Neue Oberstufe am Beruflichen Gymnasium - FÜR LEHRKRÄFTE

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Neue Oberstufe am Beruflichen Gymnasium - FÜR LEHRKRÄFTE
FÜR ELTERN   FÜR SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER   FÜR LEHRKRÄFTE

Neue Oberstufe am Beruflichen Gymnasium
Neue Oberstufe am Beruflichen Gymnasium - FÜR LEHRKRÄFTE
WAS IST AB DEM SCHULJAHR 2021/2022

NEU AM BERUFLICHEN GYMNASIUM?

Ab dem Schuljahr 2021/2022 gelten für die Beruflichen
Gymnasien neue Regelungen. Alle Regelungen sind
in der Verordnung des Kultusministeriums über die
Beruflichen Gymnasien (Ausbildungs- und Prüfungs-
ordnung Berufliche Gymnasien – BGVO) zusammen-
gefasst. Diese findet sich auch über die Homepage des
Kultusministeriums (www.km-bw.de) im Internet.

Wichtige Neuerungen im Einzelnen:                         Die Abiturprüfung ab dem Abitur 2024 enthält
                                                          folgende Anforderungen:
 Die Fächer Deutsch und Mathematik werden in
 den Jahrgangsstufen differenziert angeboten. Von den      Schriftliche Prüfungen im Profilfach sowie einem
 Schülerinnen und Schülern ist eines dieser Fächer auf     weiteren Fach mit erhöhtem Anforderungsniveau,
 erhöhtem Niveau (5-stündig) zu wählen. Das jeweils        entweder Deutsch oder Mathematik.
 andere Fach wird auf grundlegendem Niveau (4-stün-        Als drittes schriftliches Prüfungsfach wird ein weiteres
 dig) gewählt (siehe Kapitel Die Jahrgangsstufen).         der drei Fächer Deutsch, Mathematik oder Fremd-
 Informatik wird durchgehend Pflichtfach, von der          sprache auf grundlegendem Anforderungsniveau
 Eingangsklasse bis in die Jahrgangsstufe 2.               gewählt.
 Wirtschaftslehre wird Pflichtfach in der Eingangs-        Mindestens ein Fach aus jedem Aufgabenfeld (AF)
 klasse in allen Richtungen (Ausnahme WG).                 des Pflichtbereichs wird geprüft: Das AF I ist
 Eine Naturwissenschaft (Biologie, Chemie oder             sprachlich-literarisch-künstlerisch ausgerichtet, das
 Physik) ist durchgehend über drei Jahre zu belegen.       AF II gesellschaftswissenschaftlich und das AF III
 Die Kurse in den Jahrgangsstufen werden jeweils           mathematisch-naturwissenschaftlich-technisch.
 dreistündig unterrichtet.                                 Es besteht eine allgemeine Pflicht zur Teilnahme an
 In den Jahrgangsstufen ist ein richtungsspezifisch        einer Abiturprüfung in Mathematik oder einer
 differenziertes Ergänzungsfach verpflichtend zu           Naturwissenschaft.
 belegen (siehe Kapitel Ergänzungsfächer). In der          Es werden vier Fächer schriftlich und ein Fach
 Eingangsklasse kann dieses bereits als Wahlpflichtfach    mündlich in Form eines Kolloquiums (Vortrag und
 oder als Wahlfach belegt werden.                          Prüfungsgespräch) geprüft; die mündliche Prüfung
                                                           erfolgt ab dem Abitur 2024 nicht mehr als Präsen-
                                                           tationsprüfung.

