VIELFALT IST LEBEN! - Bezirk Linz Land
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
E R I N G G R Ü N T W I L H DAS G EM EI N D EM AGA ZIN DER ÖSTERREICH GRÜNEN ISCHE POST 1 202 H AUSGABE 01/ LLT D U R C WILHERING ZU GESTE Trauerschnäpper / Foto: Josef Limberger VIELFALT IST LEBEN! S chon in den 1950er Jahren Waldsterben war damals die Rede. 40 % der heimischen Farn- und mahnte uns unsere Volks Da und dort wurden einzelne Maß- Blütenpflanzen. Davon sind schullehrerin, nicht alle Blu- nahmen ergriffen aber nur soweit als ca. 1 % bereits ausgerottet, aus men abzureißen, weil es sie wirtschaftliche Interessen nicht tan- gestorben oder verschollen. sonst bald nicht mehr gibt. Ja, es gab giert wurden. Problematische Pro- sie damals noch die vielfältigen Blu- duktion, wie etwa Aluminium, wurde 37 % der Säugetiere, menwiesen. Welche Lust war es für in die Länder des globalen Südens 36 % der Vögel, mich als Kind, in der Wiese auf dem verschoben. Die Natur wurde welt- 64 % der Kriechtiere und Bauch liegend die Grillen und sons- weit weiterhin maßlos ausgebeutet. je 60 % der Lurche und Fische tiges Getier zu beobachten. Anfang sind laut der Roten Listen für aus- der 1970er Jahre machte der Club Nun ist es wieder so weit. gewählte Tiergruppen einer Gefähr- of Rome auf die Endlichkeit unserer Biologen schlagen Alarm, es ist dungskategorie zugeordnet. Ressourcen aufmerksam. „Es gibt bereits 5 nach 12! keine Maikäfer mehr“ sang Reinhard Insbesondere beim Flächenverbrauch May in den 1980er Jahren. Es war die 90 % der Grünlandbiotoptypen, oder der ungebrochenen Bevorzu- Zeit als auf Grund des Industrialisie- 83 % der Moorbiotoptypen, gung einer möglichst großstruktu- rungsschubs nach dem 2. Weltkrieg 57 % der Waldbiotoptypen rierten und förderungsorientierten erste Umweltschäden sichtbar wur- sind in Österreich gefährdet. den. Vom Sauren Regen und vom In eine Gefährdungsstufe fallen ca. FORTSETZUNG AUF S. 02
VIELFALT FORTSETZUNG VON S. 01 Landwirtschaft – kann aber von einer Trendumkehr keine Rede sein“, betont Christian Sturmbauer von der Universität Graz anlässlich der „Tage der Biodiversität“ welche vom 4.-5. Dezember v. J. online abgehalten wurden. Noch immer werden in Österreich täglich 13 Hektar Fläche versiegelt – „und eine national koordinierte Raumplanung ist nicht in Sicht“, so Sturmbauer. Foto: Doris Eisenriegler Auch im Bereich Agrarpolitik tue sich insgesamt noch viel zu wenig, obwohl das Ziel von zehn Prozent Biodiversitätsförderungsflächen in die nationale Biodiversitätsstrategie wie z.B. in Zeiten des Lockdowns Schädlinge, sondern nützliche wahrscheinlich aufgenommen wer- in der PlusCity sind wohl die Spitze Glieder in der Nahrungskette! Eine den wird. des Unnötigen! Es gibt auch bereits lästige Ausnahme ist nur die Spa- insektenfreundliche Möglichkeiten nische Wegschnecke. Aber auch Nun, wo könnten wir auf Gemein- zur Strassenbeleuchtung! bei dieser sollte man unbedingt zu deebene, könnte jeder und jede ökologischen Mitteln greifen und Einzelne von uns diesem Trend des Die Initiative „Natur im Garten“ nicht Schneckenkorn streuen. Gift- Artensterbens entgegen wirken? bietet Anregungen für eine ökolo- köder haben in einem Naturgarten gische Gartengestaltung. Gärten nichts verloren, sie töten wahllos Da wäre zunächst die Vermeidung - richtig bewirtschaftet - können auch andere Tiere! der weiteren Versiegelung fruchtba- wertvollen Lebensraum und Freude ren Bodens. Österreich ist hier Spit- an der Vielfalt der Natur schaffen. www.naturimgarten.at/ zenreiter. Neben Bebauungsplänen Biologisch wirtschaftende