MEHR ALS MUSIK - 2019 | 2020 KURRENDE - Wuppertaler Kurrende

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MEHR ALS MUSIK - 2019 | 2020 KURRENDE - Wuppertaler Kurrende
2019 | 2020

             W U P P E R TA L E R
             KURRENDE

                                                  onzerte 2020
                                                 K
                                r den Kulissen
                           Hinte
              2019
    Rückblick

                                                  Chormagazin

1                                   MEHR ALS MUSIK
MEHR ALS MUSIK - 2019 | 2020 KURRENDE - Wuppertaler Kurrende
Fotos: Thorsten Baering (1, 2), Thorsten Cronauge (3), Gunnar Bäldle (u.)

                                                                                Was uns verbindet:

    Zusammenhalt                                                                Menschen zusammenzubringen ist unsere Passion.
                                                                                Alles, was wir tun, zielt darauf ab, Gemeinschaft zu
                                                                                leben. Als Traustätte für Hochzeitsgesellschaften,
                                                                                als Veranstaltungsort für Familienfeste oder als
                                                                                Raum für geschäftliche Begegnung, Inspiration und
                                                                                Weiterbildung. Aber auch als Arbeitgeber für ein
                                                                                großes Team engagierter Mit(einander)arbeiter und
                                                                                als Pionier für nachhaltiges Wirtschaften in einer
                                                                                Welt, die uns allen zusammen gehört.
                                                                                Diese gegenseitige Wertschätzung verbindet uns
                              Ihre Ansprechpartnerin:                           mit dem Chorgedanken der Wuppertaler Kurrende;
                              Marie Haus, Betriebsleitung
                                 +49 202 2427-450
                                                                                eine Gemeinsamkeit, die schon viele Jahre besteht,
                              planung@villamedia.de                             und uns noch lange Zeit zusammenhalten wird.

    Ausgezeichnet von der KlimaExpo.NRW
    und mit dem Deutschen Solarpreis 2016

2   www.villamedia.de
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INHALTSVERZEICHNIS

 Chormagazin 2019 | 2020

 Wuppertaler Kurrende: Mehr als Musik!
       Vorwort ................................................................. 4   Karriere als Kurrendaner .................................. 26

       Quempas-Konzerte ............................................. 8              Musikalische Früherziehung ............................ 27

       Mozart-Requiem ................................................ 10            Ein Ehemaliger blickt zurück ............................ 29

       ARD-Fernsehgottesdienst ................................. 12                  Mehr Schultern für das Fundament ................ 30

       Oper: Das Labyrinth .......................................... 13             Aus Mutters Sicht ............................................... 32

       Sommerfreizeit in Aabenraa ............................ 14                    Termine 2019 ..................................................... 34

       Ensemble Sorella und Vox Vallis ...................... 16                     Gremien und Ansprechpartner ........................ 37

       Herbsttournee .................................................... 18         Ausblick: Das passiert 2020 .............................. 39

       2019: Ein buntes Jahr......................................... 20             Impressum .......................................................... 42

       Wo die wilden Kerle wohnen ........................... 24

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MEHR ALS MUSIK - 2019 | 2020 KURRENDE - Wuppertaler Kurrende
VORWORT

    Rückblick und Ausblick

    Innere Stärke stärken

    Schön, dass Sie die nächsten Minuten Ihr Interesse dem Knabenchor im
    Bergischen Land, der Wuppertaler Kurrende, widmen. Wir hoffen, dass es
    uns mit diesem Chormagazin gelungen ist, diese Zeit für Sie kurzweilig zu
    gestalten.

             A    uch das Jahr 2019 brachte Erlebnisse, die sich
                  unseren Sängern eingebrannt haben. Momente,
             die ihren emotionalen Schatz, den sie durch dieses
                                                                      Sehr erfreulich hat sich in der vergangenen Saison
                                                                    unsere neue Zusammenarbeit mit der Junior Uni
                                                                    entwickelt. Wir haben schon mehrere Kurse durch-
             wunderbare Hobby anlegen, stark erweitert haben.       geführt („Stimmexperimente“) und unsere jüngeren
             Diese Erfahrungen machen junge Menschen inner-         Sänger traten bei Festivitäten der Uni auf.
             lich stark, und genau das brauchen sie für das Leben
             im Äußeren!                                              Ein besonderer Höhepunkt war die Eröffnung der
                                                                    Konzertsaison 2019/20 Anfang Oktober in der gut
               Da war zum einen unser Konzert mit Mozarts legen-    besetzten Friedhofskirche durch das Ensemble So-
             denumwobenen Requiem Ende März, gemeinsam mit          rella (Elberfelder Mädchenkurrende) und Vox Vallis
             wunderbaren Solisten und der Kammerphilharmonie        (Wuppertaler Kurrende), welche dabei auch zu einem
             Wuppertal. Des Weiteren der gemeinsame Gottes-         feinen Kammerchor zusammenfanden. Weitere Pro-
             dienst beider Kurrenden (!) in der ARD zu Himmel-      jekte dieser Art wird es auch 2020 geben.
             fahrt vor 540.000 Zuschauern an den Bildschirmen.
             Durch weitere Konfirmationsgottesdienste brachte         Da wir das Mozart-Requiem in Wuppertal in der
             es die Kurrende allein in jenem Monat auf vier be-     ersten Jahreshälfte nur einmal singen konnten, nah-
             sungene Gottesdienste!                                 men wir es im Oktober mit auf Konzertreise in die
                                                                    Schweiz, um es dort im Schatten von Eiger, Mönch
               Die Erfahrungen auf der Opernbühne mit der Oper      und Jungfrau gleich dreimal zum Besten zu geben.
             „Das Labyrinth“ von Jonathan Dove zogen sich über      Und dies nebst zwei weiteren Konzerten mit einem
             einige Wochen. Regie, Kostüme, zahlreiche Chöre,       A cappella-Programm.
             nebst singen auch szenischer Darsteller sein – eine
             spannende Zeit! Auch auf eine gelungene Sommer-           Über den Kurrende-Dezember zu schreiben erüb-
             freizeit im südlichen Dänemark können wir zurück-      rigt sich fast, da jeder musikinteressierte Talbewoh-
             blicken. Der Knabenchor (Sopran und Alt) musste sich   ner von unseren Quempas-Konzerten und Singum-
             nach schmerzlichen mutationsbedingten („Stimm-         gängen in dieser besonderen Zeit weiß. Zielgerade:
             bruch“) personellen Einschnitten neu formieren. Da     das letzte Quempas-Konzert des Jahres am Sonntag,
             hieß es: stramm proben.                                den 22. Dezember in der Friedhofskirche!

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MEHR ALS MUSIK - 2019 | 2020 KURRENDE - Wuppertaler Kurrende
B   licken wir nach vorn: 2020! Wir freuen uns auf
    unser Passionskonzert in vorösterlicher Zeit mit
Werken von Johann Sebastian Bach, Josef Gabriel
                                                         Und dann werden die Tage länger, das Thermome-
                                                       ter steigt, und damit auch die Vorfreude auf unsere
                                                       Sommerfreizeit 2020, die uns diesmal in die schöne
Rheinberger, Rudolf Mauersberger und anderen am        Pfalz führt.
28. März in der Friedhofskirche.
                                                       Sie hören (von) uns – wir freuen uns, Sie zu sehen!
  Ein Knabenchor ist schon was Besonderes und
Tolles – aber erst zwei in einem Konzert durch ein
großes Musikwerk vereint! Solch ein Event können
Sie am 2. Mai mit Rossinis „Petite Messe solennelle“
gemeinsam mit dem Knabenchor der Jenaer Phil-          Ihr
harmonie und herausragenden Solisten hier im Tal       Markus Teutschbein, Musikalischer Leiter
erleben! Auf Tournee in Thüringen singen wir dieses
Konzert noch einmal in Jena. Zwischen diesen Termi-
nen eröffnen Ensemble Sorella und Vox Vallis, ver-
eint zum Kammerchor der Kurrenden, am 10. Mai die
Barmer Bach-Tage mit einem besonderen Programm
rund um den großen Thomaskantor.

                                                                                                             5
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RÜCKBLICK

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te 2 0 1 9
Konzer
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QUEMPAS

    Tradition seit 1947

    Wie soll ich Dich empfangen
    Seit 72 Jahren gehören sie zur Adventszeit in Wuppertal einfach dazu: Mit
    den traditionellen Quempas-Konzerten versetzt die Kurrende im Dezember
    ihre Zuhörer an vier Abenden in Weihnachtsstimmung.

