Natur Land Salzburg Naturschutz - Partner zum Leben 4/2016 - Zobodat
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Heft 4 • 2016 NaturLand Salzburg Inhalt Vorwort LH-Stv. Dr. Astrid Rössler .............. 3 Aktuelles Tage der Natur 2016............................... 4 Umwelt-Verdienstzeichen an 20 Personen ....11 Rettung der Lungauer Braunkehlchen ........ 12 Ehrenamt mit Naturgenuss ..................... 13 Reinheitsgebot für Beschneiungsanlagen ..... 15 Verdiente Persönlichkeiten ausgezeichnet .. 16 Ausflug zur Longa ist Naturerlebnis pur ..... 16 Regionale Lebensmittel ......................... 17 Schutz des Wassers hat höchste Priorität ... 18 Lauf des Weißbachs feierlich umgeleitet .... 19 Erfolgreiche Fließgewässerrenaturierung ... 20 Erfolgreiche Fluss-Renaturierung ............. 21 Schilfbestände an Gewässern schützen ...... 22 Hochwasserschutz mit Mehrwert ............. 23 Spatenstich für das Kraftwerk Gries ......... 24 Eckpunkte des Raumordnungsgesetzes ....... 24 BH Hallein übersiedelt .......................... 26 Strategien gegen den Flächenfraß ............ 27 Abseits der Piste auf Wild und Wald achten .28 Tourismus schafft Arbeitsplätze .............. 29 Daten zur Wirtschafts- und Sozialstruktur .. 30 Agrar Think Tank ................................. 30 Bauernherbst im Zeichen von Kräutern ...... 31 Haifischzahn und Brunnenrohr-Reiniger ..... 31 Ehrung auf der Kallbrunnalm ................... 32 Fachbeiträge Soldat und Umwelt .............................. 33 Herbstzeit ist Igelzeit ........................... 35 „Wohnbau“ bei Wacholderdrosseln ........... 36 Recht & Praxis Verwaltungsgerichtsbarkeit in neuer Form .. 37 Liebe Leserinnen und Leser ECLI-Suchmaschine erleichtert Zugriff ....... 37 Naturschutz international Trendiges Geburtstagsständchen .............. 38 von Natur Land Salzburg! EuRegio-Exkursion zu Gemeinschaftsgärten .38 Zahl der Savannenelefanten bricht ein ...... 39 Bürgernahe Infos nun auf Facebook .......... 39 Nationalpark Annual Meeting Bartgeier ...................... 39 Faszinierende Einblicke in unbekannte Welt .40 D Salzburgs schrumpfender Höhepunkt ........ 41 Grenzen aller Art nicht unüberwindbar ..... 43 er Flächenverbrauch in Öster- engagierten Personen wurde das Nationalpark Panorama Resterhöhe neu .... 43 reich schreitet weiter voran. Salzburger Umweltverdienstzei- Umweltseite Vermeidung von Lebensmittelabfällen .......44 Dies wurde beim Kongress chen verliehen. Auch im kommen- Kläranlage Pladenbach wird erweitert .......44 Innovation bei Altpapiersammlung ........... 45 für “Nachhaltigkeit in den Regio- den Jahr werden Menschen aus dem So sehr leben wir über unsere Verhältnisse .46 nen und Städten Europas“, welcher Land Salzburg geehrt, die sich im Erneuerbare Energien weiterhin im Trend .. 47 Praktische Tipps für Photovoltaik-Anlagen .. 47 kürzlich in Salzburg stattfand, er- Natur- und Umweltschutz beson- Tagungsberichte neut bestätigt. Österreich nimmt ders hervortun. Wer dieses Jahr Salzburg Summit – Nachhaltigkeit ............ 48 Was Jugendarbeit für Integration leistet .... 52 beim Verbauen von Flächen europa- ausgezeichnet wurde und wie Sie Treffen gemeinsamer Ländervertreter ....... 53 Salzburger Berufsjägertag 2016 ............... 55 weit eine traurige Spitzenposition Personen für das Umweltverdienst- Energiewelt in Bewegung ....................... 56 ein. Verantwortung für zukünftige zeichen 2017 vorschlagen können, Berg- und Naturwacht Betreuungsfahrt in das Ausseer Land ........ 56 Generationen zu übernehmen, erfahren Sie in diesem Heft. Mein Geburtstage ...................................... 57 Engagement für den Naturschutz ............. 58 bedeutet gerade im Bereich der Dank gilt nicht nur den diesjährigen Gelungener Aktionstag der EG Gastein ...... 60 Raumordnung vorausschauend zu Preisträgerinnen und Preisträgern, Stärkung der Sicherheit im Mittelpunkt ..... 61 Nachruf Dr. Karl Rettenbacher ................ 61 planen. Das heißt für uns als Lan- sondern allen, die sich ehrenamt- Nachruf Franz Sams ............................. 61 desregierung ganz besonders sorg- lich für den Erhalt unserer Natur Seite der Vereine Plattform Säugetiere-Forschungscamp ....... 62 sam mit der begrenzten Ressource und Umwelt einsetzen. Pinzgauer Landschaft in guten Händen ...... 63 Verkehr ist Salzburgs größter Klimasünder . 64 Boden umzugehen und die Anliegen 15 Jahre HALM – 15 Jahre Biotopschutz ...... 65 des Naturschutzes noch stärker in Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen Verkehr verbraucht zu viele Ressourcen ..... 70 Erfolg für Schutz von Haien und Rochen ..... 71 die Raumplanung einzubeziehen. und Leser ein schönes Weihnachts- Fünf Jahre Plattform Säugetiere am HdN ... 72 fest und ein friedvolles neues Jahr. Buchbesprechungen Mit Leben anstecken ............................ 74 Es bleibt also auch weiterhin un- Wo die Maschinen wachsen .................... 74 Grenzüberschreitender Biotopverbund ...... 75 abdingbar und wichtig, dass sich Ihre Imker-Praxis ...................................... 75 Wälder mit natürlicher Entwicklung .......... 76 Menschen für den Erhalt unserer Kleiner Gefahrengut-Helfer .................... 76 Umwelt einsetzen. Deshalb hat das Artenschutz unter Klimawandel ............... 77 Köstliche Alpenküche ............................ 77 Land Salzburg, heuer zum ersten Mit dem Mond durchs Gartenjahr 2017 ...... 78 Mal, besondere Verdienste und Titelbild: Wacholderdrossel Leistungen auf den Gebieten des (Bild: Sammlung Gressel) Natur- und Umweltschutzes ausge- Astrid Rössler zeichnet. Insgesamt 20 besonders Naturschutzreferentin des Landes 3
