Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 4/2016 - Zobodat

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Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 4/2016 - Zobodat
4/2016

         Natur Land
           Salzburg
             Naturschutz –
             Partner zum Leben
Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 4/2016 - Zobodat
Heft 4 • 2016                                                                                                   NaturLand Salzburg

                 Inhalt
  Vorwort LH-Stv. Dr. Astrid Rössler .............. 3
  Aktuelles
  Tage der Natur 2016............................... 4
  Umwelt-Verdienstzeichen an 20 Personen ....11
  Rettung der Lungauer Braunkehlchen ........ 12
  Ehrenamt mit Naturgenuss ..................... 13
  Reinheitsgebot für Beschneiungsanlagen ..... 15
  Verdiente Persönlichkeiten ausgezeichnet .. 16
  Ausflug zur Longa ist Naturerlebnis pur ..... 16
  Regionale Lebensmittel ......................... 17
  Schutz des Wassers hat höchste Priorität ... 18
  Lauf des Weißbachs feierlich umgeleitet .... 19
  Erfolgreiche Fließgewässerrenaturierung ... 20
  Erfolgreiche Fluss-Renaturierung ............. 21
  Schilfbestände an Gewässern schützen ...... 22
  Hochwasserschutz mit Mehrwert ............. 23
  Spatenstich für das Kraftwerk Gries ......... 24
  Eckpunkte des Raumordnungsgesetzes ....... 24
  BH Hallein übersiedelt .......................... 26
  Strategien gegen den Flächenfraß ............ 27
  Abseits der Piste auf Wild und Wald achten .28
  Tourismus schafft Arbeitsplätze .............. 29
  Daten zur Wirtschafts- und Sozialstruktur .. 30
  Agrar Think Tank ................................. 30
  Bauernherbst im Zeichen von Kräutern ...... 31
  Haifischzahn und Brunnenrohr-Reiniger ..... 31
  Ehrung auf der Kallbrunnalm ................... 32
  Fachbeiträge
  Soldat und Umwelt .............................. 33
  Herbstzeit ist Igelzeit ........................... 35
  „Wohnbau“ bei Wacholderdrosseln ........... 36
  Recht & Praxis
  Verwaltungsgerichtsbarkeit in neuer Form .. 37

                                                            Liebe Leserinnen und Leser
  ECLI-Suchmaschine erleichtert Zugriff ....... 37
  Naturschutz international
  Trendiges Geburtstagsständchen .............. 38

                                                             von Natur Land Salzburg!
  EuRegio-Exkursion zu Gemeinschaftsgärten .38
  Zahl der Savannenelefanten bricht ein ...... 39
  Bürgernahe Infos nun auf Facebook .......... 39
  Nationalpark
  Annual Meeting Bartgeier ...................... 39
  Faszinierende Einblicke in unbekannte Welt .40

                                                           D
  Salzburgs schrumpfender Höhepunkt ........ 41
  Grenzen aller Art nicht unüberwindbar ..... 43                 er Flächenverbrauch in Öster-   engagierten Personen wurde das
  Nationalpark Panorama Resterhöhe neu .... 43
                                                                 reich schreitet weiter voran.   Salzburger Umweltverdienstzei-
  Umweltseite
  Vermeidung von Lebensmittelabfällen .......44                  Dies wurde beim Kongress        chen verliehen. Auch im kommen-
  Kläranlage Pladenbach wird erweitert .......44
  Innovation bei Altpapiersammlung ........... 45
                                                           für “Nachhaltigkeit in den Regio-     den Jahr werden Menschen aus dem
  So sehr leben wir über unsere Verhältnisse .46           nen und Städten Europas“, welcher     Land Salzburg geehrt, die sich im
  Erneuerbare Energien weiterhin im Trend .. 47
  Praktische Tipps für Photovoltaik-Anlagen .. 47          kürzlich in Salzburg stattfand, er-   Natur- und Umweltschutz beson-
  Tagungsberichte                                          neut bestätigt. Österreich nimmt      ders hervortun. Wer dieses Jahr
  Salzburg Summit – Nachhaltigkeit ............ 48
  Was Jugendarbeit für Integration leistet .... 52         beim Verbauen von Flächen europa-     ausgezeichnet wurde und wie Sie
  Treffen gemeinsamer Ländervertreter ....... 53
  Salzburger Berufsjägertag 2016 ............... 55        weit eine traurige Spitzenposition    Personen für das Umweltverdienst-
  Energiewelt in Bewegung ....................... 56       ein. Verantwortung für zukünftige     zeichen 2017 vorschlagen können,
  Berg- und Naturwacht
  Betreuungsfahrt in das Ausseer Land ........ 56          Generationen zu übernehmen,           erfahren Sie in diesem Heft. Mein
  Geburtstage ...................................... 57
  Engagement für den Naturschutz ............. 58
                                                           bedeutet gerade im Bereich der        Dank gilt nicht nur den diesjährigen
  Gelungener Aktionstag der EG Gastein ...... 60           Raumordnung vorausschauend zu         Preisträgerinnen und Preisträgern,
  Stärkung der Sicherheit im Mittelpunkt ..... 61
  Nachruf Dr. Karl Rettenbacher ................ 61        planen. Das heißt für uns als Lan-    sondern allen, die sich ehrenamt-
  Nachruf Franz Sams ............................. 61
                                                           desregierung ganz besonders sorg-     lich für den Erhalt unserer Natur
  Seite der Vereine
  Plattform Säugetiere-Forschungscamp ....... 62           sam mit der begrenzten Ressource      und Umwelt einsetzen.
  Pinzgauer Landschaft in guten Händen ...... 63
  Verkehr ist Salzburgs größter Klimasünder . 64
                                                           Boden umzugehen und die Anliegen
  15 Jahre HALM – 15 Jahre Biotopschutz ...... 65          des Naturschutzes noch stärker in     Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen
  Verkehr verbraucht zu viele Ressourcen ..... 70
  Erfolg für Schutz von Haien und Rochen ..... 71          die Raumplanung einzubeziehen.        und Leser ein schönes Weihnachts-
  Fünf Jahre Plattform Säugetiere am HdN ... 72
                                                                                                 fest und ein friedvolles neues Jahr.
  Buchbesprechungen
  Mit Leben anstecken ............................ 74      Es bleibt also auch weiterhin un-
  Wo die Maschinen wachsen .................... 74
  Grenzüberschreitender Biotopverbund ...... 75            abdingbar und wichtig, dass sich      Ihre
  Imker-Praxis ...................................... 75
  Wälder mit natürlicher Entwicklung .......... 76
                                                           Menschen für den Erhalt unserer
  Kleiner Gefahrengut-Helfer .................... 76       Umwelt einsetzen. Deshalb hat das
  Artenschutz unter Klimawandel ............... 77
  Köstliche Alpenküche ............................ 77     Land Salzburg, heuer zum ersten
  Mit dem Mond durchs Gartenjahr 2017 ...... 78
                                                           Mal, besondere Verdienste und
  Titelbild: Wacholderdrossel                              Leistungen auf den Gebieten des
  (Bild: Sammlung Gressel)
                                                           Natur- und Umweltschutzes ausge-      Astrid Rössler
                                                           zeichnet. Insgesamt 20 besonders      Naturschutzreferentin des Landes

                                                                                                                                  3
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Heft 4 • 2016                                                                                      NaturLand Salzburg

                            Erklärung der in diesem Heft verwendeten Kürzel am Artikelende
    A.L.   LL Ing. Alexander Leitner      J.B.   HR Dipl.-Ing. Johann Bonimaier   NPHT    Nationalpark Hohe Tauern
    A.W.   Dipl.-Ing. August Wessely      K.J.   Dipl.-Ing. Karl Jordan           ÖBF     Österreichische Bundesforste
    BFW    Bundesamt für Wald             K.K.   Dipl.-Ing. Klaus Kogler          R.B.    Dipl.-Ing. Bernhard Riehl
    G.F.   Dr. Gertrude Friese            LK     Landeskorrespondenz              S.St.   Dr. Susanne Stadler
    G.H.   Mag. Gundi Habenicht           LMZ    Landes-Medienzentrum             StV     Leopold Stocker Verlag
    H.H.   HR Prof. Dipl.-Ing.            M.J.   Mag. Maria Jerabek               T.V.    Tyrolia Verlag
           Hermann Hinterstoisser         N.G.   Mag. Günther Nowotny             UBA     Umweltbundesamt

                                          Ak tuelles

                                   Tage der Natur 2016

D
       er Tag der Natur, eine Initi-
       ative der Österreichischen
       Naturschutzplattform, fand
heuer schon zum 13. Mal in Ös-
terreich statt. Wie in den letzten
Jahren gab es in Salzburg die
meisten Veranstaltungen, wobei
unterschiedliche Organisationen
und Einrichtungen Mitte Juni 2016
vielfältige Veranstaltungen in Salz-
burg angeboten haben.

