Im Zeichen des Wandels - AMS Salzburg Geschäftsbericht 2018

Die Seite wird erstellt Svenja Winter
 
WEITER LESEN
Im Zeichen des Wandels - AMS Salzburg Geschäftsbericht 2018
Im
Zeichen
des
Wandels

AMS Salzburg

Geschäftsbericht 2018

AMS. Vielseitig wie das Leben.
                                 Arbeitsmarktservice
                                 Salzburg
Im Zeichen des Wandels - AMS Salzburg Geschäftsbericht 2018
Im Zeichen des Wandels - AMS Salzburg Geschäftsbericht 2018
AMS Salzburg

Vorwort der Landesgeschäftsführerinnen

Die positive Konjunkturentwicklung erreichte
2018 ihren Höhepunkt. Im dritten Jahr in Fol­
ge mit sinkender Arbeitslosigkeit entfaltete
der Wirtschaftsaufschwung seine volle Wir­
kung auf dem Salzburger Arbeitsmarkt.

Das führte dazu, dass sich die Arbeitslosigkeit
auf dem niedrigsten Stand seit 2013 befand und
in ausnahmslos allen Wirtschaftsklassen rück­
läufig war. Gleichzeitig ist die unselbständige
Beschäftigung auf ein Rekordniveau gestiegen.
                                                                   Jacqueline Beyer                Christa Schweinberger
Seine Spitzenposition bei der Arbeitslosenquote                    Landesgeschäftsführerin des     Stv. Landesgeschäftsführerin
musste Salzburg zwar abgeben, lag aber knapp                       AMS Salzburg                    des AMS Salzburg
hinter Tirol an zweiter Stelle unter den österreichi­
schen Bundesländern.

Von der guten Wirtschaftslage profitierten nun
auch in den Vorjahren benachteiligte ­Gruppen.
Die Arbeitslosigkeit älterer Arbeitskräfte ab
50 Jahre ist das ganze Jahr über gesunken und
die Langzeitarbeitslosigkeit, die davor jahrelang
massive Zuwachsraten verzeichnete, ist im Ge­                                 Einen Wechsel gab es auch in der Leitung
samtjahresschnitt zurückgegangen.                                             des Arbeitsmarktservice Salzburg. Auf ­Siegfried
                                                        Niedrigster           Steinlechner folgte zur Jahresmitte 2018
Zu den größten Herausforderungen, mit denen             Stand der             Jacqueline Beyer als neue Landesgeschäfts­
                                                                              ­
sich die Wirtschaft und das AMS 2018 konfron­           Arbeitslosigkeit      führerin. Ergänzt wurde die Landesgeschäftsfüh­
tiert sahen, zählte der Fachkräftemangel. Dieser        seit 2013             rung durch die ebenfalls neu bestellte Stellvertre­
äußerte sich in der deutlich gestiegenen Zahl an                              terin Christa Schweinberger. Die Umsetzung des
Stellenmeldungen, aber auch in der erhöhten                                   Regierungsprogrammes, insbesondere die Be­
Dauer bis zur Besetzung. Das AMS Salzburg hat                                 kämpfung des Fachkräftemangels durch Qualifi­
deshalb beim Einsatz der arbeitsmarktpolitischen                              zierung unter Einsatz adäquater Fördermodelle,
Instrumente den Fokus auf die Bekämpfung                                      die Sicherstellung der Partizipation von Frauen,
des Fachkräftemangels, vor allem durch Quali­                                 weitere Zurückdrängung von Alters- und Lang­
fizierungsmaßnahmen, gerichtet. Ein weiterer                                  zeitarbeitslosigkeit sowie verstärkte überregiona­
Schwerpunkt waren Aktivitäten der überregiona­                                le Vermittlung zählen zu den Hauptaufgaben für
len Arbeitskräftevermittlung für die Tourismuswirt­                           das laufende Jahr.
schaft, wobei zahlreiche Kooperationen mit den
östlichen Bundesländern eingegangen wurden.                                   An dieser Stelle sei allen gedankt, die durch ihre
                                                                              Arbeit und ihren Einsatz zu den Erfolgen beigetra­
Im Zeichen des Wandels                                                        gen haben. Im Speziellen gilt der Dank den Mit­
                                                                              gliedern des Landesdirektoriums, die mit hoher
Das Jahr 2018 stand auch im Zeichen des                                       fachlicher Kompetenz die Arbeitsmarktpolitik in
Wandels. Eine neue Bundesregierung adaptier­                                  Salzburg mitgestalten und den Mitarbeiterinnen
te arbeitsmarktpolitische Schwerpunkte sowie                                  und Mitarbeitern, die mit viel Engagement die
Rahmen und Einsatz budgetärer Mittel für die                                  Umsetzung der oben genannten Leistungen und
künftige aktive Arbeitsmarktpolitik.                                          Vorhaben sicherstellen.

                                                                                                 Geschäftsbericht 2018 | 1
Im Zeichen des Wandels - AMS Salzburg Geschäftsbericht 2018
Inhaltsverzeichnis

  Vorwort                                                                                            1

  Auf einen Blick                                                                                    3

  Wirtschaft und Arbeitsmarkt                                                                        4

  Ziele 2018/19                                                                                      8

  Arbeitskräfte unterstützen                                                                       10

  Unternehmen unterstützen                                                                         16

  Arbeitsmarktförderung                                                                            18

  Info über Arbeitsmarkt und Beruf                                                                 22

  Management und interne Ressourcen                                                                24

  Arbeitsmarktdaten 2017                                                                           33

  Geschäftsstellen des AMS Salzburg                                                                44

  Impressum:
  Herausgeber, Medieninhaber (Verleger): Arbeitsmarktservice Salzburg, Landesgeschäftsstelle, ­
  Auerspergstraße 67a, 5020 Salzburg. Tel. 0662/8883, Fax 0662/8883-7090, E-Mail: ams.salzburg@ams.at,
  Internet: www.ams.at
  Druck: Samson Druck GmbH, 5581 St. Margarethen 171
  Grafik: Kreativbüro Zenz, Salzburg. Fotos: AMS Österreich, AMS Salzburg, Fotostudio B&G, Johann Lechner

2 | Geschäftsbericht 2018
Im Zeichen des Wandels - AMS Salzburg Geschäftsbericht 2018
AMS Salzburg

Auf einen Blick

Wichtige Arbeitsmarktdaten für das Bundesland Salzburg

Der Salzburger Arbeitsmarkt: Jahresbilanz 2018

                                                                              2018

 UNSELBSTSTÄNDIG BESCHÄFTIGTE                                               259.356

 ARBEITSLOSENQUOTE SALZBURG                                                     5,0

 ARBEITSLOSENQUOTE ÖSTERREICH                                                   7,7

 ZUGÄNGE AN ARBEITSLOSEN – JAHRESSUMME                                       58.272

 ABGÄNGE AN ARBEITSLOSEN – JAHRESSUMME                                       64.354

 VORGEMERKTE ARBEITSLOSE – JAHRESDURCHSCHNITT                                13.523

 VORGEMERKTE ARBEITSLOSE BIS 24 JAHRE – JAHRESSUMME                           1.415

 VORGEMERKTE ARBEITSLOSE AB 50 JAHRE – JAHRESDURCHSCHNITT                     4.067

 VORGEMERKTE AUSLÄNDER/INNEN – JAHRESDURCHSCHNITT                             4.618

 VORGEMERKTE LANGZEITARBEITSLOSE – JAHRESDURCHSCHNITT                         1.183

 DURCHSCHNITTLICHE DAUER DER ARBEITSLOSIGKEIT – TAGE                            84

 GEMELDETE OFFENE STELLENZUGÄNGE – JAHRESSUMME                               46.015

 GEMELDETE OFFENE STELLENABGÄNGE – JAHRESSUMME                               45.398

 OFFENE LEHRSTELLEN – JAHRESSUMME                                             3.404

 LEHRSTELLENSUCHENDE – JAHRESSUMME                                            3.165

 MITARBEITERINNEN – PLANSTELLEN                                                292

 BEARBEITETE LEISTUNGSANTRÄGE                                                71.248

 ARBEITSMARKTFÖRDERUNGEN PERSONEN                                            14.545

                                                            Geschäftsbericht 2018 | 3
Im Zeichen des Wandels - AMS Salzburg Geschäftsbericht 2018
Der Salzburger Arbeitsmarkt: Jahresbilanz 2018

  Beschäftigungsentwicklung                            In Salzburg                und Büroberufe verzeichneten mit 109 Tagen die
                                                       verkürzte sich             längste Verweildauer.
                                                       die durch-
                                                       schnittliche               Bei den Frauen sank die Verweildauer gegenüber
      Unselbständige Beschäftigung                                                dem letzten Jahr um minus einen Tag und lag im
                                                       Verweil­dauer
      im Jahresverlauf                                                            Jahr 2018 bei durchschnittlich 83 Tagen. Bei den
                                                       arbeitslos
                                                       gemeldeter                 Männern wurde ein Veränderungswert von mi­
              2017        2018                                                    nus drei Tagen festgestellt. Die durchschnittliche
                                                       Personen
            254.692      260.874         Jän.                                     Verweildauer lag damit bei den Männern im Jahr
                                                                                  2018 bei 85 Tagen.
            257.316      262.652         Feb.

