Alhambra Gesellschaft e. V.
  • Omar Kuntich
     Bündnis Malikitische Gemeinde Deutschland e. V.
  • Moderation: Abdul-Ahmad Rashid

                                                                                3
Muslimisches Engagement im gesellschaftlichen Diskurs - Dezember 2020
Virtual Gallery Walk: Leuchtturmprojekte
zum gesellschaftlichen Engagement von
Musliminnen und Muslimen
  • Amir Alexander Fahim: Muslimisch gelesene Vielfalt im Gespräch
     Türkische Gemeinde Deutschland e. V.
  • Eren Güverçin: MuslimDebate
     Alhambra Gesellschaft e. V.
  • Dennis Sadik Kirschbaum: #gemeinsammenschlich
     JUMA e. V.
  • Mustafa Barie Azizi: #WirAlmanya, Klausurtagung junger Muslime
     Deutschlandstiftung Integration
Muslimisches Engagement im gesellschaftlichen Diskurs - Dezember 2020
Virtual Gallery
     Walk

              Muslimisches Engagement im gesellschaftlichen
                                Diskurs
                           15.Dezember 2020

           Amir Alexander Fahim
Muslimisches Engagement im gesellschaftlichen Diskurs - Dezember 2020
Beobachtungen und Hintergründe
- Pauschalisierende und defizitorientierte Diskurse über „den“
  Islam und „die“ Muslime

- Diese Diskurse tragen zu einer weiteren gesellschaftlichen
  Polarisierung bei

- Die Lebensrealitäten sowie die immense Vielfalt der
  Menschen, die im öffentlichen Diskurs als muslimisch
  bezeichnet werden tauchen fast nie auf

- Zuschreibungen von außen bestimmen die Kategorie
  „Muslim“
Muslimisches Engagement im gesellschaftlichen Diskurs - Dezember 2020
Projektidee und Ansätze

Projektidee: partizipative Entwicklung eines neuen Debatten- und
Beteiligungsformats für muslimisch gelesene Menschen
        à Ergebnisoffen
        à Kommunikationsstrategie nach innen und außen

Zielgruppe: Muslimische und muslimisch gelesene Menschen
              später: Akteure aus der sog. Mehrheitsgesellschaft
Grundsätze: Solidarisch, Produktiv, Partizipativ
Muslimisches Engagement im gesellschaftlichen Diskurs - Dezember 2020
Projektphasen
Muslimisches Engagement im gesellschaftlichen Diskurs - Dezember 2020
VIELEN DANK…

Alexander.fahim@tgd.de

info@mgvielfalt.de
www.mgvielfalt.de
Muslimisches Engagement im gesellschaftlichen Diskurs - Dezember 2020
Ein Projekt der:
Was ist MuslimDebate?

• Forum für Austauschmöglichkeiten zwischen ganz unterschiedlichen
  muslimischen Akteuren, die ansonsten zu selten oder gar nicht
  zusammenkommen

• Thematisierung kontroverser Fragen, um die man oft einen Bogen macht

• Um die bestehenden Herausforderungen der muslimischen Community in
  Deutschland zu thematisieren, braucht es daher neuer Diskursräume, die weite
  Teile der Community auch mitnehmen
• Polarisierte Debatte über Muslime führen dazu, dass muslimische Stimmen im Diskurs nicht ihre
  Stimmen erheben.

    ØDies erschwert, dass muslimische TeilnehmerInnen im öffentlichen Diskurs sprachfähig
     werden und sich selbstbewusst und selbstreflexiv in die Debatten einbringen

    Ø Diese diskursive Schieflage befördert unter Muslimen eine Haltung, die zwischen der
     Selbstzuschreibung eines Opfernarrativs und der Ablehnung Deutschlands als Heimat trotz
     physischer Anwesenheit in diesem Land hin- und herpendelt.

• Wichtig ist es in erster Linie eine neue muslimische Debattenkultur zu entwickeln, in der auch
  ganz unterschiedliche Muslime miteinander über Sachthemen diskutieren, und auch eine
  Diskussion mit kritischen Stimmen suchen.
Wie geht MuslimDebate vor?

