Neue Wege - alte Botschaft
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KURS N R . 5 J U N I 2 0 0 7 Neue Wege – alte Botschaft Liebe Leserin, lieber Leser, das gesellschaftliche Zusam- Neue Wege sind dringender denn je. Seit der marktwirt- menleben fruchtbar zu machen. Inhalt schaftliche Kapitalismus sich selber als alleiniger Sieger So ist der religiöse Sozialismus feiert, haben die weltweiten Probleme keineswegs ab- traditioneller als der Traditio- Mitteilungen der genommen. Ganz im Gegenteil. Die sozialen und ökolo- nalismus in der Theologie, der Geschäftsstelle 2 gischen Probleme haben sich in den letzten Jahrzehnten meist nur wenige Jahrhunderte Kursauswertung unter dem global agierenden und nach Deregulierung zurückgeht. Und religiöse So- Abschluss Glaubenskurse der Märkte strebenden Neoliberalismus weltweit und zialisten sind zugleich viel freier schweizweit dramatisch verschärft. Und dennoch hält als die neoliberalen Prediger des Kurszeitung sich die Mär, die im Kunstwort «TINA» abgekürzt ist, un- freien Marktes, die sich dessen Freundeskreis gebrochen und hartnäckig. Sachzwängen alternativlos un- TINA: There is no Alternative. Nicht einmal mehr laut terwerfen. Wie frei und direkt Religiöser Sozialismus nachdenken darf man über Alternativen, geschweige sie argumentier(t)en, zeigt z. B. als Theologie der Befreiung 3 denn solche öffentlich proklamieren und politisch dafür der Text von 1934 auf der Rück- Lesetipps zum kämpfen. Im ersten, milderen Fall, gilt man als Träumer seite dieser Kurszeitung – von Religiösen Sozialismus 9 und Weltverbesserer, im zweiten als politisch gefährli- Leonhard Ragaz, dem promi- ches Subjekt, welches den Zusammenhalt der freien nentesten Kopf der Bewegung. Freundeskreis TKL/KGK: Weltgesellschaft unterwandert. Diese religiös-soziale Bewegung Besichtigung des In der neuesten Nummer der Zeitschrift «Neue hatte in der Schweiz ihr Zent- einzigen Bibelgartens Wege» (Nr. 6 vom Juni 2007) analysiert deren Redaktor, rum und hat hier ihre promi- der Schweiz in nentesten VertreterInnen her- . Gossau SG 10 Willy Spieler, wie weit diese Logik bereits gediehen ist. Wenn die Deregulierung der Wirtschaft mit der Demo- vorgebracht. Zwar ist sie stärker kratie in der Schweiz in Konflikt gerät – und dies ist der- in der reformierten Tradition Studiengang Theologie STh zeit immer häufiger der Fall –, plädieren selbst Wirt- beheimatet, hatte aber stets . Termine Winter- schaftsführer, die sich als gute Schweizer sehen, unver- auch Sympathisanten und semester 2007/08 11 blümt für die Abschaffung demokratischer Rechte. Von herausragende Vertreter in der «Demokratiefalle» ist da etwa die Rede oder von der katholischen Kirche, wie sich im Unterstützung bei der Forderung einer «Reform direktdemokratischer Instru- Schwerpunktbeitrag dieser Kurswerbung 12 mente wie Initiative und Referendum». Und Spieler Nummer nachlesen lässt. beschliesst seine Analyse mit einem Plädoyer für die Es ist deshalb sinnvoll, die Ge- Vorschau auf die «Demokratisierung aller demokratisierbaren Bereiche» schichte und die aktuelle Bedeu- Glaubenskurse 2007/08 13 und sieht darin den «Weg von TINA zu TATA (There are tung des Religiösen Sozialismus Bibel verstehen 13 thousands of Alternatives)». hier einmal ausführlicher zu Gott und Welt verstehen 15 Der Religiöse Sozialismus war und ist seit über 100 erinnern und zu würdigen. Jahren eine wichtige, unverzichtbare Bewegung in den Anlass dazu, diesen Schwer- Buchhinweis 14 christlichen Kirchen, welche Alternativen zu denken punkt zu planen, war das wagt und sich politisch dafür einsetzt – oft unter In- 100jährige Jubiläum der «Neuen kaufnahme massiver persönlicher Nachteile. «Neue Wege», welches Ende letzten Ragaz‘spitze Feder 16 Wege» ist deshalb ein treffender Titel für deren Publi- Jahres begangen werden kationsorgan. Aber dieser Titel sollte nicht darüber konnte. Impressum 16 hinwegtäuschen, dass die angezielten «neuen» Wege Wir wünschen Ihnen viel Ge- im Grunde auf einer uralten Botschaft beruhen: der winn bei der Lektüre dieser Kurszeitung, einen er- biblischen Borschaft nämlich. Es ist ein Grundanliegen freulichen Abschluss des Studienjahres und eine des Religiösen Sozialismus, die biblisch-prophetischen erholsame Sommerpause. Wir hoffen, dass Sie von Grundsätze von Solidarität und Gerechtigkeit konse- unseren Kursangeboten viel profitieren konnten. quent aufzunehmen und die Reich-Gottes-Botschaft für Felix Senn und das ganze Team
Mitteilungen der Geschäftsstelle Abschluss der Glaubenskurse Mitteilungen der «Gott und Welt verstehen» An 9 Orten zählen wir 136 Teilnehmerinnen und Teilneh- Geschäftsstelle mer, davon 111 Frauen und 25 Männer: Aarau 11 Jona SG 13 Baar 11 Luzern 11 Erholsame Sommerfrische! Balzers FL 20 Schaffhausen 13 Das ist in dieser letzten Kurszeitung des laufenden Stu- Bern 21 Zürich 13 dienjahres 2006/2007 schon wieder unser Abschieds- Gossau SG 14 Fernkurs 9 gruss und Wunsch an alle Kursteilnehmenden und Stu- Von den 152 Teilnehmenden am Kursbeginn sind im diengängerInnen. Wir hoffen, dass Sie auf ein interes- Laufe des Kursjahres 16 Personen ausgestiegen. santes und ergiebiges Studienjahr mit vielen Denkan- Wir gratulieren allen Absolventinnen und Absolventen, stössen zurückblicken können, und dass Sie sich auch in welche mit Ausdauer diese Lehrgänge bis zum Schluss der Lerngemeinschaft mit den Kolleginnen und Kolle- besucht haben. Ein Grossteil unter ihnen hat die schrift- gen Ihrer Umgebung wohl gefühlt haben. lichen Arbeiten verfasst und mündliche Examen abge- Wenn Sie jetzt Ihre Weiterbildung bei uns abschliessen, legt – mit Anrecht auf das Abschlusszeugnis. Dazu ist wünschen wir Ihnen auf dem weiteren Lebens- und das Formular «Provisorische Teilnahmebestätigung» an Glaubensweg herzhaft alles Gute! unser Sekretariat zu senden. Falls Sie beim Glaubenskurs im Herbst in das zweite Es wäre schön, wenn Sie das eine Kursmodul ‚gluschtig‘ Jahresmodul einsteigen oder beim Studiengang Theolo- gemacht hat auf den anderen, ergänzenden Jahreskurs. gie STh ein weiteres Jahr in Angriff nehmen, gönnen wir Melden Sie sich rechtzeitig dafür an! Ihnen eine erholsame Sommerpause! Kurszeitung Kursauswertung Mit dieser Nummer der Kurszeitung geht der laufende Vergessen Sie bitte nicht, uns nach Abschluss des Kurses Jahrgang 2006/07 zu Ende. Wir danken wiederum allen bzw. Studienjahres den Fragebogen mit Ihrer persönli- Leserinnen und Lesern für ihr Interesse und ihre Verbun- chen Kursauswertung zuzustellen. Erst das Vorliegen denheit. möglichst vieler Rückmeldungen kann uns einen reprä- Für Teilnehmende der laufenden Kurse ist die Kurszei- sentativen Eindruck vermitteln über die Zufriedenheit tung gratis. Für AbonnentInnen kostet sie Fr. 20.