                                                                                                                      27
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Die Jahrgangsstufen

     Die Jahrgangsstufen an den Beruflichen Gymnasien              Fremdsprachen
     finden wie an den allgemein bildenden Gymnasien im            Mindestens eine Fremdsprache muss belegt werden. Wer
     Kurssystem statt, das heißt, sie sind in Kurshalbjahre        an seiner früheren Schule keine zweite Fremdsprache in
     unterteilt, die jeweils einzeln abgerechnet werden. Ein       vier aufeinanderfolgenden Unterrichtsjahren besucht
     Kurs in einem Fach entspricht also einem Kurshalbjahr.        hat, muss eine zweite Fremdsprache, die in der Ein-
     Neben den Pflichtkursen hat man je nach gewähltem             gangsklasse begonnen wurde, in beiden Jahrgangsstufen
     Profil und Angebot der Schule ein bestimmtes Angebot          fortsetzen.
     an Wahlmöglichkeiten. Neben der Pflicht, Kurse zu
     belegen (also den Unterricht in bestimmten Fächern zu         Naturwissenschaften
     besuchen), gibt es auch eine Pflicht, Kurse für das Abitur-   Über drei Jahre muss eines der Fächer Biologie, Chemie
     zeugnis abzurechnen.                                          oder Physik durchgehend belegt werden. Eine der in
                                                                   der Eingangsklasse belegten Naturwissenschaften muss
     PFLICHTFÄCHER – WAS MUSS BELEGT WERDEN?                       also in den vier Halbjahren der beiden Jahrgangsstufen
     Die folgenden Fächer sind verpflichtend zu belegen:           jeweils dreistündig fortgesetzt werden.

     Profilfach                                                    Religionslehre/Ethik, Geschichte mit
     Es wird in den Jahrgangsstufen wie in der Eingangsklasse      Gemeinschaftskunde, Informatik, Sport
     sechsstündig unterrichtet. Das Profilfach kann nach der       In diesen Fächern sind ebenfalls jeweils vier Kurse in den
     Eingangsklasse nicht gewechselt werden.                       Jahrgangsstufen 1 und 2 verpflichtend zu belegen. Wer
                                                                   keinen Kurs in Religionslehre besucht, hat stattdessen
     Mathematik und Deutsch                                        Kurse im Fach Ethik zu besuchen, soweit sie von der
     Beide Fächer müssen belegt werden, sie werden diffe-          Schule angeboten werden. Am Technischen Gymnasium
     renziert in zwei Niveaustufen angeboten. Alle Schü-           gibt es einen speziellen Bildungsplan Informatik TG.
     lerinnen und Schüler entscheiden, welches der beiden
     Fächer sie auf erhöhtem Anforderungsniveau belegen            Ergänzungsfächer
     wollen (5-stündig) und welches auf grundlegendem An-          Es stehen für jede Richtung der Beruflichen Gymnasien
     forderungsniveau (4-stündig). Das Fach, das auf erhöh-        mehrere jeweils zweistündige Ergänzungsfächer zur
     tem Anforderungsniveau gewählt wird, ist automatisch          Wahl. Eines davon muss über vier Halbjahre der beiden
     schriftliches Prüfungsfach in der Abiturprüfung (siehe        Jahrgangsstufen hinweg belegt werden. Die Fächer kön-
     Abschnitt „Die Abiturprüfung“).                               nen auch schon in der Eingangsklasse als Wahlpflichtfach
                                                                   oder als Wahlfach besucht werden.

                                                                   Die einzelnen Ergänzungsfächer werden ab Seite 31
                                                                   jeweils kurz vorgestellt.

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WA HLF ÄCHER                                                 BESONDERE LERNLEISTUNG: DER SEMINARKURS

Jede Schule kann entscheiden, welche Wahlfächer sie          In der Jahrgangsstufe 1 können Schülerinnen und Schü-
anbietet. Das Angebot hängt auch davon ab, welche            ler im Rahmen des Seminarkurses lernen, wie man ein
Lehrkräfte und Räume der Schule zur Verfügung stehen         eigenes Thema oder eine bestimmte fächerübergreifende
oder welche Schwerpunkte die Schule setzt.                   Fragestellung selbstständig untersucht, methodisch
                                                             bearbeitet und die Ergebnisse in einer eigenen Arbeit do-
Allgemeine Wahlfächer                                        kumentiert und im Rahmen eines Kolloquiums vorstellt.
Wie in der Eingangsklasse gibt es in den Jahrgangsstufen     Das geht einzeln oder in einer Gruppe. Der Seminar-
Wahlfächer, die an allen Beruflichen Gymnasien angebo-       kurs ist in jedem der beiden Halbjahre dreistündig. Die
ten werden können:                                           erbrachte Leistung kann ein Prüfungsfach ersetzen (siehe
Bildende Kunst, Chinesisch, Literatur und Theater, Mu-       Abschnitt „Die Abiturprüfung“).
sik, Global Studies, Mathe +, Philosophie. In allen diesen
Fächern können vier Kurse belegt werden, lediglich in        DI E A BI T U RP R Ü F U N G