             D    er Kurrende-Kalender ist im Dezember stets gut
                  gefüllt. Das liegt vor allem an der bekanntesten
              Konzertreihe des Knabenchores: den Quempas-Kon-
                                                                         Doch ein Großteil des Programms wird jedes Jahr
                                                                       neu einstudiert. Das bedeutet: in den Wochen vor
                                                                       den Konzerten gibt es eine besonders intensive
              zerten. In jedem Jahr stehen vier Konzerte am dritten    Probenarbeit. Sänger Theo berichtet: „Die Zeit vor
              und vierten Advent an. Natürlich präsentiert Chorlei-    Weihnachten ist eine ganz spezielle. Vor den Quem-
              ter Markus Teutschbein immer ein neu zusammen-           pas-Konzerten sind alle ein wenig angespannt.“ Sein
              gestelltes Programm.                                     Kumpel Constantin ergänzt: „Klar ist das auch an-
                                                                       strengend. Aber nach den Konzerten sind die Leute
                Doch manche Stücke gehören seit vielen Jahr-           immer besonders glücklich und gehen mit einem gro-
              zehnten fest dazu: Natürlich das titelgebende            ßen Lächeln aus der Kirche.“ Denn in Wuppertal gilt:
              „Quem pastores laudavere“ von Michael Praetorius,        Nach den Quempas-Konzerten kann Weihnachten
              bei dem die kleinen Sänger der Vorchöre im Wech-         kommen.
              sel mit dem Konzertchor die Weihnachtsgeschichte
              erzählen. „O du fröhliche“ ist ebenfalls stets dabei
              und findet sich traditionell an letzter Stelle im Pro-
              gramm. Und ohne „Stille Nacht“ geht es auch nicht.

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Den die Hirten lobeten sehre
und die Engel noch viel mehre,
fürchtet euch nun nimmermehre,
euch ist geborn ein König der Ehr‘n.

Heut sein die lieben Engelein
in hellem Schein
erschienen bei der Nachte
den Hirten, die ihr Schäfelein
bei Mondenschein
im weiten Feld bewachten:
„Große Freud und gute Mär
woll‘n wir euch offenbaren,
die euch und aller Welt soll widerfahren.“

                                                                                  „Es war wie immer ein Erlebnis, als
                                                                                  mitten im Konzert die jüngsten Kur-
                                                                                  rendaner mit Kerzen in der Hand das
                                                                                  Kirchenschiff betraten, an vier Orten
                                                                                  Aufstellung nahmen und abwechselnd
                                                                                  auf Deutsch die vier Zeilen der vier Stro-
                                                                                  phen des „Quem pastores laudavere“
                                                                                  sangen, gefolgt vom Chor und den Zu-
  Die besondere Herausforderung für die Kurrenda-
                                                                                  hörern.“
ner: in allen vier Konzerten die beste Leistung geben.
                                                                                  Hartmut Sassenhausen, Westdeutsche Zeitung, 16.12.18
Constantin: „Man bekommt natürlich Routine. Da
muss man aufpassen, jedes Mal wirklich einhundert
Prozent zu geben. Das zu lernen ist die große Kunst!“
Höhepunkt ist das große Finale, das letzte Konzert
in der Friedhofskirche. Die Karten für diesen Abend
sind jedes Jahr sehr begehrt.

   Noch ein Stück gehört zu den Quempas-Konzerten            Stolz können die Kurrendaner jedes Jahr auf sich
fest mit dazu: „Nun sei willkommen“, das älteste über-    sein, wenn der Quempas geschafft ist. Nach dem
lieferte Weihnachtslied der Welt. Drei Sänger singen      letzten Konzert singen sie traditionell noch am Hei-
erst solistisch mit eigenen Kerzen in der abgedunkel-     ligabend in einem Krankenhaus für all die, die die-
ten Kirche. Dann antwortet der große Chor mit „Kyrie      sen Abend nicht zu Hause verbringen können. Dann
eleison“. Immer ein besonders intimer Moment in           geht es endlich in die verdienten Weihnachtsferien.
der lauten Vorweihnachtshektik. Vor einigen Jahren        Elf Monate später heißt es wieder: Zeit für eine neue
war Theo einer von denen, die dieses große Solo sin-      Ausgabe der Quempas-Konzerte ...
gen durften: „Das ist schwer, wenn du nur zu dritt da
vorne stehst. Sonst hat man ja immer den Chor im
Notfall als Netz, aber das gibt es dann nicht. Dann ist
man umso stolzer, wenn man es gut geschafft hat.“

                                                                                                                                    9
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MOZART-REQUIEM

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Zweites Passionskonzert von Markus Teutschbein

Ein legendäres Werk vor
ausverkauftem Haus
Nach der Johannes-Passion 2018 wendete sich die Kurrende auch
2019 einem Schwergewicht der Chormusik zu: dem Requiem von
Wolfgang Amadeus Mozart.

   N    eben den Quempas-Konzerten ist das Passions-
        konzert die zweite feste Säule im Kurrende-Jahr.
   Für 2019 hatte sich Chorleiter Markus Teutschbein
                                                              Mozarts Requiem dirigierte Markus Teutschbein
                                                            umsichtig und klar differenziert, von den kraftvollen
                                                            Passagen bis hin zu einem traumhaft zarten Piano-
   wieder ein besonderes Werk ausgesucht: Mozarts           Klang. Wie bei der Johannes-Passion im vergange-
   Requiem. Bereits im Sommer 2018 hatte Teutschbein        nen Jahr zeigte er sich als großartiger Gestalter, der
   angefangen, auf der Sommerfreizeit im österreichi-       das Geschehen mal vorantrieb, aber auch kurze
   schen Werfenweng die Grundlagen zu legen. Ab Ja-         Ruhepausen zwischen den Sätzen einlegte. Bei den
   nuar 2019 ging es an den Feinschliff, spätestens beim    Solisten imponierten besonders die beiden Wup-
   peitschenden „Dies irae“ war auch der letzte Kurren-     pertaler Urgesteine
                                                                                     „Was für ein geniales Konzert! Pro-
   daner nach einem anstrengenden Schultag wieder           Dorothea Brandt und
                                                                                     gramm und Ausführung toll, Gänse-
   hellwach. Béla aus dem Sopran und Gerrit aus dem         Thomas Laske. Gerrit:
                                                                                     haut-Feeling – die Kirche hat gebebt! “
   Alt bekennen unisono: „Vorher kannten wir das Stück      „Das Tuba mirum war
                                                                                     Timo Ahland, Konzertbesucher
   gar nicht, aber es macht einfach unglaublich Spaß,       sehr beeindruckend!“
   das zu singen.“ So ging es Probe für Probe Richtung
   Konzert.                                                   Nach dem Schlussakkord gab es verdiente Stan-
                                                            ding Ovations in der Christuskirche. Und damit nicht
     Das fand am 30. März in der Elberfelder Christuskir-   genug: Das Kapitel Mozart-Requiem war für die Kur-
   che statt. In diesem Jahr als Orchester mit dabei: die   rendaner 2019 damit noch nicht beendet – drei wei-
   Kammerphilharmonie Wuppertal. Schon eine Stunde          tere Aufführungen standen bei der Herbsttournee in
   vorher war der Andrang groß, am Eingang musste           die Schweiz an.
   Manager Jonathan Wahl sogar mit einem extra Zähler
   die Besucherzahl kontrollieren. Dann hieß es: Ausver-
   kauft! Bereits mit Bachs „Der Gerechte kommt um“
   als erstem Stück zeigten die Kurrendaner eine brei-
   te dynamische Palette, und auch den gefürchteten
   Spitzenton von Mozarts „Ave verum corpus“ trafen
   die Soprane ohne Probleme. Dann schlug die Stun-
   de der Kammerphilharmonie: Unter dem Dirigat von
   Markus Teutschbein zeigten sie sich beim „Adagio for
   Strings“ von Samuel Barber als feinfühlige Gestalter,
   die das berühmte Stück mit seinen großen Melodien
   frei von jedem Kitsch interpretierten. Ein Moment,
   der auch die Kurrendaner beeindruckte. Béla: „Das
   war ein ganz besonderes Klangerlebnis. Da konnte
   man sich schon vorher freuen, gleich mit diesem
   Orchester gemeinsam zu musizieren.“

                                                                                                                         11
VOR DER KAMERA

 Auftritt in der ARD

 Vor 540.000 Zuhörern
 Gottesdienste gehören für die Kurrendaner zum Alltag. Aber: Noch nie haben
 so viele Leute zugehört wie am 30. Mai. Da hatte die ARD ihre Kameras mitge-
 bracht: Fernsehgottesdienst in der Duisburger Salvatorkirche.

