Nationales Sportanlagenkonzept des Schweizerischen Kanu-Verbands
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ADRESSE Schweizerischer Kanu-Verband TELEFON 043 222 40 77 E-M AIL info@swisscanoe.ch CH – 8000 Zürich WEBSEITE swisscanoe.ch Nationales Sportanlagenkonzept des Schweizerischen Kanu-Verbands Version 2.0 vom 12.11.2019
Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 3 2 Klassierung der Anlagen 5 2.1 Lokale Anlagen 5 2.2 Regionale Anlagen 5 2.3 Nationale Nachwuchsanlage 5 2.4 Nationale Kanusportanlage 5 3 Anforderungskatalog 5 4 Bestandesaufnahme und Bedürfnissanalyse 6 4.1 Aktuelle Situation Kanu-Slalom 6 4.2 Zukünftige Bedürfnisse Kanu-Slalom 7 4.3 Aktuelle Situation Kanu-Regatta 7 4.4 Zukünftige Bedürfnisse Kanu-Regatta 7 4.5 Aktuelle Situation Wildwasserrennsport 7 4.6 Zukünftige Bedürfnisse Wildwasserrennsport 8 4.7 Aktuelle Situation Kanupolo 8 4.8 Zukünftige Bedürfnisse Kanupolo 8 5 Finanzierung 9 5.1 Kanuanlagenfonds SKV 9 5.2 NASAK 9 5.3 KASAK und Unterstützung durch Gemeinden 9 6 Anhang 10 6.1 Übersicht der Leistungszentren Kanu-Slalom 10 6.2 Lokale Anlagen Kanu-Slalom 10 6.3 Regionale Anlagen Kanu-Slalom 10 6.4 Nationale Nachwuchsanlagen 10 6.5 Nationale Kanusportanlage Kanu-Slalom 11 6.6 Übersicht der Leistungszentren Kanu-Regatta und Wildwasserrennsport 11 6.7 Lokale Anlagen Kanu-Regatta 11 6.8 Regionale Anlagen Kanu-Regatta 11 6.9 Nationale Nachwuchsanlagen 11 6.10 Nationale Kanusportanlage Kanu-Regatta 12 Nationales Sportanlagenkonzept SKV Seite 2
1 Ausgangslage Dieses Konzept wurde zunächst für die Bedarfsanalyse zur Vorbereitung des NASAK 5 Kredites erstellt und beschränkte sich auf die olympischen Sportarten Kanu-Slalom und Kanu-Regatta. Im Zuge der Anpassung des Fondsreglements des Kanu- Anlagenfonds des Schweizerischen Kanu-Verbands wurde durch die Delegiertenversammlung das Bedürfnis nach einem umfassenden Sportanalagenkonzept für den SKV formuliert und das vorliegende Konzept mit den Anlagen der Disziplinen Kanupolo und Wildwasserrennsport sowie zusätzlichen Anlagen, die nicht einer Disziplin zugewiesen werden können, ergänzt. Grundsätzlich sind zur Ausübung des Kanusports vor allem der uneingeschränkte Zugang zu Gewässern und die Erhaltung der Befahrbarkeit der Gewässer nötig. Kanu-Anlagen werden dann erstellt, wenn bestimmte Übungszwecke mit den natürlichen Gegebenheiten vor Ort nicht erreicht werden können, oder spezifische Anforderungen für Wettkämpfe o.ä. bestehen. Es gilt zu bemerken, dass öffentlich zugängliche Kanu-Anlagen praktisch immer einen Mehrwert für Freizeit- und Wettkampfsport bieten. So können beispielsweise auf einer Slalom-Anlage Kaderathletinnen und Wildwasserpaddler zugleich an ihren Fähigkeiten arbeiten und für das J+S-Training kann ein Polospielfeld die Grundlage für eine willkommene Abwechslung im Trainingsalltag darstellen. Die Anforderungen der Kanusport-Disziplinen an die Quantität und die Ausgestaltung einer Anlage sind sehr verschieden. So ist beispielsweise der Leidensdruck im Kanu-Slalom zur Entwicklung der vorhandenen und fehlenden Anlagen weitaus grösser, als in den anderen Wettkampf-Disziplinen, in der Ausbildung