Studie zur Bewertungspraxis - Bei gesellschaftsrechtlichen Anlässen 2010 2017 - I-ADVISE

 
WEITER LESEN
Studie zur
Bewertungspraxis
Bei gesellschaftsrechtlichen Anlässen
2010 - 2017
Vorwort

Squeeze Outs und Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge sind schwerwiegen-             Die Erläuterung des fachlichen Hintergrunds der untersuchten Fragestellungen haben
de Eingriffe in die Eigentumsrechte der Minderheitsaktionäre. Beim Squeeze Out oder         wir bewusst kurz gehalten, weil sich die Untersuchung an Fachleute richtet, die sich
Rechtsformwechsel ist den Aktionären daher eine angemessene Abfindung und beim              ohnehin regelmäßig mit diesen Themen befassen. Mit der Studie möchten wir Transpa-
Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zusätzlich eine Garantiedividende anzu-          renz und Übersicht schaffen, nicht aber beurteilen und werten. Der Leser soll auch nicht
bieten. Die Hauptaktionäre bzw. die herrschenden Unternehmen lassen in nahezu allen         den Schluss ziehen, dass eine gängige Praxis mit Best Practice gleichzusetzen sei, z.B.
uns bekannt gewordenen Fällen Unternehmensbewertungen erstellen, die wiederum               wenn neue, bessere Erkenntnisse verzögert in der Praxis umgesetzt werden.
von gerichtlich bestellten Prüfern geprüft werden, um die Angemessenheit der Abfin-
dung und des Ausgleichs sicherzustellen. Lediglich in fünf der von uns analysierten Fälle
erfolgte die ursprüngliche Bewertung durch das Management. Im Anschluss an die über
die Maßnahme beschließende Hauptversammlung kommt es in der Regel zu Spruchver-             März 2018
fahren, in denen die Angemessenheit der Abfindung gerichtlich überprüft wird.

Da bei diesen gesellschaftsrechtlichen Bewertungen unterschiedliche Verfahren und
Bewertungsparameter zur Anwendung kommen, möchten wir mit dieser, nun in vierter
Auflage erscheinenden Studie einen Überblick über die Bewertungspraxis bei gesell-          Dr. Jochen Beumer
schaftsrechtlich veranlassten Gutachten geben und aktuelle Trends untersuchen.              Wirtschaftsprüfer

                                                                                                                                                                                   I
Inhaltsverzeichnis

1   Über diese Studie – Erhebung der Daten                          1        4.2   Marktrisikoprämie                                   13

2   Bewertungsverfahren, Ablauf und Ergebnis                        3        4.3   Betafaktor                                          14

    2.1   Bewertungsverfahren                                        3             4.3.1   Peer Group-Betafaktor oder Betafaktor des
                                                                                           Bewertungsobjekts                           15
    2.2   Abfindung gemäß Bewertungsverfahren oder zum Börsenkurs    4

    2.3   Zeitraum zwischen Ankündigung und Bewertungsstichtag       5             4.3.2   Zahl der Peer Group-Unternehmen             16

                                                                                   4.3.3   Referenzindex                               17
3   Ausschüttungsfähiges Ergebnis                                   6
    3.1   Vergangenheitsanalyse                                      6             4.3.4   Erhebungszeitraum                           18

    3.2   Planungsrechnungen                                         6             4.3.5   Erhebungsintervalle                         19

          3.2.1    Planungshorizont                                  7             4.3.6   Raw oder Adjusted Betafaktor                20

          3.2.2    Ergebniswachstum in der Planung                   8             4.3.7   Debt Beta                                   20

    3.3   Wachstumsrate                                              9             4.3.8   Höhe von unlevered Betafaktoren             21
    3.4   Ausschüttungsquoten                                       11
                                                                         5   Multiplikatorbewertung                                    22
4   Kapitalisierungszinssatz                                        12   6   Ausgleichszahlung                                         23
    4.1   Basiszinssatz                                             12
                                                                         Über I-ADVISE                                                 24

                                                                                                                                            II
1            Über diese Studie – Erhebung der Daten

Für unsere Studie haben wir die Berichte der Vorstände über den Abschluss von Beherr-      Ausgewertete Gutachten 2010 - 2017 nach Bewertungsanlass
schungs- und Gewinnabführungsverträgen und über die Übertragung von Aktien auf
den Hauptaktionär gemäß §§ 327a ff. AktG oder § 62 Abs. 5 UmwG sowie Verschmel-             Anlass der Unternehmensbewertung
zungsberichte und Gutachten anlässlich von Rechtsformwechseln nach § 207 UmwG in
                                                                                                         Gewinnabführungsvertrag         1
Hinblick auf die angewandten Bewertungsmethoden und -parameter analysiert. Da
jeder dieser Vorgänge eine Prüfungspflicht auslöst, liegt für die jeweilige Bewertung
                                                                                                    Rechtsformwechsel nach UmwG          1
auch ein Prüfungsbericht vor.

Es war nicht unsere Absicht, auch eine Auswertung der Rechtsprechung zu diesem                                      Verschmelzung            5
Thema vorzunehmen. Spruchverfahrensgutachten, Urteile und Vergleiche in Spruchver-
fahren wurden daher nicht in die Untersuchung einbezogen. Sie beziehen sich in vielen                        Beherrschungsvertrag            8
Fällen auf weiter zurückliegende Bewertungsstichtage.                                                      Beherrschungs- und
                                                                                                                                                      22
                                                                                                         Gewinnabführungsvertrag
In die Analyse haben wir sämtliche uns vorliegende Gutachten mit Bewertungsstichta-
gen innerhalb des Acht-Jahreszeitraums 2010 bis 2017 einbezogen. Die Jahre 2009 und          Verschmelzungsrechtlicher Squeeze-Out                         31
früher wurden nicht analysiert, weil die Einführung der Abgeltungsteuer zu Änderungen
der Bewertungsparameter geführt hat. In dieser Studie soll hingegen nur die aktuelle                 Aktienrechtlicher Squeeze-Out                                              107
Bewertungspraxis und deren Fortentwicklung untersucht werden.
                                                                                                                                     0           20        40   60   80   100    120
In der aktuellen vierten Auflage wurden sämtliche uns vorliegende Gutachten mit Be-
wertungsstichtag in 2017 ergänzt. Die in der Studie ausgewerteten Gutachten und Prü-
fungsberichte sind in Anlage 1 aufgelistet. Anlage 2 gibt einen Überblick über nicht öf-
fentliche gesellschaftsrechtliche Strukturmaßnahmen, deren Bewertungsgutachten
nicht vorlagen und die deshalb nicht für die Studie ausgewertet werden konnten. Sollte
uns ein Leser weitere, noch nicht erfasste Gutachten zusenden, werden wir die Studie
entsprechend ergänzen. Insgesamt haben wir 175 Unternehmensbewertungen analy-
siert, die überwiegend anlässlich von Squeeze Outs erfolgten, wie folgende Grafik zeigt:

                                                                                                                                                                                       1
Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Anzahl der ausgewerteten Gutachten im
Zeitverlauf:

Ausgewertete Gutachten nach Jahr und Anlass

     Anzahl der Gutachten
    30
                                  1
                                  3
    25
                                                   2
                                  5                          2
             1                                     3
    20       2                              3
                                                                                  1
             2                              1                7                    1
                                            1                           1         2
             1                                     7
    15                                      3                           4         2
                        5                                                         3
                                                                        4
    10                  1        20
             16                                              15
                                            14    13
     5                                                                            11
                        9                                               9

     0
            2010      2011      2012      2013   2014      2015       2016      2017

    Gewinnabführungsvertrag                      Rechtsformwechsel nach UmwG
    Verschmelzung                                Beherrschungsvertrag
    Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag   Verschmelzungsrechtlicher Squeeze-Out
    Aktienrechtlicher Squeeze-Out

