Nachrichten zum Terror und zum israelisch-palästinensischen Konflikt
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Nachrichten zum Terror und zum israelisch-palästinensischen Konflikt (30. Januar – 05. Februar 2019) Das Wichtigste im Überblick Die "Prozession der großen Rückkehr" am 1. Februar 2019 war durch ein relativ geringes Maß an Gewalt gekennzeichnet. Neben der "Prozession" wurden die Ereignisse der Protestflottille, begleitet von einer gewalttätigen Demonstration an der Küste im nördlichen Gazastreifen, wieder aufgenommen. Die geringe Gewalt ist unserer Meinung nach das Ergebnis des Besuchs einer Delegation des allgemeinen ägyptischen Geheimdienstes. Eine Delegation hochrangiger Vertreter der Hamas und der Organisation Islamischer Dschihad in Palästina (PIJ) reiste am 3. Februar 2019 nach Ägypten, um dort die Gespräche fortzusetzen. In Judäa und Samaria setzt sich der Volksterrorismus fort. In der vergangenen Woche ragte ein versuchter Messer-Angriff an der Straßensperre al-Zaim (zwischen Jerusalem und Ma'ale Adumim) hervor. Dabei handelte es sich um eine Angreiferin, eine junge Palästinenserin, die angeschossen und auf der Stelle getötet wurde. Am Eingang zur Höhle der Patriarchen in Hebron wurde ein weiterer Messer-Angriff vereitelt. Der Angreifer wurde festgenommen. Am Kontrollpunkt Dschalame (in der Nähe von Dschenin) warfen zwei Palästinenser auf einem Motorrad einen improvisierten Sprengsatz auf IDF-Soldaten. Einer der Palästinenser wurde getötet und der andere schwer verletzt. Ein paar Tage zuvor wurde am selben Kontrollpunkt ein improvisierter Sprengsatz geworfen. Das israelische Verteidigungsministerium kündigte den Beginn des Baus eines oberirdischen und maritimen Hindernisses entlang der Grenze zum Gazastreifen an. Dieses wird 65 Kilometer lang und ungefähr sechs Meter hoch sein. 027-19
2 Der Süden Israels Die Ereignisse der "Prozession der großen Rückkehr" am 1. Februar 2019 Am 1. Februar 2019 wurde die 45. "Prozession der großen Rückkehr" unter dem Motto "Unsere Gefangenen sind nicht allein" abgehalten. Etwa 10.000 Palästinenser nahmen an den Veranstaltungen teil. Das Ausmaß der Gewalt war ähnlich wie in den letzten Wochen. Aschraf al-Kidra, Sprecher des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen, berichtete, dass 32 Palästinenser durch IDF-Schüsse verletzt wurden (Twitter-Account von Aschraf al-Kidra, 1. Februar 2019). Teilnehmer an der "Prozession der großen Rückkehr" im Osten von Gaza-Stadt (Facebook-Seite des "obersten nationalen Koordinationskomitees der Prozession der großen Rückkehr und der Durchbrechung der Belagerung", 2. Februar 2019) Palästinensische Randalierer verbrennen Autoreifen und werfen Steine im zentralen Gazastreifen (Facebook-Seite des "obersten nationalen Koordinationskomitees der Prozession der großen Rückkehr und der Durchbrechung der Belagerung", 1. Februar 2019) 027-19
3 Links: Eine Präsentation von Kindern im "Rückführungslager" im Osten von Gaza-Stadt über Gefangene; Rechts: Eine Präsentation von Kindern unter dem Motto "Unsere Gefangenen sind nicht allein" im "Rückführungslager" im zentralen Gazastreifen. Einige Kinder tragen Uniformen, andere tragen Handschellen. (Facebook-Seite des "obersten nationalen Koordinationskomitees der Prozession der großen Rückkehr und der Durchbrechung der Belagerung", 1. Februar 2019) An den Veranstaltungen nahmen wie immer hochrangige Vertreter der Hamas teil. Diese betonten weiterhin, dass die "Prozessionen der Großen Rückkehr" weitergehen werden. Das "oberste nationale Koordinationskomitee der Prozession der großen Rückkehr und der Durchbrechung der Belagerung" forderte die Öffentlichkeit auf, sich an den Ereignissen der "Prozession" an 8. Februar 2019 unter dem Motto "Keine Kompromisse bei der Aufhebung der Belagerung" zu beteiligen (Dunia al-Watan, 1. Februar 2019). Es forderte die palästinensische Öffentlichkeit außerdem auf, seiner Facebook-Seite zu folgen und sich seiner WhatsApp- und Telegrammgruppen anzuschließen sowie die Aktivitäten in den fünf "Rückführungslagern" zu verfolgen (Facebook-Seite des "obersten nationalen Koordinationskomitees der Prozession der großen Rückkehr und der Durchbrechung der Belagerung", 3. Februar 2019). Die Ereignisse der Protestflottille und die begleitende Demonstration Nach einer vierwöchigen Pause wurden die Protestflottillen und die begleitenden Ereignisse am 29. Januar 2019 wieder aufgenommen. Etwa 1.000 Palästinenser randalierten am Ufer des nördlichen Gazastreifens und verbrannten Autoreifen (Shehab Nachrichtenagentur, 29. Januar 2019). Quellen im Gazastreifen berichteten, dass während der Aktivitäten 78 Palästinenser verletzt wurden, 12 von ihnen durch Schüsse der IDF (Twitter-Account von Shehab, 29. Januar 2019). Einer der verletzten Palästinenser starb wenige Tage später (Twitter-Account von Aschraf al-Kidra, 3. Februar 2019). Die Protestflottille und der Aufstand bieten den Palästinensern zusätzlich zu den 027-19