            253.877      262.363         Mär.

            244.196      249.164         Apr.                                     Entwicklung der Arbeitslosigkeit
            248.993      254.249         Mai

            254.818      259.603         Jun.
                                                         Arbeitslosigkeit
            261.931      266.466          Jul.           nach Wirtschaftsklassen im Vergleich zu 2017

            259.539      263.702         Aug.            Erbringung von sonstigen Dienstleistungen           247        - 11,9%

             254.110     258.373         Sep.            Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen         1.827        - 11,5%

            250.327      254.031         Okt.            Herstellung von Waren                             1.119         - 7,0%

            250.674      254.444         Nov.            Freiberufl., wissenschaftl. u. techn. Dienstl.      352         - 6,9%

            261.896      266.327         Dez.            Bauwesen                                          1.330         - 6,5%

                                                         Handel, Instandhaltung u. Reparatur v. KFZ        1.928         - 6,3%

                                                         Beherbergung und Gastronomie                      3.013         - 6,3%

                                                         Gesundheits- und Sozialwesen                        723         - 4,6%

                                                         Öffentl. Verwaltung, Verteidigung, Sozialvers.      313         - 3,8%
  Verweildauer
                                                         Verkehr und Lagerei                                 833         - 3,7%
  Im Bundesland Salzburg verkürzte sich die
  durchschnittliche Verweildauer arbeitslos gemel­
  deter Personen 2018 im Vergleich zum Vorjahr
  um minus 2 Tage auf 84 Tage. Während sich in
  allen anderen Altersgruppen die durchschnitt­
  liche Verweildauer verkürzte, verlängerte sie sich                              Wirtschaftsklassen
  lediglich in der Altersgruppe 60 Jahre und älter.
  Mit einem Plus von 10 Tagen gegenüber dem                                       Nach Branchen betrachtet, zeigen sich die zah­
  Vorjahr weist diese Altersgruppe mit 227 Tagen                                  lenmäßig stärksten Beschäftigungszuwächse in
  die längste Verweildauer aus. Die kürzeste Ver­                                 der Wirtschaftsklasse Gastgewerbe/Beherber­
  weildauer war in der Altersgruppe bis 19 Jahren                                 gung und Gastronomie (+873 Beschäftigungs­
  mit 49 Tagen zu verzeichnen.                                                    verhältnisse oder 3,5%), im verarbeitenden
                                                                                  Gewerbe/Herstellung von Waren (+836 Be­
  Mit 70 Tagen war die Verweildauer bei den                                       schäftigungsverhältnisse oder +2,4%), in der Er­
  ­Arbeitslosen aus Dienstleistungsberufen am kür­                                bringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienst­
   zesten. Arbeitslose Personen aus der Berufsab­                                 leistungen (+708 Beschäftigungsverhältnisse
   teilung Mandatare(e)innen, Rechts-, Verwaltungs-                               oder +5,3%) und im Handel, Instandhaltung und

4 | Geschäftsbericht 2018
Im Zeichen des Wandels - AMS Salzburg Geschäftsbericht 2018
Wirtschaft und Arbeitsmarkt

                                                                                Beschäftigungsrückgänge bei den Männern wur­
   Unselbständige Beschäftigung                                                 den hingegen in den Bereichen Erziehung und
   im Jahresvergleich                                                           Unterricht (-25 oder -0,9%), Energieversorgung
                                                                                (-18 oder -0,8%) und in der Land- und Forstwirt­
                                                                                schaft, Fischerei (-12 oder -1,6%) verzeichnet.
   243.940 244.646 246.953 250.157 254.364 259.354
                                                                                Zuwächse konnten in der Frauenbeschäftigung
                                                                                im Bereich Gastgewerbe/Beherbergung und
                                                                                Gastronomie (+365 oder +2,6%), Gesundheits-
                                                                                und Sozialwesen (+297 oder +2,4%), Handel,
                                                                                Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeu­
     2013    2014    2015     2016    2017    2018                              gen (+271 oder +1,2%) und Erbringung von frei­
                                                                                beruflichen, wissenschaftlichen und technischen
                                                                                Dienstleistungen (+259 oder +4,4%) registriert
                                                                                werden.

Reparatur von Kraftfahrzeugen (+481 Beschäfti­       Salzburger
gungsverhältnisse oder +1,1%).                       Arbeitslosen-
                                                     quote: 5,0 %
Geringfügig sinkende Beschäftigung verzeichne­
ten dagegen die Wirtschaftsklassen Erbringung
von sonstigen Dienstleistungen (-22 Beschäfti­
gungsverhältnisse oder -0,4%), private Haus­halte       Arbeitslose und Arbeitslosenquote
mit Hauspersonal; Herstellung von Waren und             im Jahresdurchschnitt in Salzburg
Erbringung von Dienstleistungen durch private
Haushalte für den Eigenbedarf ohne ausgepräg­
ten Schwerpunkt (-20 Beschäftigungsverhält­             13.114   14.672   15.450   14.870
nisse oder -8,5%) sowie die Energieversorgung                                               14.295   13.523
(-19 Beschäftigungsverhältnisse oder -0,7%).
                                                                                                                                118.501

Während es bei den Karenzurlaubsgeld- bzw.
                                                        5,1%     5,7%     5,9%     5,6%     5,3%     5,0%
KinderbetreuungsgeldbezieherInnen einen Rück­
gang von minus 268 Personen oder minus
                                                         2013    2014     2015     2016     2017     2018
4,6 Prozent zu verzeichnen gab wurde bei den
Präsenz- bzw. ZivildienerInnen ein Zuwachs um
plus 27 Personen oder plus 6,5 Prozent fest­
gestellt.
                                                        Arbeitslose und Arbeitslosenquote
Der Zuwachs an Beschäftigungsverhältnissen              im Jahresdurchschnitt der Bundesländer
teilt sich auf beide Geschlechter folgender Ma­                                                                        52.478
ßen auf:

Zuwächse in der Männerbeschäftigung wurden                                                           35.036   35.157
speziell in den Bereichen verarbeitendes Gewer­
be/Herstellung von Waren (+625 oder +2,5%),
                                                                                            21.658
Erbringung von sonstigen, wirtschaftlichen                                         17.512
Dienst­leistungen (+542 oder +7,5%), Gastgewer­                           13.523
                                                         8.751   9.492
be/Beherbergung und Gastronomie (+508 oder
                                                         7,7%    5,4%     5,0%     4,9%     9,2%     6,3%     5,0%     7,8% 12,3%
+4,6 %) sowie Verkehr und Lagerei (+322 oder
+2,7%) festgestellt.
                                                          B        V        S        T        K       ST       OÖ       NÖ        W

                                                                                                     Geschäftsbericht 2018 | 5
Im Zeichen des Wandels - AMS Salzburg Geschäftsbericht 2018
Wirtschaft und Arbeitsmarkt

  In der Frauenbeschäftigung wurden in folgenden
  Wirtschaftsklassen Rückgänge registriert: Erbrin­   Arbeitslosigkeit
  gung von sonstigen Dienstleistungen (-46 oder       nach Branchen
  -1,2%) sowie private Haushalte mit Hausper­
  sonal; Herstellung von Waren und Erbringung
  von Dienstleistungen durch private Haushalte für      Dienstleistungen            2606     - 5,2%
  den Eigenbedarf ohne ausgeprägten Schwer­
                                                        Handel, Verkehr             1082     - 4,4%
  punkt (-13 oder -6,9%).
                                                        Verwaltung, Büro            1001     - 4,5%
  Der Durchschnittsbestand an Arbeitslosen ohne
  spezielle Berufsausbildung sank gegenüber dem         Gesundheit,Lehrberuf         658     - 5,7%
  Vorjahr um minus 277 AL oder minus 4,6 Prozent
  auf 5.773 Personen. Arbeitslos mit abgeschlos­        Industrie, Gewerbe           587    + 7,9%
  sener Lehre waren durchschnittlich 4.865 Per­
                                                        Technische Berufe             61    - 14,6%
  sonen (davon 126 mit Meisterprüfung) und da­
  mit um minus 428 AL oder minus 8,1 Prozent            Land- und Forst               55    + 6,1%
  weniger als im Vorjahr. 784 Personen waren mit
  abgeschlossener mittlerer Schulausbildung ar­         Unbestimmt                    65 + 213,2%
  beitslos vorgemerkt, gegenüber dem Vorjahr ein
  Minus von 76 Personen oder minus 8,8 Prozent.
  Bei gemeldeten Arbeitslosen mit Abschluss ei­
  ner höheren Schulausbildung war ein Wert von
  1.116 Personen zu verzeichnen, das sind minus
  26 Personen oder minus 2,3 Prozent weniger als      Arbeitslosigkeit
  im Vorjahr. Bei den arbeitslosen Akademiker/in­
                                                      im Jahresdurchschnitt
  nen stieg der Wert um plus 25 Personen oder
  plus 2,8 Prozent, hier lag die Zahl bei 930 Per­
  sonen.                                                Gesamt                     13.523    - 3,9%

                                                        Frauen                      6.114    - 2,0%

                                                        Männer                      7.409    - 5,3%

                                                        Jugendarbeitslosigkeit
                                                        bis 24 Jahre                1.719    - 8,6%