          D    ie Kindernothilfe wird 60! Das sollte mit einem
               großen Festgottesdienst an Himmelfahrt gefeiert
           werden. Menschen wie Christina Rau, die über Jahr-
                                                                       Zunächst durften wir als Background-Sänger mit
                                                                    Chioma Igwe ihre Botschaft „I am a friend of God“ ein-
                                                                    drücklich vermitteln, danach standen Kyrie und Glo-
           zehnte vieles für den Verein getan haben, wurden         ria von Haydn an. Doch die Herzensbrecher waren
           eingeladen. Der Gottesdienst sollte live in der ARD      unsere Jüngsten, die Spatzen und Chorschüler. Den
           übertragen werden, und dann sagte plötzlich der ge-      Text eines afrikanischen Sprichwortes brachten sie
           plante musikalische Hauptact ab ... Die Anfrage lan-     gut ausgestaltet da, ohne einen Hauch von Schüch-
           dete bei der Kurrende, und wir griffen zu! Die Elber-    ternheit oder Selbstzweifel. Rundfunkmoderatorin
           felder Mädchenkurrende wurde mit ins Boot geholt,        Sabine Heinrich formulierte danach: „Jetzt sind wir
           ebenso Kreiskantor Jens-Peter Enk und Gospel-Sän-        alle ein bisschen verliebt.“
           gerin Chioma Igwe. Die Sekunden jedes Stückes
           wurden gezählt, denn wir lernten: Live-Fernsehen ist       Der krönende Abschluss war Mozarts „Te Deum“.
           Timing! Der Gottesdienst hat genau 58 Minuten, jede      Begleitet von dem Barockorchester zündete Markus
           Sekunde Abweichung gibt Probleme.                        Teutschbein ein fulminantes Abschlussfeuerwerk mit
                                                                    Streichern, Pauken und Trompeten. Auch wenn die
             Neben allen musikalischen Aspekten galt es wei-        ARD die Übertragung mitten im Stück wegschnitt:
           tere Eigenheiten zu berücksichtigen: Gleißend blen-      Wir hatten ja gelernt, im Fernsehen ist alles eine Fra-
           dendes Flutlicht und sechs Kameras, von denen eine       ge des Timings. Es war eine beeindruckende Erfah-
           immer auf uns gerichtet sein könnte ... All diese Vor-   rung, einmal mit der Kurrende vor 540.000 Zuschau-
           bereitungen für eine knappe Stunde Fernsehen. Am         ern präsent zu sein!
           Tag vor Himmelfahrt gab es eine Generalprobe, die
           bereits aufgezeichnet wurde. Dann ging es los am         Jan, Tenor
           Donnerstag: Die Dame der ARD zählt die letzten Se-
           kunden herunter und die Kamera läuft. Herzklopfen.         Den Gottesdienst können Sie in der ARD-Mediathek
           Doch als Markus Teutschbein zwei Zählzeiten ein-         noch bis Ende Mai 2020 anschauen: krrn.de/ard.
           schlägt, sind alle Kameras vergessen.

12
Eindrucksvoll repräsentieren die neun
                                                                                        Chöre die sich in ihr Schicksal gefügten
                                                                                        Athener, die standhaften wie verängstig-
                                                                                        ten Kinder und die quälerischen Kreter.
Auf der Opernbühne                                                                      Hartmut Sassenhausen, Westdeutsche Zeitung, 08.07.19

Wo das Monster schon lauert
Im Frühjahr 2019 ging es für die Kurrendaner auf die Bühne des Wupper-
taler Opernhauses. Gemeinsam mit vielen anderen Chören wirkten sie an
der Community-Oper „Das Labyrinth“ mit. Im Interview blicken der zehn-
jährige Tim und der sechzehnjährige Tom zurück.

Lieber Tim, lieber Tom, mal als Einstieg:                        Und wie war die Premiere für Dich, Tom?
Worum ging es überhaupt in der Oper?                              Tom:
 Tom:                                                                Die Premiere war sehr schön! Ich war auch aufgeregt, weil
   Die Athener haben im Kampf den Sohn von König Minos               es etwas anderes ist, als nur zu singen. Mit dem Schauspie-
   getötet. Als Strafe müssen sie vierzehn ihrer Jugendlichen        lerischen stellt man sich dann noch die Frage: „Kriege ich
   in ein tödliches Labyrinth schicken.                              das jetzt alles so hin wie geprobt?“ Aber dann hatte sich
 Tim:                                                                das vor ausverkauftem Haus schnell erledigt.
   Dieses Labyrinth hat Daedalus gebaut. Im Labyrinth ist ein
   Wesen drin, halb Mensch, halb Tier, der Minotaurus. Und       Waren die Proben anders als sonst?
   der hat alle aufgegessen, die zu ihm kamen.                    Tim:
 Tom:                                                                Wir haben viele Proben gebraucht, um die ganzen Grup-
   Theseus meldet sich freiwillig, um die Jugendlichen zu ret-       pen zusammen zu bekommen. Natürlich waren die etwas
   ten. Mit der Hilfe von Daedalus gelingt es ihnen am Ende,         länger, als wenn man nur die Musik probt. Aber eigentlich
   dem Labyrinth zu entkommen und gemeinsam wieder                   war es immer sehr lustig und unterhaltsam.
   nach Hause zurückkehren.
                                                                 Würdet ihr noch einmal bei einer Oper mit-
Du, Tim, hattest eine ganz besondere Rolle.                      machen?
 Tim:                                                             Tim:
   Ich war der Sohn von König Minos, der am Anfang ermor-            Ja, auf jeden Fall!
   det wurde. Ich stand ganz alleine auf der Bühne …              Tom:
                                                                     Sehr gerne! Die Aufführungen werden mir einfach in Er-
Das heißt, Du hast das Stück allein begonnen?                        innerung bleiben, das war ein beeindruckendes Erlebnis.
 Tim:
   Ja, und ich war wirklich sehr aufgeregt! Besonders bei der    Lieber Tim, lieber Tom, ganz herzlichen Dank!
   ersten Vorstellung, danach ging es viel einfacher.            Die Fragen stellte Moritz, Tenor.

                                                                                                                                         13
AUF TOUR

 Unterwegs mit der Kurrende-Familie

 Sommerfreizeit in Dänemark
 Jedes Jahr geht es für eine größere Gruppe Kurrendaner auf Sommerfreizeit.
 Im Jahr 2019 lautete das Ziel: Knivsberg. Die nah am Meer gelegene Ort-
 schaft Rødekro ist schon länger ein beliebter Freizeitort für die Kurrendaner.
 Betreuer Moritz erinnert sich an die zwei Wochen.

               utzende Koffer, Kinder voller Vorfreude und auf-
          D    geregte Eltern: Die Abreise der Sommerfreizeit
           steht bevor. An einem Samstag der Sommerferien
                                                                    Aber keine Sorge: Daneben kamen auch Spiel und
                                                                  Spaß nicht zu kurz. Fußball, Airhockey, Dart, Kicker
                                                                  und Billard sind nur einige Beispiele, wie groß das
           ging es bereits früh morgens in den hohen Norden.      Freizeitangebot am Knivsberg ist. Hier war für jeden
           Mit 37 Kurrendanern waren wir insgesamt neun           etwas dabei! Das Wetter hielt sich während der gan-
           Stunden unterwegs. Der parallele DFB-Pokal wurde       zen Zeit recht gut. Die regnerischen Tage wurden
           für unsere Männerchoristen im Reisebus zum Zeit-       dann entsprechend intensiver mit Proben ausgefüllt,
           vertreib. Andere haben ein Buch gelesen, Musik ge-     um an den sonnigen Tagen mehr Freizeit zu haben.
           hört oder gemeinsam Karten gespielt. Gegen 17 Uhr
           kamen wir endlich gesund und voller Vorfreude an.        Was waren die besonderen Highlights? Nach eini-
                                                                  gen Tagen stand der erste große Ausflug nach Flens-
              An den kommenden Tagen folgten die ersten Pro-      burg an. Im interaktiven Museum „Phänomenta“
           ben. In Dänemark wurden hauptsächlich Werke für        probierten sich die Kurrendaner an physikalischen
           die anstehende Herbst-Tournee nach Süddeutsch-         und technischen Experimentierstationen aus. Im An-
           land und in die Schweiz geprobt, darunter auch das     schluss konnte die Altstadt erforscht und die ein oder
           Requiem von Mozart. Neben den Sängern und Chor-        andere Pizza gegessen werden. Auch der Hafen mit
           leiter Markus Teutschbein waren Laura Cichello und     seinen Schiffen war ein beliebtes Ziel.
           Ricardo Navas für die Stimmbildung mit dabei. Auf
           Sommerfreizeit werden alle Kurrendaner eben auch
           musikalisch gefördert!

