NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN - Unternehmens- und Finanzmarktarbeit des WWF 2019
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Dr. Martin Bethke Sebastian Tripp Liebe Leserinnen und Leser, unser Finanzjahr 2019/2020 war geprägt von zwei bedeutenden Entwicklungen: Dies war zum einen die wachsende zivile Klimaschutzbewegung, die getragen von den Fridays for Future-Demonstrationen im Jahr 2019 breite Bevölkerungsschichten erreicht hat. Der Handlungsdruck im Bereich Klima- und Umweltschutz für Wirtschaft und Politik ist dadurch gestiegen. Zum anderen erleben wir durch Covid-19 und die dadurch erfolgten Einschnitte in unser aller Leben – privat, beruflich, gesellschaftlich, wirtschaftlich – sehr besondere Zeiten. Wir sind froh über die sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Unternehmenspartnern und dankbar für die Unterstützung, die wir für unsere Umwelt- und Naturschutzarbeit erhalten. Vor allem aber merken wir, dass gravierende Veränderungen auch Chancen mit sich bringen: Gerade jetzt bietet sich die einmalige Gelegenheit für einen grünen Neustart der Wirtschaft, für eine „Green Recovery“. Der gesellschaftliche Konsens wächst, dass wir alte Gewohnheiten zugunsten eines neuen Miteinanders von Mensch und Natur verändern sollten und müssen. Wir bemerken auf Seiten der Wirtschaft ein großes Interesse an unseren Themen und eine gestiegene Bereitschaft, miteinander ins Gespräch zu kommen – darüber freuen wir uns sehr. Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund Dr. Martin Bethke Sebastian Tripp Geschäftsleitung Märkte & Unternehmen Geschäftsführung PANDA WWF Deutschland Fördergesellschaft für Umwelt mbH 2
Unsere Vision: Eine „One Planet Economy“ Menschliches Leben ist ohne intakte Ökosysteme nicht denkbar. Die Natur stellt uns vielfältige „Ökosystemdienstleistungen“ – wie sauberes Trinkwasser, stabile Klimaverhältnisse und ertragreiche Böden – bereit. Um weiterhin davon profitieren zu können, müssen wir die Belastungsgrenzen von essenziellen Ökosystemfunktionen einhalten: die planetaren Grenzen. Wirtschaftliche Prozesse sind der Kerntreiber der Überschrei- tung dieser Grenzen. Das wollen wir ändern: Unsere Vision ist eine Wirtschaft, die innerhalb der planetaren Belastungs- grenzen agiert und somit nachhaltig ist. Mit der Entwicklung des ‚One Planet Business Framework‘ ermöglichen wir Unternehmen, Nachhaltigkeit ganzheitlich umzusetzen und glaubwürdig zu kommunizieren. Wir versetzen sie in die Lage, ihren Transformationspfad in Richtung eines ‚One Planet Business‘ offenzulegen und zu zeigen, wie sie in Unsere Kooperationen und Erfolge 2019/2020 ihrem Wirtschaftskontext die planetaren Grenzen einhalten Anfang 2020 wurde der WWF Deutschland bei den Best Brand und soziale Standards respektieren. Unser Ziel ist es, mit Hilfe Awards als „Beste Nachhaltigkeitsorganisation“ ausgezeichnet. Auch des Frameworks und entsprechender Ratings Veränderungen bei der „GlobeScan/SustainAbility-Studie 2020“ wurde deutlich, im Wirtschaftssystem zu fordern und zu fördern sowie eine dass der WWF nach Meinung der befragten Nachhaltigkeitsexperten größtmögliche Anzahl an Unternehmen zu transformieren. weiterhin mit Abstand die führende NGO bei der Förderung der nachhaltigen Entwicklung ist. Wir verstehen diese Auszeichnungen als Ansporn und Verantwortung – und danken allen Unterstützern und Partnern für das entgegengebrachte Vertrauen! In der Zusam- menarbeit mit Unternehmen unterscheiden wir drei Formen der Kooperation, die oftmals integriert zur Anwendung kommen: • Strategische Zusammenarbeit zur Förderung nachhaltigen Wirt- schaftens • Kommunikation und Kampagnen für eine tiefgreifende Veranke- rung von Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Politik • Sponsoring-Partnerschaften und Spenden zur Finanzierung der Natur- und Umweltschutzarbeit des WWF Besonders hervorzuheben ist in diesem Finanzjahr, dass eine immer größere Zahl unserer Partner gemeinsam mit dem WWF Klimaziele erarbeitet oder diese bereits bei der Science Based Targets initiative (SBTi) eingereicht hat. Dazu zählen Tupperware, Schüco, Beiersdorf, WEPA, Kaldewei und HEINZ-GLAS. Nähere Informationen zu die- sen und weiteren Kooperationen finden Sie auf den Folgeseiten. 3
STRATEGISCHE ZUSAMMENARBEIT MIT UNTERNEHMEN Transformation zur „One Planet Economy“ Die natürlichen Lebensräume der Erde werden in nie dagewesener Geschwindigkeit zerstört. Wirtschaftliche Prozesse sind Kerntreiber dieser Entwicklung – es gilt daher, den ökologischen Fußabdruck der Wirtschaft signifikant zu verringern. In der strategischen Zusammenarbeit mit Unternehmen verfolgt der WWF das Ziel, Lieferketten und Wertschöp- fungsprozesse an der Einhaltung planetarer Grenzen und der Erreichung internationaler Zielvereinbarungen wie den UN Sustainable Development Goals (SDGs), dem Pariser Klimaabkommen und der Biodiversitätskonvention auszurichten. Wir setzen bei Branchen an, deren Transformation eine signifikante Hebelwirkung verspricht – entweder unmittel- bar durch die Reduktion ihres ökologischen Fußabdrucks oder mittelbar durch ihre Einflussnahme auf Beschaffungs-, Absatz- und Wettbewerbsmärkte. Das schließt die Zusam- menarbeit mit großen Handelsketten ebenso ein wie die Zusammenarbeit mit Unternehmen des produzierenden Sektors. Unsere Vision ist eine Wirtschaft, die innerhalb wissen- schaftlich definierter planetarer Belastungsgrenzen agiert und somit ökologisch und sozial nachhaltig ist. Das ist die „One Planet Economy“. 4
