Informationsbroschüre Elternrat - Schule Rüti

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Informationsbroschüre Elternrat - Schule Rüti
Informationsbroschüre
      Elternrat
Inhaltsverzeichnis

Wir Eltern reden mit         Seite 2

Aufgaben Elternrat           Seite 4

Mitspracherechte Elternrat   Seite 5

Gesundheit & Bewegung        Seite 6

Taschengeld                  Seite 8

Ausgang                      Seite 9

Medienkonsum                 Seite 10

Genuss-/Suchtmittel          Seite 13

Cyber-Mobbing                Seite 15

Gewalt                       Seite 20

Schlusswort                  Seite 25

                         1
Wir Eltern reden mit!

Elternratsmitglied werden!
Wer - ich?
Das lass’ mal andere machen -
die, die auch sonst überall mitmischen.
Oder, vielleicht doch?
Vielleicht erfahre ich mehr über das, was
an der Schule läuft? Man liest ja viel von
Sparmassnahmen, Schulreform,
Lehrkräften, die in Frühpension gehen
müssen, Kindern, die mit der Schule nicht
klarkommen.
Ja, sogar von Gewalt an den Schulen
haben mir andere erzählt.
Wie steht es damit an unserer Schule?
Gleichgültig ist es mir ja nicht, wie es
meinem Kind dort ergehen wird.
Also, am besten gehe ich mal zur Eltern-
ratsversammlung und mache mir ein
eigenes Bild von diesen Leuten.
Dort finde ich sicher Gleichgesinnte mit
denen ich meine Ideen austauschen kann.

                    2
Aufgaben Elternrat

 Informationsaustausch an jährlich ca. 6 gemeinsa-
  men Sitzungen mit je einem Vertreter aus Schullei-
  tung und Schulpflege.

 Mitwirkung/Organisation an schulischen Anlässen z.B
  Aufsichtsperson bei Ausstellungen von Schülerarbei-
  ten, Apéro-Organisation an der Schülermodeschau.

 Mit der Lehrperson zusammen einen ersten Eltern-
  abend organisieren mit den folgenden Zielen:

  o Kontakt schaffen -> Kennenlernen der Eltern un-
    tereinander.
  o Welche Eltern gehören zu welchem Schüler
  o Kurzinfo der Lehrperson über die Situation in der
    Klasse

 Organisation von Referaten für Eltern

 Weiterleiten wichtiger Informationen an interessier-
  te Eltern aus der Klasse.

 Den Kontakt zu den Lehrpersonen pflegen.

                         3
Elternmitwirkung

Der Elternrat fühlt sich einer guten Schule verpflich-
tet. Er überlegt sich deshalb, was der Schule förder-
lich ist. Er hat die Möglichkeit, Anliegen durch eine
Vertretung     fallweise    an    der   Sitzung    der
Sekundarschulpflege, der Schulkonferenz oder im
Schülerparlament einzubringen.

Für die nachfolgenden Geschäftsfelder ist seine Mit-
wirkung wie folgt definiert:

lnformation (lnfo)
bedeutet, dass die Schule den Elternrat über organi-
satorische Belange und wichtige Vorkommnisse, ins-
besondere über die in der Aufstellung aufgeführten,
regelmässig informiert.

Mitsprache (Msp)
bedeutet, dass der Elternrat bei den genannten Ge-
schäften und ggf. vor einem Entscheid durch die
Schule Gelegenheit erhält, die Angelegenheit zu be-
raten und sich dazu zu äussern. Seine Stellungnahme
wird in der Schulkonferenz bzw. in der Sitzung der
Sekundarschulschulpflege eingebracht.

Mitentscheidung (MEnt)
bedeutet, dass ein Entscheid nur mit Zustimmung des
Elternrats gefällt werden kann. Damit übernimmt der
ER in der Sache auch einen Teil der Verantwortung.

                        4
Selbstverwaltung (SV)
bedeutet. dass einzelne Aufgaben dem Elternrat in-
nerhalb gewisser Rahmenbedingungen zur selbständi-
gen Erledigung übertragen werden.

Teilnahme (Tn)
bedeutet, dass Mitglieder des Elternrats bzw. der El-
ternschaft bei bestimmten Anlässen aktiv mitwirken
können.

Die definierte Mitwirkung findet im Rahmen des Ge-
samt-Elternrats gegenüber der Schule (SSP /SL) statt.
Die Zusammenarbeit zwischen Elternvertreter und
Klassenlehrkräften fällt nicht unter diese Bestim-
mungen.