4 "Prozessionen der großen Rückkehr" eine Gelegenheit, sich an den Freitagen an organisierter Gewalt zu beteiligen. Die Verbrennung von Autoreifen im nördlichen Gazastreifen während der Protestflottille (Facebook-Seite des "obersten nationalen Koordinationskomitees der Prozession der großen Rückkehr und der Durchbrechung der Belagerung", 29. Januar 2018) In einer Rede am Rande der Protestflottille betonte Muschir al-Masri, Sprecher der Hamas-Fraktion im palästinensischen Legislativrat, dass die "Prozessionen der großen Rückkehr" eskaliert seien. Er behauptete, dass "gewaltfreie" Maßnahmen wie z. B. die brennenden Luftballons verwendet werden sollten, um einen echten Druck auf Israel auszuüben und es dazu zu zwingen, die Entspannungsvereinbarung einzuhalten und sie nicht zu umgehen (Facebook-Seite von al-Aqsa TV, 29. Januar 2019). Ahmed al-Madlal, führendes Mitglied der Organisation PIJ, sagte in einem Interview, dass das palästinensische Volk die Protestflottillen benutzt, um der Welt eine Botschaft zu senden, wonach es nicht bereit sei, die Fortsetzung der "Belagerung" zu dulden (al-Aqsa TV, 29. Januar 2019). Am letzten Freitag wurde allerdings keine Protestflottille veranstaltet. Stattdessen rief das "oberste nationale Koordinationskomitee der Prozession der großen Rückkehr und der Durchbrechung der Belagerung" zu einer Protestdemonstration im Hafen von Gaza-Stadt auf, mit der Forderung, die "Belagerung" aufzuheben und einen Hafen zu bauen (Twitter- Account von Bawabat al-Hadaf, 4. Februar 2019). Die Entscheidung, die Protestflottille nicht abzuhalten, könnte mit dem Wunsch zusammenhängen, die relative Ruhe nach dem Besuch der Delegation des allgemeinen ägyptischen Geheimdienstes im Gazastreifen (siehe unten) aufrecht zu erhalten. 027-19
5 Das Steigenlassen von Luftballons mit improvisierten Sprengsätzen Die mit der Hamas assoziierten sozialen Medien veröffentlichten Fotos, auf denen das Steigenlassen von Luftballons aus dem Gazastreifen in Richtung Israel zu sehen ist, an denen verdächtige Objekte (möglicherweise improvisierte Sprengsätze) hängen. Bisher wurde jedoch keine umfassende Wiederaufnahme des Terrors der Branddrachen und brennenden Ballons vorgenommen. Links: Ein Luftballon, der am 3. Februar 2019 aus dem Gazastreifen mit einer Sprengfalle auf einem offenen Gebiet in der Region Merhawim landete (Twitter-Account von Palinfo, 3. Februar 2019). Rechts: Mehrere Luftballons mit einem verdächtigen Objekt, die am 4. Februar 2018 aus dem Gazastreifen steigen gelassen wurden und auf einem offenen Gebiet im Regionalrat Eschkol im westlichen Negev landeten (Twitter-Account von Palinfo, 4. Februar 2019) Zahlungen an die Opfer der "Prozession der großen Rückkehr" Ahmed al-Kurd, Führungsmitglied der Hamas und Vorsitzender des obersten Komitees zur Betreuung der Verletzten bei den "Prozessionen der großen Rückkehr", gab bekannt, dass 4.000 verletzte Palästinenser eine finanzielle Unterstützung erhalten werden. Die Schwerverletzten werden 300 israelische Schekel (ca. 73 Euro) und die Schwerverletzten 600 israelische Schekel (ca. 166 Euro) erhalten (a-Rai, 2. Februar 2019). Die türkische Nichtregierungsorganisation IHH (Stiftung für Menschenrechte, Freiheiten und Humanitäre Hilfe), die die Hamas unterstützt, gewährte den Familien von 271 Palästinensern, die seit dem Beginn der "Prozessionen der großen Rückkehr" getötet wurden, eine finanzielle Hilfe in Höhe von insgesamt 30.000 Euro (die türkische Nachrichtenagentur al-Anadolu, 30. Januar 2019). 027-19
6 Verteilung der finanziellen Hilfe in der Niederlassung der IHH-Organisation im Gazastreifen (Facebook-Seite der Niederlassung der IHH im Gazastreifen, 30. Januar 2019) Raketenfeuer auf Israel Raketenfeuer auf Israel In der vergangenen Woche wurden keine Raketeneinschläge auf israelischem Territorium festgestellt. Raketen- und Mörsergranateneinschläge in Israel im Monatsdurchschnitt 500 450 460 400 350 300 250 67 200 150 180 150 100 67 50 4 0 0 40 0 0 1 2 0 027-19
