Nachhaltigkeits-berichterstattung österreichischer Top-Unternehmen - Studie 2018 Branchenschwerpunkt metallverarbeitende Industrie - EY
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Nachhaltigkeits- berichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Studie 2018 Branchenschwerpunkt metallverarbeitende Industrie
Über die Studie Ziel unserer achten Studie „Nachhaltig- II. Unternehmen des österreichischen keitsberichterstattung österreichischer Prime Market4 (4.2) Top-Unternehmen 2018“ ist es, einen aktuellen Überblick über nationale und III. öffentliche Unternehmen5 (4.3) internationale Trends (Kapitel 3) sowie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung Für diese drei Segmente wurden jeweils zum Geschäftsjahr 2016 in Österreich (Kapitel 4) und international (Kapitel 5) • die Anzahl der erstellten Berichte, zu geben. Sie beinhaltet somit noch keine Analyse des Nachhaltigkeits- und Diversi- • die Anwendung des Berichtsstandards tätsverbesserungsgesetzes (NaDiVeG). der Global Reporting Initiative, Zum Zweck der Analyse wurde der Markt, • die Integration in den Geschäftsbericht und wie in den Vorjahren, in die folgenden drei Segmente aufgeteilt: • die Durchführung einer externen Verifizierung I. Österreichs Top-Unternehmen1, -Banken2 und -Versicherungen3 (4.1) untersucht. // Branchenschwerpunkt Wie in den Vorjahren untersuchen wir im Rahmen der Studie die Nachhaltigkeitstrends einer ausgewählten Branche (Kapitel 6). Der Branchenschwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Unter- nehmen der metallverarbeitenden Industrie. Für die Analyse wurden die 15 größten Unternehmen aus dieser Branche, basierend auf Informationen aus der „Trend Top 500“-Liste, ausgewählt. Sustainable Development Goals (SDGs) Erstmals wurde in der Studie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unter- nehmen analysiert, in welchem Ausmaß die Unternehmen die SDGs in ihrer Berichterstattung auf- greifen (Kapitel 7). Dazu wurden die Berichte von Österreichs Top-Unternehmen, -Banken und -Versicherungen betrachtet. Top-100-Unternehmen nach Umsatz 2016, angelehnt an die News Network Internetservice GmbH „Trend Top 500“, Stand Juni 2017 1 2 ie fünf größten Kreditinstitute laut OeNB „Die größten Banken in Österreich nach Bilanzsumme 2016“ D 3 Die fünf größten Versicherungen laut Verband der Versicherungsunternehmen Österreich (VVO), „Jahresbericht 2016 Versicherungs- verband Österreich“, S. 106 4 Wiener Börse AG, „Prime Market per 22.01.2018“, http://www.wienerborse.at/stocks/atx/ (Zugriff am 22. Jänner 2018) 5 Unternehmen, die zu mehr als 50 Prozent im Besitz der öffentlichen Hand sind, ab einem jährlichen Umsatz 2016 von 500 Millionen Euro lt. Firmenbuch bzw. lt. „Trend Top 500“ (siehe 1)
Die Autoren Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. DI Georg Rogl Bernhard Gehmayr, MA In freundlicher Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsuniversität Wien — Institut für Produktionsmanagement o. Univ.-Prof. Dr. Werner Jammernegg Mag. Patricia Rogetzer, MSc Nina Kirk, BSc Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird in diesem Bericht auf die geschlechtsspezifische Differenzierung verzichtet. Entspre- chende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätz- lich für beide Geschlechter. Die Studie ist als PDF auf www.ey.com/AT/CCaSS abrufbar.
Inhalt Über die Studie 2 Die Autoren 3 Inhaltsverzeichnis 4 1 Die Ergebnisse im Überblick 6 2 Einleitung 8 3 Aktuelle Entwicklungen 10 3.1 Qualitätssicherung in der Nachhaltigkeitsberichterstattung 11 3.2 Bericht zu den Zukunftstrends in der Nachhaltigkeitsberichterstattung — Themen und Fokus 12 3.3 Nachhaltigkeitsrisiken 14 4 Ergebnisse der Studie 16 4.1 Top-Unternehmen, -Banken und -Versicherungen 17 4.2 Prime-Market-Unternehmen 20 4.3 Öffentliche Unternehmen 23 5 Österreich im internationalen Vergleich 28 5.1 Anwendung der GRI-Rahmenwerke auf konstant hohem Niveau 29 5.2 Externe Verifizierung international gestiegen, Österreich weiterhin auf gutem Niveau 30 6 Branchenschwerpunkt: metallverarbeitende Industrie 32 6.1 Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie im Vergleich mit den Top-100-Unternehmen 33 6.2 Österreichische Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie im internationalen Vergleich 34 6.3 Weitere Angaben in der Berichterstattung von Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie 38 7 Verknüfungen mit den Sustainable Development Goals 42 8 Ausblick 46 8.1 Services von EY 48 8.2 Ihre Ansprechpartner 48 8.2 Quellenverweise 49
1 // Die Ergebnisse im Überblick / GRI-Leitfaden bleibt führende Referenz Das Rahmenwerk der Global Reporting Initiative (GRI) ist weiterhin national wie international mit Abstand der am häufigsten verwendete Standard. Der Anteil an Berichten, die nach GRI erstellt wurden, liegt international bei rund 49 Prozent, in Österreich sogar deutlich höher: in den Segmenten der Top-Unternehmen bei 94 Prozent (2011: 60 Prozent), bei Unternehmen im Prime Market bei 94 Prozent (2011: 100 Prozent) und bei den öffentlichen Unternehmen sogar bei 100 Prozent (2011: 76 Prozent). / Verschiebung von G4 zu GRI-Standards Die im Herbst 2016 veröffentlichten GRI-Standards wurden in der Berichterstattung über das Geschäftsjahr 2016 bereits mehrfach angewendet. Von den Top-Unternehmen, die einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen, erstellten 19 Prozent einen Bericht nach den neuen GRI-Standards, bei Unternehmen im Prime Market liegt der Wert bei 18 Prozent und bei öffentlichen Unternehmen sogar bei 38 Prozent. Dieser Trend in Richtung GRI-Standards wird weiter anhalten, da die GRI-G4-Leitlinien ab 1. Juli 2018 keine Gültigkeit mehr haben. Der Großteil (ca. 90 Prozent) der nach GRI berichtenden Unternehmen erstellt den Bericht gemäß der Kern-Option.