                                                        Altersarbeitslosigkeit
                                                        ab 50 Jahre                 4.067    - 4,7%

                                                        Langzeitarbeitslosigkeit
                                                        über 1 Jahr                 1.183    - 5,7%

6 | Geschäftsbericht 2018
Im Zeichen des Wandels - AMS Salzburg Geschäftsbericht 2018
Wirtschaft und Arbeitsmarkt

                                                 5,0%
Arbeitslosenquoten
im Bundesland Salzburg

                               5,4%
                               - 0,5%

                                    4,3%
                                        - 0,4%

                      5,5%          5,3%
                      - 0,4%            - 0,2%

                                                  5,3%
                                                   - 0,5%

Arbeitslosenquote                                Arbeitslose
nach Regionen                                    nach Regionen

        Zell am See   5,5%                       Salzburg & Flachgau      7.498

Salzburg & Flachgau   5,4%                                  Zell am See   2.309

      Bischofshofen   5,3%                             Bischofshofen      2.050

          Tamsweg     5,3%                                      Hallein   1.192

            Hallein   4,3%                                    Tamsweg     475

                                                                                Geschäftsbericht 2018 | 7
Im Zeichen des Wandels - AMS Salzburg Geschäftsbericht 2018
Ziele 2018/2019

  Zielerreichung 2018                                                                Mit 52,5 Prozent Anteil der Frauen am Förder­
                                                                                     mitteleinsatz war dieser Beitrag zur Gleichstel­
  Das AMS Salzburg verfolgte im Jahr 2018 zehn                                       lung am Arbeitsmarkt als eines von fünf Bundes­
  bundesweit gültige arbeitsmarktpolitische Ziele                                    ländern über dem Zielniveau.
  sowie ein Landesziel. Als einziges Bundesland
  konnten dabei alle Ziele zur Gänze erreicht wer­                                   Auch unter Berücksichtigung der deutlich günsti­
  den – ein ausgezeichneter Erfolg für die Arbeits­               Nur in Salzburg    geren Arbeitsmarktbedingungen konnte das Ar­
  marktpolitik in Salzburg.                                       konnten 2018       beitsprogramm auf hohem Niveau umgesetzt
                                                                  alle Ziele zur     und die Arbeitslosenquote mit 5,0 Prozent als
  Weitere 27 Indikatoren, die auf die Bedürfnisse                 Gänze erreicht     einer der Bestwerte im Bundesländervergleich
  der KundInnen und MitarbeiterInnen sowie der                                       verzeichnet werden.
                                                                  werden
  Sicherung von Prozess-, Management- und
  Supportqualität ausgerichtet waren, sind in der
  AMS- Scorecard erfasst.

  21 der Scorecard-Indikatoren befanden sich im
  sehr guten Bereich (über 75 % Performance),
  fünf sind gut bewertet (50–75 %) und einer kri­
  tisch (unter 50 %).

  Ziele 2018

   Arbeitsmarktpolitische Ziele 2018                                            Zielwert                     Ergebnis

   Positionierung des AMS als führendes Dienstleistungsunternehmen
   am Arbeitsmarkt:
   Stellenbesetzungen inklusive Lehrstellen                                     min. 42.071		 43.123
   Stellenaufträge mit monatl. Bruttoverdienst über 2.000,00 €                  min. 8.672			 9.883
   Einschaltgrad in Betrieben der Warenherstellung (Landesziel)                 min. 41,0%			 62,1%

   Arbeitslosigkeit kurz halten / Integration in den Arbeitsmarkt:
   Übertritte Jugendlicher unter 25 J. in Arbeitslosigkeit über 6 Monate        Frauen: max. 141             F:   110
                                                                                Männer: max. 201             M:   100
   Arbeitsaufnahmen von Frauen und Männern über 45 Jahre                        Frauen: min. 6.188           F: 6.681
                                                                                Männer: min. 7.453           M: 7.847
   Nachhaltige Arbeitsaufnahmen (2Monate) von Personen unter 45 Jahren          Frauen: min.   246           F:   269
   mit einer Netto-Arbeitslosigkeitsdauer von zumindest12 Monaten               Männer: min.   340           M:   350

   Unterstützung und Anpassung an den strukturellen Wandel:
   Frauenanteil am gesamten Förderbudget                                        min. 50,9% 		                52,5%

8 | Geschäftsbericht 2018
Ziele 2018/19

Ziele 2019

 Arbeitsmarktpolitische Ziele 2019                                                  Zielwert

 Positionierung des AMS als führendes Dienstleistungsunternehmen
 am Arbeitsmarkt:
 Stellenbesetzungen inklusive Lehrstellen                                           min. 42.895
 Stellenaufträge mit monatl. Bruttoverdienst über 2.000,00 €                        min. 9.917

 Arbeitslosigkeit kurz halten / Ausbildung sichern /
 Integration in den Arbeitsmarkt:
 Übertritte Jugendlicher unter 25 J. in Arbeitslosigkeit über 6 Monate	Frauen: max.               137
                                                                        Männer: max.               185
 Anzahl der vorgemerkten Jugendlichen, die eine betriebliche Lehrstelle aufnehmen
 	Frauen: max.                                                                                    510
                                                                                  Männer: max.     755

 Gute Konjunkturchancen für alle nutzen, rasche Vermittlung in Arbeit:
 Arbeitsaufnahmequote von Frauen und Männer über 25 Jahre 	Frauen: min. 86,6%
                                                            Männer: min. 88,7%
 Überregionale Arbeitsaufnahmen sowie Arbeitsaufnahmen in der Landwirtschaft Frauen: min.           73
 von Asylberechtigten	Männer: min.                                                                491

 Langzeitarbeitslosigkeit verhindern/verringern – Integration in den Arbeitsmarkt
 von am Arbeitsmarkt benachteiligten Menschen:
 Nachhaltige Arbeitsaufnahmen (2Monate) von anerkannten behinderten Personen 	Frauen: min.        168
                                                                               Männer: min.        286
 Nachhaltige Arbeitsaufnahmen (2Monate) von Personen über 50 Jahren	Frauen: min. 3.397
                                                                     Männer: min. 4.033
 Nachhaltige Arbeitsaufnahmen (2Monate) von Personen unter 50 Jahren Frauen: min.                  239
 mit einer Netto-Arbeitslosigkeitsdauer von zumindest12 Monaten	Männer: min.                      292

 Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Frauen:
 Frauenanteil am gesamten Förderbudget                                              min. 50,6%

 Treffsicherheit der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen erhöhen:
 Arbeitsaufnahmerate nach Schulung innerhalb von 3 Monaten nach Maßnahmenende 	Frauen: min. 54,9%
                                                                                Männer: min. 55,9%

 Fachkräftebedarf aus dem im Inland vorgemerkten Potential decken:
 Arbeitsaufnahmen (innerhalb von 3 Monaten) nach arbeitsplatznaher Qualifizierung / Frauen: min.   182
 AQUA und Implacementstiftungen	Männer: min.                                                      143

                                                                                                   Geschäftsbericht 2018 | 9
Arbeitskräfte unterstützen

     Vermittlungskennzahlen

     „Wir sorgen dafür, dass Arbeitslosigkeit nicht
     länger dauert, als es der Markt erzwingt“ ist
     eine der Strategien des AMS. Frühzeitiges und
     zielgerichtetes Setzen von Aktivitäten um die Ar­
     beitslosigkeit zu beenden ist daher sehr wichtig.
     Aus diesem Grund werden folgende Kennzahlen
     genau beobachtet.

       Wie viele Personen erhalten innerhalb von
     §	
       3 Monaten Vermittlungsvorschläge oder För­
       derungen als Ausgleich von Hindernissen bei

                                                                                                                                 Foto: AMS, Fotostudio B&G
       der Vermittlung? Im Jahr 2018 war das bei
       85 Prozent der vorgemerkten Personen der
       Fall. Salzburg liegt damit gemeinsam mit Tirol
       knapp hinter Oberösterreich.