7 Raketen- und Mörsergranateneinschläge in Israel im Jahresdurchschnitt 3852 4000 3000 2000 1159 1,119 974 925 783 787 845 1000 375 373 158 103 39 24 15 29 2 0 06 07 en 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 " " " le ei ng 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 äu Bl du es ns an ke Br ol ss r "W go de e in n "G io s at el n io "F er at Op n er io Op at er Op Judäa und Samaria Angriff mit einem improvisierten Sprengsatz Zwei Palästinenser fuhren auf einem Motorrad zum Kontrollpunkt Dschalame (in der Nähe von Dschenin) und warfen einen improvisierten Sprengsatz in Richtung der dort stationierten IDF-Soldaten. Die Soldaten reagierten mit Schüssen. Dabei töteten sie einen der Palästinenser und verletzten den anderen schwer. Es wurden keine Opfer unter den IDF- Soldaten gemeldet (IDF-Sprecher, 4. Februar 2019). Am 31. Januar 2019 wurde auf denselben Kontrollpunkt ein improvisierter Sprengsatz geworfen. Es wurden keine Opfer oder Schäden gemeldet (IDF-Sprecher, 31. Januar 2019). Vereitelung eines Messer-Angriffs Am 30. Januar 2019 traf eine mit einem Messer bewaffnete junge Palästinenserin an der Straßensperre al-Zaim (zwischen Jerusalem und Ma'ale Adumim) ein. Sie rannte mit dem Messer auf die IDF-Soldaten zu und beabsichtigte, einen von ihnen zu erstechen. Infolgedessen wurde sie von einem zivilen Wachmann, der sich vor Ort aufhielt, angeschossen und getötet (Twitter-Account der israelischen Polizei, 30. Januar 2019). 027-19
8 Bei der Palästinenserin handelt es sich um Samah Zuher Mubarak, eine 16-jährige Gymnasiastin. Ihre Familie stammte aus dem Flüchtlingslager al-Nusserat im mittleren Gazastreifen. Sie verließ den Gazastreifen vor fünf Jahren und lebt seitdem in Umm a- Scharait im Gebiet von Ramallah. Samah Zuher Mubarak war wohl eine fromme Muslima und kehrte zehn Tage vor dem versuchten Messer-Angriff von einer Pilgerreise nach Mekka zurück (Khobar Nachrichtenagentur, 30. Januar 2019; Filastin Online, 31. Januar 2019). Links: Samah Zuher Mubarak während ihrer Pilgerreise in Mekka (Twitter-Account von PALDF, 31. Januar 2019). Rechts: Das Messer, das bei dem versuchten Angriff an der Straßensperre al- Zaim verwendet wurde (Twitter-Account der israelischen Polizei, 30. Januar 2019) Palästinensische Reaktionen auf den Angriff Laut Facebook-Seite der Bildungsabteilung von Ramallah und al-Bireh besuchten Abteilungsleiter Bassem Erekat und der Bürgermeister von Ramallah eine Reihe von Schulen, darunter auch die, in der Samah Zuher Mubarak gelernt hatte, um die Bedürfnisse dieser Schulen zu erkunden (Facebook-Seite der Bildungsabteilung von Ramallah und al- Bireh, 30. Januar 2019). Am 31. Januar 2019 wurde auf der Facebook-Seite der Bildungsabteilung eine formelle Traueranzeige für Samah Zuher Mubarak veröffentlicht. Die mit der Hamas assoziierten Websites berichteten, dass Bassem Erekat, Leiter der Bildungsabteilung von Ramallah und al-Bireh, die Schule, in der Samah Zuher Mubarak gelernt hatte, besuchte. Laut den Websites forderte er während des Besuchs die Schülerinnen auf, ihrem Weg nicht zu folgen, da sie eine Dummheit begangen habe (Shehab Nachrichtenagentur, 2. Februar 2019). Hamas-Sprecher Fawzi Barhum gab daraufhin eine Stellungnahme ab, die das palästinensische Bildungsministerium stark kritisierte. Er forderte eine Entschuldigung von Seiten der PA-Regierung und bestand darauf, dass jeder, der an dem 027-19
9 "schändlichen Ereignis" teilgenommen habe, vor Gericht gestellt werden sollte (Website der Hamas, 1. Februar 2019). Die palästinensischen Organisationen lobten jedoch den versuchten Angriff und beschuldigten Israel, Samah Zuher Mubarak "hingerichtet" zu haben. PIJ-Sprecher Musab al-Brim lobte den Angriff und sagte, die Palästinenser würden sich weiterhin dem "zionistischen Feind" stellen (Filastin al-Yawm, 1. Februar 2019). Vereitelung eines weiteren Messer-Angriffs Ein Palästinenser aus Hebron versuchte, sich in die Höhle der Patriarchen zu begeben, indem er sich an einem der Inspektionsposten unter eine Touristengruppe mischte. Da er sich merkwürdig benahm, durchsuchten ihn die dortigen Sicherheitskräfte. Dabei zog er ein Messer, das er in seiner Kleidung