EDEKA-Verbund: Weniger ist mehr Lange Zeit mussten Nahrungsmittel vor allem bei Qualität und Preis punkten. Doch seit einiger Zeit rückt auch die Verpackung immer mehr in den Fokus – und in die öffentliche Kritik: zu viel, unnötig, zu wenig nachhaltig. Ein Themenfeld der umfassenden Partnerschaft für Nachhaltigkeit von EDEKA-Verbund (EDEKA und Netto Marken-Discount) und WWF ist daher, wie sich verschiedene Eigenmarken- verpackungen – unter Beachtung des Produktschutzes und damit der Vermeidung von Lebens mittelverlusten – ökologisch vorteilhafter gestalten lassen. Oberste Priorität besitzt hierbei die Verpackungsvermeidung. Nicht vermeidbare Verpackungen sollen sinnvoll eingesetzt, reduziert und ressourcenschonend gestaltet sein. Mehrwegverpackungen und -systeme sowie Recycling material werden bevorzugt. Zudem wird an der recyclinggerechten Gestaltung gearbeitet. Im Kühlregal ist weniger jetzt mehr: Bei vielen Eigenmarken-Milchprodukten im 500-Gramm- Becher verzichten EDEKA und Netto bereits auf den sonst üblichen Einwegdeckel. Bei einigen Bio-Obst- und -Gemüsesorten nutzen beide Häuser Laserbeschriftung statt Verpackung: Beispiele dafür sind Ingwer oder Kürbis. Auch konventionelle und Bio-Salatgurken, die zentral für die EDEKA-Kaufleute und die Netto-Filialen eingekauft werden, sind mittlerweile unverpackt. Um die Haltbarkeit bei unverpackten Obst- und Gemüsewaren zu erhöhen, setzen EDEKA und Netto auf nachhaltige Innovationen: Apeel nennt sich ein neues Verfahren, bei dem eine essbare Schutzhülle auf pflanzlicher Basis beispielsweise bei den EDEKA-WWF-Projekt-Orangen aufge- bracht wird. So wird die Frische von Lebensmitteln deutlich verlängert und ermöglicht, Lebens- mittelverschwendung zu vermeiden. Zusätzlich bieten EDEKA und Netto ihren Kunden mit wiederverwendbaren Mehrwegnetzen für unverpacktes Obst, Gemüse sowie lose Brot- und Backwaren eine nachhaltigere Alternative zu Knotenbeuteln und Papiertüten. Auch Tragetaschen aus Recyclingmaterial oder die an vielen Frischetheken angebotenen Mehrwegdosen-Konzepte werden den Kunden ans Herz gelegt, stets mit dem hier gültigen Hinweis „viel hilft viel“ – erst durch häufige Nutzung machen Mehr wegalternativen Sinn. Viele Verpackungen sind aus Papier, Pappe oder Karton. Sie sind größtenteils auf FSC ®-zertifi ziertes Papier aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft umgestellt worden. Das betrifft allein im Eigenmarkensortiment über 2.200 und damit fast alle Endverbraucherverpackungen bei EDEKA und mehr als 1.000 bei Netto. 5
HEINZ-GLAS: 2°Campus erstmals online Die familiengeführte HEINZ-GLAS Group gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Glas-Flakons und Tiegeln für die Parfüm- und Kosmetikindustrie. Seit 2017 ist HEINZ-GLAS Partner des WWF und Hauptsponsor der Schülerakademie 2°Campus. Jedes Jahr forschen 20 Jugendliche gemeinsam mit führenden Klimawissenschaftler:innen in den Sektoren Mobilität, Energie, Ernährung und Wohnen. Vom Jahrgang 2020 war besondere Kreativität gefragt, denn Covid-19-bedingt fanden alle Akademie-Projekte ausschließlich online statt. So wurde die praktische Laborarbeit zum Livestream in die Jugendzimmer, geplante Hof exkursionen wichen Videoanalysen von Schweineställen und Solarmodule kamen zu Hause zum Einsatz. Trotz der besonderen Umstände erzielten die Teilnehmenden erstaunliche Ergebnisse, die dem Sponsor und weiteren Interessierten digital präsentiert und zusammen mit angewand- tem Klimaschutz im Unternehmen diskutiert wurden. „Mir liegt am Herzen, dass junge Men- schen die Möglichkeit haben, ihre Zukunft mitzugestalten, Denkweisen zu ändern! Denn mit den vorherrschenden werden wir die Herausforderung Klimawandel nur bedingt lösen können“, sagt Carletta Heinz, Geschäftsführerin und Inhaberin der HEINZ-GLAS Group. Neben dem Sponsoring-Engagement verfolgen HEINZ-GLAS und WWF strategische Ziele: die Entwicklung von wissenschaftsbasierten Klimazielen, eine CO2 -ärmere Energiebereit stellung und die Sensibilisierung der Belegschaft für nachhaltige Themen. KALDEWEI: Erfolgreiches Engagement für den Meeresschutz Das Familienunternehmen KALDEWEI gehört zu den europäischen Marktführern in der Pro- duktion und Veredelung von Badewannen, Duschflächen und Waschtischen aus Stahl-Email. Bei den