Aktuelle und kontroverse Themen werden in nichtöffentlichen und öffentlichen Veranstaltungen
aufgegriffen:

    • Zunächst wird in einer zweitägigen nichtöffentlichen Tagung mit 25 Vertretern aus der
      breiten muslimischen Zivilgesellschaft über ein Thema diskutiert und Lösungsmöglichkeiten
      und Handlungsanweisungen erarbeitet.

    • Der geschützte Raum der nichtöffentlichen Veranstaltungen bietet die Möglichkeit einer
      kontroversen Debatte, die die Teilnehmer aber auch davor schützt, durch einen solchen
      Diskurs Schuldzuweisungen oder öffentliche Stigmatisierungen zu erfahren.

    • Auf jede nichtöffentliche Veranstaltung wird jeweils eine öffentliche Veranstaltung folgen,
      die inhaltlich und thematisch miteinander verknüpft sind, so dass der innermuslimische
      Diskurs und die Vielfalt der deutschsprachigen muslimischen Community auch einer
      breiteren Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden kann.
Ziele von MuslimDebate

• Akteure aus dem breiten muslimischen Spektrum von Verbänden bis hin zu kleineren Initiativen und
  Vereinen zusammenbringen

• Den innermuslimischen Diskurs und die Vielfalt der deutschsprachigen muslimischen Community einer
  breiteren Öffentlichkeit sichtbar machen

• Nicht mehr länger nur Objekt der Debatten sein, sondern zum Subjekt der Debatten werden

• Stärkung des demokratischen Bewusstseins und Förderung der Teilhabe an demokratischen
  Meinungsbildungsprozessen

• Insbesondere junge TeilnehmerInnen sollen zur Analyse ihrer gesellschaftlichen Situation und zur
  eigenständigen Vertretung ihrer Interessen befähigt werden

• Sprachfähigkeit der DiskursteilnehmerInnen stärken
Oktober 2020: Erste MuslimDebate-Tagung
MuslimDebate Online
Insgesamt fanden dieses Jahr 8 MuslimDebate Online-Diskussionen statt.

Inhaltlich ging es um folgende Themen:
    • Die Auswirkungen der Corona-Krise auf das muslimische Gemeindeleben
    • Wie gehen wir mit innermuslimischer Vielfalt um?
    • Männerwelten in der muslimischen Community
    • Antischwarzer Rassismus unter Muslimen
    • Wie sollte die ideale Moschee der Zukunft in Deutschland aussehen?
    • Was ist ein ‚Politischer Islam‘?
    • Meinungsfreiheit vs. Religionsfreiheit?
    • Imame made in Germany?
Aktuelle Statistiken für die Online-Diskussionen

• Pro Veranstaltung zwischen 80-100 Zuschauer live auf Zoom und Facebook

• Videos haben bisher auf Facebook über 40.000 Aufrufe generiert und über
  70.000 Personen erreicht

• Über 4000 Aufrufe auf YouTube

• Über 5000 Aufrufe als Podcast auf Spotify und Apple Podcast
www.muslimdebate.de
DIK Tagung - Muslimisches Engagement
im gesellschaftlichem Diskurs
Konzept / Umsetzung
Zielgruppe

• Bewegliche Mitte in der deutschen Bevölkerung
Produkte 2019
Produkte 2020
Evaluation

• Testgruppe / Kontrollgruppe jeweils 4000 Teilnehmende
• Der gemeinsam menschlich Content performte 90 %
  besser wie gewöhnliche Klienten bei Swayable
• Einzelne Verhaltensänderungen +10%
Einblick

https://www.youtube.com/watch?v=H3apARrIK2A&t=4s
Breakout-Sitzungen und Ergebnisse
 • Empowerment und Begegnungen zwischen Muslimen und
   Nichtmuslimen
    Amir Alexander Fahim, Türkische Gemeinde Deutschland e. V.
 • Innermuslimischer Dialog: Offene Fragen und neue Perspektiven
    Eren Güverçin, Alhambra Gesellschaft e. V.
 • Muslimisches Leben in der Öffentlichkeit: Herausforderungen und
   Chancen
    Dennis Sadik Kirschbaum, JUMA e. V.
 • #WirAlmanya, Perspektive eines jungen Islams in Deutschland
    Mustafa Barie Azizi, Klausurtagung junger Muslime,
    Deutschlandstiftung Integration
Breakout-
 Sitzung