versteckt hatte, und warf es auf den Boden. Ersten Ermittlungen zufolge plante der etwa 20-jährige Palästinenser einen Messer-Angriff vor Ort (Sprecher der israelischen Polizei, 3. Februar 2019). Das Messer, das sich im Besitz des Palästinensers in der Nähe der Höhle der Patriarchen in Hebron befand (Sprecher der israelischen Polizei, 3. Februar 2019) Weitere Veranstaltungen vor Ort Bei Anti-Terror-Maßnahmen, die die israelischen Sicherheitskräfte in ganz Judäa und Samaria durchführten, wurden einige Dutzend Terrorverdächtige festgenommen und Waffen sowie Gelder beschlagnahmt, die zur Finanzierung terroristischer Aktivitäten vorgesehen waren. Palästinenser warfen weiterhin Steine und Molotow-Cocktails auf Fahrzeuge und Gemeinden in Judäa und Samaria, wodurch eine Reihe von Fahrzeugen beschädigt wurde. Im Folgenden einige herausragende Ereignisse: 027-19
10 Am 4. Februar 2019 wurden vier Molotow-Cocktails auf den Sicherheitszaun der Gemeinde Psagot nördlich von Jerusalem (in der Nähe von al-Bireh) geworfen. Zuvor warfen Palästinenser einen Molotow-Cocktail vor eines der Tore der Gemeinde Bet El (nördlich von Ramallah). Es wurden keine Opfer gemeldet (Rettung ohne Grenzen in Judäa und Samaria, 4. Februar 2019). Am 30. Januar 2019 wurden Steine an der Straßenkreuzung Tapuah auf ein Fahrzeug geworfen, das auf der Verbindungsstraße zwischen Jerusalem und Nablus fuhr. Es wurden keine Opfer gemeldet. Das Fahrzeug wurde beschädigt (Rettung ohne Grenzen in Judäa und Samaria, 30. Januar 2019). Am 31. Januar 2019 schoss eine IDF-Truppe auf einen Palästinenser, der Molotow- Cocktails südlich von al-Khader an der Straße zwischen Gusch Etzion und Jerusalem warf. Der Palästinenser wurde am Bein verletzt und zur ärztlichen Behandlung in ein Krankenhaus gebracht (Rettung ohne Grenzen in Judäa und Samaria, 31. Januar 2019). Am 31. Januar 2019 wurden improvisierte Sprengsätze in der Nähe des Dorfes Jabed westlich von Jerusalem geworfen. Es wurden keine Opfer oder Schäden gemeldet (IDF- Sprecher, 31. Januar 2019). Am 31. Januar 2019 wurden Molotow-Cocktails auf der Straße zwischen Gusch Etzion und Jerusalem geworfen. Es wurden keine Opfer oder Schäden gemeldet (Rettung ohne Grenzen in Judäa und Samaria, 31. Januar 2019). Am 31. Januar 2019 wurde während einer Tätigkeit der israelischen Sicherheitskräfte zur Aufspürung von Waffen im Dorf Kublan in der Region Nablus eine improvisierte Maschinenpistole vom Typ "Carlo" gefunden (IDF-Sprecher, 31. Januar 2019). Am 31. Januar 2019 wurden während eines Einsatzes der israelischen Sicherheitskräfte im Dorf Bet Awla in der Region Hebron mehr als 100.000 israelische Schekel (ca. 24.300 Euro) beschlagnahmt, die für terroristische Zwecke vorgesehen waren (IDF-Sprecher, 31. Januar 2019). 027-19
11 Bedeutende Angriffe in Judäa und Samaria1 9 9 9 8 8 7 7 7 6 6 6 5 5 5 5 4 4 4 4 4 3 3 3 2 2 2 1 1 1 1 0 November November Mai Februar Februar Januar Januar Oktober Oktober Dezember Dezember Juni August September Juni August September Juli Juli April März Der Gazastreifen Berichterstattung über den weiteren Bau eines oberirdischen und maritimen Hindernisses entlang der Grenze zum Gazastreifen Das israelische Verteidigungsministerium kündigte den Beginn der Arbeiten zur Errichtung eines oberirdischen Hindernisses an, das der Route der unterirdischen Barriere entlang der Grenze zum Gazastreifen folgen wird. Es wird 65 Kilometer lang und ungefähr sechs Meter hoch sein. Das Ende des ländlichen Hindernisses soll im Westen an das maritime Hindernis in der Nähe des Ufers von Zikim angeschlossen werden und den Grenzübergang Kerem Schalom erreichen (Twitter-Account des israelischen Verteidigungsministeriums, 3. Februar 2019). Der TV-Sender al-Jazeera strahlte einen Bericht über Israels Bau der ländlichen und maritimen Hindernisse entlang der Grenze zum Gazastreifen aus. Laut dem Bericht behaupteten palästinensische Quellen im Gazastreifen, dass der Zaun sie nicht daran hindern werde, "ihren [terroristischen] Widerstand fortzusetzen" oder "in ihre Häuser in Palästina zurückzukehren" (al-Jazeera TV, 2. Februar 2019). 1 Als bedeutende Angriffe bewerten wir Schuss-, Auto- und Messerangriffe, das Platzieren von Sprengsätzen oder kombinierte Angriffe. Das Werfen von Steinen und Molotow-Cocktails ist hier nicht mit inbegriffen. 027-19