Die diesjährigen Tage der Natur in
Salzburg standen unter dem Motto
„Biodiversität“, um die Österreichi-
sche Biodiversitätsstrategie mit Le-
ben zu füllen. Bei den Exkursionen
wurden Besonderheiten unserer Na-
tur gezeigt und erlebbar gemacht.

Von einigen der rund 25 Veran-
staltungen wird hier berichtet (in        Die Plätte mit LHStv. Dr. Astrid Rössler (re.) wurde von diversen anderen
chronologischer Reihenfolge). Eini-       Booten und auch Schwimmern begleitet (Bild: Hannes Augustin).
ge Veranstaltungen fielen aufgrund
schlechter Witterung aus, wie z.B.        für den Erhalt der frei fließenden      flussvariante“. Flussbettaufweitung
der Schnuppertag der BNW Grödig-          Salzach ein deutliches Zeichen zu       und Vernetzung von Fluss und Aue
Anif am Untersberg, oder mussten          setzen. Die Salzach ist der letzte      sind nach ihrer Ansicht der beste
verschoben werden.                        Fluss nördlich der Alpen, der noch      Schutz gegen Hochwasser.
                                          auf 60 Kilometer frei fließen kann.
                                          Im Freilassinger Becken sind nach       Angesichts der verheerenden Ver-
         Naturschützer                    neuesten Erkenntnissen keine            wüstungen in Simbach/Inn und den
     setzen Zeichen für die               weiteren Rampen oder Kraftwerke         Sturzfluten der Bäche in Triftern,
          freie Salzach                   mehr nötig. Im Tittmoninger Becken      Tann und Umgebung ist das Anlie-
                                          gibt es jedoch weiter Überlegungen      gen der Umweltschützer aktueller
Zum vierten Mal in Folge trafen sich      für den Bau von 3 Wasserkraftwer-       denn je. Ein Umdenken im Gewäs-
Naturschützer am Samstag, den             ken. Die Umweltverbände fordern         serschutz ist daher dringend erfor-
11. Juni 2016, an der Salzach, um         dagegen die Umsetzung der „Natur-       derlich, meint dazu Erich Prechtl

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von der „Aktionsgemeinschaft Le-      Vertreter der Umweltverbände           ihres Lebens wahrnehmen, den es
bensraum Salzach“ (ALS). In Zeiten    traten für die freie Salzach ein,      zu schützen gilt, dann wäre bereits
des Klimawandels brauchen unsere      wie z.B. der BKV-Präsident Oliver      viel gewonnen.
Bäche und Flüsse Platz, um ihre       Bungers oder Sebastian Schönauer,
Wassermassen schadlos abfließen       stellvertretender Vorsitzender des     Dr. Astrid Rössler, LH-Stv.in des Lan-
zu lassen.                            Bund Naturschutz in Bayern.            des Salzburgs berichtete über die
                                                                             Fortschritte bei der Renaturierung
Um die Öffentlichkeit auf die Pro-    Erich Prechtl, Sprecher der Aktions-   der Salzach auf der österreichi-
blematik aufmerksam zu machen,        gemeinschaft Lebensraum Salzach        schen Seite. Der Ankauf von ersten
trafen sich auch heuer wieder eine    (ALS) für das Berchtesgadener Land     127 Hektar Auwald konnten über
stattliche Zahl von 80 Bootsfahrern   erinnerte daran, dass bereits in den   ein Europäisches „LIFE“-Projekt
aller Varianten an der Ablegestel-    1960er Jahren Kraftwerkspläne          finanziert werden. Wo nötig wird
le in Tittmoning. Auf der Plätte      bestanden. Daher veranstalteten        das Gebiet renaturiert und außer
nahmen wieder viele VIPs Platz.       schon 1964 etwa 150 Kanuten die        Nutzung gestellt. Erholung und
Die Organisation hatte wieder der     erste Protestfahrt auf der Salzach     Umweltbildung haben jedoch auch
Bayerische Kanu Verband (BKV)         zwischen Freilassing und Burghau-      einen hohen Stellenwert bei diesem
übernommen. Doch nicht nur Boo-       sen. Kundgebungen für den Erhalt       Projekt.
te waren unterwegs. Für großes        der freien Salzach haben daher
Aufsehen sorgte bei Presse, Funk      schon über fünfzig Jahre Tradition.    Rita Hagl-Kehl, Vorsitzende der
und Fernsehen die Ankündigung         Die aktuellen Hochwasserereignisse     parlamentarischen Gruppe „Frei
vom Eisschwimmverein SerWus           und die der letzten Jahre führten      fließende Flüsse“ im Bundestag,
Burghausen, die Anliegen der Na-      mehr als deutlich vor Augen: Was-      ermöglichte einen Einblick in die
turschützer zu unterstützen. Chris-   ser braucht seinen Platz, es lässt     Berliner Politik. Michael Seeholzer,
toph Wandratsch, der mehrmalige       sich nicht komprimieren.               Ehrenmitglied des Fischereiver-
Weltmeister und Julia Wittek,                                                bandes Oberbayern e.V. brachte
eine ebenfalls weltmeisterliche       Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender     die Aspekte der Fischer ein. Auch
Extremschwimmerin, bewältigten        des Landesbundes für Vogelschutz       die Fischer fürchten mit jeder
die kompletten 16 Flusskilometer      e.V. (LBV) betonte, dass Gewässer-     weiteren Verbauung mehr um die
in der Salzach genauso schnell wie    schutz nicht erst am Wasser be-        Naturlandschaft Fluss samt ihrer
die Bootfahrer und Plätten.           ginnt, sondern bereits viel weiter     Fischfauna. Er betonte, dass jede
                                      oben. Wenn zum Beispiel kaum noch      Renaturierungsmaßnahme auch
Große Unterstützung kam auch          Gewässerrandstreifen unbebaut          eine Hochwasserschutzmaßnahme
durch die Teilnahme von drei Boo-     blieben, dann müsse man sich über      ist und dass der wirtschaftliche
ten der Wasserwacht Burghausen        die Folgen nicht wundern. Wenn die     Ertrag von weiteren Wasserkraft-
und die Begleitung der Freiwilligen   Menschen den Fluss wieder als Teil     werken nichts sei im Vergleich zu
Feuerwehr aus Hochburg/Ach, die
den Tross mit zwei Motorzillen und
einer traditionell nachgebauten
Holz-Zille begleiteten.

Am Nachmittag wurde die Kundge-
bung im Rathaus der Stadt Burg-
hausen fortgesetzt. Der 1. Bürger-
meister der Stadt Burghausen und
Schirmherr der Veranstaltung, Hans
Steindl, begrüßte die Teilnehmer
im voll besetzten Helmbrechtssaal
und sprach sich ganz klar gegen
eine Verbauung der Salzach aus.
Gerade angesichts der Hochwasser-
Schäden im nicht weit entfernten
Simbach plädierte er für eine
Aufweitung des Salzach-Bettes wo
irgend möglich. Auch wenn er als
Stadtoberhaupt wirtschaftliches
Interesse gegen Naturschutzinter-
essen abwägen muss, war sein Vo-      Die Kinder der Volksschule Untertauern erhielten einen Einblick in das
tum hier klar. Weitere prominente     Hundsfeld (Bild: Hemma Gressel).