                                                                                         2
2            Bewertungsverfahren, Ablauf und Ergebnis

Grundlagen der angewandten Bewertungsverfahren                                           2.1          Bewertungsverfahren
Der Unternehmenswert wird grundsätzlich unter der Annahme ausschließlich finanziel-      Nach wie vor bildet das Ertragswertverfahren auf Basis des Tax-CAPM die Grundlage der
ler Ziele und unter dem Grundsatz der Unternehmensfortführung („going concern“)          meisten Unternehmensbewertungen. Für Bewertungen im Zeitraum 2010 bis 2017 kam
ermittelt. Dabei werden die künftig zu erwartenden finanziellen Überschüsse des Be-      es in 88 % der Fälle zum Einsatz. In vier Fällen wird neben dem Ertragswertverfahren
wertungsobjekts mit einem risikoadäquaten Kapitalisierungszinssatz diskontiert und zu    das Discounted Cash Flow-Verfahren in der Variante des WACC-Ansatzes bei der Bewer-
einem Barwert verdichtet. Etwaiges nicht betriebsnotwendiges Vermögen ist gesondert      tung herangezogen. Nachdem im Jahr 2010 ein Unternehmen ausschließlich nach dem
zu bewerten. Der höhere Wert aus diesem abgeleiteten Barwert (einschließlich ses         DCF-Verfahren bewertet wurde, wurde erst im Jahr 2017 erneut eine Bewertung nach
nicht betriebsnotwendigen Vermögens) und dem Liquidationswert stellt den Unter-          dem DCF-Verfahren durchgeführt. Hierbei wurde ein österreichisches Unternehmen mit
nehmenswert dar.                                                                         deutscher Mutter begutachtet und sowohl der Bewertungsstandard KFS/BW 1 des Insti-
                                                                                         tuts Österreichischer Wirtschaftsprüfer als auch der IDW S1 zur Bewertung nach der
Eine detaillierte Ableitung des Liquidationswertes ist nur in den Fällen notwendig, in
                                                                                         DCF-Methode hinzugezogen.
denen nach einer überschlägigen Berechnung des Liquidationswertes davon ausgegan-
gen werden kann, dass der Liquidationswert höher als der Barwert der finanziellen        In sieben der ausgewerteten Gutachten war die Ermittlung eines positiven Ertragswer-
Überschüsse zuzüglich des nicht betriebsnotwendigen Vermögens ist.                       tes unmöglich. Diese enthielten daher ausführliche Liquidationswertermittlungen und in
                                                                                         einem Fall eine Substanzwertermittlung, aus denen die Abfindungen abgeleitet wurden.
In der Praxis werden zur Ableitung des Barwerts der künftigen finanziellen Überschüsse
                                                                                         In zwei Fällen wurden für verschiedene Unternehmensteile unterschiedliche Bewer-
das Ertragswertverfahren oder ein Discounted Cash Flow-Verfahren (DCF) verwendet.
                                                                                         tungsverfahren angewandt. In vier Fällen kam der Net Asset Value (NAV) zum Einsatz.
Zu den DCF-Verfahren zählen der WACC-Ansatz, das Flow to Equity-Verfahren und das
Adjusted Present Value-Verfahren (APV). Sämtliche Verfahren führen bei identischen       Bewertungsverfahren
Prämissen zu gleichen Unternehmenswerten.
                                                                                                                                                         Liquidationswert;
Das Ertragswertverfahren und das Flow to Equity-Verfahren stellen sogenannte Netto-
                                                                                                                                                         6; 3%
Verfahren dar, die den Wert des Eigenkapitals direkt ermitteln (Equity-Ansatz). Demge-
genüber ermittelt das WACC-Verfahren in einem ersten Schritt den Gesamtunterneh-                                                                         DCF (WACC); 2; 1%
menswert einschließlich des Werts der Schulden durch Diskontierung der Cash Flows
                                                                                         Ertragswertverfahren
vor Zinsen mit gewogenen durchschnittlichen Kapitalkosten (weighted average cost of                                                                      Mischung oder
                                                                                         (TAX-CAPM); 154; 88%
                                                                                                                                                         Andere; 13; 8%
capital, abgekürzt „WACC“) und subtrahiert in einem zweiten Schritt den Wert der Net-
to-Finanzverbindlichkeiten von diesem Wert, um zu dem Wert des Eigenkapitals zu
gelangen.

                                                                                                                                                                              3
2.2          Abfindung zwischen Ankündigung und Bewertungs-
             stichtag
                                                                                         Abfindung gemäß Bewertungsverfahren oder Börsenkurs
In 66 % der Fälle in den Jahren 2010 bis 2017 war der durch das zugrunde liegende
Bewertungsverfahren ermittelte Unternehmenswert höher als der Börsenkurs und              100%
wurde daher der Abfindung zugrunde gelegt.                                                 90%                                                                    4
                                                                                                             4                 7         8                 5
                                                                                           80%      8                12                           11
                                                                                           70%
Abfindung gemäß Bewertungsverfahren oder Börsenkurs                                        60%
                                                                                           50%
                                                                                           40%                                                                   16
                                                                                                            11                 15       17                 13
                                                                                           30%     14                17                           13
                                                                                           20%
                                                                                           10%
                                                                Abfindung zum
                                                                Börsenkurs; 59; 34%         0%
Abfindung gemäß                                                                                   2010     2011     2012      2013     2014     2015      2016   2017
Bewertungsverfahren;                                                                         Abfindung gemäß Bewertungsverfahren     Abfindung zum Börsenkurs
116; 66%

Im Jahr 2017 waren 13 der insgesamt 20 bewerteten Unternehmen zum Bewertungs-
stichtag noch börsennotiert. Bei diesen börsennotierten Unternehmen lag in vier Fällen
(31 %) der Börsenkurs oberhalb der ermittelten Unternehmenswerte.

                                                                                                                                                                        4
2.3           Zeitraum zwischen Ankündigung und Bewertungs-
              stichtag
Die Zeitspanne zwischen der Ankündigung der Maßnahmen und dem Bewertungsstich-
tag beträgt durchschnittlich 4,8 Monate, mit einem Minimum von 1,2 und einem Maxi-
mum von 22,4 Monaten. In letzterem Fall wurde eine Fortschreibung der als Untergren-
ze der Abfindung heranzuziehenden Börsenkurse vorgenommen. In der Mehrzahl der
Fälle erfolgte die Ankündigung in einem Zeitraum von vier bis sechs Monaten vor dem
Bewertungsstichtag. Im Jahr 2017 lag der Mittelwert des Zeitraums zwischen Ankündi-
gung und Bewertungsstichtag bei 5,1 Monaten. In vier Gutachten bzw. 2,3 % der
Strukturmaßnahmen wurden keine Angaben zum Ankündigungstag gemacht.

Zeitspanne in Monaten zwischen Bewertungsstichtag und Ankündigungstag
2010 - 2017

35%
                              29,7%
30%
25%                                   21,7%
20%
                      15,4%
15%
10%    7,4%    6,9%                           8,0%
                                                     5,7%
 5%                                                         2,9%    2,3%
 0%
        1-2    2-3    3-4     4-5     5-6     6-7    7-8     >8     k.A.
                                                     Zeitspanne in Monaten

                                                                                       5
3            Ausschüttungsfähiges Ergebnis

3.1          Vergangenheitsanalyse                                                       Jahre Vergangenheitsanalyse

Vergangenheitsanalyse                                                                     Anzahl der Gutachten

Zweck der Vergangenheitsanalyse ist es, einen geeigneten Vergleichsmaßstab für die
                                                                                         160                           140
Beurteilung der Planung zu finden. Um die Vergleichbarkeit herzustellen, werden Berei-
                                                                                         140
nigungen außerordentlicher oder periodenfremder Ergebnisse oder im Hinblick auf          120
Veränderungen der Konzernstruktur (Käufe oder Verkäufe von Beteiligungen) vorge-         100
nommen. Die Vergangenheitsergebnisse sind in einem angemessenen Detaillierungs-           80
grad darzustellen und zu erläutern. Mit zunehmendem Abstand vom Bewertungsstich-          60
tag sinkt die Relevanz der Vergangenheitsergebnisse.                                      40
                                                                                                              9                    15
                                                                                          20                                                                        6
                                                                                                   0                                          4         1
Ein Analysezeitraum von drei Jahren wird offenbar von der Mehrheit der Bewerter für        0
ausreichend gehalten. In 80 % der Fälle wurden die Vergangenheitsergebnisse eines                  1          2          3         4          5          6          -
Dreijahreszeitraums analysiert.                                                                                                            Jahre der Vergangenheitsanalyse

                                                                                         3.2           Planungsrechnungen
                                                                                         Planungsrechnungen

                                                                                         Eine realistische, aktuelle Planungsrechnung ist die Basis der Unternehmensbewertung.
                                                                                         Nach IDW S1 i.d.F. 2008 Tz. 88 ff. soll die der Unternehmensbewertung zugrunde lie-
                                                                                         gende Planung Erwartungswerte abbilden und Risiken und Chancen gleich gewichten,
                                                                                         also weder optimistisch noch pessimistisch sein. Die regelmäßig in den Unternehmen
                                                                                         aufgestellten Planungen haben zum einen eine Steuerungsfunktion, zum anderen kön-
                                                                                         nen sie Zielkomponenten enthalten. In diesem Fall entspricht die Planung nicht dem
                                                                                         erwarteten Ist- sondern dem Sollzustand, der dem Management als Ziel vorgegeben
                                                                                         wird. Überholte, zu pessimistische, zu optimistische oder technisch fehlerhafte Planungs-

                                                                                                                                                                                 6
rechnungen sind von dem Gutachter so anzupassen, dass sie Erwartungswerte wiederge-         Jahre Detailplanungszeitraum
ben.
                                                                                             Anzahl der Gutachten
Trennung in Phasen

Die Prognose der finanziellen Überschüsse beinhaltet umso mehr Unwägbarkeiten, je            70                                 63
weiter diese ausgehend vom Bewertungsstichtag in der Zukunft liegen. Sie ist damit           60
weniger verlässlich als die Planungen für die Jahre, die sich dem Bewertungsstichtag         50
                                                                                                                    41
unmittelbar anschließen. Vor diesem Hintergrund wird in der Regel die Prognose               40                            34
der künftigen finanziellen Überschüsse in einen Detailplanungszeitraum und einen             30
sich daran anschließenden nachhaltigen Zeitraum unterteilt.                                  20
                                                                                                                                     11                      9
                                                                                             10                                                      5               6
                                                                                                    1      2                                  3
Für die Länge des Planungshorizonts existieren keine festen Vorgaben. Der Planungsho-         0
rizont soll so lang sein, dass die erkennbaren, eingeleiteten Entwicklungen abgeschlos-             1      2        3      4    5    6        7       8       >8       -
sen sind und das Unternehmen einen Gleichgewichtszustand erreicht hat, so dass für                                                        Jahre der Detailplanungszeitraum
den Zeitraum danach ein nachhaltiges Ergebnis angesetzt werden kann, das ggfs. mit
einer gleichbleibenden Wachstumsrate wächst.

3.2.1         Planungshorizont
Da Planergebnisse meist ansteigen, kann die Verkürzung des Planungshorizonts dazu führen,
dass bei gleicher Wachstumsrate des nachhaltigen Ergebnisses ein geringerer Unter-
nehmenswert ermittelt wird als bei einem langen Planungshorizont. Vor diesem Hinter-
grund haben wir die Länge des Detailplanungshorizonts bei den aktienrechtlichen Be-
wertungen analysiert.