12 Fortsetzung des Baus der ländlichen und maritimen Hindernisse an der Grenze zum Gazastreifen (al-Jazeera-Kanal auf YouTube, 3. Februar 2019) Bau des ländlichen Hindernisses entlang der Grenze zum Gazastreifen (Twitter-Account des israelischen Verteidigungsministeriums, 3. Februar 2019) Der Grenzübergang Rafah Am 29. Januar 2019 wurde der Grenzübergang Rafah eröffnet, um Lastwagen mit Gas und Waren in den Gazastreifen zu befördern. Aufgrund eines technischen Problems auf ägyptischer Seite war der Grenzübergang für zwei Tage geschlossen worden (Shehab Nachrichtenagentur, 29. Januar 2019). Iyad al-Bazam, Sprecher des Innenministeriums in Gaza-Stadt, rief die ägyptischen Behörden auf, den Grenzübergang Rafah dauerhaft offen zu lassen, bis das Innenministerium die schwierige humanitäre Lage im Gazastreifen in den Griff bekommt (al-Mayadeen) 29. Januar 2019). Ägyptische Quellen berichteten, dass der Grenzübergang Rafah vorerst offen bleiben wird (Safa Nachrichtenagentur, 31. Januar 2019). Bei einem Treffen im Gazastreifen zwischen Ismail Haniyya, Chef des Politbüros der Hamas, Nikolaj Mladenow, UN-Sonderbeauftragter für den Nahen Osten, und Ahmed Abd al-Khalik, Zuständiger für palästinensische Angelegenheiten im ägyptischen Geheimdienst, wurde die Frage der Eröffnung des 027-19
13 Grenzübergangs Rafah von Ägypten erörtert (die türkische Nachrichtenagentur al-Anadolu, 1. Februar 2019). Osama Nofal, hochrangiges Mitglied des Ministeriums für Volkswirtschaft im Gazastreifen, sagte, dass sein Ministerium in wenigen Tagen die Errichtung eines Zollbereichs in der Nähe des Grenzübergangs Rafah fertigstellen wird, um Waren von dem Grenzübergang Kerem Schalom und dem Salah ad-Din Tor (ein Kontrollposten auf der Philadephi-Route zwischen Ägypten und Rafah) aufzunehmen. Er behauptete, dass der Zollbereich errichtet werden wird, um die Einhaltung der palästinensischen Standards bei den Produkten und Waren zu überprüfen. Er fügte hinzu, dass die Inspektionen, die nach der Übernahme des Grenzübergangs Kerem Schalom von der PA durchgeführt wurden, unzureichend seien. Dies mache es notwendig, dass die Regierung im Gazastreifen Schritte unternehme, die eingeführten Waren zu inspizieren (Palestine Online, 3. Februar 2019). Die humanitäre Lage im Gazastreifen Mamun Abu Schahla, Arbeitsminister der PA, gab bekannt, dass demnächst ein Projekt für eine befristete Beschäftigung im Gazastreifen beginnen wird. Das 17-Mio. US-Dollar- Projekt wird von der Weltbank finanziert. Das Projekt wird 5.000 arbeitslose Palästinenser durch Projekte unterstützen, die von zivilen sozialen Organisationen im Gazastreifen gefördert werden (Filastin al-Yawm, 28. Januar 2019). Laut Sami Muschascha, Sprecher des UNRWA-Hilfswerks im Gazastreifen, benötige seine Organisation mindestens 1,2 Milliarden US-Dollar, um die von ihr erbrachten Dienstleistungen wie im Jahr 2018 anbieten zu können (Wafa Nachrichtenagentur, 29. Januar 2019). Der "Rowad Verband für soziale Entwicklung", der 2009 in Gazastreifen gegründet wurde, stellte dem Gesundheitsministerium im Gazastreifen 112.000 Liter Dieselkraftstoff für die Generatoren der Krankenhäuser zur Verfügung. Der Brennstoff wurde von der ACT- Organisation in Indonesien gespendet (Website des "Rowad Verbands" im Gazastreifen, 3. Februar 2018).2 2 ACT (Aksi Cepat Tanggap, Indonesisch für "schnelle Handlung als Antwort") ist eine Organisation, die 2005 gegründet wurde und weltweit tätig ist. Sie ist offenbar seit 2009 im Gazastreifen aktiv, wo sie die Bohrung von Brunnen finanzierte, Generatoren und Dieselkraftstoff für verschiedene Institutionen zur Verfügung stellte, Hühnerställe und Fischerboote baute und medizinische 027-19
14 Lieferung von Dieselkraftstoff an Krankenhäuser im Gazastreifen (Facebook-Seite des Rowad-Verbands, 4. Februar 2019) Eine Delegation des "Miles of Smiles Konvoys", angeführt von Dr. Issam Jusuf, reiste am 4. Februar 2019 über den Rafah Grenzübergang in den Gazastreifen ein. Dr. Issam Jusuf, der derzeit in Istanbul lebt, ist Vorsitzender der Internationalen Stiftung für "Aid Gaza" und Chefkoordinator von der "Miles of Smiles-Kampagne" (Twitter-Account von Dr. Assam Yusuf, 4. Februar 2019). Laut Issam Yusuf kam die Delegation in den Gazastreifen, um den dortigen Gesundheitszustand zu untersuchen und Wege zu finden, um die Krankenhäuser mit Treibstoff zu versorgen. Die Delegation wird auch in Abstimmung mit den ägyptischen Behörden Möglichkeiten zur Unterstützung des Privatsektors prüfen (Twitter-Account von Dr. Assam Jusuf, 2. Februar 2018). Mitglieder des "Miles of Smiles Konvois" warten in der VIP-Lounge des Grenzübergangs Rafah (Twitter-Account von Dr. Issam Jusef, 4. Februar 2019) Ein weiterer Besuch der Delegation des allgemeinen ägyptischen Geheimdienstes im Gazastreifen Ausrüstung bereitstellte. Seit April 2017 betreibt sie ein Programm zur Unterstützung palästinensischer Flüchtlinge und verteilt ihnen digitale Einkaufskarten für Lebensmittel. https://act.id/en/program/detail/savepalestine (in englischer Sprache). 027-19