14
Der zweite große Ausflug führte uns in den acti-        Vor allem sind wir als Kurrende-Familie zusam-
onreichen Hansa-Park, dort konnten sich alle aus-        mengewachsen! Es ist jedes Mal faszinierend zu be-
toben. Für besonders Mutige ging es auf den brand-       obachten, wie gerade die Jüngsten aufblühen, sich
neuen Freefall-Tower: Mit über 100 Metern Fallhöhe       entwickeln und ihren Platz in der Gemeinschaft fin-
ist der „Highlander“ der höchste Freifallturm der Welt   den. Uns als Betreuern ist es eine große Freude, so
mit abkippbaren Sitzen. Etwas gemütlicher ging dann      auch ein Stück Kurrende an die nächste Generation
der Abend am Lagerfeuer zu.                              weitergeben zu können.

  Und so vergingen die zwei Wochen wie im Flug.          Moritz, Tenor
Nach effektiven Proben, viel Freizeit und etlichen
Stunden auf dem Fußballplatz war schon der große
Abschlussabend da. Am nächsten Tag ging es wieder
auf die Heimreise Richtung Wuppertal. In Dänemark
verbrachten wir zwei schöne Wochen mit viel Spiel
und Spaß!

                                                                                                               15
VOKALENSEMBLES

 Ein außergewöhnlicher Kammerchor

 Aus Freude an der Qualität
 Eigentlich sind es zwei getrennte Formationen: Das Ensemble Sorella aus den
 Reihen der Elberfelder Mädchenkurrende und Vox Vallis aus der Wupperta-
 ler Kurrende. Aber es geht auch zusammen: 2019 haben beide Ensembles
 zum zweiten Mal gemeinsam gesungen.

             eide Ensembles ergänzen das Profil ihrer Kurren-
          B  den durch besonderes Repertoire. Und sie sind
          ein Beleg, wie nachhaltig die Kurrenden wirken: In
                                                                      Das etwa 25 Minuten lange Stück gilt als eines der
                                                                    anspruchsvollsten Stücke überhaupt und stellt alle
                                                                    Sänger vor große Herausforderungen mit anspruchs-
          beiden Gruppen singen junge Menschen, die mittler-        vollen Koloraturen, vertrackten Fugen und den ver-
          weile in anderen Städten wohnen, aber für die Pro-        meintlich so leichten Chorälen.
          ben regelmäßig wieder ins Tal kommen. Da die Zu-
          sammenarbeit zwischen den beiden Kurrenden seit             Zunächst näherten sich beide Ensembles den
          jeher eng ist, war schon früh in beiden Ensembles der     Sommer über den Werken an. Im September galt es
          Wunsch: „Wir wollen auch gemeinsame Konzerte sin-         dann, an mehreren Probentagen das Programm auf-
          gen.“ Zum ersten Mal war es 2018 soweit.                  führungsreif zu machen. Und dank der Ausbildung
                                                                    durch die beiden Kurrenden machte der junge Kam-
            Im Frühjahr 2019 begannen die jungen Sängerin-          merchor schnelle Fortschritte. Dann war das große
          nen und Sänger mit Markus Teutschbein ein zweites         Wochenende Anfang Oktober da. Am Samstag fuh-
          Konzert zu planen. Rasch stellte sich heraus, dass alle   ren die Sängerinnen und Sänger zunächst ins hessi-
          eine besondere Herausforderung wollten. So rückte         sche Bad Hersfeld und sangen dort ein Konzert, das
          die Bach-Motette „Jesu, meine Freude“ in den Blick.       Presse und Besucher begeisterte.

16
„In den Bann zogen 19 Sängerinnen und
                                                                                        Sänger aus Wuppertal vom ersten Ton
                                                                                        an, als sie im Bach-Haus Chorwerke aus
                                                                                        fünf Jahrhunderten hochkarätig prä-
                                                                                        sentierten.
                                                                                        Brunhilde Miehe, Hersfelder Zeitung, 07.10.19

         Sonntagfrüh ging es nach Wuppertal zurück, und        Die jungen Sängerinnen und Sänger haben zum
      allmählich stieg die Spannung vor dem Heimspiel in     zweiten Mal gezeigt, welche musikalische Arbeit die
      der Friedhofskirche. Auch, weil die Konzertbesucher    beiden Kurrenden langfristig bewirken: „Die gute ge-
      unablässlich strömten. Am Ende waren rund 500 Be-      sangliche Ausbildung schlägt sich in hervorragender
      sucher beim Auftakt in die Konzertsaison 2019/20.      Qualität nieder“ schreibt die Westdeutsche Zeitung in
      Schlag 17 Uhr betraten die jungen Sängerinnen und      ihrer Konzertkritik.
      Sänger die Kirche und eröffneten mit Palestrinas
      klangschönem „Sicut cervus“ in gemischter Aufstel-       Bereits im Mai 2020 werden beide Ensembles wie-
      lung. Über mehrere Programmblöcke, einzeln und         der gemeinsam auftreten und auf Einladung von Dr.
      gemeinsam gesungen, näherten sie sich „Jesu, mei-      Matthias Lotzmann die Barmer Bach-Tage eröffnen.
      ne Freude“. Die Bach-Motette gelang noch differen-     Und auch das wird sicherlich nicht das letzte Projekt
      zierter und ausgestalteter als einen Tag zuvor, lan-   gewesen sein ... Sabine Dermann, Pfarrerin an der
      ger Applaus und Standing Ovations waren der Lohn.      Friedhofskirche und erste Vorsitzende der Elberfel-
      Mit Rheinbergers „Abendlied“ als zweiter Zugabe        der Mädchenkurrende, fasst zusammen: „Diese jun-
      beschlossen sie das Konzert, das die Westdeutsche      gen Menschen treffen sich, um in ihrer Freizeit zu sin-
      Zeitung so zusammenfasste: „Zwei Ensembles, eine       gen. Ihre gemeinsamen Konzerte begeistern uns als
      großartige Veranstaltung.“                             Zuhörer. Es ist einfach wunderbar zu erleben, dass
                                                             mit der Schulzeit nicht auch die Kurrendezeit been-
                                                             det sein muss. Offenbar gelingt es uns in den Kurren-
„Ob zusammen oder die Ensembles allein, die
                                                             den, die Freude am Singen für das ganze Leben zu
stimmliche Bandbreite der Sänger fesselte.“
                                                             entfachen. Ich freue mich auf alle zukünftigen Projek-
Bernadette Brutscheid, Westdeutsche Zeitung, 07.10.19
                                                             te von Ensemble Sorella und Vox Vallis!“

                                                                                                                                        17
HERBSTTOURNEE

 Kurrende auf Konzertreise

 Bei Eiger, Mönch und Jungfrau
 Die Herbsttournee 2019 führte die Kurrende nach Süddeutschland und in
 die Schweiz. Vom 13. bis zum 20. Oktober standen unter anderem drei Auf-
 führungen des Mozart-Requiems auf dem Programm.

          W     as unterscheidet eigentlich eine Konzertreise
                von einer Sommerfreizeit? Während es bei der
          Freizeit vor allem um Spiel und Spaß in Kombination
                                                                  Männerchoristen und zwei bis vier Jungs, so dass die-
                                                                  se feste Ansprechpartner haben. Am Abend war es
                                                                  dann endlich soweit: Das erste Konzert wurde in der
          mit Proben geht, liegt der Fokus bei einer Tournee      vollen Christuskirche in Rheinfelden gegeben. Dieses
          auf den Konzerten. Die Reisebesetzung aus 40 Sän-       A cappella-Programm konnten die Wuppertaler rund
          gern wurde nicht nur von Chorleiter Markus Teutsch-     zwei Wochen später beim Tourneeabschlusskonzert
          bein begleitet, auch Stimmbildnerin Laura Cichello      in der Unterbarmer Hauptkirche genießen.
          und Manager Jonathan Wahl waren mit dabei. Nach
          einer langen Busfahrt in Richtung Süddeutschland           Am Dienstag unternahmen wir einen Tagesaus-
          wurde es das erste Mal spannend: die Quartiervertei-    flug zum Rheinfall in Schaffhausen und zu den
          lung in Rheinfelden stand an. Hier waren wir für drei   Pfahlbauten am Bodensee. Am Rheinfall erkunde-
          Nächte in Privatfamilien untergebracht, einige über-    ten viele zu Fuß, manche sogar per Boot, einen der
          nachteten in einer Jugendherberge.                      größten Wasserfälle Europas. Unglücklicherweise
                                                                  nahm einer der Männerchoristen den Namen des
            Am nächsten Morgen wurde es musikalisch: Drei         Wasserfalls zu wörtlich, denn er ließ sein Handy
          Stunden Probe mit Streichquartett und Pianistin         samt Papieren in den Rhein fallen. Dank einer spek-
          standen auf dem Programm, bevor es nach Basel           takulären Rettungsaktion eines Mitsängers konnte
          ging. Mit einigen Tipps unseres Chorleiters verse-      es aber bald schon weiter an den Bodensee gehen,
          hen, der lange die Knabenkantorei Basel leitete, er-    wo wir die Pfahlbausiedlungen aus der Stein- und
          kundeten wir die Stadt bei traumhaftem Wetter in        Bronzezeit besichtigten.
          Kurrende-Familien. Diese bestehen immer aus zwei