Produkten verzichtet das Unternehmen bewusst auf Kunststoffe und vertreibt zu 100 % recycelbare Produkte. Auch KALDEWEIs Sponsoring-Engagement setzt den Fokus auf Plastikvermeidung. Seit 2017 unterstützt KALDEWEI ein WWF-Projekt in Vietnam. Ziel des Vorhabens ist die Verbesserung des Abfallmanagements in dem südostasiatischen Land, das zu einem der größten Verschmutzer der Ozeane durch Plastik zählt. Mit einem Modellprojekt in Long An im Mekong- Delta wurde eine getrennte Sortierung und Sammlung der Abfälle auf Haushaltsebene eingeführt. Die Restabfallmenge hat sich seither bereits deutlich reduziert und es gelangt weniger Plastik in die Umwelt. Das erfolgreiche Modellprojekt dient nun auch anderen Regionen als Vorbild. Seit 2019 flankiert das Projekt ebenfalls ein Vorhaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) zur Ursachenbekämpfung des Eintrags von Plastik- müll in die Meere. Neben dem erfolgreichen Sponsoring-Engagement arbeitet KALDEWEI mit dem WWF auch an der Umsetzung eines Klimaziels im Rahmen der Science Based Targets initiative (SBTi). 6
WEPA: Partnerschaft zum Schutz von Wäldern und Ressourcen Das Familienunternehmen WEPA aus Arnsberg zählt zu den drei größten Herstellern von Hygienepapieren in Europa und produziert sowohl Markenprodukte als auch Handelsmarken. Gemeinsam mit dem WWF setzt sich das Unternehmen seit 2017 für die Förderung des Ein satzes von Recyclingfasern ein, um Ressourcen und Wälder zu schützen. Die erfolgreiche Partnerschaft wurde in diesem Finanzjahr um mindestens drei weitere Jahre bis Ende 2023 verlängert und weiter ausgebaut. Ziel ist es, den Anteil an Recyclingfasern im deutschen Hygienepapiermarkt stetig zu erhöhen, da Altpapier – gerade in diesem Produktsegment – der sinnvollste und nachhaltigste Rohstoff ist. So bestehen die Produkte der WEPA-Marke Mach mit ... aus 100 % Recyclingfasern und tragen sowohl das Blaue Engel-Siegel als auch das WWF-Logo. Die von WEPA entwickelten Hybridprodukte bestehen bis zu einem Drittel aus Recyclingfasern und sollen reine Frischfaser- produkte im Handelsmarkenbereich ersetzen. Das Hybridkonzept konnte inzwischen erfolgreich am Markt etabliert werden und soll nun weiter ausgebaut werden. WEPA teilt das Verständnis des WWF bezüglich nachhaltiger Forstwirtschaft und strebt langfristig eine entwaldungsfreie, transparente Lieferkette an. Darüber hinaus arbeitet WEPA mit Unterstützung des WWF daran, seinen ökologischen Fußabdruck noch weiter zu reduzieren, insbesondere im Bereich Klima und Wasser. Mit einem zusätzlichen Sponsoring unterstützt WEPA die Arbeit des WWF zum Erhalt der Biodiversität. Beiersdorf: Transformative Arbeit und Naturschutz in Südostasien Seit 2018 arbeiten die Beiersdorf AG und der WWF gemeinsam an der Dekarbonisierung des DAX-Konzerns sowie an der Förderung nachhaltiger Landnutzung. Die Verknüpfung von transformativer Arbeit und konkretem Naturschutz in Projektgebieten in Asien zeigt den ganzheitlichen Ansatz der Kooperation. Mit einem ambitionierten, von der Science Based Targets initiative (SBTi) verifizierten Klima- ziel wie auch über direkte Interventionen in der Lieferkette mit Hilfe von konkreten Natur- schutzprojekten, z. B. in Indonesien, will Beiersdorf – inklusive der tesa Gruppe – bis 2025 seine absoluten Scope 1 & 2-Emissionen um 30 % und seine Scope 3-Emissionen um 10 % reduzieren (Basisjahr 2018). Die integrierten Maßnahmen verbinden nachhaltige Landnutzung mit Investitionen in natürliche CO2 -Senken. Das gemeinsame Naturschutzprojekt in West-Kalimantan, Indonesien verfolgt das Ziel, die Entwaldung vor Ort zu stoppen sowie nachhaltige Anbaupraktiken von Palmöl zu fördern. Durch enge Zusammenarbeit mit den Kleinbauern vor Ort und intensive Aufklärungsarbeit sollen die Farmerinnen und Farmer bei einer zertifizierten, nachhaltigeren Palmöl-Produktion unterstützt werden. Dadurch bleiben gesunde Flusssysteme, intakte Waldlebensräume und Wildtier populationen erhalten. 7
Tupperware: Gemeinsam gegen Einwegverpackungen und für einen nachhaltigeren Lebensstil In Deutschland hat die Produktion von Einwegverpackungen in den letzten Jahren eine Rekordhöhe erreicht. Die Folgen dieses Wegwerfmodells: Unsere Meere gleichen zunehmend einer Müllhalde. Und auch unsere Ernährung hat einen direkten Einfluss auf unsere Umwelt: Mehr als ein Drittel der natürlichen Ressourcen und Landflächen benötigen wir schon jetzt für die Herstellung und Produktion von Lebens- mitteln. Aus diesen Gründen verfolgt die Kooperation zwischen Tupperware Deutschland und dem WWF Deutsch- land das übergeordnete Ziel, einen nachhaltigeren Lebens- stil in der Gesellschaft zu verankern. Der Fokus liegt dabei auf den Themen: Vermeidung von Einwegverpackungen, nachhaltige und gesunde Ernährung sowie Reduzierung von Lebensmittelverschwendung. Die Partnerschaft will sich so den Herausforderungen unserer modernen Gesellschaft