Naturnahe Regenwasserbewirtschaftung Potential und Grenzen für Überflutungsvorsorge und Hangwasser - Fachtagung ...
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WISSEN TECHNIK LEIDENSCHAFT Naturnahe Regenwasserbewirtschaftung Potential und Grenzen für Überflutungsvorsorge und Hangwasser Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dirk Muschalla DI Stefan Reinstaller, DDI Johannes Leimgrubger, DI Markus Pichler, Alber König MSc • www.sww.tugraz.at
Wandelprozesse • Klimawandel • Veränderung der Niederschlagscharakteristik, der Verdunstung und der Temperatur • Demographie • Flächenbedarf, Mobilität, Wasserbedarf und Abwasseranfall, Stoffemissionen, Refinanzierung von Infrastruktur • Mobilität • Stoffemission, Flächenbedarf • Technologie • IT / MSR-Technik, Emissionsminderung, Verfahrenstechnik, Betrieb, Planungsinstrumente • Politik • Rechtliche und technische Vorgaben, Sicherheit • Ökonomie • Volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen
Klimawandel IPCC Klimaszenarien Erhöhung des Wasserdampfvermögens in der Atmosphäre um 7% / Grad (ZAMG, 2020)
Klimawandel © Johannes Leimgruber IPCC Klimaszenarien Erhöhung des Wasserdampfvermögens in der Atmosphäre um 7% / Grad (ZAMG, 2020)
Klimawandel © Johannes Leimgruber IPCC Klimaszenarien © Johannes Leimgruber Erhöhung des Wasserdampfvermögens in der Atmosphäre um 7% / Grad (ZAMG, 2020)
Bodenverbrauch
Flächenversiegelung © Umweltbundesamt
Urbane Hitzeinseln in der Stadt © Wiener Umweltschutzabteilung
Urbane Hitzeinseln in der Stadt © Wiener Umweltschutzabteilung
Urbane Hitzeinseln in der Stadt © Wiener Umweltschutzabteilung
Urbanisierung Klimawandel Welche Methoden der Entwässerung sind kostengünstiger in Bau, Betrieb und Wartung, reagieren robuster auf Veränderungen und können einfacher an neue strukturelle und finanzielle Randbedingungen angepasst werden? Forderung nach flexiblen, ökologischen und kosteneffizienten Entwässerungssystemen
Annäherung an die Natürliche Wasserbilanz = + + + mit P – Niederschlag R – Abfluss ET – Evapotranspiration ΔS – Speicheränderung GR – Grundwasseranreicherung © Johnscher 2016
Kopplung Wasser- und Energiebilanz • Geben Sie hier eine Formel ein. Klima / Wetter Wasserbilanz: Wärmebilanz: = + + = + + Nieder- Netto- fühlbare Wärem schlag N Evaporation strahlung H RN E lE Abfluss R Bodenspeicheränderung Bodenwärmestrom nach Dyck / Peschke (modifiziert)
Mulden-Rigolen Teilversiegelte Gründächer Mulden Grünfassaden Systeme Flächen Zielgrößen: Reduktion des Oberflächenabflusses Überflutungsschutz Anreicherung des Grundwasserspeichers Ressourcenmanagement Erhöhung der Verdunstungsrate Reduktion urbaner Hitzeinseln Abdämpfen von Abflussspitzen Überflutungsschutz
Funktionen des Stadtbaumes unterstützt durch das Schwammstadtprinzip aus Stoisser und Schmidt (2019)
Multifunktionale Flächennutzung © MUST Städtebau, aus KLAS – Merkblatt für eine wassersensible Stadt- und Freiraumgestaltung
Multifunktionale Flächennutzung © MUST Städtebau, aus KLAS – Merkblatt für eine wassersensible Stadt- und Freiraumgestaltung
Multifunktionale Flächennutzung © MUST Städtebau, aus KLAS – Merkblatt für eine wassersensible Stadt- und Freiraumgestaltung
Urbane Überflutungen © Michael Reinstaller © Holding Graz © Michael Reinstaller © Michael Reinstaller Oberflächenabfluss Hangwasser Kanalüberstau Verklausung Überflutung durch kleine Fließgewässer
Urbane Überflutungen 2021 © UWZ Kufstein 17.07.2021: 165 mm in 48h, Spitze: 7 mm/5min Überflutungscharakter: © Michael Reinstaller Verklausung mehrerer Einlaufbauwerke von überbauten Nebenzubringern in Kombination mit © Michael Reinstaller pluvialen Überflutung durch sehr starken Oberflächenabfluss im Stadtgebiet
Urbane Überflutungen 2021 © UWZ Graz 30.07.2021: 172 mm in 5h, Spitze: 32 mm/5min Überflutungscharakter: Kombination aus pluvialen Überflutung durch stark erhöhten Oberflächenabfluss und fluvialer Überflutung an kleinen Wiederkehrperiode jeder Dauerstufe > 100a Nebenzubringer!