Heft 4 • 2016 NaturLand Salzburg Erklärung der in diesem Heft verwendeten Kürzel am Artikelende A.L. LL Ing. Alexander Leitner J.B. HR Dipl.-Ing. Johann Bonimaier NPHT Nationalpark Hohe Tauern A.W. Dipl.-Ing. August Wessely K.J. Dipl.-Ing. Karl Jordan ÖBF Österreichische Bundesforste BFW Bundesamt für Wald K.K. Dipl.-Ing. Klaus Kogler R.B. Dipl.-Ing. Bernhard Riehl G.F. Dr. Gertrude Friese LK Landeskorrespondenz S.St. Dr. Susanne Stadler G.H. Mag. Gundi Habenicht LMZ Landes-Medienzentrum StV Leopold Stocker Verlag H.H. HR Prof. Dipl.-Ing. M.J. Mag. Maria Jerabek T.V. Tyrolia Verlag Hermann Hinterstoisser N.G. Mag. Günther Nowotny UBA Umweltbundesamt Ak tuelles Tage der Natur 2016 D er Tag der Natur, eine Initi- ative der Österreichischen Naturschutzplattform, fand heuer schon zum 13. Mal in Ös- terreich statt. Wie in den letzten Jahren gab es in Salzburg die meisten Veranstaltungen, wobei unterschiedliche Organisationen und Einrichtungen Mitte Juni 2016 vielfältige Veranstaltungen in Salz- burg angeboten haben. Die diesjährigen Tage der Natur in Salzburg standen unter dem Motto „Biodiversität“, um die Österreichi- sche Biodiversitätsstrategie mit Le- ben zu füllen. Bei den Exkursionen wurden Besonderheiten unserer Na- tur gezeigt und erlebbar gemacht. Von einigen der rund 25 Veran- staltungen wird hier berichtet (in Die Plätte mit LHStv. Dr. Astrid Rössler (re.) wurde von diversen anderen chronologischer Reihenfolge). Eini- Booten und auch Schwimmern begleitet (Bild: Hannes Augustin). ge Veranstaltungen fielen aufgrund schlechter Witterung aus, wie z.B. für den Erhalt der frei fließenden flussvariante“. Flussbettaufweitung der Schnuppertag der BNW Grödig- Salzach ein deutliches Zeichen zu und Vernetzung von Fluss und Aue Anif am Untersberg, oder mussten setzen. Die Salzach ist der letzte sind nach ihrer Ansicht der beste verschoben werden. Fluss nördlich der Alpen, der noch Schutz gegen Hochwasser. auf 60 Kilometer frei fließen kann. Im Freilassinger Becken sind nach Angesichts der verheerenden Ver- Naturschützer neuesten Erkenntnissen keine wüstungen in Simbach/Inn und den setzen Zeichen für die weiteren Rampen oder Kraftwerke Sturzfluten der Bäche in Triftern, freie Salzach mehr nötig. Im Tittmoninger Becken Tann und Umgebung ist das Anlie- gibt es jedoch weiter Überlegungen gen der Umweltschützer aktueller Zum vierten Mal in Folge trafen sich für den Bau von 3 Wasserkraftwer- denn je. Ein Umdenken im Gewäs- Naturschützer am Samstag, den ken. Die Umweltverbände fordern serschutz ist daher dringend erfor- 11. Juni 2016, an der Salzach, um dagegen die Umsetzung der „Natur- derlich, meint dazu Erich Prechtl 4
Heft 4 • 2016 NaturLand Salzburg von der „Aktionsgemeinschaft Le- Vertreter der Umweltverbände ihres Lebens wahrnehmen, den es bensraum Salzach“ (ALS). In Zeiten traten für die freie Salzach ein, zu schützen gilt, dann wäre bereits des Klimawandels brauchen unsere wie z.B. der BKV-Präsident Oliver viel gewonnen. Bäche und Flüsse Platz, um ihre Bungers oder Sebastian Schönauer, Wassermassen schadlos abfließen stellvertretender Vorsitzender des Dr. Astrid Rössler, LH-Stv.in des Lan- zu lassen. Bund Naturschutz in Bayern. des Salzburgs berichtete über die Fortschritte bei der Renaturierung Um die Öffentlichkeit auf die Pro- Erich Prechtl, Sprecher der Aktions- der Salzach auf der österreichi- blematik aufmerksam zu machen, gemeinschaft Lebensraum Salzach schen Seite. Der Ankauf von ersten trafen sich auch heuer wieder eine (ALS) für das Berchtesgadener Land 127 Hektar Auwald konnten über stattliche Zahl von 80 Bootsfahrern erinnerte daran, dass bereits in den ein Europäisches „LIFE“-Projekt aller Varianten an der Ablegestel- 1960er Jahren Kraftwerkspläne finanziert werden. Wo nötig wird le in Tittmoning. Auf der Plätte bestanden. Daher veranstalteten das Gebiet renaturiert und außer nahmen wieder viele VIPs Platz. schon 1964 etwa 150 Kanuten die Nutzung gestellt. Erholung und Die Organisation hatte wieder der erste Protestfahrt auf der Salzach Umweltbildung haben jedoch auch Bayerische Kanu Verband (BKV) zwischen Freilassing und Burghau- einen hohen Stellenwert bei diesem übernommen. Doch nicht nur Boo- sen. Kundgebungen für den Erhalt Projekt. te waren unterwegs. Für großes der freien Salzach haben daher Aufsehen sorgte bei Presse, Funk schon über fünfzig Jahre Tradition. Rita Hagl-Kehl, Vorsitzende der und Fernsehen die Ankündigung Die aktuellen Hochwasserereignisse parlamentarischen Gruppe „Frei vom Eisschwimmverein SerWus und die der letzten Jahre führten fließende Flüsse“ im Bundestag, Burghausen, die Anliegen der Na- mehr als deutlich vor Augen: Was- ermöglichte einen Einblick in die turschützer zu unterstützen. Chris- ser braucht seinen Platz, es lässt Berliner Politik. Michael Seeholzer, toph Wandratsch, der mehrmalige sich nicht komprimieren. Ehrenmitglied des Fischereiver- Weltmeister und Julia Wittek, bandes Oberbayern e.V. brachte eine ebenfalls weltmeisterliche Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender die Aspekte der Fischer ein. Auch Extremschwimmerin, bewältigten des Landesbundes für Vogelschutz die Fischer fürchten mit jeder die kompletten 16 Flusskilometer e.V. (LBV) betonte, dass Gewässer- weiteren Verbauung mehr um die in der Salzach genauso schnell wie schutz nicht erst am Wasser be- Naturlandschaft Fluss samt ihrer die Bootfahrer und Plätten. ginnt, sondern bereits viel weiter Fischfauna. Er betonte, dass jede oben. Wenn zum Beispiel kaum noch Renaturierungsmaßnahme auch Große Unterstützung kam auch Gewässerrandstreifen unbebaut eine Hochwasserschutzmaßnahme durch die Teilnahme von drei Boo- blieben, dann müsse man sich über ist und dass der wirtschaftliche ten der Wasserwacht Burghausen die Folgen nicht wundern. Wenn die Ertrag von weiteren Wasserkraft- und die Begleitung der Freiwilligen Menschen den Fluss wieder als Teil werken nichts sei im Vergleich zu Feuerwehr aus Hochburg/Ach, die den Tross mit zwei Motorzillen und einer traditionell nachgebauten Holz-Zille begleiteten. Am Nachmittag wurde die Kundge- bung im Rathaus der Stadt Burg- hausen fortgesetzt. Der 1. Bürger- meister der Stadt Burghausen und Schirmherr der Veranstaltung, Hans Steindl, begrüßte die Teilnehmer im voll besetzten Helmbrechtssaal und sprach sich ganz klar gegen eine Verbauung der Salzach aus. Gerade angesichts der Hochwasser- Schäden im nicht weit entfernten Simbach plädierte er für eine Aufweitung des Salzach-Bettes wo irgend möglich. Auch wenn er als Stadtoberhaupt wirtschaftliches Interesse gegen Naturschutzinter- essen abwägen muss, war sein Vo- Die Kinder der Volksschule Untertauern erhielten einen Einblick in das tum hier klar. Weitere prominente Hundsfeld (Bild: Hemma Gressel). 5