Philosophie sind nur zwei Kurse möglich.                     Im Abitur werden vier Fächer schriftlich geprüft
                                                             und ein Fach mündlich. Es können nur Fächer geprüft
Richtungsbezogene Wahlfächer                                 werden, die durchgehend drei Jahre lang belegt wurden.
Einige Wahlfächer sind bestimmten Richtungen zuge-           Für die Prüfung gelten folgende Vorgaben:
ordnet:                                                      1. Das erste Prüfungsfach ist das Profilfach.
 Wirtschaftslehre (AG, BTG, EG, SGG, TG)                     2. Das zweite Prüfungsfach ist entweder Deutsch oder
 Wirtschaftslehre mit Projektmanagement (TGTM)                 Mathematik, jeweils auf erhöhtem Anforderungs-
 Bioinformatik (AG, EG, SGGG)                                  niveau (5-stündig).
 Nachhaltige Landwirtschaft und Umwelt                       3. Das dritte Prüfungsfach ist ein weiteres Fach aus
 (AG, BTG, EG) – nur zwei Kurse möglich                        Deutsch, Mathematik oder fortgeführte Fremd-
 Psychologie (AG, BTG, EG, SGGG, TG, WG) –                     sprache (4-stündig.).
 nur zwei Kurse möglich                                      4. Unter den Prüfungsfächern muss Mathematik oder
 Sondergebiete der Technik (TG)                                eine Naturwissenschaft (Biologie, Chemie, Physik)
 Finanzwirtschaftliche Studien (WG)                            sein.
 Ökonomische Studien (WG)                                    5. Es müssen durch die Wahl der Prüfungsfächer alle
 Wirtschaftsgeografie (WG)                                     drei Aufgabenfelder (AF) abgedeckt werden: das
                                                               sprachliche Aufgabenfeld (AF I), das gesellschafts-
Alle Fremdsprachen, Naturwissenschaften oder                   wissenschaftliche Aufgabenfeld (AF II) und das
Ergänzungsfächer, die nicht als Pflichtfach belegt             mathematisch-naturwissenschaftlich-technische
werden, können ebenfalls als Wahlfach belegt                   Aufgabenfeld (AF III).
werden, sofern die Schule sie anbietet.                      In den Fremdsprachen ergänzt eine Kommunikations-
                                                             prüfung die schriftliche Prüfung.

                                                                                                                         29
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Als schriftliche Prüfungsfächer sind nicht zugelassen:    Die Fächer Physikalische Laborübungen sowie Che-
     Musik, Bildende Kunst, Fremdsprache (N), Chinesisch,      mische Laborübungen am TG können nicht geprüft
     Global Studies, Sport, Sondergebiete der Biowissen-       werden.
     schaften, Sondergebiete der Ernährungswissenschaften,
     Biotechnologie als Ergänzungs- bzw. Wahlfach, Bioinfor-   Die genauen Details zur Gesamtqualifikation findet man
     matik, Sozialmanagement, Sondergebiete der Technik,       im “Leitfaden für die gymnasiale Oberstufe“, der
     Informatik TG, Privates Vermögensmanagement, Wirt-        jährlich aktualisiert und neu aufgelegt wird. Er kann
     schaftsgeografie, Wirtschaftsinformatik.                  in digitaler Form von der Homepage des Kultusminis-
                                                               teriums (www.km-bw.de) heruntergeladen werden.
     In den Fächern Bildende Kunst, Musik, Bioinformatik,      In diesem Leitfaden wird auch genau erklärt, welche
     Informatik, Sondergebiete der Biowissenschaften, Son-     Kurse verpflichtend angerechnet werden und welche
     dergebiete der Ernährungswissenschaften, Sondergebiete    Mindestpunktzahlen in den einzelnen Kursen und in der
     der Technik, Wirtschaftsinformatik und Sport wird die     eigentlichen Abiturprüfung erreicht werden müssen.
     mündliche Prüfung durch fachpraktische Prüfungen
     ergänzt.