18
Die Reise erreichte am nächsten Tag einen weite-      Nach dem Matineekonzert am Sonntag traten wir
ren Höhepunkt, denn wir fuhren per Seilbahn auf        nach einer spannenden und anstrengenden Woche
das Brienzer Rothorn, welches auf 2351 Metern Höhe     wieder die Heimreise ins Tal der Wupper an. Wir ha-
liegt. Der ganze Chor konnte nach wenigen Minuten      ben nicht nur viele neue Menschen, tolle Musiker und
Fußmarsch die grandiose Aussicht vom Gipfelkreuz       interessante Sehenswürdigkeiten kennengelernt,
bei Neuschnee genießen. Doch auch das erste Kon-       sondern sind auch als Chor stärker zusammenge-
zert in der Schweiz stand an diesem Tag auf dem        wachsen – eine Tournee ist immer eine großartige
Programm: Es ist schon lange Tradition, dass wir auf   Erfahrung!
Konzertreisen andere Knabenchöre treffen und ge-
meinsam musizieren. In der Krienser Galluskirche       Timon, Bass
fand unser Konzert mit dem Knaben- und Mädchen-
chor der Luzerner Kantorei statt, bei denen wir im
Anschluss auch übernachteten.

  Am Donnerstag ging es weiter nach Seewen, wo wir
die letzten drei Nächte im Jugend- und Begegnungs-
zentrum verbrachten. Am Abend stand dann die
erste Probe des Mozart-Requiems an. Das Besonde-
re war dabei nicht nur, dass wir zum zweiten Mal in
diesem Jahr dieses fulminante Werk aufführten, son-
dern auch mit wem: mit dem Orchester Arlesheim
und dem Festtagschor Interlaken, die beide ebenfalls
von Markus Teutschbein geleitet werden.

  Das erste Konzert am Freitag fand zusammen mit
bekannten Schweizer Solisten in der Heiliggeist-
Kirche in Interlaken im Berner Oberland statt. Ge-
nauso führten wir auch in der Reformierten Kirche
in Arlesheim am Samstag und Sonntagmorgen in
der Kirche St. German in Seewen erfolgreich das an-
spruchsvolle Werk vor ausverkauftem Publikum auf
und ernteten jedes Mal viel Applaus.

                                                                                                              19
RÜCKBLICK 2019

 Ein buntes Jahr

 Im Einsatz für die Kurrende-Familie
 Auch neben den großen Konzerten und Fahrten war 2019 wieder einiges
 los bei der Kurrende: vom Konzert mit dem Tölzer Knabenchor über den
 Schwebebahnlauf bis hin zu einem Auftritt an der Wupper ...

          D   as Jahr 2019 begann bereits am 12. Januar mit ei-
              nem Highlight: Der weltberühmte Tölzer Knaben-
          chor kam nach Wuppertal und gab ein Gastkonzert
                                                                    Das Ensemble Vox Vallis gab bereits zwei Wochen
                                                                  später seinen Jahresauftakt in der Johanneskirche mit
                                                                  dem neuen Programm „Sweet Love“. Die zehn jun-
          in der Friedhofskirche. Werke wie die Bach-Motette      gen Männerchoristen kombinierten Liebeslieder aus
          „Singet dem Herrn ein neues Lied“ ließen nicht nur      sechs Jahrhunderten, von John Dowland über Franz
          Hartmut Sassenhausen von der Westdeutschen Zei-         Schubert bis hin zu Popmusik von den Wise Guys
          tung beeindruckt zurück: „Selten zuvor hat man solch    oder Robbie Williams. Eine besondere Mischung, die
          reife, ausgewogene, bewegliche, entspannte und trag-    das Publikum in der voll besetzten Johanneskirche
          fähige Stimmen in allen Tonhöhen bei Chören dieser      begeisterte. Auch sonst war 2019 für Vox Vallis gut
          Gattung gehört. Vom Sopran bis zum Bass stimmte         gefüllt mit Auftritten bei Hochzeiten, einem Konzert
          gesanglich einfach alles ohne irgendeine Spur von       direkt am Wupperufer, im Engelsgarten bei „Der
          Unsicherheiten und Ungenauigkeiten.“ Ein beeindru-      Lange Tisch“, zur Eröffnung von „Wuppertal 24h live“
          ckendes Konzerterlebnis! Am Anfang und Ende san-        und als Höhepunkt gemeinsame Konzerte mit dem
          gen die Kurrendaner gemeinsam mit ihren Gästen          Ensemble Sorella.
          einen Bach-Choral sowie Bruckners „Locus iste“.

20
Vor den verdienten Sommerferien traten die Kur-      Sogar der WDR kam für einen Bericht auf das Gelän-
rendaner beim Stadtfest „Der Lange Tisch“ und beim     de, Markus Teutschbein stand später noch im Studio
Kinderfest im Zoo in Erscheinung. Und unmittelbar      beim Live-Interview Rede und Antwort.
nach der Sommerfreizeit in Aabenraa ging es wei-
ter: Das Sommer- und Nachbarschaftsfest am 31.           Ab Oktober ging es in Riesenschritten Richtung
August bildete den Auftakt in das zweite Halbjahr.     Jahresende: Gemeinsame Konzerte vom Ensemble
Eine schöne Gelegenheit gerade für die Nachbarn im     Sorella und Vox Vallis, eine Woche später begann
Briller Viertel, mal hinter die Fassade der Kurrende   die Tournee in den Süden mit Aufführungen des Mo-
zu schauen.                                            zart-Requiems und dem Tourneeabschluss-Konzert
                                                       in der Unterbarmer Hauptkirche, und am Jahresende
  Ein weiterer Schwerpunkt war die Schnupperwo-        traditionell die vier Quempas-Konzerte.
che im September. Die Nachwuchssuche ist mittler-
weile für fast alle musikalischen Einrichtungen eine
immense Herausforderung. So wurde gemeinsam
mit der Elberfelder Mädchenkurrende eingeladen,
so dass möglichst viele Jungs und Mädchen hinein-
schnuppern konnten in Kurrende-Luft.

                                                                                                            21
HINTER DEN KULISSEN

22
Kurre n d an e r!

                    23
GEMEINSCHAFT

 Jungenförderung in der Mozartstraße

 Wo die wilden Kerle wohnen
 Knabenchöre nehmen eine besondere und selten praktizierte Funktion wahr:
 gezielte Jungenförderung. Chorleiter Markus Teutschbein über ein faszinie-
 rendes und notwendiges Phänomen.

          S   eit Pisa gelten Jungen als Bildungsverlierer: Sie ha-
              ben die schlechteren Noten und die niedrigeren
          Schulabschlüsse als Mädchen. Das ist ein Resultat
                                                                         Auf unserem Campus können sich die Jungs auch
                                                                      einmal austoben, sich beim Fußball-Spiel im sport-
                                                                      lichen Wettstreit messen. Täglich erlebe ich, wie El-
          aus dem Bildungsboom der 1970er und 1980er Jah-             tern ihre Sprösslinge lange nach Probenende sanft
          re, von dem vor allem Mädchen profitierten. Im Allge-       zum Nachhauseweg drängen müssen, da diese ger-
          meinen fällt es Jungen deutlich schwerer, im immer          ne noch diese Atmosphäre unter ihresgleichen genie-
          noch verbreiteten Frontalunterricht zu lernen.              ßen möchten. Die Mutter eines jungen Kurrendaners
                                                                      erzählte mir letztens, wie gut es ihrem Sohn tut – der
            Trotz erster zaghafter Versuche richtete die Bil-         zu Hause drei Schwestern als Geschwister hat – hier
          dungswelt ihr Augenmerk in den vergangenen Jahren           auch einmal „einfach nur ein kleiner Junge“ sein zu
          auf die Schülerinnen. Und verstehen Sie mich nicht          dürfen.
          falsch: Die gezielte Förderung von Mädchen begrüße
          ich außerordentlich! Doch wer fördert die Jungs ge-
          zielt? Das sind wir – die Wuppertaler Kurrende!