Fallbeispiel Graz-Annabach 489 m.ü.A • Beschreibung: Annabach EZG DGM • Hanglage 373 m.ü.A • Kleiner Nebenzubringer Annabach Gebäude • Urbane Randlage Annabach Gerinne • Kanalisation als Mischsystem • 2 veraltete Regenrückhaltebecken • 42 Gründächer derzeit im EZG vorhanden • Boden NICHT versickerungsfähig 758 m.ü.A Stadt Graz DGM N 325 m.ü.A
Evaluierung des Grundmodells Datengrundlage: Regenschreiber am Annabach seit 2,5 Jahren HOT SPOTS (Einsatzdaten Feuerwehr und Erfahrungsberichte Einwohner) Seit 1,5 Jahren Kamera + Pegel
Evaluierung des Grundmodells Parameteranpassung: Anpassung der sensitiven Modellparameter (Verlustgrößen, Rauigkeiten, Infiltrationskapazität) Anpassung der Parameter vor allem in den Hanglagen zielführend 2 Kalibrierungsereignisse plus 1 Validierungsereignis (2020) Quantitative Evaluierung basierend auf Messdaten (Zeitliche Verteilung) NSE = 0,67 - 0,74 [-] Qualitative Evaluierung basierend auf Hot Spots (räumliche Verteilung) ACC = 0,88 – 0,98 (bei einem Grenzwert von 0,3 m2/s (d*v) für die Definition der simulierten Überflutungsflächen
Modellkonzept Gründach Modell SWMM 5.1: 1D-2D Modell (PCSWMM2D, CHI-Water): Vereinfachter hydrologischer 3- Räumlich Hochaufgelöstes Niederschlags-Abfluss Schichten Modellansatz Modell parallel integriert mit hydrodynamischen Abflussmodell (Oberfläche, Kanal, Fließgewässer) Integration in das Grundmodell Oberfläche Boden Entwässerung
Ereignisse und Szenarien 17.06.2020 (Tmax = 6,4 a (45 23.07.2020 (Tmax = 13,3a (10 13.08.2020 (Tmax = 94,3a min)); 38,52 mm in 2h; Spitze = min); 26,52 mm in 1,5 h; Spitze (20min); 45,3 mm in 3h; Spitze 2,3 mm/min) = 2,6 mm/min) 3,3 mm/min) Szenarien Vergleichsindikatoren (Differenzen) • O-Szenario (Grundmodell) • Überflutungsfläche • MAX-GD-Szenario (280 Gründächer) • Wasserstand Hot Spot • Gesamter Oberflächenabfluss
Ergebnisse: Überflutungsflächen 0-Szenario Definition der Überflutungsflächen: Überlagerung von Wasserstand [m] und Fließgeschwindigkeit [m/s] A = d x v [m²/s] Grenzwert: A > 0,3 m/s (Smith et al.,2014; Ball et al., 2019) Ereignis 17.06.2020 Ereignis 23.07.2020 Ereignis 13.08.2020 Hot Spots Hot Spots Hot Spots Überflutungsflächen Überflutungsflächen Überflutungsflächen
Ergebnisse: Überflutungsflächen Gründach-Szenario Definition der Überflutungsflächen: Überlagerung von Wasserstand [m] und Fließgeschwindigkeit [m/s] A = d x v [m²/s] Grenzwert: A > 0,3 m/s (Smith et al.,2014; Ball et al., 2019) Ereignis 17.06.2020 Ereignis 23.07.2020 Ereignis 13.08.2020 Hot Spots Hot Spots Hot Spots Überflutungsflächen Überflutungsflächen Überflutungsflächen
Ergebnisse: Differenzen der Überflutungsflächen Differenz der Überflutungsflächen: ΔA = A0 – AGR [m²] ( mit Ai > 0,3 m²/s) A0: Überflutungsflächen 0-Szenario AGR: Überflutungsflächen Gründach Szenario Ereignis 17.06.2020 Ereignis 23.07.2020 Ereignis 13.08.2020 Hot Spots Hot Spots Hot Spots Δ Delta Überflutungsflächen Δ Delta Überflutungsflächen Δ Delta Überflutungsflächen (ΔA 126,77 m²) (ΔA = 665 m²) (ΔA = 282,82 m²)