     * Ergänzungsfach TG keine Prüfung
     ** Informatik TG nur mündliche Prüfung

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Die Ergänzungsfächer an den
          Beruflichen Gymnasien
Folgende Ergänzungsfächer können von den Beruflichen Gymnasien der jeweiligen Richtung angeboten werden:

Bioinformatik (BTG)                                       Sondergebiete der Biowissenschaften
Das Fach Bioinformatik ist eine wertvolle Ergänzung       (AG, BTG, EG, SGG)
zur Biotechnologie sowie für alle weiteren Profilfächer   Das Fach orientiert sich an aktuellen gesellschaftsrelevan-
mit einem naturwissenschaftlichen Schwerpunkt. Im         ten biologischen Fragestellungen. Die entsprechenden
Unterricht werden naturwissenschaftliche Problemstel-     Themenkomplexe sind dabei in unterschiedliche Module
lungen mit theoretischen, computergestützten Metho-       gegliedert: „Ökologie, Stoffwechsel und Umwelttoxiko-
den bearbeitet und letztendlich zielführende Antworten    logie“, „Entwicklungsbiologie, Evolution und Repro-
und Lösungen ermittelt. In Verbindung mit dem Fach        duktionsmedizin“, „Neurobiologische Grundlagen von
Informatik werden die digitalen Kompetenzen der           Lernen und Verhalten“ sowie „Infektions- und Immun-
Schülerinnen und Schüler weiterentwickelt sowie die       biologie“. Kennzeichnend für das Fach ist der starke Pra-
„Wissenschaftssprache“ Englisch durch deren regelmäßi-    xisbezug, der sich in Modellversuchen, Laborübungen,
ge Anwendung vertieft.                                    Exkursionen oder auch in ökologischen Freilandunter-
                                                          suchungen widerspiegelt. Der modulare Aufbau eignet
                                                          sich hervorragend, das jeweilige Profilfach zu ergänzen,
                                                          indem vertiefende Einblicke in unterschiedliche profil-
                                                          bezogene Themenbereiche ermöglicht werden.

                                                                                                                        31
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WIRTSCHAFT S INFORM ATI K ( W G )

Das Ergänzungsfach Wirtschaftsinformatik baut auf den
Kompetenzen auf, die von den Schülerinnen und Schü-
lern im Fach Informatik erworben werden, und vertieft
diese im Hinblick auf deren Relevanz für die kaufmän-
nische Berufswelt und ein Studium. Die zunehmende
Digitalisierung in der Berufswelt erfordert Kompeten-
zen der Arbeitskräfte, die Möglichkeiten informatori-        forderungen an inländischen und ausländischen Hoch-
scher Systeme für kaufmännische Problemlösungen zu           schulen vor und trägt mit dem Erwerb interkultureller
nutzen. Aus diesem Grund stehen im Unterricht neben          Kompetenz auch den zunehmenden Anforderungen in
konkreten Umsetzungen im Modell und im Quellcode             einer globalen Arbeitswelt Rechnung. Der integrierte
vor allem nachhaltige Kompetenzen im Vordergrund,            Erwerb der Debating-Kompetenz fördert die vertiefte
die auch für zukünftige Entwicklungen eine fundierte         Auseinandersetzung mit den Blickwinkeln anderer und
Basis bilden.                                                die Fähigkeit zur Selbstreflexion und Relativierung des
Es bestehen im Unterricht vielfältige Optionen der           eigenen Standpunkts.
Verknüpfung von betriebswirtschaftlichen Aspekten mit
den Inhalten der Wirtschaftsinformatik. Diese sollen ge-     P R I VAT ES VE R MÖ G E N SMA N A G E ME N T ( W G )