Heft 4 • 2016 NaturLand Salzburg den Schäden, die sie verursachen. chenstuben zweier Fledermausar- Der rege Besuch der Veranstaltung ten, der „Mausohren“ und der „Klei- hat gezeigt, dass Kraftwerksbefür- nen Hufeisennase“. Das Quartier worter mit einer bestens vernetzten der Kleinen Hufeisennasen ist eine Naturschutzbewegung von beider- der nördlichsten Wochenstuben im seits der Salzach rechnen müssen. Alpenvorland. Die Jagdgebiete der Fledermäuse liegen unter anderem im benachbarten Europaschutzge- Exkursion ins Hundsfeld biet Salzach-Auen. Parallel zum Vortrag gab es mehrere Stationen, Am Freitag, den 17. Juni 2016, bei denen den Kindern spielerisch besuchte die 3. und 4. Klasse die Biologie der Fledermäuse nahe der Volksschule Untertauern das gebracht wurde und eifrig gebastelt Hundsfeld in Obertauern. Bei einem wurde. kurzen Spaziergang im Hundsfeld erfuhren die Kinder, was ein Natura- Nach dem „theoretischen Teil“ 2000-Gebiet ist, Wissenswertes konnten die Exkursions-Teilneh- über das Fettkraut und dass es merInnen einen Fledermaus-Pfleg- derzeit im Hundsfeld leider nur sehr ling kennenlernen. Da die meisten wenig Blaukehlchen gibt. Leider noch nie eine Fledermaus aus der sangen auch keine Vögel. Aufgrund Nähe gesehen hatten, war es für der Witterung endete die Exkursion Mit etwas Geduld konnte man die alle ein spannendes Erlebnis. etwas früher als geplant. Fledermäuse beim abendlichen Hemma Gressel Ausflug aus ihrem Wochenstuben- Danach ging es ins Freie, um die BirdLife Salzburg quartier in St. Georgen bei Salzburg Fledermäuse „live“ beim Ausflug beobachten (Bilder: Karin Widerin). aus der Pfarrkirche beobachten zu können. Mit Hilfe von Ultraschallde- Fledermausnacht in St. bei dem Spannendes und Wissens- tektoren konnten wir die für Men- Georgen bei Salzburg wertes zu Biologie, Lebensweise schen zu hohen Ortungslaute der und Gefährdung der Fledermäuse Fledermäuse auch hörbar machen. Rund 30 Kinder und Erwachsene berichtet wurde. Wir informierten Mag. Maria Jerabek kamen am Freitag, dem 17. Juni auch über Schutzmaßnahmen und Koordinationsstelle für 2016, zur Fledermausnacht nach darüber, warum die Pfarrkirche St. Fledermausschutz und -forschung Sankt Georgen bei Salzburg. Zuerst Georgen bei Salzburg ein Europa- in Österreich (KFFÖ) gab es einen Fledermaus-Vortrag schutzgebiet ist. Die Pfarrkirche im Widum der Pfarre St. Georgen, beherbergt nämlich alljährlich Wo- Exkursion ins „LIFE-Projektgebiet Salzachauen“ Am Samstag, den 18. Juni 2016, leitete Bernhard Riehl, der Pro- jektleiter des LIFE-Projektes „Sal- zachauen“ eine Exkursion in die Weitwörther Au, das Kerngebiet des LIFE-Projekts. Das LIFE-Projekt ist das derzeit größte Renaturierungs- projekt im Bundesland Salzburg. Bei der Exkursion wurden die be- sonderen Lebensräume des Natura 2000-Gebiets und die geplanten Renaturierungsmaßnahmen vorge- stellt. Infos zum LIFE-Projekt gibt es unter www.life-salzachauen.at DI Bernhard Riehl Sechs Schülerinnen und Schüler betreuten gemeinsam mit Karin Widerin Land Salzburg, Abt. 5 - Natur- und die Stationen für Kinder. Umweltschutz, Gewerbe 6
Heft 4 • 2016 NaturLand Salzburg Noch vor dem Mittagessen erläuter- te Mag. Fischer-Colbrie, der Natur- schutzreferent im Landesverband Salzburg des ÖAV, welche Voraus- setzungen zu erfüllen waren, um das begehrte Prädikat „Naturpark“ zu bekommen; außerdem verwies er auf die von oben gut sichtbaren Natur- und Landschaftsschutzgebie- te im Bereich der Trumer Seenplat- te sowie im Egelsee-Gebiet (auf der Schleedorfer Seite des Buchbergs). Dann war es allerdings höchste Zeit für ein verspätetes Mittagessen auf der Terrasse des Gasthof „Alpen- blick“, das wir alle sehr genossen – nicht nur wegen der prächtigen Aussicht! Der Abstieg nach Mattsee Die Teilnehmer an der Wanderung, gut gelaunt auf dem Mattseer Schloss- war dann nur mehr eine Formsache, berg (Bild: Christa Helpferer). und alle Teilnehmer an der Wan- derung waren sich am Ende einig, einen wunderschönen und auch Wanderung auf den benachbarte Innviertel und weit lehrreichen Tag erlebt zu haben. Buchberg bei Mattsee hinaus in die bayerische Voralpen- Mag. Josef Fischer-Colbrie Landschaft. Hier wurde eine Gruß- ÖAV, Landesverband Salzburg Am 18. Juni 2016 trafen sich am botschaft von Hannes Maringer, frühen Vormittag 12 Mitglieder des dem ehemaligen Hauptschuldirek- ÖAV, Landesverband Salzburg, in tor von Mattsee und „Vater des Wanderung zum der Mattseer Weyerbucht, um auf Naturparks“, verlesen, der aus Biotop „Adam und Eva“ den Buchberg zu wandern, der be- familiären Gründen leider nicht an im Hundsteingebiet reits im Jahr 1972 zum Naturpark der Wanderung teilnehmen konnte. erklärt worden ist. Im Jahr 2009 Schließlich wanderten wir noch die Zum Tag der Natur wurde im Vor- hat dann die Landesregierung die- paar Meter zum Gipfelkreuz und jahr das Moorgebiet Adam und Eva se Auszeichnung offiziell bestätigt, trugen uns – wie es sich gehört – in am Fuße des Hundsteines für eine nachdem hier zuvor ein „Geschütz- das Gipfelbuch ein. Exkursion ausgewählt, aber der da- ter Landschaftsteil“ verordnet wor- den ist. Zunächst bestieg die Gruppe jedoch den Schlossberg – eine Felsrippe mitten im Ort, die großartige Aus- blicke auf das Zentrum von Mattsee und die umliegende Seenlandschaft ermöglicht. Nach einer kurzen Stär- kung wurden dann bei prächtigem Wetter die 300 Höhenmeter auf den Buchberg – den „kleinen Berg mit großer Aussicht“ – in Angriff genom- men. Beim Naturschutz-Denkmal „Schöpfung“ (von Egon Jindra ge- staltet) eröffnete sich erstmals der großartige Ausblick auf die schier endlose Kette der Nordalpen. Weiter ging es zur Plattform auf einer Aussichts-Terrasse oberhalb des Obertrumer Sees mit Blick Gruppe bei einem Tümpel im „Adam und Eva“-Moorgebiet (Bild: Siegi auf den westlichen Flachgau, ins Gerstner). 7
Heft 4 • 2016 NaturLand Salzburg malige Schneefall verhinderte eine größere Teilnehmerzahl. Dafür haben sich am Samstag, den 18. Juni 2016, bei besseren Wet- terverhältnissen 20 Personen ein- gefunden, um von der Moosalm zur idyllischen Landschaft von Adam und Eva aufzusteigen. Südöstlich vom Hundstein liegen in 1.780 m Seehöhe auf engstem Raum meh- rere Tümpel, die in ein hochwer- tiges Hochmoorgebiet eingebettet sind. Sie stellen in ihrer Einheit ein besonderes Juwel dar. Dort konnte der Gruppe eindrucks- voll die Notwendigkeit des Schutzes dieses sensiblen Bereiches sichtbar gemacht werden. Leider sind noch Die Messe vor der Weidmoos-Infostelle rundete den ereignisreichen Tag ab. immer im Nahbereich der Wasser- flächen störende Holzliegen und Trittbretter vorhanden, Gespräche Tag der Natur im Weidmoos Wildkräuter – wie die alte Volks- zur Verlegung dieser Anlagen sind heilkunde meint – alles bewirken aber von unserer Seite im Gange. Nachdem das Ausbuschen von können, waren neben Filmvorfüh- Faulbaum, Birken, Weiden und rungen über die Umsetzung des Auf unserer Wanderung Richtung Fichten mit Mitgliedern des Torfer- LIFE-Projektes „EU Vogelschutzge- Hundstein trafen wir auf viele neuerungsvereines und mit Jägern biet Weidmoos“ unter anderem die Wassertümpel mit ihrer besonderen längst abgeschlossen war, rüstete Inhalte dieser Aktivität. Pflanzen- und Tierwelt an. Bei ei- man