stellen und durch gemeinsame Kommunikationsaktivitäten Kund:innen, Mitarbeiter:innen von Tupperware sowie Bezirkshändler:innen und Party- Manager:innen für diese Themen sensibilisieren, um so je- dem Einzelnen konkrete Hilfestellungen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks im Alltag zu geben. Neben der kommunikativen Zusammenarbeit stehen auch inhaltliche Zielsetzungen für das Unternehmen im Fokus der Kooperation. So wurden bereits zu Beginn der Partner- schaft im Rahmen einer Nachhaltigkeitsanalyse wesentliche Handlungsfelder für Tupperware definiert. Zu diesen zählt u. a. die Entwicklung eines wissenschaftsbasierten Klima- ziels (Science Based Targets) sowie die Etablierung einer Nachhaltigkeitsstrategie, im Rahmen derer konkrete Bil- dungsprogramme für die Bezirkshändler:innen und Party- Manager:innen umgesetzt werden – stets begleitet und unterstützt vom WWF Deutschland. Zudem zielt die Part- nerschaft auf die Weiterentwicklung des Produktportfolios von Tupperware im Hinblick auf die Recyclingfähigkeit der Produkte sowie den erhöhten Einsatz von Rezyklaten ab. 8
Costa: Nachhaltiger Genuss von Fisch und Meeresfrüchten Ende 2020 blickten COSTA, einer der führenden Anbieter von tiefgekühlten Fisch- und Meeres- spezialitäten, und der WWF Deutschland auf eine zehnjährige strategische Partnerschaft zu- rück. Die zu Beginn der Partnerschaft definierten Ziele: das gesamte Fisch- und Meeresfrüchte- sortiment nachhaltig auszurichten und verantwortungsvollen Konsum zu fördern. Durch die gemeinsame Arbeit können kritische Fischereipraktiken und bedenkliche Aquakulturen aus den Lieferketten von COSTA nahezu vollständig ausgeschlossen werden. Der WWF-Fischrat- geber mit seinen strengen ökologischen und sozialen Anforderungen bildet dabei den Maßstab. Darüber hinaus zeigen die vorhandenen Zertifizierungen MSC (Marine Stewardship Council) und ASC (Aquaculture Stewardship Council), dass die Produkte aus verantwortungsvollen und gut gemanagten Fischereien und Aquakulturen stammen. Das WWF-Logo auf ausgewählten COSTA-Produkten diente als zusätzliche Absicherung, zur ökologisch und sozial nachhaltigeren Alternative zu greifen. Zusätzlich zur Umstellung der eigenen Einkaufsleitlinien unterstützte COSTA im zurückliegenden Kooperationszeitraum verschiedene Meeresschutzprojekte des WWF, z. B. im Kampf gegen Plastik in den Meeren. Schüco International: Wirksame Klimaschutzziele Seit 2018 arbeiten Schüco und WWF gemeinsam für eine nachhaltige Bauwirtschaft: Ökologisch positive Einflüsse der Unternehmenstätigkeit im Gebäudebereich sollen verstärkt und negative Auswirkungen weiter reduziert werden – im eigenen Unternehmen wie auch im Gebäudesektor. Im Fokus der Zusammenarbeit stehen dabei der Klimaschutz und eine verantwortungsvolle Aus- richtung von Rohstoff-Lieferketten. „Uns war immer bewusst: Wir müssen uns wissenschaftlich fundiert aufstellen. Der WWF hat uns dabei unterstützt und mit uns ambitionierte Klimaschutz- ziele entwickelt. Damit helfen wir, die globale Erderwärmung auf 1,5° zu begrenzen“, resümiert Jörg Warning, Senior Expert Sustainability. Die Science Based Targets initiative (SBTi), hat die Klimaziele des Unternehmens überprüft und Anfang 2020 für wirksam befunden. Schüco wächst mit den neuen Zielen quasi über sich selbst hinaus: Der größte Teil der CO2 -Emissionen fällt bei Zulieferern an, außerhalb des direkten Zugriffs. Schüco übernimmt Verantwortung und geht mit Lieferanten in die Diskussion, um gemeinsam die Emissionen von Vorprodukten zu reduzieren. Bis 2025 sollen die CO2 -Emissionen insgesamt um 30 % gesenkt werden. Darüber hinaus verfolgt das Unternehmen die Vision, bis 2040 keine klimaschädlichen Emissionen mehr zu verursachen. 9
STRATEGISCHE ZUSAMMENARBEIT MIT DEM FINANZSEKTOR Kapitalströme nach- haltig ausrichten Als Gesellschaft und Wirtschaft nehmen wir aktuell Ent- scheidungen von systemischen Ausmaßen vor. Entweder wir lösen die Belastung unserer ökologischen Systeme und begrenzen die Erderhitzung erfolgreich oder Klimawandel und Ökosystemverfall werden unsere Gesellschaft grund- legend verändern. In jedem dieser beiden Szenarien stehen Geschäftsmodelle und Technologien vor einem grundlegenden Wandel – so auch die Wertentwicklung von Investment- oder Kreditportfolios. Wir befinden uns mitten im Wandel, der Risiken birgt, aber auch große Chancen für Finanzmarktakteure bereit- hält, die durch die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Anlage- und Finanzierungsentscheidungen steuerbar werden. Ein nachhaltiges Finanzsystem ist zukunftssicher und zukunftssichernd. Es lenkt Kapitalströme dorthin, wo Technologien und Geschäftsmodelle sich transformieren und so ein Erreichen des Pariser Klimaabkommens und der Sustainable Development Goals möglich machen. In der Zusammenarbeit mit Banken, Versicherungen, Pensionskassen und Asset Managern will der WWF dabei unterstützen, Nachhaltigkeit systematisch in das Finanz- system zu integrieren, um die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu finanzieren und unterstützend zu begleiten. 10
