NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN - Unternehmens- und Finanzmarktarbeit des WWF 2019

Die Seite wird erstellt Marlene Raab
 
WEITER LESEN
NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN - Unternehmens- und Finanzmarktarbeit des WWF 2019
NACHHALTIGES               WIRTSCHAFTEN
Unternehmens- und Finanzmarktarbeit des WWF 2019 | 2020
                                                          1
NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN - Unternehmens- und Finanzmarktarbeit des WWF 2019
Dr. Martin Bethke   Sebastian Tripp

                        Liebe Leserinnen und Leser,
                        unser Finanzjahr 2019/2020 war geprägt von zwei bedeutenden Entwicklungen: Dies war zum einen die wachsende zivile Klimaschutzbewegung,
                        die getragen von den Fridays for Future-Demonstrationen im Jahr 2019 breite Bevölkerungsschichten erreicht hat. Der Handlungsdruck im
                        Bereich Klima- und Umweltschutz für Wirtschaft und Politik ist dadurch gestiegen.

                        Zum anderen erleben wir durch Covid-19 und die dadurch erfolgten Einschnitte in unser aller Leben – privat, beruflich, gesellschaftlich,
                        wirtschaftlich – sehr besondere Zeiten. Wir sind froh über die sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Unternehmenspartnern und
                        dankbar für die Unterstützung, die wir für unsere Umwelt- und Naturschutzarbeit erhalten.

                        Vor allem aber merken wir, dass gravierende Veränderungen auch Chancen mit sich bringen: Gerade jetzt bietet sich die einmalige Gelegenheit
                        für einen grünen Neustart der Wirtschaft, für eine „Green Recovery“. Der gesellschaftliche Konsens wächst, dass wir alte Gewohnheiten
                        zugunsten eines neuen Miteinanders von Mensch und Natur verändern sollten und müssen. Wir bemerken auf Seiten der Wirtschaft ein großes
                        Interesse an unseren Themen und eine gestiegene Bereitschaft, miteinander ins Gespräch zu kommen – darüber freuen wir uns sehr.

                        Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund

                        Dr. Martin Bethke                              Sebastian Tripp
                        Geschäftsleitung Märkte & Unternehmen          Geschäftsführung PANDA
                        WWF Deutschland                                Fördergesellschaft für Umwelt mbH

2
NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN - Unternehmens- und Finanzmarktarbeit des WWF 2019
Unsere Vision: Eine „One Planet Economy“
Menschliches Leben ist ohne intakte Ökosysteme nicht denkbar.
Die Natur stellt uns vielfältige „Ökosystemdienstleistungen“ –
wie sauberes Trinkwasser, stabile Klimaverhältnisse und
ertragreiche Böden – bereit. Um weiterhin davon profitieren
zu können, müssen wir die Belastungsgrenzen von essenziellen
Ökosystemfunktionen einhalten: die planetaren Grenzen.

Wirtschaftliche Prozesse sind der Kerntreiber der Überschrei-
tung dieser Grenzen. Das wollen wir ändern: Unsere Vision
ist eine Wirtschaft, die innerhalb der planetaren Belastungs-
grenzen agiert und somit nachhaltig ist.

Mit der Entwicklung des ‚One Planet Business Framework‘
ermöglichen wir Unternehmen, Nachhaltigkeit ganzheitlich
umzusetzen und glaubwürdig zu kommunizieren. Wir versetzen
sie in die Lage, ihren Transformationspfad in Richtung eines
‚One Planet Business‘ offenzulegen und zu zeigen, wie sie in       Unsere Kooperationen und Erfolge 2019/2020
ihrem Wirtschaftskontext die planetaren Grenzen einhalten          Anfang 2020 wurde der WWF Deutschland bei den Best Brand
und soziale Standards respektieren. Unser Ziel ist es, mit Hilfe   Awards als „Beste Nachhaltigkeitsorganisation“ ausgezeichnet. Auch
des Frameworks und entsprechender Ratings Veränderungen            bei der „GlobeScan/SustainAbility-Studie 2020“ wurde deutlich,
im Wirtschaftssystem zu fordern und zu fördern sowie eine          dass der WWF nach Meinung der befragten Nachhaltigkeitsexperten
größtmögliche Anzahl an Unternehmen zu transformieren.             weiterhin mit Abstand die führende NGO bei der Förderung der
                                                                   nachhaltigen Entwicklung ist. Wir verstehen diese Auszeichnungen
                                                                   als Ansporn und Verantwortung – und danken allen Unterstützern
                                                                   und Partnern für das entgegengebrachte Vertrauen! In der Zusam-
                                                                   menarbeit mit Unternehmen unterscheiden wir drei Formen der
                                                                   Kooperation, die oftmals integriert zur Anwendung kommen:
                                                                   • Strategische Zusammenarbeit zur Förderung nachhaltigen Wirt-
                                                                     schaftens

                                                                   • Kommunikation und Kampagnen für eine tiefgreifende Veranke-
                                                                     rung von Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Politik

                                                                   • Sponsoring-Partnerschaften und Spenden zur Finanzierung der
                                                                     Natur- und Umweltschutzarbeit des WWF

                                                                   Besonders hervorzuheben ist in diesem Finanzjahr, dass eine immer
                                                                   größere Zahl unserer Partner gemeinsam mit dem WWF Klimaziele
                                                                   erarbeitet oder diese bereits bei der Science Based Targets initiative
                                                                   (SBTi) eingereicht hat. Dazu zählen Tupperware, Schüco, Beiersdorf,
                                                                   WEPA, Kaldewei und HEINZ-GLAS. Nähere Informationen zu die-
                                                                   sen und weiteren Kooperationen finden Sie auf den Folgeseiten.

                                                                                                                                            3
NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN - Unternehmens- und Finanzmarktarbeit des WWF 2019
STRATEGISCHE ZUSAMMENARBEIT
    MIT UNTERNEHMEN

    Transformation
    zur „One Planet
    Economy“
    Die natürlichen Lebensräume der Erde werden in nie
    dagewesener Geschwindigkeit zerstört. Wirtschaftliche
    Prozesse sind Kerntreiber dieser Entwicklung – es gilt
    daher, den ökologischen Fußabdruck der Wirtschaft
    signifikant zu verringern.

    In der strategischen Zusammenarbeit mit Unternehmen
    verfolgt der WWF das Ziel, Lieferketten und Wertschöp-
    fungsprozesse an der Einhaltung planetarer Grenzen
    und der Erreichung internationaler Zielvereinbarungen
    wie den UN Sustainable Development Goals (SDGs), dem
    Pariser Klimaabkommen und der Biodiversitätskonvention
    auszurichten.