                                                                                                                5
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den Schäden, die sie verursachen.                                             chenstuben zweier Fledermausar-
Der rege Besuch der Veranstaltung                                             ten, der „Mausohren“ und der „Klei-
hat gezeigt, dass Kraftwerksbefür-                                            nen Hufeisennase“. Das Quartier
worter mit einer bestens vernetzten                                           der Kleinen Hufeisennasen ist eine
Naturschutzbewegung von beider-                                               der nördlichsten Wochenstuben im
seits der Salzach rechnen müssen.                                             Alpenvorland. Die Jagdgebiete der
                                                                              Fledermäuse liegen unter anderem
                                                                              im benachbarten Europaschutzge-
    Exkursion ins Hundsfeld                                                   biet Salzach-Auen. Parallel zum
                                                                              Vortrag gab es mehrere Stationen,
Am Freitag, den 17. Juni 2016,                                                bei denen den Kindern spielerisch
besuchte die 3. und 4. Klasse                                                 die Biologie der Fledermäuse nahe
der Volksschule Untertauern das                                               gebracht wurde und eifrig gebastelt
Hundsfeld in Obertauern. Bei einem                                            wurde.
kurzen Spaziergang im Hundsfeld
erfuhren die Kinder, was ein Natura-                                          Nach dem „theoretischen Teil“
2000-Gebiet ist, Wissenswertes                                                konnten die Exkursions-Teilneh-
über das Fettkraut und dass es                                                merInnen einen Fledermaus-Pfleg-
derzeit im Hundsfeld leider nur sehr                                          ling kennenlernen. Da die meisten
wenig Blaukehlchen gibt. Leider                                               noch nie eine Fledermaus aus der
sangen auch keine Vögel. Aufgrund                                             Nähe gesehen hatten, war es für
der Witterung endete die Exkursion     Mit etwas Geduld konnte man die        alle ein spannendes Erlebnis.
etwas früher als geplant.              Fledermäuse beim abendlichen
                   Hemma Gressel       Ausflug aus ihrem Wochenstuben-        Danach ging es ins Freie, um die
                  BirdLife Salzburg    quartier in St. Georgen bei Salzburg   Fledermäuse „live“ beim Ausflug
                                       beobachten (Bilder: Karin Widerin).    aus der Pfarrkirche beobachten zu
                                                                              können. Mit Hilfe von Ultraschallde-
    Fledermausnacht in St.             bei dem Spannendes und Wissens-        tektoren konnten wir die für Men-
     Georgen bei Salzburg              wertes zu Biologie, Lebensweise        schen zu hohen Ortungslaute der
                                       und Gefährdung der Fledermäuse         Fledermäuse auch hörbar machen.
Rund 30 Kinder und Erwachsene          berichtet wurde. Wir informierten                    Mag. Maria Jerabek
kamen am Freitag, dem 17. Juni         auch über Schutzmaßnahmen und                      Koordinationsstelle für
2016, zur Fledermausnacht nach         darüber, warum die Pfarrkirche St.      Fledermausschutz und -forschung
Sankt Georgen bei Salzburg. Zuerst     Georgen bei Salzburg ein Europa-                      in Österreich (KFFÖ)
gab es einen Fledermaus-Vortrag        schutzgebiet ist. Die Pfarrkirche
im Widum der Pfarre St. Georgen,       beherbergt nämlich alljährlich Wo-
                                                                                      Exkursion ins
                                                                                   „LIFE-Projektgebiet
                                                                                      Salzachauen“

                                                                              Am Samstag, den 18. Juni 2016,
                                                                              leitete Bernhard Riehl, der Pro-
                                                                              jektleiter des LIFE-Projektes „Sal-
                                                                              zachauen“ eine Exkursion in die
                                                                              Weitwörther Au, das Kerngebiet des
                                                                              LIFE-Projekts. Das LIFE-Projekt ist
                                                                              das derzeit größte Renaturierungs-
                                                                              projekt im Bundesland Salzburg.

                                                                              Bei der Exkursion wurden die be-
                                                                              sonderen Lebensräume des Natura
                                                                              2000-Gebiets und die geplanten
                                                                              Renaturierungsmaßnahmen vorge-
                                                                              stellt. Infos zum LIFE-Projekt gibt
                                                                              es unter www.life-salzachauen.at
                                                                                               DI Bernhard Riehl
Sechs Schülerinnen und Schüler betreuten gemeinsam mit Karin Widerin          Land Salzburg, Abt. 5 - Natur- und
die Stationen für Kinder.                                                                Umweltschutz, Gewerbe

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Heft 4 • 2016                                                                                NaturLand Salzburg

                                                                              Noch vor dem Mittagessen erläuter-
                                                                              te Mag. Fischer-Colbrie, der Natur-
                                                                              schutzreferent im Landesverband
                                                                              Salzburg des ÖAV, welche Voraus-
                                                                              setzungen zu erfüllen waren, um
                                                                              das begehrte Prädikat „Naturpark“
                                                                              zu bekommen; außerdem verwies
                                                                              er auf die von oben gut sichtbaren
                                                                              Natur- und Landschaftsschutzgebie-
                                                                              te im Bereich der Trumer Seenplat-
                                                                              te sowie im Egelsee-Gebiet (auf der
                                                                              Schleedorfer Seite des Buchbergs).
                                                                              Dann war es allerdings höchste Zeit
                                                                              für ein verspätetes Mittagessen auf
                                                                              der Terrasse des Gasthof „Alpen-
                                                                              blick“, das wir alle sehr genossen
                                                                              – nicht nur wegen der prächtigen
                                                                              Aussicht! Der Abstieg nach Mattsee
Die Teilnehmer an der Wanderung, gut gelaunt auf dem Mattseer Schloss-        war dann nur mehr eine Formsache,
berg (Bild: Christa Helpferer).                                               und alle Teilnehmer an der Wan-
                                                                              derung waren sich am Ende einig,
                                                                              einen wunderschönen und auch
    Wanderung auf den                  benachbarte Innviertel und weit        lehrreichen Tag erlebt zu haben.
   Buchberg bei Mattsee                hinaus in die bayerische Voralpen-            Mag. Josef Fischer-Colbrie
                                       Landschaft. Hier wurde eine Gruß-            ÖAV, Landesverband Salzburg
Am 18. Juni 2016 trafen sich am        botschaft von Hannes Maringer,
frühen Vormittag 12 Mitglieder des     dem ehemaligen Hauptschuldirek-
ÖAV, Landesverband Salzburg, in        tor von Mattsee und „Vater des               Wanderung zum
der Mattseer Weyerbucht, um auf        Naturparks“, verlesen, der aus           Biotop „Adam und Eva“
den Buchberg zu wandern, der be-       familiären Gründen leider nicht an         im Hundsteingebiet
reits im Jahr 1972 zum Naturpark       der Wanderung teilnehmen konnte.
erklärt worden ist. Im Jahr 2009       Schließlich wanderten wir noch die     Zum Tag der Natur wurde im Vor-
hat dann die Landesregierung die-      paar Meter zum Gipfelkreuz und         jahr das Moorgebiet Adam und Eva
se Auszeichnung offiziell bestätigt,   trugen uns – wie es sich gehört – in   am Fuße des Hundsteines für eine
nachdem hier zuvor ein „Geschütz-      das Gipfelbuch ein.                    Exkursion ausgewählt, aber der da-
ter Landschaftsteil“ verordnet wor-
den ist.

Zunächst bestieg die Gruppe jedoch
den Schlossberg – eine Felsrippe
mitten im Ort, die großartige Aus-
blicke auf das Zentrum von Mattsee
und die umliegende Seenlandschaft
ermöglicht. Nach einer kurzen Stär-
kung wurden dann bei prächtigem
Wetter die 300 Höhenmeter auf den
Buchberg – den „kleinen Berg mit
großer Aussicht“ – in Angriff genom-
men. Beim Naturschutz-Denkmal
„Schöpfung“ (von Egon Jindra ge-
staltet) eröffnete sich erstmals der
großartige Ausblick auf die schier
endlose Kette der Nordalpen.

Weiter ging es zur Plattform auf
einer Aussichts-Terrasse oberhalb
des Obertrumer Sees mit Blick          Gruppe bei einem Tümpel im „Adam und Eva“-Moorgebiet (Bild: Siegi
auf den westlichen Flachgau, ins       Gerstner).

                                                                                                               7
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malige Schneefall verhinderte eine
größere Teilnehmerzahl.

Dafür haben sich am Samstag, den
18. Juni 2016, bei besseren Wet-
terverhältnissen 20 Personen ein-
gefunden, um von der Moosalm zur
idyllischen Landschaft von Adam
und Eva aufzusteigen. Südöstlich
vom Hundstein liegen in 1.780 m
Seehöhe auf engstem Raum meh-
rere Tümpel, die in ein hochwer-
tiges Hochmoorgebiet eingebettet
sind. Sie stellen in ihrer Einheit ein
besonderes Juwel dar.

Dort konnte der Gruppe eindrucks-
voll die Notwendigkeit des Schutzes
dieses sensiblen Bereiches sichtbar
gemacht werden. Leider sind noch         Die Messe vor der Weidmoos-Infostelle rundete den ereignisreichen Tag ab.
immer im Nahbereich der Wasser-
flächen störende Holzliegen und
Trittbretter vorhanden, Gespräche        Tag der Natur im Weidmoos             Wildkräuter – wie die alte Volks-
zur Verlegung dieser Anlagen sind                                              heilkunde meint – alles bewirken
aber von unserer Seite im Gange.         Nachdem das Ausbuschen von            können, waren neben Filmvorfüh-
                                         Faulbaum, Birken, Weiden und          rungen über die Umsetzung des
Auf unserer Wanderung Richtung           Fichten mit Mitgliedern des Torfer-   LIFE-Projektes „EU Vogelschutzge-
Hundstein trafen wir auf viele           neuerungsvereines und mit Jägern      biet Weidmoos“ unter anderem die
Wassertümpel mit ihrer besonderen        längst abgeschlossen war, rüstete     Inhalte dieser Aktivität.
Pflanzen- und Tierwelt an. Bei ei-       man sich zum „Tag der Natur im
nem gemütlichen Abschluss auf der        Weidmoos“.                            Hans Gann, ein langjähriger Mit-
Moosalm konnten die reichhaltigen                                              arbeiter der Firma Gartenhilfe im
Eindrücke nachwirken.                    Interessante Führungen mit or-        Weidmoos, zeigte so manch inte-
                         Feri Robl       nithologischen und botanischen        ressantes Utensil, wie z.B. Holz-
      Biotopschutzgruppe Pinzgau         Erläuterungen – letztere ab und       schuhe für Zugpferde – sie dienten
        Naturschutzbund Salzburg         zu gespickt mit Hinweisen, was        als „Einsinkschutz“ im weichen
                                                                               Moorbereich – oder Stechwerkzeu-
                                                                               ge für den Torfabbau. Ja sogar ein
                                                                               mundgeblasenes Fensterglas hatte
                                                                               er dabei, es wurde in der seinerzei-
                                                                               tigen Glasfabrik hergestellt – Torf
                                                                               war dazu der Energieträger!