Lloyd Fonds: Nachhaltigere Investments Im Januar 2020 haben die Lloyd Fonds AG, ein bankenunabhängiger Vermögensverwalter und aktiver Asset Manager, und der WWF Deutschland eine strategische Partnerschaft abgeschlossen. Hauptziel der Partnerschaft ist es, Umwelt- und Ressourcenschutz mittels nachhaltiger Invest- ments zu fördern. Die strategische Partnerschaft soll zur Realisierung der „Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen“ (SDGs) beitragen. Der „Lloyd Fonds – Green Dividend World“ ist der erste Investmentfonds, der aus der Partner- schaft resultiert und unter Abbildung der Nachhaltigkeitsziele eine möglichst hohe Gesamt- rendite bei überdurchschnittlicher Dividendenausschüttung anstrebt. Investiert wird in 40 bis 50 Unternehmen, die ihrerseits wichtige SDGs umsetzen, indem sie eine Transformation in Richtung nachhaltiger Wirtschaft einschlagen und den Fortschritt strukturiert aufzeigen. Dazu werden Pfade entwickelt und Zielmarken in der Zusammenarbeit zwischen der Lloyd Fonds AG und dem WWF vereinbart. Edekabank: Ein zukunftsorientiertes Bankmodell schaffen Von Oktober 2018 bis Februar 2020 arbeiteten die Edekabank, Direktbank für Privatkunden und Finanzinstitut für den EDEKA-Verbund, und der WWF gemeinsam an der nachhaltigen Ausrichtung des Geschäftsmodells der Bank. Schwerpunkte der strategischen Partnerschaft lagen unter anderem in der nachhaltigen Ausrichtung der Eigenanlagen sowie einer klima verträglichen Ausrichtung des Kreditgeschäfts. Darüber wurden im Rahmen der betrieblichen Tätigkeit der Edekabank entstehende CO2-Emissionen mit Hilfe von Nachhaltigkeitsrichtlinien für Beschaffung und Mobilität adressiert. Auch in Zukunft soll die Entwicklung nachhaltiger Finanzprodukte für die Kunden der Edekabank verfolgt werden, um das Bewusstsein für eine umwelt- und sozialverträgliche Finanzwirtschaft zu fördern. Die Partnerschaft zwischen der Edekabank und dem WWF zeigt auf, wie sich Banken auf künftige ökologische und gesell- schaftliche Veränderungen einstellen und gleichzeitig ein neues, zukunftsfähiges Wirtschafts- system fördern können. Sie wirbt für ein neues Bankverständnis und ein Umdenken, das in der gesamten Branche erforderlich ist, damit Nachhaltigkeitskriterien systematischer in das Finanz- system integriert werden können. 11
KOMMUNIKATION UND KAMPAGNEN Sensibilisieren und mobilisieren Die ökologischen Herausforderungen, denen sich unsere Generation und unsere Folgegenerationen gegenübersehen, sind immens. Im Schulterschluss mit Unternehmen sensibi- lisieren wir für die dringenden Probleme unserer Zeit. Mit gemeinsamen Kommunikationsmaßnahmen und Kampagnen – in klassischen oder digitalen Medien, auf Messen oder öf- fentlichen Veranstaltungen, im Rahmen von Aktionstagen, Roadshows, Publikationen oder Petitionen – werben wir für nachhaltigen Konsum und verschaffen wichtigen Um- welt- und Naturschutzthemen gesellschaftliches und politi- sches Gehör. Dabei sind die Maßnahmen und Botschaften so individuell wie die jeweiligen Zielgruppen. Unabhängig davon, ob Kunden, Mitarbeiter, Sportbegeisterte, die breite Öffent- lichkeit oder auch politische Entscheidungsträger im Fokus der Kommunikation stehen: Laut ist in diesem Fall besser als leise. Denn Nachhaltigkeit und wirksamer Natur- und Umweltschutz erfordern aufmerksames Hinhören und konzentriertes Engagement. 12
Step by Step & coocazoo: Schulranzen und Rucksäcke aus Bio-Baumwolle – tierisch schön und informativ STEP BY STEP UNTERSTÜTZT DIE NATUR- UND UMWELTSCHUTZ- ARBEIT DES WWF Step by Step und coocazoo sind seit Ende 2019 Partner des WWF Deutschland. Mit einer speziellen WWF-Kollektion von Schulranzen, Rucksäcken für Vorschule und Freizeit sowie Schulrucksäcken möchte die Partnerschaft das Thema Artenschutz vor allem Kindern und Jugendlichen näherbringen und ein gesteigertes Bewusstsein für die Bedeutung der Arten- vielfalt schaffen, denn Umweltbildung und die Sensibilisierung für die Artenvielfalt beginnen schließlich schon im Kindesalter. Im Fokus der Zusammenarbeit steht eine spezielle WWF-Kollektion aus umweltfreundlichen Materialien. So wurde für diese z. B. Bio-Baumwolle verwendet, was eine innovative und nach- haltige Alternative auf dem Markt darstellt. Zudem haben sich beide Marken bereits 2018 den strengen Herstellungskriterien des Umweltstandards bluesign® verpflichtet und bei der Her stellung der Rucksäcke wird auf den schädlichen Imprägnierstoff PFC verzichtet. Und damit noch nicht genug: Der Innenteil der Rucksäcke besteht zu 100 % aus recycelten PET-Flaschen. Um den Kindern und Jugendlichen einen spielerischen Zugang zum Thema Artenschutz zu bieten, sind die mit attraktiven Tiermotiven gestalteten Schulranzen und Rucksäcke