    Wir setzen bei Branchen an, deren Transformation eine
    signifikante Hebelwirkung verspricht – entweder unmittel-
    bar durch die Reduktion ihres ökologischen Fußabdrucks
    oder mittelbar durch ihre Einflussnahme auf Beschaffungs-,
    Absatz- und Wettbewerbsmärkte. Das schließt die Zusam-
    menarbeit mit großen Handelsketten ebenso ein wie die
    Zusammenarbeit mit Unternehmen des produzierenden
    Sektors.

    Unsere Vision ist eine Wirtschaft, die innerhalb wissen-
    schaftlich definierter planetarer Belastungsgrenzen agiert
    und somit ökologisch und sozial nachhaltig ist. Das ist die
    „One Planet Economy“.
4
NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN - Unternehmens- und Finanzmarktarbeit des WWF 2019
EDEKA-Verbund: Weniger ist mehr
Lange Zeit mussten Nahrungsmittel vor allem bei Qualität und Preis punkten. Doch seit einiger
Zeit rückt auch die Verpackung immer mehr in den Fokus – und in die öffentliche Kritik: zu viel,
unnötig, zu wenig nachhaltig.

Ein Themenfeld der umfassenden Partnerschaft für Nachhaltigkeit von EDEKA-Verbund
(EDEKA und Netto Marken-Discount) und WWF ist daher, wie sich verschiedene Eigenmarken-
verpackungen – unter Beachtung des Produktschutzes und damit der Vermeidung von Lebens­
mittelverlusten – ökologisch vorteilhafter gestalten lassen. Oberste Priorität besitzt hierbei die
Verpackungsvermeidung. Nicht vermeidbare Verpackungen sollen sinnvoll eingesetzt, reduziert
und ressourcenschonend gestaltet sein. Mehrwegverpackungen und -systeme sowie Recycling­
material werden bevorzugt. Zudem wird an der recyclinggerechten Gestaltung gearbeitet.

Im Kühlregal ist weniger jetzt mehr: Bei vielen Eigenmarken-Milchprodukten im 500-Gramm-
Becher verzichten EDEKA und Netto bereits auf den sonst üblichen Einwegdeckel. Bei einigen
Bio-Obst- und -Gemüsesorten nutzen beide Häuser Laserbeschriftung statt Verpackung:
Beispiele dafür sind Ingwer oder Kürbis. Auch konventionelle und Bio-Salatgurken, die zentral
für die EDEKA-Kaufleute und die Netto-Filialen eingekauft werden, sind mittlerweile unverpackt.

Um die Haltbarkeit bei unverpackten Obst- und Gemüsewaren zu erhöhen, setzen EDEKA und
Netto auf nachhaltige Innovationen: Apeel nennt sich ein neues Verfahren, bei dem eine essbare
Schutzhülle auf pflanzlicher Basis beispielsweise bei den EDEKA-WWF-Projekt-Orangen aufge-
bracht wird. So wird die Frische von Lebensmitteln deutlich verlängert und ermöglicht, Lebens-
mittelverschwendung zu vermeiden.

Zusätzlich bieten EDEKA und Netto ihren Kunden mit wiederverwendbaren Mehrwegnetzen
für unverpacktes Obst, Gemüse sowie lose Brot- und Backwaren eine nachhaltigere Alternative
zu Knotenbeuteln und Papiertüten. Auch Tragetaschen aus Recyclingmaterial oder die an vielen
Frischetheken angebotenen Mehrwegdosen-Konzepte werden den Kunden ans Herz gelegt,
stets mit dem hier gültigen Hinweis „viel hilft viel“ – erst durch häufige Nutzung machen Mehr­
wegalternativen Sinn.

Viele Verpackungen sind aus Papier, Pappe oder Karton. Sie sind größtenteils auf FSC ®-zertifi­
ziertes Papier aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft umgestellt worden. Das betrifft allein
im Eigenmarkensortiment über 2.200 und damit fast alle Endverbraucherverpackungen bei
EDEKA und mehr als 1.000 bei Netto.

                                                                                                     5
NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN - Unternehmens- und Finanzmarktarbeit des WWF 2019
HEINZ-GLAS: 2°Campus erstmals online
    Die familiengeführte HEINZ-GLAS Group gehört zu den weltweit führenden Herstellern von
    Glas-Flakons und Tiegeln für die Parfüm- und Kosmetikindustrie. Seit 2017 ist HEINZ-GLAS
    Partner des WWF und Hauptsponsor der Schülerakademie 2°Campus.

    Jedes Jahr forschen 20 Jugendliche gemeinsam mit führenden Klimawissenschaftler:innen in
    den Sektoren Mobilität, Energie, Ernährung und Wohnen. Vom Jahrgang 2020 war besondere
    Kreativität gefragt, denn Covid-19-bedingt fanden alle Akademie-Projekte ausschließlich online
    statt. So wurde die praktische Laborarbeit zum Livestream in die Jugendzimmer, geplante Hof­
    exkursionen wichen Videoanalysen von Schweineställen und Solarmodule kamen zu Hause zum
    Einsatz. Trotz der besonderen Umstände erzielten die Teilnehmenden erstaunliche Er­gebnisse,
    die dem Sponsor und weiteren Interessierten digital präsentiert und zusammen mit angewand-
    tem Klimaschutz im Unternehmen diskutiert wurden. „Mir liegt am Herzen, dass junge Men-
    schen die Möglichkeit haben, ihre Zukunft mitzugestalten, Denkweisen zu ändern! Denn mit
    den vorherrschenden werden wir die Herausforderung Klimawandel nur bedingt lösen können“,
    sagt Carletta Heinz, Geschäftsführerin und Inhaberin der HEINZ-GLAS Group.

    Neben dem Sponsoring-Engagement verfolgen HEINZ-GLAS und WWF strategische Ziele:
    die Entwicklung von wissenschaftsbasierten Klimazielen, eine CO2 -ärmere Energiebereit­
    stellung und die Sensibilisierung der Belegschaft für nachhaltige Themen.

    KALDEWEI: Erfolgreiches Engagement für den Meeresschutz
    Das Familienunternehmen KALDEWEI gehört zu den europäischen Marktführern in der Pro-
    duktion und Veredelung von Badewannen, Duschflächen und Waschtischen aus Stahl-Email.
    Bei den Produkten verzichtet das Unternehmen bewusst auf Kunststoffe und vertreibt zu
    100 % recycelbare Produkte. Auch KALDEWEIs Sponsoring-Engagement setzt den Fokus auf
    Plastikvermeidung.