Die folgende Grafik zeigt, dass in den Jahren 2010 bis 2017 in 79 % der Gutachten ein
Planungshorizont von drei bis fünf Jahren zugrunde gelegt wird. Im Jahr 2017 waren es
sogar 95 % der Gutachten. Dabei wurde in 55 % der Fälle mit einem Planungshorizont
von fünf Jahren gerechnet. Nur 2 % der Gutachten aus den Jahren 2010 bis 2017 zeigen
einen kürzeren Planungszeitraum als drei Jahre. Signifikant längere Planungszeiträume
betreffen meist Infrastrukturinvestitionen sowie Solar-Unternehmen oder aber Lebens-
versicherungen.

                                                                                                                                                                             7
3.2.2         Ergebniswachstum in der Planung
Das jährliche Ergebniswachstum wurde durch den Vergleich des bereinigten EBIT des                       Durchschnittliche Wachstumsraten in den Unternehmensplanungen ausgehend vom
letzten Ist-Jahres mit dem des letzten Detailplanungsjahres ermittelt. Die auswertbaren                 letzten bereinigten Ist-EBIT
132 Planungen weisen im Durchschnitt ein jährliches Ergebniswachstum des bereinigten
                                                                                                         CAGR
EBIT von 15,3 % auf. Der Median der Wachstumsraten beträgt 9,5 %. Aufgrund negati-
                                                                                                        130%
ver bereinigter EBIT-Werte im letzten Ist-Jahr konnte für 23 Fälle kein jährliches Ergeb-
niswachstum berechnet werden, obwohl die Planungsrechnungen grundsätzlich eine                          110%
positive Entwicklung aufweisen.                                                                          90%

Durchschnittliche Wachstumsrate in der Unternehmensplanung ausgehend vom letz-                           70%
ten bereinigten Ist-EBIT                                                                                 50%

                                                                                                         30%
 Anteil der Gutachten
                                                                                                         10%
    14%                                     13,1%                                           13,1%
                                   12,0%                                                        11,4%   -10%
    12%                                 10,9%
    10%                                                                                                 -30%
     8%
                                                    6,3%                             6,3%
     6%                 5,7%5,7%
                 4,0%                                      4,0%                                                                                             Bewertungsstichtag
     4%                                                           2,9% 2,9%
     2%                                                                       1,1%
          0,6%
     0%

                                                                                        EBIT CAGR

                                                                                                                                                                                  8
3.3          Wachstumsrate
Wachstumsabschlag im Kapitalisierungszinssatz                                             Wachstumsrate des nachhaltigen Ergebnisses

Der vom Kapitalisierungszinssatz abgezogene Wachstumsabschlag im Nenner des Bar-
wertkalküls dient der Abbildung künftiger Steigerungen der nachhaltigen finanziellen      1,40%   1,31%
                                                                                                       1,25%
Überschüsse im Zähler des Barwertkalküls.
                                                                                          1,20%                                        1,11%
                                                                                                               1,08%                                          1,10%
                                                                                                                                                                                      1,04%
Neben dem in der Wachstumsrate abgebildeten künftigen Wachstum kann ein soge-                                       1,00% 1,02%1,00%       1,00% 1,04%1,00%       1,00%                   1,00%
                                                                                          1,00%
                                                                                                                                                                          0,89%
nanntes thesaurierungsbedingtes Wachstum angesetzt werden. Dabei wird angenom-
men, dass auch nachhaltig ein Teil der Ergebnisse thesauriert und im Unternehmen          0,80%                                                                               0,75%

wieder angelegt wird. Unter der Annahme, dass die Rendite der thesaurierten Mittel
                                                                                          0,60%
dem Kapitalisierungszinssatz entspricht, ist die Thesaurierung ohne Berücksichtigung
von Steuereffekten wertneutral. Ein werterhöhender Effekt ergibt sich dennoch, wenn       0,40%
der Wertbeitrag der Thesaurierung (vor Steuern) um eine geringere Einkommensteuer-
                                                                                          0,20%
last verringert wird als die Ausschüttungen. Dies ist gerechtfertigt, wenn man annimmt,
dass die Ausschüttung oder Realisation eines Veräußerungsgewinns aus dem Verkauf          0,00%
von Aktien deutlich später erfolgt als die Thesaurierung. In diesem Fall entsteht die               2010         2011       2012        2013      2014         2015        2016        2017
Einkommensteuer später und der Barwert der Steuerbelastung ist geringer als bei so-
                                                                                                  Mittelwert               Median
fortiger Ausschüttung der Ergebnisse.

                                                                                          Angaben zu Wachstumsraten waren in 160 Gutachten zu finden. Der Median der
                                                                                          Wachstumsraten des nachhaltigen Ergebnisses sank in den Jahren 2010 bis 2016 von
                                                                                          1,25 % auf 0,75 %. Dies ging einher mit dem von 4,25 % im 1. Quartal 2010 auf 0,57 %
                                                                                          im 4. Quartal 2016 gefallenen durchschnittlichen Basiszinssatz (s. Abschnitt 4.1). Im Jahr
                                                                                          2016 erreichte der Median der Wachstumsraten mit 0,75 % seinen Tiefpunkt. In 2017
                                                                                          stieg der Median der Wachstumsraten wieder auf 1,00 %, während sich der Median der
                                                                                          Basiszinssätze ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte erhöhte. Die Streubreite der
                                                                                          Wachstumsraten ist verhältnismäßig gering, wie nachstehende Darstellung zeigt:

                                                                                                                                                                                                  9
Wachstumsrate nachhaltiges Ergebnis                                                   Bezüglich der wachstumsbedingten Kapitalanpassungen lassen sich zwei unterschiedli-
                                                                                      che Vorgehensweisen unterscheiden, die zu gleichen Ergebnissen führen können. In
 Anteil der Gutachten                                                                 66 % aller Gutachten wurden nachhaltige Abschreibungen und eine wachstumsbedingte
   60%                        55%                                                     Thesaurierung angesetzt, die das erforderliche Wachstum des Eigenkapitals bei Ansatz
   50%                                                                                einer Wachstumsrate der nachhaltigen Ergebnisse abbildet.

   40%                                                                                In 8 % der Gutachten wurde anstelle der Abschreibungen eine (höhere) Re-
   30%                                                                                Investitionsrate angesetzt, die grundsätzlich das nachhaltig erforderliche Wachstum
                        16%                                                           sowohl des eigen- als auch des fremdfinanzierten Vermögens berücksichtigt. In diesen
   20%
                                      11%                                             Fällen werden die zu kapitalisierenden Ergebnisse um den verzinslichen fremdfinanzier-
                                                                       9%
   10%                                        4%
            3%                                        1%       1%                     ten Teil der Netto-Investition erhöht, soweit die Planung Fremdkapital enthält. In den
    0%                                                                                Gutachten wird dies häufig als „Veränderung der Nettofinanzverbindlichkeiten zum
                                                                                      Erhalt der nachhaltigen Verschuldungsquote“ bezeichnet. In zwei Gutachten ist ersicht-
                                                                                      lich, dass daneben ein gegenläufiger Effekt aus der wachstumsbedingten Thesaurierung
                                                                                      zur Berücksichtigung des nachhaltigen Wachstums des Umlaufvermögens berücksichtigt
                                                                Wachstumsrate
                                                                                      wird.

                                                                                      Nachhaltige Abschreibungen oder Re-Investitionsrate
In 87 Gutachten (50 % der Grundgesamtheit) wurde die Wachstumsrate mit 1,0 % ange-
setzt.                                                                                                                                       Re-Investitionsrate +
                                                                                                                                             Wachstum des
In einem Gutachten mit Bewertungsstichtag im Januar 2015 über afrikanische Beteili-                                                          Fremdkapitals; 14; 8%
gungen wurde eine Wachstumsrate von 3 % angesetzt, der aber Erhöhungen des Basis-
zinssatzes um Inflationsdifferentiale von 0,4 % bis 4,8 % nach persönlichen Steuern
gegenüberstehen (vgl. Abschnitt 4.1 Basiszinssatz). In 2017 wurde in drei Gutachten   Nachhaltige
eine Wachstumsrate des nachhaltigen Ergebnisses von mehr als 1,0 %abgeleitet. Eine                                                              Keine nachhaltige
                                                                                      Abschreibungen -
                                                                                                                                                Wachstumsrate
nachhaltige Wachstumsrate für eine Bank betrug 1,9 % und der Bewertung eines IT-      Wachstum des
                                                                                                                                                oder k.A.; 45; 26%
Unternehmens lag ein erwartetes nachhaltiges Wachstum von 2,5 % p.a. zugrunde. Die    Eigenkapitals; 116; 66%
weit überwiegende Zahl der Gutachten unterstellt zur Finanzierung des nachhaltigen
angesetzten Ergebniswachstums auch wachsendes Eigen- oder Fremdkapital. In 26 %
der Fälle wurde keine wachstumsbedingte Thesaurierung angenommen oder eine ein-
deutige Auswertung war nicht möglich.