und im Breitensport. Zudem verfügt der SKV nicht über die Ressourcen, gleichzeitig alle benötigten oder wünschenswerten Anlagen zu realisieren. Aus diesem Grund wird in einem ersten Schritt vor allem die Seite des Kanu-Slaloms beleuchtet. Dies wieder vor dem Hintergrund, dass die erforderliche Anlage eine Vielzahl von Nutzungszwecken haben könnte (z.B. Sicherheitstraining, Aus- und Weiterbildung, Events). Während die internationale Konkurrenz im Kanu-Slalom bezüglich Trainingsstätten und Wettkampfanlagen auf eine Vielzahl von künstlichen Anlagen zurückgreifen kann, müssen die Schweizer Athletinnen und Athleten viele Trainings im Ausland abhalten, weil in der Schweiz keine einzige den heutigen internationalen und olympischen Standards entsprechende Trainings- und Wettkampfstätte vorhanden ist. Dies verursacht hohe Kosten und verunmöglicht teilweise eine sinnvolle duale Karriereplanung (Sport und Beruf). Gleichzeitig bleiben jedoch Nachteil bezüglich Trainingsqualität und –quantität im Vergleich zur Konkurrenz bestehen. Aufgrund des Fehlens entsprechender Anlagen können auch keine Wettkämpfe in der Schweiz auf internationalem Niveau ausgetragen werden. So profitiert der Schweizer Kanusport nicht von allen positiven Effekten, die der Heimvorteil mit sich bringt. Auch interne Selektionswettkämpfe müssen im Ausland ausgetragen werden. Mit dem Bau einer, den heutigen Standards entsprechenden Wildwasseranlage, wird die Schweiz jedoch nicht mit einem Schlag mit gleich langen Spiessen in den Kampf um die Medaillen an Titelkämpfen eingreifen können. Neben einer Top-Anlage bedarf es einer Vielzahl von dezentral gelegenen Anlagen mit lokaler und regionaler Ausstrahlung. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Talentpool genügend gross bleibt und sowohl die Ausbildung der Kanufahrerinnen und Kanufahrer sowie der Funktionäre durch die Vereine weiterhin auf dem nötigen Niveau durchgeführt werden kann. In diesem Sinne reiht sich das nationale Sportanlagenkonzept des SKV nahtlos in die dem Leistungssportkonzept zugrundeliegende Aufgabenteilung zwischen Vereinen, regionalen Leistungszentren und dem Verband ein. Die bereits bestehende Anlage mit nationaler Bedeutung in Goumois (JU) oder die sich erst in Entstehung befindende Anlage in Buochs (NW) werden ins Konzept integriert, damit ein flächendeckendes Angebot von Kanusportanlagen für die Entwicklungsstufen Fundament 2 bis Mastery entstehen kann. Der SKV möchte die bisherige Anlagestrategie im Kanu-Slalom, welche sich auf die oben genannten zwei Nationalen Zentren beschränkte, erweitern und damit auch Einfluss auf die Entwicklung von regionalen und lokalen Leistungszentren nehmen. Nationales Sportanlagenkonzept SKV Seite 3
FTEM-Schweiz im Kanusport Foundation, Talent, Elite und Mastery Aktiver Breiten- Leistungssport Lebensstil sport M Die Sportart dominieren E2 International Erfolg haben E1Die Schweiz int . repräsentieren Paddelalter T4 Durchbruch und Belohnung T3 Trainieren und Ziele erreichen T2 Potential best ätigen T1Potential zeigen F3 Sportartspezif sches Engagement und / oder Wettkampf F2 Anwenden und variieren der Bewegungsgrundformen F1 Entdecken, erwerben und festigen aller Bewegungsgrundformen (sportartunspezif sch) Leistungsorientierung Nationales Sportanlagenkonzept SKV Seite 4