—, im mit Inhalten und Formen der Lehrveranstaltungen und Ausland Fr. 25.—. Auch jede kleine Aufrundung nehmen Lehrmittel sowie mit unseren Kursleitenden und wir dankbar entgegen! DozentInnen. So können wir auch Mängel beheben und Verbesserungen einführen. Den Abonnenten sowie allen Kursteilnehmenden, wel- che ihren Kurs in diesem Sommer abschliessen, legen Abschluss der Glaubenskurse wir einen Einzahlungsschein bei mit der freundlichen Einladung, durch ein Abonnement weiterhin mit uns «Bibel verstehen» 2006/07 verbunden zu bleiben! Für Ihre Einzahlung bis zum Vor den Sommerferien kommen 12 Abendkurse und der 20. September 2006 danken wir herzlich! Wochenendkurs zum Abschluss. Die 170 Teilnehmerin- nen und Teilnehmer – 142 Frauen und 28 Männer – ha- Einladung in den Freundeskreis! ben den Kurs an folgenden Orten besucht: Eine weitere Möglichkeit, mit unserem Bildungswerk Basel 19 St. Gallen 19 verbunden zu bleiben, bietet sich durch die Mitglied- Bern 13 Visp 12 schaft im Freundeskreis TKL/KGK. Hier treffen sich Chur 11 Winterhur 9 zwei- bis dreimal jährlich ehemalige TeilnehmerInnen Littau 12 Wohlen 11 unserer Kurse zu einem Themenanlass mit geselligem Möhlin 18 Zürich 14 Beisammensein. Im Jahresbeitrag von Fr. 35.-- ist das Olten 7 Fernkurs 12 Abonnement unserer Kurszeitung inbegriffen. Der Ver- Solothurn 13 einspräsident, Alois Schaller, gibt Ihnen gerne nähere Begonnen haben diese Kurse im Oktober 2006 insge- Auskunft: Tel. 071 - 385 52 42, samt 194 Personen. 24 Teilnehmende haben im Verlauf E-Mail: alois.schaller@kathgossau.ch. des Kursjahres abgebrochen. Ernst Ghezzi 2 Kurszeitung Nr. 5, Juni 2007
Religiöser Sozialismus allen voran Thomas Müntzer (1489–1525), der mit der Täuferbewegung die Freiheit eines Christenmenschen Religiöser Sozialismus als gegen die soziale Unterdrückung der Bauern und der ärmeren Stadtbevölkerung durchsetzen wollte. Theologie der Befreiung An die revolutionäre Linie des Christentums knüpfen im vorletzten Jahrhundert einige utopische Sozialisten an. So sieht Henri de St. Simon (1760–1825) im Sozialismus den «Nouveau Christianisme», wie eines seiner Bücher Was ist religiös am «religiösen Sozialismus»? Was ist heisst. Als verkappter Befreiungstheologe wäre sodann überhaupt «religiöser Sozialismus»? Leonhard Ragaz, der Schneidergeselle Wilhelm Weitling (1808–1871) zu sein wichtigster Vertreter, pflegte auf diese Frage zu entdecken. In seinem in Zürich geschriebenen Buch antworten: «der Glaube an den lebendigen Gott und «Das Evangelium eines armen Sünders» ist Jesus «ein sein Reich für die Erde.» Der religiöse Sozialismus ver- Prophet der Freiheit, seine Lehre die der Freiheit und der steht sich denn auch als eine Reich-Gottes-Bewegung Liebe», die Religion dazu da, «die Menschheit zu befrei- und nicht als «Religion» im traditionellen Sinne. «Der en». Auf eine Anzeige des Zürcher Kirchenrates hin wird Ausblick auf das Reich Gottes weist» – so Ragaz – «über Weitling wegen «Aufreizung zum Aufruhr» verurteilt die Kirchenmauern hinaus in die Weltwirklichkeit. Dort, und ausgewiesen. Im toleranteren Kanton Bern kann in der Welt, geschehen die Taten des lebendigen Gottes. das Buch 1845 erscheinen. Dort sollen die Kräfte seines Reiches aufbrechen.» Der folgende Text möchte in diese Befreiungstheologie Die Anfänge der religiös-sozialen Bewegung avant la lettre einführen: ihre Ursprünge darstellen und Der religiöse Sozialismus, der sich zu Beginn des 20. ihre hauptsächlichen Vertreter und Akteurinnen vorstel- Jahrhunderts im Protestantismus entwickelt, setzt diese len, auch aufzeigen, dass es im religiösen Sozialismus revolutionäre Linie des Christentums fort. Der bedeu- von allem Anfang an um Gerechtigkeit, Frieden und Be- tendste Vertreter der neuartigen Reich-Gottes- wahrung der Schöpfung ging und noch immer geht. Bewegung ist der Schweizer Theologe Leonhard Ragaz (1868–1945). Er hat gegen Ende seines Lebens der Ket- Die «jakobinische» Linie im Christentum zergeschichte seine, wie er sagte, «revolutionärste» Zwei Linien prägen das Verhältnis des Christentums zu Schrift gewidmet: «Die Geschichte der Sache Christi». Staat und Gesellschaft. Wir können sie (sehr verkürzt) Hier zählt er zur historischen «Reich-Gottes-Linie» auch die «paulinisch-konservative» und die «jakobinisch- Søren Kierkegaard (1813–1855) und Leo Tolstoi (1818- revolutionäre» Linie nennen. Die erstgenannte verhält 1910), vor allem aber Christoph Friedrich Blumhardt sich in Anlehnung an Römer 13 staatserhaltend und (1842–1919), der von seinem Vater die Leitung der evan- systemtreu. Die «jakobinische» Linie – wie sie der mar- gelischen Akademie Bad Boll übernommen hatte. Dieser xistische Philosoph Konrad Farner einst mit listigem vom schwäbischen Pietismus her kommende Theologe Hintersinn bezeichnet hat – geht von der Jakobusge- deutete die Sozialdemokratie als «Vorbotin» des Reiches meinde in Jerusalem aus und sucht die Gute Nachricht Gottes, das eben nicht nur eine individuelle, sondern in herrschaftsfreier Gütergemeinschaft zu leben. Noch auch eine soziale Befreiung verheisse. Er trat 1899 als die frühen Kirchenväter ziehen das Gemeineigentum erster Pfarrer der SPD bei und wurde schon ein Jahr spä- dem Privateigentum vor. So sagt z. B. Tertullian (150– ter in den württembergischen Landtag gewählt. 220), Bischof von Karthago: «Bei uns ist alles gemein- Von Blumhardt führt eine direkte Linie zu Hermann Kut- sam. Nur mit den Frauen verhält es sich anders.» Mit der ter (1863–1931). Als Pfarrer am Zürcher Neumünster ver- Konstantinischen Wende 313 wird das Christentum, ge- öffentlicht dieser 1904 ein Buch, das im bürgerlich- nauer seine «paulinische» Linie, zur Staatsreligion. Die christlichen Milieu wie eine Bombe einschlägt. Es trägt jakobinische Linie dagegen wird entweder ausgeschlos- den Titel «Sie müssen! – Ein offenes Wort an die christli- sen und verfolgt, oder sie wird entpolitisiert, zum be- che Gesellschaft». Sie – das sind die Sozialdemokraten. sonderen Charisma der zur Armut berufenen Ordensleu- «Sie müssen» – für eine gerechte Gesellschaft eintre- te erklärt. ten, weil die Kirche in der sozialen Frage versagt hat: Als Ketzerbewegung wirkt die revolutionäre Linie wei- «Der Kirche gab Gott sein lebendiges Wort. Sie hat es zu ter. Ob Montanisten, Waldenser oder Hussiten, sie alle seiner selbstgerechten Frömmigkeit, zu Zeremonien orientieren sich an der Urgemeinde und ihrem Zeugnis und Satzungen verkehrt. Sie tändelt mit ihm. Andere für das werdende Reich Gottes. Später hat auch die sich müssen nun von dem reden, was die Kirche predigen etablierende Reformation ihre Ketzer hervorgebracht, sollte, andere ins Werk setzen, was ihre Aufgabe gewe- Kurszeitung Nr. 5, Juni 2007 3