                                                                                                                                                                         10
3.4          Ausschüttungsquoten
Wertrelevanz von Ausschüttungsquoten                                                      Die von 52 % und einem Median von 50 % wesentlich geringer. Die Ausschüttungen in
                                                                                          der Fortführungsphase werden unterschiedlich abgeleitet, z.B. aus den durchschnittli-
Von dem unterstellten Ausschüttungsverhalten des Unternehmens geht ein Einfluss auf       chen Ausschüttungsquoten von Branchen- oder Peer Group-Unternehmen oder des
den Unternehmenswert aus, da i.d.R. angenommen wird, dass thesaurierungsbedingte          Unternehmens selbst.
Wertsteigerungen erst in ferner Zukunft zu Abgeltungssteuern beim Verkauf von Antei-
len führen, während Ausschüttungen sofort besteuert werden. Für thesaurierte Ergeb-       Ausschüttungsquote Fortführungsphase
nisse wird zur Berücksichtigung des Barwerteffekts i.d.R. nur die halbe Abgeltungsteuer
angesetzt. Thesaurierungen führen wegen des Steuerstundungseffekts zu höheren
Unternehmenswerten als Ausschüttungen.                                                    100%

Die geplanten Ausschüttungsquoten in den Detailplanungszeiträumen richten sich im
                                                                                           80%
Allgemeinen nach der Unternehmensplanung und weisen eine breite Streuung auf. Der
Mittelwert beträgt 46 % und der Median 45 %. Ein eindeutiger Trend ist nicht erkennbar.
                                                                                           60%
Ausschüttungsquote Detailplanungsphase
                                                                                           40%

100%                                                                                       20%

 80%                                                                                        0%

 60%
                                                                                                                                                      Bewertungsstichtag
 40%

 20%

  0%

                                                            Bewertungsstichtag

                                                                                                                                                                            11
4             Kapitalisierungszinssatz

Ableitung des Kapitalisierungszinssatzes                                                      rung wurde der deutsche Basiszinssatz (nach persönlichen Steuern) um die ebenfalls um
                                                                                              die Abgeltungssteuern geminderten Inflationsdifferentiale zwischen der jeweiligen
Der Kapitalisierungszinssatz stellt die Alternativrendite eines Investors dar, die dieser     Landeswährung und dem Euro erhöht. Diese landesspezifischen Erhöhungen um 0,4 %
bei einer Investition in eine dem Bewertungsobjekt entsprechende Alternativanlage             bis 4,8 % sind in der nachstehenden Darstellung der Basiszinssätze nicht enthalten. Im
erwarten kann bzw. fordert. Der Kapitalisierungszinssatz soll hinsichtlich Fristigkeit,       Jahr 2017 wurden, mit Ausnahme zweier Gutachten zu Jahresbeginn, ausschließlich
Risiko und Besteuerung mit dem Bewertungsobjekt äquivalent sein.                              Basiszinssätze in Höhe von 1,25 % verwendet.

4.1           Basiszinssatz                                                                   Die Entwicklung der Basiszinssätze sowie die jeweilige Streuung zeigt auch folgende
                                                                                              Grafik:
Basiszinssatz im Rahmen des CAPM
                                                                                               Basiszinssatz
Im Rahmen des Capital Asset Pricing Models (CAPM) stellt der Basiszinssatz einen risiko-      4,5%
freien Zinssatz dar, zu dem zu jeder Zeit und in unbegrenzter Menge investiert werden
                                                                                              4,0%
kann. Vor dem Hintergrund, dass in der Praxis keine risikofreien Zinssätze zu beobach-
                                                                                              3,5%
ten sind, wird grundsätzlich auf die aus Sicht des Anteilseigners (quasi-)risikofreie Anla-
ge in öffentliche Anleihen abgestellt. Dabei ist insbesondere die Laufzeitäquivalenz bei      3,0%
der Ableitung des Basiszinssatzes zu berücksichtigen.                                         2,5%
                                                                                              2,0%
Der durchschnittliche Basiszinssatz hat sich von 4,25 % im ersten Quartal 2010 auf
                                                                                              1,5%
1,25 % im 4. Quartal 2017 deutlich verringert, jedoch wurde der im Jahr 2016 erreichte
Tiefpunkt der Basiszinssätze überschritten. Die Streubreite der verwendeten Basiszinss-       1,0%
ätze ist gering. Ein für den Bewertungsstichtag 30. August 2010 ungewöhnlich niedriger        0,5%
Basiszinssatz von 2,5 % wurde als laufzeitäquivalenter Zinssatz angesetzt, weil das Be-       0,0%
wertungsobjekt nur eine einzige Ausschüttung im Jahr 2017 plante. Im Dezember 2012
wurde in einem Sachverhalt für eine Laufzeit von 6 Jahren ein Basiszins von 0,75 % an-
gesetzt. Der Ausreißer im Juli 2015 betraf einen Sachverhalt mit Bezug zu China, in dem                                                                  Bewertungsstichtag
der Basiszinssatz anteilig auf Basis chinesischer Zinssätze bestimmt wurde. Der Ausrei-
ßer im Februar 2012 mit einem Basiszinssatz von 4,0 % enthielt einen Inflationszuschlag
von 1,25 %. Der Prüfer legte in diesem Fall einen Basiszins von 2,75 % zugrunde. In ei-
nem Gutachten mit Bewertungsstichtag im Januar 2015 über eine Sum-of-the-Parts-
Bewertung von Beteiligungen an afrikanischen Banken mit Planungen in Landeswäh-

                                                                                                                                                                                 12
Die Entwicklung der durchschnittlichen Basiszinssätze lässt sich tabellarisch im Zeitraum      Differenz der durchschnittlichen Marktrendite (der Aktien) und des durchschnittlichen
2010 bis 2017 wie folgt darstellen:                                                            risikofreien Zinssatzes und stellt nicht die vom Kapitalmarkt geforderte, sondern die tat-
                                                                                               sächlich realisierte Renditedifferenz dar.
Zeitraum              2010     2011     2012    2013     2014     2015     2016    2017
1. Quartal            4,25%    3,50%    2,95%   2,35%    2,75%    2,10%    1,38%   0,95%       Die implizite Marktrisikoprämie wird unter Anwendung eines Ertragswert- oder DCF-
2. Quartal            4,06%    3,63%    2,47%   2,39%    2,63%    1,00%    1,00%   1,25%       Modells aus aktuellen Börsenkapitalisierungen und Ergebnis- oder Cash Flow-
3. Quartal            3,44%    3,74%    2,29%   2,25%    2,50%    1,44%    0,87%   1,25%       Erwartungen abgeleitet. Ausgehend von den Ergebnisprognosen von Analysten für ein
4. Quartal            3,19%    3,30%    2,12%   2,67%    2,08%    1,50%    0,57%   1,25%       Unternehmen, dem Basiszinssatz zum jeweiligen Beobachtungszeitpunkt und dem - das
Jahres-Durchschnitt   3,79%    3,53%    2,39%   2,37%    2,53%    1,55%    0,92%   1,22%       unternehmensspezifische Risiko abbildendenden - Betafaktor wird diejenige (implizite)
Jahres-Median         4,00%    3,50%    2,25%   2,25%    2,50%    1,50%    1,00%   1,25%       Marktrisikoprämie ermittelt, bei der der errechnete Unternehmenswert der Börsenkapita-
                                                                                               lisierung des Unternehmens entspricht. Wird diese Berechnung für eine das Marktportfo-
                                                                                               lio hinreichend repräsentative Auswahl von Unternehmen durchgeführt, lässt sich ohne
4.2           Marktrisikoprämie
                                                                                               Rückgriff auf lange Zeitreihen von historischen Daten eine vom Kapitalmarkt geforderte
Marktrisikoprämie im Rahmen des CAPM                                                           Marktrisikoprämie zu einem bestimmten Zeitpunkt ermitteln.

Die Marktrisikoprämie stellt neben dem Betafaktor im Rahmen der Ableitung des Kapitali-        Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung und Streuung der in der Studie zugrunde ge-
sierungszinssatzes auf Basis des CAPM einen von zwei Parametern zur Berücksichtigung           legten Marktrisikoprämien nach persönlichen Steuern der Anteilseigner im Zeitablauf:
des systematischen Risikos einer Anlageform dar. Im theoretischen Sinne ist die Marktrisi-
                                                                                               Marktrisikoprämie
koprämie dabei die zukünftig von allen Marktteilnehmern einheitlich erwartete durch-
                                                                                               7,00%
schnittliche Risikoprämie. Die Marktrisikoprämie wird aus der Differenz der Marktrendite
und der Verzinsung der risikofreien Anlage bei Investition in das Marktportfolio abgeleitet.   6,50%
Das Marktportfolio selbst umfasst wiederum unter den engen Prämissen des CAPM sämt-
liche risikobehafteten Anlageformen. Bei Anwendung des Tax-CAPM unter Berücksichti-            6,00%
gung der persönlichen Steuern der Anteilseigner entspricht die Marktrisikoprämie der
Differenz der Renditen nach persönlichen Steuern.                                              5,50%

Ermittlung der Höhe der Marktrisikoprämie in der Praxis                                        5,00%

Zur Schätzung der Marktrisikoprämie aus historischen Renditedifferenzen wird in der            4,50%
Bewertungspraxis als Proxy (“Stellvertreter“) für das Marktportfolio unter Verwendung
                                                                                               4,00%
historischer Renditen meist auf einen Aktienindex zurückgegriffen. Zur Ermittlung des
durchschnittlichen risikofreien Zinssatzes werden regelmäßig historische Renditen öffent-
licher Anleihen verwendet. Die historische Marktrisikoprämie ergibt sich dann aus der
                                                                                                                                                              Bewertungsstichtag