Gärtner %C3%BCber-uns/natur- brauchen wir dringend einen Plan und Gärtnerinnen könnten prob- im-garten-oesterreich/ für Grünraum. Wertvolle artenreiche lemlos die Frage in der kürzlich oberoesterreich.html Wiesen und landwirtschaftliche Bö- ausgestrahlten Millionenshow den auf denen unser Essen wächst beantworten, welches Tier über In diesem Sinne: gehen wir mit offe- müssen geschützt werden. Das Pro- eine Raspelzunge mit tausenden nen Augen in die Natur hinaus und blem „Lichtverschmutzung“ sollte Zähnchen verfügt. Nein, es ist nicht schützen wir – jede und jeder nach längst in Angriff genommen wer- der Igel, es ist die Schnecke! Und seinen und ihren Möglichkeiten – den. Grell beleuchtete Parkhäuser heimische Schnecken sind keine was schützenswert ist. Tragen wir dazu bei dass auch unsere Enkelkin- BROSCHÜRE GESCHÜTZTE TIERE IN MEINEM GARTEN der noch eine lebenswerte Umwelt vorfinden! Leben bedeutet Vielfalt. Und diese möchten wir auch für un- Bitte vormerken: Die Grünen sere Enkelkinder erhalten bzw. Wilhering organisieren gemeinsam wiederherstellen. Jeder und jede mit den Grünen – Generation plus kann dafür etwas tun. Mit vorlie- und Josef Limberger vom Natur- gender Broschüre möchten wir schutzbund am 17. April dieses Anregungen für die Schaffung Jahres eine Ex- von vielfältigen Lebensräumen kursion durch die im eigenen Garten geben. belebte Donauau Zu finden sind 20 Portraits von (s. Bericht auf heimischen, geschützten Tieren. Seite 6). Die Broschüre kann kostenlos per Mail unter generationplus. DORIS ooe@gruene.at bestellt werden! EISENRIEGLER 02 WILHERING GRÜNT 01/2021
GEMEINDE AUS DER GEMEINDESTUBE BEBAUUNG Neuplanungsgebiet verhängt und der Ortsbildbeirat in die Planung HÖFER STRASSE einbezogen. Die schlimmsten Bausünden konnten so verhindert Goldgräberstimmung herrscht werden. derzeit bei den Wohnungsgenos- senschaften. Besonders begehrt Bei den Nopp-Gründen gab sind Gründe im Umland von Linz, es berechtigte Einsprüche der so auch in Wilhering. Je mehr Anrainer*innen gegen die zu dich- Wohnungen auf einem Grundstück te Verbauung. Auch hier wurde der untergebracht werden können, Ortsbildbeirat eingeschaltet um desto lukrativer! eine verträgliche Nachbarschaft Foto: istock mit den umgebenden Einfamilien- Anlässlich des Verkaufs des Gast- häusern zu gewährleisten! hauses Lehner und einer Projekt- Präsentation des Bauwerbers Auch die Anregung der Prüfer entstand im Gemeinderat eine KINDER- der Bezirkshauptmannschaft, die heftige Diskussion. Zum einen BETREUUNG Personalkosten beim Kindergar- ist der Bauplatz in Stiftnähe im tentransport und bei den Kin- Ortszentrum von Wilhering sen- In der Gemeinderatssitzung vom dergartenpädagoginnen auf die sibel, zum anderen müssen wir 15.12. stimmten die Grünen gegen Mindestanforderungen zu senken einem weiteren Gasthaussterben in die geplante Erhöhung der Gebüh- können wir nicht nachvollziehen. unserer Gemeinde zusehen. ren für die Nachmittagsbetreuung Für uns zählen hier ausschließlich Einer Wortmeldung der Obfrau in den Schulen von 70 auf 73 Euro. die optimale pädagogische Be- der Grünen Wilhering, das Pro- Wir sind der Meinung dass diese treuung der Kinder, wie auch die jekt noch einmal zu überdenken, Tarife sozial gestaffelt gehören, Bedürfnisse der Eltern. Es ist hier schlossen sich schließlich die an- weil sie für viele Familien eine auch noch nicht das letzte Wort deren Fraktionen an; es wurde ein finanzielle Hürde darstellen. gesprochen! DAS SIND SCHÖNE AUSSICHTEN... ... Natur- und Kulturreisen in Österreich und Europa, GEHnüsse, KulTouren, kleine und feine Tagesreisen u.v.a.m. Das komplette Programm unter www.planetreisen.at planetREISEN – der Reiseclub für Grünbewegte, Franklin-Roosevelt-Straße 6a/5, 4400 Steyr, Tel.: 0664 5401722, www.planetreisen.at WILHERING GRÜNT 01/2021 03