            Empowerment und Begegnungen zwischen
                Muslimen und Nichtmuslimen
                        15.Dezember 2020

       Amir Alexander Fahim
Breakout-Session

Untertitel und Diskussionspunkte der Breakout-Session

Mehr als nur interreligiöser Dialog!?
Formate und Voraussetzungen für Begegnungen zwischen
Muslimen und Nichtmuslimen auf Augenhöhe
Eindrücke und „Ergebnisse“ I
     Bedarfe, Wünsche, Kritik und Themen
• Es gibt eine hohe Erwartungshaltung an MuslimInnen im
  interreligiösen Dialog

• Muslime scheinen sich nicht immer als Gesprächspartner zu
  sehen, die sich gleichberechtigt einbringen können

    à Eine Augenhöhe sei daher nicht immer gegeben

• Themen
   • Häufig geprägt von (beidseitiger) Belehrung – dabei sollte es
     nicht nur um Vermittlung von religiöser Praxis gehen,
     sondern auch darum, Lebensbezüge herzustellen
   • Die gemeinsame Bestimmung von relevanten Themen
     sowie das gemeinschaftliche Erarbeiten und Diskutieren
     dieser Themen werden als besonders fruchtbar empfunden
Eindrücke und „Ergebnisse“ II
   Bedeutung von Safer Space

• Als Voraussetzung für gelingende Begegnungsformate zwischen
  Muslimen und Nicht-Muslimen sind Prozesse der innermuslimischen
  Selbstvergewisserung sowie interne Diskussionen zur Positionierung
  wichtig.

• Dabei ist es auch notwendig die Relevanz von Safer Spaces zu
  erkennen, in denen vertrauensvolle Gespräche – auch über heikle
  Themen – behandelt werden können.

• Formate im Safer Space sind sowohl online als auch offline nötig und
  möglich!
Innermuslimischer Dialog:
Offene Fragen und neue Perspektiven

Eren Güverçin, Alhambra Gesellschaft e. V.
• Im Rahmen der seit 2006 stattfindenden Deutschen Islam Konferenz
  und in den medialen Islamdebatten der letzten 20 Jahren werden
  Grundsatzfragen der in Deutschland lebenden Muslime immer
  wieder thematisiert.

• Dieser Diskurs wird allerdings oft mit Verbandsvertretern oder
  Einzelpersonen geführt, ohne dass dieser Diskurs die Basis erreicht.
Daher sind folgende Fragen wichtig:

• Gibt es einen innermuslimischen Diskurs zu diesen Grundsatzfragen?

• Wo findet dieser Diskurs statt?

• Wie kann man diesen innermuslimischen Diskurs etablieren und weiter
  ausbauen?

• Und vor allem: Was für einen Impuls kann dieser innermuslimischer Diskurs
  liefern?
Ergebnisse der Diskussion