Ergebnisse: Wasserstand Hot Spot HOT SPOT, 17.06.2020 O-scenario GR-scenario 0.13 m 10 min HOT SPOT, 13.08.2020 O-scenario GR-scenario 0.132 m 5 min
Zusammenfassung der Ergebnisse Vergleichsindikatoren Ereignis 17.06.2020 Ereignis 23.07.2020 Ereignis 13.08.2020 (Tmax = 6,4a) (Tmax = 13,3a) (Tmax = 90,4a) Oberflächenabfluss (RO-0) 11,6 mm 11,5 mm 13,8 mm 0-Szenario Überflutungsfläche (A-0)* 485 m² 665 m² 899 Hot Spot Wasserstand (HS-0) 0,55 m 0,99 m 1,12 m Oberflächenabfluss (RO-GR) 9,1 mm 7,5 mm 11,4 mm Differenzen GR-Szenario Überflutungsfläche (A-GR)* 357 m² 0 m² 616 m² Hot Spot Wasserstand (HS-GR) 0,41 m 0,79 m 0,988 m Δ Oberflächenabfluss 2,5 mm 4,0 mm 2,4 mm Δ Überflutungsfläche 127 m² 665 m² 283 m² Δ Hot Spot Wasserstand 0,13 m 0,2 m 0,13 m *Definition der Überflutungsfläche: Wasserstand x Fließgeschwindigkeit > 0,3 m²/s (Smith et al.,2014; Ball et al., 2019)
Wirksamkeit von Gründächern Wirksamkeitsanalyse über relativen Wirksamkeitskoeffizienten: (X , -X ./ ) η% = X, [-] X " = Nullszenario der drei Indikatoren X #$ = Gründachszenario der drei Indikatoren Über drei Vergleichsindikatoren (X % ): • Summe Oberflächenabfluss (η&' ) • Überflutungsfläche (η( ) • Wasserstand Hot Spot (η)* )
Grünraum und Stadtplanung: Bäume und Grünstreifen als Grüne Wasserspeicher, begrünte Dächer Infrastruktur und Wände Entsiegelung RW Retention Stadtplanung: an der Wandlung der Versiegelung Oberfläche in grüne Infrastruktur Baudirektion: Nachhaltige Verfolgung der Strategie der Oberflächenretention
Vision: Ökologische Stadtentwässerung Grünraum und Stadtplanung: Bäume und Grünstreifen als Grüne Wasserspeicher, begrünte Dächer Infrastruktur und Wände Reorganisation Revitalisierung des der Bäche Kanalsystems Grünraum: Rückbau der offenen Erstellung systemrelevanter Abwassergerinne zu Bächen mit Ökologische Kanäle um das Potential des nachhaltige Steigerung Stadtentwässerung Kanalnetzes überproportional der Biodiversität zu steigern Entsiegelung AI Einsatz RW Retention Stadtplanung: an der Artificial Intelligence in der WW: Wandlung der Versiegelung Modelle, Oberfläche in grüne Infrastruktur Integrale Kanalnetzsteuerung Baudirektion: Nachhaltige Verfolgung der Strategie der Sensorik, Robotik Oberflächenretention
Zukünftige Handlungsstrategien • Zukünftige Handlungsstrategie erfordert einen • interdisziplinären und • integrierten • Planungsansatz und Einbeziehung aller Akteure • Stadt- und Raumplanung • Grünraum und Gewässer • Stadtentwässerung • Straße • ...
THINK GREEN Dirk Muschalla d.muschalla@tugraz.at © Johannes Leimgruber
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