                                                                                                                                                                                      13
Durchschnittliche Marktrisikoprämien unter Berücksichtigung von persönlichen Steuern      zwei vergleichenden Bewertungen zur Ermittlung einer Abfindung in Aktien des herr-
                                                                                          schenden Unternehmens nach § 305 Abs. 2 Nr. 1 AktG in Höhe von 6,0 % angesetzt. In
Zeitraum              2010    2011    2012    2013    2014    2015     2016    2017       allen anderen Bewertungen mit Stichtag in 2017 betrug die Marktrisikoprämie jedoch
1. Quartal            4,50%   4,67%   4,80%   5,43%   5,40%   5,50%    5,50%   5,50%      5,5 %.
2. Quartal            4,50%   4,50%   4,75%   5,50%   5,50%   5,50%    5,70%   5,55%
3. Quartal            4,56%   4,50%   5,00%   5,39%   5,50%   5,50%    5,65%   5,50%      Obwohl die durchschnittliche Marktrisikoprämie anstieg, ging die Summe von Basiszins-
4. Quartal            4,50%   4,60%   5,45%   5,42%   5,50%   5,50%    5,50%   5,64%      satz (vor Steuern) und Marktrisikoprämie zwischen dem ersten Quartal 2010 und dem
Jahres-Durchschnitt   4,51%   4,57%   5,05%   5,43%   5,48%   5,50%    5,62%   5,57%      letzten Quartal 2017 von 8,8 % auf 6,9 % zurück.
Jahres-Median         4,50%   4,50%   5,00%   5,50%   5,50%   5,50%    5,50%   5,50%
                                                                                          In einem Gutachten mit Bewertungsstichtag im Januar 2015 über afrikanische Beteili-
                                                                                          gungen wurden Länderrisikoprämien von 1,5 % bis 14,6 % angesetzt, die auf Basis eines
Ein Anstieg der von den Gutachtern verwendeten Marktrisikoprämien ist ab dem Jahr         Country-Spread-Modells und einer Regression über Länderratings abgeleitet wurden.
2012 erkennbar, besonders deutlich im 4. Quartal 2012. Offensichtlich steht dies in       Die so ermittelten Unterschiede zwischen den Renditen von Dollarbonds von Ländern
Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Fachausschusses für Unternehmensbe-             außerhalb der USA mit US Treasury Bonds mit derselben Laufzeit wurden mit dem Fak-
wertung und Betriebswirtschaft (FAUB) des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutsch-     tor 1,5 multipliziert, um der Volatilität von Aktienmärkten Rechnung zu tragen.
land e.V. (IDW) vom 10. Januar 2012, in der der FAUB die Prüfung nahe legte, ob die
Unsicherheit am Kapitalmarkt den Ansatz einer Marktrisikoprämie am oberen Rand der
empfohlenen Bandbreite von 4,0 % bis 5,0 % nach persönlichen Steuern erfordere. Am        4.3          Betafaktor
19. September 2012 empfahl der FAUB eine weitere Erhöhung auf eine Bandbreite von
                                                                                          Der Betafaktor im Rahmen des CAPM
5,0 % bis 6,0 % nach persönlichen Steuern. Basierend auf dieser Empfehlung ergibt sich
ein Mittelwert der Bandbreite der Marktrisikoprämie von 5,5 % nach persönlichen           Der Betafaktor stellt im Rahmen der Ableitung des Kapitalisierungszinssatzes auf Basis
Steuern.                                                                                  des CAPM neben der Marktrisikoprämie den zweiten Parameter zur Berücksichtigung
                                                                                          des systematischen Risikos einer Anlageform dar. Die Höhe des Betafaktors reflektiert
Der Wert der Marktrisikoprämie im 1. Quartal 2013 basiert lediglich auf drei Gutachten,
                                                                                          das Ausmaß des systematischen oder auch unternehmensspezifischen, nicht durch
wobei eine grenzüberschreitende Verschmelzung mit zwei Bewertungen eingeflossen
                                                                                          Kapitalmarkttransaktionen diversifizierbaren Risikos einer Aktie. Nur dieser Teil des
ist. Dabei unterlag die übernehmende Gesellschaft nicht dem deutschen Recht und
                                                                                          Risikos ist im Rahmen des CAPM relevant.
unterhielt Hauptniederlassungen in mehreren Ländern. Der ausländische Bewerter hat
daher einen Mittelwert über die verschiedenen Marktrisikoprämien der einzelnen Län-       Interpretation des Betafaktors
der gebildet. Bei der übertragenden (deutschen) Gesellschaft wurde die Marktrisi-
koprämie mit 5,0 % angesetzt. In 87 % der Bewertungen im Zeitraum 2013 bis 2017           Die Multiplikation der Marktrisikoprämie mit dem Betafaktor ergibt den Risikozuschlag.
wurde die Marktrisikoprämie nach persönlichen Steuern mit 5,5 % angesetzt. Seit Juni      Je höher der Betafaktor, desto höher ist die von den Kapitalmarktteilnehmern geforder-
2016 sind in sieben Fällen höhere Marktrisikoprämien von bis zu 6,5 % zu beobachten.      te Risikoprämie der Anleger.
In 2017 wurde in einem Gutachten die Marktrisikoprämie in Höhe von 5,75 % und bei

                                                                                                                                                                             14
Mathematische Definition und Herleitung des Betafaktors                                 Betafaktors indizieren, dass der zukünftige zu erwartende Betafaktor über den in der
                                                                                        Vergangenheit beobachtbaren Werten liegt.
Der Betafaktor eines börsennotierten Unternehmens ergibt sich als Kovarianz zwischen
den Aktienrenditen des börsennotierten Unternehmens und der Rendite eines Aktien-       Peer Group oder eigener Betafaktor
indexes, dividiert durch die Varianz der Renditen des Aktienindexes. Betafaktoren
können durch eine lineare Regressionsanalyse der Aktienkurs- und Aktienindexrenditen
berechnet werden. Die Betafaktoren entsprechen dann dem Steigungsparameter der
Regressionsgleichung.
                                                                                                                                                     unternehmenseigen; 5; 3%
4.3.1        Peer Group-Betafaktor oder Betafaktor des Bewer-                                                                                        Mischung; 2; 1%
                                                                                        Peer Group; 155; 95%
             tungsobjekts
                                                                                                                                                     k.A.; 1; 1%
In 95 % der Gutachten mit einer Ertragswert- oder DCF-Wert-Ermittlung wird der Mit-
telwert oder der Median der Betafaktoren der Peer Group-Unternehmen angesetzt. Nur
3 % der Gutachter verwendeten den Betafaktor des Bewertungsobjekts und 1 % eine
Mischung. Bei den beiden als „Mischung“ eingestuften Bewertungen haben die
Bewerter keine Mittelwertbildung zwischen dem unternehmenseigenen und dem Peer
Group-Betafaktor vorgenommen, sondern gutachterlich einen Betafaktor festgelegt und
dabei sowohl dem unternehmenseigenen als auch dem Peer Group-Betafaktor
einbezogen. Hierbei entsprach der eigene Betafaktor (nahezu) exakt dem
durchschnittlichen Peer Group-Betafaktor. In einem dieser Fälle wurde der Betafaktor
aufgrund einer optimistischen Planung gutachterlich geringfügig erhöht. In einem
weiteren Fall aus dem Jahr 2013 wurde der eigene Betafaktor auf Basis von 2- und 5-
Jahreszeiträumen hergeleitet, die allerdings mehr als 21 Monate von dem eigentlichen
Bewertungsstichtag endeten. Die in diesem Fall ebenfalls erhobenen Betafaktoren einer
nur aus vier Unternehmen bestehenden Peer Group wiesen eine große Bandbreite auf
und führten zu einem durchschnittlichen unverschuldeten Betafaktor von 1,27 im
Vergleich zum eigenen unverschuldeten Betafaktor von 0,91. Im Jahr 2017 wurde eine
Bewertung auf Basis des unternehmenseigenen Betafaktors durchgeführt, jedoch
wurde gutachterlich ein höherer Betafaktor als berechnet angesetzt. Der Prüfer hielt
den höher angesetzten Betafaktor für vertretbar und wies darauf hin, dass sowohl die
zugrunde gelegte Peer Group als auch die historische Entwicklung des eigenen

                                                                                                                                                                         15
4.3.2        Zahl der Peer Group-Unternehmen
Die Anzahl der Peer Group-Unternehmen weist eine deutliche Streuung von 2 bis 24 Un-
ternehmen auf, wie folgende Grafik zeigt:

 Anzahl der Peer Group-Unternehmen
 25

  20

  15

  10

   5

   0

                                                          Bewertungsstichtag

Im Durchschnitt werden die Betafaktoren von rund acht Peer Group-Unternehmen
herangezogen.

                                                                                       16
Die folgende Grafik zeigt die durchschnittliche Anzahl der Unternehmen je Peer Group   Lokaler oder Welt-Referenzindex
der einzelnen Jahre im Vergleich:
                                                                                                                                             Welt-Index; 21%
Durchschnittliche Anzahl der Peer-Unternehmen

 12,0
          10                 9                                 9                       Breiter lokaler
 10,0                                                   9                                                                                       Breiter lokaler
                                                 8                     8               Index; 64%
                                      7                                                                                                         Index und Welt-
  8,0
                    6                                                                                                                           Index; 11%
  6,0
  4,0
                                                                                                                                            k.A.; 4%
  2,0
  0,0
         2010     2011      2012     2013       2014   2015   2016    2017
                                                                                       Der Anteil der Unternehmen, die als Referenz-Index einen Welt-Index verwenden, hatte
                                                                      Jahr
                                                                                       in den Jahren 2013 und insbesondere in 2014 deutlich zugenommen. Im Jahr 2013 ver-
                                                                                       wendeten 27 % der Unternehmen einen Weltindex. Im Jahr 2014 stieg dieser Wert
                                                                                       sogar auf einen Anteil von 43 %. In den Jahren 2015 bis 2017 entwickelte sich dieser
4.3.3          Referenzindex
                                                                                       Anteil jedoch wieder rückläufig und erreichte 2017 17 %. In 2017 wurde in 11 % der
Als Referenzindex (Aktienindexrendite, zu der die Renditen der Peer Group-             Fälle sowohl der Welt-Index als auch ein breiter lokaler Index betrachtet. Der Anteil der
Unternehmen ins Verhältnis gesetzt werden) wird in 64 % der Fälle ausschließlich ein   Betafaktoren, denen ausschließlich ein breiter lokaler Index zugrunde lag, stieg in 2017
breiter lokaler Index (jeweils bezogen auf das Peer Group-Unternehmen) herangezogen,   auf 72 %.
in 20 % der Fälle ein Welt-Index.