                                                                               Georg Weber, ein früherer Mitar-
                                                                               beiter der Torfabbaufirma, wusste
                                                                               auch so manches zu erzählen und
                                                                               freute sich, dass so einiges in der
                                                                               Infostelle aus alten „Torfabbauzei-
                                                                               ten“ zu sehen war!

                                                                               Eine sehr stimmungsvolle Messe
                                                                               mit Herrn Pfarrer KR Mag. Rupert
                                                                               Reindl – gesanglich gestaltet vom
                                                                               Jägerchor Lamprechtshausen unter
                                                                               der Leitung von DDr. Karl Baier –
                                                                               beschloss nach einem wolken-
Das Weidmoos, ein ehemaliges Torfabbaugebiet, hat sich zu einem Natur-         bruchartigen Regenguss mit einem
juwel entwickelt (Bilder: Hans Grießner).                                      wunderschönen Regenbogen diesen

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erlebnisreichen Tag für Jung und      umrunden. Der Weg führte vorbei       Schmetterlings- Exkursion
Alt, aus Nah und Fern.                an den Nieder- und Hochmoorflä-        im Naturpark Riedingtal
                                      chen des Filz, zum Felsenhang des
Als kulinarische Überraschung         Hochrain-Riedel und zur Nordseite     Am 22. Juni war es endlich soweit,
gab es von Andrea Pabinger, Rosi      des großen Moores bei Hochrain-       die vom Verein Naturpark Riedingtal
Hochradl und Roswita Grießner         Reith. Durch einen lieblichen         im Rahmen der Initiative „Tage der
hervorragenden Wildkräuter-Auf-       Heidelbeer-Fichtenwald und am         Natur“ geplante Schmetterlings­
strich, „Gebackene Mäuse“ und         Rande weiterer Moore wanderten        exkursion stand für die Schüler der
verschiedenste Kuchen – ja sogar      wir durch das Tal des Engbachl.       Naturparkvolksschule Zederhaus
die „Original Weidmoostorte“ von                                            auf dem Programm und konnte bei
Anneliese Frauenschuh fehlte nicht!   Trotz des widrigen Wetters ließen     herrlichem Wetter durchgeführt
                                      sich 34 Vogelarten sehen oder         werden.
„War ein sehr netter Tag – werden     hören und wir konnten viele wei-
wir wohl wieder einmal machen!“       tere Naturbeobachtungen tätigen.      Bei der Schmetterlingsexkursion
meinten zufrieden unsere Schutz-      Dazu halfen die fachkundigen Er-      auf dem Weg ins hintere Rieding-
gebietsbetreuerin Elisabeth Ortner    läuterungen von Christoph Ritsch      tal, wurde auch viel interessantes
und der Obmann des Torferneu-         (Ornithologie), Maria Enzinger­       Wissen über Schmetterlinge vom
erungsvereines Weidmoos Hans          (Botanik), sowie Feri Robl und Wolf   Schmetterlingsexperten Prof. Ger-
Grießner.                             Kunnert.                              not Embacher (ehemaliger Leiter
              Ing. Hans Grießner                                            der entomologischen Arbeitsge-
   Obmann Torferneuerungsverein       Einzig die Besonderheiten des         meinschaft im Haus der Natur) ver-
                        Weidmoos      Hochrain-Riedel waren bei diesem      mittelt und den Schülern näherge-
                                      Wetter nicht möglich zu zeigen,       bracht. Entdeckte Schmetterlinge
                                      doch dies wollen wir beim Tag der     wurden in Beisein des Schmetter-
  Umrundung des Moores                Natur 2017 nachholen. Die Nachbe-     lingsexperten auch näher unter die
   bei Hochrain-Reith                 trachtung erfolgte bei Bachminzen-    Lupe genommen und bestimmt.
     am Pass Thurn                    Tee im Pavillon am Eingang zum
                                      Wasenmoos.                            Zum Abschluss konnten sich die
Am Sonntag, dem 19. Juni 2016,                       Mag. Wolf Kunnert      Kinder noch die Schmetterlings-
trafen sich 10 wetterfeste Na-              Biotopschutzgruppe Pinzgau      ausstellung „Artenvielfalt ist
turbegeisterte, um das Moor bei                 des Naturschutzbundes,      Lebensqualität – die heimischen
Hochrain-Reith am Pass Thurn zu                  Moorverein Wasenmoos       Schmetterlinge“ im Naturpark-
                                                                            Informationshaus anschauen, und
                                                                            Broschüren über die „heimischen
                                                                            Schmetterlinge“ mit nach Hause
                                                                            nehmen. Die Zusammenarbeit
                                                                            zwischen Naturparkverein und der
                                                                            Naturparkvolksschule Zederhaus
                                                                            hat speziell bei Naturprojekten
                                                                            hohe Priorität – beim Schulprojekt
                                                                            „Aktion Faltertage“ haben sich die
                                                                            Schüler auch im Unterricht theo-
                                                                            retisch und praktisch mit verschie-
                                                                            denen Schmetterlingen beschäftigt.
                                                                            Im Werk-Unterricht wurde sogar ein
                                                                            „Schmetterlingshotel“ gebastelt
                                                                            und mit Eiern des Distelfalters be-
                                                                            stückt – die Schüler konnten so mit
                                                                            der Zeit die verschiedenen Entwick-
                                                                            lungsstadien des Schmetterlings
                                                                            hautnah miterleben und betreuen.
                                                                            Nicht nur die Schüler, auch die Er-
                                                                            wachsenen waren begeistert, diese
                                                                            Metamorphose live zu sehen und zu
                                                                            beobachten.
                                                                                                  Franz Gfrerer
                                                                                                Gebietsbetreuer
Die Teilnehmer an der Wanderung bei Hochrain-Reith (Bild: Wolf Kunnert).                   Naturpark Riedingtal

                                                                                                             9
Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 4/2016 - Zobodat
Heft 4 • 2016                                                                                NaturLand Salzburg

                                                                                       Ausstellungen

                                                                              Im Rahmen der Tage der Natur
                                                                              konnten 2016 auch zwei Ausstel-
                                                                              lungen präsentiert werden.

                                                                              Die Ausstellung „Respektiere deine
                                                                              Grenzen“ stand von Juni bis Septem-
                                                                              ber 2016 in der Erlebniswelt HOLZ
                                                                              – MÜHLAUERSÄGE von Brigitte und
                                                                              Josef de Mas in Fusch. Die Ausstel-
                                                                              lung informiert über die Auswirkun-
                                                                              gen menschlichen Verhaltens auf die
                                                                              Natur und gibt Tipps für rücksichts-
                                                                              volles Verhalten. Sie wurde vom Land
                                                                              Salzburg, Naturschutz, in Zusammen-
                                                                              arbeit mit dem Projekt „Respektiere
                                                                              deine Grenzen“ erstellt. Am Tag der
                                                                              Natur konnten von Brigitte & Josef
Die „Forschungsstation“ kommt bei Jung und Alt gut an (Bild: PPS Gumpl).
                                                                              de Mas 21 sehr interessierte Besucher
                                                                              begrüßt werden, die die Ausstellung
  Fischen und Forschen                 Das breite Programm bot für jeden      besichtigten.
am Karlsbader Weiher und               etwas und mitunter „verirrte“ sich
      am Salzachsee                    auch so manch erwachsener Be-          Die zweite Ausstellung „Artenvielfalt
                                       treuer zu unserer Station. Natürlich   ist Lebensqualität – die heimischen
Der Landesfischereiverband Salzburg    waren der Besucheransturm und          Schmetterlinge“ stand von Juni bis
hat sich zum diesjährigen Tag der      das Interesse negativ proportional     September 2016 in der Naturpark-
Natur wieder mit seinem bewährten      zum Beißverhalten der Fische im        Infostelle Riedingtal, Zederhaus. Die
Programm „Fischen und Forschen am      Karlsbader Weiher und im Salzach-      Ausstellung informiert über Schmet-
Karlsbader Weiher und Salzachsee“      see. Einige Kinder haben trotzdem      terlinge, ihre Lebensansprüche,
im Rahmen des 40. Rupertigau-          ihre Teilnahme auch schon für das      Gefährdung und Schutz. Sie wurde
Fischens der Peter-Pfenninger-Schen-   nächste Jahr avisiert und verspro-     vom Land Salzburg, Naturschutz, in
kung am Sonntag, den 26. Juni 2016,    chen, wieder zu kommen!                Zusammenarbeit mit der Entomologi-
in Salzburg/Liefering beteiligt.                     Mag. Daniela Latzer      schen Arbeitsgemeinschaft am Haus
                                         Landesfischereiverband Salzburg      der Natur erstellt.             M.J.
Bei unserer populär-wissen-
schaftlichen Station boten wir
den insgesamt 58 Teilnehmern
aus Salzburg, Oberösterreich und
dem benachbarten Bayern, im
Alter zwischen 0+ und 15 Jahren
folgende Schwerpunkte: leben-
de wirbellose Kleintiere aus dem
Karlsbader Weiher unter dem Mik-
roskop beobachten und bestimmen,
Fisch-Bestimmungs-Schlüssel Quiz,
Fischquiz über die Fische im Karls-
bader Weiher, Wassertier-Memory,
Unterscheidung von Flusskrebs-
Arten anhand der Panzer sowie
„Wassertier-Memory“, das „Fische-
Malen“ und das „Libellen-Basteln“
für die kleinen Gäste. Höhepunkt
war wie jedes Jahr die (vom Fan-
gerfolg unabhängige) Verlosung der
schönen Erinnerungsgeschenke,
wobei sich natürlich jedes Kind        Die Ausstellung „Respektiere deine Grenzen“ konnte den ganzen Sommer
über einen Preis freuen durfte.        über in der Erlebniswelt Holz, Mühlauersäge, besucht werden (Bild: de Mas).