Religiöser Sozialismus sen (wäre)… Andere – heute sind’s die Sozialdemokra- schrift «Neue Wege» noch mit dem betulichen Unterti- ten. Ja, es ist so: Gottes Verheissungen erfüllen sich in tel «Blätter für religiöse Arbeit». Unter dem Einfluss von den Sozialdemokraten: sie müssen!» Leonhard Ragaz, dem späteren Alleinredaktor, Kurz vor Erscheinen des Kutter-Buches hat Ragaz als entwickelt sie sich zum massgebenden Organ des Pfarrer am Basler Münster für streikende Bauarbeiter religiösen Sozialismus. Partei ergriffen. In seiner berühmten Maurerstreikpre- Im Oktober 1909 kommt es zu einem engeren Zusam- digt redet er 1903 der Basler Gesellschaft ins Gewissen: menschluss der «Gesinnungsgenossen». Als solche gel- «Die soziale Bewegung ist eben doch weitaus das Wich- ten «diejenigen, welche mit uns eine prinzipielle Um- tigste, was sich in unseren Tagen zuträgt. Sie ist eine gestaltung unserer Wirtschaftsordnung als eine religiö- Umwälzung aller bestehenden Verhältnisse, ebenso se Tat und sittliche Pflicht empfinden und die soziale gross wie die Reformation und grösser als die französi- Bewegung unserer Tage als Mittel zur Verwirklichung sche Revolution. Wenn das offizielle Christentum kalt des Reiches Gottes freudig begrüssen». Daneben bilden und verständnislos dem Werden einer neuen Welt zu- sich in Zürich, Basel, Bern und in der Westschweiz wei- schauen wollte, die doch aus dem Herzen des Evangeli- tere, teils lokale Vereinigungen, die sich «Sozialistische ums hervorgegangen ist, dann wäre das Salz der Erde Kirchgenossen», «Freunde der Neuen Wege», «Religiös- faul geworden.» Soziale Vereinigung» oder «Socialistes chrétiens» nen- Zentral für Kutter und Ragaz ist ein eschatologisches nen. Verständnis der Geschichte: der Glaube an den lebendi- Der Name «religiös-soziale Bewegung» oder später gen Gott, der sein Reich auf Erden errichten will und «Religiös-soziale Vereinigung», war «zufälliger und da- dafür Menschen zur Mitarbeit (be-)ruft. Damit haben sie mit oberflächlicher Art». Er kam «von dem Umstand her, den «theologischen» Boden für die religiös-soziale Be- dass wir in der ersten Zeit zu ‚religiösen und sozialen wegung bereitet. Erstmals traf sich eine kleine Gruppe Konferenzen’ einluden», schreibt Ragaz in seiner Auto- religiös-sozialer Gesinnungsgenossen Anfang Oktober biographie «Mein Weg». Aber eigentlich passte der Na- 1906 am Rande einer «Pädagogisch-sozialen Konferenz» me nie zu einer Bewegung, die sich im Glauben an das in Degersheim. Einen Monat später erscheint die Zeit- Reich Gottes gerade nicht als «religiös» verstehen woll- te. Man sagte «religiöser Sozialismus, weil Reich-Gottes- Sozialismus etwas pompös geklungen» hätte, schreibt der Ragaz-Biograph Markus Mattmüller. Leonhard Ragaz Leonhard Ragaz war der bedeutendste unter den religi- ösen Sozialisten und Sozialistinnen der Gründergenera- tion, zugleich ein Befreiungstheologe avant la lettre. Es lohnt sich, seinen Werdegang in der gebotenen Kürze darzustellen. Ragaz kommt 1868 in einer Kleinbauernfamilie im bündnerischen Tamins zur Welt. Hier prägt ihn die Er- fahrung einer solidarischen Zusammenarbeit der gan- zen Dorfgemeinschaft. Sie verfügt über genossen- schaftliches Kollektiveigentum an Grund und Boden, die sog. Allmende, genossenschaftlich organisiert ist auch die Arbeit in Wald, Weide und Bewässerungsanlagen. Mit 21 Jahren wird Ragaz bereits Pfarrer in Flerden am Heinzenberg, oberhalb von Thusis. Erst hier habe sich ihm bei der frühmorgendlichen Schriftlektüre die Be- deutung der Bibel erschlossen, die ihm durch das Theo- logiestudium «beinahe zerstört» worden sei, lesen wir in «Mein Weg». Treffen religiös-sozialer Gesinnungsgenossen im Okto- Von 1895 bis 1902 ist er Stadtpfarrer in Chur. Seine Wahl ber 1906 in Degersheim (hinten: Oskar Pfister, Hans erfolgte noch gegen die Stimmen der Sozialisten. Doch Bader, Emanuel Tischhauser; vorn: Hermann Kutter, in seinen Predigten befasst sich Ragaz immer mehr mit Georg Hagmann, Leonhard Ragaz, Rudolf Lichtenhan. den Nöten der Arbeiterklasse. Die im damaligen Grütli- 4 Kurszeitung Nr. 5,
Religiöser Sozialismus letariates ganz für die Arbeiterbildung und die «Neuen Wege» einzusetzen. 1935 verlassen Leonhard und Clara Ragaz die SP. Sie wer- fen dem damaligen Luzerner Parteitag ein opportunisti- sches Einschwenken auf den bürgerlichen Militarismus vor. «Ich glaube nicht mehr an die Sozialdemokratie, ich glaube an den Sozialismus», schrieb Leonhard Ragaz in der Begründung seines Austritts. Er redigiert die «Neuen Wege» bis zu seinem Tod am 6. Dezember 1945. 1941 hatte er diese Arbeit vorüberge- hend eingestellt, da die Zeitschrift unter die Vorzensur des Armeestabs gestellt wurde. Aber ein Ragaz liess es sich nicht gefallen, seine «Manuskripte von irgendei- nem Offizierlein, dessen politisches Urteil in keinem Verhältnis zur Grösse seiner Einbildung stünde, korrigie- ren zu lassen, wie ein Schulbube einen Aufsatz von sei- nem Lehrer». Die dadurch freigewordene Zeit nutzte er für die Niederschrift seines siebenbändigen Bibelwerks. «Das hat der Feind getan», meinte Ragaz nach der glücklichen Vollendung dieser Arbeit. In einer Zeit gröss- Leonhard Ragaz an seinem 60. Geburtstag ter Anfechtung schöpfte Ragaz hier aus der Schrift Trost und Hoffnung: Der Triumph der Naziherrschaft konnte verein organisierten Arbeiter schenken ihm zum Ab- nicht von Dauer sein. «Gott duldet solche Grössen schied das «Kapital» von Karl Marx, eine Geste, in der nicht.» Ragaz ein Zeichen für seinen nächsten Lebensweg er- kennt. 