2 Klassierung der Anlagen Im vorliegenden Konzept werden die Anlagen in die Stufen lokal, regional und national eingeteilt. Auf Stufe national wird in Nachwuchs- und Kanusport-Anlagen unterschieden. Gleichzeitig wird beschrieben, für welche Entwicklungsstufen des FTEM- Konzepts eine Anlage geeignet ist. 2.1 Lokale Anlagen Eine lokale Anlage dient den Vereinen zur Ausbildung ihrer Mitglieder in der Kanubasistechnik und genügt den Anforderungen für die Schulung der Entwicklungsstufen F2 und Teilen der Stufe F3. 2.2 Regionale Anlagen Eine regionale Anlage dient regionalen Leistungszentren für täglichen Trainingsbetrieb während des ganzen Jahres, ist Ausführungsort von nationalen Nachwuchswettkämpfen und dient als Ausbildungsstätte von J+S-Leitern, Trainern und Schiedsrichtern. Sie liegt verkehrstechnisch günstig, verfügt über eine Beleuchtung, sanitäre Anlagen und im Idealfall ganzjährig über passende Gewässerbedingungen (Strömung, Windverhältnisse usw.). 2.3 Nationale Nachwuchsanlage Eine nationale Nachwuchsanlage dient dem Schweizerischen Kanuverband für sportartübergreifende Sichtungs- und Trainingslager der Nachwuchsnationalmannschaften, sowie für Ausbildungskurse für J+S-, ESA-Leiter, Funktionäre und Trainer. Gleichzeitig nutzen die Schweizer Vereine die Anlage für Trainingslager. Eine nationale Nachwuchsanlage ist von der Zeit der Schneeschmelze bis spät in den Herbst nutzbar und ermöglicht die Ausübung von verschiedenen Kanusportarten (Fliessgewässer und stehendes Gewässer), verfügt über Gruppenunterkünfte und komplementäre Sportanlangen wie Turnhalle und Kraftraum in unmittelbarer Nähe. 2.4 Nationale Kanusportanlage Eine nationale Kanusportanlage entspricht dem heutigen internationalen und olympischen Standard einer Wettkampfstrecke. Sie ist ganzjährig befahrbar und dient somit den Nationalmannschaften als täglicher Trainingsort. Zusätzlich finden Ausbildungs- und Weiterbildungskurse für J+S-Leiter, Trainer und Funktionäre auf der Anlage statt. Die nationale Kanusportanlage wird als Austragungsort von ECA-, Weltcups sowie Europa- und Weltmeisterschaften genutzt, womit auch ausländische Nationalmannschaften die Anlage zu Trainingszwecken frequentieren. Für die Schweiz als kleine Nation mit wenig interner Konkurrenz ist der häufige Vergleich mit der internationalen Konkurrenz von grosser Bedeutung. Auf einer derartigen Anlage können ausserdem auch grössere Breitensport-Events durchgeführt werden (vgl. z.B. Kanu- Festival Markkleeberg). 3 Anforderungskatalog Gewässer (SL) monate / Jahr Beleuchtung Aufenthalts- Wildwasser- Garderobe / Wettkampf- Bahnen (RE) tauglichkeit Unterkunft Bootslager Stehendes Nutzungs- Kraftraum merkmale Theorie- / markierte Mit Bojen Standort- Stufe (SL) Duschen raum (SL) Lokal 0-I >5 Keine besonderen Regional I-II (X) >9 X X X Nat . NW Gute Erreichbarkeit mit ÖV Gute Erreichbarkeit mit ÖV, Nachwuchs I-III (X) X >10 X X X X X X Nat. NW Parkplatzmöglichkeiten für Busse und National Anhänger In der Nähe zu Hochschulen, EC, WC, National III-IV X X 12 X X X X X X EM, WM Wirtschaftsraum, idealerweise Sprachgrenze DE/FR (X) = wünschenswert (SL) = betrifft nur Kanu-Slalom (RE) = betrifft nur Kanu-Regatta Auf regionaler Ebene können die Anforderungen auch durch die Nutzung verschiedener Anlagen an verschiedenen Standorten erfüll t werden (insbesondere bezüglich der Nutzungsmonate und Wettkampftauglichkeit) Nationales Sportanlagenkonzept SKV Seite 5