• Gibt es einen innermuslimischen Diskurs zu diesen Grundsatzfragen?
- Gründung von Landesverbänden und Dialogforen in den
  Landesverbänden, um aktuelle Themen und Impulse in die Basis zu
  geben und mitzunehmen (El Yazidi, ZMD)
- Lange Zeit sehr eingeschränkte Kommunikation unter Muslimen,
  mittlerweile aber besser (Wagishäuser, AMJ)
- Spiritualisierung der Islamdebatte, was ist der spirituelle Gehalt des
  Islam, theologische Debatte notwendig (Wagishäuser, AMJ)
• Wo findet dieser Diskurs statt?
- In Vereinen, Social Media-Kanälen, privaten Blasen; Diskurs fehlt eher
  im religiösen Setting, in Moscheen (Sevinc Kuzuoglu, TGD)
- In den Gemeinden finden auch Diskurse schon statt, viel stärker als
  sie nach außen getragen wird. Bestimmte Themen wie
  Antisemitismus werden eher ausgeklammert. (Dr. Almila Akca, HU
  Berlin)
• Wie kann man diesen innermuslimischen Diskurs etablieren und
  weiter ausbauen?
- Weniger ausgrenzende gesellschaftliche Diskurse, mehr
  innermuslimische theologische Diskurse, wie man in einer
  multireligiösen Gesellschaft als Muslime lebt. Theologische
  Fakultäten müssen mehr in Verantwortung genommen werden
  (Ayten Kilicarslan, SmF)
- Mir fehlt die Professionalisierung der Gemeinden. (Sevinc Kuzuoglu,
  TGD)
• Was für einen Impuls kann dieser innermuslimischer Diskurs liefern?
- Die Verbindung zur Gemeindebasis aufrechterhalten, Formate dafür
  entwickeln. Verantwortung der Verbände, die Moscheegemeinden
  dazu animieren, daran mitzuwirken, so dass die innermuslimischen
  Diskurse auch an der Basis ankommen. (El Yazidi, ZMD)
Muslimisches Leben in der Öffentlichkeit:
   Chancen und Herausforderungen

       Dennis Sadik Kirschbaum, JUMA e. V.
Thesen
1.   Muslime können gängige Narrative erweitern, da in Zeiten des
     Internets alle Menschen mediale Inhalte erstellen können.

2.   In den letzten Jahren sind mir vermehrt positiv wahrgenommene
     muslimische Repräsentant*innen aufgefallen wie ua...

3.   Muslime werden in den Medien nur im Diskurs rund um
     Integration und Migration zu Rate gezogen.

4.   Es gibt heute, im Vergleich zu den letzten zehn Jahren, eine
     ausgewogene und diverse Berichterstattung zu muslimischen
     Leben in Deutschland.
Ergebnisse

• Wir haben über die Chancen und Herausforderungen muslimischer
  Sichtbarkeit in den neuen Medien diskutiert. Da die Algorithmen
  unterschiedlicher Plattformen uns in Filterblasen packen, ist es für
  muslimische       Medienschaffenden        eine     Herausforderung     eine
  Nichtmuslimische Öffentlichkeit zu bespielen. Daher haben wir intensiv über
  die Vor- und Nachteile von Social Targeting besprochen.
• Ebenso diskutierten wir die Rolle von bekannten muslimischen Personen des
  öffentlichen Lebens. Muslimische Kunst und Kultur findet oft in einer Nische
  statt. Nur wenige Nichtmuslime kennen Persönlichkeiten wie Aladin El
  Mafaalani oder Idil Baydar. In den letzten Jahren publizierten mehr und mehr
  muslimische Menschen, die sich in unterschiedlichen Feldern zu
  gesellschaftlichen Debatten, durch ihre Werke, einbringen. Auch hier hapert
  es am Vertrieb. Wie können diese         Produkte eine breite öffentliche
  Wahrnehmung finden. Exemplarisch sprachen wir über die muslimischen
  Kulturtage 2020 des Landes Berlin, welches unter der Trägerschaft von JUMA
  stattfand. Als Resultat ist nun Deutschlands erstes und größtes digitales
  Archiv für muslimische Kunst und Kultur auf FB und IG frei abrufbar. Hier
  können Interessierte sich informieren.
Perspektive eines jungen Islams in Deutschland
  Online-Konferenz vom 30.10. bis 1.11.2020
Perspektive eines jungen Islams in Deutschland
Themen der Breakout-Session
Vielen Dank
   für die sehr gute Zusammenarbeit
       im schwierigen Jahr 2020!

Wir freuen uns, Sie gesund im neuen Jahr
         2021 wiederzusehen!

                                           44
Sie können auch lesen