15 Eine Sicherheitsdelegation unter der Leitung von Ahmed Abd al-Khalik, der im ägyptischen Geheimdienst für palästinensische Angelegenheiten zuständig ist, traf im Gazastreifen ein. Die Delegation wird weitere Gespräche mit der Hamas und den anderen palästinensischen Organisationen über die Umsetzung der Entspannungsvereinbarung und die innere palästinensische Aussöhnung führen. Inzwischen ist auch Nikolaj Mladenow, UN- Sonderbeauftragter für den Nahen Osten, im Gazastreifen eingetroffen (Dunia al-Watan, 31. Januar 2019). Die ägyptische Sicherheitsdelegation erreicht den Gazastreifen (Twitter-Account des Journalisten Hassan Aslih, 31. Januar 2019) Mitglieder der ägyptischen Delegation und Nikolaj Mladenow trafen mit Ismail Haniyya, Chef des Politbüros der Hamas, zusammen. Haniyya bezeichnete das Treffen als "beispiellos" und gab an, dass die Beteiligten an der Situation im Gazastreifen interessiert seien (al-Aqsa TV und Safa Nachrichtenagentur, 1. Februar 2019). Yahya al-Sinwar, Chef des Politbüros der Hamas im Gazastreifen, hielt ebenfalls ein Treffen mit der ägyptischen Delegation ab, allerdings hinter verschlossenen Türen (Palinfo, 31. Januar 2019). "Sachkundige Quellen" berichteten, dass die für die palästinensische Frage Verantwortlichen im Allgemeinen ägyptischen Geheimdienst kürzlich Kontakte mit den palästinensischen Organisationen aufgenommen haben. Die Ziele dieser Kontakte sind, eine Verschlechterung der Lage und eine Eskalation entlang der Grenze zum Gazastreifen zu verhindern und die Umsetzung der bereits getroffenen Vereinbarungen abzuschließen. Hohe Beamte des ägyptischen Geheimdienstes trafen mit führenden Persönlichkeiten der palästinensischen Organisationen, insbesondere der Hamas, zusammen. Die Chefs der palästinensischen Organisationen warnten davor, dass falls Israel die zweite Stufe der Vereinbarungen nicht umsetzen würde, sie erneut "Druck" auf Israel ausüben werden. Die 027-19
16 ägyptischen Beamten versprachen, ihrerseits zu handeln, um die Umsetzung der Vereinbarungen durch Israel zu bewirken. Darüber hinaus betonten sie, dass die Organisationen die Entspannung beibehalten müssen, um Ägypten die Zusammenarbeit mit Israel zu erleichtern (al-Quds al-Arabi, 1. Februar 2019). Die ägyptische Delegation lud hochrangige Vertreter der Hamas und der PIJ zu weiteren Gesprächen in Ägypten ein. Am 3. Februar 2019 reiste eine Delegation der Hamas unter der Leitung von Ismail Haniyya nach Ägypten (al-Quds TV, 2. Februar 2019). Eine Delegation des Politbüros der PIJ, angeführt von Ziyad al-Nakhalah, traf ebenfalls in Kairo ein (Dunia al- Watan, 3. Februar 2019). Nach dem Treffen mit der ägyptischen Delegation gaben die Hamas und die PIJ eine gemeinsame Erklärung ab, wonach sich beide Seiten auf eine Reihe von Themen geeinigt haben, darunter die Führung engerer Beziehungen zwischen den beiden Organisationen und eine Fortsetzung der "Prozessionen der großen Rückkehr" (Website der Hamas, 5. Februar 2019). Eine Delegation der Hamas besucht Palästinenser, die während der "Prozessionen der großen Rückkehr" verletzt wurden und in den in Ägypten behandelt werden (Website der Hamas, 5. Februar 2019) Die Organisation Islamischer Dschihad in Palästina (PIJ) Der militärische Arm der Organisation Islamischer Dschihad in Palästina (PIJ) veröffentlichte ein Video, in dem angeblich das Scharfschützenfeuer aus dem Gazastreifen dokumentiert wurde, bei dem ein IDF-Offizier am 22. Januar 2019 leicht am Kopf verletzt wurde. Das Video zeigt, wie das Geschoss den Helm des Offiziers traf (Website der Jerusalem Brigaden, 3. Februar 2019). Die Zuverlässigkeit des Videos ist zweifelhaft. 027-19