SOLIDARITÄT KARA TEPE – DIE SCHANDE EUROPAS Hinterm Ofen lässt sich´s leicht reden! W ir hier in Österreich wenn die Grausamkeit gegenwär- sind regelmäßig tig direkt vor unserer eigenen eu- mit den Spuren des ropäischen Nase stattfindet und es Ersten und vor allem keinen politischen D’accord* gibt, des Zweiten Weltkriegs im Alltag selbst so ein kleines Flüchtlings konfrontiert. Die Geschichten die- lager zu evakuieren? Wo bleibt die ser Zeit finden sich in Romanen, Menschlichkeit? Wo bleibt das Ein- Filmen und Dokumentationen, in fühlungsvermögen für Menschen Erzählungen von Zeitzeug*innen auf der Flucht, wo wir doch selbst und deren Familien oder in Ge- all die Geschichten des Krieges denktagen. Wer kann selbst in noch immer in uns tragen? zweiter Generation nicht von den Gräueln berichten, die die eigene Wilhering hat Platz und eine soli- Fotos: facebook.com/doro.blancke Familiengeschichte betreffen? Ich darische Bevölkerung – das haben bin immer wieder verwundert, was wir in den vergangenen Jahren für Grausamkeiten diese Zeit her- bewiesen. Die „klare Linie“ der vorgebracht hat, und frage mich, ÖVP, aus Abschreckung Menschen wie das alles passieren konnte. im Dreck verkommen zu lassen, und die „Hilfe vor Ort“, die nie Aber dann lese ich in den Nach- schlafen müssen, und lasse mich ankommt, mögen im Neuen Jahr richten von einem dreijährigen zeitgleich im Radio von Weih- durch eine Welle der Menschlich- missbrauchten Mädchen auf Les- nachtsliedern über Maria und keit abgelöst werden! Es würde bos, von Kindern, die von Ratten Josefs Herbergssuche berieseln, uns alle nicht ärmer machen, angenagt werden, ich sehe Bilder während im Parlament eifrig ge- sondern bereichern. von durchgefrorenen Menschen, betet wird. Was mache ich mir da die auf durchnässten Matratzen über die Vergangenheit Gedanken, SABINE TRAXLER JA, ICH WILL Ein Gratis-Abo des OÖ Planet – Postgebühr Zeitung der Grünen OÖ zahlt Ein kostenloses Abo von 50aufwärts – Empfängerin Zeitung der Grünen – Generation plus Bei den Grünen Wilhering mitarbeiten Name Straße An DIE GRÜNEN WILHERING PLZ & Ort Atriumweg 16 4073 Wilhering Geburtsjahr Telefon E-Mail WILHERING GRÜNT 01/2021 04
KLIMA & BODEN JETZT MIT EINEM KRAFTAKT ZWEI KRISEN LÖSEN D as Corona-Virus hat das Land zum Stillstand ge- bracht. Dieser Shut-Down gefährdet die Jobs von abertausenden Menschen. Sie stellt die Betroffenen samt Familien vor gewaltige Probleme und Wirtschaft und Arbeitsmarkt vor enorme Her- ausforderungen. Wir spüren gleich- zeitig aber auch, dass ein „weiter so, wie vor der Krise“ nicht gehen wird. Denn die Erderwärmung hat keine Foto: Die Grünen OÖ Pause gemacht und mit der Klimakri- se schwebt nach wie vor eine existen- zielle Bedrohung über uns. Nach einem zu warmen Winter Stefan Kaineder: „Jetzt mit Klimaschutz Arbeitsplätze schaffen“ herrschte in Oberösterreich 2020 eine Rekordtrockenheit. Es hat je dings an Abnehmern. Und dort, wo sung auf der Hand: „Der Staat nimmt nach Bezirk um 50 bis 80 Prozent im letzten Jahr aufgeforstet wurde, jetzt enorme Summen an Steuergeld weniger geregnet, als im langjäh- drohen Jungbäume mangels Regen in die Hand um das Comeback der rigen Durchschnitt. Die Grundwas- zu verdorren. „Der April 2020 wird Wirtschaft in unserem Land zu stem- serstände sind alarmierend niedrig in vielen Regionen als der trockens- men. Und