MYHEALTH - EIN PROJEKT ZU VERBESSERUNG DES ZUGANGS ZUM GESUNDHEITSWESEN VON NEU IN EUROPA ANGEKOMMENEN GEFLÜCHTETEN INTERKULTURELLE KOMPETENZ ...

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MyHealth - Ein Projekt zu Verbesserung des Zugangs zum
         Gesundheitswesen von neu in Europa angekommenen
                              Geflüchteten
                                Interkulturelle Kompetenz

P RO F. D R . M E RYA M S C H O U L E R - O C A K , N U R K I R KG ÖZ E
PU K DER C HARI TÉ IN ST. HEDW I G- K RANK ENHAU S
08.00.2019
MYHEALTH - EIN PROJEKT ZU VERBESSERUNG DES ZUGANGS ZUM GESUNDHEITSWESEN VON NEU IN EUROPA ANGEKOMMENEN GEFLÜCHTETEN INTERKULTURELLE KOMPETENZ ...
Interkulturelle
  Kompetenz
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Schulungsprogramm
• Begrüßungsrunde/Begrüßungsrituale
• Statistische Daten
• Interkulturelle Kompetenz
• Empathie und Perspektivenwechsel
• Verbale und nonverbale Kommunikation
• Trauma
• Depression und Burnout
• Selbstfürsorge
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Begrüßungsrituale
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Menschen
 auf der
 Flucht
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Menschen auf der Flucht
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Erstantrag auf Asyl beim BAMF

      Asylbewerber

        § 2014: 202.000
        § 2015: 442.000
        § 2016: 722.000
        § 2017. 198.000
        § 2018: 162.000

      Insgesamt 1.726.000
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Migration
§Migration stellt ein lebenskritisches Ereignis dar, das durch
 Anpassungs-, Ein- und Umgewöhnungsprozesse
 charakterisiert ist.

§Anpassung zum Beispiel an ein neues Land, an eine neue
 Kultur, Sprache oder Religion

§Die im Herkunftsland bisher erfolgreich eingesetzten
 Copingstrategien erweisen sich nun als nutzlos oder
 kontraproduktiv
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Interkulturelle und transkulturelle
Kompetenz
• In Theorie und Praxis jedoch überlappen sich die Begriffe
   „interkulturell“ und „transkulturell“
• Der Terminus „interkulturell“ geht von einem konstruktivistischen,
   hybriden und dynamischen Kulturbegriff aus, sowie von durchlässigen kulturellen Grenzen und
   kulturinterner Heterogenität.
• "Interkulturelle Kompetenz" beschreibt vor allem die Fähigkeit zu Selbstreflexion,
  Perspektivenwechsel, Empathie, Ambiguitätstoleranz und respektvollem Umgang mit anderen
  Lebenswelten
• „Transkulturelle Kompetenz„ betont insbesondere einen ressourcenorientierten Umgang mit
  Diversität sowie den Fokus auf Gemeinsamkeiten und Synergien

(Isaac Bermejo, Daniela Ruf, Mike Mösko, Martin Härter, Kapitel 21 - Epidemiologie psychischer
Störungen bei Migranten, Editor(s): Wielant Machleidt, Andreas Heinz, Praxis der Interkulturellen
Psychiatrie und Psychotherapie, Urban & Fischer, 2011, Pages 209-215)
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Migrationshintergrund
• Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil
  nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde.
• Im Einzelnen umfasst diese Definition zugewanderte und nicht zugewanderte Ausländerinnen
  und Ausländer, zugewanderte und nicht zugewanderte Eingebürgerte, (Spät-) Aussiedlerinnen
  und (Spät-) Aussiedler sowie die als Deutsche geborenen Nachkommen dieser Gruppen.

• Die Vertriebenen des Zweiten Weltkrieges und ihre Nachkommen gehören nicht zur
  Bevölkerung mit Migrationshintergrund, da sie selbst und ihre Eltern mit deutscher
  Staatsangehörigkeit geboren sind.
(Statistische Bundesamt 2016; https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/ GesellschaftStaat/Bevoelkerung/
MigrationIntegration/Glossar/Migrationshintergrund.html)
Aktuelle Zahlen

                                                                                            Anteil an der
         Migrationsstatus                                 Anzahl
                                                                                         Gesamtbevölkerung
                                                         in 1 000                               in %