24
„Bei der Wuppertaler Kurrende werden
                                                               die Jungen bereichert durch jene un-
                                                               schätzbaren Begleiterscheinungen, die
                                                               Musizieren mit sich bringt: emotionale
        Ein weiterer Aspekt ist der Kontakt zwischen ver-
                                                               Intelligenz, gegenseitiges Zuhören und
      schiedenen Altersstufen. Im Sportverein ist man un-
                                                               Achtsamkeit.“
      ter Gleichaltrigen. Hier in der Kurrende sind wir eine
                                                               Markus Teutschbein
      große Familie von sechs bis sechzig Jahren, beson-
      ders auf den Tourneen und Freizeiten sind die Gro-
      ßen automatisch Vorbilder für die Kleinen. Immer
      wieder erlebe ich, wie hier Kommunikation über die
      unterschiedlichen Generationen hinweg funktioniert,
      Menschen mit ganz verschiedenen Hintergründen
      und Erfahrungen sich gegenseitig bereichern.

„Es freut uns zu beobachten, wie sehr die
jungen Kurrendaner vom gemeinsamen
Miteinander und Musizieren unter Jungen
und Männern profitieren. Bei unserem
Sohn haben wir nach seiner ersten Kon-
zertreise eine unglaubliche Entwicklung
zu noch mehr Selbständigkeit und sozialer
Kompetenz wahrgenommen.“
Frank Kowalke, Kurrendaner-Vater

         Und: Im Chor trägt jeder, unabhängig von seinem
      Alter, seinen Teil an Verantwortung am großen Gan-
      zen! Im Fußballverein spielen nur die Stärksten – wir
      leben echtes Teamwork, denn ein Chor ist immer nur
      so stark wie das schwächste Glied in seiner Kette. Die
      Jungs toben bei uns also nicht nur, sondern lernen
      auch wichtige Kompetenzen wie Toleranz und Mit-
      einander-Arbeiten. All dies ist jederzeit spürbar und
      ein wertvoller Teil des pädagogischen sowie musika-
      lischen Konzepts der Kurrende.

      Markus Teutschbein

                                                                                                 25
NACHWUCHS

Die Chorgruppen im Überblick

Karriere als Kurrendaner

                                            Spatzen:
                                            • Spielerisches Herantasten an die Musik
                                            • Eine Probe in der Woche
                                            • Wochenendfreizeiten möglich
                                            • Für alle Jungen ab sechs Jahren

         Chorschule:
         • Mehrstimmiges Singen
         • Zwei kurze Proben in der Woche
         • Erste Auftritte
         • Zwei Wochenendfreizeiten
         • Sommerfreizeit möglich
         • Ab sieben oder acht Jahren

                                            Konzertchor:
                                            • Große Konzerte
                                            • Tourneen und Reisen
                                            • Zwei Proben in der Woche
                                            • Sommerfreizeit
                                            • Ab etwa neun Jahren
Musikalische Früherziehung

Von Löwengebrüll und Kindergesang
Das Highlight 2019 für unsere jüngsten Kurrendaner aus der Musikalischen
Früherziehung (MFE) war definitiv unsere Sommerfest-Aufführung im Zoo.

         ormalerweise findet die Aufführung des Som-
   N     merfests im großen Probensaal auf dem Campus
    statt – und das ist schon aufregend! In diesem Saal
                                                                Geleitet von einem immer wiederkehrenden Papa-
                                                              geienlied, gesungen von den Spatzen, kamen unsere
                                                              Schmetterlinge zuerst an den Schlangen vorbei. Die
    proben nämlich sonst nur die Großen. Doch zwei Mal        einzige reine Jungen-Gruppe der MFE sang von einer
    im Jahr haben auch die Kleinsten die Möglichkeit, das     Schlange namens Maracas und spielte rhythmisch
    Gelernte und ihre Freude den Eltern zu präsentieren:      genau das Rasseln des Klapperschwanzes nach. Der
    Die Sommer- und Winterfeste beginnen mit einer            nächste Halt war das große Löwengehege, wo die
    Aufführung, in der alle MFE-Gruppen und die Spat-         kleinen Löwen ihre Futterpläne erzählten und damit
    zen ein Singspiel präsentieren. Danach gibt es in wu-     die Schmetterlinge schleunigst zu den gemütlichen
    seliger Gemütlichkeit leckere Kuchen und Getränke.        Elefanten jagten, die ohne Hetze trommelnd umher-
                                                              stampften. Am Ende kamen die Schmetterlinge beim
       Doch dieses Jahr war alles anders: Relativ kurzfris-   fröhlichen Fest am Froschteich an, wo alle gemein-
    tig kam eine Anfrage vom Grünen Zoo Wuppertal,            sam einen Kanon anstimmten.
    ob wir Interesse hätten, beim dortigen Kinderfest
    die Konzertmuschel zu bespielen. Na klar! So wur-           Auch wenn mancher Gesang dabei noch an Löwen-
    den alle Pläne umgeworfen und ein neues Singspiel         gebrüll erinnerte und andere ihre Stärken in der
    erfunden: Unsere Kinder führten nun musikalisch           rhythmischen Begleitung des Kanons zeigen konnten
    durch den Zoo, geführt von zwei Schmetterlingen,          – so ist es eben immer wieder das gemeinsame Mu-
    die noch nie dort waren! Diese Sonderrolle bekamen        sizieren, das alle animalischen Geräusche zu einem
    zwei Jungs, die schon vor Ende des MFE-Kurses bei         musikalischen Gesamtklang verschmelzen lässt, in
    den Spatzen eingestiegen waren.                           dem jegliches Lampenfieber vor so viel Publikum
                                                              völlig vergessen ist.

                                                              Laura Cichello, Leiterin Musikalische Früherziehung

                                                                                                                    27
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28
EHEMALIGER

Rückblick nach zehn Jahren

„Ein bisschen wie nach Hause kommen“
„Schreib doch mal einen Text über Deine Erinnerungen an die Kurrende“,
sagte einer. „Klingt einfach, kein Problem“, sagte ich ...

  U   nd jetzt sitze ich hier und mir fällt auf, dass es
      doch schon eine Weile her ist, dass ich selber aktiv
  im Chor gesungen habe. Es gibt viele Erinnerungen an
                                                               Im Rückblick darf ich sagen, dass Kurrende ein Zu-
                                                             hause für mich war. Wenn andere zum Fußballtrai-
                                                             ning oder Tanzen gingen, ging ich eben in die Kur-
  einzelne Konzerte und ausgefallene Stücke, welche,         rende. Es war ja nicht nur das Singen. Es waren die
  die ich selber sehr mochte und welche, die ich gar         Freunde, mit denen man gerne Zeit verbracht hat.
  nicht mochte. In meinen Erinnerungen sind auch vie-        Kurrende ist das Dach für eine zufällig zusammen-
  le Orte und Länder, die ich ohne die Kurrende wahr-        gewürfelte Anzahl junger, unterschiedlichster Men-
  scheinlich (noch) nicht gesehen hätte. Je länger ich       schen, die Lust haben Musik zu machen. Menschen,
  nachdenke, desto mehr Namen, Gesichter und lusti-          die Singen lernen, Freunde werden und sich auch an-
  ge Situationen aus einzelnen Proben, von Konzerten         einander messen können.
  und von Reisen kommen mir in den Sinn.
                                                               Viele dieser Freundschaften haben bis heute gehal-
    Angefangen hat alles im Jahr 2000 und einem Vor-         ten. Konzertbesuche sind für mich immer noch ein
  singen bei Dr. Heinz Rudolf Meier. Damals war ich in       sehr gern gesehener Termin im Kalender, ein Genuss
  einer Musik-AG in meiner Grundschule und irgend-           und eine Erinnerung an die eigene Zeit im Chor. Heu-
  wie war man dort der Meinung, dass ich gerne sin-          te ist jeder Besuch in der Mozartstraße ein bisschen
  ge und das doch bitte an anderer Stelle tun sollte ...     wie „nach Hause kommen“. Durch die Kurrende ist
  Nach einer kurzen Zeit in der Chorschule wurde ich         Musik ein fester und nicht wegzudenkender Teil mei-
  relativ schnell zum „Lehrling“ befördert. So hieß das      nes Lebens geworden. Und tatsächlich singe ich heu-
  wohl früher, wenn man zwar noch Chorschüler war,           te auch selbst wieder aktiv in einem Chor ...
  aber trotzdem schon bei der Sopraneinzelprobe des
  Konzertchores mitsingen durfte. Bis zum Stimm-             Maximilian Guder, ehemaliger Kurrendaner
  bruch ging es im Sopran weiter und ab 2007 im Tenor
  des Männerchores.

    Und wenn ich dann definieren müsste, was „die“
  eine Erinnerung ist, dann ist es sicherlich die Zeit der
  Proben und die beiden Auftritte von „Celebrating
  Händel“ mit der WDR-Bigband. Unvergesslich die Pro-
  ben in der Mozartstraße, mit denen wir mindestens
  das Briller Viertel beschallt haben. Die Stimmung in
  der Uni-Halle kommt bei jedem Hören der Aufnah-
  men zurück. 2010 sollte es dann nach zehn Jahren
  aktivem Singen für mich gut sein, denn ich verließ
  Wuppertal für eine Weile.