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Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 4/2016 - Zobodat
Heft 4 • 2016                                                                              NaturLand Salzburg

                 Umwelt-Verdienstzeichen
            für 20 engagierte Persönlichkeiten

D
      as Land Salzburg verlieh am
      20. September, erstmals das
      neu geschaffene Salzburger
Umwelt-Verdienstzeichen. Bei einer
Festveranstaltung im Kuenburgsaal
der Neuen Residenz zeichneten
Landeshauptmann-Stellvertreterin
Astrid Rössler und Landesrat Josef
Schwaiger damit 20 Frauen und
Männer aus.

Gewürdigt wurden deren beson-
dere Verdienste und Leistungen
auf den Gebieten des Salzburger
Natur- und Landschaftsschutzes,
des Umwelt- und Klimaschutzes,
der nachhaltigen Entwicklung so-
wie der erneuerbaren Energien und
Energieeffizienz.

„Natur, Landschaft und Umwelt sind
                                      Das neue Salzburger Umwelt-Verdienstzeichen. Einreichungen für das
sensible Güter, mit denen wir sorg-
                                      kommende Jahr sind bis 30.April 2017 möglich (Bild: H. Hinterstoisser).
sam umgehen müssen, damit auch
künftige Generationen noch günsti-
ge Lebensbedingungen und Gestal-      gen oder Aktivitäten einzelner        vermeiden, eingetretene Schäden
tungsmöglichkeiten vorfinden“, so     Personen, die örtlich oder regio-     zu beheben oder zukunftsweisende
Natur- und Umweltschutzreferentin     nal wichtige Impulse dafür setzen,    Projekte, etwa für den nachhalti-
Rössler. „Oft sind es die Bemühun-    Beeinträchtigungen der Umwelt zu      gen Energieeinsatz, zu entwickeln.
                                                                            Heute zeichnen wir 20 Menschen
                                                                            aus, die sich persönlich über Jahre
                                                                            für die Umwelt eingesetzt haben
                                                                            und so wesentlich zum Schutz der
                                                                            einzigartigen Natur- und Kultur-
                                                                            landschaft beigetragen haben.“

                                                                            „Mit einem Anteil von 45,6 Prozent
                                                                            an erneuerbarer Energie im Jahr
                                                                            2014 liegt Salzburg im österreichi-
                                                                            schen Spitzenfeld und weit über
                                                                            dem Österreich-Durchschnitt von
                                                                            33 Prozent. Trotzdem haben wir
                                                                            noch große Anstrengungen vor uns,
                                                                            wenn wir die Ziele des Masterplans
                                                                            Klima und Energie 2020 erreichen
                                                                            wollen“, sagte Energiereferent
                                                                            Schwaiger.

                                                                            „Die wichtigen Schritte, die bei
                                                                            den erneuerbaren Energien bisher
Ehrungsfestakt - Verleihung des Salzburger Umwelt-Verdienstzeichens         gesetzt wurden, wären ohne das
(v. li.: Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler, Prälat Nicolaus   Engagement einzelner Bürgerin-
Wagner und Landesrat Josef Schwaiger) (Bild: LMZ/Neumayr/MMV).              nen und Bürger nicht passiert.

                                                                                                            11
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Heute werden Menschen, die              für die regionale Nutzung von           sen) für die maßgebliche Mitar-
sich persönlich der Energiewende        Biomasse.                               beit bei der Renaturierung des
und den erneuerbaren Energien         „„Architekt Erich Peter Six (Salz-        Ursprunger Moores.
verschrieben haben, geehrt. Ihr         burg) für die jahrzehntelange         „„Ferdinand Robl (Zell am See)
Engagement für Zukunftsprojekte         Pionierarbeit für energieeffizi-        für den Biotopschutz im Pinzgau
wie beispielsweise den Aufbau von       ente Gebäude und erneuerbare            und landesweite Aktivitäten im
Biomasse-Heizwerken oder für die        Energie.                                Naturschutz.
Photovoltaik hat große, positive      „„Prälat Nicolaus Wagner (Micha-        „„Hiltrud Stockinger (Neumarkt
Auswirkungen auf Menschen und           elbeuern) für den Einsatz für die       am Wallersee) für die zahlreichen
Umwelt in Salzburg. Mit dem Ver-        Nutzung von Biomasse im Bun-            Naturschutzaktivitäten in der
dienstzeichen sagen wir Danke für       desland Salzburg.                       Gemeinde und mit den Gemein-
diesen persönlichen Einsatz zum                                                 debürgerinnen und -bürgern, u.a.
Wohl vieler Salzburgerinnen und                                                 des Biotop-Verbundkonzeptes
Salzburger“, betonte Schwaiger.          Kategorie Naturschutz                  Neumarkt.
                                                                              „„Heinz Thomasser (Puch/St.
Die Auszeichnung wird auf Vor-        „„Heinrich Brennsteiner (Utten-           Jakob) für sein Lebenswerk für
schlag einer unabhängigen Jury          dorf) für die Schaffung und Be-         den ehrenamtlichen Naturschutz,
an einzelne Personen vergeben,          treuung von Biotopen im Pinzgau.        u.a. seine vielfältigen Aktivitäten
die sich seit mehr als zehnjähriger   „„Bürgermeister Johann Grieß-             in der Jugendarbeit.
Tätigkeit für eine Gemeinde oder        ner (Lamprechtshausen) für den
eine andere Einrichtung besondere       jahrzehntelangen Einsatz für das
Verdienste erworben haben oder          Weidmoos und andere wichtige            Kategorie Umweltschutz
die besondere Leistungen von über       Naturschutzprojekte auf Gemein-               und Klima
das Land Salzburg hinausreichender      deebene.
Bedeutung erbracht haben. Das         „„Werner Grininger (Berndorf)           „„Matthäus Buchner (Göming)
Umwelt-Verdienstzeichen wird ab         für den besonderen Einsatz als          für die langjährige Leitung des
nun jährlich an bis zu 20 Personen      Berg- und Naturwache-Organ und          Altstoffsammelzentrums in Weit-
verliehen. Folgende Personen wur-       den Interessensausgleich Jagd-          wörth.
den mit dem Salzburger Umwelt-          Naturschutz im Flachgau.              „„Hans Eder (Salzburg) für die jahr-
Verdienstzeichen gewürdigt:           „„Herbert Höfelmaier (Oster-              zehntelange Arbeit im Bereich
                                        miething) für das Weidmoos-             der Entwicklungszusammenar-
                                        Vogelmonitoring.                        beit zwischen Nord und Süd.
      Kategorie Energie               „„Reinhard Kaiser (Bürmoos) für         „„Ulli Gladik (Wien) für den Film
                                        den jahrzehntelangen Einsatz für        „Global Shopping Village“.
„„Bürgermeister Johann Ganisl           das Bürmooser Moor.                   „„Walter Spielmann (Wals-Siezen-
  (Nußdorf) für das Engagement        „„Werner Kommik (St. Michael              heim) für die langjährige Tätig-
  bei der Renaturierung der Oich-       im Lungau) für die Rettung der          keit als Leiter der Robert-Jungk-
  ten und der Errichtung einer          Braunkehlchenpopulation im              Bibliothek für Zukunftsfragen.
  Photovoltaik-Anlage in diesem         Lungau.                               „„Christian Vötter (Bramberg am
  Zusammenhang.                       „„Bürgermeister Markus Kurcz              Wildkogel) für seine vielfältigen
„„Alois Hammerschmid (Maria             (Elixhausen) für die maßgebliche        Initiativen im Kulturverein „Tau-
  Alm) für den langjährigen Ein-        Mitarbeit bei der Renaturierung         riska“, vor allem das Projekt
  satz für erneuerbare Energie und      des Ursprunger Moores.                  Bramberger Apfeltresterpulver.
  Energieeffizienz, insbesondere      „„Gerhard Oberholzner (Elixhau-                                          LK