4 Bestandesaufnahme und Bedürfnissanalyse 4.1 Aktuelle Situation Kanu-Slalom Stufe Standort Zugehörig zu Club / Beschreibung Notwendige Wettkampf- Trägerschaft Optimierung tauglichkeit Aarau MiKa 12Slalomtore ohne Zukunft bei Nein Oberwasserkanal Kehrwasser Kraftwerksneubau unsicher Basel Basler Kanusport IG Slalomtore, keine Nein Johanniterbrücke Kehrwasser Basel RPB Slalomtore, keine Nein Schwarzwaldbrüc Kehrwasser ke Lokal Chur / Ilanz KCC In Planung - Genf CCG/RLZ Genf Mehr Kehrwasser F2-3 Jonction und Beleuchtung Grenchen KC Grenchen F2-3 Lausanne Vidy KC Lausanne Pfyn TWF Slalomtore, einige Mehr Kehrwasser F2-T1 Kehrwasser und Beleuchtung Solothurn SKF Slalomtore, keine Nein Kehrewasser Baden KCBW / RLZ Zürich Parkmöglichkeiten, F3-E1 * Bäderquartier Garderoben, Beleuchtung, Zugang zum Fluss Zürich Diverse Zürcher F2-3* Schanzengraben Clubs Biel Strandboden KCBM / RLZ Bern- Künstliche Anlage Streckenverlängeru F2-3 * Biel mit Beleuchtung, ng, Einbau neuer Strömung im Kehrwasser Frühling und Herbst Regional Derendingen SKF / RLZ Bern-Biel Künstliche Anlage Mehr Kehrwasser F2-T3 * Etrembieres (FRA) RLZ Genf Künstliche Anlage Ersatz auf F3-E1 * Schweizer Boden Zürich Letten WVZ / RLZ Zürich Künstliche Anlage Mehr Kehrwasser in F2-T1 * mit Beleuchtung Flussmitte / Ersatz durch WW-Kanal in Zürich, Duschen Worblaufen PCB&KKB / RLZ Brückenpfeiler und Beleuchtung und F3-T3 * Bern-Biel künstliche Nutzbarkeit > Mai Kehrwasser bis August, sanitäre Anlagen Buochs KCNW / RLZ Künstliche Anlage F3-T3 Zentralschweiz im Bewilligungs- Nach- verfahren wuchs Goumois CCJ & SKV & Natürliche Strecke Verfügbarkeit des F3-E2 * National Frankreich Wassers für Trainings und Wettkämpfe Huningue (FRA) Ville de Huningue / WW-Kanal Ersatz durch WW- F3-E1 * NLZ Kanal mit mehr National Gefälle und Wasser auf Schweizer Boden * Es finden regelmässig Wettkämpfe auf diesen Anlagen statt. Nationales Sportanlagenkonzept SKV Seite 6
4.2 Zukünftige Bedürfnisse Kanu-Slalom Auf lokaler Stufe fehlen Anlagen in der Ostschweiz (Schaffhausen, Rohmanshorn, Raum Chur und St. Gallen), im Mittelland (Olten, Murgenthal) sowie in der Westschweiz (Fribourg) und im Tessin. Auf regionaler Stufe fehlen Anlagen in der Ostschweiz (Ausbau Pfyn und Entstehung Chur). Viele Anlagen müssten bezüglich der Ermöglichung einer beinahe ganzjährigen Nutzung ausgebaut werden. Auf nationaler Stufe fehlt ein WM-tauglicher künstlicher Wildwasserkanal auf Schweizer Boden, die geographisch am nächsten gelegenen Anlagen liegen in Augsburg (GER) und Ivrea (ITA). 