1902 wird er zum Pfarrer am Basler Münster ge- Die Edition Exodus hat «Die Bibel – eine Deutung» 1990 wählt. Kurz zuvor schliesst er seine Ehe mit Clara Nadig in vier Bänden neu herausgegeben. Diese Bände von der (1874-1957), die in der Geschichte des religiösen Sozialis- «Urgeschichte» bis «Johannes» sind unvermindert aktu- mus noch zu sehr im Schatten ihres Mannes steht. Da- ell. Ihr zentrales Thema ist die «Botschaft vom Reich bei war sie eine sehr selbständige Persönlichkeit, die Gottes und seiner Gerechtigkeit für die Erde». ihrem Mann in vielem vorangegangen ist, vom Beitritt Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der in die SPS bis zur herausragenden Rolle in der Friedens- bewegung. Schöpfung 1908 erhält Ragaz den Ruf als Theolo- Für den religiösen Sozialismus ist das gieprofessor an die Universität Zürich. Reich Gottes zwar «nicht von dieser Während des landesweiten General- Welt» (Joh 18,36), aber es ist eine Ver- streiks 1918 solidarisiert er sich mit heissung für diese Welt. Wir Men- den Arbeitern. Gegen den Aufmarsch schen sind aufgerufen, ihm den Weg von Soldaten an der Universität, aus- zu bereiten. Ragaz schreibt dazu in gerüstet mit Stahlhelmen und aufge- seinem Bibelwerk: «Schon das Kom- pflanzten Bajonetten, erhebt er flam- men des Reiches ist auch Sache des menden Protest: Die Universität müs- Menschen. Es ist gerüstet, es wird an- se nur deshalb vor dem Volk geschützt geboten, aber es kommt nicht, wenn werden, weil sie diesem Steine statt nicht Menschen da sind, die darauf Brot gegeben habe. Der warten, die darum bitten, die für sein «Generalstreiktheologe», wie Ragaz Kommen arbeiten, kämpfen, leiden.» beschimpft wird, tritt 1921 mit 53 Jah- Diese Menschen sind nach den Erfah- ren von seinem Lehrstuhl zurück. Es ist rungen eines Leonhard Ragaz lange ihm unmöglich geworden, Pfarrer für nicht alle «religiös». «Gott kann also die verbürgerlichte Kirche auszubil- sehr wohl bei den Sozialisten sein, die den. Er zieht mit seiner Familie ins ihn leugnen, und kann bei den Chris- Arbeiterquartier Aussersihl, um sein ten, die ihn bekennen, nicht sein. Gott Leben und Arbeiten inmitten des Pro- Clara und Leonhard Ragaz 1923 ist da, wo seine Gerechtigkeit ist, wo Kurszeitung Nr. 5, Juni 2007 5
Religiöser Sozialismus seine Sache vertreten wird, nicht da, wo man ihm Tem- Die Frucht der Gerechtigkeit ist der Friede. Ragaz arbei- pel baut und Gottesdienste feiert.» tet am Ersten wie am Zweiten Testament die Grundli- Das «revolutionärste Wort», das je gesagt worden sei, nien eines biblischen Pazifismus heraus. Gegenüber sieht Ragaz im Matthäusevangeliums: «Ihr wisset, dass dem Suchen nach Bibelstellen wird betont: «Keine ein- die Herrscher der Völker diese knechten und ihre Gros- zelne Stelle des Evangeliums verbietet ausdrücklich den sen sie vergewaltigen. So soll es unter euch nicht Krieg, aber das ganze Evangelium verbietet ihn, und ein sein» (Mt 20,26). In diesem Sollen wurzelt, was die Be- einzelnes Verbot ist unnötig, weil an die Möglichkeit, freiungstheologie Option für die Armen nennt. Ragaz dass ein Jünger Christi Krieg führe, gar nicht gedacht hat sie bereits exemplarisch vorgelebt und umschrie- ist.» Das gilt schon für die Propheten des Alten Testa- ben: «Wir gehören auf die Seite des Proletariates, der ments: «weil sie an Gott glauben ... glauben sie nicht an Armen im grossen, alten biblischen Sinne, das heisst, die Waffen». Die prophetische Kritik richtet sich vor al- der Verkürzten, Enterbten, Unterdrückten... Das ist ewig lem gegen die Religion, die den Krieg rechtfertigt. Ragaz der Ort, wo stehen muss, wer zu Christus gehört, und ist überzeugt: «Ohne die Sanktion der Religion wäre der zwar nicht als Missionar, heisse er nun ‚Volksmissionar’‚ Krieg längst überwunden!» ‚Evangelist’ oder sonst‚ sondern als ‚Genosse’.» Ragaz’ Pazifismus richtet sich auch gegen einen «roten Die Gerechtigkeit des Reiches Gottes heisst nicht Almo- Militarismus» . Darum sein visionärer Appell an die Ge- senwirtschaft, sondern «Genossenschaftlichkeit». Diese nossinnen und Genossen: «Wenn der Kapitalismus sich ist nach Ragaz der «Urtypus des Reiches Gottes», wie er mit der Gewalt verbindet, so entspricht dies seinem We- in den Stämmen Israels (zur Zeit der Richter) Gestalt sen, aber wenn der Sozialismus es tut, so ist es Abfall annimmt und wie er in der Jakobusgemeinde von Jeru- von sich selbst; es ist Untreue und Untreue ist Selbst- salem wiederkehrt. Genossenschaftlichkeit bedeutet auflösung. Sozialistischer Mörtel, der mit Gewalt ange- nichts anderes als in der heutigen Sozialethik das Parti- rührt wird, hält schlecht.» zipationsprinzip als Teilhabe aller Menschen an den Gü- Das Bibelwerk ist zugleich eine Pioniertat auf dem Weg tern, die sie erarbeiten und benötigen, und an den Ent- zu einer ökologischen Theologie. «Wer an die Auferste- scheidungen, die sie betreffen. Aus Wirtschaftsunterta- hung Christi recht glaubt, der glaubt überhaupt an die nen sollen Wirtschaftsbürger und -bürgerinnen werden. Auferstehung der ganzen Schöpfung..., auch an die Auf- Der Genossenschaftssozialismus versteht sich als Alter- erstehung der Natur», gibt Ragaz zu bedenken. Die Na- native zur Alleinherrschaft des Kapitals wie zur Allein- tur erhält hier «ihren Eigenwert und ihr Eigenrecht». herrschaft einer Partei. Ragaz analysiert die Globalisie- Wie es den Menschen aufgegeben ist, untereinander rung der Wirtschaft unmittelbar nach dem Ersten Welt- eine genossenschaftliche Mitmenschlichkeit zu entwi- krieg mit aktuell anmutender Kritik: «Der Kapitalismus ckeln, so sollen sie auch mit der Natur eine mitge- bedeutet eine gewisse internationale Organisation des schöpfliche Genossenschaftlichkeit begründen. Erwerbslebens, nur eben eine solche, die nicht auf Ragaz ist kein Maschinenstürmer, aber er fragt bereits Schaffung möglichst freier Wirtschaftsgemeinschaften, nach der Sozial- und Umweltverträglichkeit von Tech- sondern auf möglichst umfassende Ausbeutung der nologien. Das zeigt seine Unterscheidung zwischen Au- Natur und des Menschen berechnet ist.» So aber wür- to und Eisenbahn 1929: «Das Auto ist ein Ausdruck des den «die sittlichen Grundlagen der Gesellschaft zer- wilden Egoismus des heutigen Menschen, der nach stört». nichts fragt, als nach seinem eigenen Belieben. Ihm ge- Ganz besonders bekämpfte Ragaz schon 1919 «allen so- genüber ist die Eisenbahn der Ausdruck des Gemein- zialistischen Etatismus, wie er, stark im Gegensatz nicht schaftswillens. Sie dient allen, wird von allen getragen. nur zum Anarchismus, sondern auch zum ursprüngli- Das Auto dagegen ist die Verkörperung eines Willens, chen Marx, die offizielle Sozialdemokratie lange be- der nach der Gesamtheit nichts fragt, der nach nieman- herrscht hat und nun im Leninismus in neuer Form auf- dem etwas fragt. Ein Sozialist, der für das Auto tritt... Dieser Etatismus schafft statt einer sozialistischen schwärmt, ist wie ein Pazifist, der die Kanonen verehrt.» Gemeinschaft einen sozialistischen Zwangsapparat mit Das Problem der Technik entsteht auch nicht durch die starker Zentralisation. Alle Mängel des Etatismus: Bü- Technik an sich, sondern durch die Technik im Dienste rokratentum, Schwerfälligkeit und Unfruchtbarkeit der der Profitmaximierung, dieser System gewordenen Gier Arbeit, Herrschaft des Strebertums, Trennung von nach dem falschen Absoluten – als Folge des Abfalls Staatsmaschinerie und wirklichem Leben und Bedürf- vom wahren Absoluten, von Gott und seinem Reich. nissen des Volkes, müssen in einer sozialistischen Form «Weil man ohne Gott die Unendlichkeit doch nicht ha- potenziert auftreten.» ben kann, so will man die Schöpfung wenigstens zerstö- ren.» 6 Kurszeitung Nr. 5, Juni 2007
