Oberer Labrum-Bizepsanker-Komplex - Pathologie, Diagnostik und Therapie

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Oberer Labrum-Bizepsanker-Komplex - Pathologie, Diagnostik und Therapie
Orthopäde 2003 · 32:616–626
    DOI 10.1007/s00132-003-0491-5                   Zum Thema: Bizeps-Labrum-Komplex
                                                    S. Lichtenberg · P. Magosch · P. Habermeyer
                                                    Schulter- und Ellenbogenchirurgie,ATOS-Klinik,Heidelberg

                                                    Oberer Labrum-Bizepsanker-
                                                    Komplex
                                                    Pathologie, Diagnostik und Therapie

    Zusammenfassung                                 S  nyder et al. [30] veröffentlichten 1990
                                                    zum ersten Mal einen Beitrag über die
                                                                                                     Fälle die LBS am posterosuperioren La-
                                                                                                     brum inseriert, in 20% am Tuberculum
    Läsionen des oberen Labrum-Bizepsanker-         sog. SLAP-Läsion (superior labrum an-            supraglenoidale und zu 30% an beiden
    Komplexes sind in den letzten Jahren mehr       terior to posterior). In einer retrospek-        Strukturen. Cooper et al. [9] wiesen in-
    in das Blickfeld des Schulterchirurgen ge-      tiven Studie von 700 Schulterarthrosko-          einander laufende Kollagenfasern von
    rückt.Diese früher ohne Arthroskopie nicht      pien waren ihnen typische Verletzungs-           LBS und oberem Labrum nach, während
    zu diagnostizierende Entität betrifft häufig    muster des oberen Labrums aufgefallen.           Pal et al. [25] bei 75% der Fälle die LBS-
    den sportlich aktiven jüngeren Menschen,        Sie beobachteten eine Schädigung des             Insertion am posterosuperioren Labrum
    der sich v.a.mit Überkopfsportarten be-         oberen Labrums, welche posterior be-             und in 25% am Tuberculum supraglenoi-
    schäftigt.Durch die verbesserten nichtinvasi-   gann und sich über den Bizepsanker hin           dale nachwiesen.Vangness et al. [32] dif-
    ven Untersuchungen wie die Arthro-MRI und       nach vorne bis zur Mitte des ventralen           ferenzierten 4 verschiedene Insertionsty-
    das ständig wachsende Verständnis der Ana-      Glenoids fortsetzte. Sie klassifizierten         pen der LBS am oberen Labrumkomplex.
    tomie und Biomechanik des oberen Labrum-        4 Typen und entwickelten eine den Ty-
    Bizeps-Komplexes besteht heute die Mög-         pen entsprechende arthroskopische                ◗ Typ 1 (22%) zeigt eine Einstrahlung
    lichkeit, diese Pathologien frühzeitig zu       Therapie der Läsionen.                             in das posterosuperiore Labrum und
    diagnostizieren und zu behandlen.                    Bis heute sind über 40 Originalar-          ◗ Typ 2 (33%) eine vermehrte Ein-
          Die Läsionen des superioren Labrums       beiten erschienen, die sich mit diesen             strahlung nach posterosuperior und
    von anterior nach posterior (SLAP-Läsionen)     Läsionen beschäftigen. Ziel dieses Bei-            zu geringerem Anteil nach anterior,