Bevölkerung insgesamt                                                      81740                         100,0
ohne Migrationshintergrund                                                 62482                             76,4
mit Migrationshintergrund                                                  19258                             23,6
Deutsche                                                                    9 843                            12,0
zugewandert                                                                 5 235                             6,4
in Deutschland geboren                                                      4 608                             5,6
Ausländerinnen und Ausländer                                                9416                             11,5
zugewandert                                                                 7 937                             9,7
in Deutschland geboren                                                      1 479                             1,8

(https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2018/08/PD18_282_12511.html
Dimensionen der Vielfalt
Jahresprävalenz psychischer Störungen

                            38,8 %
40

35                30,3 %

30

25                                                                                                24,1 %
                                                                 17,9 %
20

15                                                     11,3 %                            10,3 %

10

 5

 0
         Psychische Störungen (gesamt)              Affektive Störung               Somatoforme Störung

                                         Deutsche ohne Migrationserfahrung   Migranten

(Bermejo et al., 2010)
Prävalenz Posttraumatischer
          Belastungsstörung

Bei Studien aus
den Ländern mit
anhaltend hohen
Menschenrechts-
verletzungen
zeigen sich die
höchsten
Prävalenz-raten
von PTBS.

(Lindert et al., 2018)
Was können Zugangsbarrieren sein?

§Informationsdefizite auf beiden Seiten
§Vorurteile gegenüber Menschen mit
 Migrationshintergrund
§Unterschiedliches Kommunikationsverhalten
§Sprachschwierigkeiten
Interkulturelle Kompetenz

Interkulturelle Kompetenz ist die Fähigkeit, mit
Individuen und Gruppen anderer Kulturen
erfolgreich und angemessen zu interagieren.
Interkulturelle Kompetenz
Empathie und Perspektivenwechsel
Empathie und Perspektivenwechsel
(Übung)
Perspektivenwechsel

Unter Perspektivenwechsel wird die
Fähigkeit einer Person verstanden, eigene
Denkmuster zu verlassen, multiple
Perspektiven einzunehmen und für das
eigene Handeln berücksichtigen zu
können.
Empathie

Empathie bezeichnet die
Fähigkeit und Bereitschaft,
Empfindungen, Emotionen, Gedanken,
Motive und Persönlichkeitsmerkmale
einer anderen Person zu erkennen, zu
verstehen und nachzuempfinden.
Sympathie vs. Empathie

Sympathie basiert auf kulturellen
Ähnlichkeiten; Empathie basiert darauf,
Unterschiede zu akzeptieren und trotzdem
zu versuchen die Sinnkonstruktion des
anderen nachzuvollziehen.
Kommunikation

§Verbale Kommunikation
   Schrift, Sprache

§Nonverbale Kommunikation
   Gestik, Mimik, Blickkontakt, körperlicher Distanz,
   aber auch vegetative Symptome wie z.B. Erröten,
   Schwitzen
Kommunikation

§Paraverbale Kommunikation
   Lautstärke, Sprechtempo, Sprachmelodie, aber
   auch Sprechpausen und Schweigen

§Extraverbale Kommunikation
   Rahmenbedingungen (Zeit, Ort, äußere
   Erscheinung)
Interkulturelle Kommunikation

Interkulturelle Kommunikation ist, wenn
mindestens zwei Menschen unterschiedlichen
kulturellen Hintergrund sich verständigen.
Nonverbale Kommunikation

Der Vorteil der nonverbalen Kommunikation
besteht insbesondere darin, dass auch Menschen
mit reduzierten sprachlichen
Kommunikationsmöglichkeiten erreicht werden.
Interkulturelle Missverständnisse

Körpersprache
Blickkontakt: Bei Lateinamerikanern und
auch bei Japanern gilt es z.B. als unhöflich,
sich zu sehr in die Augen zu schauen.

                             (Bereuer & de Bartha,2012)
Interkulturelle Missverständnisse

Sprache
Wenn Amerikaner sagen: Ich arbeite daran
...meinen sie: Ich habe da noch nichts getan,
danke für den Hinweis
...verstehen Deutsche: Er/sie hat angefangen, ist
                        aber noch nicht fertig.
     (Weber, 1994)
Interkulturelle Missverständnisse

Einstellung
Philippinen: Pünktlichkeit als ein Zeichen von
Unhöflichkeit

Deutschland: Pünktlichkeit als ein Zeichen von
Respekt
Trauma
Trauma
ERFAHRUNGEN IM HEIMATLAND UND AUF DER FLUCHT
                                                              0%       10%       20%           30%          40%     50%   60%   70%   80%