     §	In diesem Zusammenhang wichtig: Wie viele
        Personen erhalten innerhalb eines Monats
        einen Vermittlungsvorschlag? 78 Prozent der
        Kundinnen und Kunden haben im Jahr 2018
        innerhalb von vier Wochen einen Vermittlungs­                        Aktivitäten für ausgewählte
        vorschlag erhalten. Gegenüber dem Vorjahr                            Personengruppen
        bedeutet das eine Steigerung (75%) und das
        Bundesland Salzburg liegt damit auch deut­                           Ärztliche und Psychologische Dienst-
        lich vor allen anderen Bundesländern (Ober­                          leitungen
        österreich folgt mit 69%).
                                                                             Im Jahr 2018 wurden im Auftrag des AMS ins­
     §	Gemessen wird auch, wie viele Personen in­                           gesamt 59 Arbeits- und Berufspsychologische
        nerhalb der ersten drei Monate Ihrer Arbeits­     Wir sorgen         Begutachtungen (psychologische Testdiagnostik)
        losigkeit eine Beschäftigung aufgrund eines       dafür, dass        für Erwachsene und für Jugendliche durchge­
        Vermittlungsvorschlages des AMS begin­            Arbeitslosigkeit   führt. Die interne Arbeits- und Berufspsychologi­
        nen. Mehr als die Hälfte aller Beschäftigungs­    nicht länger       sche Beratung für AMS-KundInnen, zur Erarbei­
        aufnahmen (53%) innerhalb der ersten 3 Mo­        dauert, als        tung einer differenzierten Ursachenklärung von in
        nate geht auf eine AMS-Vermittlung zurück.        es der Markt       der Person gelegenen Hemmnisse und Ressour­
                                                                             cen, wurde 21 Mal in Anspruch genommen.
                                                          erzwingt
     Insgesamt eine wichtige Kennzahl, die auch als
     Indiz für eine rasche Vermittlung gilt: Die durch­                      Es wurden insgesamt 398 ärztliche Begutachtun­
     schnittliche Anzahl der Arbeitslosigkeitstage. Im                       gen durchgeführt. Zur Abklärung der generellen
     Schnitt lag dieser Wert 2018 bei 234 Tagen im                           Arbeitsfähigkeit nach § 8 ALVG wurden 146 Be­
     Bundesland Salzburg (2017: 229 Tage). Nach                              gutachtungen bei der Pensionsversicherungs­
     Vorarlberg (184 Tage) und Tirol (222 Tage) ist das                      anstalt veranlasst. 208 Abklärungen der beruf­
     der niedrigste Wert in ganz Österreich. Frauen                          lichen Eignung und der Zumutbarkeit wurden von
     liegen bei 193 Tage, Männer bei 270 Tagen.                              ArbeitsmedizinerInnen von Promente Salzburg
                                                                             ausgeführt. Als zusätzliches Angebot für alkohol­
                                                                             erkrankte AMS-KundInnen wurde auch 2018 wie­
                                                                             der die Möglichkeit eines Casemanagement (BIFA
                                                                             – Berufliche Integration für Abhängigkeitskranke
                                                                             /-gefährdete) mit eingehender ärztlicher Begut­

10 | G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 8
Arbeitskräfte unterstützen

achtung angeboten. 44 KundInnen wurden dabei                             Das kontinuierliche Monitoring führt zu einer sorg­
hinsichtlich einer Alkoholerkrankung und entspre­                        fältigen Beachtung des Gleichstellungszieles und
chender Therapiemöglichkeit begutachtet.                                 unterstützt die Qualitätsentwicklung von Gender
                                                                         Mainstreaming im Arbeitsmarktservice.
Berufliche Rehabilitation
                                                                         Eine wichtige Planungsgrundlage ist dabei die
Im Bundesland Salzburg wurden 1.168 Personen                             Strategie des Gender- Budget. Für das AMS Ös­
vom AMS betreut, welche nach dem Behinderte­                             terreich ist eine Fördermittelzuteilung an Frauen in
neinstellungsgesetz, dem Salzburger Behinder­        Alle Ziele des      Höhe von 50 Prozent festgesetzt. Salzburg konn­
tengesetz oder dem Opferfürsorgegesetz offiziell     AMS sind            te das Ziel „Frauenanteil am Förderbudget“ mit
als behinderte Personen eingestuft wurden. Ins­      frauenfördend       52,5 Prozent erreichen und diesen erfolgreichen
gesamt 6.841 Personen hatten andere ärztlich         konzipiert          Förderpfad fortführen. Darüber hinaus kommt der
attestierte Beeinträchtigungen. Es zeigt sich wei­                       Frauenförderung in den weiteren arbeitsmarkt­
terhin eine leicht steigende Tendenz zu den Vor­                         politischen Zielen ein besonderer Stellenwert zu:
jahreszahlen. In der Betreuung der betroffenen
                                                                         Zur speziellen Unterstützung der arbeitsmarkt­
Personen stand auch heuer wieder die berufliche
                                                                         politischen Gleichstellungsziele sind die Pro­
Wiedereingliederung im Vordergrund.
                                                                         gramme „FIT“ (Frauen in Handwerk und Technik),
                                                                         “Wiedereinstieg mit Zukunft“ und „FBZ“ (Frauen­
Frauen – Gender-Mainstreaming
                                                                         BerufsZentrum) von Bedeutung.
Die Förderung der Gleichstellung von Frauen und                          §	Das Programm FIT trägt einerseits zur Erweite­
Männern auf dem Arbeitsmarkt ist sowohl eine                                rung der Berufswahlstrategien von Frauen bei
gesetzlich verankerte Aufgabe als auch im län­                              und fördert andererseits Höherqualifizierungen
gerfristigen Plan des AMS festgesetzt. Die Stel­                            mit mindestens Lehrabschluss. Mit 440 ­Frauen
lung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt                                 wurde das Interesse an einer FIT-Ausbildung
wird von vielen Faktoren beeinflusst.                                       abgeklärt bzw. anschließend bei ihrer Aus­
                                                                            bildung durch Frau und Arbeit begleitet. Mit
Die Arbeitsmarktintegration von Frauen liegt noch                           78 Eintritten in eine technisch-handwerkliche
immer unter der der Männer. Dazu kommt der                                  Ausbildung konnte das Ziel von 50 Teilnahmen
fünfthöchste Gender Pay Gap innerhalb der EU,                               übererfüllt werden. 2018 betrug die Arbeits­
der sich nur zum Teil mit hohen Teilzeit­quoten,                            aufnahme­rate 69 Prozent.
längeren Unterbrechungen durch Kinder­be­
treuung und horizontaler und vertikaler Segrega­
tion in der Arbeitswelt begründen lässt.

Daher setzt sich das AMS das Ziel, im eigenen
Wirkungsbereich gezielte Maßnahmen zu setzen.
Dazu gehören:
§	die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von
   Frauen
§	ein rascher Wiedereinstieg nach den Kinder­
   betreuungszeiten
§	gleicher Zugang zu allen Berufen und
   Positionen
§	Verringerung der Einkommensunterschiede

Folglich sind sämtliche Prozesse und Ziele des
AMS frauenfördernd und damit gleichstellungs­
                                                                                                                                 Foto: AMS

wirksam konzipiert. Bei allen arbeitsmarktpoli­
tischen Zielen werden für Frauen und Männer
jeweils Zielwerte definiert, geplant und monatlich   Jobbörse Salzburg
kontrolliert.

                                                                                           G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 8 | 11
Arbeitskräfte unterstützen

     §	Mit verschiedenen Strategien zum beruflichen                                  diesen FBZ werden Frauen zu Fragen des be­
        Wiedereinstieg, unter anderem mit „Wieder­                                    ruflichen Einstieges bzw. Umstieges beraten und
        einstieg mit Zukunft“ fördert das AMS die                                     intensiv begleitet.
        rechtzeitige Planung des Wiedereinstiegs
        bzw. eine rasche Rückkehr in den Beruf.                                       35 Frauen aus dem Pinzgau und 37 Frauen aus
        Dazu wurden umfangreiche Qualifizierungen,                                    dem Pongau nahmen erfolgreich an den Work­
        spezifische Kurse und Beschäftigungsförde­                                    shops im Rahmen des FBZ teil.
        rungen für Wiedereinsteigerinnen im Ausmaß
        von 51,8 % Prozent des gesamten Frauen­                                       Generell gilt, dass die nach wie vor unbefriedi­
        förderbudgets zur Verfügung gestellt. Darüber                                 gende Situation bei der Kinderbetreuung – und
        hinaus stellt die KBH (Kinderbetreuungsbei­                                   hier vor allem die der Kleinkinder- und Schul­
        hilfe) ein wichtiges Instrument der Integration                               kinder­betreuung – ein besonderes Problem dar­
        dar. Zur vertieften Unterstützung dieser Ziel­           Das AMS              stellt und die beruflichen Chancen der betroffe­
        gruppe werden in allen AMS Geschäftsstel­                ­fördert die         nen Frauen schmälert. Des Weiteren wirkt sich
        len Wiedereinstiegs-Beratungen angeboten.                 ­rasche Rück-       die mangelhafte Anbindung einzelner Gemein­
        Als Ergänzung zu diesem Angebot finanziert                                    den und Re­gionen an den öffentlichen Verkehr
                                                                   kehr in den
        – gemeinsam mit dem Land Salzburg – das                                       negativ auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen
                                                                   Beruf
        AMS Salzburg die „Frauenberatungsstelle                                       aus. Konsequenzen: zeitliche und räumliche Ein­
        Bürmoos“ und „Frau und Arbeit“ zur Unter­                                     schränkungen bedingen ebenfalls ein geringeres
        stützung von Frauen, die den beruflichen                                      Einkommen und reduzieren die Auf- und Um­
        Wieder­einstieg planen und dabei Unterstüt­                                   stiegsschancen. Diese Faktoren bleiben wesent­
        zung benötigen. 851 Frauen wurden zu Fra­                                     liche Merkmale weiblicher Erwerbsarbeit.
        gen rund um den Wiedereinstieg, zu Fragen
        der Kinderbetreuung und zu Planungen beruf­                                   Das AMS kann in seinem Wirkungsbereich nur
        licher Perspektiven unterstützt.                                              Teile dieser grundlegenden Probleme bearbeiten.
                                                                                      Mit Beratungen, Förderungen und Ausbildungs­
     Ein weiteres wichtiges Angebot bieten die bei­                                   angeboten wird versucht, Frauen eine Erwerbs­
     den Frauenberufszentren im Pinzgau und im                                        beteiligung und damit verbunden eine solide
     Pongau. Hier fungiert ebenfalls Frau und Arbeit                                  finanzielle Eigenständigkeit und entsprechende
     als qualifizierter Träger mit einer hohen Exper­tise                             Zukunftschancen zu ermöglichen.
     zu Frauen­themen als Träger dieser Zentren. In