         Rettung der Lungauer Braunkehlchen
          Werner Kommik ist Initiator und treibende Kraft des Lungauer
      Wiesenvogelprojektes – Auszeichnung mit dem Umweltverdienstzeichen

I
   n den letzten 40 Jahren kam es     einstmals in unseren Wiesenland-        Volks­
                                                                                   schuldirektor in St. Michael
   Österreichweit durch Nutzungs-     schaften häufigen Braunkehlchens,       im Lungau, bemerkte Anfang des
   intensivierungen und Struktur-     das in der Sahelzone überwintert        vorigen Jahrzehnts auch im Lungau
verluste auf Landwirtschaftsflächen   und ab Mitte April bei uns eintrifft.   Rückgangstendenzen bei dieser Art.
zu einem starken Rückgang des         Werner Kommik, damals noch              Besorgt kontaktierte er die Natur-

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                                                                              finanziert wurde. Auch andere wie-
                                                                              senbrütende Vogelarten wie z. B.
                                                                              die Feldlerche profitieren davon!

                                                                              Um möglichst viele Grundeigentü-
                                                                              mer für das Projekt zu gewinnen,
                                                                              opferte Werner Kommik unzählige
                                                                              ehrenamtliche Stunden für per-
                                                                              sönliche Überzeugungsarbeit. Bei
                                                                              den zahlreichen Gesprächen vor
                                                                              Ort schaffte und schafft er Ver-
                                                                              ständnis fürs Mitmachen bzw. für
                                                                              die notwendigen Maßnahmen und
                                                                              erzeugte damit die Voraussetzung
                                                                              für das Gelingen des Projekts.

                                                                              Eine Evaluierung durch BirdLife
                                                                              Österreich im Jahr 2011 bestätigte
                                                                              den Erfolg: Der bis Projektbeginn
                                                                              negative Bestandstrend im Lungau
                                                                              konnte nicht nur gestoppt werden,
                                                                              es kam in der Folge sogar wieder zu
Ehrungsfestakt – Verleihung des Salzburger Umwelt-Verdienstzeichens           einer Bestandszunahme: beachtli-
Landeshauptmann-Stv. Astrid Rössler, Werner Kommik und Landesrat Josef        che 39 Braunkehlchenpaare auf
Schwaiger (Bild: LMZ/Neumayr/MMV).                                            rund 702 ha wurden im Zuge der
                                                                              Evaluierung bestätigt.
schutzabteilung der Salzburger         menschliche Auge erfreuen! Die
Landesregierung und machte auf         vielen Zaunpfähle, die sich am Rand    Während heute vielerorts in Ös-
einige essentielle Punkte aufmerk-     der Braunkehlchenwiesen finden         terreich das Braunkehlchen als
sam, die er aufgrund seiner lang-      müssen, sind wichtig als Jagdwar-      Brutvogel völlig verschwunden ist,
jährigen Beobachtungen dieser Art      ten für die bunten Insektenfresser.    ist durch die Initiative von Werner
herausgefunden hatte und die ein                                              Kommik und vor allem auch durch
erfolgversprechendes Artenschutz-      Aufgrund Werner Kommiks Initi-         seine umfangreiche tatkräftige
projekt beinhalten müsse:              ative wurde von der Salzburger         Hilfe und Überzeugungsarbeit das
                                       Naturschutzabteilung 2006 ein bis      Braunkehlchen als charakteris-
Einerseits eine möglichst späte        heute laufendes Artenschutzpro-        tischer Bewohner der Lungauer
Mahd – diese gewährleistet das         jekt gestartet, das die Umsetzung      Talwiesen nach wie vor ein Stück
Aufkommen der Jungen, die in           dieser speziellen Bewirtschaftungs-    Heimat! Für diese Leistung wurde
Bodennestern schlüpfen und dort        weisen zum Inhalt hatte und das        Werner Kommik mit dem Umwelt-
noch bis zum Ausfliegen um den 20.     aus Naturschutzmitteln des Landes      Verdienstzeichen des Landes ausge-
Juni von ihren Eltern gefüttert wer-   Salzburg im Agrarumweltprogramm        zeichnet.                     S.St.
den. Andererseits die Anlage von
mindestens 2 m breiten Wiesen-
randstreifen, die erst im Sommer
teilweise gemäht werden (also eine              Ehrenamt mit Naturgenuss
„nicht saubere“ Mahd). Diese bie-
ten zusätzlich sichere Brutplätze,
aber auch Rückzugsgebiete nach
der Mahd.
                                       D   as erste Bergwaldprojekt im
                                           Naturpark Weißbach bei Lofer
                                       fand mit neun Freiwilligen von 11.-
                                                                              machen, das liegt uns mehr.“, sagt
                                                                              Hanna, 29, aus Kiel. Gemeinsam mit
                                                                              acht weiteren Freiwilligen arbeitete
                                       17. September zwischen sinnstif-       sie von 11.-17. September 2016 für
Spätere Mahd und Wiesenrand-           tendem Aktivurlaub, körperlicher       das Bergwaldprojekt der Alpenver-
streifen schaffen zudem mit ihrem      Arbeit und Förderung der Arten-        einsjugend im Naturpark Weißbach.
Blütenreichtum die Basis für eine      vielfalt in den salzburger Kalkalpen   In Kooperation mit den bayrischen
längst nicht mehr selbstverständ-      statt.                                 Staatsforsten wurden von den
liche Vielfalt an Schmetterlingen                                             Teilnehmenden im Naturpark Weiß-
und anderen Insekten, die die          „Wir könnten ja auch irgendwo am       bach im salzburger Pinzgau 5000
Nahrungsgrundlage des Braunkehl-       Strand liegen. Aber Aktivurlaub        Lärchen-Jungpflanzen aufgeforstet.
chens bilden und zudem auch das        und dabei etwas für die Natur zu       Die neun Teilnehmer im Alter zwi-