17 Screenshots aus dem Video der PIJ, in dem das Scharfschützenfeuer aus dem Gazastreifen dokumentiert wurde, bei dem ein IDF-Offizier am Kopf verletzt wurde (Website der Jerusalem Brigaden, 3. Februar 2019) Nachdem das Video veröffentlicht wurde, wurde Musab al-Brim, Direktor des Informationsbüros der PIJ, telefonisch interviewt. Während des Interviews behauptete er, das Video sei in keiner Weise mit der PIJ in Verbindung zu bringen, unterstütze jedoch auf jeden Fall die Fortsetzung des "Widerstands". Daud Schehab, Sprecher der PIJ, bestätigte jedoch, dass die Aktivisten des militärischen Arms der PIJ tatsächlich das im Video gezeigte Scharfschützenfeuer ausgeführt hatten. Er behauptete, es sei in Abstimmung mit allen palästinensischen Organisationen als Reaktion auf die angeblichen Schüsse des Offiziers auf Zivilisten und "kleine Kinder" im östlichen Gazastreifen durchgeführt worden (al-Mayadeen, 2. Februar 2019). "Exklusive Quellen" berichteten der Website von al-Hadath, dass der militärische Arm der PIJ eine Woche zuvor eine Ankündigung an seine Aktivisten verteilt hatte, in der sie aufgefordert wurden, sich auf eine erwartete Konfrontation vorzubereiten, und die Bewohner der israelischen Gemeinden in der Nähe der Grenze warnten, nicht in ihren Häuser zu bleiben. Zur gleichen Zeit wurde berichtet, dass die "Zurückhaltungstruppe" der Hamas vor einigen Tagen Angehörige des militärischen Arms der PIJ davon abgehalten hatte, einen IDF-Jeep an der Ostgrenze des Gazastreifens anzugreifen. Berichten zufolge gab es einen Streit zwischen den beiden Seiten, nachdem die Aktivisten der "Zurückhaltungstruppe" der Hamas klar gemacht hatten, dass eine solche Tätigkeit nur nach einer Entscheidung des gemeinsamen Operationsraums durchgeführt werden könne. Der Konflikt wurde nach einem Treffen führender Persönlichkeiten beider Bewegungen gelöst (al-Hadath, 3. Februar 2019). 027-19
18 Besuch einer Delegation der Organisation Volkswiderstandskomitee (PRC) im Libanon Eine Delegation der Organisation Volkswiderstandskomitee, angeführt von ihrem Generalsekretär Ayman al-Schaschnija, traf im Libanon mit Hassan Nasrallah, dem Generalsekretär der Hisbollah, zusammen. Sie besprachen die jüngsten Ereignisse in Judäa, Samaria und im Gazastreifen und insbesondere die "Prozessionen der großen Rückkehr". Nasrallah lobte die Operation "Hinterhalt der Flagge".3 Seinen Angaben zufolge unterstütze die Hisbollah unermüdlich alle "Widerstandsbewegungen" und Fraktionen in der laufenden "verhängnisvollen Kampagne" (al-Wataniya Nachrichtenagentur, Libanon, 30. Januar 2019; Website von Qaum International News, 30. Januar 2019). Die Palästinensische Autonomiebehörde Einstellung der amerikanischen Hilfe für die PA Ein hoher US-amerikanischer Beamter berichtete, dass auf Antrag der Palästinensischen Autonomiebehörde vom 1. Januar 2019 alle amerikanischen Beihilfen an die PA eingestellt wurden und die Aktivitäten von USAID aufgrund des Inkrafttretens des US-amerikanischen Gesetzes zur Klärung der Antiterrorgesetzgebung (Anti-Terrorism Clarification Act – ATCA) eingestellt werden (Reuters, 1. Februar 2019). Die PA forderte die Vereinigten Staaten auf, die Beihilfe einzustellen, da das US-Gesetz jede politische Entität, die von den USA finanziell unterstützt wird, den Klagen US-amerikanischer Bürger wegen terroristischer Schäden vor amerikanischen Gerichten aussetzt. Es wurde jedoch berichtet, dass amerikanische Beamte weiterhin auf eine Lösung der Gesetzgebung hinarbeiten, die der Palästinensischen Autonomiebehörde weiterhin Unterstützung gewähren kann. Saeb Erekat, Generalsekretär des Exekutivkomitees der PLO, bestätigte, dass die US- amerikanische Hilfe für die palästinensischen Sicherheitskräfte am 1. Februar 2019 enden 3 Nasrallah bezog sich auf den Hinterhalt, der am 17. Februar 2018 im südlichen Gazastreifen (östlich von Khan Junis) stattgefunden hatte. Eine IDF-Truppe versuchte, eine Flagge zu entfernen, die Demonstranten während der Unruhen an den Sicherheitszaun gehängt hatten. Als sie sich dem Zaun näherten, wurde ein mächtiger improvisierter Sprengsatz detoniert, der an der Flagge befestigt war. Vier Soldaten wurden dabei verletzt. Die Organisation des Volkswiderstandskomitees bekannte sich seinerzeit zu dem Angriff. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.terrorism- info.org.il/app/uploads/2018/02/H_055_18.pdf (in hebräischer Sprache). 027-19