           Entwicklung der Lehrstellen

                                 Lehrstellensuchende                         Offene Lehrstellen
               Veränd. Bestand                 Veränd. Zugänge       Jahr   Zugänge     Veränd.      Bestand      Veränd.
               Vorjahr sofort verf.            Vorjahr                                  Vorjahr      sofort verf. Vorjahr
                 + 15,8%        323            + 0,7%    3.066       2014     3.132     + 0,1%           653      - 9,3%

                  + 1,1%        327             - 4,6%   2.925       2015     3.037      - 3,0%          649      - 0,6%

                  - 0,8%        324            + 0,2%    2.930       2016     3.118     + 2,7%           698      + 7,5%

                  + 9,2%        354            + 6,5%    3.120       2017     3.383     + 8,5%           735      + 5,4%

                  + 1,2%        358            + 1,4%    3.165       2018     3.404     + 0,6%           821     + 11,7%

12 | G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 8
Arbeitskräfte unterstützen

Jugend                                                                               Lehrstellensuchende und
                                                                                     Offene Lehrstellen
Kurse für Jugendliche
                                                                                     Insgesamt 3.165 Jugendliche haben im Lau­
Wie in den Jahren zuvor gab es wieder ein sehr         Zahl der                      fe des Jahres 2018 bei einer Regionalen AMS-
breit gefächertes und gutes Kursangebot für Ju­        Lehr­stellen­                 Geschäfts­stelle im Bundesland eine Lehrstelle
gendliche. Das Angebot umfasste unter anderem          suchenden                     gesucht (2017: 3.120 Jugendliche).
Aktivierungskurse, Überbetriebliche Ausbildun­         nahm 2018
gen, Berufsvorbereitungskurse, Stiftungen sowie        weiter zu                     Die Gesamtanzahl an Lehrstellen, die dem AMS
Lehrabschlusskurse im ganzen Bundesland.                                             im Jahresverlauf 2018 zur Besetzung übertra­
                                                                                     gen wurden, befindet sich im Jahresvergleich auf
                                                                                     dem Niveau von 3.404 (2017: 3.383).

Die Entwicklung bei Lehrstellensuchenden und gemeldeten offenen Lehrstellen 2009 – 2018
                                   2009         2010   2011         2012      2013       2014        2015        2016        2017       2018

 Zugang Lehrstellensuchende LS    3.261     3.232      3.254        3.082    3.046       3.066       2.925      2.930       3.120       3.165

 Zugang offener Lehrstellen OL    2.906     3.363      3.364        3.362     3.130      3.132       3.037       3.118      3.383      3.404

 Verhältnis OL/LS                    0,9         1,0     1,0          1,1       1,0        1,0           1,0       1,1         1,1         1,1

                                                       4000
                                                       3500
                                                       3000
                                                       2500
                                                       2000
Leistungen der Arbeitslosen­                           1500
versicherung                                           1000
                                                        500
Die Anzahl der Anträge auf Arbeitslosengeld sank          0
im Vergleich zum Vorjahr weiter. Auch die Zahl
                                                              19 6
                                                              19 7
                                                              19 8
                                                              20 9
                                                              20 0
                                                              20 1
                                                              20 2
                                                              20 3

                                                              20 5
                                                              20 6
                                                              20 7
                                                              20 8
                                                              20 9
                                                              20 0
                                                              20 1
                                                                 12

                                                              20 3

                                                              20 5
                                                              20 6
                                                              20 7
                                                                 18
                                                                04

                                                                14
                                                                 1

derer, die einen Anspruch auf Pensionsversiche­
                                                                 9
                                                                 9
                                                                 9
                                                                 9
                                                                 0
                                                                 0
                                                                 0
                                                                 0

                                                                 0
                                                                 0
                                                                 0
                                                                 0
                                                                 0
                                                                 1

                                                                 1

                                                                 1
                                                                 1
                                                                 1
                                                          19

                                                              20

                                                              20

                                                              20
rung nach § 34 ALVG haben sank drastisch.                             Zugang Lehrstellen-suchende LS           Zugang offener Lehrstellen OL

Erledigte Leistungsanträge

 Leistungsart                                             2015               2016                2017              2018

 Arbeitslosengeld                                       58.071              54.251           53.119               51.771

 Notstandshilfe                                         14.081              13.747           12.302               11.913

 Pensionsversicherungsanspruch nach § 34 ALVG              711                739                 692                396

 Umschulungsgeld                                               15                5                  6                 16

 Übergangsgeld                                             124                 118                108                 56

 Pensionsvorschuss                                             96               86                 58                 48

 AMSG-Beihilfen                                          2.720               3.538               3.942             3.983

 Weiterbildungsgeld                                      1.308               1.313               1.341             1.438

 Bildungsteilzeitgeld                                      474                421                 422                434

 Altersteilzeitgeld (Betrieb)                              592                784                 967              1.120

 Familienhospiz-/Pflegekarenz                                  50               50                 46                 73
 Summe                                                  78.242              75.052           73.003              71.248

                                                                                                          G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 8 | 13
Arbeitskräfte unterstützen

     Bescheiderteilungen                                                              Beschwerdevorentscheidungen
     Regionale Geschäftsstellen                                                       im Jahr 2018 über Beschwerden
                                                                                      gegen Bescheide der regionalen
                               2016            2017     2018                          Geschäftsstellen
       1. Instanz/RGS         27.9 84      27.332      27.097
                                                                  Beschwerde­                         Aufhe­     Abän­­de­     Abwei­
                                                                                        gesamt
                                                                  vorentscheidungen                  bungen       rungen       sungen

     Bescheide §10, §11 und § 49                                  § 10 AlVG                 153           42            2          109
     in erster Instanz                                            § 11 AlVG                  43            2            0           41
                                                                  Sonstige                  191           55           25          113
     §10 ALVG: Wenn die arbeitslose Person sich wei­
                                                                  Summe                     387           99           27          263
     gert, eine ihr von der regionalen Geschäfts­stelle
     […] zugewiesene, zumutbare Beschäftigung an­
     zunehmen oder die Annahme einer solchen Be­
     schäftigung vereitelt, oder sich ohne wichtigen
     Grund weigert, einem Auftrag zur Nach(Um)schu­                                   Regelmäßige Befragungen
     lung zu entsprechen oder durch ihr Verschulden                                   der arbeitsuchenden Kundinnen
     den Erfolg der Nach(Um)schulung vereitelt, oder                                  und Kunden im AM-CM
     ohne wichtigen Grund die Teilnahme an einer                                      (Client Monitoring System)
     Maßnahme zur Wiedereingliederung in den Ar­
     beitsmarkt verweigert oder den Erfolg der Maß­              77,5% der            Die Datenbasis für die Jahresergebnisse wird in­
     nahme vereitelt, oder auf Aufforderung durch die            Befragten            nerhalb Österreichs durch knapp 12.000 telefo­
     regionale Geschäftsstelle nicht bereit oder in der          sind mit dem         nische Interviews, monatlich verteilt, hergestellt.
     Lage ist, ausreichende Anstrengungen zur Erlan­             Service des          Dabei werden den Kundinnen und Kunden Fra­
     gung einer Beschäftigung nachzuweisen, so ver­              AMS (sehr)           gen zu den Themenbereichen Antragstellung,
     liert sie für die Dauer der Weigerung, mindestens           zufrieden            Stellensuche, Beraterinnen und Berater und
     jedoch für die Dauer der auf die Pflicht­verletzung                              zur Gesamtzufriedenheit gestellt. Zudem fin­
     folgenden sechs Wochen, den Anspruch auf Ar­                                     den auf geschlechtsspezifische Beurteilungen
     beitslosengeld. […]                                                              Berücksichtigung. Die Beurteilung der Gesamt­
                                                                                      zufrieden­heit wird in die Balanced Score Card
     §11 ALVG: Arbeitslose, deren Dienstverhältnis                                    eingerechnet. In dieser sind alle strategisch wich­
     in Folge eigenen Verschuldens beendet worden                                     tigen Kennzahlen enthalten, welche als kritische
     ist oder die ihr Dienstverhältnis freiwillig gelöst                              Erfolgsfaktoren zur Unternehmenssteuerung des
     haben, erhalten für die Dauer von vier Wochen,                                   AMS erforderlich sind.
     gerechnet vom Tage der Beendigung des Dienst­
     verhältnisses an, kein Arbeitslosengeld. […]                                     Die unten dargestellten Top-Box-Werte stellen je­
                                                                                      weils den Anteil der mit Note 1 und Note 2 (von
     §49 Abs. 2 ALVG: Ein Arbeitsloser, der trotz Be­                                 6 Stufen) durch die Kundinnen und Kunden be­
     lehrung über die Rechtsfolgen eine Kontrollmel­                                  antworteten Fragen in Prozent dar.
     dung unterlässt, ohne sich mit triftigen Gründen
     zu entschuldigen, verliert vom Tage der versäum­                                 Zugleich wird in technisch gleicher Art die Zufrie­
     ten Kontrollmeldung an bis zur Geltendmachung                                    denheit der Kundinnen und Kunden des Service
     des Fortbezuges den Anspruch auf Arbeitslosen­                                   für Unternehmen abgefragt. Die Daten erhalten
     geld.bzw. Notstandshilfe. […]                                                    auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene ihre
                                                                                      Zusammenschau, welche Ausgangspunkt für
                                                                                      konkrete Maßnahmen zur Qualitätssicherung und
       Bescheidart             2016            2017     2018                          Optimierung wird.
       § 10 AlVG               1.39 6          1.135    1.19 4
                                                                                      In der gesamten Landesorganisation ergänzen
       § 11 AlVG               1.643           1.618   1.629
                                                                                      regelmäßig KundInnenmeetings mit Arbeitssu­
       § 49 AlVG               2.665           2.402   2.321                          chenden und Unternehmen die Kommunikation.
       Summe                   5.704           5.155   5.144                          Die dabei gewonnenen Feedbacks weisen auf
                                                                                      weitere Verbesserungspotentiale hin.