                                                                                                              13
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                                        zwischen Bayern und Österreich,       kennen. „Die Wissensvermittlung
                                        bewirtschaften die bayrischen         rund um Land- und Forstwirtschaft
                                        Staatsforsten im österreichischen     ist in der Gemeinde Weißbach eine
                                        Pinzgau etwas mehr als 11 000 ha      große Motivation, aktiv am Natur-
                                        Waldflächen. Die bayrischen Staats-   park mitzuwirken. Sowohl Gäste,
                                        forsten sind neben der Nutzung des    als auch unsere Naturparkschule
                                        heimischen nachwachsenden Natur-      und die Bauern und Bäuerinnen im
                                        materiales Holz an der Zusammen-      Naturpark haben Interesse an unse-
                                        arbeit mit dem Naturpark Weißbach     ren Aktivitäten, zu denen auch die
                                        interessiert: Das Bergwaldprojekt     Umweltbaustellen und Bergwald-
                                        im Naturpark zu unterstützen ist      projekte der Alpenvereinsjugend
                                        für den Leiter des Forstbetriebs      zählen.“, so Michael Hohenwarter,
                                        in St. Martin bei Lofer, Thomas       Bürgermeister der Gemeinde Weiß-
                                        Zanker, nicht nur Stärkung der        bach bei Lofer.
                                        Zusammenarbeit. Ebenso wichtig
                                        ist die Bewusstseinsbildung für       Sinnstiftende ehrenamtliche Arbeit,
                                        den Wald im Gebirge, der aktiv        den Naturschutz aktiv fördern und
                                        gepflegt wird. Durch die Berg-        Erholung in atemberaubender Kulis-
                                        waldprojekte der österreichischen     se – daneben kommt auch der Spaß
                                        Alpenvereinsjugend kann so zu         nicht zu kurz. In der kleinen Grup-
                                        einem gegenseitigen Verständnis       pe findet ein intensiver Austausch
                                        zwischen Naturschutz, Waldwirt-       statt und das Gefühl, ein Team zu
                                        schaft und Erholungssuchenden         sein ist schon am ersten Abend da.
Eine von 5000 Lärchenpflanzen im        beigetragen werden. Die Motivation    Daneben entdecken die Teilnehmer
Bergwald übe Weißbach bei Lofer         des Naturpark Weißbach, ihr erstes    in ihrer Freizeit nach der körperlich
(Bild: NP Weißbach).                    Bergwaldprojekt im Zusammenar-        fordernden Arbeit die Natur am
                                        beit mit der Alpenvereinsjugend       Fuße des Steinernen Meers. Schon
schen 24 und 74 Jahren kommen           abzuhalten, ist ähnlich: Die Arbeit   jetzt ist das Bergwaldprojekt im
aus Österreich, Deutschland und         des Naturparks und der Natur- und     Naturpark in Weißbach bei Lofer
Afghanistan, um ihre Arbeitskraft       Landschaftsschutz werden so aktiv     in vielerlei Hinsicht ein Erfolg.
eine Woche in den Dienst der Natur      an Menschen herangetragen, die                     Astrid Josefine Fajtak
zu stellen. Unter den Teilnehmern       die Region wenig oder gar nicht                                         ÖAV
des Bergwaldprojekts befinden sich
nicht nur junge Doktorandinnen aus
Norddeutschland, oder Studenten
aus Wien; auch der junge afghani-
sche Flüchtling Mahdi, 27, der in St.
Georgen im Attergau untergebracht
ist, hilft, im heimischen Bergwald
Bäume zu pflanzen. So findet der
sympathische Afghane, der in seiner
Heimat Agrarwissenschaften stu-
diert hat, sinnstiftende freiwillige
Arbeit, bis er in Österreich weiter
studieren darf. Trotz des langen
Zustiegs zu einer Fläche, die in
den Jahren 2007 und 2008 durch
einen Sturm kahl geworden ist, sind
die Teilnehmenden motiviert und
engagiert bei der Arbeit. Durch das
Aufforsten in Zusammenarbeit mit
den bayrischen Staatsforsten galt
es, einen stabilen Wald zu sichern
und den Abbau der Pflanzenschicht
zu verhindern.
                                        Das Wechselspiel von Wäldern und Almflächen mit dem benachbarten
Aufgrund der „Salinenkonvention“,       Natur- und Europaschutzgebiet Kalkhochalpen vrelieht dem Naturpark
einem Vertrag aus dem Jahr 1829         Weißbach einen besonderen landschaftlichen Reiz (Bild: H. Hinterstoisser).

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                   Reinheitsgebot gilt auch
             für Salzburgs Beschneiungsanlagen

D
       as traditionelle „Reinheitsge-
       bot“ bedeutet, dass Bier nur
       aus Hopfen, Malz, Hefe und
Wasser ohne jegliche Zusatzstoffe
hergestellt wird. „Das Reinheitsge-
bot“ gilt aber auch für Salzburgs
Beschneiungsanlagen: Hier wird nur
Wasser und Luft verwendet. Dies
ist in der „Richtlinie für Errichtung
und Betrieb von Beschneiungsan-
lagen im Bundesland Salzburg“
festgelegt. Auch die neu sanierte
Beschneiungsanlage Asitz I in Le-
ogang entspricht diesen Kriterien.
Gleichzeitig müssen wir auch auf die
Ökologie bei der Energieerzeugung
achten“, betonte Landesrat Josef
Schwaiger bei einer Besichtigung
der Baustelle des Schneispeichers
II Asitz sowie des sanierten Schnei-
speichers Asitz I in Leogang.
                                        Friedrich Mair (Land Salzburg), Sebastian Madreiter (GF Bergbahnen Leo-
                                        gang), Ferdinand Eder (Obmann Salzburger Seilbahnwirtschaft), LR Josef
                                        Schwaiger, Kornel Grunder (GF Seilbahnen Leogang) (Bild: Land Salzburg).
 105 Beschneiungsanlagen
  und 116 Speicherteiche
                                        im Lungau, acht im Tennengau und      eingeschlagenen Weg abweichen“,
Im Bundesland Salzburg werden in        drei im Flachgau.                     betonte Landesrat Schwaiger.
57 Skigebieten, auf vier Langlaufloi-
pen, zwei Rodelbahnen, zwei Ski-
sprunganlagen, zwei Depotanlagen          Klima- und Energieziele                    45 Millionen für
und einer Winterfahrtrainingsstre-           im Auge behalten                         Beschneiung
cke 105 Beschneiungsanlagen mit
insgesamt 116 Speicherteichen mit       „Nicht nur die möglichst ökologi-     „Damit die Schneesicherheit in
einem Gesamtnutzinhalt von 5,13         sche Erzeugung von Kunstschnee        den Skigebieten auch künftig auf
Millionen Kubikmetern betrieben.        ist mir wichtig. Vor allem der        diesem hohen Niveau gehalten wer-
Die gesamten zur Verfügung ste-         Energieverbrauch in Salzburg muss     den kann investierte die Salzburger
henden Pistenflächen betragen           gesenkt und die Erzeugung erneu-      Seilbahnwirtschaft zur Wintersaison
rund 5.000 Hektar. Rund 85 Pro-         erbarer Energie gesteigert werden,    2015/2016 rund 45 Mill. Euro in die
zent dieser Flächen können mit          wie im Masterplan Klima+Energie       technische Beschneiung. Im Jahr
technisch erzeugtem Schnee be-          2020 festgelegt. Angesichts der       davor waren es schon 38 Mill. Euro.
schneit werden. Im klimatischen         Klimaveränderung, die einen im-       Gleichzeitig erhöhen wir damit die
Normaljahr ist mit einem Wasser-        mer größeren Aufwand bei der          Sicherheit der Anlagen und bringen
bedarf von 3.000 Kubikmetern pro        technischen Beschneiung nach          sie auf den aktuellsten technischen
Hektar für die Grund- und Ergän-        sich zieht, müssen wir noch mehr      Stand“, betonte Ferdinand Eder,
zungsbeschneiung zu rechnen. Im         darauf achten, dass die Energie für   Fachgruppenobmann der Salzburger
klimatischen Extremjahr kann sich       die Beschneiung aus erneuerbaren      Seilbahnunternehmen. „Pro Kubik-
der Wasserbedarf auf rund 4.000         Quellen kommt. Wir können die Spi-    meter technischem Schnee fällt ca.
Kubikmeter pro Hektar erhöhen.          rale aus steigenden Temperaturen      ein Euro an Betriebskosten für Per-
Die Anlagen befinden sich großteils     und zunehmendem Aufwand für           sonal-, Energie- und Reparaturen an.
in den Wintersportgebieten des          die Beschneiung in den Skigebie-      Je nach Größe und Modernität der
Pinzgaus (43 Anlagen) und Pongaus       ten nur stoppen, wenn wir bei den     Anlage kostet ein Kubikmeter tech-
(42 Anlagen). Neun Anlagen gibt es      Klima- und Energiezielen nicht vom    nischer Schnee drei bis fünf Euro.“

                                                                                                              15
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        Sicherheit bei                  des Landes Salzburg wurde hierfür       Materialbeschaffenheit genaues-
       Speicherbecken                   auch der Leitfaden für Beschnei-        tens überprüft. Die Inbetriebnahme
                                        ungsanlagen gemeinsam mit dem           der Anlage wird dokumentiert und
„Der Sicherheit der Speicherbecken      Ministerium für ein lebenswertes        alle Betriebs- und Überwachungs-
für Beschneiungsanlagen gilt höchs-     Österreich, den Bundesländern und       einrichtungen werden überprüft.
te Priorität. Darauf wird bereits       der Seilbahnwirtschaft entwickelt“,     Auch nach Inbetriebnahme werden
beim Entwurf, welcher der was-          so Schwaiger weiter. Bei der Aus-       die Speicherbecken regelmäßig
serrechtlichen Bewilligung zugrun-      führung einer Anlage werden durch       kontrolliert, um die Sicherheit zu
de liegt, größter Wert gelegt“, so      behördliche Bauaufsichten die           gewährleisten.
Schwaiger. Unter der Federführung       verwendeten Materialen sowie die                                        LK

     Verdiente Persönlichkeiten ausgezeichnet

D
      as große Ehrenzeichen für         Fürst ist seit 1984 im Salzburger       Wimmer ist seit 1993 im Salzburger
      Verdienste um die Repub-          Landesdienst tätig.                     Landesdienst tätig und wurde im
      lik Österreich erhielten die                                              Mai 2009 zum Bezirkshauptmann
Bezirkshauptleute Hofrat Mag.           Er wurde im Dezember 2010 zum Be-       der Bezirkshauptmannschaft St.
Helmut Fürst (Hallein) und Hofrat       zirkshauptmann der Bezirkshaupt-        Johann im Pongau bestellt. Seit sie-
Mag. Harald Wimmer (St. Johann          mannschaft Hallein bestellt, die er     ben Jahren leitet er diese Behörde
im Pongau) sowie Landesschulins-        seitdem mit Umsicht, Engagement         mit großem Einsatz, fachkundig und
pektor Josef Lackner aus Salzburg.      und großem Fachwissen leitet.           bürgernah.                       LK

Ehrungsfestakt des Landes Salzburg in der Residenz. Das große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik
Österreich wird verliehen an Bezirkshauptmann Hofrat Mag. Helmut Fürst (linkes Bild) und Bezirkshauptmann
Hofrat Mag. Harald Wimmer (rechtes Bild) durch Landesrätin Mag. Martina Berthold und Landeshauptmann
Dr. Wilfried Haslauer (Bilder: LMZ Neumayr).