    Seit 2017 unterstützt KALDEWEI ein WWF-Projekt in Vietnam. Ziel des Vorhabens ist die
    Verbesserung des Abfallmanagements in dem südostasiatischen Land, das zu einem der größten
    Verschmutzer der Ozeane durch Plastik zählt. Mit einem Modellprojekt in Long An im Mekong-
    Delta wurde eine getrennte Sortierung und Sammlung der Abfälle auf Haushaltsebene eingeführt.
    Die Restabfallmenge hat sich seither bereits deutlich reduziert und es gelangt weniger Plastik
    in die Umwelt. Das erfolgreiche Modellprojekt dient nun auch anderen Regionen als Vorbild.
    Seit 2019 flankiert das Projekt ebenfalls ein Vorhaben des Bundesministeriums für Umwelt,
    Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) zur Ursachenbekämpfung des Eintrags von Plastik-
    müll in die Meere.

    Neben dem erfolgreichen Sponsoring-Engagement arbeitet KALDEWEI mit dem WWF auch
    an der Umsetzung eines Klimaziels im Rahmen der Science Based Targets initiative (SBTi).

6
NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN - Unternehmens- und Finanzmarktarbeit des WWF 2019
WEPA: Partnerschaft zum Schutz von Wäldern und Ressourcen
Das Familienunternehmen WEPA aus Arnsberg zählt zu den drei größten Herstellern von
Hygienepapieren in Europa und produziert sowohl Markenprodukte als auch Handelsmarken.
Gemeinsam mit dem WWF setzt sich das Unternehmen seit 2017 für die Förderung des Ein­
satzes von Recyclingfasern ein, um Ressourcen und Wälder zu schützen. Die erfolgreiche
Partnerschaft wurde in diesem Finanzjahr um mindestens drei weitere Jahre bis Ende 2023
verlängert und weiter ausgebaut.
Ziel ist es, den Anteil an Recyclingfasern im deutschen Hygienepapiermarkt stetig zu erhöhen,
da Altpapier – gerade in diesem Produktsegment – der sinnvollste und nachhaltigste Rohstoff
ist. So bestehen die Produkte der WEPA-Marke Mach mit ... aus 100 % Recyclingfasern und
tragen sowohl das Blaue Engel-Siegel als auch das WWF-Logo. Die von WEPA entwickelten
Hybridprodukte bestehen bis zu einem Drittel aus Recyclingfasern und sollen reine Frischfaser-
produkte im Handelsmarkenbereich ersetzen. Das Hybridkonzept konnte inzwischen erfolgreich
am Markt etabliert werden und soll nun weiter ausgebaut werden. WEPA teilt das Verständnis
des WWF bezüglich nachhaltiger Forstwirtschaft und strebt langfristig eine entwaldungsfreie,
transparente Lieferkette an. Darüber hinaus arbeitet WEPA mit Unterstützung des WWF daran,
seinen ökologischen Fußabdruck noch weiter zu reduzieren, insbesondere im Bereich Klima und
Wasser. Mit einem zusätzlichen Sponsoring unterstützt WEPA die Arbeit des WWF zum Erhalt
der Biodiversität.

Beiersdorf: Transformative Arbeit und Naturschutz in Südostasien
Seit 2018 arbeiten die Beiersdorf AG und der WWF gemeinsam an der Dekarbonisierung
des DAX-Konzerns sowie an der Förderung nachhaltiger Landnutzung. Die Verknüpfung
von transformativer Arbeit und konkretem Naturschutz in Projektgebieten in Asien zeigt
den ganzheitlichen Ansatz der Kooperation.
Mit einem ambitionierten, von der Science Based Targets initiative (SBTi) verifizierten Klima­-
ziel wie auch über direkte Interventionen in der Lieferkette mit Hilfe von konkreten Natur-
schutzprojekten, z. B. in Indonesien, will Beiersdorf – inklusive der tesa Gruppe – bis 2025
seine absoluten Scope 1 & 2-Emissionen um 30 % und seine Scope 3-Emissionen um 10 %
reduzieren (Basisjahr 2018). Die integrierten Maßnahmen verbinden nachhaltige Landnutzung
mit Investitionen in natürliche CO2 -Senken.
Das gemeinsame Naturschutzprojekt in West-Kalimantan, Indonesien verfolgt das Ziel, die
Entwaldung vor Ort zu stoppen sowie nachhaltige Anbaupraktiken von Palmöl zu fördern.
Durch enge Zusammenarbeit mit den Kleinbauern vor Ort und intensive Aufklärungsarbeit
sollen die Farmerinnen und Farmer bei einer zertifizierten, nachhaltigeren Palmöl-Produktion
unterstützt werden. Dadurch bleiben gesunde Flusssysteme, intakte Waldlebensräume und
Wildtier ­populationen erhalten.

                                                                                               7
NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN - Unternehmens- und Finanzmarktarbeit des WWF 2019
Tupperware: Gemeinsam gegen
    Einwegverpackungen und für einen
    nachhaltigeren Lebensstil
    In Deutschland hat die Produktion von Einwegverpackungen
    in den letzten Jahren eine Rekordhöhe erreicht. Die Folgen
    dieses Wegwerfmodells: Unsere Meere gleichen zunehmend
    einer Müllhalde. Und auch unsere Ernährung hat einen
    direkten Einfluss auf unsere Umwelt: Mehr als ein Drittel
    der natürlichen Ressourcen und Landflächen benötigen wir
    schon jetzt für die Herstellung und Produktion von Lebens-
    mitteln. Aus diesen Gründen verfolgt die Kooperation
    zwischen Tupperware Deutschland und dem WWF Deutsch-
    land das übergeordnete Ziel, einen nachhaltigeren Lebens-
    stil in der Gesellschaft zu verankern. Der Fokus liegt dabei
    auf den Themen: Vermeidung von Einwegverpackungen,
    nachhaltige und gesunde Ernährung sowie Reduzierung
    von Lebensmittelverschwendung.

    Die Partnerschaft will sich so den Herausforderungen unserer
    modernen Gesellschaft stellen und durch gemeinsame
    Kommunikationsaktivitäten Kund:innen, Mitarbeiter:innen
    von Tupperware sowie Bezirkshändler:innen und Party-
    Manager:innen für diese Themen sensibilisieren, um so je-
    dem Einzelnen konkrete Hilfestellungen zur Reduzierung
    des ökologischen Fußabdrucks im Alltag zu geben.