                                                                                                                                                                             17
Lokaler oder Welt-Referenzindex                                                                  4.3.4          Erhebungszeitraum

 Anteil der Gutachten                                                                            In 22 % der Fälle werden Betafaktoren für einen 2- und 5-Jahreszeitraum erhoben, in 17 %
100%                                                                                             ausschließlich für 2-Jahreszeiträume und in 34 % ausschließlich für 5-Jahreszeiträume.
                              1                       1                   1
           2                                                    2                     2
 90%       1          3       4
                                          6                                                      Erhebungszeitraum Betafaktoren
 80%       2                                                              4           3
                              4                                 5
                                                     10
 70%
                      4
 60%                                                                      2
                                                                                                  2 und 5 Jahre; 22%
 50%                  1
 40%       15
                              20         16                                           13                                                            5 Jahre; 34%
 30%                                                           13
                                                     12                   8
                      7
 20%
 10%                                                                                             2 Jahre; 17%
  0%
          2010      2011     2012        2013       2014      2015      2016         2017

    Breiter lokaler Index   Welt-Index        Breiter lokaler Index und Welt-Index        k.A.
                                                                                                                                             Andere; 27%

Der Welt-Index repräsentiert das Marktportfolio eines international diversifizierten Inves-
tors, was den Grundannahmen des CAPM näher kommt als die Verwendung eines lokalen
Index. Gegen die Verwendung eines Welt-Index wird zum Teil geltend gemacht, dass die
Regression durch Währungsschwankungen beeinflusst werde, während die Befürworter
diese als Teil der Renditeschwankungen des Portfolios ansehen, die die Aktienrenditen
ohnehin in vielfältiger Weise beeinflussen. Problematisch werden kann die Verwendung
eines Welt-Index, wenn große Zeitunterschiede zwischen Index-Berechnung und Kursfest-
stellung für die Peer Group-Unternehmen (z.B. zwischen USA und Asien) dazu führen, dass
die Korrelation unterschätzt wird.

                                                                                                                                                                                      18
Erhebungszeitraum Betafaktoren                                                           Festzustellen ist ein Schwerpunkt der Erhebung von Betafaktoren über 2-
                                                                                         Jahreszeiträume bei wöchentlichem Intervall und 5-Jahreszeiträume bei monatlichem
 Anteil der Gutachten                                                                    Intervall. Die parallele Betrachtung von wöchentlichen und monatlichen Erhebungsin-
100%                                                                                     tervallen hat seit 2014 deutlich zugenommen und wurde im Jahr 2017 in 58 % der Fälle
                                                                            2
 90%       4                  5       4           5                                      durchgeführt.
                                                                     4
 80%                 5                                      7
                              6       4                                                  Erhebungsintervalle Betafaktoren
 70%       4                                      5
                                                                            10            Anteil der Gutachten
 60%
                                      3                     4
                     4        5                                      6                   100%
 50%                                              4                                                                   2                            1
                                                                                                   2                            3
 40%       7                                                                              90%
                                                                                                   2                                      7
 30%                                                        5        1                    80%
                                                                                                                      9                            7
                              13      11                                                                                        6                                 11
 20%                 6                            9                                       70%                                                               9
                                                                            7
           5                                                         4                    60%                9
 10%                                                        4
  0%                                                                                      50%      9                                      9
         2010       2011     2012    2013       2014       2015     2016   2017                                       9
                                                                                          40%
                                                                                                                                                   8
          5 Jahre          2 Jahre         2 und 5 Jahre          Andere                  30%                                  13                                  4
                                                                                                                                                            2
                                                                                          20%
Der Anteil der Bewertungen, in denen Betafaktoren sowohl für 2- als auch 5-                        5         3        8                   7
                                                                                          10%                                                      3        3      4
Jahreszeiträume erhoben wurden, stieg in 2016 und 2017 deutlich auf 40 % bzw. 53 %.
                                                                                           0%
In 2017 wurde in keinem Fall ausschließlich ein 2-Jahreszeitraum zugrunde gelegt.                  2010     2011      2012    2013      2014     2015      2016   2017
                                                                                             tägliches, wöchentliches und monatliches Erhebungsintervall
                                                                                             wöchentliches und monatliches Erhebungsintervall
4.3.5          Erhebungsintervalle                                                           wöchentliches Erhebungsintervall
                                                                                             monatliches Erhebungsintervall
Je nach Erhebungsintervall (monatliche, wöchentliche oder tägliche Renditemessung)
können sich unterschiedliche Betafaktoren ergeben. In den untersuchten Gutachten
werden weit überwiegend wöchentliche oder monatliche Erhebungsintervalle verwen-
det.

Die ergänzende Betrachtung von täglichen Intervallen erfolgte lediglich in 3 % der Be-
wertungen und war in 2016 und 2017 nicht zu beobachten. In 30 % der Fälle wurden
Betafaktoren für mehrere Erhebungsintervalle erhoben und untersucht.

                                                                                                                                                                          19
4.3.6         Raw oder Adjusted Betafaktor                                              4.3.7        Debt Beta
Pauschale Anpassung von Betafaktoren                                                    Ableitung Debt Beta

Raw Betafaktoren entsprechen den sich unmittelbar aus den Kapitalmarktdaten erge-       Das sogenannte Debt Beta kann beim Unlevern und Relevern von Betafaktoren ange-
benden Werten. Sogenannten adjusted Betafaktoren liegt die Annahme zugrunde, dass       setzt werden, um zu berücksichtigen, dass die Fremdkapitalgeber einen Teil des Risikos
Betafaktoren eine autoregressive Tendenz haben und langfristig gegen 1 tendieren. Der   übernehmen und sich das Risiko der Eigenkapitalgeber entsprechend verringert. Bei der
Datendienstleister Bloomberg stellt adjusted Betas zur Verfügung, die der Summe des     Ermittlung des Debt Betas wird der das systematische Risiko repräsentierende Teil des
mit 0,66 gewichteten raw Betafaktors und 0,33 entspricht (sog. Blume-Anpassung).        Zins-Spreads ins Verhältnis zur Marktrisikoprämie gesetzt. Somit drückt das Debt Beta
                                                                                        den Anteil des systematischen Risikos aus, den die Fremdkapitalgeber übernehmen. Der
In 69 % der Bewertungen wird der raw Betafaktor verwendet und auf pauschale Anpas-      auf die Marge des Kreditgebers und den Erwartungswert des Kreditausfalls entfallende
sungen verzichtet. Im Jahr 2017 verwendeten 74 % raw Betafaktoren. Dahingegen fiel      Teil des Zins-Spreads bleibt dabei außer Betracht. Debt Betas für an Börsen gehandelte
der Anteil der adjusted Betafaktoren seit 2014 auf 16 % in 2017.                        Schuldtitel unterschiedlicher Risikoklassen können auch direkt durch Regressionsanaly-
                                                                                        sen abgeleitet werden.
Raw oder adjusted Betafaktoren
                                                                                        Auswirkungen bei Berücksichtigung des Debt Betas
Anteil der Gutachten
100%                           1                     1       1        2                 Die Verwendung von Debt Beta in Höhe des gesamten Zins-Spreads ermöglicht es dem
 90%        5
                     5              7       8        5       3                          Gutachter, eine Wertidentität zwischen Ertragswertverfahren und DCF-Verfahren her-
 80%                           9                                      3
                                                                                        zustellen. Wenn das Debt Beta beim Relevern der unverschuldeten Kapitalkosten ver-
 70%
                                                                                        wendet werden soll, ist es auch beim Unlevern der Betafaktoren zu berücksichtigen.
 60%
 50%                                                                                    Wenn der Verschuldungsgrad des Bewertungsobjekts nicht deutlich von dem der Peer
 40%                                                                                    Group-Unternehmen abweicht, ist die Wertauswirkung des Debt Betas gering.
           15                      15               14       11      14
 30%                10     19               15
                                                                                        Seit dem Jahr 2011 hat die Berücksichtigung von Debt Beta von 7 % der Bewertungen in
 20%
 10%
                                                                                        2011 auf 30 % der Fälle im Jahr 2017 beträchtlich zugenommen.
  0%
          2010     2011   2012     2013    2014    2015     2016    2017
        raw         adjusted       k.A.