/ Hoher Anteil an Berichten, die extern geprüft wurden In allen drei Segmenten lassen etwa die Hälfte der Unternehmen ihre Berichte freiwillig extern prüfen. Im Segment der Top-Unternehmen reduzierte sich der Anteil der externen Prüfung minimal. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Anteil der extern verifizierten Berichte von 50 auf 47 Prozent. / Anteil der GRI-Berichte in Österreich im internationalen Vergleich hoch Österreich hat bei der Berichterstattung nach GRI im internationalen Vergleich die Nase vorn, 94 Prozent der österreichischen Top-Unternehmen, die über Nachhaltigkeit berichten, ver- öffentlichen einen GRI-Nachhaltigkeitsbericht. Bei der externen Verifizierung liegt Österreich im internationalen Durchschnitt. / Dringender Handlungsbedarf bei der Offenlegung nichtfinanzieller Informationen bei Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie Im nationalen Vergleich mit den Top-Unternehmen sind Unternehmen aus der metallverar- beitenden Industrie in der Berichterstattung deutlich abgeschlagen. Eines der untersuchten Unternehmen hat für das Geschäftsjahr 2016 einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Im Hinblick darauf, dass einige untersuchte Unternehmen vom Nachhaltigkeits- und Diversitäts- verbesserungsgesetz (NaDiVeG) betroffen sein werden, besteht dringender Handlungsbedarf. / Sustainable Development Goals erstmals Teil der Berichterstattung Bereits kurze Zeit nach der Veröffentlichung der Sustainable Development Goals (SDGs) berichtet knapp ein Drittel der österreichischen Unternehmen (international fast 40 Prozent) über die Verknüpfung ihrer CSR-Maßnahmen oder -Ziele mit den Nachhaltigkeitszielen der UN. Schätzungen zufolge wird sich dieser Anteil in den kommenden Jahren weiter erhöhen.
2 // Einleitung Ziel der Studie ist es, die aktuellen Entwicklungen in der österreichischen und internationalen Nachhaltigkeitsberichterstattung abzubilden. Dazu beschreibt Kapitel 3 einleitend entsprech- ende Entwicklungen im Jahr 2017 sowie für Unternehmen relevante Entwicklungen im Bereich der Nachhaltigkeit. Kapitel 4 stellt die Ergebnisse der Erhebung für die drei Unternehmens- sektoren dar, bevor in Kapitel 5 ein internationaler Vergleich erfolgt. In Kapitel 6 wird auf aus- gewählte Themen in der metallverarbeitenden Industrie eingegangen, die den diesjährigen Branchenschwerpunkt bildet. Erstmals wurde in Kapitel 7 die Verknüpfung mit den Sustainable Development Goals untersucht. In einem Fazit werden die Ergebnisse zusammengefasst und es wird ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen gegeben (Kapitel 8).
9 Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Einleitung Grundlagen der Studie In die Untersuchung wurden jeweils die Nachhaltigkeitsberichte für das Jahr 2016 einbezogen, die von den ausgewählten österreichischen Gesellschaften publiziert wurden und Ende Dezem- ber 2017 online verfügbar waren. Es wurden nur öffentlich verfügbare Informationen berück- sichtigt. Berichte von in- oder ausländischen Mutterunternehmen wurden nicht gewertet, es sei denn, es gibt einen klaren, inhaltlich abgegrenzten Bezug zu Österreich. Falls ein gemeinsamer Nachhaltigkeitsbericht für mehrere in der „Trend Top 500“-Liste angeführte, aber verbundene Unternehmen erstellt und veröffentlicht wurde, wurden die Tochterunternehmen hinsichtlich dieser Berichte nicht separat bewertet. Die jeweiligen Tochterunternehmen wurden durch nach- folgende Unternehmen der „Trend Top 500“-Liste ersetzt. Unter einem Nachhaltigkeitsbericht verstehen wir einen Bericht, der eine ausgewogene Darstellung der Nachhaltigkeitsperformance einer Organisation ermöglicht. Diesen Anforde- rungen mussten die Berichte genügen, um in der Erhebung berücksichtigt zu werden. Berichte, die in einem mehrjährigen — meist zweijährigen — Zyklus erscheinen, wurden nur dann gewertet, wenn für das Jahr 2016 tatsächlich ein Bericht oder ein Update verfügbar war. Ledig- lich die Ankündigung, dass in Zukunft ein Bericht erstellt werde, wurde nicht berücksichtigt. Es wurden nur jene Berichte als verifiziert klassifiziert, die anhand international anerkannter Prüfstandards geprüft wurden. Beispiele sind der „International Standard on Assurance Engagements“ IASE 3000 oder der „AccountAbility 1000 Assurance Standard“ (AA1000AS). Prüfbescheinigungen ohne Benennung eines allgemein anerkannten Prüfstandards gelten für Zwecke dieser Studie nicht als vollwertige Prüfung und wurden unter „Expertenmeinung“ in der Auswertung angeführt. Bei der integrierten Berichterstattung wurde zwischen integrierten und kombinierten Be- richten unterschieden. Bei einem integrierten Bericht werden Nachhaltigkeitsthemen in allen Teilen des Geschäftsberichts umfassend und ausgewogen behandelt. Bei kombinierten Berich- ten befindet sich im Geschäftsbericht ein eigenes Kapitel mit ausgewogener und umfassender Offenlegung zu nichtfinanziellen Themen. Eine Berichterstattung über lediglich einzelne nicht- finanzielle Themen wurde im Rahmen der Studie nicht als Nachhaltigkeitsbericht gewertet.
3 // Aktuelle Entwicklungen 3.1 / Qualitätssicherung in der Nachhaltigkeitsberichterstattung 3.2 / Bericht zu den Zukunftstrends in der Nachhaltigkeitsberichterstattung — Themen und Fokus 3.3 / Nachhaltigkeitsrisiken Neben den Vorbereitungen zur Erfüllung der NaDiVeG-Anforderungen ist ein wesentliches Thema in der Berichterstattungslandschaft weiterhin der Übergang von den G4-Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) zu den GRI-Standards. In Österreich gab es im Betrachtungszeitraum (Geschäftsjahr 2016) bereits einzelne Nachhaltigkeitsberichte nach den GRI-Standards (Details in Kapitel 4), der Anteil wird sich im kommenden Jahr weiter erhöhen. Schließlich können die G4-Leitlinien nur noch bis 30. Juni 2018 angewendet werden, danach sind die GRI-Standards das einzig gültige Rahmenwerk von GRI.