14 | G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 8
Arbeitskräfte unterstützen

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Position des
Bundeslandes Salzburg bei den Werten für die
Zufriedenheit der Arbeit suchenden Kundinnen
und Kunden im Bereich der einzelnen Dimensio­
nen im Vergleich zu den Gesamtwerten des AMS
Österreich.

Top-Box-Werte in Prozent (Note 1 und Note 2) für das Jahr 2018

                                                                                       Österreich                  Salzburg

 Gesamtzufriedenheit                                                                         76,5                        77,4

                         Zufriedenheit mit der Abwicklung der Antragstellung                 80,3                        81,8

                         Zufriedenheit mit der Information über Rechte und Pflichten         73,8                        70,1

                         Zufriedenheit mit der Pünktlichkeit der Zahlungen                   90,0                        88,9

                         Wichtigkeit des AMS bei der Stellensuche                            58,1                        58,9

                         Zufriedenheit mit der Hilfe bei der Stellensuche                    78,0                        78,2
 Prozessqualität
                         Berücksichtigung der persönlichen Situation durch BeraterIn         76,4                        76,3

                         Zufriedenheit mit dem Stellenvorschlag                              44,3                        40,1

                         Übereinstimmung Stellenvorschlag und Vereinbarung                   55,0                        54,7

                         Zufriedenheit mit Bemühen um eine Lösung durch BeraterIn            78,7                        80,3

                         Zufriedenheit mit Fachwissen BeraterIn                              76,1                        75,8

                                                                                          G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 8 | 15
Unternehmen unterstützen

     Ausländerbeschäftigungsverfahren                                                                  Regelmäßige Befragung
                                                                                                       der Unternehmen im AMS-CMS
                                                                                                       (Client Monitoring System)
     Geschäftsfälle 1. Instanz AFZ                                                                     Unternehmenskunden in ganz Österreich, die
     (Regionale Geschäftsstellen)
                                                                                                       eine offene (Lehr-)Stelle zur Besetzung gemeldet
                                                                                                       haben, werden seit Jahren durch ein externes
                                                                2016          2017          2018
                                                                                                       Unternehmen zum Dienstleistungsangebot des
       erteilte:
                                                                                                       Arbeitsmarktservice befragt. Diese telefonische
                                                                                                       Umfrage erfasste 2018 in Summe 10.355 Betrie­
       Beschäftigungsbewilligungen 1)                           2.984         3.459         3.706      be in ganz Österreich, davon 762 im Bundesland
       Schlüsselkräfte   2)                                       143           189              298   Salzburg. Befragt wird zeitnah, um möglichst ak­
                                                                                                       tuelle Eindrücke zu erhalten.
       EB/EUEB 3)                                                 286           272              456

       Übrige Erteilungsarten 4)                                  844           976         1.594      Die dabei erhobenen Bewertungen in den Berei­
                                                                                                       chen Beratung und Vermittlung werden quartals­
       abgelehnte:                                                                                     weise auf Bundes-, Landes- und regionaler
                                                                                                       Ebene sowie in Clustern anonymisiert zusam­
       Beschäftigungsbewilligungen                                253           256              265
                                                                                                       mengefasst.
       Schlüsselkräfte                                             25            38              63
                                                                                                       Dargestellt werden diese Ergebnisse mittels Top-
       EB/EUEB                                                    167           151              162
                                                                                                       Box-Werten. Hier werden nur jene Antworten
       übrige Erteilungsarten                                      23            27                5   gezählt, die mit „sehr gut“ oder „gut“ (von ins­
                                                                                                       gesamt 6 Antwortmöglichkeiten – analog dem
     1): auf einen konkreten Arbeitsplatz bezogen, auf max. 1 Jahr befristet und Lehrlings BB.
     2): Rot-Weiß-Rot-Card, Blaue Karte EU.                                                            Schulnotensystem) bewertet wurden. Damit wird
     3): Anträge für betriebsentsandte Ausländer.                                                      der Qualitätsaspekt erhoben. In die weitergehen­
     4): Sicherungsbescheinigung zur ordnungsgemäßen Einreise, wenn Dienstgeber/in bereits            de Analyse fließt natürlich auch die Zahl der un­
       feststeht (vor Erteilung der Beschäftigungsbewilligung); Entsendebewilligungen, Anzeige­
       bestätigungen für FerialpraktikantInnen und Volontäre, Freizügigkeitsbestätigungen für
                                                                                                       zufriedenen Kunden mit ein, die damit Anstoß für
       neue EU-BürgerInnen (Osterweiterung), Bestätigung für Angehörige von ÖsterreicherInnen,         Verbesserungsmaßnahmen sind.
       RWR-Card plus, sonstige Bescheide und Bestätigungen. Datenbasis DWH

                                                                                                       Die Bedeutung einzelner Teilaspekte für die
                                                                                                       Gesamtzufriedenheit wird mittels KANO-Ana­
     Geschäftsfälle 2. Instanz                                                                         lyse herausgearbeitet und beinhaltet auch eine
     (Landesgeschäftsstelle)                                                                           Klassi­fizierung in Begeisterungs-, Leistungs- und
                                                                                                       Basis­anforderungen.
                                                                2016          2017          2018
                                                                                                       Die Berater*innen des Service für Unternehmen
       Beschwerdeverfahren                                          11             4               8   werden grundsätzlich sehr gut beurteilt: 9 von
       davon:      positiv erledigt                                  2             2               1   10 Unternehmenskunden schätzen die (sehr)
                                                                                                       gute Erreichbarkeit, 85 Prozent das Bemühen
                   negativ erledigt                                  8             0               5   um eine Lösung sowie mehr als 95 Prozent das
                   zurückgezogen                                     1             2               2   ­Gesprächsklima.
       durchschnittliche Genehmigungsquote                       18%           50%               8%

       Selbständige Schlüsselkraft­gutachten                       14              9               8

       davon:      positiv erledigt                                  7             3               2

                   negativ erledigt                                  7             4               5

                   zurückgezogen                                     0             2               1

       durchschnittliche Genehmigungsquote                       24%           33%           16%

16 | G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 8
Unternehmen unterstützen

Im Bereich der Stellenvermittlung konnte die Zahl                                Dieser unterschiedliche Mix an Beurteilungen
der vorgeschlagenen Bewerber*innen 2018                                          mündet in der Königsfrage: „Wie zufrieden sind
signifikant gesteigert werden. Die Diskrepanz                                    Sie alles in allem mit der Gesamtleistung Ih­
zwischen erwarteter und wahrgenommener Leis­                                     rer Geschäftsstelle?“, die für 2018 von 74 Pro­
tung ist hier allerdings groß. Der qualifikatorische   74 % der                  zent der Unternehmenskunden mit der besten
oder auch regionale Mismatch am Arbeitsmarkt           Unternehmen               oder zweitbesten Bewertung beantwortet wurde
erschwert die Arbeit der Berater*innen, das Er­        sind (sehr)               (2017: 70%). Dieses Ergebnis ist auch Teil der
gebnis wird aber seitens Unternehmenskunden            zufrieden mit             Balanced Score Card, deren Kennzahlen der Un­
honoriert – Hilfe bei der Stellenbesetzung mit         der Gesamt-               ternehmenssteuerung im AMS dienen.
85 Prozent (sehr) guten Bewertungen.                   leistung ihrer
                                                       AMS-Ge-
Informationen über Angebote und Dienst­                schäftsstelle
leistungen des AMS können jederzeit über die
Homepage des AMS abgerufen werden. Das
quartalsweise erscheinende Druckwerk „Topline“
liefert Informationen auch frei Haus. Weiters ste­
hen unsere Berater*innen jederzeit zur Verfügung,
um telefonisch, elektronisch oder bei einem Vor­
ort­besuch Auskunft zu geben. Damit erreichen
wir, dass 7 von 10 unserer Unternehmenskunden
in diesem Bereich (sehr) zufrieden sind.