für Vorschule und Freizeit mit einem Panda-Anhänger mit NFC-Funktion (Near Field Commu nication) ausgestattet – bei den coocazoo-Schulrucksäcken befindet sich der NFC-Chip im Klett-Patch. Dieser eröffnet den jungen Rucksack-Besitzer:innen durch das Abscannen mit dem Smartphone in Sekundenschnelle einen spannende Welt voller Informationen zum Thema Artenschutz und bedrohte Tierarten. COOCAZOO Zusätzlich gibt es für Vor- und Grundschulkinder noch ein dreiteiliges „Magic Mags“-Zubehör- UNTERSTÜTZT DIE NATUR- UND Set der Marke Step by Step. Dabei handelt es sich um Magnete mit weiteren WWF-Tieren, um UMWELTSCHUTZ- die Schulranzen und Rucksäcke ganz individuell und spielerisch gestalten zu können. Bei diesen ARBEIT DES WWF Magneten sowie im coocazoo-Klett-Patch werden Naturmaterialien verwendet. Sie bestehen aus dem ressourcenschonenden und veganen Material Piñatex®. Die Grundlage dieses Materials bilden Fasern von Ananasblättern, die bei der Bewirtschaftung von Ananasplantagen übrig bleiben und normalerweise im Abfall landen. 13
Turbon: Schutz des Ressourcenverbrauchs Um den weltweiten Ressourcenverbrauch zu verringern, sind Wiederaufbereitung und Recycling entscheidend. Das gilt auch für Drucker: Theoretisch könnten derzeit rund 80 Prozent aller Tonerkartuschen im Markt wiederverwendet werden. Tatsächlich ist dies jedoch nur bei rund 8 Prozent der Fall. Deshalb haben sich die Turbon Products AG als führender Hersteller von wiederaufbereiteten Tonerkartuschen und der WWF Deutschland im Frühjahr 2020 zusammengeschlossen. Mit dem Verkauf von wiederaufbereiteten Tonerkartuschen soll das Thema Recycling gefördert und Handelspartnern und Endverbrauchern bewusster gemacht werden. Zugleich unterstützt der Verkauf der mit dem Panda gekennzeichneten Produkte die Natur- und Umweltschutzarbeit des WWF. Damit leere Kartuschen umweltgerecht entsorgt werden können, stellt Turbon Products seinen Kunden Sammelboxen zur Verfügung. Nach Gebrauch werden aus bereits verwendeten Original- teilen neue Tonerkartuschen hergestellt, welche mit dem Nordic Swan Label zertifiziert sind. Die Verpackungsmaterialien sind plastikfrei, FSC-zertifiziert und bestehen aus recyceltem Kraftpapier statt Folienbeuteln. Nahezu alle nicht verwendbaren Teile werden im Zero Waste- Programm von Turbon Products recycelt und zu wertvollen Rohstoffen verarbeitet. Center Parcs: Nachhaltige Urlaubsmomente für Familien Familienurlaub in der Natur – das bietet der Ferienparkbetreiber Center Parcs seinen Gästen seit über 50 Jahren. Als Partner von WWF Junior engagiert sich das Unternehmen seit 2015 für noch mehr nachhaltige Urlaubserlebnisse. Ziel ist es, Groß und Klein mit Spaß an Natur- und Umweltthemen heranzuführen und für ein verantwortungsvolles Handeln im Urlaub und Alltag zu sensibilisieren. Im Center Parcs Park Allgäu besteht bereits ein umfassendes pädagogisches Naturprogramm mit wöchentlichen WWF Junior Angeboten, die Familien zum Mitmachen begeistern: In der Kräuterwerkstatt gilt es Pflanzen zu erkunden und aus ihnen wertvolle Naturschätze herzu- stellen. Im Insektenhotel-Workshop leisten Kinder und Eltern eigens einen Beitrag zum Arten- schutz und können die selbst gebauten Insektenherbergen nach dem Urlaub auch im heimischen Garten aufstellen. Am wöchentlichen WWF Junior Stand auf dem plastikfreien Bauernmarkt des Parks gibt es für Gäste und Besucher:innen aus der Region zudem Spiele und Tipps rund um das Thema Plastik- vermeidung im Alltag. Auch im eigenen Unternehmen engagiert sich Center Parcs für mehr Nachhaltigkeit und bildet Mitarbeitende mit Hilfe des WWF zu „Grünen Boten“ aus, die vielfältige Nachhaltigkeitsprojekte 14 in den sechs deutschen Parks umsetzen.
DHG: Nachhaltigere und ressourcenschonende Produkte Seit 2019 ist die DHG, führender Anbieter von Blumenerden und Grillholzkohle, Kooperations partner des WWF. Ziel der Partnerschaft ist es, das gesamte Grillholzkohle- und Grillholz kohlesortiment von DHG auf 100 % FSC-zertifizierte und BSC-auditierte namibische Ware um- zustellen sowie die Sensibilisierung von Mitarbeitern, Kunden und Partnern für nachhaltige Handlungsweisen zu steigern. Für die hochwertige, FSC-zertifizierte Nambuko-Grillholzkohle aus Namibia wird Holz von invasiven Büschen verwendet, die sich unkontrolliert ausbreiten, dadurch typische Pflanzenarten verdrängen und den Grundwassereintrag durch Niederschläge deutlich verringern. Die Verwer- tung des Buschholzes schützt daher die artenreiche Savannenlandschaft Namibias. Zugleich werden fruchtbares Farmland und lokale Arbeitsplätze erhalten. Bei der Premium-Blumenerde Bioterra wird der kritische Rohstoff Torf durch regional nach- wachsende Rohstoffe in Bio-Qualität ersetzt. Das verhindert ein Freisetzen der im Torf gebun- denen CO2-Emissionen und trägt dazu bei, Moore als natürliche Kohlenstoffspeicher zu erhalten. Die Verpackung der Produktlinie besteht