sich zum „Tag der Natur im nem gemütlichen Abschluss auf der Weidmoos“. Hans Gann, ein langjähriger Mit- Moosalm konnten die reichhaltigen arbeiter der Firma Gartenhilfe im Eindrücke nachwirken. Interessante Führungen mit or- Weidmoos, zeigte so manch inte- Feri Robl nithologischen und botanischen ressantes Utensil, wie z.B. Holz- Biotopschutzgruppe Pinzgau Erläuterungen – letztere ab und schuhe für Zugpferde – sie dienten Naturschutzbund Salzburg zu gespickt mit Hinweisen, was als „Einsinkschutz“ im weichen Moorbereich – oder Stechwerkzeu- ge für den Torfabbau. Ja sogar ein mundgeblasenes Fensterglas hatte er dabei, es wurde in der seinerzei- tigen Glasfabrik hergestellt – Torf war dazu der Energieträger! Georg Weber, ein früherer Mitar- beiter der Torfabbaufirma, wusste auch so manches zu erzählen und freute sich, dass so einiges in der Infostelle aus alten „Torfabbauzei- ten“ zu sehen war! Eine sehr stimmungsvolle Messe mit Herrn Pfarrer KR Mag. Rupert Reindl – gesanglich gestaltet vom Jägerchor Lamprechtshausen unter der Leitung von DDr. Karl Baier – beschloss nach einem wolken- Das Weidmoos, ein ehemaliges Torfabbaugebiet, hat sich zu einem Natur- bruchartigen Regenguss mit einem juwel entwickelt (Bilder: Hans Grießner). wunderschönen Regenbogen diesen 8
Heft 4 • 2016 NaturLand Salzburg erlebnisreichen Tag für Jung und umrunden. Der Weg führte vorbei Schmetterlings- Exkursion Alt, aus Nah und Fern. an den Nieder- und Hochmoorflä- im Naturpark Riedingtal chen des Filz, zum Felsenhang des Als kulinarische Überraschung Hochrain-Riedel und zur Nordseite Am 22. Juni war es endlich soweit, gab es von Andrea Pabinger, Rosi des großen Moores bei Hochrain- die vom Verein Naturpark Riedingtal Hochradl und Roswita Grießner Reith. Durch einen lieblichen im Rahmen der Initiative „Tage der hervorragenden Wildkräuter-Auf- Heidelbeer-Fichtenwald und am Natur“ geplante Schmetterlings strich, „Gebackene Mäuse“ und Rande weiterer Moore wanderten exkursion stand für die Schüler der verschiedenste Kuchen – ja sogar wir durch das Tal des Engbachl. Naturparkvolksschule Zederhaus die „Original Weidmoostorte“ von auf dem Programm und konnte bei Anneliese Frauenschuh fehlte nicht! Trotz des widrigen Wetters ließen herrlichem Wetter durchgeführt sich 34 Vogelarten sehen oder werden. „War ein sehr netter Tag – werden hören und wir konnten viele wei- wir wohl wieder einmal machen!“ tere Naturbeobachtungen tätigen. Bei der Schmetterlingsexkursion meinten zufrieden unsere Schutz- Dazu halfen die fachkundigen Er- auf dem Weg ins hintere Rieding- gebietsbetreuerin Elisabeth Ortner läuterungen von Christoph Ritsch tal, wurde auch viel interessantes und der Obmann des Torferneu- (Ornithologie), Maria Enzinger Wissen über Schmetterlinge vom erungsvereines Weidmoos Hans (Botanik), sowie Feri Robl und Wolf Schmetterlingsexperten Prof. Ger- Grießner. Kunnert. not Embacher (ehemaliger Leiter Ing. Hans Grießner der entomologischen Arbeitsge- Obmann Torferneuerungsverein Einzig die Besonderheiten des meinschaft im Haus der Natur) ver- Weidmoos Hochrain-Riedel waren bei diesem mittelt und den Schülern näherge- Wetter nicht möglich zu zeigen, bracht. Entdeckte Schmetterlinge doch dies wollen wir beim Tag der wurden in Beisein des Schmetter- Umrundung des Moores Natur 2017 nachholen. Die Nachbe- lingsexperten auch näher unter die bei Hochrain-Reith trachtung erfolgte bei Bachminzen- Lupe genommen und bestimmt. am Pass Thurn Tee im Pavillon am Eingang zum Wasenmoos. Zum Abschluss konnten sich die Am Sonntag, dem 19. Juni 2016, Mag. Wolf Kunnert Kinder noch die Schmetterlings- trafen sich 10 wetterfeste Na- Biotopschutzgruppe Pinzgau ausstellung „Artenvielfalt ist turbegeisterte, um das Moor bei des Naturschutzbundes, Lebensqualität – die heimischen Hochrain-Reith am Pass Thurn zu Moorverein Wasenmoos Schmetterlinge“ im Naturpark- Informationshaus anschauen, und Broschüren über die „heimischen Schmetterlinge“ mit nach Hause nehmen. Die Zusammenarbeit zwischen Naturparkverein und der Naturparkvolksschule Zederhaus hat speziell bei Naturprojekten hohe Priorität – beim Schulprojekt „Aktion Faltertage“ haben sich die Schüler auch im Unterricht theo- retisch und praktisch mit verschie- denen Schmetterlingen beschäftigt. Im Werk-Unterricht wurde sogar ein „Schmetterlingshotel“ gebastelt und mit Eiern des Distelfalters be- stückt – die Schüler konnten so mit der Zeit die verschiedenen Entwick- lungsstadien des Schmetterlings hautnah miterleben und betreuen. Nicht nur die Schüler, auch die Er- wachsenen waren begeistert, diese Metamorphose live zu sehen und zu beobachten. Franz Gfrerer Gebietsbetreuer Die Teilnehmer an der Wanderung bei Hochrain-Reith (Bild: Wolf Kunnert). Naturpark Riedingtal 9
Heft 4 • 2016 NaturLand Salzburg Ausstellungen Im Rahmen der Tage der Natur konnten 2016 auch zwei Ausstel- lungen präsentiert werden. Die Ausstellung „Respektiere deine Grenzen“ stand von Juni bis Septem- ber 2016 in der Erlebniswelt HOLZ – MÜHLAUERSÄGE von Brigitte und Josef de Mas in Fusch. Die Ausstel- lung informiert über die Auswirkun- gen menschlichen Verhaltens auf die Natur und gibt Tipps für rücksichts- volles Verhalten. Sie wurde vom Land Salzburg, Naturschutz, in Zusammen- arbeit mit dem Projekt „Respektiere deine Grenzen“ erstellt. Am Tag der Natur konnten von Brigitte & Josef Die „Forschungsstation“ kommt bei Jung und Alt gut an (Bild: PPS Gumpl). de Mas 21 sehr interessierte Besucher begrüßt werden, die die Ausstellung Fischen und Forschen Das breite Programm bot für jeden besichtigten. am Karlsbader Weiher und etwas und mitunter „verirrte“ sich am Salzachsee auch so manch erwachsener Be- Die zweite Ausstellung „Artenvielfalt treuer zu unserer Station. Natürlich ist Lebensqualität – die heimischen Der Landesfischereiverband Salzburg waren der Besucheransturm und Schmetterlinge“ stand von Juni bis hat sich zum diesjährigen Tag der das Interesse negativ proportional September 2016 in der Naturpark- Natur wieder mit seinem bewährten zum Beißverhalten der Fische im Infostelle Riedingtal, Zederhaus. Die Programm „Fischen und Forschen am Karlsbader Weiher und im Salzach- Ausstellung informiert über Schmet- Karlsbader Weiher und Salzachsee“ see. Einige Kinder haben trotzdem terlinge, ihre Lebensansprüche, im Rahmen des 40. Rupertigau- ihre Teilnahme auch schon für das Gefährdung und Schutz. Sie wurde Fischens der Peter-Pfenninger-Schen- nächste Jahr avisiert und verspro- vom Land Salzburg, Naturschutz, in kung am Sonntag, den 26. Juni 2016, chen, wieder