                                                                                                                                          Foto: Johann Lechner

Jobbörse Traun                                Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages zwischen Unternehmen aus dem Pongau und der
                                              Wachau sowie dem AMS Bischofshofen und dem AMS KremS

                                                                                                    G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 8 | 17
Arbeitsmarktförderung

     Die Vermittlungstätigkeit des AMS Salzburg wird durch zahlreiche Maß­
     nahmen zur Unterstützung von Arbeitssuchenden und Unternehmen
     flankiert. Im Jahr 2018 konnten insgesamt 14.545 Personen aus Mitteln
     des AMS bei Weiterbildungen, dem Abbau von Vermittlungshemmnis­
     sen und der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt unterstützt wer­
     den. Der Anteil der Frauen an allen geförderten Personen lag dabei bei
     54,9 Prozent.

       Aktivitäten                                                                                      Genehmigte Personen 2018

       Qualifizierung, Unterstützung, Beschäftigung – insgesamt                                                           14.545

         Beihilfe zu Kurskosten und Kursnebenkosten                                                                        3.939

         Teilnehmer*innen an vom AMS beauftragten Kursen                                                                   5.275

         Existenzsicherung durch Deckung des Lebensunterhaltes                                                             6.420

         Teilnahme an Arbeitsstiftungen                                                                                      178

         Qualifizierung für Beschäftigte                                                                                     427

         Lehrstellenförderung                                                                                                725

         Unterstützung von Unternehmensgründungen                                                                            258

         Kinderbetreuungsbeihilfe                                                                                          2.019

         Beihilfen für Vorstellung und Bewerbung, Reisekosten                                                                226

         Eingliederungsbeihilfe                                                                                            2.039

         Teilnehmer*innen an sozialökonomischen Betrieben und Beratungs- und Betreuungsangeboten                           5.270

         Kombilohn                                                                                                           183

         Beschäftigung in Ein-Personen-Unternehmen                                                                            17

         Fachkräftestipendium                                                                                                154

     Für die Finanzierung dieser Unterstützungs-, Qualifizierungs- und Be­
     schäftigungsmaßnahmen standen dem AMS Salzburg 47.8 Millionen zur
     Verfügung.

       Ausgaben für Arbeitsmarktförderung in Salzburg
                                                                  2016       Anteil        2017    Anteil       2018       Anteil
       2016 – 2018 (in Mio. €)
       Unterstützungsstrukturen                                    4.4       8,0%            5.2   11,3%         6.2      13,0%
       Qualifizierungsmaßnahmen                                   24.4       67,5%          25.1   54,9%        25.1      52,5%
       Beschäftigungsmaßnahmen                                    14.6      24,5%           15.5   33,9%        16.5      34,5%
       Arbeitsmarktförderung gesamt                               43.4       100%          45.8    100%         47.8       100%

18 | G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 8
Arbeitsmarktförderung

Personen- und Unternehmens-                                              Arbeitsplatznahe Qualifizierung
bezogene Förderungen
                                                                         Um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken,
Qualifizierungsförderung                                                 wurde auch das Angebot der „Arbeitsplatznahen
für Beschäftigte (QBN)                                                   Qualifizierung“ forciert.

Um die Beschäftigungsfähigkeit und Arbeitsplatz-                         Unternehmen in Branchen mit Fachkräftemangel
sicherheit gering qualifizierter und älterer Arbeit-                     bietet sich durch dieses Qualifizierungsangebot
nehmer*innen zu sichern, förderte das AMS Salz-                          die Chance, gesuchte Fachkräfte gezielt für ihren
burg im vergangenen Jahr arbeitsmarktbezogene                            Bedarf, praxisnahe und den konkreten betriebli-
und überbetrieblich verwertbare Weiterbildungen                          chen Anforderungen entsprechend, auszubilden.
von Arbeitnehmer*innen mittels Qualifizierungs-                          Im Jahr 2018 haben 449 Personen mit AQUA
förderung für Beschäftigte. Im Jahr 2018 wur-                            begonnen, 48 Prozent davon waren Frauen. Der
de eine Beihilfensumme in der Höhe von rund                              überwiegende Teil der Personen absolviert eine
€ 370.000,00 ausbezahlt. Zwar ging die Anzahl                            Ausbildung mit dem Ziel Lehrabschluss. 316
der Förderanträge im Vergleich zum Vorjahr deut-       Die Anzahl        Personen konnten ihre Ausbildung abschließen,
lich zurück, die Anzahl der geförderten Personen       der geförderten   über 60 Prozent standen 3 Monate nach Aus-
stieg aber um fast 20 Prozent.                         Personen stieg    bildungsende in Beschäftigung.
                                                       um fast 20 %
                                                                         Fachkräftestipendium (FKS)
 360 Förderanträge                          ­14%

 390 Kurse                                   ­17%                        Mit dem Fachkräftestipendium erhalten Teilneh­
 427 Teilnehmer*innen                       +19%
                                                                         mer*innen finanzielle Unterstützung während ei-
                                                                         ner Weiter- oder Höherqualifizierung. In Salzburg
                                                                         nutzen im Jahr 2018 154 Personen die Chance,
                                                                         eine Ausbildung zu beginnen. Somit befanden
Arbeitsstiftungen                                                        sich, zusammen mit den bereits in Ausbildung
                                                                         befindlichen Teilnehmer*innen, insgesamt über
Im Jahr 2018 wurden im Rahmen der Arbeits-                               680 Personen in einer Weiter- oder Höherqua-
stiftungen sowohl Unternehmen bei der Beset-                             lifizierung im Rahmen des Fachkräftestipen-
zung ihrer offenen Stellen als auch Personen bei                         diums, davon 64 Prozent Frauen und 36 Prozent
ihren Bemühungen zur Wiedererlangung eines                               Männer. Der Großteil der Ausbildungen erfolgt
Arbeitsplatzes unterstützt.                                              im Gesundheits- und Pflegebereich (88%), ge-
                                                                         folgt von den Bereichen Elektrotechnik (6%) und
In Kooperation mit dem Land Salzburg und den                             Maschinenbau (5%).
beiden Stiftungsträgern, der „Regionalen Ar­
beitsstiftung für das Bundesland Salzburg“ und
der „Diakoniewerk Syncare GmbH“, werden in
den Implacementstiftungen Fachkräfte im Be­
reich Pflege ausgebildet. Mit 150 Neueintritten in
                                                                              1%
die Ausbildungssparten Pflegeassistenz, Pflege-                          5%
                                                                    6%
                                                                               2016 – 2018 (in Mio. €)

fachassistenz, Diplompflege und Fachsozialbe-
treuung ist hier im Vergleich zum Vorjahr ein Plus
von 10 Prozent zu verzeichnen.

Für Personen, die durch wirtschaftliche
Schwierigkeiten des Unternehmens von Kün-                                                                             Gesundheit/Pflege
digung betroffen waren, stand in Zusammenar-
beit mit den Sozialpartnern und den betroffenen                                                                       Elektrotechnik
Unternehmen ein Auffangnetz in Form von Out-
placementstiftungen zur Verfügung. Erfreulicher-                                   88 %                               Maschinenbau
weise gingen die Teilnehmer*innenzahlen im Jahr                                                                       andere
2018 um 30 Prozent zurück.

                                                                                                         G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 8 | 19
Arbeitsmarktförderung

     Eingliederungsbeihilfe
                                                                          Rund 43 Prozent aller Personen ab 18 Jahren, die
                                                                          2018 beim AMS Salzburg vorgemerkt waren, ver­
     Wie in den Jahren zuvor, setzte das AMS einen
                                                                          fügen maximal über einen Pflichtschul­abschluss,
     Schwerpunkt auf die Wiedereingliederung von
                                                                          dazu kamen im Jahresdurchschnitt noch 360 Ju­
     älteren Personen ab 50 Jahren und Personen
                                                                          gendliche zwischen 15 und 18 Jahren, die auf
     unter 50 Jahren, die schon länger als ein Jahr
                                                                          der Suche nach einer Lehrstelle ­waren.
     arbeitslos gemeldet sind. Bei der Übernahme in
     ein Dienstverhältnis bietet das AMS Unterneh­
                                                                          Um Jugendlichen und jungen Erwachsenen den
     men ein attraktives Förderangebot in Form der
                                                                          Einstieg in eine Lehrausbildung zu erleichtern,
     Eingliederungsbeihilfe.
                                                           AMS unter-     unterstützt das AMS Lehrbetriebe mit einem
                                                           stützt Lehr­   monatlichen Zuschuss zu den Kosten der Lehr­
     So konnten im Jahr 2018 im Bundesland
                                                                          ausbildung bzw. der Lehrausbildung mit verlän­
     2.039 Personen beim Wiedereinstieg in den             betriebe um
                                                                          gerter Lehrzeit oder Teilqualifikation. Besonderes
     Arbeitsmarkt unterstützt werden, davon waren          Jugendlichen
                                                                          Augenmerk gilt hier jenen Jugendlichen, die auf­
     925 Personen über 50 Jahre und 337 langzeit­          den Lehr­
                                                                          grund ihrer schulischen oder anderer Defizite ge­
     arbeitslose Personen.                                 einstieg zu
                                                                          ringe Chancen auf eine Lehr- oder Ausbildungs­
                                                           erleichtern
                                                                          stelle haben und jungen Erwachsenen, die ihren
     Lehrstellenförderung
                                                                          Lehrabschluss nachholen wollen. So konnten
                                                                          vergangenes Jahr insgesamt 725 Jugendliche
     Der Konjunkturaufschwung prägte auch den
                                                                          und junge Erwachsene vom Angebot der Lehr­
     Salzburger Arbeitsmarkt. Trotzdem haben immer
                                                                          stellenförderung profitierten und eine Lehrstelle
     mehr Betriebe mit einem Fachkräftemangel zu
                                                                          antreten bzw. ihre Lehrausbildung weiterführen.
     kämpfen, der mittlerweile in allen Branchen ange­
     kommen ist. Gestiegene Qualifikationserforder­
                                                                          Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen
     nisse am Arbeitsmarkt verschärfen die Situation
                                                                          im Auftrag des AMS
     zusätzlich.
                                                                          Das Arbeitsmarktservice Salzburg unterstützte
                                                                          im Jahr 2018 Arbeitssuchende mit einem viel­
                                                                          fältigen Angebot in den Bereichen Qualifizierung,
                                                                          Beratung und Beschäftigung.