zu 80 % aus recycelten Kunststoffen und trägt das Umweltzeichen Blauer Engel. HYLEA Foods: Schutz für den Regenwald und seine Bewohner Seit Juni 2019 setzen sich die HYLEA Foods AG und der WWF gemeinsam für den Erhalt des tropischen Regendwaldes in Südamerika und für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Paranusssammler und ihrer Familien ein. Paranüsse werden im Regenwald Südamerikas von wild wachsenden Bäumen geerntet und sind eine der Haupteinkommensquellen für die indigene Bevölkerung. Der Paranussproduzent HYLEA erntet und verarbeitet die Nüsse nach strengen ökologischen und sozialen Prinzipien. Gemeinsam mit dem WWF will HYLEA nun noch mehr für den Schutz des Regenwaldes und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Sammler und ihrer Familien erreichen: HYLEA- Paranüsse werden mit einem Preisaufschlag verkauft, der in Maßnahmen zum Schutz des Regenwaldes fließt und soziale Projekte innerhalb der indigenen Gemeinden fördert. So stellt das Unternehmen sicher, dass die Erntemenge nicht die natürliche Population der Paranuss- bäume stört und den Sammlern stets ein fairer Preis für die geernteten Nüsse gezahlt wird. Alle HYLEA-Paranüsse sind nach Bio- und Fairtrade-Standards produziert. Mit dem WWF- Logo versehene HYLEA-Produkte werden in ausgewählten deutschen Supermarktketten angeboten. 15
SPONSORING UND SPENDE Natur- und Umwelt- schutz wirksam fördern Mit einem Sponsoring entscheiden sich Unternehmen für eines von acht WWF-Förderprogrammen, die die zentralen ökologischen und gesellschaftlichen Heraus- forderungen unserer Zeit repräsentieren: den Schutz von Wäldern, Ozeanen und Süßwasserressourcen, den Erhalt sensibler Lebensräume und ihrer Artenvielfalt, die Dekar- bonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft sowie die Bildungs-, Kinder- und Jugendarbeit. Spenden für die Natur- und Umweltschutzarbeit des WWF sind ein unkompliziertes Mittel, um gesellschaft- liche Verantwortung zu übernehmen. Jede Spende hilft, ganz gleich für welches Spendenmodell sich Unternehmen entscheiden – ob sie projektgebunden oder anlassbezogen spenden, ob sie ihre Geschäftspartner oder Mitarbeiter in die Spendenaktion einbeziehen oder ihre Kunden über Vertriebs- und Kommunikationskanäle zum Spenden aufrufen. 16
PREZERO UNTERSTÜTZT PreZero: Verlängerung der Partnerschaft für plastikfreie Meere PROJEKTE ZUR Bereits seit 2015 arbeitet der europaweit agierende Umweltdienstleister PreZero (vormals VERMEIDUNG VON PLASTIKMÜLL Tönsmeier) mit dem WWF zum Schutz der Meere zusammen. Im Mai 2020 wurde die Partner- IN DEN MEEREN schaft vorzeitig um weitere fünf Jahre bis 2025 verlängert und international ausgeweitet. Im Rahmen eines Sponsorings fördert PreZero neben den bisherigen WWF-Projekten „Geisternetze“ in der Ostsee und einem Modellprojekt zur Vermeidung von Plastikmüll auf der Insel Phu Quoc (Vietnam) nun auch die Initiierung eines weiteren Modellprojekts zur Ursachenbekämpfung von Plastikmüll auf der Insel Koh Libong in Thailand. PreZero stellt dem WWF nicht nur finanzielle Mittel zur Verfügung, sondern bringt zusätzlich sein technisches Know-how in Umweltfragen, wie der Verwendung von Sekundärrohstoffen, der Einführung von Rücknahmesystemen und der Entwicklung von Abfallbewirtschaftungs- plänen in die Partnerschaft ein. Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen den WWF auch auf politischer Ebene bei wichtigen Kampagnen und Forderungen an die Politik, z. B. für ein globales und rechtsverbindliches Abkommen, um die Plastikflut in die Meere zu stoppen. Starbucks: Becherpfand-Aktion Nachdem Ende 2019 in Berlin und Hamburg das Pilotprojekt eines 5-Cent-Pfandes auf alle Ein- wegheißgetränkebecher bei Starbucks Deutschland erfolgreich verlief und von den Gästen sehr gut angenommen wurde, führte das Unternehmen im Januar 2020 in allen Coffee Houses in Deutschland dauerhaft eine Gebühr von 5 Cent auf Einwegheißgetränkebecher ein. Die einge- nommenen Beträge spendete Starbucks Deutschland vollständig als zweckgebundene Spende an die WWF-Meeresschutzprojekte und zur Bekämpfung des Plastikmülls in unseren Weltmeeren. Das Unternehmen will auf diese Weise noch mehr Gäste motivieren, auf Mehrweg zu setzen. Dass die Gebühr wirkungsvoll ist, zeigen die Ergebnisse: So hatte sich im Testzeitraum gezeigt, dass sich die Anzahl der Bestellungen im Mehrwegbecher im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt hat. Coronabedingt wurde die Aktion im Frühjahr 2020 vorerst ausgesetzt, da keine Mehrwegbecher von Gästen mehr befüllt werden durften. Ein weiteres positives Ergebnis: Während die Nutzung des Mehrweg-Discounts konstant hoch blieb bzw. sogar stärker stieg, ging der Verkauf der Mehrwegbecher im Laufe des Aktionszeit- raums zurück. Der erwünschte Effekt tritt ein – Konsumenten nutzen ihren Mehrwegbecher mehrmals und bringen diesen immer wieder mit. Vor diesem Hintergrund erscheint eine langfristige Fortführung der Aktion mit Blick auf das Ressourceneinsparpotenzial erfolg versprechend. 17