11 Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Aktuelle Entwicklungen 3.1 / Qualitätssicherung in der Nachhaltigkeitsberichterstattung Gemeinsam mit EY, anderen etablierten Wirtschaftsprüfungskanzleien und Umweltgutachtern hat der ehemalige Bundesminister Andrä Rupprechter die „Freiwillige Vereinbarung zur Qualitäts- sicherung in der Nachhaltigkeitsberichterstattung“6 ins Leben gerufen. Diese Initiative unter- stützt die Wettbewerbsfähigkeit und die Verbesserung der Umweltleistungen österreichischer Unternehmen. Zusätzlich bietet sie eine kompetente Plattform, um die Qualität der durch das NaDiVeG verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichte zu sichern und sie international vergleichbar zu machen. Mit der Umsetzung der EU-Richtlinie durch das NaDiVeG, das im Dezember 2016 in Kraft ge- treten ist, sind bundesweit kapitalmarktorientierte Unternehmen und Finanzinstitute mit mehr als 500 Mitarbeitenden verpflichtet, über soziale und ökologische Themen, Risiken, Strategien, Ergebnisse und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren zu berichten. Die unterzeichnenden Unternehmen bekennen sich zu einheitlichen Qualitätsmaßstäben für die Nachhaltigkeitsberichterstattung bzw. deren externer Validierung sowie zum Erfahrungs- austausch, um die Aussagekraft von Nachhaltigkeitsberichten zu stärken und „Greenwashing“ zu verhindern. Im Wesentlichen befasst sich die freiwillige Vereinbarung mit den folgenden Themen: • Externe Überprüfung • Struktur, Vollständigkeit und Vergleichbarkeit • Ablauf der Berichtsprüfung • Qualifikationen der prüfenden Organisationen und Personen • Prüfbescheinigung und Transparenz 6 BMLFUW (2017), „Freiwillige Vereinbarung zur Qualitätssicherung in der Nachhaltigkeitsberichterstattung“; www.bmnt.gv.at/umwelt/nachhaltigkeit/gesellschaftliche_verantwortung_csr/ nachhaltigkeitsberichterstattung_vereinbarung.html
Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen 12 Aktuelle Entwicklungen Bericht zu den Zukunftstrends in der Nachhaltigkeitsberichterstattung 3.2 / — Themen und Fokus Im Jänner 2017 wurde ein Bericht zu den Zukunftstrends in der Nachhaltigkeitsberichterstat- tung von der Global Reporting Initiative (GRI) und in Zusammenarbeit mit dem Beratungs- unternehmen SustainAbility veröffentlicht.7 Der Bericht gibt Einblicke in die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe, die sich mit Nachhaltigkeit im Reporting befasst hat. Unter dem Namen Corporate Leadership Group (CLG) on Reporting 2025 wurde diese Arbeitsgruppe von GRI ins Leben gerufen, um die globale Diskussion über die Zukunft der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu fördern und die Entwicklungen zu untersuchen. // Vier Trends wurden in diesem Bericht hervorgehoben: • Klimawandel • Menschenrechte • Vermögensungleichheiten • Daten und Technologie Des Weiteren wurden Zukunftsschwerpunkte für Unternehmen abgeleitet, die sich mit den sich entwickelnden Nachhaltigkeitstrends in der Berichterstattung auseinandersetzen und die bereichsübergreifenden Themen erneut aufgreifen. Die CLG legt auch einige wichtige Vor- schläge vor, um Unternehmen bei der Bewältigung jedes Bereichs zu helfen. Demnach sollten sich Unternehmen auf folgende Schwerpunkte einstellen:
13 Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Aktuelle Entwicklungen Größere Erwartungshaltung Grundsätzlich werden die Erwartungshaltung und der Druck der Stakeholder, u. a. durch ge- setzliche Regulierungen, in Zukunft zunehmen. Besonders Nachhaltigkeitsaspekte treten in den Vordergrund. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, die Anliegen und Bedürfnisse der Stake- holder zu identifizieren und Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Laufender Kontakt und aktives Stakeholder-Engagement sind dafür essenziell. Ziele überdenken Unternehmen müssen ihre Ziele überdenken und hinterfragen, wie diese langfristiger und nachhaltiger ausgestaltet werden können. Dabei sollte auch die Wirkungsmessung und damit verbunden die Formulierung von quantitativen Zielen beachtet werden. Nationale und lokale Betrachtung Es wird empfohlen, auf den lokalen Bezug der Trends einzugehen und sich mit nationalen Plänen in Bezug auf Nachhaltigkeitsbelange auseinanderzusetzen. Verständnis von Auswirkungen Als die nächste Herausforderung für Unternehmen wird die Betrachtung der Lieferkette ge- sehen. Es ist notwendig, Risiken und Auswirkungen besser zu verstehen, sei es bei der Analyse der Scope-3-Emissionen, bei der Durchführung von Human Rights Impact Assesments oder bei der Untersuchung der Auswirkungen sozialer Ungleichheiten. Bessere Datenqualität Um die Themen adäquat in der Berichterstattung zu berücksichtigen, ist es in der Regel notwendig, die internen Datensammlungsprozesse zu verbessern und das Verständnis der Wichtigkeit zu stärken. Bedeutung der Sustainable Development Goals (SDGs) Im Bericht herrscht große Einstimmigkeit, dass die SDGs signifikante Auswirkungen auf die Art und Weise der Nachhaltigkeitsberichterstattung und -strategien haben werden. Eine früh- zeitige Berichterstattung über die SDGs kann die Grundlage für einen robusten Ansatz für zukünftige SDG-bezogene Offenlegungen bilden und verhindern, dass Unternehmen hinter Mitbewerbern zurückbleiben. Diese Schwerpunkte weisen einige Parallelen zu den NaDiVeG-Anforderungen auf und sind daher besonders für große, kapitalmarktorientierte Unternehmen relevant. 7 Global Reporting Initiative, SustainAbility (2017), „Future Trends in Sustainability Reporting”
Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen 14 Aktuelle Entwicklungen 3.3 / Nachhaltigkeitsrisiken Jedes Jahr wird für das World Economic Forum (WEF) in Davos eine Studie zu den globalen Risiken für die jeweils nächste Dekade veröffentlicht.8 Ziel ist es, das Bewusstsein für die Risiken zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Regierungen und Zivilgesellschaft zu fördern. Basierend auf einer Umfrage unter rund 700 Experten der WEF-Gemeinschaft wurden 30 globale Risiken in fünf Kategorien (Wirtschaft, Umwelt, Geopolitik, Soziales und Techno- logie) nach Grad der Besorgnis, Wahrscheinlichkeit und Auswirkungen sowie deren Wechsel- wirkungen dargestellt. In den letzten zehn Jahren wurden ökonomische Risiken, die anfangs dominierten, von Risiken anderer Kategorien zur Gänze in den Top 5 abgelöst. Vor zehn Jahren waren folgende Risiken die relevantesten: 2008 Wahrscheinlichkeit Auswirkung 1 Wertverlust des Anlagevermögens Wertverlust des Anlagevermögens 2 Unsicherheiten im Nahen Osten Einschränkung der Globalisierung 3 Gescheiterte und scheiternde Staaten Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft 4 Preisanstieg bei Öl und Gas Preisanstieg bei Öl und Gas 5 Chronische Krankheiten Pandemien Nachhaltigkeitsrelevante Risiken haben stark an Bedeutung gewonnen. Risiken mit dem derzeit höchsten Besorgnisgrad, gemessen an der Eintrittswahrscheinlichkeit und dem Aus- maß der Auswirkung, sind laut WEF Global Risk Report die folgenden: 2018 Wahrscheinlichkeit Auswirkung 1 Extreme Wetterereignisse Massenvernichtungswaffen 2 Naturkatastrophen Extreme Wetterereignisse 3 Cyber-Attacken Naturkatastrophen Versagen bei der Anpassung 4 Datenmissbrauch/-diebstahl an Klimaveränderung Versagen bei der Anpassung 5 an Klimaveränderung Wasserkrisen Wirtschaft Geopolitik Soziales Quelle: WEF Global Risk Report 2018, Abbildung IV Umwelt Technologie 8 World Economic Forum (2018), „The Global Risks Report 2018“
4 // Ergebnisse der Studie 4.1 / Top-Unternehmen, -Banken und -Versicherungen 4.2 / Prime-Market-Unternehmen 4.3 / Öffentliche Unternehmen In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der diesjährigen Studie präsentiert. Die drei definierten Segmente „Top-Unternehmen, -Banken und -Versicherungen“, „Prime-Market-Unternehmen“ und „öffentliche Unternehmen“ werden jeweils nach der Anzahl der erstellten Berichte, der Integration in den Geschäftsbericht, der Anwendung der GRI-Standards und der Durchführung einer externen Verifizierung dargestellt.