       Ausflug zur Longa ist Naturerlebnis pur

E
      in Freizeittipp für kommende      nahe der Grenze zur Steiermark in       Chr. siedelten, gaben dem eigenar-
      schöne Herbsttage ist ein         den Schladminger Tauern und mün-        tig gewundenen Fluss den Namen
      Ausflug zur Longa. Die Salz-      det in Stranach bei Mariapfarr in die   Lonkina, die Gekrümmte. Aus dem
burgerinnen und Salzburger hatten       Taurach. Die Longa mäandert auf         Lonkina wurde Lonka oder Longa
abgestimmt und festgestellt, dass       einigen Kilometern durch das Weiß-      schlussendlich namensgebend für
die Longa im Weißpriachtal mit dem      priachtal, das heißt, sie bahnt sich    den Lungau. Das Weißpriachtal er-
Wirpitschsee der schönste Platz des     ihren Weg in unzähligen Schleifen.      streckt sich über rund 20 Kilometer,
Landes 2015 ist. Der Fluss entspringt   Die Kelten, die hier bereits 500 v.     vom Oberhüttensee bis Stranach bei

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Mariapfarr. Mehr als die Hälfte dieses
Tales ist geschützte Landschaft. Das
Landschaftsschutzgebiet Niedere
Tauern erstreckt sich vom Ursprung
der Longa in der Steiermark bis
Hinterweißpriach. Daran schließen
talauswärts die geschützten Land-
schaftsteile „Longa Mäander Nord“
und nach der Ortschaft Weißpriach
„Longa Mäander Süd“ an. Bevor die
Longa in Stranach in die Taurach mün-
det, streift sie noch den geschützten
Landschaftssteil „Althofener Moos“.
An den Mäandern der Longa einen
schönen Ausflugstag in praktisch un-
berührter Natur zu verbringen, ist ein
ganz besonderes Erlebnis!
                                   LK    Die Longa.

                             Regionale Lebensmittel

B
      is jetzt haben sich 278 Kinder-
      gärten, Schulen und Senioren-
      einrichtungen für das Projekt
„Erdäpfel-Pyramide“ des Ökosozi-
alen Forums Salzburg angemeldet.
Und es werden täglich mehr.

„Mit der Erdäpfel-Pyramide wollen
wir bei Kindern und Jugendlichen
ein Bewusstsein für heimische
Lebensmittel entwickeln“, so Ag-
rarlandesrat Josef Schwaiger beim
Erdäpfelsetzen in der Volksschule
Elixhausen. „Sie sollen erfahren und
erleben, wieviel Arbeit hinter dem
Anbau von Lebensmitteln steht und
dass es nicht selbstverständlich ist,
dass die Erdäpfel im Geschäft im
Regal liegen. Ein positiver Nebenef-
fekt ist, dass künftig bewusster ein-    Ökosoziales Forum Salzburg Aufbau der Erdäpfel Pyramide in der Volks-
gekauft wird oder zumindest genau        schule Elixhausen (Bild: Neumayr/Leo).
geschaut wird, wo die Kartoffeln
gewachsen sind.“                         teresse gezeigt, ebenso viele Hob-   Ökosozialen Forum unterstützt. Für
                                         bygärtnerinnen und Hobbygärtner.“    eine nachhaltige Nutzung der Py-
Rupert Quehenberger, Präsident                                                ramiden können diese im nächsten
des Ökosozialen Forums Salzburg,         Zirka 280 Pyramiden werden jetzt     Jahr auch mit Gemüse, Erdbeeren
sagte: „Mit der Zahl von 300 Erdäp-      über das ganze Land verteilt auf-    oder Kräutern bepflanzt werden.
fel-Pyramiden in Salzburg hat sich       gestellt, bepflanzt, gepflegt und
das Ökosoziale Forum ein ehrgeizi-       im Herbst hoffentlich Ernteerfolge   Das Ökosoziale Forum Salzburg un-
ges Ziel gesetzt.                        bringen. Besonders erfreulich ist    terstützt dieses Projekt mit einer
                                         mit zirka 80 Pyramiden das Inter-    Broschüre über die Errichtung und
Das Projekt Erdäpfel-Pyramide            esse an dieser Aktion in der Stadt   Pflege der Pyramide. Die Genuss-
schlägt auch hohe Wellen über den        Salzburg. Die teilnehmenden Ein-     regionen „Lungauer Eachtling“
Schulzaun hinaus. So hat auch der        richtungen (Kindergärten, Schulen,   und „Walser Gemüse“ stellen die
Obst- und Gartenverein großes In-        Seniorenheime) werden dabei vom      Saatgut-Erdäpfel zur Verfügung. LK

                                                                                                            17
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                       Schutz des Wassers
                hat in Salzburg höchste Priorität

S
     alzburg verfügt über qualitativ   Die Naturschutzabteilung des Lan-
     hochwertiges Trink- und Nutz-     des trägt mit der Förderung der An-
     wasser sowie über wertvolle       lage von Kleingewässern (Tümpeln)
Wasserlebensräume im ganzen Bun-       und der Zuerkennung von Pflege-
desland. Damit dies auch in Zukunft    prämien für deren Erhalt wesentlich
so bleibt, dafür sorgen das Land       zum Bewahren des Lebensraumes
Salzburg, die Gemeinden und die        für Fische, Amphibien, Libellen
Wasserversorgungs-Unternehmen,         oder Wasserpflanzen bei.
aber auch Salzburgs Bevölkerung
durch achtsamen Umgang mit der         Zudem unterstützt die Natur-
Ressource Wasser.                      schutzabteilung auch örtliche
                                       Biotopschutzgruppen, Torferneu-
„Der Naturschutz hat einen we­         erungs- und Moorpflegevereine
sentlichen Anteil am Schutz des        bei der Anlage von Lehrwegen
Wassers im Land Salzburg“, so          und Informationsmaterialien zur
Naturschutzreferentin Landes-          allgemeinen Bewusstmachung des
hauptmann-Stellvertreterin Astrid      besonderen ökologischen Wertes
Rössler anlässlich des Weltwasser-     selten gewordener wasserbezoge-
tages. „Wichtige Wasserlebensräu-      ner Lebensräume wie Hoch- und         Tosende Wasser im Naturdenkmal
me, insbesondere Moore, Sümpfe         Verlandungsmoore.                     „Salzach-Öfen“ bei Golling (Bild: H.
und Quellfluren sowie oberirdi-                                              Hinterstoisser).
sche Fließgewässer und stehende
Gewässer tragen zur Artenvielfalt           1.671 Quellen und                tigem Trinkwasser. Dafür arbeiten
und der Erhaltung der Landschaften       107 Brunnen versorgen               639 öffentliche Wasserversorger,
bei. So konnten etwa viele Kilo­        Salzburg mit Trinkwasser             private Versorger und Genossen-
meter Bachläufe vor Verrohrung                                               schaften für eine einwandfreie
oder Überbauung bewahrt und als        1.671 Quellen und 107 Brunnen         Versorgung.
Lebensadern der Natur erhalten         versorgen die Salzburgerinnen und
werden.“                               Salzburger mit qualitativ hochwer-    „Die Salzburgerinnen und Salzbur-
                                                                             ger werden höchst professionell von
                                                                             Gemeinden, privaten Versorgern
                                                                             und Genossenschaften mit Trink-
                                                                             wasser versorgt“, so Landesrat
                                                                             Josef Schwaiger. „Der Dachverband
                                                                             und die Wasserversorger in Salzburg
                                                                             zeigen, wie es am besten funkti-
                                                                             oniert, und gehen mit Sach- und
                                                                             Hausverstand an diese große Auf-
                                                                             gabe heran. Sie sichern jetzt und
                                                                             in Zukunft die Wasserversorgung
                                                                             nach höchsten Qualitätsstandards.
                                                                             Das Trinkwasser ist in Salzburger
                                                                             Händen sehr gut aufgehoben und
                                                                             muss auch dort bleiben.“

                                                                             Täglicher Wasserverbrauch
                                                                                   von 135 Litern

                                                                             Durchschnittlich verbrauchen die
                                                                             Österreicherinnen und Österrei-
Info-Grafik Trinkwasser Versorgung im Land Salzburg (Bild: LMZ/APA).         cher rund 135 Liter Wasser pro

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