Nationale Kooperationen Branche Naturschutzfokus Kooperationsform 50Hertz Offshore GmbH Energieversorgung Klima 1 A.W. Schütte GmbH & Co. KG Einzelhandel Biodiversität 2 Amrest Coffee Deutschland Sp.zo.o.& Co.KG Gastronomie Plastik 3 Arndt GmbH Gas-, Wasser-, Heizungs- sowie Lüftungs- und Klimainstallation Klima 2 Beiersdorf AG Konsumgüter (Kosmetik/Hautpflege und Klebebänder) Klima, Rohstoffe, Wasser 1, 2, 3 Center Parcs Leisure Deutschland GmbH Tourismus (Ferienparks) Biodiversität, Klima 2, 3 COSTA Meeresspezialitäten GmbH & Co. KG Fischverarbeitung Meeresschutz, Rohstoffe 1, 2 Deutsche Eishockey Liga (DEL) Sport Artenvielfalt 2 DHG Vertriebs- und Consultinggesellschaft mbH Holzbrennstoffe und Blumenerden (Herstellung) Rohstoffe, Wald 2 dm-drogerie markt GmbH + Co. KG Einzelhandel (Drogeriewaren) Rohstoffe 2 documentus Deutschland GmbH Aktenvernichtung Rohstoffe 2 EDEKA Minden Einzelhandel (Lebensmittel) Biodiversität, Wald 2, 3 EDEKA smart Telekommunikation Nachhaltiger Mobilfunk, Waldschutz 2, 3 EDEKA Südwest Einzelhandel (Lebensmittel) Wald 2, 3 EDEKA Zentrale AG & Co. KG Einzelhandel (Lebensmittel) Rohstoffe, Klima, Süßwasser, Biodiversität, Verpackungen 1, 2, 3 Edekabank AG Finanzwesen Klima 1, 2 Franz KALDEWEI GmbH & Co. KG Badausstattung Meere, Klima 1, 2, 3 Hama GmbH & Co KG Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen) Artenschutz 2 HEINZ-GLAS GmbH & Co. KGaA Glasherstellung Klima, Rohstoffe 1, 2, 3 HORNBACH Baumarkt AG Baumarkt Rohstoffe 2 Hylea Foods AG Produzent von Paranüssen Rohstoffe, Wald 2 Jöllenbeck GmbH / SPEEDLINK Herstellung von Computerzubehör Artenvielfalt 2 Kneipp GmbH Hersteller von Naturheilkundeprodukten Rohstoffe, Biodiversität 2, 3 LichtBlick SE Energieversorgung Klima 2 Lloyd Fonds AG Finanz- u. Versicherungsdienstleistungen Klima 1, 2 Marketingservice Rathgeber GmbH Verlagswesen Biodiversität 2 Miele & Cie. KG Herstellung von Haushalts- und Gewerbegeräten Klima 1 18
Nationale Kooperationen Branche Naturschutzfokus Kooperationsform MTD Products AG / Geschäftsbereich WOLF-Garten Gartenmaschinen/-zubehör Biodiversität 2 Nedac GmbH Papier, Pappe und Waren daraus (Herstellung) Rohstoffe, Wald 2 Netto Marken-Discount AG & Co. KG Einzelhandel (Lebensmittel) Rohstoffe, Klima, Süßwasser, Biodiversität, Verpackungen 1, 2, 3 PreZero Lizenz GmbH Entsorgung, Recycling, Verwertung Rohstoffe, Meere 2, 3 SC Freiburg e. V. Sport Biodiversität 3 Schleich GmbH Spielwarenhersteller Artenvielfalt 2, 3 Schüco International KG Bauzulieferbranche Klima, Rohstoffe 1, 2, 3 Sprint Sanierung GmbH Baugewerbe Biodiversität 2, 3 Tchibo GmbH Einzelhandel Wasser 1 Tupperware Deutschland GmbH Herstellung von Waren und Erbringung von Dienstleistungen Klima, Ernährung, Einwegplastik 1, 2 Turbon Products AG Reparatur von Datenverarbeitungsgeräten und Gebrauchsgütern Rohstoffe 2 WEPA Hygieneprodukte GmbH Hygienepapiere Rohstoffe, Wald, Biodiversität, Klima 1, 2, 3 Wikinger Reisen GmbH Tourismus (Reiseveranstalter) Klima, Rohstoffe, Meere, Plastik 2, 3 Internationale Kooperationen Branche Naturschutzfokus Kooperationsform International Bon Ton Toys B. V. (IBTT) Spielwaren Rohstoffe, Biodiversität 2 Merchant Ambassador Ltd. Spielwaren Rohstoffe, Biodiversität 2 Sky plc Medien Meere 2, 3 Legende 1 Förderung nachhaltigen Wirtschaftens 2 Kommunikation und Kampagnen 3 Sponsoring * * Aus Gründen der Übersichtlichkeit erfasst die Tabelle keine Unternehmensspenden. Eine Auflistung aller Unternehmen, die 10.000 Euro oder mehr gespendet und einer Veröffentlichung zugestimmt haben, finden Sie auf den Dankesseiten im Jahresbericht. Bildnachweise ©: Titel: imago images/Nature Picture Library; Seite 2 Vorwort: Florian Bison (Dr. Martin Bethke), Daniel Seiffert/WWF (Sebastian Tripp); Seite 3 Einleitung: Michael Poliza/WWF; Seite 4 Strategische Zusammenarbeit mit Unternehmen: Shutterstock/ Timolina/WWF; Seite 5 EDEKA-Verbund: EDEKA; Seite 6 HEINZ-GLAS: Arnold Morascher/WWF ; Seite 6 KALDEWEI: WWF Vietnam; Seite 7 WEPA: Martin Becker/Boogaloo Graphics; Seite 7 Beiersdorf: Saverianus Endi; Seite 8 Tupperware: Tupperware; Seite 9 Costa: Cat Holloway/WWF; Seite 9 Schüco: Schüco International KG; Seite 10 Strategische Zusammenarbeit mit dem Finanzsektor: Daniel Martínez/WWF-Peru; Seite 11 Lloyd Fonds: Shutterstock/OliverSved/WWF; Seite 11 Edekabank: Shutterstock/DR Travel Photo and Video/WWF; Seite 12 Kommunikation und Kampagnen: Marlene Gawrisch/WWF; Seite 13 Step by Step & coocazoo: Step by Step, Coocazoo; Seite 14 Turbon: Turbon Products AG; Seite 14 Center Parcs: WWF; Seite 15 DHG: Folke Wulf/WWF; Seite 15 HYLEA: HYLEA; Seite 16 Sponsoring und Spende: James Morgan/WWF; Seite 17 PreZero: Axel Bahr/PreZero; Seite 17 Starbucks: Starbucks 19
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