zu kommen! Zusammenarbeit mit der Entomologi- in Salzburg/Liefering beteiligt. Mag. Daniela Latzer schen Arbeitsgemeinschaft am Haus Landesfischereiverband Salzburg der Natur erstellt. M.J. Bei unserer populär-wissen- schaftlichen Station boten wir den insgesamt 58 Teilnehmern aus Salzburg, Oberösterreich und dem benachbarten Bayern, im Alter zwischen 0+ und 15 Jahren folgende Schwerpunkte: leben- de wirbellose Kleintiere aus dem Karlsbader Weiher unter dem Mik- roskop beobachten und bestimmen, Fisch-Bestimmungs-Schlüssel Quiz, Fischquiz über die Fische im Karls- bader Weiher, Wassertier-Memory, Unterscheidung von Flusskrebs- Arten anhand der Panzer sowie „Wassertier-Memory“, das „Fische- Malen“ und das „Libellen-Basteln“ für die kleinen Gäste. Höhepunkt war wie jedes Jahr die (vom Fan- gerfolg unabhängige) Verlosung der schönen Erinnerungsgeschenke, wobei sich natürlich jedes Kind Die Ausstellung „Respektiere deine Grenzen“ konnte den ganzen Sommer über einen Preis freuen durfte. über in der Erlebniswelt Holz, Mühlauersäge, besucht werden (Bild: de Mas). 10
Heft 4 • 2016 NaturLand Salzburg Umwelt-Verdienstzeichen für 20 engagierte Persönlichkeiten D as Land Salzburg verlieh am 20. September, erstmals das neu geschaffene Salzburger Umwelt-Verdienstzeichen. Bei einer Festveranstaltung im Kuenburgsaal der Neuen Residenz zeichneten Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler und Landesrat Josef Schwaiger damit 20 Frauen und Männer aus. Gewürdigt wurden deren beson- dere Verdienste und Leistungen auf den Gebieten des Salzburger Natur- und Landschaftsschutzes, des Umwelt- und Klimaschutzes, der nachhaltigen Entwicklung so- wie der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. „Natur, Landschaft und Umwelt sind Das neue Salzburger Umwelt-Verdienstzeichen. Einreichungen für das sensible Güter, mit denen wir sorg- kommende Jahr sind bis 30.April 2017 möglich (Bild: H. Hinterstoisser). sam umgehen müssen, damit auch künftige Generationen noch günsti- ge Lebensbedingungen und Gestal- gen oder Aktivitäten einzelner vermeiden, eingetretene Schäden tungsmöglichkeiten vorfinden“, so Personen, die örtlich oder regio- zu beheben oder zukunftsweisende Natur- und Umweltschutzreferentin nal wichtige Impulse dafür setzen, Projekte, etwa für den nachhalti- Rössler. „Oft sind es die Bemühun- Beeinträchtigungen der Umwelt zu gen Energieeinsatz, zu entwickeln. Heute zeichnen wir 20 Menschen aus, die sich persönlich über Jahre für die Umwelt eingesetzt haben und so wesentlich zum Schutz der einzigartigen Natur- und Kultur- landschaft beigetragen haben.“ „Mit einem Anteil von 45,6 Prozent an erneuerbarer Energie im Jahr 2014 liegt Salzburg im österreichi- schen Spitzenfeld und weit über dem Österreich-Durchschnitt von 33 Prozent. Trotzdem haben wir noch große Anstrengungen vor uns, wenn wir die Ziele des Masterplans Klima und Energie 2020 erreichen wollen“, sagte Energiereferent Schwaiger. „Die wichtigen Schritte, die bei den erneuerbaren Energien bisher Ehrungsfestakt - Verleihung des Salzburger Umwelt-Verdienstzeichens gesetzt wurden, wären ohne das (v. li.: Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler, Prälat Nicolaus Engagement einzelner Bürgerin- Wagner und Landesrat Josef Schwaiger) (Bild: LMZ/Neumayr/MMV). nen und Bürger nicht passiert. 11
Heft 4 • 2016 NaturLand Salzburg Heute werden Menschen, die für die regionale Nutzung von sen) für die maßgebliche Mitar- sich persönlich der Energiewende Biomasse. beit bei der Renaturierung des und den erneuerbaren Energien Architekt Erich Peter Six (Salz- Ursprunger Moores. verschrieben haben, geehrt. Ihr burg) für die jahrzehntelange Ferdinand Robl (Zell am See) Engagement für Zukunftsprojekte Pionierarbeit für energieeffizi- für den Biotopschutz im Pinzgau wie beispielsweise den Aufbau von ente Gebäude und erneuerbare und landesweite Aktivitäten im Biomasse-Heizwerken oder für die Energie. Naturschutz. Photovoltaik hat große, positive Prälat Nicolaus Wagner (Micha- Hiltrud Stockinger (Neumarkt Auswirkungen auf Menschen und elbeuern) für den Einsatz für die am Wallersee) für die zahlreichen Umwelt in Salzburg. Mit dem Ver- Nutzung von Biomasse im Bun- Naturschutzaktivitäten in der dienstzeichen sagen wir Danke für desland Salzburg. Gemeinde und mit den Gemein- diesen persönlichen Einsatz zum debürgerinnen und -bürgern, u.a. Wohl vieler Salzburgerinnen und des Biotop-Verbundkonzeptes Salzburger“, betonte Schwaiger. Kategorie Naturschutz Neumarkt. Heinz Thomasser (Puch/St. Die Auszeichnung wird auf Vor- Heinrich Brennsteiner (Utten- Jakob) für sein Lebenswerk für schlag einer unabhängigen Jury dorf) für die Schaffung und Be- den ehrenamtlichen Naturschutz, an einzelne Personen vergeben, treuung von Biotopen im Pinzgau. u.a. seine vielfältigen Aktivitäten die sich seit mehr als zehnjähriger Bürgermeister Johann Grieß- in der Jugendarbeit. Tätigkeit für eine Gemeinde oder ner (Lamprechtshausen) für den eine andere Einrichtung besondere jahrzehntelangen Einsatz für das Verdienste erworben haben oder Weidmoos und andere wichtige Kategorie Umweltschutz die besondere Leistungen von über Naturschutzprojekte auf Gemein- und Klima das Land Salzburg hinausreichender deebene. Bedeutung erbracht haben. Das Werner Grininger (Berndorf) Matthäus Buchner (Göming) Umwelt-Verdienstzeichen wird ab für den besonderen Einsatz als für die langjährige Leitung des nun jährlich an bis zu 20 Personen Berg- und Naturwache-Organ und Altstoffsammelzentrums in Weit- verliehen. Folgende Personen wur- den Interessensausgleich Jagd- wörth. den mit dem Salzburger Umwelt- Naturschutz im Flachgau. Hans Eder (Salzburg) für die jahr- Verdienstzeichen gewürdigt: Herbert Höfelmaier (Oster- zehntelange Arbeit im Bereich miething) für das Weidmoos- der Entwicklungszusammenar- Vogelmonitoring. beit zwischen Nord und Süd. Kategorie Energie Reinhard Kaiser (Bürmoos) für Ulli Gladik (Wien) für den Film den jahrzehntelangen Einsatz für „Global Shopping Village“. Bürgermeister Johann Ganisl das Bürmooser Moor. Walter Spielmann (Wals-Siezen- (Nußdorf) für das Engagement Werner Kommik (St. Michael heim) für die langjährige Tätig- bei der Renaturierung der Oich- im Lungau) für die Rettung der keit als Leiter der Robert-Jungk- ten und der Errichtung einer Braunkehlchenpopulation im Bibliothek für Zukunftsfragen. Photovoltaik-Anlage in diesem Lungau. Christian Vötter (Bramberg am Zusammenhang. Bürgermeister Markus Kurcz Wildkogel) für seine vielfältigen Alois Hammerschmid (Maria (Elixhausen) für die maßgebliche Initiativen im Kulturverein „Tau- Alm) für den langjährigen Ein- Mitarbeit bei der Renaturierung riska“, vor allem das Projekt satz für erneuerbare Energie und des Ursprunger Moores. Bramberger Apfeltresterpulver. Energieeffizienz, insbesondere Gerhard Oberholzner (Elixhau- LK Rettung der Lungauer Braunkehlchen Werner Kommik ist Initiator und treibende Kraft des Lungauer Wiesenvogelprojektes – Auszeichnung mit dem Umweltverdienstzeichen I n den letzten 40 Jahren kam es einstmals in unseren Wiesenland- Volks schuldirektor in St. Michael Österreichweit durch Nutzungs- schaften häufigen Braunkehlchens, im Lungau, bemerkte Anfang des intensivierungen und Struktur- das in der Sahelzone überwintert vorigen Jahrzehnts auch im Lungau verluste auf Landwirtschaftsflächen und ab Mitte April bei uns eintrifft. Rückgangstendenzen bei dieser Art. zu einem starken Rückgang des Werner Kommik, damals noch Besorgt kontaktierte er die Natur- 12