    sind zur Domäne der arthroskopischen Diag-      trags ist es, dem Leser die Anatomie, Pa-          während bei
    nostik und Therapie geworden.Die Anato-         thologie, die Diagnostik und Therapie            ◗ Typ 3 (37%) eine gleichmäßige Ver-
    mie, Biomechanik, sowie die biomechani-         der oberen Labrum-Bizepsanker-Läsio-               teilung der LBS-Fasern anterior wie
    schen Modelle zur Entstehung von SLAP-Lä-       nen verständlich zu machen.                        posterior vorliegt.
    sionen werden vorgestellt, ebenso wie die                                                        ◗ Typ 4 (8%) schließlich ist gekenn-
    operative Strategie und Technik im Detail         Anatomie                                         zeichnet durch eine vermehrte Ver-
    besprochen.Wichtig ist es, bei der Therapie                                                        teilung der Fasern der LBS, die ins
    der SLAP-Läsionen entsprechend der Klassi-      Wichtig für das Verständnis der SLAP-              anteriore Labrum inserieren.
    fizierung vorzugehen und Begleitläsionen zu     Läsion ist die Kenntnis der anatomi-
    entdecken und mit zu beheben.Instabile Lä-      schen Verhältnisse von oberem Labrum             In einer anatomisch-histologischen Stu-
    sionen des oberen Labrum-Bizeps-Komple-         und Bizepssehne.Das obere Labrum in-             die konnten Barthel et al. [3] diese Zü-
    xes (Typ 2 und 4) bedürfen der Stabilisie-      seriert nicht fest am oberen Glenoid,            gelbildung nachweisen und sahen die
    rung, um die stabilisierende Wirkung dieser     sondern zeigt eine meniskoide Erschei-           Funktion der Fasern, die am Tubercu-
    anatomischen Region für das Glenohumeral-       nung. An der 12-Uhr-Position besteht             lum supraglenoidale inserieren in einer
    gelenk wieder herzustellen.                     unter dem oberen Labrum in der Regel             Stabilisierung, während die Fasern, die
          Anhand unserer Ergebnisse im Ver-         ein kleiner Recessus, der im Arthro-MRI          ins Labrum einstrahlen, eher formge-
    gleich mit der Literatur kann dem sportlich     als Läsion missinterpretiert werden              bend sind.
    ambitionierten Überkopfsportler nach Re-        kann. Auch an der 2-Uhr-Position be-                  Die Blutversorgung des oberen La-
    konstruktion des oberen Labrum-Bizeps-          steht diese Art der Aufhängung noch.             brum-Bizepssehnen-Komplexes weist da-
    Komplexes eine schmerzfreie Wiederaufnah-       Erst ab der 4-Uhr-Position inseriert das
    me seines Sports in Aussicht gestellt werden.   Labrum fest am Glenoid [9].                           © Springer-Verlag 2003
                                                         Mit dem oberen Labrum besteht im-
                                                                                                          Dr. S. Lichtenberg
    Schlüsselwörter                                 mer eine Verbindung der langen Bizeps-                Schulter- und Ellenbogenchirurgie,
                                                    sehne (LBS), die je nach Autor variiert.              ATOS-Klinik, Bismarckstraße 9–15,
    Arthroskopie · SLAP · Superiores Labrum ·       Habermeyer et al. [12] zeigten in einer               69115 Heidelberg
    Bizepsanker · Sportlerschulter                  anatomischen Studie, dass in 50% der                  E-Mail: lichtenberg@atos.de