4.3 Aktuelle Situation Kanu-Regatta Stufe Standort Zugehörig zu Club / Beschreibung Notwendige Wettkampf- Trägerschaft Optimierung tauglichkeit Kreuzlingen PCK Training auf dem F2-F3 Lokal Bodensee, Wellengang Eschenz KCSh Temporäre Anlage Nicht nur während T1-E1* für Wettkämpfe SM (1 Woche alle 3 Jahre) Romanshorn KCRo Training auf dem T1-E1* Bodensee, Regiona Wellengang l Schaffhausen KCSh Training auf dem F2-F3 Rhein, Strömung und Wellen (Motorboote) Solothurn SKF Training auf der F2-F3 Aare Buochs KCNW / RLZ Training auf dem Regattabahnen mit F2-F3 Nach- Zentralschweiz Vierwaldstättersee, Bojen wuchs Wellengang National Goumois CCJ & SKV & F2-F3 Frankreich Rapperswil KCRJ / NLZ Fixe und Weniger T1-E1 zusätzliche, Wellengang National temporäre (Motorboote im Regattabahnen Sommer) * Sofern temporäre Regatta-Bahnen installiert sind 4.4 Zukünftige Bedürfnisse Kanu-Regatta Auf lokaler Stufe bedeutet eine Anlage für die Kanu-Regatta nur den Zugang zu einem stehenden oder leicht strömenden Gewässer mit möglichst wenig Wellengang. Hier ist dann nicht das Vorhandenseins einer Anlage die Problematik, sondern die Verankerung der Sportart in den Vereinen, welche aktuell in der West-, Süd- und Nordwestschweiz nicht vorhanden ist. Auf regionaler Stufe ist die Abdeckung mit Anlagen aus aktueller Sicht gut. Solange sich in den noch nicht abgedeckten Regionen keine Regatta-Kultur entwickelt, wird dies auch so bleiben. Auf nationaler Stufe fehlt eine WM-taugliche künstliche Regattabahn auf Schweizer Boden. Aufgrund der Refinanzierungsmöglichkeiten käme aus aktueller Sicht jedoch ein solches Projekt nur in Zusammenarbeit mit dem SRV (Rudern) in Frage. Aufgrund der schon heute recht guten Bedingungen in Rapperswil, besitzt ein solches Projekt keine Priorität. 4.5 Aktuelle Situation Wildwasserrennsport Die Ausübung der Sportart Wildwasserrennsport bedarf grundsätzlich keiner speziellen Anlagen. Es genügt, Zugang zu Flüssen in den Schwierigkeitsgraden WW II-IV zu haben. In der Schweiz gibt es sehr viele Flüsse, die diesen Anforderungen entsprechen. Hier gilt es sicherzustellen, dass keine neuen Befahrungsverbote o.ä. ausgesprochen werden. Dieses grundlegende Anliegen des Kanusports wird durch die Gewässerkommission des Schweizerischen Kanu-Verbands vertreten und es besteht aktuell kein weiterer Handlungsbedarf. Nationales Sportanlagenkonzept SKV Seite 7
4.6 Zukünftige Bedürfnisse Wildwasserrennsport Immer mehr internationale Grossanlässe im Wildwasserrennsport werden auf künstlichen Wildwasserkanälen durchgeführt (analog Kanu-Slalom). Da auf Schweizer Boden keine derartige Anlage existiert, sind die Nationalteams gezwungen, entsprechende Trainings im Ausland zu absolvieren. Damit der Anschluss an die internationale Spitze nicht verpasst wird ist es wichtig, dass in den nächsten Jahren eine künstliche Anlage in der Schweiz entsteht. 