diesen Kraftakt müssen und die Trockenheit wird – falls die te in der Messgeschichte eingehen. wir nützen um auch die Klimakrise Niederschläge jetzt nicht deutlich Diese Veränderungen von Wetter erfolgreich einzudämmen. Der Klima- zunehmen – zur Bedrohung für die und Klima sind aber mehr als eine schutz ist hier ein starker Hebel, um heimische Landwirtschaft. Wie groß Momentaufnahme. Wenn wir diesen mit einem Investitionsschub Arbeits- die Schäden am Ende werden, ist Trend nicht stoppen, steuern wir auf plätze zu sichern und die regionale noch nicht abzusehen. Die Waldbau- den nächsten Notstand zu“ appelliert Wirtschaft anzukurbeln. Nützen wir ern trifft es doppelt. In den Wäldern Klima-Landesrat Stefan Kaineder den also diese Chance, um Oberöster- wütet der Borkenkäfer. Für die riesige Kampf gegen die Klimakrise beherzt reich jetzt krisensicher und klimafit Menge an Schadholz fehlt es aller- anzugehen. Doch für ihn liegt die Lö- zu machen.“ BODENVERBRAUCH IN OBERÖSTERREICH 3 Fragen an Uli Böker Vorgabe, dass leerstehende Gebäude Grüne Raumordnungssprecherin und Gewerbeflächen genutzt werden müssen. Wir müssen endlich damit Warum ist es wichtig, den hohen aufhören, Einkaufszentren und Super- Foto: Die Grünen OÖ Bodenverbrauch in OÖ zu stoppen? märkte auf die grüne Wiese zu stellen. In der Krise haben wir gelernt, wie wichtig eine gesicherte Lebensmittel- Warum ist diese Frage für das versorgung ist. Wir müssen den Trend Gemeindeleben so wichtig? stoppen, dass der wertvolle Boden, auf Was ist konkret zu tun? Wenn wir wollen, dass die Menschen dem unser Essen wächst, unter Beton Die Politik muss mit dem OÖ. Raum kurze Wege klimaschonend zu Fuß und Asphalt verschwindet. Nur so kön- ordnungsgesetz endlich klare Vor- oder mit dem Fahrrad zurücklegen, nen wir sicherstellen, dass wir unsere gaben machen: Es braucht einen dann muss auch die Nahversorgung im Regale auch morgen selbst füllen. Die gesetzlichen Schutz von Agrarflächen Ortszentrum angesiedelt sein. Ein zu- Kornkammern Oberösterreichs dürfen und wertvollen Erholungsräumen vor kunftsfähiges Gemeindeleben steht und nicht zu Parkplätzen werden. Verbauung. Und es braucht eine klare fällt mit der Stärkung der Ortskerne. 05 WILHERING GRÜNT 01/2021
TIPPS WILHERING N DIE GRÜNEG WILHERIN EIN WÜNSCHEN2021! GUTES JAHR 17. APRIL 2021 – FRÜHLINGSWANDERUNG: „WENN DAS LEBEN IN BLÜTE STEHT“ Flussuferläufer / Foto: Josef Limberger Ausgangspunkt und Ziel: oder haben bereits mit dem Parkplatz beim Kraftwerk Brutgeschäft begonnen. Ottensheim auf der Wilheringer Seite. (Zufahrt von der B129 über Länge der Wanderung: die Fallerstraße) ca. 7 km. Dauer der Wamderung: Führung durch Josef Limberger, von 8 Uhr bis ca. 11 Uhr Maler, Bildhauer, Naturfotograf, KONTAKT Obmann des Naturschutzbundes DIE GRÜNEN WILHERING Durch den Auwald und entlang der Oö. Atriumweg 16, 4073 Wilhering Donau lassen sich um diese Zeit Festes Schuhwerk, wetterfeste E: doris.eisenriegler@gruene.at Pflanzen und Tiere beobachten. Kleidung, Fernglas oder Spektiv W: www.wilhering.gruene.at Besonders die Vogelwelt ist aktiv sind mitzubringen. Ein Getränk und und dabei die Reviere zu besetzen eine kleine Jause wird empfohlen. IMPRESSUM Wildbiene auf Ringlotenblüte / Foto: Josef Limberger Impressum: Grundlegende Richtung: Information der Grünen über das Gemeindegeschehen in Wilhering M., H., V.: Die Grünen Wilhering, Atriumweg 16, 4073 Wilhering; Redaktion: Doris Eisen- riegler Auflage: 2000 Stück Ge- druckt auf 100% chlorfrei gebleich- tem Papier Layout/Druck: gplus.at 06 WILHERING GRÜNT 01/2021
Sie können auch lesen