Heft 4 • 2016 NaturLand Salzburg finanziert wurde. Auch andere wie- senbrütende Vogelarten wie z. B. die Feldlerche profitieren davon! Um möglichst viele Grundeigentü- mer für das Projekt zu gewinnen, opferte Werner Kommik unzählige ehrenamtliche Stunden für per- sönliche Überzeugungsarbeit. Bei den zahlreichen Gesprächen vor Ort schaffte und schafft er Ver- ständnis fürs Mitmachen bzw. für die notwendigen Maßnahmen und erzeugte damit die Voraussetzung für das Gelingen des Projekts. Eine Evaluierung durch BirdLife Österreich im Jahr 2011 bestätigte den Erfolg: Der bis Projektbeginn negative Bestandstrend im Lungau konnte nicht nur gestoppt werden, es kam in der Folge sogar wieder zu Ehrungsfestakt – Verleihung des Salzburger Umwelt-Verdienstzeichens einer Bestandszunahme: beachtli- Landeshauptmann-Stv. Astrid Rössler, Werner Kommik und Landesrat Josef che 39 Braunkehlchenpaare auf Schwaiger (Bild: LMZ/Neumayr/MMV). rund 702 ha wurden im Zuge der Evaluierung bestätigt. schutzabteilung der Salzburger menschliche Auge erfreuen! Die Landesregierung und machte auf vielen Zaunpfähle, die sich am Rand Während heute vielerorts in Ös- einige essentielle Punkte aufmerk- der Braunkehlchenwiesen finden terreich das Braunkehlchen als sam, die er aufgrund seiner lang- müssen, sind wichtig als Jagdwar- Brutvogel völlig verschwunden ist, jährigen Beobachtungen dieser Art ten für die bunten Insektenfresser. ist durch die Initiative von Werner herausgefunden hatte und die ein Kommik und vor allem auch durch erfolgversprechendes Artenschutz- Aufgrund Werner Kommiks Initi- seine umfangreiche tatkräftige projekt beinhalten müsse: ative wurde von der Salzburger Hilfe und Überzeugungsarbeit das Naturschutzabteilung 2006 ein bis Braunkehlchen als charakteris- Einerseits eine möglichst späte heute laufendes Artenschutzpro- tischer Bewohner der Lungauer Mahd – diese gewährleistet das jekt gestartet, das die Umsetzung Talwiesen nach wie vor ein Stück Aufkommen der Jungen, die in dieser speziellen Bewirtschaftungs- Heimat! Für diese Leistung wurde Bodennestern schlüpfen und dort weisen zum Inhalt hatte und das Werner Kommik mit dem Umwelt- noch bis zum Ausfliegen um den 20. aus Naturschutzmitteln des Landes Verdienstzeichen des Landes ausge- Juni von ihren Eltern gefüttert wer- Salzburg im Agrarumweltprogramm zeichnet. S.St. den. Andererseits die Anlage von mindestens 2 m breiten Wiesen- randstreifen, die erst im Sommer teilweise gemäht werden (also eine Ehrenamt mit Naturgenuss „nicht saubere“ Mahd). Diese bie- ten zusätzlich sichere Brutplätze, aber auch Rückzugsgebiete nach der Mahd. D as erste Bergwaldprojekt im Naturpark Weißbach bei Lofer fand mit neun Freiwilligen von 11.- machen, das liegt uns mehr.“, sagt Hanna, 29, aus Kiel. Gemeinsam mit acht weiteren Freiwilligen arbeitete 17. September zwischen sinnstif- sie von 11.-17. September 2016 für Spätere Mahd und Wiesenrand- tendem Aktivurlaub, körperlicher das Bergwaldprojekt der Alpenver- streifen schaffen zudem mit ihrem Arbeit und Förderung der Arten- einsjugend im Naturpark Weißbach. Blütenreichtum die Basis für eine vielfalt in den salzburger Kalkalpen In Kooperation mit den bayrischen längst nicht mehr selbstverständ- statt. Staatsforsten wurden von den liche Vielfalt an Schmetterlingen Teilnehmenden im Naturpark Weiß- und anderen Insekten, die die „Wir könnten ja auch irgendwo am bach im salzburger Pinzgau 5000 Nahrungsgrundlage des Braunkehl- Strand liegen. Aber Aktivurlaub Lärchen-Jungpflanzen aufgeforstet. chens bilden und zudem auch das und dabei etwas für die Natur zu Die neun Teilnehmer im Alter zwi- 13
Heft 4 • 2016 NaturLand Salzburg zwischen Bayern und Österreich, kennen. „Die Wissensvermittlung bewirtschaften die bayrischen rund um Land- und Forstwirtschaft Staatsforsten im österreichischen ist in der Gemeinde Weißbach eine Pinzgau etwas mehr als 11 000 ha große Motivation, aktiv am Natur- Waldflächen. Die bayrischen Staats- park mitzuwirken. Sowohl Gäste, forsten sind neben der Nutzung des als auch unsere Naturparkschule heimischen nachwachsenden Natur- und die Bauern und Bäuerinnen im materiales Holz an der Zusammen- Naturpark haben Interesse an unse- arbeit mit dem Naturpark Weißbach ren Aktivitäten, zu denen auch die interessiert: Das Bergwaldprojekt Umweltbaustellen und Bergwald- im Naturpark zu unterstützen ist projekte der Alpenvereinsjugend für den Leiter des Forstbetriebs zählen.“, so Michael Hohenwarter, in St. Martin bei Lofer, Thomas Bürgermeister der Gemeinde Weiß- Zanker, nicht nur Stärkung der bach bei Lofer. Zusammenarbeit. Ebenso wichtig ist die Bewusstseinsbildung für Sinnstiftende ehrenamtliche Arbeit, den Wald im Gebirge, der aktiv den Naturschutz aktiv fördern und gepflegt wird. Durch die Berg- Erholung in atemberaubender Kulis- waldprojekte der österreichischen se – daneben kommt auch der Spaß Alpenvereinsjugend kann so zu nicht zu kurz. In der kleinen Grup- einem gegenseitigen Verständnis pe findet ein intensiver Austausch zwischen Naturschutz, Waldwirt- statt und das Gefühl, ein Team zu schaft und Erholungssuchenden sein ist schon am ersten Abend da. Eine von 5000 Lärchenpflanzen im beigetragen werden. Die Motivation Daneben entdecken die Teilnehmer Bergwald übe Weißbach bei Lofer des Naturpark Weißbach, ihr erstes in ihrer Freizeit nach der körperlich (Bild: NP Weißbach). Bergwaldprojekt im Zusammenar- fordernden Arbeit die Natur am beit mit der Alpenvereinsjugend Fuße des Steinernen Meers. Schon schen 24 und 74 Jahren kommen abzuhalten, ist ähnlich: Die Arbeit jetzt ist das Bergwaldprojekt im aus