19 wird. Dies sei auf die palästinensische Forderung zurückzuführen, durch die verhindert wurde, dass Rechtsstreitigkeiten gegen die PA zur Unterstützung des Terrorismus erhoben werden (al-Quds, 1. Februar 2019). Laut Saeb Erekat beläuft sich der finanzielle Schaden, den die USA bei ihren Haushaltskürzungen verursachte, im Jahr 2018 auf 844 Mio. US- Dollar (359 Mio. US-Dollar aus dem Budget des UNRWA-Hilfswerks, 231 Mio. US-Dollar durch Schließung von USAID und 90 Mio. US-Dollar durch Kürzungen der Investitionen in den Krankenhäusern und Institutionen in Jerusalem (palästinensisches Fernsehen, 31. Januar 2019). Kommentare zur Einstellung der Aktivität der TIPH- Beobachtungstruppe in Hebron Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu gab bekannt, dass er beschlossen habe, das Mandat der temporären internationalen Präsenz in Hebron (TIPH) zum 31. Januar 2019 nicht zu verlängern.4 Seinen Angaben zufolge habe er das Mandat beendet, weil die Mission gegen Israel gearbeitet habe (Israel Today, 28. Januar 2019). Israels einseitige Kündigung des Mandats wurde von der PA und von internationalen Organisationen mit heftigen Reaktionen aufgenommen. Saeb Erekat traf mit Vertretern der Gründungsmitglieder des TIPH zusammen und bat um ihre rechtliche Meinung zu den von Israel ergriffenen Maßnahmen. Er bat auch darum, dass alle Länder ihre Reaktion miteinander koordinieren sollen (Palästinensisches Fernsehen, 31. Januar 2019). Nabil Abu Rudena, Sprecher des Präsidialamts von Mahmud Abbas, kritisierte heftig die israelische Entscheidung, das TIPH-Mandat nicht zu verlängern, und mahnte, dass dieser Schritt beschlossen worden sei, um weitere Massaker gegen das palästinensische Volk ohne Aufsicht zu propagieren. Er forderte die Vereinten Nationen auf, einen Weg zu finden, um 4 Die temporäre internationale Präsenz in Hebron (TIPH) ist eine Mission europäischer Beobachter in Hebron. Diese kommen aus Dänemark, Italien, Norwegen, Schweden, der Schweiz und der Türkei. Ihre Aufgabe besteht darin, die Umsetzung des zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde nach dem Massaker in der Höhle der Patriarchen am 24. Februar 1994 unterzeichneten Abkommens zu überwachen. Die erste Delegation fand am 8. Mai 1994 statt. Die von den Beobachtern gesammelten Informationen wurden an die sechs Länder übermittelt, die Delegierte zur Mission entsandt haben, die über diplomatische Kanäle mit Israel und der PA tätig sein dürfen. 027-19
20 Entscheidungen zum Schutz des palästinensischen Volkes umzusetzen und die [israelische] Besatzung zu beenden (Wafa Nachrichtenagentur, 29. Januar 2019). Die Sprecherin der Hochkommissarin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik sagte, dass die Entscheidung der Israelis, das Mandat der Mission, die eine wichtige Funktion bei der Verhütung von Gewalt habe, nicht zu verlängern, zu einer Eskalation vor Ort führen könnte. Die Sprecherin betonte zudem das Engagement Israels, die Palästinenser in Hebron und allen palästinensischen Gebieten gemäß dem Völkerrecht zu schützen (Website der EU, 1. Februar 2019). Darüber hinaus erklärten die Außenminister der beteiligten Länder (Dänemark, Italien, Norwegen, Schweden, die Schweiz und die Türkei) in einer gemeinsamen Erklärung, dass sie besorgt seien, dass Israel eines der wenigen etablierten Verfahren zur Lösung von Konflikten zwischen Israel und den Palästinensern untergraben habe, was die Situation zwischen den beiden Seiten negativ beeinflussen könnte. Sie betonten Israels Pflicht, die Palästinenser gemäß dem Völkerrecht zu schützen (Website des italienischen Außenministeriums, 1. Februar 2019). Die Bildung einer neuen palästinensischen Regierung Nach dem Rücktritt der palästinensischen Einheitsregierung von Premierminister Rami Hamdallah am 29. Januar 2019 sind Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung im Gange. Die arabische Zeitung al-Hayat zitierte "hochrangige Palästinenser" und berichtete, Mahmud Abbas werde nach dem Treffen der Organisationen in Moskau in der zweiten Februarhälfte einen neuen Premierminister für die PA wählen. Dem Bericht zufolge sei Mahmud Abbas bereit, seine Aussage über die Errichtung einer Fatah-Regierung rückgängig zu machen und die Hamas einzubeziehen. Falls sich die Hamas weigern sollte, wird Mahmud Abbas innerhalb eines bestimmten Zeitraums die Bildung einer neuen Regierung anordnen (al-Hayat, 2. Februar 2019). 027-19
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