                                         Naturkatastrophe
                    Schwerer Unfall, Feuer oder Explosion
                             Lebensbedrohliche Krankheit
                                     Ernsthafte Verletzung
                                       Dem Tod nahe sein
                         Mangel an Nahrung oder Wasser
                          Kein Dach über dem Kopf haben
               Krankheit ohne Zugang zu med. Versorgung
    Kampfeinsatz im Kri eg oder Aufenthalt i m Kriegsgebiet
             Gewalttätiger Angriff durch Bekannte/Familie
                       Gewalttätiger Angriff durch Fremde
                                           Gefangenschaft
                                     Erzwungene Isol ation
                                            Gehirnwäsche
                                                     Folter
                      Sex. Angriff durch Bekannte/Familie
                                Sex. Angriff durch Fremde
                            Sex. Kontakt als Minderjährige
                        Erzwungene Trennung von Famili e
             Ermordung eines Familienmitglieds/Freundes
      Unnatürli cher Tod eines Familienmitglieds/Freundes
                                 Ermordung Unbekannter
                      Verschwinden oder entführt werden
              Schwere Verletzung, Schaden, Tod zugefügt                                                                                     (Schouler-Ocak &
                                                                                                                                            Kurmeyer, 2017)
                                                          Selbst erfahren    Zeugin geworden         Davon gehört
Stressreaktion
Was wandelt Stress zum Trauma?

§ Wahrnehmung und Bewertung
       „Ich verliere die Kontrolle; Ich sterbe!; Ich bin in Gefahr!“
§ Kein soziales Unterstützungssystem
        „Ich bin ganz allein!“
§ Keine ausreichenden individuellen Bewältigungsstrategien
      „Ich schaffe es nicht!“
      „Ich kann nichts tun!“

Plötzliches Auftreten, Opfer ist in der traumatischen Zange
Traumatische Zange

§ Keine Flucht- und/oder Kampfmöglichkeiten

§ Überflutende Angst (Es-ist-aus-Gefühl, Todesnäheerleben)

§ Ausgeliefertsein (Nicht-entfliehen-können)

§ Ohnmacht (Nicht-dagegen-ankämpfen-können)
(Besser 2002)
Man-made disasters

  §   Sexuelle, seelische und körperliche Gewalt in der
      Kindheit
  §   Kriminelle und familiäre Gewalt
  §   Vergewaltigungen
  §   Krieg und Bürgerkrieg
  §   Terroranschläge
  §   zivile Gewalt (z.B. Geiselnahme)
  §   Folter und politische Verfolgung
  §   Massenvernichtung (KZ, „Säuberung“)
Prävalenz einer PTBS nach

      § ca. 80% nach Folter

      § ca. 50-70% bei politischen Flüchtlingen

      § ca. 55% nach Vergewaltigung

      § ca. 20-39% der Menschen, die Krieg erlebt haben

      § ca. 25% nach anderen Gewaltverbrechen

      § ca. 15% bei Verkehrsunfällen

      § ca. 7% der Zeugen von schweren Unfällen

      § ca. 4% nach Naturkatastrophen
      (Kessler et al. 1995; Flatten et al. 2001)
PTSD-Symptome

   a) Symptome, die eine erzwungene Nähe zum Trauma herstellen
            (Intrusion / Wiedererleben):
            - Flashbacks
            - Albträume
            - Panikattacken
            - zwanghaftes Erinnern
            - Depression
   b) Symptome, die eine Nähe zum Trauma vermeiden
            (Konstriktion / Stimulusvermeidung):
            - phobische Vermeidung von Ereignis – Triggern / Auslösereizen
            - Alkohol-, Drogen und Medikamentenmissbrauch
            - dissoziative Phänomene
   c) Physiologische Reaktionen:
             - Herzrasen, Atemnot, Beklemmungen
             - Unruhe, Schlaflosigkeit
             - Übersteigerte Wachsamkeit
             - Konzentrationsstörungen
             - Schmerz-, Taubheits-, Starreempfindungen
„Building Block Effekt“

o die Wahrscheinlichkeit an einer PTSD zu erkranken steigt mit der
  Anzahl unterschiedlicher erlebter Traumatisierungen.

o (> 25 traumatische Ereignisse è p (PTSD) ≈ 100%)
   Kann ein (psycho-)traumatisiertes Gehirn vergessen?

o Annahme:
Es bleiben lebenslang „Narben“ und somit eine erhöhte
Verletzlichkeit bestehen
(Neuner et al. 2004, Kolassa & Elbert 2007)
Hohe Komorbidität