Religiöser Sozialismus Ökumene des Reiches Gottes in «dieser Gesellschaft» zu verkehren. Die amtskirchli- che Repression nahm spätestens mit dem 2. Vatikani- Der religiöse Sozialismus weiss sich einer Ökumene des schen Konzil ein Ende. So steht heute der Theologe Urs Reiches Gottes verpflichtet. Damit erhielt die Bezeich- Eigenmann mit seinem Buch «Das Reich Gottes und nung «religiös-sozial» immer mehr die Bedeutung einer seine Gerechtigkeit für die Erde» in der besten religiös- nicht nur interkonfessionellen, sondern auch interreligi- sozialen Tradition eines G.S. Huber. ösen Bewegung. Ragaz schreibt 1925 in den «Neuen We- gen»: «Wo man sich einig weiss im Trachten nach dem Einen besonderen, katholisch geprägten «Wachstums- Reiche Gottes und seiner Gerechtigkeit auf Erden, da schub» erhielt die religiös-soziale Bewegung in den streitet man nicht über Theologie, da wird die Gotteser- 1970er-Jahren durch die «Christen und Christinnen für kenntnis ‚hinzugefügt’. Das haben wir im Kleinen in den Sozialismus» (CfS), die aus der Empörung über den unserer schweizerischen ‚religiös-sozialen’ Bewegung Militärputsch in Chile 1973 und dessen Claqueure in der erlebt, die über den Unterschied von reformerischem Schweiz, aus Solidarität auch mit der gleichnamigen und positivem Christentum, auch von Kirche und Ge- Vereinigung in Chile hervorgegangen waren. Aus heuti- meinschaft, Protestantismus und Katholizismus, ja so- ger Sicht betrachtet, erwiesen sie sich als «Durchlauf- gar Christentum und Judentum hinweg die Geister in erhitzer» zur Erneuerung des religiösen Sozialismus, die dem Einen Glauben und der Einen Hoffnung einigte …» durch die Fusion mit der Religiös-sozialen Vereinigung zur «Religiös-Sozialistischen Vereinigung der Deutsch- Die religiös-soziale Bewegung entwickelte sich zur Pio- schweiz» 1989 ihren Abschluss fand. CfS brachten vor nierin der jüdisch-christlichen Ökumene. Erstmals in der allem ihre (Ursprungs-)Theologie der Befreiung in Bewe- Geschichte hat mit Ragaz ein christlicher Theologe Ju- gung und Zeitschrift ein. Von sich reden machte ein jun- dentum und Christentum als zwei gleichberechtigte ger theologischer Hoffnungsträger namens Kurt Koch, Stämme angesehen, «in welche der Baum, der Israel der bei CfS über die Theologie der Befreiung referierte heisst, sich gespalten hat». Jüdische Persönlichkeiten und sich für die Zivildienst-Initiative auf der Grundlage wie der Religionsphilosoph Martin Buber (1878-1965) des Tatbeweises einsetzte. Wichtiger waren und sind oder die Schriftstellerin Margarete Susman (1872-1966) die direkten Stimmen aus der Befreiungstheologie, wie gehörten zur religiös-sozialen Bewegung und schrieben jene von Leonardo und Fernando Boff, Frei Betto, Franz für die Neuen Wege. Der ökumenischen Theologie folg- J. Hinkelammert oder Ivone Gebara, die in den «Neuen te die Praxis durch die Hilfe für jüdische Flüchtlinge im Wegen» zu Wort kommen. Ragaz-Haus «Gartenhof» während des Zweiten Welt- kriegs. Arbeiter-, Friedens- und Frauenbewegung Auch katholische Gläubige gab es in Zur Ökumene des Reiches Gottes der religiös-sozialen Bewegung schon gehörte vorrangig die Arbeiterbe- in der ersten Hälfte des 20. Jahrhun- wegung im Sinne der Parteinahme derts. Erschwert wurde ihnen die Mit- für die Armen. Aber es war immer gliedschaft durch die Enzyklika eine kritische Solidarität. So haben «Quadragesimo anno», die 1931 den 1918 nicht zuletzt religiös-soziale «religiösen Sozialismus» verurteilt Parteimitglieder eine Urabstim- hatte. Der einzige Priester, der im Ra- mung gegen den Beitritt der SPS gaz-Kreis verkehrte und in den Neuen zur (kommunistischen) III. Interna- Wegen – meist unter einem Pseudo- tionale durchgesetzt und gewon- nym – schrieb, war Georg Sebastian nen. Die Kritik nahm in dem Masse Huber (1893–1963) aus Goldach (SG), zu, als die Sozialdemokratie zu dessen Buch «Vom Christentum zum «verbürgerlichen» drohte. Die kriti- Reiche Gottes» prompt auf dem ka- sche Solidarität ist erhalten geblie- tholischen «Index verbotener Bücher» ben, wie heute die sozialethische landete. Als Huber 1937 vor der Religi- Auseinandersetzung der «Neuen ös-sozialen Vereinigung über «Kirche Wege» mit der Sozialdemokratie in und Reich Gottes in der Situation der Fragen der Grundwerte und der Gegenwart» hätte sprechen sollen Programmatik in Zeiten der neoli- und ein übervoller Saal auf ihn warte- beralen Globalisierung zeigt. te, erschien er nicht. Bischof Alois Scheiwiler (1872–1938) von St. Gallen Der katholische Priester Im Übrigen war und ist der religiöse hatte ihm in letzter Minute verboten, Georg Sebastian Huber (1893-1963) Sozialismus nie auf eine einzige Kurszeitung Nr. 5, Juni 2007 7
Religiöser Sozialismus Partei fixiert. Im Konflikt zwischen SP und Kommunisti- scher Partei hielt es Ragaz sogar für die «Aufgabe des religiösen Sozialismus, den sozialistischen Bruderkrieg überwinden zu helfen». Auch heute ist es ein Vorzug der Bewegung, dass sie in keiner Partei aufgeht, sondern Mitgliedern aller linken, alternativen, grünen, pazifisti- schen, feministischen Gruppierungen offensteht. So ist zum Beispiel die grüne Politikerin und ehemalige Natio- nalrätin Pia Hollenstein seit zehn Jahren Präsidentin der «Freundinnen und Freunde der Neuen Wege». Der religiöse Sozialismus in der Schweiz ist auch ein Teil der Friedensbewegung der letzten hundert Jahre. Schon früh hat er die Öffentlichkeit für die Abrüstung und den Zivildienst sensibilisiert. Die religiös-sozial geprägte Willy Spieler, der Autor dieses Beitrages, geb. 1937, ist Vereinigung antimilitaristischer Pfarrer erreichte 1932 seit 1977 Redaktor der Zeitschrift des religiösen Sozialis- den Höchststand von 120 Mitgliedern. Von der Friedens- mus «Neue Wege». Als Publizist beschäftigt er sich vor ethik eines Leonhard Ragaz gingen und gehen wichtige allem intensiv mit sozialethischen Themen. Impulse aus – mit Wirkung bis zur Gruppe Schweiz ohne Armee und ihre Initiative von 1989 und bis zur heutigen gibt eine Reihe grossartiger Frauen, die als religiöse So- Debatte über Auslandeinsätze der Armee. zialistinnen gewirkt haben und weiterwirken. Zum Bei- spiel: Hélène Monastier, (1882–1976), die zusammen In der Persönlichkeit von Clara Ragaz kamen Friedensbe- Pierre Ceresole (1879-1945) den Internationalen Zivil- wegung und Frauenbewegung zusammen. Ein dienst gründete; Dora Staudinger (1886–1964), die sich «Programm der