    Neben der kommunikativen Zusammenarbeit stehen auch
    inhaltliche Zielsetzungen für das Unternehmen im Fokus
    der Kooperation. So wurden bereits zu Beginn der Partner-
    schaft im Rahmen einer Nachhaltigkeitsanalyse wesent­liche
    Handlungsfelder für Tupperware definiert. Zu diesen zählt
    u. a. die Entwicklung eines wissenschaftsbasierten Klima-
    ziels (Science Based Targets) sowie die Etablierung einer
    Nachhaltigkeitsstrategie, im Rahmen derer konkrete Bil-
    dungsprogramme für die Bezirkshändler:innen und Party-
    Manager:innen umgesetzt werden – stets begleitet und
    unterstützt vom WWF Deutschland. Zudem zielt die Part-
    nerschaft auf die Weiterentwicklung des Produktportfolios
    von Tupperware im Hinblick auf die Recyclingfähigkeit der
    Produkte sowie den erhöhten Einsatz von Rezyklaten ab.

8
NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN - Unternehmens- und Finanzmarktarbeit des WWF 2019
Costa: Nachhaltiger Genuss von Fisch und Meeresfrüchten
Ende 2020 blickten COSTA, einer der führenden Anbieter von tiefgekühlten Fisch- und Meeres-
spezialitäten, und der WWF Deutschland auf eine zehnjährige strategische Partner­schaft zu-
rück. Die zu Beginn der Partnerschaft definierten Ziele: das gesamte Fisch- und Meeresfrüchte-
sortiment nachhaltig auszurichten und verantwortungsvollen Konsum zu fördern. Durch die
gemeinsame Arbeit können kritische Fischereipraktiken und bedenkliche Aquakulturen aus
den Lieferketten von COSTA nahezu vollständig ausgeschlossen werden. Der WWF-Fischrat-
geber mit seinen strengen ökologischen und sozialen Anforderungen bildet dabei den Maßstab.
Darüber hinaus zeigen die vorhandenen Zertifizierungen MSC (Marine Stewardship Council)
und ASC (Aqua­culture Stewardship Council), dass die Produkte aus verantwortungsvollen und
gut gemanagten Fischereien und Aquakulturen stammen. Das WWF-Logo auf ausge­wählten
COSTA-Produkten diente als zusätzliche Absicherung, zur ökologisch und sozial nachhaltigeren
Alternative zu greifen. Zusätzlich zur Umstellung der eigenen Einkaufsleitlinien unterstützte
COSTA im zurückliegenden Kooperationszeitraum verschiedene Meeresschutzprojekte des
WWF, z. B. im Kampf gegen Plastik in den Meeren.

Schüco International: Wirksame Klimaschutzziele
Seit 2018 arbeiten Schüco und WWF gemeinsam für eine nachhaltige Bauwirtschaft: Ökologisch
positive Einflüsse der Unternehmenstätigkeit im Gebäudebereich sollen verstärkt und negative
Auswirkungen weiter reduziert werden – im eigenen Unternehmen wie auch im Gebäudesektor.
Im Fokus der Zusammenarbeit stehen dabei der Klimaschutz und eine verantwortungsvolle Aus-
richtung von Rohstoff-Lieferketten. „Uns war immer bewusst: Wir müssen uns wissenschaftlich
fundiert aufstellen. Der WWF hat uns dabei unterstützt und mit uns ambitionierte Klimaschutz-
ziele entwickelt. Damit helfen wir, die globale Erderwärmung auf 1,5° zu begrenzen“, resümiert
Jörg Warning, Senior Expert Sustainability. Die Science Based Targets initiative (SBTi), hat
die Klimaziele des Unternehmens überprüft und Anfang 2020 für wirksam befunden. Schüco
wächst mit den neuen Zielen quasi über sich selbst hinaus: Der größte Teil der CO2 -Emissionen
fällt bei Zulieferern an, außerhalb des direkten Zugriffs. Schüco übernimmt Verantwortung und
geht mit Lieferanten in die Diskussion, um gemeinsam die Emissionen von Vorprodukten zu
reduzieren. Bis 2025 sollen die CO2 -Emissionen insgesamt um 30 % gesenkt werden. Darüber
hinaus verfolgt das Unternehmen die Vision, bis 2040 keine klimaschädlichen Emissionen mehr
zu verursachen.

                                                                                            9
NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN - Unternehmens- und Finanzmarktarbeit des WWF 2019
STRATEGISCHE ZUSAMMENARBEIT
     MIT DEM FINANZSEKTOR

     Kapital­ströme nach-
     haltig ausrichten
     Als Gesellschaft und Wirtschaft nehmen wir aktuell Ent-
     scheidungen von systemischen Ausmaßen vor. Entweder
     wir lösen die Belastung unserer ökologischen Systeme und
     begrenzen die Erderhitzung erfolgreich oder Klimawandel
     und Ökosystemverfall werden unsere Gesellschaft grund-
     legend verändern. In jedem dieser beiden Szenarien
     stehen Geschäftsmodelle und Technologien vor einem
     grund­legenden Wandel – so auch die Wertentwicklung
     von Investment- oder Kreditportfolios.

     Wir befinden uns mitten im Wandel, der Risiken birgt,
     aber auch große Chancen für Finanzmarktakteure bereit-
     hält, die durch die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten
     in Anlage- und Finanzierungsentscheidungen steuerbar
     werden. Ein nachhaltiges Finanzsystem ist zukunftssicher
     und zukunftssichernd. Es lenkt Kapitalströme dorthin, wo
     Technologien und Geschäftsmodelle sich transformieren
     und so ein Erreichen des Pariser Klimaabkommens und
     der Sustainable Development Goals möglich machen.

     In der Zusammenarbeit mit Banken, Versicherungen,
     Pensionskassen und Asset Managern will der WWF dabei
     unterstützen, Nachhaltigkeit systematisch in das Finanz-
     system zu integrieren, um die Transformation hin zu einer
     nachhaltigen Wirtschaft zu finanzieren und unterstützend
     zu begleiten.

10
Lloyd Fonds: Nachhaltigere Investments
Im Januar 2020 haben die Lloyd Fonds AG, ein bankenunabhängiger Vermögensverwalter und
aktiver Asset Manager, und der WWF Deutschland eine strategische Partnerschaft abgeschlossen.
Hauptziel der Partnerschaft ist es, Umwelt- und Ressourcenschutz mittels nachhaltiger Invest-
ments zu fördern. Die strategische Partnerschaft soll zur Realisierung der „Nachhaltigen
Entwicklungsziele der Vereinten Nationen“ (SDGs) beitragen.