616 |   Der Orthopäde 7•2003
Oberer Labrum-Bizepsanker-Komplex - Pathologie, Diagnostik und Therapie
Orthopäde 2003 · 32:616–626
DOI 10.1007/s00132-003-0491-5

S. Lichtenberg · P. Magosch · P. Habermeyer     hingehend Besonderheiten auf, als dass
                                                sie im Vergleich zum inferioren Labrum-
Superior labrum-biceps anchor complex           Kapsel-Komplex deutlich weniger Gefäße
                                                besitzt.Cooper et al.[9] wiesen nach,dass
Abstract                                        periostale und kapsuläre Gefäße die Peri-
                                                pherie des Labrum glenoidale in ihrer ge-
The focus in overhead sport injuries of the     samten Zirkumferenz versorgen, die su-
shoulder has been directed on lesions of the    perioren und anterosuperioren Abschnit-
superior labrum-biceps complex during the       te jedoch weniger vaskularisiert sind.
last few years.This is due to improved imag-         Von Seiten der funktionellen Ana-      Abb. 1  Klassifikation der SLAP-Läsionen
ing modalities as well as a better under-       tomie stellt das Labrum mit der LBS         nach Snyder [30]
standing of the anatomy and biomechanics.       einen wichtigen Anteil des von Huber u.
Arthroscopy is capable of diagnosing and        Putz [14] beschrieben periartikulären
treating these lesions.The anatomy, biome-      Fasersystems dar, das im Zusammen-              den Gelenkspalt. Der Bizepsanker
chanics, and operative treatment strategies     spiel mit der Kapsel und den glenohu-           bleibt unversehrt.
and techniques are described in detail.         meralen Bändern der Stabilität des          ◗   Typ IV zeigt eine Längsspaltung des
      The superior labrum anterior-posterior    Schultergelenks dient.                          Labrum und der Bizepssehne, wobei
(SLAP) lesion is found in young active over-         Zwei anatomische Varianten der vor-        der kaudale Labrum-Bizeps-Anteil
head athletes.Based on their classification     deren oberen Labruminsertion können             nach kaudal ins Gelenk einschlagen
and concomitant lesions, the unstable SLAP      zu Fehlinterpretationen Anlass geben:           kann.
lesions (types II and IV) have to be repaired                                                   Maffet et al. [21] fügten der klassi-
in order to restore stability to the superior   ◗ Die 1. Variante ist das sublabrale            schen Typisierung noch 3 weitere
labrum-biceps complex for stabilizing the         Foramen im Bereich der anterosupe-            Läsionsformen hinzu:
glenohumeral joint.                               rioren Zirkumferenz [27]. Es stellt       ◗   Typ V stellt die Fortsetzung der
      According to our own results and after      eine Normvariante mit Ablösung des            SLAP-Läsion nach ventral-kaudal im
review of the current literature, SLAP repair     anterosuperioren Labrums an der 1-            Sinne einer kombinierten Bankart-
yields good results in overhead athletes          bis 2-Uhr-Position vom Glenoid dar.           SLAP-2-Läsion dar.
enabling them to return to pain-free partici-     Diese Normvariante muss von der an        ◗   Typ VI zeigt einen instabilen
pation in their sport.                            gleicher Stelle auftretenden An-              Labrumlappen.
                                                  drews-Läsion [1] abgegrenzt werden.       ◗   Typ VII ist die SLAP-Läsion, die sich
Keywords                                        ◗ Die 2. Normvariante stellt der sog.           in den Ansatz des mittleren glenohu-
                                                  Buford-Komplex dar [35]. Hier fehlt           meralen Ligaments fortsetzt und
Arthroscopy · SLAP lesion · Superior labrum ·     das anterosuperiore Labrum zwi-               dessen Funktion schwächt.
Biceps anchor · Athlete’s shoulder                schen 1 und 2 Uhr gänzlich und ein
                                                  kräftiges „cord like“ mittleres gleno-    Im klinischen Alltag haben diese Läsi-
                                                  humerales Band (MGHL) inseriert           onsformen wenig Bedeutung und im ei-
                                                  knöchern am Glenoid oder am               genen Vorgehen werden sie als zusätzli-
                                                  Bizepsanker. Inwieweit ein Buford-        che Pathologie bei im Vordergrund ste-
                                                  Komplex oder ein sublabrales Fora-        hender Schulterinstabilität verstanden,
                                                  men einer SLAP-Läsion Vorschub            sodass wir uns auf die 4 von Snyder be-
                                                  leistet ist nicht gesichert.              schrieben Typen beziehen.
                                                                                                Morgan u. Burkhart [23] haben auf-
                                                  Pathologie und Ätiologie                  grund ihrer arthroskopischen Beobach-
                                                                                            tungen die SLAP-II-Läsion in 3 Subty-
                                                  SLAP-Läsionen                             pen unterteilt:

                                                In seiner Originalarbeit beschreiben        ◗ IIa: anterior,
                                                Snyder et al. [30] 4 verschiedene Läsi-     ◗ IIb: posterior,
                                                onstypen (Abb. 1):                          ◗ IIc: kombiniert anterior und
                                                                                              posterior.
                                                ◗ Typ I wird als Auffaserung des obe-
                                                  ren Labrums und des Bizepsankers          Drei hauptsächliche Entstehungsmög-
                                                  ohne Ablösung vom Glenoid be-             lichkeiten werden heute diskutiert: ma-
                                                  schrieben.                                krotraumatisch, mikrotraumatisch, Be-
                                                ◗ Typ II ist die Ablösung des superio-      gleitverletzung der Instabilität.
                                                  ren Labrum-Bizeps-Komplexes vom
                                                  oberen Glenoid                                Makrotraumatische Entstehung
                                                ◗ Typ III umfasst das korbhenkelartige
                                                  Abreißen des Labrums mit mögli-           Ein Sturz auf den ausgestreckten Arm
                                                  chem Einschlagen des Labrums in           oder den flektierten Ellenbogen führt zu