Frauenbewegung» hat die religiöse So- als bedeutende Theoretikerin des Genossenschafts- zialistin schon 1919 verfasst. Im Rahmen der Internatio- sozialismus einen Namen machte (und 2005 in Zürich nalen Frauenliga für Frieden und Freiheit entwickelte sie mit einer «Dora-Staudinger-Strasse» geehrt wurde); erste Ansätze zu einem feministischen Pazifismus. Es Gertrud Woker (1878-1968), die erste Dozentin für Che- mie im deutschen Sprachraum, die zuerst vor dem Gift- und Brandkrieg, später vor der Verharmlosung der Atomwaffen und bereits 1957 vor der «friedlichen Nut- zung der Kernenergie» warnte. Seit den 1980er-Jahren sind religiöse Sozialistinnen vor allem bei den «Frauen für den Frieden» aktiv. Ebenfalls seit den 1980er-Jahren hat die feministische Theologie einen festen Stellenwert in den «Neuen Wegen». Zurück zum Sozialismus in Zeiten der neoliberalen Glo- balisierung: Für die religiös-soziale Bewegung und ihre Zeitschrift heute ist das Problem nicht, dass ein repressi- ver Staatsozialismus abgewirtschaftet hat, sondern dass der Kapitalismus noch immer wirtschaftet. Wäre der Sozialismus am Ende, dann wäre der Kapitalismus endlos. Dann wäre aber auch das Reich Gottes bis zum Ende der Tage im «Verzug». Dann wäre das Christentum nicht weniger gescheitert als der Sozialismus. Wäre das Christentum eine Reich-Gottes-Bewegung, dann würde es durch seinen Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung zu einem ethisch begründe- ten Sozialismus (im weitesten Sinne des Begriffs) beitra- Clara Ragaz-Nadig (1874-1957) 1956 gen. Dass es diese Reich-Gottes-Bewegung nicht oder jedenfalls noch viel zu wenig ist, macht aus der Krise Dieses Bild und die Bilder auf den Seiten 4, 5 und 7 stam- des Sozialismus auch eine Krise des Christentums. men aus dem Archiv von Konrad Sturzenegger. Wir dan- ken herzlich für die Abdruckgenehmigung. Willy Spieler 8 Kurszeitung Nr. 5, Juni 2007
Religiöser Sozialismus Buch zeichnet die Geschichte dieser Zeitschrift und der religiös-sozialen Bewegung in den letzten 100 Jahren Einige Lesetipps zum nach und wirft dabei einen kritischen Blick auf die jüngste Welt–, Schweizer– und Christentumsgeschichte. Religiösen Sozialismus Leonhard Ragaz, Die Bibel – eine Deutung, 4 Bände: I Die Urgeschichte, Moses; II Die Geschichte Israels, Die Propheten; III Jesus; IV Die Apostel, Johannes, Edition Exodus, Fribourg/Brig (Luzern) 1990. Diese Deutung der gesamten Bibel in religiös-sozialer Perspektive und unter dem Gesichtspunkt des Reiches Gottes ist einzigartig. Ragaz hat sie mitten in den Kriegsjahren 1942/43 niedergeschrieben – als Frucht seiner Lektüre der Bibel mit Arbeitern. Erstmals in sie- ben Bänden veröffentlicht in den Jahren 1947-50, behält diese theologische Deutung der Bibel bis heute grosse Aktualität; sie erschliesst Kernthemen, Grundoption und Zusammenhang der biblischen Botschaft. Eine Ent- deckungsreise – für Anfänger wie für Fortgeschrittene. Leonhard Ragaz, Eingriffe ins Zeitgeschehen. Reich Gottes und Politik. Texte von 1900 – 1945. Hg. von Ruedi Brassel und Willy Spieler, Edition Exodus, Luzern 1995. Dieser Ragaz-Reader enthält Texte zur Reich-Gottes- Theologie, mit der die religiösen Sozialistinnen und So- zialisten ihr radikales politisches Engagement seit je begründet haben. Ragaz erweist sich hier auch als be- deutender Theoretiker eines demokratischen, genossen- schaftlich strukturierten Sozialismus, aber auch als Pazi- fist und als erster ökologischer Theologe. Prophetisch sind seine in den Neuen Wegen erschienenen Kommen- tare «Zur Weltlage» und «Zur schweizerischen Lage». Eduard Buess / Markus Mattmüller: Prophetischer Wichtigste Quelle ist die Zeitschrift des religiösen So- Sozialismus. Blumhardt – Ragaz – Barth. zialismus Neue Wege (Abb.: aktuelle Ausgabe). Edition Exodus, Fribourg (Luzern) 1986. Hier erscheinen monatlich neben gundlegenden Beiträ- Blumhardt, Ragaz und Barth kommen darin überein, gen vor allem kritische Kommentare zu aktuellen dass Gottes Heil der ganzen Welt, mit Einschluss der gesellschaftspoltischen und kirchlichen Vorgängen aus «autonomen» Bereiche von Politik, Wirtschaft und Ge- dem Blickwinkel des religiösen Sozialismus. sellschaft, gilt. Ein Jahresabonnement der Zeitschrift kostet Fr. 60.—; Es können auch Einzelhefte bezogen werden (Einzel- Willy Spieler: Zeichen der Zeit. Wider den Strom – nummer: Fr. 7.—; Doppelnummer: Fr. 10.—). Infoma- Analysen und Positionen. tionen über das Abo und über Bezug und Inhalte der Edition Exodus, Fribourg/Luzern 1991. verschiedenen Nummern seit 2001: www.neuewege.ch Der Autor setzt die Ragazsche Tradition der politischen Ruedi Brassel-Moser, Für die Freiheit des Wortes. Kommentare fort. Der Sammelband vereinigt Texte aus Neue Wege durch ein Jahrhundert im Spiegel der den Neuen Wegen von 1978-1991 zur Kirchenpolitik, zur Zeitschrift des Religiösen Sozialismus, Theologischer Krise des Sozialismus und zur Frage nach einer neuen Verlag TVZ, Zürich 2007 (erscheint im Herbst 2007). Weltordnung. Seit 1906 bringt die Zeitschrift Neue Wege Monat für Die vergriffenen Bücher sind zum Teil antiquarisch er- Monat das Spannungsfeld zwischen dem Reich-Gottes- hältlich oder noch über die Auslieferung des Verlags: Glauben und dem Weltgeschehen zur Sprache. Das www.rex-buch.ch unter «Exodus». Kurszeitung Nr. 5, Juni 2007 9
Freundeskreis TKL/KGK Der Freundeskreis der Vereinigung TKL/KGK lädt im sie in der Schweiz noch nicht gab.» (St. Galler Tagblatt). Rahmen seines Jahresprogramms seine Mitglieder und «Auf dem ehemaligen Friedhofgelände der Andreaskir- alle Interessierten ein zur che mitten in Gossau ist ein Garten ganz besonderer Art Besichtigung des einzig(artig)en entstanden: Ein Kleinod ganz eigener Prägung.» (g'plus Gärtner-Fachzeitschrift). Bibelgartens der Schweiz in Gossau SG «Gestern durften wir mit der Kirchenverwaltung 'Ihren' am Samstag, 22. September, 15.00 Uhr. Bibelgarten bewundern. Ich bin hell begeistert! Ihre Führung war hervorragend. Ihr Wissen und die Zusam- menhänge Natur-Bibel-Mensch-Gott haben mich sehr fasziniert. Weiterhin viel Freude und Erfolg mit dem 'Wunderwerk'». (KVR Jonschwil). «Ich finde den Bibelgarten eine wundervolle Idee und besuchte ihn schon oft. Auch als Sehbehinderte finde ich mich allgemein gut zurecht und staune, was alles in Gossau gedeihen kann.» (E-Mail-Rückmeldung). Bibelgartenbroschüre 2006 ist eine reich illustrierte Broschüre von Alois Schal- ler, Ursula Tinner und Ursula Weber-Böni über den Bi- belgarten Gossau erschienen. Unter Fachleuten ist die Schrift auf lobende Anerkennung gestossen. Das öster- Der Präsident des Freundeskreises, Alois Schaller, reichische Bibelwerk Linz möchte die Texte gar für ihren zugleich bibeltheologischer Berater und Verantwortli- österreichischen Bibelgarten übernehmen. Unser Stu- cher des Bibelgartenprojekts, wird durch den Bibelgar- dienleiter Felix Senn schreibt: «Dein Büchlein zum Gos- ten führen. Anschliessend besteht die Möglichkeit zum sauer Bibelgarten ist ja ganz toll geworden. Das Buch gemütlichen Beisammensein. Der Anlass findet bei je- macht mich gluschtig, den Garten mal zu besuchen.» der Witterung statt. Aus organisatorischen Gründen bitten wir um eine Anmeldung bis Samstag 15. Septem- ber an Alois Schaller, Merkurstrasse 14. 