Der „Lloyd Fonds – Green Dividend World“ ist der erste Investmentfonds, der aus der Partner-
schaft resultiert und unter Abbildung der Nachhaltigkeitsziele eine möglichst hohe Gesamt-
rendite bei überdurchschnittlicher Dividendenausschüttung anstrebt. Investiert wird in 40
bis 50 Unternehmen, die ihrerseits wichtige SDGs umsetzen, indem sie eine Transformation
in Richtung nachhaltiger Wirtschaft einschlagen und den Fortschritt strukturiert aufzeigen.
Dazu werden Pfade entwickelt und Zielmarken in der Zusammenarbeit zwischen der Lloyd
Fonds AG und dem WWF vereinbart.

Edekabank: Ein zukunftsorientiertes Bankmodell schaffen
Von Oktober 2018 bis Februar 2020 arbeiteten die Edekabank, Direktbank für Privatkunden
und Finanzinstitut für den EDEKA-Verbund, und der WWF gemeinsam an der nachhaltigen
Ausrichtung des Geschäftsmodells der Bank. Schwerpunkte der strategischen Partnerschaft
lagen unter anderem in der nachhaltigen Ausrichtung der Eigenanlagen sowie einer klima­
verträglichen Ausrichtung des Kreditgeschäfts. Darüber wurden im Rahmen der betrieblichen
Tätigkeit der Edekabank entstehende CO2-Emissionen mit Hilfe von Nachhaltigkeitsrichtlinien
für Beschaffung und Mobilität adressiert. Auch in Zukunft soll die Entwicklung nach­haltiger
Finanzprodukte für die Kunden der Edekabank verfolgt werden, um das Bewusstsein für eine
umwelt- und sozialverträgliche Finanzwirtschaft zu fördern. Die Partnerschaft zwischen der
Edekabank und dem WWF zeigt auf, wie sich Banken auf künftige ökologische und gesell-
schaftliche Veränderungen einstellen und gleichzeitig ein neues, zukunftsfähiges Wirtschafts-
system fördern können. Sie wirbt für ein neues Bankverständnis und ein Umdenken, das in der
gesamten Branche erforderlich ist, damit Nachhaltigkeitskriterien systematischer in das Finanz-
system integriert werden können.

                                                                                            11
KOMMUNIKATION UND KAMPAGNEN

     Sensibilisieren und
     mobilisieren
     Die ökologischen Herausforderungen, denen sich unsere
     Generation und unsere Folgegenerationen gegenübersehen,
     sind immens. Im Schulterschluss mit Unternehmen sensibi-
     lisieren wir für die dringenden Probleme unserer Zeit. Mit
     gemeinsamen Kommunikationsmaßnahmen und Kampagnen
     – in klassischen oder digitalen Medien, auf Messen oder öf-
     fentlichen Veranstaltungen, im Rahmen von Aktionstagen,
     Roadshows, Publikationen oder Petitionen – werben wir
     für nachhaltigen Konsum und verschaffen wichtigen Um-
     welt- und Naturschutzthemen gesellschaftliches und politi-
     sches Gehör.

     Dabei sind die Maßnahmen und Botschaften so individuell
     wie die jeweiligen Zielgruppen. Unabhängig davon, ob
     Kunden, Mitarbeiter, Sportbegeisterte, die breite Öffent-
     lichkeit oder auch politische Entscheidungsträger im Fokus
     der Kommunikation stehen: Laut ist in diesem Fall besser
     als leise. Denn Nachhaltigkeit und wirksamer Natur- und
     Umweltschutz erfordern aufmerksames Hinhören und
     konzentriertes Engagement.

12
Step by Step & coocazoo: Schulranzen und Rucksäcke aus
                 Bio-Baumwolle – tierisch schön und informativ
  STEP BY STEP
 UNTERSTÜTZT
DIE NATUR- UND
UMWELTSCHUTZ-
ARBEIT DES WWF   Step by Step und coocazoo sind seit Ende 2019 Partner des WWF Deutschland. Mit einer
                 speziellen WWF-Kollektion von Schulranzen, Rucksäcken für Vorschule und Freizeit sowie
                 Schulrucksäcken möchte die Partnerschaft das Thema Artenschutz vor allem Kindern und
                 Jugendlichen näherbringen und ein gesteigertes Bewusstsein für die Bedeutung der Arten-
                 vielfalt schaffen, denn Umweltbildung und die Sensibilisierung für die Artenvielfalt beginnen
                 schließlich schon im Kindesalter.

                 Im Fokus der Zusammenarbeit steht eine spezielle WWF-Kollektion aus umweltfreundlichen
                 Materialien. So wurde für diese z. B. Bio-Baumwolle verwendet, was eine innovative und nach-
                 haltige Alternative auf dem Markt darstellt. Zudem haben sich beide Marken bereits 2018 den
                 strengen Herstellungskriterien des Umweltstandards bluesign® verpflichtet und bei der Her­
                 stellung der Rucksäcke wird auf den schädlichen Imprägnierstoff PFC verzichtet. Und damit
                 noch nicht genug: Der Innenteil der Rucksäcke besteht zu 100 % aus recycelten PET-Flaschen.

                 Um den Kindern und Jugendlichen einen spielerischen Zugang zum Thema Artenschutz zu
                 bieten, sind die mit attraktiven Tiermotiven gestalteten Schulranzen und Rucksäcke für
                 Vorschule und Freizeit mit einem Panda-Anhänger mit NFC-Funktion (Near Field Commu­
                 nication) ausgestattet – bei den coocazoo-Schulrucksäcken befindet sich der NFC-Chip im
                 Klett-Patch. Dieser eröffnet den jungen Rucksack-Besitzer:innen durch das Abscannen mit
                 dem Smartphone in Sekundenschnelle einen spannende Welt voller Informationen zum
                 Thema Artenschutz und bedrohte Tierarten.

   COOCAZOO      Zusätzlich gibt es für Vor- und Grundschulkinder noch ein dreiteiliges „Magic Mags“-Zubehör-
 UNTERSTÜTZT
DIE NATUR- UND
                 Set der Marke Step by Step. Dabei handelt es sich um Magnete mit weiteren WWF-Tieren, um
UMWELTSCHUTZ-    die Schulranzen und Rucksäcke ganz individuell und spielerisch gestalten zu können. Bei diesen
ARBEIT DES WWF
                 Magneten sowie im coocazoo-Klett-Patch werden Naturmaterialien verwendet. Sie bestehen aus
                 dem ressourcenschonenden und veganen Material Piñatex®. Die Grundlage dieses Materials
                 bilden Fasern von Ananasblättern, die bei der Bewirtschaftung von Ananasplantagen übrig­
                 bleiben und normalerweise im Abfall landen.

                                                                                                                 13
Turbon: Schutz des Ressourcenverbrauchs
     Um den weltweiten Ressourcenverbrauch zu verringern, sind Wiederaufbereitung und Recycling
     entscheidend. Das gilt auch für Drucker: Theoretisch könnten derzeit rund 80 Prozent aller
     Tonerkartuschen im Markt wiederverwendet werden. Tatsächlich ist dies jedoch nur bei rund
     8 Prozent der Fall.