                       Suchtentwicklung
                                      Depressive
                                      Stimmung
       Angststörungen

                                                 (prä-)
                                                 suizidales
    Persönlichkeits-        PTBS
                              PTBS
                                                 Syndrom
         störungen

                                          Dissoziative
                Somatoforme                Störungen
                  Störungen
Häufigkeiten von Posttraumatischer Belastungsstörung

         Bei Studien aus den Ländern mit anhaltend hohen Menschenrechts-
         verletzungen zeigen sich die höchsten Prävalenzraten von PTBS.
         (Lindert et al. 2018)
Traumafokussierte Psychotherapie
                                                                              •   Traumafokussierte Kognitive Verhaltenstherapie (tf-CBT)
                                                                                  Foa, Ehlers und für Kinder Cohen et al. 2006, deutsch
                                                                                  2009) Verknüpfung von grundlegenden Annahmen (z. B.:
                                                                                  „Das Böse kann jederzeit geschehen“) und
                                                                                  Verhaltensmustern Anpassung des Körpers an diese
                                                                                  Sichtweise) durch Konfrontation auflösen. Arbeit mit dem
                                                                                  Gefühl des Kontrollverlustes
                                                                              •   EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing)
                                                                                  Shapiro 1996
                                                                              •   Über gezielte Stimulationen wie Fingerberührungen,
                                                                                  Augenbewegungen oder akustische Signale unter
                                                                                  gleichzeitiger Erinnerung der traumatische Situation
                                                                                  werden bestimmte Gehirnprozesse unterstützt und
                                                                                  wieder ins Gleichgewicht gebracht.
                                                                              •   Prolonged Exposure Foa, Rothbaum, Riggs, and Murdock
                                                                                  (1991)
                                                                              •   Imaginal exposure, traumatische Erinnerungen erzählen,
                                                                                  mehrfach laut wiederholen und prozessieren und
                                                                              •   In vivo exposure, wiederholte Konfrontation mit
                                                                                  Situationen und Objekten, die mit Unbehagen und Stress
                                                                                  verbunden sind, aber nicht gefährlich sind.
                                                                              •   Narrative Expositionstherapie NET Schauer M., Neuner F.
                                                                                  & Elbert T. (2005). Lebensstrahl mit positiven und
                                                                                  negativen Erlebnissen
                                                                              (Hensel-Dittmann et al., 2011; Neuner et al., 2010), Norway (Stenmark,
                                                                              Catani, Neuner, Elbert, & Holen, 2013) and the US (Hijazi et al., 2014)

Ziel ist, das Erlebte als einen Teil der eigenen Lebensgeschichte sehen und den Blick in die Zukunft richten zu können. (Bisson et al.,2013)
Prävalenz depressiver Störungen
v

     (Busch MA, Maske UE, Ryl L, Schlack R, Hapke U. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. Prävalenz von
     depressiver Symptomatik und diagnostizierter Depression bei Erwachsenen in Deutschland. 2013 May;56(5-6):733-9.)
Haupt- und Nebenkriterien nach ICD 10
v

                             Suizidgedanken /                                    2                2            3
                           Suizidale Handlungen

        Negative und                                       Vermindertes
        pessimistische                                 Selbstwertgefühl und
          Zukunfts-                                       Selbstvertrauen        2              3-4            >4
         perspektiven                   Verlust von
                                        Interesse u.
                         Depressive          Freude
                          Stimmung                          Appetitminderung    und             und            und

     Gefühl von
    Schuld und                        Verminderter
                                                                                         Symptome > 2 Wochen
    Wertlosigkeit                          Antrieb

                                                    Verminderte
                                                  Konzentration und                            mittel-
                                                                               leichte                     schwere
                    Schlafstörungen                Aufmerksamkeit                              gradige

                                                                                  Depressive Episode
Formen der Depression

                          Verlust von
                          Interesse u.
                               Freude

                        Verminderter
                             Antrieb
Psychische und körperliche Ursachen
Zwei Seiten der Medaille

                                 Psychosoziale Aspekte                Neurobiologische Aspekte

       Vulnerabilität   z. B. negative Lebens-                                   z. B. genetische Faktoren
                        erfahrungen, Persönlichkeit,
                        Kindheit

       Auslöser         z. B. akute Belastung,           Verlust von                z. B. Überaktivität der
                         Stress, Mobbing,                Interesse u.                  Stresshormonachse
                        Beförderung                           Freude