4.7 Aktuelle Situation Kanupolo Stufe Standort Zugehörig zu Club / Beschreibung Notwendige Wettkampf- Trägerschaft Optimierung tauglichkeit Zug KCZG Polofeld mit Anlage 2019 neu F2-3, höhenverstellbaren erstellt Entfernung Toren vom Land ungünstig Lokal Hüningen (F) Parc Eaux Vives Polofeld mit fixen F2-3 Toren; Duschen Fribourg CCF Fixe Polotore Ausbau zu Anlage Nein mit Spielfeld Zürich KPZ Zwei Polofelder, F2-T4 Schanzengraben einmal Normgrösse, Regional einmal kleiner, alle Tore höhenverstellbar Pfyn TWF Polofeld mit fixen Ausbau auf 4 F2-T4 Badiweiher Toren; Spielfelder mit Duschen; Tribüne Restaurant Rapperswil KCRJ Polofeld mit Ausbau auf 4 Felder F2-T4 National Lido (Obersee) höhenverstellbaren inkl. Tribüne Toren und Leinen 4.8 Zukünftige Bedürfnisse Kanupolo Insgesamt stehen mit nur vier Anlagen eher wenig fest eingerichtete Kanupoloanlagen zur Verfügung. Die Anlagen befinden sich zudem mit Ausnahme der Anlage in Zug nur bei Kanuclubs, die die Disziplin Kanupolo bereits aktiv fördern. Obwohl es mit dem Canoë Club Fribourg in der Westschweiz ebenfalls einen in der Disziplin Kanupolo aktiven Klub gibt, fehlt dort eine fest installierte Anlage. Die Zentral- und Südschweiz sind ebenfalls kaum oder gar nicht mit fixen Anlagen ausgerüstet, solange in den dort ansässigen Klubs keine Polo-Kultur entsteht, wird sich daran aber auch nichts ändern. Aktuell können mit den bestehenden Anlagen und weiteren temporären Anlagen (z.B. Piscine de la Motta, Fribourg; Hallenbad Oerlikon; Zürich) die Bedürfnisse in puncto Wettkampf und Training abgedeckt werden. Positiv ist ausserdem, dass einige der bestehenden Anlagen öffentlich zugänglich sind. Damit sich die Disziplin Kanupolo in der Schweiz weiterentwickeln kann, ist mittel- bis langfristig der Aufbau eines nationalen Leistungszentrums nötig. Dazu könnte z.B. die bestehende Anlage in Rapperswil um weitere Felder und eine kleine Tribüne erweitert werden. Mit dieser Erweiterung wäre es zudem möglich, internationale Grossanlässe (ECA Cup, EM, WM) in der Schweiz durchzuführen. 4.9 Weitere bestehende Anlagen in der Schweiz Stufe Standort Zugehörig zu Club / Beschreibung Notwendige Wettkampf- Trägerschaft Optimierung tauglichkeit Lokal Uttigen Öffentlich Flussverbauung, Nein Kehrwasser, Welle Bremgarten Öffentlich Flussverbauung, Praktisch nicht Nein Untere Welle Kehrwasser, Welle, mehr surfbar für Regional Option für Kanuten Slalomtore Thun Öffentlich Flussverbauung, F2-E2 National Scherzligschleuse Kehrwasser, Welle Nationales Sportanlagenkonzept SKV Seite 8
Bremgarten Öffentlich Flussverbauung, F2-E2 Obere Welle Kehrwasser, Welle 5 Finanzierung 5.1 Kanuanlagenfonds SKV Mit dem Kanuanlagenfonds des SKV wird primär die Planung, der Bau und Unterhalt von Kanu-Anlagen mit regionaler oder nationaler Bedeutung unterstützt. Die Höhe der Unterstützung steht in Abhängigkeit zur strategischen Relevanz der Anlage für die Entwicklung des Schweizer Kanusports. In Ausnahmefällen, insbesondere wenn in der Region ein Manko an Anlagen besteht, können auch Beiträge an lokale Anlagen gesprochen werden. Die detaillierten Bestimmungen zur Verwendung der Mittel des Kanuanlagenfonds sind im entsprechenden Reglement geregelt. 5.2 NASAK Unterstützung durch NASAK-Gelder ist nur für Anlagen mit nationaler Bedeutung möglich. Hier hat ein den olympischen Standards entsprechender Wildwasserkanal erste Priorität und es ist geplant einen Antrag für die Unterstützung durch NASAK 5 zu stellen. 5.3 KASAK und Unterstützung durch Gemeinden Der SKV unterstützt die regionalen Leistungszentren bei den Eingaben zur Unterstützung von regionalen Anlagen durch KASAK-Gelder oder durch die Gemeinden. Vereine mit lokalen Anlagen werden nach Möglichkeit bei der Einreichung von Subventionsanträgen unterstützt. Nationales Sportanlagenkonzept SKV Seite 9