     Deshalb haben sich die Turbon Products AG als führender Hersteller von wiederaufbereiteten
     Tonerkartuschen und der WWF Deutschland im Frühjahr 2020 zusammengeschlossen. Mit
     dem Verkauf von wiederaufbereiteten Tonerkartuschen soll das Thema Recycling gefördert
     und Handels­­partnern und Endverbrauchern bewusster gemacht werden. Zugleich unterstützt
     der Verkauf der mit dem Panda gekennzeichneten Produkte die Natur- und Umweltschutzarbeit
     des WWF.

     Damit leere Kartuschen umweltgerecht entsorgt werden können, stellt Turbon Products seinen
     Kunden Sammelboxen zur Verfügung. Nach Gebrauch werden aus bereits verwendeten Original-
     teilen neue Tonerkartuschen hergestellt, welche mit dem Nordic Swan Label zertifiziert sind.
     Die Verpackungsmaterialien sind plastikfrei, FSC-zertifiziert und bestehen aus recyceltem
     Kraftpapier statt Folienbeuteln. Nahezu alle nicht verwendbaren Teile werden im Zero Waste-
     Programm von Turbon Products recycelt und zu wertvollen Rohstoffen verarbeitet.

     Center Parcs: Nachhaltige Urlaubsmomente für Familien
     Familienurlaub in der Natur – das bietet der Ferienparkbetreiber Center Parcs seinen Gästen
     seit über 50 Jahren. Als Partner von WWF Junior engagiert sich das Unternehmen seit 2015 für
     noch mehr nachhaltige Urlaubserlebnisse. Ziel ist es, Groß und Klein mit Spaß an Natur- und
     Umweltthemen heranzuführen und für ein verantwortungsvolles Handeln im Urlaub und Alltag
     zu sensibilisieren.

     Im Center Parcs Park Allgäu besteht bereits ein umfassendes pädagogisches Naturprogramm
     mit wöchentlichen WWF Junior Angeboten, die Familien zum Mitmachen begeistern: In der
     Kräuterwerkstatt gilt es Pflanzen zu erkunden und aus ihnen wertvolle Naturschätze herzu-
     stellen. Im Insektenhotel-Workshop leisten Kinder und Eltern eigens einen Beitrag zum Arten-
     schutz und können die selbst gebauten Insektenherbergen nach dem Urlaub auch im heimischen
     Garten aufstellen.

     Am wöchentlichen WWF Junior Stand auf dem plastikfreien Bauernmarkt des Parks gibt es für
     Gäste und Besucher:innen aus der Region zudem Spiele und Tipps rund um das Thema Plastik-
     vermeidung im Alltag.

     Auch im eigenen Unternehmen engagiert sich Center Parcs für mehr Nachhaltigkeit und bildet
     Mitarbeitende mit Hilfe des WWF zu „Grünen Boten“ aus, die vielfältige Nachhaltigkeitsprojekte
14   in den sechs deutschen Parks umsetzen.
DHG: Nachhaltigere und ressourcenschonende Produkte
Seit 2019 ist die DHG, führender Anbieter von Blumenerden und Grillholzkohle, Kooperations­
partner des WWF. Ziel der Partnerschaft ist es, das gesamte Grillholzkohle- und Grillholz­
kohlesortiment von DHG auf 100 % FSC-zertifizierte und BSC-auditierte namibische Ware um-
zustellen sowie die Sensibilisierung von Mitarbeitern, Kunden und Partnern für nachhaltige
Handlungsweisen zu steigern.

Für die hochwertige, FSC-zertifizierte Nambuko-Grillholzkohle aus Namibia wird Holz von
invasiven Büschen verwendet, die sich unkontrolliert ausbreiten, dadurch typische Pflanzenarten
verdrängen und den Grundwassereintrag durch Niederschläge deutlich verringern. Die Verwer-
tung des Buschholzes schützt daher die artenreiche Savannenlandschaft Namibias. Zugleich
werden fruchtbares Farmland und lokale Arbeitsplätze erhalten.

Bei der Premium-Blumenerde Bioterra wird der kritische Rohstoff Torf durch regional nach-
wachsende Rohstoffe in Bio-Qualität ersetzt. Das verhindert ein Freisetzen der im Torf gebun-
denen CO2-Emissionen und trägt dazu bei, Moore als natürliche Kohlenstoffspeicher zu erhalten.
Die Verpackung der Produktlinie besteht zu 80 % aus recycelten Kunststoffen und trägt das
Umweltzeichen Blauer Engel.

HYLEA Foods: Schutz für den Regenwald und seine Bewohner
Seit Juni 2019 setzen sich die HYLEA Foods AG und der WWF gemeinsam für den Erhalt des
tropischen Regendwaldes in Südamerika und für die Verbesserung der Lebensbedingungen der
Paranusssammler und ihrer Familien ein.
Paranüsse werden im Regenwald Südamerikas von wild wachsenden Bäumen geerntet und
sind eine der Haupteinkommensquellen für die indigene Bevölkerung. Der Paranussproduzent
HYLEA erntet und verarbeitet die Nüsse nach strengen ökologischen und sozialen Prinzipien.
Gemeinsam mit dem WWF will HYLEA nun noch mehr für den Schutz des Regenwaldes und
die Verbesserung der Lebensbedingungen der Sammler und ihrer Familien erreichen: HYLEA-
Paranüsse werden mit einem Preisaufschlag verkauft, der in Maßnahmen zum Schutz des
Regenwaldes fließt und soziale Projekte innerhalb der indigenen Gemeinden fördert. So stellt
das Unternehmen sicher, dass die Erntemenge nicht die natürliche Population der Paranuss-
bäume stört und den Sammlern stets ein fairer Preis für die geernteten Nüsse gezahlt wird.
Alle HYLEA-Paranüsse sind nach Bio- und Fairtrade-Standards produziert. Mit dem WWF-
Logo versehene HYLEA-Produkte werden in ausgewählten deutschen Supermarktketten
angeboten.

                                                                                            15
SPONSORING UND SPENDE

     Natur- und Umwelt-
     schutz wirksam
     fördern
     Mit einem Sponsoring entscheiden sich Unternehmen
     für eines von acht WWF-Förderprogrammen, die die
     zentralen ökologischen und gesellschaftlichen Heraus-
     forderungen unserer Zeit repräsentieren: den Schutz von
     Wäldern, Ozeanen und Süßwasserressourcen, den Erhalt
     sensibler Lebensräume und ihrer Artenvielfalt, die Dekar-
     bonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft sowie die
     Bildungs-, Kinder- und Jugendarbeit.