9200 Gossau (071 385 52 42; Mail: alois.schaller@kathgossau.ch). Mit der Anmeldebestätigung folgen genauere Angaben zum Treffpunkt. Bibelgarten Gossau - der einzige in der Schweiz Der erste und bisher einzige Bibelgarten in der Schweiz in Gossau SG hat im In- und Ausland grosse Beachtung gefunden. Der Schweizerische Gärtnermeisterverband führte z.B. seine Jahrestagung 2006 in Gossau zum The- ma Bibelgarten durch. Aus zahlreichen Führungen durch den Bibelgarten mit Gruppierungen aus der näheren und weiteren Umge- bung sind während der ersten vollen Gartensaison viele anerkennende Rückmeldungen eingetroffen. Hier einige prägnante Auszüge: Die 64seitige Broschüre mit vielen Farbfotos kann zum «Bibelgarten: Er ist eine Gossauer Sehenswürdigkeit, Preis von Fr. 10.— im Pfarrsekretariat Gossau der Garten, in dem nur Biblisches blüht… Mit diesem (sekretariat@kathgossau.ch , Tel 071 388 18 48 / Fax 071 Bibelgarten hat Gossau eine Anlage geschaffen, wie es 388 18 40) bezogen werden. 10 Kurszeitung Nr. 5, Juni 2007
Studiengang Theologie – Termine Wintersemester 2007/08 Studiengang Theologie Termine Wintersemester 2007/08 VORLESUNGSKURSE FERNKURS Altes Testament 2 1. Studienwochenende Samstag/Sonntag, 17./18. November 2007 Zürich: Dieter Bauer Fach: Altes Testament 2 Beginn: Donnerstag. 26. Oktober 2007 Dozent: Dr. Walter Bühlmann Luzern: Dr. Walter Bühlmann Beginn: Montag, 22. Oktober 2006 2. Studienwochenende Samstag/Sonntag, 12./13. Januar 2008 Dogmatik 1 Fach: Dogmatik 1 Zürich und Luzern Dr. Fulvio Gamba Dozent: Prof. Dr. Wolfgang Müller Beginn in Zürich: Montag, 22. Oktober 2007 Beginn in Luzern: Donnerstag, 25. Oktober 2007 Beide Studienwochenenden finden im Bildungszentrum Matt, Schwarzenberg statt. Die einzelnen Vorlesungsdaten werden in der Oktober- Kurszeitung bekannt gegeben. Anmeldungen für das Studienjahr 2007/2008 Die Anmeldung für den Vorlesungs– und Fernkurs bitte mit beiliegendem Anmeldeformular bis spätes- tens 31. August 2007 an das Sekretariat senden. Auch einen eventuellen Unterbruch auf beiliegen- dem Anmeldeformular unbedingt mitteilen. Danke! Allen NeueinsteigerInnen in den Studiengang Theologie empfehlen wir die Teilnahme am Einführungswochenende vom Samstag, 15. September, 16.15 Uhr bis Sonntag, 16. September 15.45 Uhr, im Bildungszentrum Matt, Schwarzenberg Was ist Theologie? Und was heisst Theologie studieren? Es geht um einen ersten Einblick in die Einheit und Vielfalt der Theologie, um ein Kennenlernen von Disziplinen und Curriculum, von Hilfsmitteln und Grundlagenwerken. Antworten auf praktische Fragen und Erfahrungsberichte von ehemaligen TeilnehmerInnen erleichtern den Einstieg in den laufenden Kurs. Und nicht zu- letzt können erste Kontakte geknüpft werden mit anderen, die im Herbst in den STh einsteigen. Das detaillierte Programm liegt den Unterlagen bei, welche die Neueintretenden im Sommer erhalten. Kurszeitung Nr. 5, Juni 2007 11
Unterstützung bei der Kurswerbung Wollen Sie uns aktiv helfen bei der Kurswerbung in Ihrer Pfarrei? Nach allen bisherigen Erfahrungen sind Sie als aktive Deshalb wären wir froh, wenn Sie unsere Kurswerbung und ehemalige Kursteilnehmende und Studierende un- in Ihrer Pfarrei mit persönlicher Aufmerksamkeit beglei- sere besten Werbeträger. Ihre persönliche Weiteremp- ten und dafür sorgen könnten: fehlung unter Bekannten, im Freundeskreis und in der Pfarrei sind die überzeugendste Reklame! • dass Prospekte und/oder Flyer in Kirche und Pfarreizentrum aufliegen Trotzdem bitten wir Sie um einen besonderen Dienst. • Dass vielleicht auch ein Hinweis im Pfarrblatt An rund 700 Pfarrämter haben wir anfangs Juni Klein- und bei Verkündigungen erfolgen kann plakate mit obiger Bild- und Textwerbung sowie Detail- prospekte zu den Glaubenskursen und zum Studien- gang Theologie verschickt. Wir sind Ihnen für diese und auch jegliche weitere Ob diese Werbe-Unterlagen den Weg in die Schriften- werbemässige Unterstützung herzlich dankbar! stände und Schaukasten der Kirchen und Pfarreizentren Für weitere Auskünfte und Materialbestellungen finden und bei Bedarf auch nachgelegt werden, ist im- wenden Sie sich bitte an unser Sekretariat: mer etwas ungewiss. Tel. 044 261 96 86, E-Mail: info@theologiekurse.ch 12 Kurszeitung Nr. 5, Juni 2007
Glaubenskurse – Vorschau auf das Kursjahr 2007/08 Luzern ab 15. Oktober jeweils Montag, Neue Kurse 19.30 - 21.30 Uhr im Romero-Haus. Kursleitung: Toni Bernet, Luzern, Bibel verstehen Edith Zingg, Luzern, Ivo Meyer, Adli- genswil. 3 Trimester von Oktober 2007 bis Juni 2008 Augst ab 23. Oktober, voraussichtlich je- weils Dienstag, 19.30 – 21.30 Uhr im Aarau ab 16. Oktober jeweils Dienstag, Pfarreizentrum Augst. 20 - 22 Uhr im Pfarrhaus, Aarau. Kursleitung: u. a. Jutta Achhammer, Kursleitung: Thomas Markus Meier, Augst, Hanspeter Lichtin, Rheinfel- Aarau, Jörg Trottmann, Wettingen, den. Info-Abend: 28. August, 20 Uhr im Pfarrhaus, Poststrasse, Aarau. Rorschach ab 22. Oktober jeweils Montag, 20 - 22 Uhr im Zentrum St. Kolum- Bern ab 17. Oktober jeweils Mittwoch, ban. 19.30 - 21.30 Uhr an der Mittelstr. 6a. Kursleitung: P. Peter Meier, Kursleitung: Barbara Kückelmann Mörschwil, Richard Schmidt, Gol- und André Flury-Schölch, Bern. dach. Info-Abend: Mi, 29. August, 19.30 h. St. Antoni ab 29. Oktober jeweils Montag, Biel ab 24. Oktober jeweils Mittwoch, 19.30 – 21.30 Uhr im Bildungszent- 19.30 - 21.30 Uhr in der Villa Chois, rum Burgbühl. Kursleitung: Elsbeth Caspar, Biel, Jo- Kursleitung: Rita Pürro, Schmitten, sef Kaufmann, Biel, Martin Berch- Rolf Meienfisch,Salavaux. told, Ins. Info-Abend: Mo, 18. Juni, 19.30 Uhr. Info-Abend: Mi, 22. August, 19.30 Uhr, Murtenstrasse 48. Stans ab 17. Oktober jeweils Mittwoch, 20 - 22 Uhr im Kapuzinerkloster Buchs ab 22. Oktober jeweils Montag, Kursleitung: Bernhard Willi, Sarnen, 20 - 22 Uhr im Pfarreiheim. Ursula Eberhard, Sarnen Kursleitung: Erich Gundtli, Buchs, Robert Büchel, Schaan, Info-Abend: Mo, 20. August, 20 Uhr. Wettingen ab 18. Oktober jeweils Donnerstag, 19.30 –21.30 Uhr im Forum St. Anton. Kursleitung: Stephan Hertrampf, Jona ab 25. Oktober jeweils Donnerstag, Wettingen, Winfried Bader, Woh- 19.30 - 21.30 Uhr im Kirchgemeinde- lenschwil. haus. Info-Abend: Di, 21. August, 19.30 Uhr Kursleitung: Jürg Wüst, Gommis- wald, P. Adelrich Staub, Uznach. Wil ab 18. Oktober jeweils Donnerstag, 19.30 -21.30 Uhr im Begegnungshaus Landquart ab 22. Oktober jeweils Montag, Harmonie. 20 - 22 Uhr im Pfarreizentrum. Kursleitung: Rolf Haag, Oberuzwil, Kursleitung: Edi Gander, Seewis- Ingrid Krucker, Bichwil. Pardisla, Robert Klimek, Landquart. Info-Abend: Do, 30. August, 19.30 Uhr. Kurszeitung Nr. 5, Juni 2007 15