nutzt werden, um einen fächerübergreifenden Wissens-         Das Fach Privates Vermögensmanagement bietet den
erwerb zu ermöglichen und ganzheitliches Denken zu           Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich mit
fördern. Durch den Einsatz des Computers im Unterricht       finanziellen Entscheidungen und Problemstellungen
wird in besonderem Maße ein anwendungsorientierter           privater Haushalte in unterschiedlichen Lebensphasen
Kompetenzerwerb ermöglicht. Im Fach Wirtschafts-             auseinanderzusetzen. Mit dem Blick auf die Situation pri-
informatik können viele Inhalte auch in Projekten            vater Haushalte stellt das Fach eine besondere Ergänzung
umgesetzt werden. Die modulare Struktur ermöglicht es        zu den Profilfächern am Wirtschaftsgymnasium dar,
den Schulen zudem, selbst gewählte Schwerpunkte zur          die an die unmittelbare oder zukünftige Lebenswelt der
Vertiefung anzubieten.                                       Schülerinnen und Schüler anschließt.
                                                             Die Schülerinnen und Schüler betrachten Geldan-
GLO BAL STUDIES ( W G )                                      lagemöglichkeiten in Aktien, Investmentfonds oder
Das Fach Global Studies betrachtet in einem interdiszip-     Anleihen und analysieren Risiken von Privatpersonen
linären Ansatz weltweite politische, wirtschaftliche, öko-   sowie die Absicherung durch die gesetzliche Sozialver-
logische, soziale und kulturelle Zusammenhänge und           sicherung und individuelle Versicherungsverträge. Mit
Fragestellungen. In diesem Zusammenhang beschäftigen         dem Thema Altersvorsorge wird ein wichtiger Blick in
sich die Schülerinnen und Schüler mit Erklärungsmodel-       die Zukunft der Schülerinnen und Schüler geworfen
len und Lösungsansätzen für eine nachhaltige Entwick-        und die Möglichkeit gegeben, individuelle Lösungen für
lung und erlangen ein grundlegendes Wissen für die           mögliche Versorgungslücken zu entwerfen. Es ist ein we-
(kulturelle) Orientierung in der globalisierten Welt.        sentliches Ziel des Faches, die Schülerinnen und Schüler
Das Fach Global Studies wird bilingual unterrichtet und      in die Lage zu versetzen, fundierte Entscheidungen für
bereitet die Schülerinnen und Schüler somit auf die An-      ihre finanziellen Angelegenheiten treffen zu können.

                                                                                                                         33
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Wissenswertes

     I N TERN ATI O N ALE S AB I TU R B A D E N -

     WÜ RTTEM BERG ( RI CHTU N G W I RT SC H A F T )

     Schülerinnen und Schüler an Wirtschaftsgymnasien mit
     dem Profil Internationale Wirtschaft erwerben zusätz-
     lich zur allgemeinen Hochschulreife das „Internationale
     Abitur Baden-Württemberg (Richtung Wirtschaft)“.
     Bedingt durch den bilingualen Unterricht im Profilfach
     „Internationale Wirtschaft“ und der damit verbundenen
     zweisprachigen Abiturprüfung in diesem Fach erwerben
     jedes Jahr zahlreiche Abiturientinnen und Abiturienten    F R E MD S P R A C H E N A M B E R U F L I C H E N

     diese Zusatzqualifikation.                                G Y MN A SI U M: Englisch, Französisch, Spa-

     Der Besuch des bilingualen Unterrichts im Profilfach      nisch, Italienisch, Russisch oder Chinesisch
     und je nach Wahl weiterer Fächer erweitert die Sprach-
     kompetenz und erleichtert den Zugang zu internationa-     All diese Sprachen können am Beruflichen Gymnasium
     len Studiengängen, Praktika und global ausgerichteten     angeboten werden:
     Betrieben.                                                Englisch, Französisch oder Spanisch als fortgeführte
                                                               Fremdsprache;
                                                               Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch und Chine-
                                                               sisch auf Anfängerniveau.
                                                               Es gibt viele gute Gründe für eine Fremdsprache!
                                                               An den Beruflichen Gymnasien haben die Schülerin-
                                                               nen und Schüler verschiedene Möglichkeiten, die erste
                                                               Fremdsprache noch besser sprechen zu lernen oder sich
                                                               für eine neue Fremdsprache zu entscheiden.

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Neue Oberstufe am Beruflichen Gymnasium - FÜR LEHRKRÄFTE
Was macht die neuen Bildungspläne
      der Beruflichen Gymnasien aus?