     Spenden für die Natur- und Umweltschutzarbeit des
     WWF sind ein unkompliziertes Mittel, um gesellschaft-
     liche Verantwortung zu übernehmen. Jede Spende hilft,
     ganz gleich für welches Spendenmodell sich Unternehmen
     entscheiden – ob sie projektgebunden oder anlassbezogen
     spenden, ob sie ihre Geschäftspartner oder Mitarbeiter
     in die Spendenaktion einbeziehen oder ihre Kunden über
     Vertriebs- und Kommunikationskanäle zum Spenden
     aufrufen.

16
PREZERO
  UNTERSTÜTZT
                  PreZero: Verlängerung der Partnerschaft für plastikfreie Meere
  PROJEKTE ZUR    Bereits seit 2015 arbeitet der europaweit agierende Umweltdienstleister PreZero (vormals
  VERMEIDUNG
VON PLASTIKMÜLL   Tönsmeier) mit dem WWF zum Schutz der Meere zusammen. Im Mai 2020 wurde die Partner-
 IN DEN MEEREN
                  schaft vorzeitig um weitere fünf Jahre bis 2025 verlängert und international ausgeweitet.

                  Im Rahmen eines Sponsorings fördert PreZero neben den bisherigen WWF-Projekten
                  „Geisternetze“ in der Ostsee und einem Modellprojekt zur Vermeidung von Plastikmüll auf
                  der Insel Phu Quoc (Vietnam) nun auch die Initiierung eines weiteren Modellprojekts zur
                  Ursachenbekämpfung von Plastikmüll auf der Insel Koh Libong in Thailand.

                  PreZero stellt dem WWF nicht nur finanzielle Mittel zur Verfügung, sondern bringt zusätzlich
                  sein technisches Know-how in Umweltfragen, wie der Verwendung von Sekundärrohstoffen,
                  der Einführung von Rücknahmesystemen und der Entwicklung von Abfallbewirtschaftungs-
                  plänen in die Partnerschaft ein. Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen den WWF
                  auch auf politischer Ebene bei wichtigen Kampagnen und Forderungen an die Politik, z. B. für
                  ein globales und rechtsverbindliches Abkommen, um die Plastikflut in die Meere zu stoppen.

                  Starbucks: Becherpfand-Aktion
                  Nachdem Ende 2019 in Berlin und Hamburg das Pilotprojekt eines 5-Cent-Pfandes auf alle Ein-
                  wegheißgetränkebecher bei Starbucks Deutschland erfolgreich verlief und von den Gästen sehr
                  gut angenommen wurde, führte das Unternehmen im Januar 2020 in allen Coffee Houses in
                  Deutschland dauerhaft eine Gebühr von 5 Cent auf Einwegheißgetränkebecher ein. Die einge-
                  nommenen Beträge spendete Starbucks Deutschland vollständig als zweckgebundene Spende an
                  die WWF-Meeresschutzprojekte und zur Bekämpfung des Plastikmülls in unseren Weltmeeren.
                  Das Unternehmen will auf diese Weise noch mehr Gäste motivieren, auf Mehrweg zu setzen.

                  Dass die Gebühr wirkungsvoll ist, zeigen die Ergebnisse: So hatte sich im Testzeitraum gezeigt,
                  dass sich die Anzahl der Bestellungen im Mehrwegbecher im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
                  verdoppelt hat. Coronabedingt wurde die Aktion im Frühjahr 2020 vorerst ausgesetzt, da keine
                  Mehrwegbecher von Gästen mehr befüllt werden durften.

                  Ein weiteres positives Ergebnis: Während die Nutzung des Mehrweg-Discounts konstant hoch
                  blieb bzw. sogar stärker stieg, ging der Verkauf der Mehrwegbecher im Laufe des Aktionszeit-
                  raums zurück. Der erwünschte Effekt tritt ein – Konsumenten nutzen ihren Mehrwegbecher
                  mehrmals und bringen diesen immer wieder mit. Vor diesem Hintergrund erscheint eine
                  langfristige Fortführung der Aktion mit Blick auf das Ressourceneinsparpotenzial erfolg­
                  versprechend.
                                                                                                                 17
Nationale Kooperationen                         Branche                                                          Naturschutzfokus                                           Kooperationsform

     50Hertz Offshore GmbH                           Energieversorgung                                                Klima                                                      1

     A.W. Schütte GmbH & Co. KG                      Einzelhandel                                                     Biodiversität                                              2

     Amrest Coffee Deutschland Sp.zo.o.& Co.KG       Gastronomie                                                      Plastik                                                    3

     Arndt GmbH                                      Gas-, Wasser-, Heizungs- sowie Lüftungs- und Klimainstallation   Klima                                                      2

     Beiersdorf AG                                   Konsumgüter (Kosmetik/Hautpflege und Klebebänder)                Klima, Rohstoffe, Wasser                                   1, 2, 3

     Center Parcs Leisure Deutschland GmbH           Tourismus (Ferienparks)                                          Biodiversität, Klima                                       2, 3

     COSTA Meeresspezialitäten GmbH & Co. KG         Fischverarbeitung                                                Meeresschutz, Rohstoffe                                    1, 2

     Deutsche Eishockey Liga (DEL)                   Sport                                                            Artenvielfalt                                              2

     DHG Vertriebs- und Consultinggesellschaft mbH   Holzbrennstoffe und Blumenerden (Herstellung)                    Rohstoffe, Wald                                            2

     dm-drogerie markt GmbH + Co. KG                 Einzelhandel (Drogeriewaren)                                     Rohstoffe                                                  2

     documentus Deutschland GmbH                     Aktenvernichtung                                                 Rohstoffe                                                  2

     EDEKA Minden                                    Einzelhandel (Lebensmittel)                                      Biodiversität, Wald                                        2, 3

     EDEKA smart                                     Telekommunikation                                                Nachhaltiger Mobilfunk, Waldschutz                         2, 3

     EDEKA Südwest                                   Einzelhandel (Lebensmittel)                                      Wald                                                       2, 3

     EDEKA Zentrale AG & Co. KG                      Einzelhandel (Lebensmittel)                                      Rohstoffe, Klima, Süßwasser, Biodiversität, Verpackungen   1, 2, 3

     Edekabank AG                                    Finanzwesen                                                      Klima                                                      1, 2

     Franz KALDEWEI GmbH & Co. KG                    Badausstattung                                                   Meere, Klima                                               1, 2, 3

     Hama GmbH & Co KG                               Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen)                     Artenschutz                                                2