                                                                                                                                                                           20
Debt Beta
                                                                                           4.3.8           Höhe von unlevered Betafaktoren
Anteil der Gutachten
                                                                                           Die in den Gutachten angesetzten unlevered Betafaktoren betragen im Mittel 0,85 und
100%                                                         1
            2                 3                                        1                   weisen eine breite Streuung auf, was auch auf branchenspezifische Unterschiede zu-
 90%                 2
                                                                                   5       rückzuführen ist. Eine Auswertung der Betafaktoren nach Branchen wäre aufgrund der
                                          7
 80%
                                                                                           zu geringen Zahl der Beobachtungen und der problematischen Branchenzuordnung
 70%
                                                   15                  8                   nicht aussagefähig.
 60%
 50%                         21                             17                     9
            18      12                   10                                                Höhe der unlevered Betafaktoren
 40%
 30%                                                                                        Betafaktoren
 20%                                                                   6                    1,6
                                                   7                               6
 10%                          5           5
                                                             2                              1,4
  0%                1
         2010      2011     2012         2013     2014     2015      2016         2017      1,2

        Berücksichtigung von Debt Beta     Keine Berücksichtigung von Debt Beta     k.A.      1

                                                                                            0,8

                                                                                            0,6

                                                                                            0,4

                                                                                            0,2

                                                                                              0

                                                                                                                                                    Bewertungsstichtag

                                                                                                                                                                           21
5              Multiplikatorbewertung

Basis von Multiplikatorverfahren                                                     In nur 10 % aller Gutachten in 2010 bis 2017 basiert die Multiplikatorbewertung aus-
                                                                                     schließlich auf Ist-Zahlen. In der Mehrzahl der Fälle liegen der Multiplikatorbewertung
Bei der Multiplikatorbewertung handelt es sich um einen marktorientierten Bewer-     ausschließlich Plan-Zahlen zugrunde. Der Anteil der Multiplikatorbewertungen auf Basis
tungsansatz, der auf am Markt bereits zustande gekommenen Preisen und dort verar-    von Plan-Zahlen stieg im Jahr 2017 auf 72 %.
beiteten Informationen basiert. Dem Multiplikator-Verfahren liegt die Annahme zu-
grunde, dass vergleichbare Unternehmen auf einem Markt ähnlich bewertet werden.      Multiplikatoren auf Basis von Plan- oder Ist-Zahlen
                                                                                     Anteil der Gutachten
85 % der Gutachten enthalten eine Multiplikatorbewertung zur Plausibilisierung des
errechneten Unternehmenswerts. Im Jahr 2017 wurde in 90 % der Fälle eine Multipli-   100%
                                                                                                            1
katorbewertung durchgeführt.                                                          90%                           5           5                            3      4
                                                                                                5                                     7
                                                                                      80%                                                       8
Multiplikatorbewertung                                                                70%
                                                                                      60%
100%
                                    2        3                    2     2                                                                                    8
 90%                2                                 4                               50%                  11
          5                  6                                                                                                  12
                                                                                      40%                           17                                             13
 80%                                                                                           11                                     12
 70%                                                                                  30%                                                       9
 60%                                                                                  20%
 50%                                                                                                                                                         4
                                                                                      10%                                       3
                   13              20       21                    15   18                                                             2
 40%                        23                       18                                         1           1       1                           1                   1
          17                                                                           0%
 30%                                                                                          2010         2011    2012     2013     2014     2015          2016   2017
 20%
                                                                                              Ist-Zahlen          Plan-Zahlen        Plan- und Ist-Zahlen
 10%
    0%
         2010     2011     2012    2013    2014     2015      2016     2017
         Multiplikatorbewertung    keine Multiplikatorbewertung

                                                                                                                                                                          22
6              Ausgleichszahlung

In 61 % der Gutachten anlässlich von Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträgen
wurde zur Ermittlung der Ausgleichszahlung der risikolose Zinssatz um den halben in
der Unternehmensbewertung angesetzten Risikozuschlag erhöht. In 39 % der Gutach-
ten setzt sich der Verrentungssatz aus dem risikolosen Zinssatz und einem niedrigeren
Bonitätszuschlag zusammen.

Bonitätszuschlag;
39%

                                                 halber
                                                 Risikozuschlag;
                                                 61%

                                                                                        23
Über I-ADVISE

Die I-ADVISE AG ist eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die sich auf Un-
ternehmensbewertung und Transaktionsberatung spezialisiert hat. Im Bereich Unter-
nehmensbewertung agieren wir als neutraler Gutachter, Berater, Prüfer oder
Schiedsgutachter im Rahmen verschiedener Anlässe wie z.B. Kauf, Verschmelzung, Be-
herrschungs- und Gewinnabführungsverträge, Squeeze-outs, Purchase Price Allocation
oder Impairment Test und erstellen Fairness Opinions. Der Schwerpunkt unserer Dienst-
leistungen im Bereich Transaktionsberatung liegt in der Durchführung von Financial und
Tax Due Diligence-Projekten.

Unabhängigkeit, Integrität und Objektivität verstehen wir als integrale Bestandteile unse-
rer Leistung. Unbelastet von jeglichen Interessenkonflikten gilt unser Augenmerk allein
der uns übertragenen Aufgabe. Wesentliche Merkmale unseres Beratungsansatzes sind
eine überdurchschnittlich seniore Teamstruktur sowie eine garantierte Unabhängigkeit.

Mit unserem internationalen Netzwerk von auf Transaktionen spezialisierten Wirtschafts-
prüfern/Beratern begleiten wir unsere Mandanten auch bei grenzüberschreitenden Trans-
aktionen.

Kontakt:
                                         DR. JOCHEN BEUMER
                                         Wirtschaftsprüfer, Partner I-ADVISE AG

                                         I-ADVISE AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
                                         Franz-Rennefeld-Weg 5
                                         40472 Düsseldorf (bis 31.03.2018)
                                         Klaus-Bungert-Straße 5a
                                         40468 Düsseldorf (ab 01.04.2018)
                                         Telefon: +49 (211) 5 180 28-16
                                         E-Mail: jochen.beumer@i-advise.de
                                         www.i-advise.de

                                                                                             24
ANLAGE 1 AUSGEWERTETE GUTACHTEN

Bewertungsstichtag im Jahr 2017                                                      Bewertungsstichtag im Jahr 2016
Bewertungsobjekt /                     Hauptaktionär /                        Jahr   Bewertungsobjekt /                   Hauptaktionär /                        Jahr
Beherrschte Gesellschaft /             Herrschende Gesellschaft /                    Beherrschte Gesellschaft /           Herrschende Gesellschaft /
Übertragender Rechtsträger             Übernehmender Rechtsträger                    Übertragender Rechtsträger           Übernehmender Rechtsträger
SWS Spannwerkzeuge GmbH                Pittler Maschinenfabrik AG             2017   PETROTECH AG                         REG Germany AG                         2016
GfK SE                                 Acceleratio Capital N.V.               2017   IKB Deutsche Industriebank AG        LSF6 Europe Financial Holdings, L.P.   2016
Chorus Clean Energy AG                 Capital Stage AG                       2017   MWG-Biotech AG                       Eurofins Genomics B. V.                2016
Kontron AG                             S&T Deutschland Holding AG             2017   Wincor Nixdorf AG                    Diebold Holding Germany Inc. & Co.     2016
CONET Technologies AG                  Conet Technologies Holding GmbH        2017                                        KGaA
FIDOR Bank AG                          3F Holding GmbH                        2017   Colonia Real Estate AG               TAG Beteiligungs-und Immobilienver-    2016
SinnerSchrader AG                      Accenture Digital Holdings GmbH        2017                                        waltungs GmbH
UNIWHEELS AG                           Superior Industries International      2017   Bochum-Gelsenkirchener Straßenbah-   Holding für Versorgung und Verkehr     2016
                                       Germany AG                                    nen AG                               GmbH
WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG   TLG Immobilien AG                      2017   Medisana AG                          Comfort Enterprise GmbH                2016
TLG Immobilien AG                      WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG   2017   VBH Holding AG                       TLF Holding AG                         2016
Agroinvest Plus AG                     AGRARINVEST AG                         2017   DMG Mori AG                          DMG Mori GmbH                          2016
Conwert Immobilien Invest SE           Vonovia SE                             2017   DO Deutsche Office AG                DO Deutsche Office AG                  2016
XCOM AG                                FinTech Group AG                       2017   net mobile AG                        DOCOMO Digital GmbH                    2016
Pelikan AG                             Pelikan International Corporation      2017   elexis AG                            SMS GmbH                               2016
                                       Berhad                                        Atevia AG                            Cinetic GmbH                           2016
Creaton AG                             Etex Holding GmbH                      2017   Saint-Gobain Oberland AG             Horizon Holdings Germany GmbH          2016
Bremer Straßenbahn AG                  Bremer Verkehrsgesellschaft            2017   Gruschwitz Textilwerke AG            pdm Holding AG                         2016
DVB Bank SE                            DZ Bank AG                             2017   NTT Com Security AG                  NTT Communications Deutschland         2016
STRABAG AG                             Ilbau Liegenschaftsverwaltung AG       2017                                        GmbH
primion Technology AG                  Azkoyen, S.A.                          2017   KENA Verwaltungs AG                  Herr Harry Witt                        2016
KÖLN-DÜSSELDORF Deutsche Rhein-        KD River Invest GmbH                   2017   Analytik Jena AG                     Endress + Hauser                       2016
schifffahrt AG
                                                                                     Bewertungsstichtag im Jahr 2015
                                                                                     Bewertungsobjekt /                   Hauptaktionär /                        Jahr
                                                                                     Beherrschte Gesellschaft /           Herrschende Gesellschaft /
                                                                                     Übertragender Rechtsträger           Übernehmender Rechtsträger
                                                                                     Molda AG                             Döhler Holding AG                      2015