Österreich, Deutschland und des Naturparks und der Natur- und Naturpark in Weißbach bei Lofer Afghanistan, um ihre Arbeitskraft Landschaftsschutz werden so aktiv in vielerlei Hinsicht ein Erfolg. eine Woche in den Dienst der Natur an Menschen herangetragen, die Astrid Josefine Fajtak zu stellen. Unter den Teilnehmern die Region wenig oder gar nicht ÖAV des Bergwaldprojekts befinden sich nicht nur junge Doktorandinnen aus Norddeutschland, oder Studenten aus Wien; auch der junge afghani- sche Flüchtling Mahdi, 27, der in St. Georgen im Attergau untergebracht ist, hilft, im heimischen Bergwald Bäume zu pflanzen. So findet der sympathische Afghane, der in seiner Heimat Agrarwissenschaften stu- diert hat, sinnstiftende freiwillige Arbeit, bis er in Österreich weiter studieren darf. Trotz des langen Zustiegs zu einer Fläche, die in den Jahren 2007 und 2008 durch einen Sturm kahl geworden ist, sind die Teilnehmenden motiviert und engagiert bei der Arbeit. Durch das Aufforsten in Zusammenarbeit mit den bayrischen Staatsforsten galt es, einen stabilen Wald zu sichern und den Abbau der Pflanzenschicht zu verhindern. Das Wechselspiel von Wäldern und Almflächen mit dem benachbarten Aufgrund der „Salinenkonvention“, Natur- und Europaschutzgebiet Kalkhochalpen vrelieht dem Naturpark einem Vertrag aus dem Jahr 1829 Weißbach einen besonderen landschaftlichen Reiz (Bild: H. Hinterstoisser). 14
Heft 4 • 2016 NaturLand Salzburg Reinheitsgebot gilt auch für Salzburgs Beschneiungsanlagen D as traditionelle „Reinheitsge- bot“ bedeutet, dass Bier nur aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser ohne jegliche Zusatzstoffe hergestellt wird. „Das Reinheitsge- bot“ gilt aber auch für Salzburgs Beschneiungsanlagen: Hier wird nur Wasser und Luft verwendet. Dies ist in der „Richtlinie für Errichtung und Betrieb von Beschneiungsan- lagen im Bundesland Salzburg“ festgelegt. Auch die neu sanierte Beschneiungsanlage Asitz I in Le- ogang entspricht diesen Kriterien. Gleichzeitig müssen wir auch auf die Ökologie bei der Energieerzeugung achten“, betonte Landesrat Josef Schwaiger bei einer Besichtigung der Baustelle des Schneispeichers II Asitz sowie des sanierten Schnei- speichers Asitz I in Leogang. Friedrich Mair (Land Salzburg), Sebastian Madreiter (GF Bergbahnen Leo- gang), Ferdinand Eder (Obmann Salzburger Seilbahnwirtschaft), LR Josef Schwaiger, Kornel Grunder (GF Seilbahnen Leogang) (Bild: Land Salzburg). 105 Beschneiungsanlagen und 116 Speicherteiche im Lungau, acht im Tennengau und eingeschlagenen Weg abweichen“, Im Bundesland Salzburg werden in drei im Flachgau. betonte Landesrat Schwaiger. 57 Skigebieten, auf vier Langlaufloi- pen, zwei Rodelbahnen, zwei Ski- sprunganlagen, zwei Depotanlagen Klima- und Energieziele 45 Millionen für und einer Winterfahrtrainingsstre- im Auge behalten Beschneiung cke 105 Beschneiungsanlagen mit insgesamt 116 Speicherteichen mit „Nicht nur die möglichst ökologi- „Damit die Schneesicherheit in einem Gesamtnutzinhalt von 5,13 sche Erzeugung von Kunstschnee den Skigebieten auch künftig auf Millionen Kubikmetern betrieben. ist mir wichtig. Vor allem der diesem hohen Niveau gehalten wer- Die gesamten zur Verfügung ste- Energieverbrauch in Salzburg muss den kann investierte die Salzburger henden Pistenflächen betragen gesenkt und die Erzeugung erneu- Seilbahnwirtschaft zur Wintersaison rund 5.000 Hektar. Rund 85 Pro- erbarer Energie gesteigert werden, 2015/2016 rund 45 Mill. Euro in die zent dieser Flächen können mit wie im Masterplan Klima+Energie technische Beschneiung. Im Jahr technisch erzeugtem Schnee be- 2020 festgelegt. Angesichts der davor waren es schon 38 Mill. Euro. schneit werden. Im klimatischen Klimaveränderung, die einen im- Gleichzeitig erhöhen wir damit die Normaljahr ist mit einem Wasser- mer größeren Aufwand bei der Sicherheit der Anlagen und bringen bedarf von 3.000 Kubikmetern pro technischen Beschneiung nach sie auf den aktuellsten technischen Hektar für die Grund- und Ergän- sich zieht, müssen wir noch mehr Stand“, betonte Ferdinand Eder, zungsbeschneiung zu rechnen. Im darauf achten, dass die Energie für Fachgruppenobmann der Salzburger klimatischen Extremjahr kann sich die Beschneiung aus erneuerbaren Seilbahnunternehmen. „Pro Kubik- der Wasserbedarf auf rund 4.000 Quellen kommt. Wir können die Spi- meter technischem Schnee fällt ca. Kubikmeter pro Hektar erhöhen. rale aus steigenden Temperaturen ein Euro an Betriebskosten für Per- Die Anlagen befinden sich großteils und zunehmendem Aufwand für sonal-, Energie- und Reparaturen an. in den Wintersportgebieten des die Beschneiung in den Skigebie- Je nach Größe und Modernität der Pinzgaus (43 Anlagen) und Pongaus ten nur stoppen, wenn wir bei den Anlage kostet ein Kubikmeter tech- (42 Anlagen). Neun Anlagen gibt es Klima- und Energiezielen nicht vom nischer Schnee drei bis fünf Euro.“ 15
Heft 4 • 2016 NaturLand Salzburg Sicherheit bei des Landes Salzburg wurde hierfür Materialbeschaffenheit genaues- Speicherbecken auch der Leitfaden für Beschnei- tens überprüft. Die Inbetriebnahme ungsanlagen gemeinsam mit dem der Anlage wird dokumentiert und „Der Sicherheit der Speicherbecken Ministerium für ein lebenswertes alle Betriebs- und Überwachungs- für Beschneiungsanlagen gilt höchs- Österreich, den Bundesländern und einrichtungen werden überprüft. te Priorität. Darauf wird bereits der Seilbahnwirtschaft entwickelt“, Auch nach Inbetriebnahme werden beim Entwurf, welcher der was- so Schwaiger weiter. Bei der Aus- die Speicherbecken regelmäßig serrechtlichen Bewilligung zugrun- führung einer Anlage werden durch kontrolliert, um die Sicherheit zu de liegt, größter Wert gelegt“, so behördliche Bauaufsichten die gewährleisten. Schwaiger. Unter der Federführung verwendeten Materialen sowie die LK Verdiente Persönlichkeiten ausgezeichnet D as große Ehrenzeichen für Fürst ist seit 1984 im Salzburger Wimmer ist seit 1993 im Salzburger Verdienste um die Repub- Landesdienst tätig. Landesdienst tätig und wurde im lik Österreich erhielten die Mai 2009 zum Bezirkshauptmann Bezirkshauptleute Hofrat Mag. Er wurde im Dezember 2010 zum Be- der Bezirkshauptmannschaft St. Helmut Fürst (Hallein) und Hofrat zirkshauptmann der Bezirkshaupt- Johann im Pongau bestellt. Seit sie- Mag. Harald Wimmer (St. Johann mannschaft Hallein bestellt, die er ben Jahren leitet er diese Behörde im Pongau) sowie Landesschulins- seitdem mit Umsicht, Engagement mit großem Einsatz, fachkundig und pektor Josef Lackner aus Salzburg. und großem Fachwissen leitet. bürgernah. LK