Die nachstehende Tabelle ist nicht abschliessend.

                        5
Mitspracherechte Elternrat
Elternmitwirkung an der Sek Rüti – Geschäftsfelder

                   Geschäftsfeld                 Informa-         Mit-      Mit-        Selbst-     Teil-
                                                    tion        sprache   entscheid   Verwaltung   nahme
                   ER-Sitzungen                                                            x
In eigener Sache

                   Neumitglieder                                                           x
                   Eltern-Weiterbildung                                                    x
                   Informeller Elternabend                                                 x
                   KoKoRu-Halbtage                                                         x
                   Eintrag in Jahresprogramm                       x
                   Präsentation in 6. Klassen                                             x          x
                   Vorkommnisse
                   -     Events                     x                                               (x)
allgemein

                   -     Weiterbildungs-Tage        x                                               (x)
Schule

                   -     Hochs und Tiefs            x
                   Hausordnung                                     x
                   Klassenlagerthemen                              x
                   Tagesstruktur                                   x
                   Mittagstisch                                                           x1
Organisation

                   Aufgabenhilfe                                   x                                 x
                   Pausenkiosk                                                            x1
                   Schul-/Sportanlässe                             x                                 x
                   Projektwoche / Feste                            x                                 x
                   Milch-/Gemüsetag                                x                                 x
                   Leitbild                                                   x
                   Schulprogramm                                   x
Schulentwicklung

                   Evaluationstag                                  x                                 x
                   Weiterbildungstage               x                                                x
                   Schulinterne Selbstbeurtei-                     x
                   lung                             x
                   Reglemente

                   Berufs-Informations-Anlass                                             x
                   Wahlfachkatalog                  x
Stufen

                   Abschlussevent                                  x                                 x

                   Prävention                                      x
Schüler-

                   Verhaltenskodex                                 x
Innen

                   Dresscode / Handy                                          x

                   Liegenschaften
                   -     Um-/Neubau                                x
struktur

                   -     Sanierungen                               x
Infra-

                   -     Pausenplatzgestaltung                     x

                   Kostenbeteiligung Eltern an
Finan-

                   Schulanlässen                                   x
zen

x1 wenn nicht wahrgenommen: Mitsprache und Teilnahme
August 2009, rev. August 2010

                                                            6
Gesundheit und Bewegung

Schlafbedarf:
Kinder/Jugendliche benötigen unterschiedlich viel
Schlaf und ihr Schlafbedürfnis ändert sich im Laufe ih-
rer Entwicklung. Genügend Schlaf ist jedoch wesentlich
für ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Als durch-
schnittlich gelten folgende Werte:

    Primarschüler ca. 10 Stunden
    Jugendliche ca. 8 Stunden

Ernährung:
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist für die
Entwicklung und Leistungsfähigkeit des Kindes massge-
blich. Folgende Punkte sind dabei zu beachten:

 Regelmässige, wenn möglich gemeinsame, Mahlzei-
  ten (Frühstück, Mittagessen, Abendessen)
 Ausgewogene und ausreichende Mahlzeiten (inkl.
  Gemüse/Früchte)
 Genügend Flüssigkeit (1-2 l ungesüsstes Getränk)
 Trennen von Essen und Beschäftigung (kein Essen vor
  Fernseher oder Computer)
 Znüni und Zvieri abwechslungsreich gestalten
  (Früchte/Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse usw.)

                          7
Richtlinien für die Höhe des Taschengeldes:
 Bewegung:
 Der Aufenthalt und die Bewegung an der frischen Luft
 ist für Kinder und Jugendliche sehr wichtig (spielen,
 Sport treiben, entspannen usw.).
  Regelmässige körperliche Bewegung hält fit, stei-
    gert das Wohlbefinden und stärkt das Selbstvertrau-
    en
  Bewegung und Lernerfolg haben eine starke Wech-
    selwirkung
  Eltern sind wichtige Vorbilder für ein aktives, be-
    wegtes Leben
  Bewusstes Entspannen üben (Joga, Atemübungen,
    Autogenes Training)

   Elternpflichten gemäss Volksschulverordnung

   Die Eltern sollen das Kind anständig erzogen, ge-
   sund, ausgeschlafen, gewaschen, angezogen,
   verpflegt und pünktlich mit gemachten Hausauf-
   gaben und motiviert zur Schule schicken.