                                                                                                                                                                        III
AREAL Immobilien und Beteiligungs-AG      Thelen Holdings GmbH                   2015   Pulsion Medical Systems SE                 Maquet Medical Systems AG                2014
Youniq AG                                 Corestate BenBidCo AG                  2015   Etienne Aigner Aktiengesellschaft          Frau Evi Brandl                          2014
GFKL Financial Services AG                Garfunkel Holding GmbH                 2015   Hanfwerke Oberachern A.G.                  AGM Anlagen GmbH                         2014
PIXELPARK AG                              MMS Germany Holdings GmbH              2015   Ferd. Rückforth Nachfolger Aktiengesell-   REWE-ZENTRALFINANZ eG                    2014
MeVis Medical Solutions AG                VMS Deutschland Holdings GmbH          2015   schaft
Piper + Jet Maintenance AG                Piper Deutschland AG                   2015   Design Hotels AG                           Starwood Hotels & Resorts Worldwide      2014
Impreglon SE                              GMT Investment AG                      2015                                              Inc.
Kässbohrer Geländefahrzeug AG             LuMe Vermögensverwaltung GmbH          2015   Celesio AG                                 Dragonfly GmbH & Co. KGaA                2014
Deutsche Postbank AG                      Deutsche Bank AG                       2015   IBS AG                                     Siemens Industry Automation Holding      2014
                                                                                                                                   AG
Forst Ebnath AG                           Münchener Rückversicherungs-           2015
                                                                                        Essanelle Hair Group AG                    Hair Group AG                            2014
                                          Gesellschaft
Sky Deutschland AG                        Sky German Holdings                    2015   GSW Immobilien AG                          Deutsche Wohnen AG                       2014
Matth. Hohner AG                          HS Investment Group Inc.               2015   Bien-Zenker AG                             ADCURAM Fertigbau Holding AG             2014
Ehlenbracht AG                            Ehlebracht Holding AG                  2015   CyBio AG                                   Analytik Jena AG                         2014
Jetter AG                                 Bucher Beteiligungsverwaltung AG       2015   Röder Zeltsysteme und Service AG           Zurmont Madison Deutschland GmbH         2014
AS Abwicklung und Solar-Service AG i.L.   Robert Bosch GmbH                      2015   Buch.de Internetstores AG                  Thalia Holding GmbH                      2014
Onvista AG                                Boursorama S.A.                        2015   Vk Mühlen AG                               Good Mills                               2014
DAB Bank AG                               BNP Paribas Beteiligungsholding AG     2015   Advanced Inflight Alliance AG              Global Entertainment AG                  2014
Dresdner Factoring AG                     abcfinance Beteiligungs AG             2015   C.J. Vogel AG                              Otto AG für Beteiligungen                2014
Karlsruher Sanatorium AG                  Marseille-Kliniken AG                  2015   Kabel Deutschland Holding AG               Vodafone Vierte AG                       2014
HOMAG Group AG                            Dürr Technologies                      2015   Sedo Holding AG                            United Internet Ventures AG              2014
ADC African Development Corporation       Atlas Mara Beteiligungs AG             2015   Varta AG                                   GOPLA Beteiligungsgesellschaft mbH       2014
AG
WMF AG                                    Finedining Capital GmbH                2015   Bewertungsstichtag im Jahr 2013
Augusta Technologie AG                    TKH Technologie Deutschland AG         2015   Bewertungsobjekt /                         Hauptaktionär /                          Jahr
                                                                                        Beherrschte Gesellschaft /                 Herrschende Gesellschaft /
Bewertungsstichtag im Jahr 2014                                                         Übertragender Rechtsträger                 Übernehmender Rechtsträger
Bewertungsobjekt /                        Hauptaktionär /                        Jahr   Generali Deutschland Holding AG            Assicurazioni Generali S.p.A.            2013
Beherrschte Gesellschaft /                Herrschende Gesellschaft /                    GBW AG                                     Pearl AcquiCo Eins GmbH & Co. KG         2013
Übertragender Rechtsträger                Übernehmender Rechtsträger                    Terex Material Handling & Port Soluti-     Terex Industrial Holding AG              2013
Curanum AG                                Korian Deutschland AG                  2014   ons AG
nextevolution Aktiengesellschaft          Die HeidelbergCapital Private Equity   2014   OCM German Real Estate Holding AG          Prime Office REIT-AG                     2013
                                          Fund II GmbH & Co. KG                         Prime Office REIT-AG                       OCM German Real Estate Holding AG        2013
Realtime Technology Aktiengesellschaft    3DS Acquisition AG                     2014   hotel.de AG                                Hotel Reservation Service Robert Ragge   2013
                                                                                                                                   GmbH
Heidelberger Lebensversicherung AG        Heidelberger Leben Holding             2014
                                                                                        CinemaxX AG                                Vue Beteiligungs GmbH                    2013
P&I Personal & Informatik AG              Argon GmbH                             2014
                                                                                        W.E.T. Automotive Systems AG               Gentherm Europe GmbH                     2013
Travel Viva AG                            Travel Viva Holdein AG                 2014

                                                                                                                                                                                   IV
Rücker AG                                 ATON Engineering AG                    2013   Graphit Kropfmühl AG                     AMG Mining AG                            2012
Hansen Sicherheitstechnik AG              Kopex S.A.                             2013   Damp Holding AG                          HELIOS Kliniken GmbH                     2012
Computec Media AG                         Marquard Media International AG        2013   Comarch Software und Beratung AG         Comarch AG                               2012
Dyckerhoff AG                             Buzzi Unicem S.p.A.                    2013   Utimaco Safeware AG                      Sophos Holdings GmbH                     2012
Ventegis Capital AG                       Berliner Effektengesellschaft AG       2013   Rathgeber AG                             F.X. Meiller Beteiligungs-GmbH           2012
MAN SE                                    Truck & Bus GmbH                       2013   Deutsche Postbank AG                     DB Finanz-Holding GmbH                   2012
Douglas Holding AG                        Beauty Holding Two GmbH                2013   W.O.M. World of Medicine AG              ATON GmbH                                2012
Intelligence AG                           NTT DATA EUROPE GmbH & Co. KG          2013   INFO Gesellschaft für Informationssys-   INFO Gesellschaft für Informationssys-   2012
SCA Hygiene Products SE                   SCA Group Holding B.V.                 2013   teme AG                                  teme Holding AG
HYMER AG                                  Erwin Hymer Vermögensverwaltungs       2013   Solarparc AG                             SolarWorld AG                            2012
                                          AG                                            Bausparkasse Mainz AG                    INTER Krankenversicherung AG             2012
Heiler Software AG                        Informatica Deutschland AG             2013   Landesbank Berlin Holding AG             Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe   2012
Reply Deutschland AG                      Reply S.p.A.                           2013   TDS Informationstechnologie AG           Fujitsu Services Overseas Holding Ltd    2012
Reply S.p.A.                              Reply Deutschland AG                   2013   Leica Camera AG                          Lisa Germany Holding GmbH                2012
7C Solarparken NV                         COLEXON Energy AG                      2013   Demag Cranes AG                          Terex                                    2012
                                                                                        Deutsche Immobilien Holding AG           Zech                                     2012
Bewertungsstichtag im Jahr 2012                                                         Schramm Holding AG                       Salvador AG                              2012
Bewertungsobjekt /                        Hauptaktionär /                        Jahr   Versatel AG                              VictorianFibre Holding GmbH              2012
Beherrschte Gesellschaft /                Herrschende Gesellschaft /
Übertragender Rechtsträger                Übernehmender Rechtsträger                    Bewertungsstichtag im Jahr 2011
F. Reichelt AG                            Fedor Holding GmbH                     2012   Bewertungsobjekt /                       Hauptaktionär /                          Jahr
AIRE GmbH & Co. KGaA                      AIG Century GmbH & Co. KGaA            2012   Beherrschte Gesellschaft /               Herrschende Gesellschaft /
Andreas-Noris Zahn AG (ANZAG AG)          Alliance Healthcare Deutschland Hol-   2012   Übertragender Rechtsträger               Übernehmender Rechtsträger
                                          dings 1 GmbH                                  PROCON MultiMedia AG                     MHG Media Holdings AG                    2011
Holcim (Deutschland) AG                   Holcim Beteiligungs GmbH (Deutsch-     2012   Medion AG                                Lenovo Germany Holding GmbH              2011
                                          land)
                                                                                        Süd-Chemie AG                            Clariant AG                              2011
IBS AG excellence, collaboration, manu-   Siemens Beteiligungen Inland GmbH      2012
                                                                                        Triumph International AG                 Triumph International Holding GmbH       2011
facturing
Derby Cycle AG                            PON Holding Germany GmbH               2012   LHA Internationale Lebensmittelagentur   LHA Holding A. und R. Krause GbR         2011
                                                                                        Krause AG
net-m privatbank 1891 AG                  net mobile AG                          2012
                                                                                        REpower Systems SE                       AE-Rotor Holding B.V.                    2011
Tognum AG                                 Engine Holding GmbH                    2012
                                                                                        FrankonoWest AG                          TAG Immobilien AG                        2011
RENERCO Renewable Energy Concepts         BayWa r.e. GmbH                        2012
                                                                                        W.E.T. Automotive Systems AG             Amerigon Europe GmbH                     2011
AG
MCS Modulare Computer und Software        Franz Hensmann AG                      2012   A. Moksel AG                             VION N.V.                                2011
Systeme AG                                                                              Frogster Interactive Pictures AG         Gameforge AG                             2011
SHIGO ASIA AG                             Crown Eminence Investment Limited      2012   INTERHYP AG                              ING Direct N.V.                          2011
Württembergische Leinenindustrie AG       VEM Vermögensverwaltungs AG            2012   GeneScan Europe AG                       Eurofins ventures B.V.                   2011

                                                                                                                                                                                 V
Sie können auch lesen