                                                                                                                    29
SPONSORING

 Ihre Fördermöglichkeiten

 Werden Sie Tonträger!
 Konzerte, Begeisterung, Emotionen – das bekommen die meisten von der
 Kurrende mit. Doch im Hintergrund muss ein sechsstelliger Jahresetat auf-
 gebracht werden, um die musikalische Ausbildungsarbeit zu finanzieren.

          H   ierbei benötigen wir Ihre Hilfe. Lediglich ein Viertel unseres Jahresetats wird
              durch feststehende Unterstützungen und Zuwendungen gestemmt. Ein weite-
          res Viertel stellen die Mitgliedsbeiträge unserer Sänger dar. Mehr als 50 % unserer
          Einnahmen müssen wir daher durch Honorare beziehungsweise Konzertkarten-
          verkauf sowie durch Spenden und Sponsoring einnehmen.
            Es gibt viele Wege, auf denen auch Sie die Wuppertaler Kurrende unterstützen
          können. In dieser Übersicht möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie uns helfen können
          und wo Ihre Zuwendungen eingesetzt werden.

                                                                    Passive Mitgliedschaft /
          Freundeskreis                                             Firmenmitgliedschaft

          D   er Freundeskreis der Wuppertaler Kurrende ist
              ein seit Jahrzehnten etablierter Zirkel von Eltern,
          ehemaligen und langjährigen Sängern. Mit einem
                                                                    A   uch Nichtsänger oder juristische Personen kön-
                                                                        nen Mitglied werden! Sie möchten Ihre Verbun-
                                                                    denheit mit der Kurrende dokumentieren? Dann ma-
          Jahresbeitrag von empfohlenen 60 € unterstützen Sie       chen Sie von dieser Möglichkeit einer nachhaltigen
          die gesamte Arbeit der Wuppertaler Kurrende in der        Förderung der Kurrende Gebrauch und genießen Sie
          Breite – vom musikalischen Angebot bis zur Jugend-        die Flexibilität einer individuellen Beitragshöhe.
          arbeit auf Freizeiten.

                                                                    Konzertabonnements
          Einzelspenden

          M    it Einzelspenden helfen Sie uns im gesamten
               Alltag des Vereins. Überall dort, wo ein Bedarf
                                                                    S  eit dieser Konzertsaison können Sie drei verschie-
                                                                       dene Abonnements zu den Konzerten der Kur-
                                                                    rende abschließen. Sie erhalten reservierte Plätze in
          entsteht, setzen wir diese Mittel ein und machen so       besonderen Reihen und mit dem VIP-Paket für 150 €
          für unsere engagierten Sänger vieles unbürokratisch       Eintritt in alle kostenpflichtigen Veranstaltungen der
          möglich.                                                  Kurrende. Einzelheiten finden Sie unter krrn.de/abo.

          Individuelle Patenschaften                                Patenschaft Musikalische Früherziehung

          W     irtschaftliche Probleme sind kein Grund, auf die
                Mitgliedschaft in unserem Verein zu verzichten.
          Selbstverständlich finden wir immer eine Lösung,
                                                                    D   ie erste Möglichkeit, Kontakt mit unserem Haus
                                                                        aufzunehmen, ist die Musikalische Früherziehung,
                                                                    in der Kinder ab vier Jahren das Fundament ihres ge-
          so dass wir den Mitgliedsbeitrag ganz oder in Teilen      samten musikalischen Lebens legen können. Fördern
          erlassen beziehungsweise Teilnehmerbeiträge für           Sie die Musikalische Früherziehung mit Patenschafts-
          Freizeiten gegenfinanzieren. Mit Ihrer individuellen      modellen in Höhe von 60, 120 oder 240 €!
          Patenschaft können wir dies ermöglichen.

30
David J. Becher war als Kind Kurrendaner
                                                                                            und unterstützt den Chor bis heute

Patenschaft Stimmbildung                               Sponsoring
     it qualifizierten Honorarkräften schaffen wir
M    für unsere Jungen die Möglichkeit, individuelle
Stimmbildung zu erhalten. Das ist für einen guten
                                                       F  ür Ihr Unternehmen entwickeln wir gemeinsam mit
                                                          Ihnen maßgeschneiderte Möglichkeiten im Spon-
                                                       soring. Dabei reicht das Spektrum von Anzeigenwer-
Chorklang unentbehrlich! Im Einzelunterricht bezie-    bung in unseren Publikationen bis hin zur teilweisen
hungsweise in Gruppen mit bis zu drei Sängern ent-     oder vollständigen Finanzierung von Tourneen bezie-
wickelt sich die Stimme jedes Einzelnen besonders      hungsweise Baumaßnahmen. Ihr Ansprechpartner
intensiv. Mit Ihrer individuellen Spende ermöglichen   hierfür ist unser Manager Jonathan Wahl, den Sie un-
wir hier zusätzliche Stunden für die musikalische      ter 0202 313544 erreichen.
Entwicklung.

                                                       Kurrende-Stiftung
Patenschaft Freizeiten

N   eben einer großen Freizeit im Sommer werden
    mehrmals im Jahr Wochenendfreizeiten für ver-
                                                       F  ür langfristige Projekte und die nachhaltige Si-
                                                          cherung durch den Aufbau eines Kapitalstocks
                                                       besteht seit über 25 Jahren die Kurrende-Stiftung.
schiedene Gruppen angeboten. Hier ermöglicht Ihre      Für diskrete Anfragen steht Ihnen der Vorstand der
Unterstützung, dass wir den Kindern auch in Zeiten     Stiftung jederzeit zur Verfügung. Den Kontakt zur
sinkender öffentlicher Zuschüsse ein interessantes     Stiftung erhalten Sie über das Chorbüro oder über
Programm anbieten können.                              stiftung@wuppertaler-kurrende.de.

Wir hoffen, dass wir Ihnen einige neue Möglichkeiten aufgezeigt haben und würden uns
freuen, Sie im persönlichen Gespräch über die einzelnen Optionen zu informieren. Sie
erreichen das Chorbüro unter 0202 313544 oder j.wahl@wuppertaler-kurrende.de.

                                                                                                                                 31
KURRENDE ALS MUTTER

 Nach anderthalb Jahren Kurrende

 „Der Applaus ist für alle da“
 Ihr Sohn Leonard ist seit anderthalb Jahren begeisterter Kurrendaner.
 Zeit für Marie Haus, ein wenig über die Kurrende nachzudenken.