Glaubenskurse – Vorschau auf das Kursjahr 2007/08 Willisau ab 17. Oktober jeweils Mittwoch, Publikation eines Kursleiters 19.30 - 21.30 Uhr im Pfarreiheim. Kursleitung: Martin Walter, Willisau, Zum interreligiösen Lernen hat der ehemalige Kurs- Mathias Müller, Luzern leiter Stephan Leimgruber, Professor für Religionspä- dagogik in München – vielen bekannt als Autor des Zürich ab 24. Oktober jeweils Mittwoch, Glaubenskurs-Lehrbriefes zum Thema Kirche – , vor 19.30 - 21.30 Uhr an der Neptunstr. zwölf Jahren eine viel beachtete Didaktik des interre- 38, Nähe Kreuzplatz. ligiösen Lernens veröffentlicht. Dieses Handbuch zum Kursleitung: Felix Senn, Mägenwil, interreligiösen Lernen im Dialog mit den Weltreligio- Marie-Therese Sprecher, Zürich. nen liegt nun seit diesem Frühjahr in einer gründlich Info-Abend: Mi, 29. August, 19.30 h. überarbeiteten Neuausgabe vor. Neben grundsätzli- chen Überlegungen zum interreligiösen Dialog und Fernkurs jeweils Samstag, 15 Uhr bis Sonntag, zur Religionsdidaktik wird dem Lernprozess Christen 15 Uhr in Bildungshäusern: – Juden, Christen – Muslime und Christentum – fern- 27./28. Oktober 2007 in Luzern östliche Religionen je ausführlich ein eigenes Kapitel 1./2. Dezember in Wislikofen gewidmet. Alle Grundinformationen und didakti- 12./13. Januar 2008 in Luzern schen Konzepte münden jeweils in ganz konkrete 8./9. März in Morschach «Schritte in die Praxis». So ist dieses Buch in einer 17./18. Mai in Bad Schönbrunn multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft 14./15. Juni in Luzern gerade für Lehrkräfte in Schule, Katechese und Kursleitung: Angelika Imhasly- Erwachsenenbildung eine willkommene Hilfe. Humberg, Wislikofen, Eva Kopp, Stephan Leimgruber, Interreligiöses Lernen. Hittnau Neuausgabe, Kösel-Verlag, München 2007. Bibelpastorale Arbeitsstelle Schweizerisches Katholisches Bibelwerk Das Schweizerische Katholische Bibelwerk sucht für seine Bibelpastorale Ar- beitsstelle per 1. November (früherer Stellenantritt möglich!) Alleinsekretärin / Buchhalterin in 70% - Pensum Der vielfältige Aufgabenbereich in unserem kleinen Betrieb umfasst neben allge- meinen Sekretariatsarbeiten die Administration von Kursen, die Mitglieder- und Abonnentenverwaltung für die Zeitschriften des Bibelwerks sowie den Material- verkauf und -versand. Ausserdem gehört dazu die Betriebsbuchhaltung (inkl. Budget und Bilanz). Verfügen Sie über eine kaufmännische Grundausbildung, entsprechende Berufs- erfahrung in der Buchhaltung und gute PC-Kenntnisse? Haben Sie Interesse an religiösen und biblischen Fragen? Und sind Sie bereit zu flexibler Teamarbeit? Dann erwartet Sie eine abwechslungsreiche Tätigkeit zusammen mit zwei Theo- logen (80% / 50%), ein Arbeitsplatz in Zürich sowie gute Gehalts- und Sozialleis- tungen. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne der Stellenleiter, Dieter Bauer (Tel. 044 205 99 62; dieter.bauer@bibelwerk.ch). Ihre schriftliche Bewerbung bis zum 15. Juli 2007 ist erbeten an: Dieter Bauer, Bibelpastorale Arbeitsstelle, Bederstr. 76, 8002 Zürich. 16 Kurszeitung Nr. 5, Juni 2007
Glaubenskurse – Vorschau auf das Kursjahr 2007/08 Info-Abende: Mi 22. August, 20 Uhr Neue Kurse Solothurn ab 25. Oktober jeweils Donnerstag, 20-22 Uhr im Pfarreiheim St. Marien. Gott und Welt verstehen Kursleitung: Toni Schmid, Bettlach, Karl- Heinz Scholz, Solothurn, Paul Zemp, Lan- gendorf 3 Trimester von Oktober 2007 bis Juni 2008 St. Gallen ab 23. Oktober jeweils Dienstag, Basel ab 16. Oktober jeweils Dienstag, 19.30 - 21.30 Uhr im Pfarreiheim St. Fi- 20 - 22 Uhr am Lindenberg 10. den, Greithstrasse 8. Kursleitung: Jürgen Heinze, Kursleitung: Kristina Grafström, St. Gal- Kerstin Rödiger, Binningen, len, Ursula Baumgartner, Xaver Pfister-Schölch, Basel St. Gallen, Bernd Ruhe, Mörschwil Info-Abende: Di 21. August, 19 Uhr Visp ab 3. Oktober jeweils Mittwoch, Bern ab 22. Oktober jeweils Montag, 19 - 21 Uhr, Bildungshaus St. Jodern. 19.30 - 21.30 Uhr an der Mittelstr. 6a, in Kursleitung: Martin Blatter, Visp, Ri- Bern. chard Lehner, Ried-Brig, Stephanie Ab- Kursleitung: Angela Büchel, Ittigen BE, gottspon, Staldenried Leo Karrer, Marly, Sibylle Ackermann, Bern Winterthur ab 23. Oktober jeweils Dienstag, 20 - 22 Uhr im Pfarreiheim St. Peter und Chur ab 25. Oktober jeweils Donnerstag, Paul. 19 - 21 Uhr im Centrum Obertor, Welch- Kursleitung: Anni Rickenbacher, Winter- dörfli 2. thur, Hugo Gehring, Winterthur, Micha- Kusleitung: Arno Arquint, Chur, Beat el Weisshar, Winterthur Senn, Chur, Alexandra Dosch, Chur Zürich ab 22. Oktober jeweils Montag, 19.30 - Littau ab 17. Oktober jeweils Mittwoch, 21.30 Uhr an der Neptun- 19.30 - 21.30 Uhr im Kath. Pfarreisaal, strasse 38, Nähe Kreuzplatz. Gasshofstr. 2. Kursleitung: Gertrud Würmli, Zürich, Kursleitung: Josef Uhr-Hofstetter, Lu- Thomas Kleinhenz, Alexandra Dosch, zern, Mathias Müller, Luzern, Beatrice Chur Bowald, Kriens Fernkurs jeweils Samstag, 15 Uhr bis Sonntag, Olten ab 24. Oktober jeweils Mittwoch, 15 Uhr in verschiedenen Bildungs- 19.30 - 21.30 Uhr im Pfarreizentrum, St. häusern: Marien (Bifang). 20./21. Oktober in Morschach SZ Kursleitung: Ueli Gisler, Olten, Hans- 17./18. November in Luzern Peter Vonarburg, Winznau, Elisabeth 12./13. Januar 2008 in Morschach Lindner, Balsthal 8./9. März in Luzern 17./18. Mai in Einsiedeln Wohlen ab 16. Oktober jeweils Dienstag, 14./15. Juni in Bad Schönbrunn 19.30 - 21.30 Uhr im Emanuel-Isler-Haus, Kursleitung: Michaele Lux, Winterthur; Wohlen und im Pfarreizentrum, Wal- Thomas Kleinhenz, Dällikon; tenschwil. Paul Wettstein, Aarau. Kursleitung: Albert Blum, Waltenschwil, Bruno Zeltner, Rudolfstetten, Jörg Trott- mann, Wettingen Info-Abende: Di 28. August, 19.30 h Rheinfelden ab SA 20. Oktober sonst jeweils Mitt- woch, 20 - 22 Uhr im Pfarreizentrum. Kursleitung: Markus Bläsi, Möhlin, Clau- dia Nothelfer, Zuzgen, Marcus Scheier- mann, Rheinfelden Kurszeitung Nr. 5, Juni 2007 15
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