6 Anhang 6.1 Übersicht der Leistungszentren Kanu-Slalom NLZ NW West- RLZ CH Zürich RLZ Bern- NLZ Biel NW Zentral- CH RLZ Genf Stand 1.6.2017 15/06/2017 1 Im NLZ Basel trainieren die Mitglieder der Elitekader des SKV auf täglicher Basis, dem NLZ Basel ist auch ein regionales Nachwuchs RLZ angegliedert. In den RLZ trainieren die Nachwuchstalente auf Stufe T1 bis T4, allenfalls verbleiben Athletinnen und Athleten der Stufe E1/E2 bis zum Abschluss der sekundären schulischen oder beruflichen Erstausbildung im RLZ. Das NLZ Zentral-Schweiz Nachwuchs befindet sich in Entstehung und wird nicht nur für den Kanu-Slalom eine grosse Bedeutung haben. Die nationale Anlage in Goumois kann nicht mehr als internationale Wettkampfstrecke genutzt werden, da sie den Standards (Wasserstandssicherheit und Schwierigkeit) nicht mehr entspricht. Sie wird jedoch weiterhin als wichtiger Standort für die Ausbildung des Nachwuchses (kanusportartübergreifend) und der J+S-Leiter genutzt und wird deshalb zur Nationalen Nachwuchsanlage. 6.2 Lokale Anlagen Kanu-Slalom Eine lokale Anlage dient den Vereinen zur Ausbildung ihrer Mitglieder in der Kanubasistechnik und genügt den Anforderungen für die Schulung der Entwicklungsstufen F2 und Teile der Stufe F3. Es handelt sich um einige aufgehängte Slalom Tore im Idealfall mit etwas Strömung und einigen Kehrwassern. 6.3 Regionale Anlagen Kanu-Slalom Eine regionale Anlage dient regionalen Leistungszentren für täglichen Trainingsbetrieb während des ganzen Jahres, ist Ausführungsort von nationalen Nachwuchswettkämpfen und dient als Ausbildungsstätte von J+S-Leitern, Trainern und Schiedsrichtern. Sie liegt verkehrstechnisch günstig, verfügt über eine Beleuchtung, sanitäre Anlagen und im Idealfall ganzjährig über Strömung und über verschieden geformte Kehrwasser sowie andere Strömungsformen. 6.4 Nationale Nachwuchsanlagen Eine nationale Nachwuchsanlage dient dem Schweizerischen Kanuverband für sportartübergreifende Sichtungs- und Trainingslager der Nachwuchsnationalmannschaften, sowie für Ausbildungskurse für J+S-, ESA-Leiter, Funktionäre und Trainer. Gleichzeitig nutzen die Schweizer Vereine die Anlage für Trainingslager. Eine nationale Nachwuchsanlage ist von der Zeit der Schneeschmelze bis spät in den Herbst nutzbar und ermöglicht die Ausübung von verschiedenen Kanusportarten (Fliessgewässer und stehendes Gewässer), verfügt über Gruppenunterkünfte und komplementäre Sportanlangen wie Turnhalle und Kraftraum in unmittelbarer Nähe. Nationales Sportanlagenkonzept SKV Seite 10