Quellennachweis:
www.gesundheitsfoerderung.ch
www.suissebalance.ch

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Taschengeld

Haushalten mit Geld will gelernt sein! Einige Grundsät-
ze:
 Benutzen Sie das Taschengeld wenn möglich nicht
   als Erziehungs- und Druckmittel
 Richten Sie das Taschengeld nach Ihrer finanziellen
   Situation aus
 Bestimmen Sie, wofür das Taschengeld reichen muss
 Zahlen Sie das Taschengeld regelmässig
 Gewähren Sie keinen Kredit
 Reden Sie regelmässig mit Ihrem Kind über den Um-
   gang mit Geld
 Geben Sie Prepaid-Karten fürs Handy ab

 Richtlinien für die Höhe des Taschengeldes

 11 - 12-Jährige:      15 – 25 Franken monatlich
 13 - 14-Jährige:      25 – 35 Franken monatlich
 15 - 16-Jährige:      35 – 50 Franken monatlich
 50 – 250 Franken für Mittelschüler, je nachdem,
 was die Jugendlichen selber bezahlen müssen.

Quellennachweis:
www.budgetberatung.ch
www.asb-budget.ch

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Ausgang

Früher oder später wird das Thema Ausgang aktuell
werden. Folgende Fragen sollte Ihr Kind Ihnen beant-
worten können, wenn es abends nach draussen geht:
 Wohin?
 Mit wem?
 Wann bist du zu Hause?

Wenn es einen Anlass oder eine Party besucht:
 Wer organisiert die Veranstaltung?
 Wo findet die Veranstaltung statt?
 Für welche Altersgruppe ist der Anlass vorgesehen?
 Welche erwachsene Person trägt die Verantwortung?
 Wie lange dauert der Anlass? (verbindliche Zeit ab-
  machen und Nachhauseweg organisieren, eventuell
  abholen.)
 Ist es auf dem Handy erreichbar?

Empfehlung Rückkehrzeiten

                              bis 14 Jahre   bis 16 Jahre
Sonntag bis Donnerstag
Während Schulzeit             20 Uhr         22 Uhr

Freitag / Samstag
Während Schulferien           22 Uhr         24 Uhr

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Medienkonsum

Medien sind heute ein alltäglicher Bestandteil der Welt,
in der wir leben. Kinder und Jugendliche haben in Schu-
le, Beruf und Freizeit oft freien Zugang zu den moder-
nen Medien.

Fernsehen, Internet, Video und Computerspiele sollen
nicht die Freizeitgestaltung der SchülerInnen dominie-
ren. Sie beherrschen deren Technik oft besser als ihre
Eltern, häufig fehlt ihnen aber die Kompetenz zum
sinnvollen Umgang damit.

Sprechen Sie mit den Kindern /Jugendlichen darüber.
Treffen Sie klare Grenzen /Absprachen, vor allem aber
zeigen Sie dem Kind alternative Aktivitäten für die
Freizeit.

Bei zu viel Medienkonsum können sich Kinder
/Jugendliche körperlichen und psychischen Gefahren
aussetzten.

Folgen für den Körper

     Übergewicht
     Augenbeschwerden, Kopf–und Rückenschmerzen
     Schlafstörungen und Schlafmangel

                         11
Folgen für die Psyche

     Aggressives Sozialverhalten
     Sozialer Rückzug (keine Freunde)
     Unrealistisches Körperbild (Magersucht, Bulimie)
     Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
      sowie Verzögerung der Sprachentwicklung.

Prophylaxe

Eltern sollten unbedingt den Überblick haben über die
Art der Medien und die von ihren Kindern damit ver-
brachte Zeit. Jugendschutzgesetze oder Internetfilter
reichen keinesfalls und werden immer wieder unter-
wandert.

Empfehlung: ab 12 Jahre maximal 2 Stunden / Tag

Spielen oder schauen Sie zusammen mit Ihren Kindern
die Videospiele an, nur so haben Sie eine Ahnung und
können mit Ihren Kindern darüber reden und diskutie-
ren.