17 Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Ergebnisse der Studie 4.1 / Top-Unternehmen, -Banken und -Versicherungen Inhalt der Analyse waren die 100 umsatzstärksten Unternehmen sowie die fünf Top-Kredit- institute und die fünf Top-Versicherungen nach Marktanteil (Quelle siehe Seite 2). Knapp ein Drittel der Unternehmen in diesem Segment berichtet über ihre Nachhaltigkeitsleistungen, das entspricht 32 Berichten. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Top-Unternehmen, -Banken und -Versicherungen, die einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen, leicht zurückgegangen. Anteil der Nachhaltigkeitsberichte Referenzbasis: 29 Top-Unternehmen, -Banken 2017 71 und -Versicherungen 31 2016 2011: 110 69 2012: 110 26 2013: 110 2015 74 2014: 110 2015: 110 25 2014 75 2016: 110 2017: 110 25 2013 75 25 2012 75 23 Bericht erstellt 2011 77 kein Bericht Angaben in % 0 20 40 60 80 100 29 Prozent der österreichischen Top-Unternehmen, -Banken und -Versicherungen veröffentlichen einen Nachhaltigkeitsbericht Insgesamt elf Unternehmen (34 Prozent) haben sich für eine integrierte Berichterstattung entschieden, kein Bericht ist kombiniert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der integrierten Berichte in diesem Segment um 5 Prozent gestiegen. Integration in den Geschäftsbericht Referenzbasis: 34 Top-Unternehmen, -Banken 2017 66 und -Versicherungen mit Bericht 29 2016 2011: 25 71 2012: 28 31 2013: 28 2015 69 2014: 27 2015: 29 22 2014 78 2016: 34 2017: 32 18 2013 82 18 2012 82 integriert 20 2011 80 nicht integriert Angaben in % 0 20 40 60 80 100
Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen 18 Ergebnisse der Studie Der Anteil der Berichte, die nach GRI erstellt wurden, hat im Vergleich zum Vorjahr erneut zu- genommen. 30 der 32 Berichte wurden dieses Jahr nach GRI erstellt (94 Prozent, im Vorjahr 91 Prozent). Dabei ist der Anteil der Berichte, die nach den GRI-Standards erstellt wurden, bereits von null auf 19 Prozent deutlich angestiegen und der Anteil der Berichte, die nach der vierten Version GRI G4 erstellt wurden, deutlich zurückgegangen. Anwendung GRI (1/2) Referenzbasis: Top-Unternehmen, -Banken 19 und -Versicherungen mit Bericht 2017 75 6 2013: 28 2014: 27 91 2015: 29 2016 9 2016: 34 2016: 32 59 2015 28 13 15 2014 67 GRI Standards 18 GRI G4 4 GRI 3 / GRI 3.1 2013 64 keine Anwendung 32 Angaben in % 0 20 40 60 80 100 // 47 % der erstellten Berichte öster- reichischer Top-Unternehmen, -Banken und Versicherungen werden durch unabhängige Dritte nach international aner- kannten Standards geprüft
19 Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Ergebnisse der Studie Von 30 Berichten, die nach GRI erstellt wurden, wurden 28 (93 Prozent) gemäß der Kern-Option und zwei gemäß der Umfassend-Option erstellt. Anwendung GRI (2/2) Referenzbasis: Top-Unternehmen, -Banken und -Versicherungen mit 7 2017 GRI-Bericht (G4 oder Standards) 93 2013: 1 6 2014: 4 2016 94 2015: 17 2016: 31 2017: 30 18 2015 82 27 2014 73 umfassende Option (%) 0 2013 100 Kern-Option (%) Angaben in % 0 20 40 60 80 100 Der Anteil der Berichte, die extern durch unabhängige Dritte geprüft wurden, ist im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. Insgesamt wurden 15 der 32 Berichte (47 Prozent) extern geprüft, für einen Bericht wurde eine Expertenmeinung abgegeben. Externe Verifizierung Referenzbasis: Top-Unternehmen, -Banken 47 und -Versicherungen mit Bericht 2017 53 2011: 25 50 2016 2012: 28 50 2013: 28 48 2014: 27 2015 52 2015: 29 2016: 34 41 2014 59 2017: 32 21 2013 79 29 2012 71 extern geprüft 18 2011 82 nicht geprüft Angaben in % 0 20 40 60 80 100
Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen 20 Ergebnisse der Studie 4.2 / Prime-Market-Unternehmen In die Erhebung dieses Segments wurden die 38 Unternehmen des Prime Market einbezogen (Quelle siehe Seite 2). Knapp die Hälfte der Unternehmen erstellte einen Nachhaltigkeits- bericht (45 Prozent). Somit ist das Niveau bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten im Prime-Market-Segment weiterhin relativ hoch. Im nächsten Berichtsjahr sollte sich dieser Wert aufgrund der Verpflichtungen durch das NaDiVeG deutlich erhöhen. Anteil der Nachhaltigkeitsberichte Referenzbasis: 45 Unternehmen des Prime Market 2017 55 2011: 40 47 2016 2012: 38 53 2013: 37 51 2014: 38 2015 49 2015: 39 2016: 40 42 2014 58 2017: 38 35 2013 65 34 2012 66 28 Bericht erstellt 2011 72 kein Bericht Angaben in % 0 20 40 60 80 100 45 Prozent der Unternehmen des Prime Market veröffentlichten einen Nachhaltigkeitsbericht. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Berichte, die integriert veröffentlicht wurden, konstant geblieben, ihr relativer Anteil hat sich jedoch erhöht. Insgesamt wurden acht der 17 Berichte (47 Prozent) integriert erstellt. Integration in den Geschäftsbericht Referenzbasis: 47 Unternehmen des Prime Market 2017 53 mit Bericht 42 2016 2011: 11 58 2012: 13 40 2013: 13 2015 60 2014: 16 2015: 20 31 2014 69 2016: 19 2017: 17 23 2013 77 31 2012 69 integriert 18 2011 82 nicht integriert Angaben in % 0 20 40 60 80 100
21 Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Ergebnisse der Studie 16 der 17 Berichte wurden nach GRI erstellt (94 Prozent). Auch in diesem Segment lässt sich eine Verschiebung der nach GRI G4 erstellten Berichte hin zu GRI-Standards feststellen. Bereits 18 Prozent der Berichte wurden nach den GRI-Standards erstellt. Bei einem Bericht wurde nicht nach GRI berichtet. Anwendung GRI (1/2) Referenzbasis: Unternehmen des Prime Market 18 mit Bericht 2017 76 6 2011: 11 2012: 13 90 2013: 13 2016 5 2014: 16 5 2015: 20 2016: 19 75 2015 15 2017: 17 10 38 2014 56 6 84 2013 16 85 2012 15 GRI Standards GRI G4 GRI 3 / GRI 3.1 2011 100 keine Anwendung Angaben in % 0 20 40 60 80 100
Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen 22 Ergebnisse der Studie Von den 16 nach GRI erstellten Berichten wurden 15 gemäß der Kern-Option erstellt, einer gemäß der Umfassend-Option. Anwendung GRI (2/2) Referenzbasis: Unternehmen des Prime Market 6 mit GRI Bericht 2017 94 (G4 oder Standards) 2014: 6 6 2015: 15 2016 94 2016: 17 2017: 16 13 2015 87 umfassende Option (%) 16 2014 84 Kern-Option (%) Angaben in % 0 20 40 60 80 100 Der Anteil der extern geprüften Berichte bleibt mit 53 Prozent (neun Berichte) im Jahr 2017 relativ konstant im Vergleich zu den Vorjahren. Zu einem Bericht wurde eine Expertenmeinung abgegeben. Externe Verifizierung Referenzbasis: Unternehmen des Prime Market 53 mit Bericht 2017 47 2011: 11 53 2016 2012: 13 47 2013: 13 55 2014: 16 2015 45 2015: 20 2016: 19 63 2014 37 2017: 17 46 2013 54 46 2012 54 extern geprüft 45 2011 55 nicht geprüft Angaben in % 0 20 40 60 80 100 53 Prozent der erstellten Berichte im Prime Market werden durch unabhängige Dritte nach international anerkannten Standards geprüft
23 Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Ergebnisse der Studie 4.3 / Öffentliche Unternehmen In die Analyse des Segments der öffentlichen Unternehmen wurden jene 18 Unternehmen, die zu mehr als 50 Prozent im Besitz der öffentlichen Hand sind, ab einem jährlichen Um- satz von 500 Mio. Euro laut Firmenbuch bzw. laut „Trend Top 500“-Liste einbezogen (siehe Quelle Seite 2). Acht der 18 einbezogenen Unternehmen (44 Prozent) haben im Jahr 2017 einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Damit ist der Anteil der öffentlichen Unterneh- men, die einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen, im Vergleich zum Vorjahr in diesem Segment leicht zurückgegangen. Anteil der Nachhaltigkeitsberichte Referenzbasis: Öffentliche Unternehmen 44 2017 56 2011: 18 2012: 18 50 2016 2013: 17 50 2014: 19 32 2015: 19 2015 68 2016: 20 2017: 18 47 2014 53 47 2013 53 39 2012 61 Bericht erstellt 44 2011 56 kein Bericht Angaben in % 0 20 40 60 80 100 // 44 % der öffentlichen Unternehmen in Österreich berichten über ihre Nachhaltigkeitsleistungen; dies ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr
Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen 24 Ergebnisse der Studie Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Berichte, die integriert erstellt wurden, wieder angestiegen. Es haben sich drei der acht Unternehmen für die Integration von Nachhaltig- keitsthemen in den Geschäftsbericht entschieden. Die Anzahl der integrierten Berichte ist im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben, allerdings ist die Grundgesamtheit der erstellten Berichte leicht zurückgegangen (2016 waren es zehn Unternehmen mit Nachhaltigkeits- berichterstattung, 2017 acht). Integration in den Geschäftsbericht Referenzbasis: 38 Öffentliche Unternehmen 2017 62 mit Bericht 30 2011: 8 2016 70 2012: 7 33 2013: 8 2015 67 2014: 9 2015: 6 22 2014 78 2016: 10 2017: 8 25 2013 75 29 2012 71 integriert 25 2011 75 nicht integriert Angaben in % 0 20 40 60 80 100
25 Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Ergebnisse der Studie Alle acht Berichte wurden nach dem Rahmenwerk der Global Reporting Initiative erstellt. Fünf Unternehmen erstellten den Bericht nach GRI G4 und drei Berichte wurden bereits nach den neuen GRI-Standards erstellt. Anwendung GRI (1/2) Referenzbasis: Öffentliche Unternehmen 38 2017 mit Bericht 62 2011: 8 90 2012: 7 2016 10 2013: 8 2014: 9 50 2015: 6 2015 50 2016: 10 2017: 8 11 2014 78 11 63 2013 37 71 GRI Standards 2012 29 GRI G4 GRI 3 / GRI 3.1 76 2011 24 keine Anwendung Angaben in % 0 20 40 60 80 100
Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen 26 Ergebnisse der Studie Von den Berichten, die nach GRI erstellt wurden, wurden sieben gemäß der Kern-Option erstellt und einer gemäß der Umfassend-Option. Anwendung GRI (2/2) Referenzbasis: Öffentliche Unternehmen 13 2017 87 mit GRI Bericht (G4 oder Standards) 2014: 1 2016 100 2015: 3 2016: 9 33 2017: 8 2015 67 umfassende Option (%) 2014 100 Kern-Option (%) Angaben in % 0 20 40 60 80 100
27 Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Ergebnisse der Studie Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Berichte, die extern geprüft wurden, leicht auf drei verringert. Allerdings wurden 2017 insgesamt nur acht Berichte, im Jahr davor zehn veröffentlicht. Der Anteil der extern geprüften Berichte an der Gesamtheit der Berichte hat sich also ebenfalls leicht verringert, bleibt jedoch relativ konstant. Für zwei Berichte wurde eine Expertenmeinung abgegeben. Externe Verifizierung Referenzbasis: 38 Öffentliche Unternehmen 2017 62 2011: 8 40 2016 2012: 7 60 2013: 8 40 2014: 9 2015 60 2015: 6 2016: 10 44 2014 56 2017: 8 25 2013 75 29 2012 71 extern geprüft 38 2011 62 nicht geprüft Angaben in % 0 20 40 60 80 100 // 38 % der erstellten Berichte von öffentlichen Unternehmen werden durch unabhängige Dritte nach international aner- kannten Standards geprüft.
5 // Österreich im internationalen Vergleich 5.1 / Anwendung der GRI-Rahmenwerke auf konstant hohem Niveau 5.2 / Externe Verifizierung international gestiegen, Österreich weiterhin auf gutem Niveau Der Vergleich der Nachhaltigkeitsberichterstattung in Österreich mit anderen Ländern basiert auf einer Auswertung der von der GRI zur Verfügung gestellten Daten, die sich hinsichtlich Zeit- raum und Grundgesamtheit von unserer Studie unterscheiden können. Der internationale Ver- gleich hinsichtlich der externen Verifizierung basiert auf einer ähnlichen Studie und wird für die Jahre 2015 und 2017 dargestellt.