6.5 Nationale Kanusportanlage Kanu-Slalom Eine nationale Kanusportanlage entspricht dem heutigen internationalen und olympischen Standard einer Wettkampfstrecke. Sie ist ganzjährig befahrbar und dient somit den Nationalmannschaften als täglicher Trainingsort. Zusätzlich finden Ausbildungs- und Weiterbildungskurse für J+S-Leiter, Trainer und Funktionäre auf der Anlage statt. Die nationale Kanusportanlage Kanu-Slalom wird als Austragungsort von ECA-, Weltcups sowie Europa- und Weltmeisterschaften genutzt, womit auch ausländische Nationalmannschaften die Anlage zu Trainingszwecken frequentieren. Für die Schweiz als kleine Nation mit wenig interner Konkurrenz ist der häufige Vergleich mit der internationalen Konkurrenz von grosser Bedeutung. Auf einer derartigen Anlage können ausserdem auch grössere Breitensport-Events durchgeführt werden (vgl. z.B. Kanu-Festival Markkleeberg). 6.6 Übersicht der Leistungszentren Kanu-Regatta und Wildwasserrennsport RLZ SH RLZ Romans NLZ NW -horn West- RLZ CH SO Rapperswil RLZ NLZ Zentral- NW CH Zentral- CH Gemäss dem Leistungssportkonzept des SKV 2017-2020 werden die Kanu-Regatta und der Wildwasserrennsport in einer 2 gemeinsamen Förderstruktur entwickelt. Im NLZ Rapperswil-Jona die Mitglieder der Elitekader des SKV auf täglicher Basis, dem NLZ Rapperswil-Jona ist auch ein regionales Nachwuchs RLZ angegliedert. In den RLZ trainieren die Nachwuchstalente auf Stufe T1 bis T4, allenfalls verbleiben Athletinnen und Athleten der Stufe E1/E2 bis zum Abschluss der sekundären schulischen oder beruflichen Erstausbildung im RLZ. Das NLZ Zentral-Schweiz Nachwuchs befindet sich in Entstehung. Das RLZ Zentralschweiz sowie das RLZ Solothurn haben per 1.1.2017 den Betrieb aufgenommen. Die RLZ Romanshorn und Schaffhausen sind in Planung und sollten im Verlaufe des Jahres 2017 ihren Betrieb aufnehmen. 6.7 Lokale Anlagen Kanu-Regatta Eine lokale Anlage dient den Vereinen zur Ausbildung ihrer Mitglieder in der Kanubasistechnik und genügt den Anforderungen für die Schulung der Entwicklungsstufen F2 und Teile der Stufe F3. Es handelt sich um den ganzjährigen Zugang zu einem stehenden oder nur leicht fliessenden Gewässer. 6.8 Regionale Anlagen Kanu-Regatta Eine regionale Anlage dient regionalen Leistungszentren für täglichen Trainingsbetrieb während des ganzen Jahres, ist Ausführungsort von nationalen Nachwuchswettkämpfen und dient als Ausbildungsstätte von J+S-Leitern, Trainern und Schiedsrichtern. Sie liegt verkehrstechnisch günstig, sanitäre Anlagen und im Idealfall über markierte Regatta-Bahnen (festinstalliert oder temporär) 6.9 Nationale Nachwuchsanlagen Siehe Error! Reference source not found. Nationales Sportanlagenkonzept SKV Seite 11
6.10 Nationale Kanusportanlage Kanu-Regatta Eine nationale Kanusportanlage Kanu-Regatt entspricht dem heutigen internationalen und olympischen Standard einer Wettkampfstrecke. Sie ist ganzjährig befahrbar und dient somit den Nationalmannschaften als täglicher Trainingsort. Daneben finden Ausbildungs- und Weiterbildungskurse für J+S-Leiter, Trainer und Funktionäre auf der Anlage statt. Die nationale Kanusportanlage Kanu-Slalom wird als Austragungsort von ECA-, Weltcups sowie Europa- und Weltmeisterschaften genutzt, womit auch ausländische Nationalmannschaften die Anlage zu Trainingszwecken frequentieren. Für uns als kleine Nation mit wenig interner Konkurrenz ist der häufige Vergleich mit der internationalen Konkurrenz von grosser Bedeutung. Nationales Sportanlagenkonzept SKV Seite 12
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