Video- und Computerspiele

 Beachten Sie die Altersempfehlungen
 Informieren Sie sich über den Inhalt

                         12
Internet

 Reden Sie mit Ihren Kindern über die Gefahren im
  Internet (siehe Links).
 Keine persönlichen Angaben machen; bei Daten und
  Fotos gibt es keine Kontrolle, was damit gemacht
  wird.
 Pornografische und gewalttätige Seiten verbieten
  (evtl. Benutzerkonten mit eingeschränkten Rechten
  einrichten)

Handy

   Den sinnvollen Gebrauch und die Kosten besprechen
   Kostenkontrolle durch Prepaid-Karte
   Auf kostenpflichtige Nummern hinweisen
   Auf Missbrauch des Handys hinweisen
   Handys müssen auf dem ganzen Schulareal jederzeit
    ausgeschaltet und unsichtbar sein

Quellennachweis bzw. weitere Informationen

www.stiftung-suchthilfe.ch
www.elternnet.ch
www.projuventute.ch

www.security4kinds.ch
www.skppsc.ch

www.jugendschutz.net

www.chatten-ohne-risiko.de
www.suchtprävention-zh.ch

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Genuss und Suchtmittel

Was verstehen wir unter Drogen? Als Erstes kommt den
meisten Heroin in den Sinn. Abhängige die, meist ver-
dreckt und zugedröhnt an der nächsten Ecke herumlun-
gern. Der Platzspitz in Zürich ist vielen noch gut in Er-
innerung. Doch dies ist nur eine Seite der Drogen. Alle
Substanzen, die die Wahrnehmung oder die psychische
Grundstimmung verändern und eine Suchtwirkung ha-
ben, fallen unter Drogen. Dies sind zum Beispiel illega-
le Drogen wie Cannabis, Kokain, Heroin und derglei-
chen, aber auch legale Substanzen wie Alkohol und Ta-
bak fallen unter diesen Sammelbegriff. Sie alle haben
eines gemeinsam: der Konsument kommt früher oder
später nicht mehr ohne die Substanz aus, er ist süchtig
geworden.

Drogenkonsum ist meistens die Antwort auf einen Man-
gel: Suche nach Entspannung, Langeweile, fehlendes
Selbstbewusstsein. Junge Leute, die noch nicht so ge-
nau wissen, wo sie stehen, wie sie fühlen, sind hier be-
sonders gefährdet.

Nach heutigen Erkenntnissen kommt bei der Prävention
von Drogenmissbrauch den Eltern eine zentrale Rolle
zu. Je weniger sich ein Kind von seinen Eltern unter
Druck gesetzt fühlt, etwa zu schulischen, sportlichen
                          14
oder musikalischen Höchstleistungen, je mehr es sich in
dem gefördert und unterstützt fühlt, was seinen Inte-
ressen und Neigungen entspricht, desto weniger wird es
nach Drogen streben.

Je früher ein Drogenproblem erkannt wird, desto grös-
ser ist die Chance, es bekämpfen zu können. Achten Sie
besonders auf ein verändertes Verhalten Ihres Kindes.
Extreme Gleichgültigkeit oder Aggressivität können ein
Hinweis sein. Suchen Sie das Gespräch ohne Ihrem Kind
Vorwürfe zu machen. Scheuen Sie sich nicht, wenn Sie
einen Verdacht haben, sich an eine Fachstelle zu wen-
den.

Die Sekundarschule Rüti ist sehr bestrebt, Ihre Kinder
über Drogenmissbrauch aufzuklären. Das Thema wird
im Unterricht ausgiebig besprochen und externe Spe-
zialisten informieren Ihre Kinder.

Quellennachweis bzw. weitere Informationen

www.kapo.zh.ch
www.drogindex.ch
www.infodrog.ch
www.fritz-und-fraenzi.ch
www.suchtprävention-zh.ch

                         15
Cyber-Mobbing –
      Was ist das eigentlich?

Definition: Mobbing

Der Begriff „Mobbing“ stammt aus dem Englischen und
bedeutet übersetzt so viel wie „anpöbeln“, „über je-
manden herfallen“. Dabei ist eine Person wiederholt
und über einen längeren Zeitraum hinweg negativen
Handlungen eines Einzelnen oder einer Gruppe ausge-
setzt, mit dem Ziel der sozialen Ausgrenzung des Op-
fers. Mobbing ist gekennzeichnet durch systematisch
durchgeführte Kränkungen, Verletzungen, Demütigun-
gen, Drohungen oder sexuelle Belästigungen. Die Situa-
tionen zeichnen sich zudem durch ein Macht-
Ungleichgewicht zwischen Opfer und TäterInnen (meist
sind es mehrere) aus. Die Handlungen werden von den
Ausführenden häufig bagatellisiert und geschehen im
Verborgenen. Daher ist Mobbing für Lehrpersonen und
Eltern oft schwer zu erkennen.