                                                                        Ich finde es großartig, dass es zwei Männer (Ri-
          G   efallen ist der Satz „Der Applaus ist für alle da“
              beim Business Breakfast, das die Kurrende im
          Herbst 2017 ausgerichtet hat. Dieser Satz hat lange in
                                                                      cardo Navas und Markus Teutschbein) sind, die den
                                                                      Jungs so etwas Berührendes wie Singen beibringen
          mir nachgehallt und das an einem Tag, der sofort von        und in den Pausen die Jungs einfach Jungs sein lassen
          Arbeit und Organisation zugeschüttet war und wenig          und diese sich mit Fußball, Kicker, im kleinen Wald
          Raum für Gedanken im Nachgang gelassen hat.                 oder Tischtennis austoben dürfen. Es herrscht eine
                                                                      echte Augenhöhe zwischen Lehrern und Jungs, ohne
             Aber auch an den darauffolgenden Tagen ist er mit        dass der nötige Respekt in Frage gestellt wird.
          immer wieder in den Sinn gekommen und ich habe
          ihn damals als unheimlich schön empfunden, weil er             Ich bin keine gebürtige Wuppertalerin, lerne durch
          allen Jungs das gleiche Gefühl schenkt: Hier geht es        meinen Job als Betriebsleitung der Eventlocation
          nicht um den Stärksten, Schnellsten und Geschick-           VillaMedia aber fast täglich neue Menschen kennen.
          testen – sondern um eine Gemeinschaft, in der jeder         Ich hatte bereits etliche Male den Aha-Effekt, einem
          gleich wichtig ist. Auch hat dieser Satz eine Begeg-        erwachsenem Mann gegenüber zu stehen, der dann
          nung mit einem Ehepaar wieder präsent gemacht,              irgendwann erzählte, dass er jahrelang in der Kur-
          das mir bereits vor etlichen Jahren von der Kurrende        rende war und welch wichtiges Fundament seiner
          vorgeschwärmt hat. Deren Jungs haben beide dort             Kindheit und Jugend diese war. Meine Gedanken im
          gesungen und sie erzählten mir damals, wie wunder-          Nachgang sind häufig ähnlich: „Ach, der auch – ist ja
          bar die Quempas-Konzerte seien.                             der Hammer!“ Und kurz darauf stelle ich mir die Fra-
                                                                      ge, warum wir es so schwer haben, Nachwuchs zu be-
            Nach einem Quempas-Besuch mit Leo im Dezem-               kommen, obwohl in Wuppertal Dutzende Groupies,
          ber 2017 war dann auch für ihn klar: da möchte er           Advokaten und überzeugte Kurrendaner rumlaufen?
          mitmachen. Sein selbsterklärtes Ziel war es, den
          Quempas 2018 mitsingen zu dürfen. Also haben                  Ich höre manchmal, wenn ich mich in einem mei-
          wir ihn mit siebeneinhalb Jahren angemeldet und er          ner Plädoyers verliere, dass Chormusik nicht mehr
          probt seitdem zweimal die Woche mit der Chorschule.         zeitgemäß ist. ABER genau dieser Ansatz ist doch
                                                                      so wunderbar und für mich ist das absolut ein Ar-
            Meine Gedanken zur Kurrende nach anderthalb               gument FÜR die Wuppertaler Kurrende. Ich finde es
          Jahren? Die Räume, die musikalischen Beiträge, der          toll, wenn ich Leonard von seiner Stadtteilschule mit
          Spirit, das ist schon alles im besten Sinne etwas           einer wirklich bunten Mischung und einem echten
          von gestern. Aber auf eine unglaublich moderne,             Kiez-Wortschatz abhole, wir zur Kurrende fahren und
          kleine-Jungs-verstehende-Art schafft die Kurrende           dort zweimal die Woche ganz sanft abtauchen in eine
          im Jahr 2019 für mich was ganz Unglaubliches: Sie           wunderbare, weil konservativere, geistlichere und et-
          schafft es, dass ein Wildfang wie unser Sohn sich mit       was langsamere Welt, die ich nicht missen möchte.
          Chormusik identifiziert, bereit ist für Auftritte viel zu
          üben, still zu stehen und – wenn es Ernst wird – einen
          Haufen Regeln zu akzeptieren.

32
Leonard hat sein eigenes Ziel längst erreicht, er hat   Leonard ist seit März 2018 in der Chorschule und durfte schon
letztes Jahr das erste Mal den Quempas gesungen.           folgende Erfolge und Erfahrungen durch die Kurrende sammeln:
Ganz sicher gehört dieser Moment, als er mit der
Kerze in der Hand aus der Ecke der Kirchen tritt und        • Drei Wochenendfreizeiten
dann so klein, so konzentriert und mit seinem hohen         • Mitwirkung an dem Musical „Persephone“ am
Stimmchen singt, zu den rührendsten Momenten,                 Gymnasium Bayreuther Straße
die ich als Mama bis dato erlebt habe. Und wenn ein         • Teilnahme bei den Quempas-Konzerten zu Weihnachten
neunjähriger „harter, cooler Bursche“ fragt, wann er
                                                            • Jüngster Teilnehmer bei der Community-Oper „Das Labyrinth“
das nächste Mal ein Konzert hat, erzählt, dass die
                                                              mit kleiner Hauptrolle zu Beginn der Aufführung
Teilnahme an der Oper „Das Labyrinth“ (mit etwa 30
Proben ...) das „beste ever“ war und er mit Stolz sei-
nen Pullover „Kurrendaner!“ trägt, dann wissen wir
als Familie, dass wir – zumindest in diesem Bereich
– gerade alles goldrichtig machen. Und das es schön
ist, dass der Applaus für alle da ist.

Marie Haus

                                                                                                                       33
2019

 Rückblick: Konzerte und Termine 2019

     Konzerte:
     Gastkonzert des Tölzer Knabenchores   Tourneeabschluss-Konzert
       Samstag, 12. Januar, 17:00 Uhr        Mittwoch, 30. Oktober, 19:00 Uhr
       Friedhofskirche                       Unterbarmer Hauptkirche

     Vox Vallis: Sweet Love                Walsumer Weihnachtskonzert
       Sonntag, 27. Januar, 17:00 Uhr        Sonntag, 1. Dezember, 17:00 Uhr
       Johanneskirche                        Kirche Sankt Dionysius, Duisburg-Walsum

     Passionskonzert: Mozart-Requiem       Quempas-Konzerte
       Samstag, 30. März, 19:00 Uhr          Samstag, 14. Dezember, 19:30 Uhr
       Christuskirche                        Reformierte Kirche Cronenberg
                                             Sonntag, 15. Dezember, 16:00 Uhr
                                             Laurentiuskirche
     Das Labyrinth                           Samstag, 21. Dezember, 19:30 Uhr
       Freitag, 5. Juli, 19:30 Uhr           Erlöserkirche
       Samstag, 6. Juli, 18:00 Uhr           Sonntag, 22. Dezember, 17:00 Uhr
       Montag, 8. Juli, 19:00 Uhr            Friedhofskirche
       Dienstag, 9. Juli, 11:00 Uhr
       Oper Wuppertal

     Ensemble Sorella & Vox Vallis:
     Freude und Vergänglichkeit
                                           Gottesdienste:
       Samstag, 5. Oktober, 19:00 Uhr
       Bach-Haus, Bad Hersfeld             Abschlussgottesdienst Festival Orgel Plus,
       Sonntag, 6. Oktober, 17:00 Uhr      Bottrop
       Friedhofskirche                       Sonntag, 13. Januar, 11:15 Uhr

     Herbsttournee 2019                    Kantate-Gottesdienst Immanuelskirche,
       Montag, 14. Oktober, 19:00 Uhr      mit der Kantorei Barmen-Gemarke
       Christuskirche, Rheinfelden           Sonntag, 10. Februar, 10:00 Uhr
       Mittwoch, 16. Oktober, 19:45 Uhr
       Galluskirche, Kriens bei Luzern
       Freitag, 18. Oktober, 19:30 Uhr     Friedhofskirche
       Heiliggeist-Kirche, Interlaken        Sonntag, 5. Mai, 10:00 Uhr
       Samstag, 19. Oktober, 17:00 Uhr
       Reformierte Kirche, Arlesheim
       Sonntag, 20. Oktober, 11:15 Uhr     Auferstehungskirche
       Kirche St. German, Seewen             Sonntag, 12. Mai, 10:15 Uhr

                                           Evangelische Gemeinde Düssel
                                             Sonntag, 19. Mai, 10:00 Uhr

34
Sonstiges:
Niederländisch-Reformierte Gemeinde,            Winterfest der Musikalischen Früherziehung
Spatzen und Chorschule                            Donnerstag, 14. Februar
  Sonntag, 26. Mai, 10:15 Uhr

                                                Abschlusspräsentation Junior Uni
Salvatorkirche Duisburg,                          Freitag, 5. April
ARD-Fernsehgottesdienst
  Donnerstag, 30. Mai, 10:00 Uhr
                                                Vox Vallis am Wupperstrand
                                                  Samstag, 18. Mai
Niederländisch-Reformierte Gemeinde
  Sonntag, 15. September, 10:15 Uhr
                                                Stadtfest „Langer Tisch“
                                                  Samstag, 29. Juni
Erlöserkirche
  Sonntag, 27. Oktober, 10:00 Uhr
                                                Sommerfest der Musikalischen Früherziehung
                                                beim Kinderfest im Zoo
Niederländisch-Reformierte Gemeinde               Freitag, 5. Juli
  Sonntag, 24. November, 10:15 Uhr

                                                Kurrende-Sommerfest
                                                  Samstag, 31. August

Freizeiten:                                     Vox Vallis bei „Wuppertal 24h live“
                                                  Freitag/Samstag, 13./14. September
Wochenendfreizeit der Nachwuchschöre
in Radevormwald
  Freitag, 15. März bis Sonntag, 17. März       Schnupperwoche
                                                  Dienstag, 16. September bis
                                                  Freitag, 20. September
Freizeit des Jungmännerchores
in Rödinghausen
  Donnerstag, 20. Juni bis Sonntag, 23. Juni    Hausmusik-Nachmittag
                                                  Sonntag, 17. November

Sommerfreizeit
in Aabenraa, Dänemark                           Karitative Singumgänge
  Samstag, 10. August bis Samstag, 24. August     Samstag, 30. November
                                                  Dienstag, 10. Dezember
                                                  Freitag, 20. Dezember
Wochenendfreizeit der Nachwuchschöre
in Wipperfürth
  Freitag, 27. September bis                    Heilig-Abend-Singen im
  Sonntag, 29. September                        Helios-Krankenhaus
                                                  Dienstag, 24. Dezember

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