Ehrungsfestakt des Landes Salzburg in der Residenz. Das große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich wird verliehen an Bezirkshauptmann Hofrat Mag. Helmut Fürst (linkes Bild) und Bezirkshauptmann Hofrat Mag. Harald Wimmer (rechtes Bild) durch Landesrätin Mag. Martina Berthold und Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer (Bilder: LMZ Neumayr). Ausflug zur Longa ist Naturerlebnis pur E in Freizeittipp für kommende nahe der Grenze zur Steiermark in Chr. siedelten, gaben dem eigenar- schöne Herbsttage ist ein den Schladminger Tauern und mün- tig gewundenen Fluss den Namen Ausflug zur Longa. Die Salz- det in Stranach bei Mariapfarr in die Lonkina, die Gekrümmte. Aus dem burgerinnen und Salzburger hatten Taurach. Die Longa mäandert auf Lonkina wurde Lonka oder Longa abgestimmt und festgestellt, dass einigen Kilometern durch das Weiß- schlussendlich namensgebend für die Longa im Weißpriachtal mit dem priachtal, das heißt, sie bahnt sich den Lungau. Das Weißpriachtal er- Wirpitschsee der schönste Platz des ihren Weg in unzähligen Schleifen. streckt sich über rund 20 Kilometer, Landes 2015 ist. Der Fluss entspringt Die Kelten, die hier bereits 500 v. vom Oberhüttensee bis Stranach bei 16
Heft 4 • 2016 NaturLand Salzburg Mariapfarr. Mehr als die Hälfte dieses Tales ist geschützte Landschaft. Das Landschaftsschutzgebiet Niedere Tauern erstreckt sich vom Ursprung der Longa in der Steiermark bis Hinterweißpriach. Daran schließen talauswärts die geschützten Land- schaftsteile „Longa Mäander Nord“ und nach der Ortschaft Weißpriach „Longa Mäander Süd“ an. Bevor die Longa in Stranach in die Taurach mün- det, streift sie noch den geschützten Landschaftssteil „Althofener Moos“. An den Mäandern der Longa einen schönen Ausflugstag in praktisch un- berührter Natur zu verbringen, ist ein ganz besonderes Erlebnis! LK Die Longa. Regionale Lebensmittel B is jetzt haben sich 278 Kinder- gärten, Schulen und Senioren- einrichtungen für das Projekt „Erdäpfel-Pyramide“ des Ökosozi- alen Forums Salzburg angemeldet. Und es werden täglich mehr. „Mit der Erdäpfel-Pyramide wollen wir bei Kindern und Jugendlichen ein Bewusstsein für heimische Lebensmittel entwickeln“, so Ag- rarlandesrat Josef Schwaiger beim Erdäpfelsetzen in der Volksschule Elixhausen. „Sie sollen erfahren und erleben, wieviel Arbeit hinter dem Anbau von Lebensmitteln steht und dass es nicht selbstverständlich ist, dass die Erdäpfel im Geschäft im Regal liegen. Ein positiver Nebenef- fekt ist, dass künftig bewusster ein- Ökosoziales Forum Salzburg Aufbau der Erdäpfel Pyramide in der Volks- gekauft wird oder zumindest genau schule Elixhausen (Bild: Neumayr/Leo). geschaut wird, wo die Kartoffeln gewachsen sind.“ teresse gezeigt, ebenso viele Hob- Ökosozialen Forum unterstützt. Für bygärtnerinnen und Hobbygärtner.“ eine nachhaltige Nutzung der Py- Rupert Quehenberger, Präsident ramiden können diese im nächsten des Ökosozialen Forums Salzburg, Zirka 280 Pyramiden werden jetzt Jahr auch mit Gemüse, Erdbeeren sagte: „Mit der Zahl von 300 Erdäp- über das ganze Land verteilt auf- oder Kräutern bepflanzt werden. fel-Pyramiden in Salzburg hat sich gestellt, bepflanzt, gepflegt und das Ökosoziale Forum ein ehrgeizi- im Herbst hoffentlich Ernteerfolge Das Ökosoziale Forum Salzburg un- ges Ziel gesetzt. bringen. Besonders erfreulich ist terstützt dieses Projekt mit einer mit zirka 80 Pyramiden das Inter- Broschüre über die Errichtung und Das Projekt Erdäpfel-Pyramide esse an dieser Aktion in der Stadt Pflege der Pyramide. Die Genuss- schlägt auch hohe Wellen über den Salzburg. Die teilnehmenden Ein- regionen „Lungauer Eachtling“ Schulzaun hinaus. So hat auch der richtungen (Kindergärten, Schulen, und „Walser Gemüse“ stellen die Obst- und Gartenverein großes In- Seniorenheime) werden dabei vom Saatgut-Erdäpfel zur Verfügung. LK 17
Heft 4 • 2016 NaturLand Salzburg Schutz des Wassers hat in Salzburg höchste Priorität S alzburg verfügt über qualitativ Die Naturschutzabteilung des Lan- hochwertiges Trink- und Nutz- des trägt mit der Förderung der An- wasser sowie über wertvolle lage von Kleingewässern (Tümpeln) Wasserlebensräume im ganzen Bun- und der Zuerkennung von Pflege- desland. Damit dies auch in Zukunft prämien für deren Erhalt wesentlich so bleibt, dafür sorgen das Land zum Bewahren des Lebensraumes Salzburg, die Gemeinden und die für Fische, Amphibien, Libellen Wasserversorgungs-Unternehmen, oder Wasserpflanzen bei. aber auch Salzburgs Bevölkerung durch achtsamen Umgang mit der Zudem unterstützt die Natur- Ressource Wasser. schutzabteilung auch örtliche Biotopschutzgruppen, Torferneu- „Der Naturschutz hat einen we erungs- und Moorpflegevereine sentlichen Anteil am Schutz des bei der Anlage von Lehrwegen Wassers im Land Salzburg“, so und Informationsmaterialien zur Naturschutzreferentin Landes- allgemeinen Bewusstmachung des hauptmann-Stellvertreterin Astrid besonderen ökologischen Wertes Rössler anlässlich des Weltwasser- selten gewordener wasserbezoge- tages. „Wichtige Wasserlebensräu- ner Lebensräume wie Hoch- und Tosende Wasser im Naturdenkmal me, insbesondere Moore, Sümpfe Verlandungsmoore. „Salzach-Öfen“ bei Golling (Bild: H. und Quellfluren sowie oberirdi- Hinterstoisser). sche Fließgewässer und stehende Gewässer tragen zur Artenvielfalt 1.671 Quellen und tigem Trinkwasser. Dafür arbeiten und der Erhaltung der Landschaften 107 Brunnen versorgen 639 öffentliche Wasserversorger, bei. So konnten etwa viele Kilo Salzburg mit Trinkwasser private Versorger und Genossen- meter Bachläufe vor Verrohrung schaften für eine einwandfreie oder Überbauung bewahrt und als 1.671 Quellen und 107 Brunnen Versorgung. Lebensadern der Natur erhalten versorgen die Salzburgerinnen und werden.“ Salzburger mit qualitativ hochwer- „Die Salzburgerinnen und Salzbur- ger werden höchst professionell von Gemeinden, privaten Versorgern und Genossenschaften mit Trink- wasser versorgt“, so Landesrat Josef Schwaiger. „Der Dachverband und die Wasserversorger in Salzburg zeigen, wie es am besten funkti- oniert, und gehen mit Sach- und Hausverstand an diese große Auf- gabe heran. Sie sichern jetzt und in Zukunft die Wasserversorgung nach höchsten Qualitätsstandards. Das Trinkwasser ist in Salzburger Händen sehr gut aufgehoben und muss auch dort bleiben.“ Täglicher Wasserverbrauch von 135 Litern Durchschnittlich verbrauchen die Österreicherinnen und Österrei- Info-Grafik Trinkwasser Versorgung im Land Salzburg (Bild: LMZ/APA). cher rund 135 Liter Wasser pro 18
Sie können auch lesen