       Ab dem Schuljahr 2021/2022 gelten für die Eingangs-             Kompetenzbegriff von Franz E. Weinert. Die Formu-
       klassen der Beruflichen Gymnasien neue Bildungspläne            lierung von Kompetenzen zur Konkretisierung der
       für alle Fächer. Mit den Schuljahren 2022/2023 und              Bildungsziele setzt den Einsatz von Operatoren voraus.
       2023/2024 wachsen die neuen Bildungspläne in den                Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die
       Jahrgangsstufen 1 und 2 auf.                                    signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von
                                                                       Aufgaben erwartet werden. lm Zusammenhang mit
       Der Bildungsplan für die Beruflichen Gymnasien                  den länderübergreifend geltenden Bildungsstandards
       schließt an den Bildungsplan der Sekundarstufe I für die        sowie den Einheitlichen Prüfungsanforderungen in der
       allgemein bildenden Schulen in Baden-Württemberg an.            Abiturprüfung (EPA) für die verschiedenen Fächer hat
       Die neuen Bildungspläne sind weiterhin leicht lesbar,           die Kultusministerkonferenz (KMK) Operatorenlisten
       von überschaubarem Umfang und weisen im Interesse               veröffentlicht. Diese Operatorenlisten wurden im Bil-
       einer klaren Profilierung und Priorisierung ein hohes           dungsplan für die Beruflichen Gymnasien übernommen,
       Maß an Verbindlichkeit und Standardisierung aus. Dies           da sich die im gemeinsamen Abituraufgabenpool der
       gilt besonders für die Festlegung der Unterrichtsinhalte        Länder befindlichen Aufgaben an den KMK-Operatoren
       und der mit den Inhalten verwobenen Kompetenzfor-               orientieren und damit die KMK-Konformität des an
       mulierungen zur Konkretisierung der Bildungsziele.              Beruflichen Gymnasien erwerbbaren Abiturs dokumen-
       Damit ist gleichzeitig die Basis für eine effiziente zentrale   tiert wird.
       Prüfungsstellung gelegt.
                                                                       Gemeinsam mit dem Expertenkreis wurden folgende
       Wie bei der Erarbeitung des Bildungsplans für die               übergeordneten Leitziele für den Bildungsplan
       allgemein bildenden Schulen in Baden-Württemberg                vereinbart:
       orientiert sich der Bildungsplan für die Beruflichen              allgemeine Studierfähigkeit sicherstellen,
       Gymnasien hinsichtlich des Kompetenzmodells am                    Kompetenzen an aktuellen Inhalten erwerben,
                                                                         auf das Leben in einer sich dynamisch wandelnden,
                                                                         pluralistischen und demokratisch verfassten
                                                                         Gesellschaft vorbereiten.

                                                                       Insbesondere der letzte Punkt verweist auf eine stärkere
                                                                       Verankerung der Erziehung zur aktiven und verantwor-
                                                                       tungsbewussten Teilnahme an demokratischen Prozes-
                                                                       sen in der Gesellschaft.