29 Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Österreich im internationalen Vergleich 5.1 / Anwendung der GRI-Rahmenwerke auf konstant hohem Niveau Laut der GRI Sustainability Disclosure Database9 wurden im Jahr 2017 49 Prozent der inter- national veröffentlichten Nachhaltigkeitsberichte nach den GRI-Rahmenwerken erstellt. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Anteil abgenommen. In Österreich ist die Anwendung der GRI-Rahmenwerke in den Segmenten öffentliche Unternehmen (100 Prozent) und Prime Market (94 Prozent) überdurchschnittlich hoch. Auch die Top-Unternehmen liegen im internationalen Vergleich mit 94 Prozent deutlich vorn. Anwendung GRI Referenzbasis: Unternehmen mit Bericht Global: Prime 94 2015: 6.176 95 2016: 6.734 Market 90 2017: 4.102 Österreich: Österreich Öffentliche 100 Top-Unternehmen 2015: 29 90 Top-Unternehmen 2016: 34 Unternehmen 100 Top-Unternehmen 2017: 32 Prime Market 2015: 20 Top-Unter- 94 Prime Market 2016: 19 91 nehmen Prime Market 2017: 17 86 öffentliche Unternehmen 2015: 5 öffentliche Unternehmen 2016: 11 49 öffentliche Unternehmen 2017: 8 Global* 54 60 2017 2016 2015 Angaben in % 0 20 40 60 80 100 *Aufgrund einer geänderten Datenbasis der GRI Sustainability Disclosure Database ist der internationale Vergleich der Anwendung der GRI-Rahmenwerke nicht mit den Ergebnissen der Vorjahresstudien vergleichbar. 9 https://www.globalreporting.org/services/Analysis/Reports_List/Pages/default.aspx (Zugriff am 22. Jänner 2018)
Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen 30 Österreich im internationalen Vergleich Externe Verifizierung international gestiegen, 5.2 / Österreich weiterhin auf gutem Niveau Global wurden 45 Prozent der Nachhaltigkeitsberichte extern geprüft, dabei ist eine leichte Zunahme seit dem Jahr 2015 zu erkennen.10 In Österreich werden zwischen 38 Prozent (öffentliche Unternehmen) und 53 Prozent (Prime-Market-Unternehmen) der Berichte durch unabhängige Dritte verifiziert. Man erkennt eine deutliche Differenz zwischen den einzelnen Segmenten. Im internationalen Vergleich liegen alle Segmente, mit Ausnahme der öffent- lichen Unternehmen, in Österreich vorn. Externe Verifizierung Referenzbasis: Unternehmen mit Berichten Global: Prime 53 2015: 3.267 Market 55 2017: 3.543 (N100) Österreich: Österreich Öffentliche 38 Top-Unternehmen 2015: 28 Unternehmen 40 Top-Unternehmen 2017: 29 Prime Market 2015: 13 Prime Market 2017: 20 Top-Unter- 47 nehmen 48 öffentliche Unternehmen 2015: 8 öffentliche Unternehmen 2017: 5 45 Global 42 2017 2015 Angaben in % 0 20 40 60 80 100 10 KPMG International (2017), „The KPMG Survey of Corporate Responsibility Reporting 2017“, S. 26.
6 // Branchen- schwerpunkt metallverarbei- tende Industrie 6.1 / Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie im Vergleich mit den Top-100-Unternehmen 6.2 / Österreichische Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie im internationalen Vergleich 6.3 / Weitere Angaben in der Berichterstattung von Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie Im Rahmen unserer jährlich erscheinenden Studie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung in Öster- reich legten wir unseren diesjährigen Branchenschwerpunkt auf die metallverarbeitende Industrie. Für die Analyse wurden die 15 größten Unternehmen aus dieser Branche, basierend auf Informati- onen aus der „Trend Top 500“-Liste, ausgewählt. In Kooperation mit dem Institut für Produktionsmanagement der Wirtschaftsuniversität Wien wurde auf der Basis der öffentlich verfügbaren Informationen und Daten für das Jahr 2016 die nichtfinanzielle Berichterstattung von Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie analysiert und mit jener der österreichischen Top-100-Unternehmen verglichen. Weiters wurde die Berichterstattung österreichischer Unternehmen dieser Branche basierend auf einer internationalen Erhebung mit einer internationalen Peergroup verglichen. Im letzten Unterkapitel werden auf der Grundlage öffentlich verfügbarer Quellen unterschiedliche Elemente der nichtfinanziellen Berichterstattung österreichischer Unternehmen der metallverar- beitenden Industrie analysiert.
33 Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Branchenschwerpunkt metallverarbeitende Industrie Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie im Vergleich 6.1 / mit den Top-100-Unternehmen Die Analyse der Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie ergibt das folgende Bild: Im nationalen Vergleich mit den Top-100-Unternehmen sind Unternehmen dieser Branche in der Berichterstattung deutlich abgeschlagen. Eines der 15 untersuchten Unternehmen hat für das Geschäftsjahr 2016 einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Für ein weiteres Unter- nehmen ist ein Nachhaltigkeitsbericht eines ausländischen Mutterkonzerns vorhanden, jedoch fehlt ein klarer inhaltlicher Bezug zu Österreich. Es wird davon ausgegangen, dass fünf der untersuchten Unternehmen vom NaDiVeG betroffen sein werden, daher ergibt sich für diese ein klares Bild: Es besteht dringender Handlungs- und Aufholbedarf in der Offenlegung nichtfinanzieller Informationen. Anteil der Nachhaltigkeitsberichte Referenzbasis: 7% Metallverarbeitende Industrie: N = 15 Top-Unternehmen, -Banken und -Versicherungen: 29 % N = 110 Metallverarbeitende Industrie Top 100 Obwohl nur ein Unternehmen ausreichend Informationen veröffentlicht, werden von den anderen zumindest teilweise das Geschäftsmodell (z. B. Berücksichtigung des Themas im Verhaltenskodex) und die Strategie in Bezug auf die einzelnen Belange im Geschäftsbericht dargestellt. Im Vergleich dazu veröffentlichten für das Jahr 2016 29 Prozent der österreichi- schen Top-Unternehmen, -Banken und -Versicherungen einen Nachhaltigkeitsbericht.
Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen 34 Branchenschwerpunkt metallverarbeitende Industrie Österreichische Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie 6.2 / im internationalen Vergleich Um die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie im Vergleich zu internationalen Peers darzustellen, haben wir auf die Ergebnisse einer internatio- nalen Erhebung zurückgegriffen, in der einerseits 45 Nachhaltigkeitsberichte von Unternehmen dieser Branche betrachtet und andererseits 29 Unternehmen nach ihren wesentlichsten sozia- len und ökologischen Themen befragt wurden. Von diesen 45 Berichten wurden 25 nach den GRI-G4-Leitlinien erstellt; diese wurden näher analysiert und die Angaben zu den wesentlichen Themen ausgewertet.11 Die Auswertung ergibt folgende Aufstellung der fünf am häufigsten berichteten Themen: Position Thema 1 Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 2 Wirtschaftliche Leistung 3 Energie 4 Emissionen 5 Lokale Gemeinschaften Diese Aufstellung deckt sich großteils mit den Ergebnissen der Befragung, dabei wurden betriebliche Ökoeffizienz, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie Klimastrategie als wesentlichste Themen identifiziert.12 Für den internationalen Vergleich wurde die Berichterstattung von österreichischen Unter- nehmen der metallverarbeitenden Industrie zu den Themen Emissionen, Energie und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz dargestellt. Die hierbei präsentierten Ergebnisse berücksichtigen die Offenlegung relevanter Information sowohl in der Nachhaltigkeitsbericht- erstattung, sofern vorhanden, als auch in weiteren öffentlich verfügbaren Quellen wie Geschäftsbericht oder Website. Global Reporting Initiative, RebecoSAM (2016), „Defining what matters. Do companies and investors agree on what is material? 11 Mining, Metals, Electric Utilities”, S. 19 f. 12 Global Reporting Initiative, RebecoSAM (2016), „Defining what matters. Do companies and investors agree on what is material? Mining, Metals, Electric Utilities”, S. 20
35 Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Branchenschwerpunkt metallverarbeitende Industrie Nur ein Unternehmen berichtet über spezifische Treibhausgasemissionen, dabei werden CO2-, NOx- und SOx-Emissionen berücksichtigt. Berichterstattung zu Treibhausgasemissionen Referenzbasis: 7% (1) Österreichische metallverarbeitende Industrie: N = 15 93 % (14) Angaben zu Emissionen vorhanden keine Angaben zu Emissionen
Ebenso veröffentlicht nur ein österreichisches Unternehmen Angaben zum gesamten wie auch zum spezifischen Energieverbrauch. Angaben zum Energieverbrauch Referenzbasis: 7% (1) Österreichische metallverarbeitende Industrie: N = 15 93 % (14) Angaben zu Energie- verbrauch vorhanden keine Angaben zu Energieverbrauch Jedoch berichten drei Unternehmen (20 Prozent) über den Bezug von Energie aus erneuerbaren Quellen. Energie aus erneuerbaren Quellen Referenzbasis: Österreichische 20 % metallverarbeitende Industrie: (3) N = 15 80 % (12) Angaben zu Energie aus erneuerbaren Quellen keine Angaben zu Energie aus erneuerbaren Quellen
37 Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Branchenschwerpunkt metallverarbeitende Industrie Obwohl von internationalen Peers über Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz am häufigsten berichtet wird, veröffentlichen in Österreich lediglich zwei Unternehmen Angaben zu diesem Themenbereich. Berichterstattung zu Arbeitsunfällen Referenzbasis: 13 % (2) Österreichische metallverarbeitende Industrie: N = 15 87 % (13) Angaben zu Arbeitsunfällen keine Angaben zu Arbeitsunfällen // Der Vergleich zeigt, dass die österreichischen Unternehmen in deutlich geringerem Ausmaß über Nachhaltigkeit berichten als internationale Peers.
Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen 38 Branchenschwerpunkt metallverarbeitende Industrie Weitere Angaben in der Berichterstattung von Unternehmen 6.3 / der metallverarbeitenden Industrie Im Folgenden wird die Berichterstattung von Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie zu ausgewählten Themen dargestellt. Auch in diesem Teil, wie schon in Kapitel 6.2, werden Angaben aus öffentlich verfügbaren Quellen wie Geschäftsbericht oder Website berücksichtigt. Ein wichtiger Baustein im Nachhaltigkeitsmanagement von Unternehmen dieser Branche sind zertifizierte Managementsysteme. Elf der 15 untersuchten Unternehmen veröffentlichen Angaben zu Zertifizierungen. In der Betrachtung wurden folgende Managementsysteme mit Bezug zu Nachhaltigkeit betrachtet: • Umweltmanagementsystem ISO 14001 • Energiemanagementsystem ISO 50001 • Arbeitsschutzmanagementsystem OHSAS 18001
39 Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Branchenschwerpunkt metallverarbeitende Industrie Ist ein zertifiziertes Managementsystem vorhanden? Referenzbasis: Österreichische 27 % metallverarbeitende Industrie: (4) N = 15 73 % (11) Zertifizierung berichtet keine Zertifizierung berichtet Von den elf Unternehmen mit Zertifizierung haben zehn ein Umweltmanagementsystem (91 Prozent), drei ein Energiemanagementsystem (27 Prozent) und sieben ein Arbeitsschutz- managementsystem (64 Prozent). Anteil der Managementsysteme Referenzbasis: 91 Österreichische metallverarbeitende Industrie mit Zertifizierung: 64 N = 11 27 ISO 14001 OHSAS 18001 ISO 50001 Angaben in % 0 20 40 60 80 100
Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen 40 Branchenschwerpunkt metallverarbeitende Industrie Recyclingmaterial ist für einige Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie ein wichtiges Thema. Fast die Hälfe der Unternehmen (40 Prozent) berichtet über die Verwendung von recyceltem Material. Wird Recyclingmaterial angeführt? Referenzbasis: Österreichische metallverarbeitende Industrie: N = 15 40 % (6) 60 % (9) Angaben zu Recyclingmaterial keine Angaben zu Recyclingmaterial Von den sechs Unternehmen, die über Recyclingmaterial berichten, geben drei (50 Prozent) den Anteil am Materialeinsatz an. Wird der Anteil des Recyclingmaterials angegeben? Referenzbasis: Betriebe, die über Recyclingmaterial berichten: N=6 50 % (3) 50 % (3) Anteil von Recycling- material angegeben Kein Anteil von Recyling- material angegeben
7 // Verknüpfung mit den Sustainable Development Goals Im September 2015 definierten die Vereinten Nationen im Rahmen der „Agenda 2030 für nach- haltige Entwicklung“ 17 Sustainable Development Goals (SDGs) und 169 Unterziele. Die SDGs richten sich aber nicht nur an Staaten und Regierungen, die weltweit bereits zugestimmt haben, sondern auch explizit an Unternehmen. Um die Überleitung der bereits bestehenden Ziele und Leistungsindikatoren der Unternehmen zu jenen Zielen und Indikatoren der SDGs zu erleichtern, wurde für Unternehmen ein „SDG Compass“ entwickelt.
43 Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Verknüpfung mit den Sustainable Development Goals Erstmals wurde in der Studie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen analysiert, in welchem Ausmaß die Unternehmen die SDGs in ihrer Berichterstattung aufgreifen. Um ein klareres Bild zu vermitteln, wurden auch hier die österreichischen Top-Unternehmen, -Banken und -Versicherungen mit den mit internationalen Top-Unternehmen verglichen.13 Von den 32 Unternehmen, die einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen, berichten zehn (31 Prozent) über die Verknüpfung ihrer CSR-Maßnahmen oder -Ziele mit den SDGs. Öster- reichische Unternehmen liegen somit etwas hinter dem internationalen Durchschnitt, der bei 39 Prozent liegt. Berichterstattung zu SDGs im internationalen Vergleich Referenzbasis: Unternehmen mit Bericht Global: 2017: 3.543 31 % (N100) (10) Österreich: 39 % Top-Unternehmen, -Banken und (39) -Versicherungen mit Bericht N = 32 Österreich Global 13 KPMG International (2017), „The KPMG Survey of Corporate Responsibility Reporting 2017“, S. 39.
Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen 44 Verknüpfung mit den Sustainable Development Goals Dass bereits kurze Zeit nach der Veröffentlichung der SDGs knapp ein Drittel der österreich- ischen Unternehmen (international mehr als ein Drittel) die Nachhaltigkeitsziele der UN in die Berichterstattung aufgenommen haben, ist ein deutliches Zeichen für die Akzeptanz dieser Ziele. Neben den zehn Unternehmen, die Ihre Maßnahmen und Ziele mit den SDGs verknüpft haben, erwähnen fünf weitere Unternehmen (16 Prozent) die SDGs in ihrem Bericht, ohne sich näher damit auseinanderzusetzen, und 17 (53 Prozent) greifen die Ziele nicht auf. Umfang der Berichterstattung zu SDGs Referenzbasis: Top-Unternehmen, -Banken und -Versicherungen 31 % mit Bericht: (10) N = 32 53 % (17) berichtet 16 % (5) nur erwähnt nicht berichet
45 Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen Verknüpfung mit den Sustainable Development Goals Im Durchschnitt berichten österreichische Unternehmen zu acht der 17 SDGs. Es sind jedoch Spitzenreiter unter den Zielen erkennbar. Am häufigsten haben österreichische Unternehmen zum SDG 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ berichtet; insgesamt haben neun Unternehmen ihre Ziele und Maßnahmen mit diesem Ziel verknüpft. Dahinter liegen SDG 5 „Geschlechtergleichstellung“ mit acht sowie SDG 4 „Hochwertige Bildung“ und SDG 9 „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ mit jeweils sieben Nennungen. Am wenigsten relevant für österreichische Unternehmen sind hingegen SDG 2 „Kein Hunger“ und SDG 14 „Leben unter Wasser“. Häufigkeit einzelner SDGs Referenzbasis: SDG 1 3 Top-Unternehmen, SDG 2 1 -Banken und -Versicherungen die zu SDGs berichten: SDG 3 5 N = 10 SDG 4 7 SDG 5 8 SDG 6 3 SDG 7 6 SDG 8 9 SDG 9 7 SDG 10 5 SDG 11 4 SDG 12 6 SDG 13 6 SDG 14 1 SDG 15 3 SDG 16 4 SDG 17 2 0 2 4 6 8 10 Anzahl Unternehmen
8 // Ausblick 8.1 / Services von EY 8.2 / Ihre Ansprechpartner in Österreich 8.3 / Quellenverweise
// „Die Zukunft bleibt für die Kommunikation von Nachhaltigkeitsthemen für Berichterstatter spannend.“ Durch das NaDiVeG wird die Offenlegung umfangreicher nichtfinanzieller Informationen für große, kapitalmarktorientierte Unternehmen in Österreich erstmals verpflichtend. Es bleibt ab- zuwarten, wie sich Unternehmen entscheiden werden, die gesetzlichen Anforderungen in ihrer Berichterstattung umzusetzen. Die GRI-Standards lösen die GRI-G4-Leitlinien mit 1. Juli 2018 nun vollständig ab und werden sich als wesentlichstes Rahmenwerk zur Umsetzung der NaDiVeG-Anforderungen herausstellen. Des Weiteren kann erwartet werden, dass sich die Sustainable Development Goals noch weiter in der Nachhaltigkeitsberichterstattung von österreichischen Unternehmen etablieren werden. International wurde dazu bereits die Initiative „Business Reporting on the SDGs“ gegründet, um die Berichterstattung zu den Nachhaltigkeitszielen weiter zu fördern.14 Es zeigt sich deutlich, dass durch die neuen Vorgaben im NaDiVeG ein klares Bekenntnis zur Berichterstattung von nichtfinanziellen Leistungsindikatoren abgegeben wurde und damit der Druck zur Implementierung und Umsetzung geeigneter Systeme im Berichterstattungsprozess für betroffene Unternehmen gestiegen ist. Über die Veröffentlichung der nichtfinanziellen Informationen im ersten Berichtsjahr, in dem das NaDiVeG in Kraft ist, werden wir im Sommer 2018 eine Kurzstudie veröffentlichen, diese wird ebenfalls auf www.ey.com/AT/CCaSS abrufbar sein. 14 https://www.globalreporting.org/information/SDGs/Pages/Reporting-on-the-SDGs.aspx (Zugriff am 4. Jänner 2018)
Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen 48 Ausblick 8.1 / Services von EY Mit unseren CSR- bzw. Nachhaltigkeitsteams auf der ganzen Welt steht Ihnen EY als kompeten- ter Partner zur Seite. Von der ersten Bestandsaufnahme und der Festlegung einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie über die Implementierung und Überprüfung der Stakeholder-Einbindung oder die Wesentlichkeitsanalyse bis hin zur glaubwürdigen Kommunikation bietet EY sowohl bei den einzelnen Schritten als auch als Begleiter eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses wertvolle Unterstützung. Darüber hinaus sind wir seit 2010 „Certified Training Partner“ der GRI und bieten Schulungen rund um das Thema „Nachhaltigkeitsberichterstattung nach GRI“ an. Weiters ist EY in Österreich als bislang einziges Wirtschaftsprüfungsunternehmen als EMAS- Gutachter zugelassen. Durch die Mitgliedschaft in nationalen und internationalen Gremien und Organisationen (u. a. respACT, GRI, Global Compact, FEE) können wir neue Nachhaltigkeits- standards und -trends umfassend und zeitnah aufgreifen. EY Österreich berichtet unter www.ey.com/AT/de/About-us/Corporate-Responsibility über seine ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen bzw. sozialen Auswirkungen. Für weitere Informationen besuchen Sie uns auf unserer Website: www.ey.com/at/ccass 8.2 / Ihre Ansprechpartner in Österreich Georg Rogl Christine Jasch Climate Change and Climate Change and Sustainability Services Sustainability Services EY Österreich EY Österreich Telefon +43 1 21170 1082 Telefon +43 1 21170 1334 georg.rogl@at.ey.com christine.jasch@at.ey.com
8.3 / Quellenverweise 1 Top-100-Unternehmen nach Umsatz 2016, angelehnt an die News Network Internetservice GmbH „Trend Top 500“, Stand Juni 2017 2 Die fünf größten Kreditinstitute laut OeNB „Die größten Banken in Österreich nach Bilanzsumme 2016“ 3 Die fünf größten Versicherungen laut Verband der Versicherungsunternehmen Österreich (VVO), „Jahresbericht 2016 Versicherungsverband Österreich“, S. 106 4 Wiener Börse AG, „Prime Market per 22.01.2018“, http://www.wienerborse.at/stocks/atx/ (Zugriff am 22. Jänner 2018) 5 Unternehmen, die zu mehr als 50 Prozent im Besitz der öffentlichen Hand sind, ab einem jährlichen Umsatz 2016 von 500 Millionen Euro lt. Firmenbuch bzw. lt. „Trend Top 500“ (siehe 1) 6 BMLFUW (2017), „Freiwillige Vereinbarung zur Qualitätssicherung in der Nachhaltigkeitsberichterstattung“; www.bmnt.gv.at/umwelt/nachhaltigkeit/gesellschaftliche_verantwortung_csr/ nachhaltigkeitsberichterstattung_vereinbarung.html 7 Global Reporting Initiative, SustainAbility (2017), „Future Trends in Sustainability Reporting” 8 World Economic Forum (2018), „The Global Risks Report 2018“ 9 https://www.globalreporting.org/services/Analysis/Reports_List/Pages/default.aspx (Zugriff am 22. Jänner 2018) 10 KPMG International (2017), „The KPMG Survey of Corporate Responsibility Reporting 2017“, S. 26 11 Global Reporting Initiative, RebecoSAM (2016), „Defining what matters. Do companies and investors agree on what is material? Mining, Metals, Electric Utilities”, S. 19 f. 12 Global Reporting Initiative, RebecoSAM (2016), „Defining what matters. Do companies and investors agree on what is material? Mining, Metals, Electric Utilities”, S. 20 13 KPMG International (2017), „The KPMG Survey of Corporate Responsibility Reporting 2017“, S. 39 14 https://www.globalreporting.org/information/SDGs/Pages/Reporting-on-the-SDGs.aspx (Zugriff am 4. Jänner 2018) Bildnachweise Getty Images Design | Layout Ulrike Schäfer, Medienmassiv medienmassiv.com
Sie können auch lesen