     HEINZ-GLAS GmbH & Co. KGaA                      Glasherstellung                                                  Klima, Rohstoffe                                           1, 2, 3

     HORNBACH Baumarkt AG                            Baumarkt                                                         Rohstoffe                                                  2

     Hylea Foods AG                                  Produzent von Paranüssen                                         Rohstoffe, Wald                                            2

     Jöllenbeck GmbH / SPEEDLINK                     Herstellung von Computerzubehör                                  Artenvielfalt                                              2

     Kneipp GmbH                                     Hersteller von Naturheilkundeprodukten                           Rohstoffe, Biodiversität                                   2, 3

     LichtBlick SE                                   Energieversorgung                                                Klima                                                      2

     Lloyd Fonds AG                                  Finanz- u. Versicherungsdienstleistungen                         Klima                                                      1, 2

     Marketingservice Rathgeber GmbH                 Verlagswesen                                                     Biodiversität                                              2

     Miele & Cie. KG                                 Herstellung von Haushalts- und Gewerbegeräten                    Klima                                                      1

18
Nationale Kooperationen                                          Branche                                                            Naturschutzfokus                                                  Kooperationsform

    MTD Products AG / Geschäftsbereich WOLF-Garten                   Gartenmaschinen/-zubehör                                           Biodiversität                                                     2

    Nedac GmbH                                                       Papier, Pappe und Waren daraus (Herstellung)                       Rohstoffe, Wald                                                   2

    Netto Marken-Discount AG & Co. KG                                Einzelhandel (Lebensmittel)                                        Rohstoffe, Klima, Süßwasser, Biodiversität, Verpackungen          1, 2, 3

    PreZero Lizenz GmbH                                              Entsorgung, Recycling, Verwertung                                  Rohstoffe, Meere                                                  2, 3

    SC Freiburg e. V.                                                Sport                                                              Biodiversität                                                     3

    Schleich GmbH                                                    Spielwarenhersteller                                               Artenvielfalt                                                     2, 3

    Schüco International KG                                          Bauzulieferbranche                                                 Klima, Rohstoffe                                                  1, 2, 3

    Sprint Sanierung GmbH                                            Baugewerbe                                                         Biodiversität                                                     2, 3

    Tchibo GmbH                                                      Einzelhandel                                                       Wasser                                                            1

    Tupperware Deutschland GmbH                                      Herstellung von Waren und Erbringung von Dienstleistungen          Klima, Ernährung, Einwegplastik                                   1, 2

    Turbon Products AG                                               Reparatur von Datenverarbeitungsgeräten und Gebrauchsgütern        Rohstoffe                                                         2

    WEPA Hygieneprodukte GmbH                                        Hygienepapiere                                                     Rohstoffe, Wald, Biodiversität, Klima                             1, 2, 3

    Wikinger Reisen GmbH                                             Tourismus (Reiseveranstalter)                                      Klima, Rohstoffe, Meere, Plastik                                  2, 3

    Internationale Kooperationen                                     Branche                                                            Naturschutzfokus                                                  Kooperationsform

    International Bon Ton Toys B. V. (IBTT)                          Spielwaren                                                         Rohstoffe, Biodiversität                                          2

    Merchant Ambassador Ltd.                                         Spielwaren                                                         Rohstoffe, Biodiversität                                          2

    Sky plc                                                          Medien                                                             Meere                                                             2, 3

  Legende
  1 Förderung nachhaltigen Wirtschaftens
  2 Kommunikation und Kampagnen
  3 Sponsoring *
* Aus Gründen der Übersichtlichkeit erfasst die Tabelle keine Unternehmensspenden. Eine Auflistung aller Unternehmen, die 10.000 Euro oder mehr gespendet und einer Veröffentlichung zugestimmt haben, finden Sie auf den Dankesseiten im Jahresbericht.

  Bildnachweise ©: Titel: imago images/Nature Picture Library; Seite 2 Vorwort: Florian Bison (Dr. Martin Bethke), Daniel Seiffert/WWF (Sebastian Tripp); Seite 3 Einleitung: Michael Poliza/WWF; Seite 4 Strategische Zusammenarbeit mit Unternehmen: Shutterstock/
  Timolina/WWF; Seite 5 EDEKA-Verbund: EDEKA; Seite 6 HEINZ-GLAS: Arnold Morascher/WWF ; Seite 6 KALDEWEI: WWF Vietnam; Seite 7 WEPA: Martin Becker/Boogaloo Graphics; Seite 7 Beiersdorf: Saverianus Endi; Seite 8 Tupperware: Tupperware; Seite 9 Costa: Cat
  Holloway/WWF; Seite 9 Schüco: Schüco International KG; Seite 10 Strategische Zusammenarbeit mit dem Finanzsektor: Daniel Martínez/WWF-Peru; Seite 11 Lloyd Fonds: Shutterstock/OliverSved/WWF; Seite 11 Edekabank: Shutterstock/DR Travel Photo and Video/WWF;
  Seite 12 Kommunikation und Kampagnen: Marlene Gawrisch/WWF; Seite 13 Step by Step & coocazoo: Step by Step, Coocazoo; Seite 14 Turbon: Turbon Products AG; Seite 14 Center Parcs: WWF; Seite 15 DHG: Folke Wulf/WWF; Seite 15 HYLEA: HYLEA; Seite 16 Sponsoring
  und Spende: James Morgan/WWF; Seite 17 PreZero: Axel Bahr/PreZero; Seite 17 Starbucks: Starbucks
                                                                                                                                                                                                                                                                       19
Möchten Sie regelmäßig über Neuigkeiten der Unternehmens- und Finanzmarktarbeit des WWF informiert werden?
Dann bestellen Sie unseren Corporate Newsletter unter wwf.de/corporate-newsletter

Besuchen Sie für weiterführende Informationen unsere Website unter wwf.de/unternehmen

WWF Deutschland
Reinhardtstraße 18 | 10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 311 777 700
Fax: +49 (0)30 311 777 888

PANDA Fördergesellschaft für Umwelt mbH
Kaiserstraße 70 | 60329 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 79 144-307
Fax: +49 (0)69 79 144-320

unternehmen@wwf.de

Die PANDA Fördergesellschaft für Umwelt mbH ist eine Tochtergesellschaft des WWF International und betreut nationale und internationale Unternehmenskooperationen für den WWF.
Sie akquiriert strategische Partnerschaften zur Förderung nachhaltigen Wirtschaftens, aber auch Lizenz- und Sponsoringgelder sowie Spenden aus Dienstleistung, Handel und Industrie zur
Finanzierung der Umwelt- und Naturschutzarbeit des WWF.
Sie können auch lesen