                                                                          So wurden 105 Projekte mit insgesamt 269 Ver­
                                                                          anstaltungen für 5.275 Teilnehmer*innen in den
                                                                          Bereichen Aktivierung, Orientierung, Aus- und
                                                                          Weiterbildung und Training angeboten. In den
                                                                          18 Beratungs- und Betreuungsprojekten konn­
                                                                          ten 4.752 Teilnehmer*innen betreut werden und
                                                                          in den 12 sozialökonomischen Betrieben fanden
                                                                          518 Personen eine neue Beschäftigung.

                                                                          52,5 Prozent der eingesetzten budgetären Mit­
                                                                          tel im Bereich Aus- und Weiterbildung kamen
                                                                          ­Frauen zu Gute.

     2. Karrieretag im McArthurGlen Designer Outlet Wals

20 | G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 8
Arbeitsmarktförderung

Die Arbeitsmarktförderung setzte 2018 u.a. folgen­
de zielgruppenspezifische Schwerpunkte:

Jugendliche:

Jugendliche und junge Erwachsene, die maxi­
mal über einen Pflichtschulabschluss verfügen,
standen auch im Jahr 2018 im Fokus der Arbeits­
marktförderung. Im Rahmen der Ausbildungs­
garantie „AusBildung bis 18“ standen vergange­
nes Jahr in den Lehrgängen der Überbetrieblichen
Ausbildung und in den Sonder­      formen „Aus­
bildungs­maßnahmen mit verlängerter Lehrzeit“

                                                                                                                             Foto: AMS, Fotostudio B&G
und „Ausbildungsmaßnahmen zum Erwerb
von Teilqualifikationen“ (vormals IBA) insgesamt
280 Kursplätze zur Verfügung.

Ein zusätzliches Maßnahmenpaket wurde mit
der „Ausbildungsgarantie bis 25“ für die Ziel­
gruppe der jungen Erwachsenen zwischen
19 und 24 Jahren geschnürt, das auch diesen
Personen die Möglichkeit einer Lehre eröffnete.
Über 200 Personen nahmen im Jahr 2018 das
Orien­ tierungsangebot hinsichtlich einer Lehr­                      Jobsuchende mit gesundheitlichen
ausbildung in Anspruch – 61 Prozent konnten im                       Einschränkungen:
Anschluss erfolgreich in den Arbeitsmarkt integ­
riert werden.                                                        In Zusammenarbeit mit dem BBRZ wurde für
                                                                     über 300 Salzburger*innen mit gesundheitlichen
Frauen:                                                              und/oder psychischen Einschränkungen im Rah­
                                                     Knapp
                                                                     men der BBE Perspektivenplan ein Vorschlag er­
                                                     3.600 Frauen
Das AMS Salzburg hat knapp 3.600 Frauen                              arbeitet, welche Maßnahmen und Schritte sinn­
                                                     wurde 2018
die Teilnahme an einer Aus- und Weiterbildung                        voll und realistisch erscheinen, um eine berufliche
                                                     eine Aus- und
ermöglicht. Davon konnten fast 200 Frauen für                        Wiedereingliederung anzustreben.
eine Orientierung und Qualifizierung im tech­
                                                     Weiterbildung
nisch-handwerklichen Bereich gewonnen wer­           ermöglicht      Des Weiteren wurden für 100 Personen im Zuge
den.                                                                 der Reha-Planung neue berufliche Perspekti­
                                                                     ven entwickelt. Im Anschluss daran begannen
In Kursen zum Thema „Digitalisierung“ wur­                           33 Personen eine Ausbildung im Rahmen der
de Frauen der Umgang mit verschiedenen                               „MAAB -Maßgeschneiderte Ausbildung“ bzw.
Computer­  programmen und Betriebssystemen,                          ­direkt in den Beruflichen Rehabilitationszentren
digitalen Tools und Plattformen sowie der praxis­                     des BBRZ.
nahe Umgang mit dem PC nähergebracht.

290 Frauen haben an Teilzeitweiterbildungsmaß­
nahmen für Wiedereinsteigerinnen teilgenommen
und konnten beim Einstieg in den Arbeitsmarkt
unterstützt werden. In den Frauenberufszentren
im Pongau und Pinzgau wurden 270 Frauen bei
der beruflichen Neuorientierung unterstützt.

                                                                                       G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 8 | 21
Info über Arbeitsmarkt und Beruf

             Berufsinformation                                                    die Ergebnisse gemeinsam mit MitarbeiterInnen
                                                                                  des AMS ausgewertet. Zahlreiche Jugendliche,
             „BIM“ im Messezentrum Salzburg                                       Eltern, LehrerInnen sowie an Aus- und Weiter­
                                                                                  bildung interessierte Personen wurden persön­
             Die größte Berufsinfoveranstaltung Westöster­                        lich beraten und in vielen Fällen bei der weiteren
             reichs und des angrenzenden südbayrischen                            Orientierung auf dem Messegelände unterstützt
             Raums erfreute sich im Messezentrum Salzburg                         sowie über das umfangreiche Selbstbedienungs­
             des regen Zustroms von 32.000 BesucherIn­                            angebot des AMS im Internet informiert.
             nen. Die gemeinsam mit der Wirtschaftskammer
             Salzburg, dem Land Salzburg, EuRegio Salz­                           2019 findet die „BIM“ wieder zeitgleich mit der
             burg – Berchtesgadener Land – Traunstein so­                         „BeSt³“ (Messe für Beruf, Studium und Weiter­
             wie bayrischen Partnern organisierte Messe bot                       bildung) statt, wobei das AMS auch auf der
             interessierten Personen mit 192 Ausstellern einen                    „BeSt³“ wieder mit einem eigenen EURES-Stand
             breiten Überblick zu den unterschiedlichsten Be­                     vertreten sein wird, an dem sich BesucherInnen
             rufen sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkei­      32.000           bei EURES-MitarbeiterInnen aus verschiedenen
             ten. Im direkten Kontakt mit Schulen, Innungen      ­BesucherInnen   europäischen Ländern über „Arbeiten in Europa“
             und Betrieben konnten sich die vorwiegend ju­                        informieren können.
                                                                  auf der BIM
             gendlichen BesucherInnen praktische Eindrücke
             verschaffen und sich über Aufnahmekriterien in­                      Termin: 21. – 24. November 2019 im Messe­
             formieren.                                                           zentrum Salzburg.
                                                                                  www.berufsinfomesse.org
             Der wie schon in den vergangenen Jahren in                           www.best-salzburg.at/
             Halle 1 angesiedelte Messestand des AMS war
             dabei wieder einer der Hauptanlaufpunkte der
             MessebesucherInnen. Die Fragen des vor Ort                           „BIB“ – Berufsinfobörse Lungau
             am Computer angebotenen Interessentests wur­                         „Kooperation AMS, Wirtschaft und Schule “
             de von mehr als 700 Personen beantwortet und                         Freitag, 19. Oktober 2018, von 13 bis 17 Uhr

                                                                                  Die „BerufsInfoBörse Lungau“ fand erneut im
                                                                                  Haus für Arbeit-Wirtschaft und Bildung in Tams­
                                                                                  weg statt. Hier präsentierten sich zahlreiche
                                                                                  Schuleinrichtungen und Firmen mit ihrem viel­
                                                                                  fältigen Angebot an Lehrberufen sowie verschie­
                                                                                  denste Beratungsorganisationen. Die von den
                                                                                  Veranstaltern AMS und Wirtschaftskammer mit
                                                                                  den Kooperationspartnern RAIKA, Bezirksschul­
                                                                                  rat, polytechnischer Schule und Regionalverband
                                                                                  Lungau durchgeführte Veranstaltung etablier­
                                                                                  te sich im Lungau im Lauf der Jahre als lokaler
                                                                                  Publikumsmagnet und feierte 2018 einen neuen
                                                                                  BesucherInnenrekord.

                                                                                  Im Haus waren mehr als 60 Aussteller in drei Eta­
                                                                                  gen vertreten – diese informierten die Jugend­
                                                                                  lichen und deren Eltern über das umfassende
                                                                                  Angebot an Aus- und Weiterbildung, Berufs- und
                                                                                  Karriere­möglichkeiten sowie Arbeitsmarkttrends
                                                                                  und boten direkten Einblick in die Berufspraxis.

                                                                                  Nächste BIB Lungau: 18. Oktober 2019
                                                                                  www.bib-lungau.at oder auf facebook
 Foto: AMS

             BIM im Messezentrum Salzburg

22 | G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 8
Sie können auch lesen