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Neue Oberstufe am Beruflichen Gymnasium - FÜR LEHRKRÄFTE
Als konkrete Leitziele für die Bildungsplanarbeit           orientierung inzwischen integrale Basis jeder konkreten
Berufliche Gymnasien wurden gemeinsam mit dem               Unterrichtsgestaltung. Stattdessen wird künftig durch
Expertenbeirat entwickelt und von Frau Ministerin           die Ausweisung bestimmter Kompetenzen und Inhalte
Dr. Susanne Eisenmann gebilligt:                            den Lehrkräften mehr Zeit für Vertiefung, Individua-
                                                            lisiertes Lernen und Projektunterricht („VlP“) zur
 Anschluss an den Bildungsplan 2016 der allgemein           Verfügung stehen.
 bildenden Schulen sicherstellen und die Übergänge in
 die Beruflichen Gymnasien weiter optimieren,               In den neuen Bildungsplänen für die Beruflichen
 zunehmende Heterogenität aufgreifen und damit              Gymnasien werden prozessbezogene Kompetenzen
 verbundene Potenziale konstruktiv nutzen,                  in den jeweiligen Vorbemerkungen definiert und fach-
 gesellschaftliche und berufliche Integrationsleistung      lich ausdifferenziert. Für die unterrichtenden Lehrkräfte
 festigen,                                                  der Beruflichen Gymnasien ist die Orientierung an
 digitale Medien als Lernwerkzeuge nachhaltig einsetzen,    Inhalten, die in einem Bildungsplan definiert sind und
 in der Profilierung den Bezug zur beruflichen              ein hohes Maß an Verbindlichkeit und Standardisierung
 Wirklichkeit als Markenkern schärfen und                   aufweisen, ebenso wichtig wie für eine effiziente zentrale
 anrechenbare Lernleistungen ermöglichen,                   Prüfungsgestaltung. Um den Lehrkräften einen nach-
 Kompetenzerwerb im MINT-Bereich stärken.                   vollziehbaren Maßstab für die Unterrichtsgestaltung an
                                                            die Hand zu geben, sind die zu unterrichtenden Inhalte
Die bisherige Struktur der Bildungspläne der Beruf-         nunmehr kleinschrittiger und damit noch zielführender
lichen Gymnasien wird in ihrer klaren und einfachen         unter der Verwendung der KMK-Operatoren mit pass-
Grundform von den Lehrerinnen und Lehrern im Land           genauen Definitionen inhaltsbezogener Kompetenzen
sehr geschätzt. Gleichwohl wurde eine wahrnehmbare          verknüpft. Dadurch sind einerseits die vorgegebenen
Modifikation der bisherigen Darstellung umgesetzt –         Anforderungsbereiche exakter bestimmt, anderseits
auch im Sinne einer Standardisierung der bislang teilwei-   können die Inhalte und Kompetenzen nachvollziehbarer
se noch unterschiedlichen Ausgestaltung einzelner Pläne.    als Unterrichtsziele definiert und methodisch-didaktisch
                                                            umgesetzt werden. Die Darstellung der Lerninhalte und
Die bislang für handlungsorientierte Themenbear-            Kompetenzformulierungen ist dabei eine Weiterent-
beitung („HOT“) in den bestehenden Lehrplänen               wicklung der bisherigen Darstellung, die von den Lehr-
festgelegten Zeitrichtwerte wurden umgewidmet. lm           kräften als äußert praktikabel bewertet wird und deshalb
Unterricht an Beruflichen Gymnasien ist die Handlungs-      keine grundlegende Veränderung erfahren hat.

                                                                                                                         45
„ ... und hier werden unsere
                                       Träume Wirklichkeit.“

                                                                   Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Beruflichen Gymnasien in
                                                                   Baden-Württemberg hat das Kultusministerium 2016 gemeinsam mit
                                                                   der Filmakademie Ludwigsburg einen Videotrailer produziert, der die
                                                                   Vielfalt und die Zukunftsorientierung der Beruflichen Gymnasien
                                                                   zeigt.

„Wir fangen früh an zu träumen …“                                  „… und hier werden unsere Träume Wirklichkeit.“

Dreharbeiten am Beruflichen Schulzentrum Bietigheim-Bissingen

                                                                Der Film kann über die Mediathek der Website
                                                                des Kultusministeriums (www.km-bw.de) oder
                                                        direkt über den Youtube-Kanal des Kultusministeriums
                                                                                         aufgerufen werden:

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IMPRESSUM

            Herausgeber:

            Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
            Baden-Württemberg
            Postfach 10 34 42, 70029 Stuttgart, Fax 0711 279-2838
            oeffentlichkeitsarbeit@km.kv.bwl.de
            www.km-bw.de, www.twitter.com km_bw

            Redaktion:

            Ulrike Hegele, Thomas Hindermann, Cornelia Keller,
            Juliane Körner, Dr. Christian Mellwig, Dr. Veronika Nölle,
            Wolfgang Sautter, Heiko Schmitt, Katja Wachholtz

            Gestaltung:

            P.ART Design, Stuttgart (www.part-design.de)

            Fotos:

            Adobe Stock,
            OpenClipart-Vectors auf Pixabay (S. 38)

            Druck:

            Kern GmbH, Bexbach

            Auflage: 90.000 Exemplare
            November 2020

            Nachbestellungen sind per E-Mail
            (oeffentlichkeitsarbeit@km.kv.bwl.de)
            oder Fax (0711 279-2838) möglich.

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