Grundsätzlich kann zwischen drei Formen von Mobbing
unterschieden werden:
Verbales Mobbing
 Verspotten, Verbreiten von Gerüchten usw.
Physisches Mobbing
 Schlagen, Stoßen usw.
Psychisches Mobbing
 Ignorieren, Ausschluss aus einer Gruppe usw.
                         16
Cyber-Mobbing findet meist auf der verbalen und/oder
psychischen Ebene statt. Aber auch physische Gewalt
als Antwort auf psychische Attacken oder in Form von
„Happy Slapping“ können Teil von Cyber-Mobbing sein.
Von „Happy Slapping“ spricht man, wenn Prügeleien
mit der Handykamera gefilmt und anschließend als Vi-
deo verbreitet werden.

Cyber-Mobbing kann rund um die Uhr stattfinden

Durch die permanente Verfügbarkeit von Internet und
Handy ist es Jugendlichen nur schwer möglich, Cyber-
Mobbing-Attacken zu entgehen. Anders als bei her-
kömmlichen Formen des Mobbings enden die Belästi-
gungen nicht mit der letzten Schulstunde oder mit Ar-
beitsschluss. Angesichts der neuen Medien macht Mob-
bing auch vor den eigenen vier Wänden nicht Halt. So-
ziale Netzwerke, Instant Messenger, Handys usw. sind
mittlerweile alltägliche und unverzichtbare Kommuni-
kationskanäle von Kindern und Jugendlichen.

Beispiele für Cyber-Mobbing:

 Beschimpfungen, Beleidigungen oder Drohungen per
  E-Mail, SMS, Chat, MSN, Blogbeitrag, Fotokommen-
  tar, Facebook, Netlog usw.
 Veröffentlichen von intimen oder peinlichen Fotos
  oder Filmen in Youtube, Online-Communitys
 Unerwünschte Kontaktaufnahme, sexuelle Belästi-
  gung oder unangenehme Anmache im Chat oder in
  Online-Communitys
 Verbreiten von Gerüchten, Lügen oder persönlichen
  Informationen in sozialen Netzwerken, in Foren, per
  E-Mail oder MSN

                        17
 Der unerlaubte Zugriff auf E-Mail-Konten, das Ha-
  cken von Zugangsdaten und das Bestellen von Waren
  im Namen einer anderen Person
 Das Einrichten von Hass-Seiten oder Hass-Gruppen

Besonderheiten von Cyber-Mobbing:

 Inhalte verbreiten sich rasch und an ein großes Pub-
  likum und sind oft nicht mehr zu entfernen.
 Cyber-Mobbing endet nicht mit Schulschluss und
  macht auch vor den eigenen vier Wänden nicht Halt
  – es sei denn, man nutzt in der Freizeit kein Handy
  oder Internet.
 Menschen, die andere online mobben, tun dies oft
  (scheinbar) anonym. Deshalb sinkt bei den TäterIn-
  nen die Hemmschwelle, weil sie den Opfern nicht in
  die Augen sehen müssen.

Quellennachweis bzw. weitere Informationen

www.147.ch
www.Gewalt-in-der-schule.ch.vu.ch

Buchtipp: „Gewalt in der Schule“ von Dan Olweus

                         18
Gewalt

Auf jede Form von Gewalt ist zu reagieren. Es gilt, Ge-
walt als solche zu erkennen, sie zu stoppen und Mass-
nahmen zu treffen, damit sie nicht mehr vorkommt.
Dabei ist es wichtig, umsichtig und sorgfältig vorzuge-
hen. Was ist zu beachten, wenn man mit Gewaltvorfäl-
len konfrontiert ist?

Folgende Merkpunkte können als Orientierung dienen:

Nicht impulsiv reagieren:
Lassen Sie sich nicht zu impulsiven Reaktionen provo-
zieren. Auch wenn es in gewissen Situationen schwer
fällt, Ruhe zu bewahren und überlegt zu handeln, ist es
wichtig, sich nicht aus der Fassung bringen zu lassen.
Unüberlegte Reaktionen können leicht dazu führen,
dass sich die Situation für alle Betroffenen ungewollt
verschlimmert. Bei schweren Gewalttaten empfiehlt es
sich, Kontakt mit der Polizei aufzunehmen oder die Un-
terstützung von der Schule oder einer anderen Stelle zu
beanspruchen.