                                                       Verminderter                z. B. Dysfunktionen der
       Depressiver      depressive Sympto-                                                Neurotransmitter
                                                            Antrieb
                        matik im Erleben und                                     Serotonin / Noradrenalin
       Zustand
                        Verhalten

                        Psychotherapie                                                 Pharmakotherapie
       Therapie
Beispiel für Screening: WHO-5 (Bech, 1998)
  In den letzten beiden       Die ganze   Meistens     Über die     Weniger als   Ab und zu     Zu keinem
        Wochen                   Zeit                  Hälfte der   die Hälfte                  Zeitpunkt
                                                          Zeit       der Zeit

 1. Ich war froh und guter
 Laune                           5            4            3            2             1            0

 2. Ich habe mich ruhig und
 entspannt gefühlt               5            4            3            2             1            0

 3. Ich habe mich aktiv und
 voller Energie gefühlt          5            4            3            2             1            0

 4. Beim Aufwachen habe
 ich mich frisch und             5            4           Verminderter
                                                           3           2              1            0
 ausgeruht gefühlt                                             Antrieb
 5. Mein Alltag war voller
 Dinge, die mich                 5            4            3            2             1            0
 interessieren

 Wenn Sie in der Summe £ 13 Punkte erreichen, liegt möglicher-weise eine Depression vor. Wir empfehlen
 Ihnen in diesem Fall zur weiteren Abklärung Ihren Hausarzt, einen Nervenarzt (Psychiater) oder einen
 Psychotherapeuten anzusprechen.
Verschiedene Ursachen für mangelnde
Leistungsfähigkeit bzw. Leistungsabfall

                               Verminderter
                                    Antrieb
DGPPN-Konzept zum Übergang von
Arbeitsbelastung zur Krankheit

         DGPPN-Konzept zum Übergang von Arbeitsbelastung zur
         Krankheit
DGPPN-Kategorisierung von Burnout-Beschwerden
mit entsprechenden Maßnahmen-Ebenen
Regeln für den Einsatz von Dolmetschern

§ Wahrung von Neutralität und Unparteilichkeit
§ Keine privaten Kontakte mit Patienten
§ Keine Herausgabe der Telefonnummer des
  Dolmetschers an den Klienten
§ Wortwörtliche bzw. wortgetreue Übersetzung
§ Der Therapeut spricht in kurzen Sätzen
Dolmetschereinsatz

Vorgespräch
§ Den Dolmetscher über den Fall informieren.
§ Die Ziele des Gesprächs festlegen.
§ Vom Dolmetscher kulturelle Hintergrundinformationen
  erhalten (z. B. besondere kulturelle Regeln)
§ Dolmetscher mitzuteilen, wie er sich verhalten soll.
§ Dolmetscher auf die Schweigepflicht hinweisen.
Dolmetschereinsatz

Während des Gesprächs:
§ Langsam und deutlich sprechen.
§ Die direkte Anrede benutzen.
§ Blickkontakt halten.
§ Mit dem Patienten und nicht über den Patienten reden.
§ In regelmäßigen Abständen das Besprochene
  zusammenfassen.
§ Beim Konsekutivdolmetschen in kurzen Sätzen sprechen.
Dolmetschereinsatz

Nachgespräch:
§ Den Dolmetscher nach seinen Eindrücken fragen.

§ Dem Dolmetscher die Möglichkeit zu geben, eventuelle
  Emotionen abzubauen, ihn zu entlasten.
Setting
Setting
 IIMPF Workshop II: 12./13. Dezember 2015
Selbstfürsorge (Übung)
Fazit

üUm interkulturell kompetent zu sein, muss ein Arzt sensibel, sachkundig und
 einfühlsam für kulturelle Unterschiede sein - und diese Fähigkeiten dann
 therapeutisch nutzen.
üInterkulturelle Kompetenz ist ein konkreter, praktischer Ausdruck bioethischer
 Ideale.
üPsychiatrie-Erbringer leben die ethischen Grundsätze der Wohltätigkeit, der
 Nichtbösartigkeit, der Gerechtigkeit und des Respekts für Personen in ihren
 Bemühungen/Handlungen,
üdie kulturellen Werte ihrer Patienten zu verstehen, zu schätzen und sich in sie
 hineinzuversetzen und
üdiese Fähigkeiten im Dienste einer exzellenten Patientenversorgung von
 Personen mit Migrations- und Fluchthintergrund zu nutzen.
(Hoop et al. 2008; Ethics and Culture)
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!

 Prof. Dr. med. Meryam Schouler-Ocak
 Nur Kirkgöze, B Sc
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