Schutz und Unterstützung des Opfers:
Opfer von Gewalttaten brauchen unmittelbaren Schutz
und Hilfe. Gleichzeitig benötigen sie eine rasche Unter-
stützung, um das Vorgefallene zu bewältigen und sich
wieder auffangen zu können. Insbesondere bei wieder-
holten und schweren Gewalttaten ist eine sofortige Hil-

                          19
festellung notwendig. Welche Art von Schutz und Hilfe
sich eignet, ist am besten mit professioneller Unter-
stützung zu beurteilen.

Keine vorschnelle Verurteilung:
Die Frage nach der Schuld lässt sich in vielen Fällen
nicht eindeutig beantworten. Häufig haben beide Sei-
ten zur Gewalt beigetragen, so dass eine eindeutige
Bestimmung von Täter bzw. Täterin und Opfer nicht
einfach ist. Wichtig ist es, von beiden Seiten die Grün-
de zu erfahren, die zur Gewalt geführt haben. Erst
dann, wenn diese bekannt sind, sollen Massnahmen ge-
troffen werden.

Verhältnismässig sanktionieren:
Bei Sanktionen von Gewalttaten ist das Prinzip der Ver-
hältnismässigkeit zu beachten. Sanktionen müssen ei-
nerseits dem Schweregrad der Gewalttat und anderer-
seits dem Entwicklungsstand des bzw. der Heranwach-
senden angepasst sein. Mögliche Gründe für das ge-
walttätige Verhalten sind zu analysieren und es sind
Lösungen zu finden, um weiteren Gewalttaten vorzu-
beugen. Bei wiederholten oder schweren Gewalttaten
sind (sozial)pädagogische und therapeutische Massnah-
men zu prüfen.

Sich unterstützen lassen:
Scheuen Sie sich nicht davor, Unterstützung zu holen.
Schwierige Situationen lassen sich meistens leichter
bewältigen, wenn man nicht alleine agiert. Sich von
anderen helfen zu lassen, wirkt entlastend und führt in
der Regel zu einer besseren Problemlösung. Unterstüt-
zung können zum Beispiel Vertrauenspersonen aus dem
Verwandten- oder Bekanntenkreis, Lehrpersonen oder
Jugendarbeiterinnen oder -arbeiter bieten. Unter Um-
ständen ist es angebracht, professionelle Hilfe zu bean-
spruchen.
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Allgemeine Anregungen für Eltern von betroffenen
Schülern

 Berichte von Schülern über Gewaltvorfälle ernst
  nehmen.
 Sich nicht bedingungslos auf die Seite des Kindes
  stellen. Meist ist die Situation nicht so eindeutig,
  wie es auf den ersten Blick aussieht.
 Das Kind ermutigen über seine Probleme zu spre-
  chen.

Wann sollen Eltern eingreifen?

 Schüler sollen lernen, die Konflikte so weit wie mög-
  lich selber zu regeln.
 Wenn eine systematische Belästigung, Erpressung
  oder Bedrohung vorliegt, sollten Sie unbedingt ein-
  greifen. Wenn ihr Kind belästigt, bedroht oder er-
  presst wird, können Sie dies beispielsweise an wie-
  derholten Verletzungen, zerrissenen Kleidern oder
  beschädigtem Eigentum erkennen.

Eine Auflistung weiterer solcher Anzeichen findet man
im Buch von Dan Olweus "Gewalt in der Schule" (1995)
oder auf
www.gewalt-in-der-schule.ch.vu

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Schlussgeschichte

Der Autor Mark Twain (1835-1910) hat die folgende Ge-
schichte aufgeschrieben.

   Zu mir kam einmal ein Siebzehnjähriger und
   erklärte: „Ich verstehe mich mit meinem
   Vater nicht mehr. Jeden Tag Streit. Er ist so
   rückständig, hat keinen Sinn für moderne
   Ideen. Was soll ich machen? Ich laufe aus
   dem Haus.“

   Ich antwortete ihm: „Junger Freund, ich
   kann Sie gut verstehen. Als ich siebzehn
   Jahre alt war, war mein Vater genauso un-
   gebildet. Es war kein Aushalten. Aber ha-
   ben Sie Geduld mit so alten Leuten. Sie
   entwickeln sich langsamer. Nach zehn Jah-
   ren, als ich 27 war, hatte er soviel dazuge-
   lernt, dass man sich schon ganz vernünftig
   mit ihm unterhalten konnte. Und was soll
   ich Ihnen sagen? Heute, wo ich 37 bin – ob
   Sie es glauben oder nicht – wenn ich keinen
   Rat weiss, dann frage ich meinen alten Va-
   ter. So können sie sich ändern.“

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