                                                                                                                     Der Orthopäde 7•2003   | 617
Oberer Labrum-Bizepsanker-Komplex - Pathologie, Diagnostik und Therapie
Zum Thema: Bizeps-Labrum-Komplex
    einer Kompression oder kranialen Sub-         Begleitverletzung der Instabilität        des Supra- (SSP-) und Infraspinatusan-
    luxation des Oberarmkopfes gegen das                                                    satzes (ISP) zwischen Tuberculum ma-
    obere Labrum. Dies kann zu einem Ab-        Bei der traumatischen vorderen Instabi-     jus und dem posterosuperioren Gle-
    scheren des SLAP-Komplexes führen.          lität erfährt das Labrum glenoidale eine    noidrand mit Schädigungen des poste-
          Auch das plötzliche Auffangen eines   Ablösung vom Glenoid. Dies wird als         rosuperioren Labrums und Partialläsio-
    fallenden Gegenstands mit gebeugtem         Bankart-Läsion bezeichnet. Je nach          nen des SSP und ISP.
    Ellenbogen kann über eine inferiore         Richtung und Ausmaß der Gewaltein-               Er sah den Grund in einer bei for-
    Subluxation des Oberarmkopfes aus           wirkung setzt sich der Ablösemechanis-      cierter Ausholbewegung durch Mikro-
    dem Gelenk zu einer Überdehnung des         mus nach unten oder oben fort, was          traumatisierung erworbenen anterioren
    oberen Labrumkomplexes zum Ausriss          dann beim 1. Fall eine zusätzliche Ablö-    Kapselelongation und daraus resultie-
    desselben beitragen. Hierbei kommt es       sung des inferioren und posteroinferio-     render vermehrten anterioren Transla-
    neben der passiven Überdehnung des          ren Labrums, beim 2. Fall eine SLAP-Lä-     tion des Humeruskopfes.
    Komplexes zu einer maximalen exzen-         sion zur Folge hat. Bei diesem Mechanis-         Des Weiteren berichteten Riand u.
    trischen Anspannung des Bizeps. Dieser      mus kommt es häufiger als bei den an-       Walch [28] in einer späteren Studie, dass
    Mechanismus konnte auch experimen-          deren Enstehungsarten auch zu höher-        von 104 mittels Débridement therapier-
    tell von Bey et al. [4] nachgewiesen wer-   gradigen SLAP-Läsionen der Typen III        ten Athleten mit PSI bei 20 Patienten
    den.                                        und IV [18].                                keinerlei Besserung der Symptome auf-
                                                                                            traten, und machten dafür eine verrin-
        Mikrotraumatische Entstehung              Andrews-Läsion                            gerte Retrotorsion des Humeruskopfes
                                                                                            verantwortlich. Im Durchschnitt lag die
    Die repetitive Mikrotraumatisierung des     Andrews [1] beschrieb bereits 1985 die      Retrotorsion bei 13,6°. Bei diesen Patien-
    oberen Labrum-Bizeps-Komplex bei            Schädigung des anterosuperioren La-         ten wurde dann eine Derotationsosteo-
    Wurfsportlern kann, über lange Zeit be-     brums durch den oben erwähnten Me-          tomie durchgeführt, von denen in 17 Fäl-
    stehend, zu einer SLAP-Läsion führen.       chanismus der kontinuierlichen Trakti-      len ein Erfolg erzielt werden konnte.
    Früher wurde von Andrews [1] postu-         onsbewegung bei der Dezeleration des             Unabhängig und zeitgleich ent-
    liert, dass in der Durchzugsphase des       Arms in der Durchzugsphase. Das ge-         deckte C. Jobe [16] die Bedeutung einer
    Wurfes durch eine starke Kontraktion        samte Areal des superioren und antero-      vermehrten, anterioren Translation für
    des Bizeps das Überstrecken des Ellen-      superioren Labrums muss aufgrund der        das PSI. Die normalerweise durch das
    bogengelenks verhindert wird. Durch         verminderten Vaskularisierung als Prä-      inferiore glenohumerale Ligament
    diese maximale Kontraktion kommt es         dilektionsstelle angesehen werden. An-      (IGHL) kontrollierte Außenrotations-
    zur Schädigung der proximalen Bizeps-       drews war sicher damit der erste, der die   /Abduktionsfähigkeit wird durch eine
    insertion.                                  vordere SLAP-Läsion beschrieb. Wir se-      Überbelastung und eine Überdehnung
         Heute geht die Diskussion dahin,       hen die Andrews-Läsion heute als die        mit plastischer Deformierung des
    dass es in der späten Ausholphase der       von Morgan und Burkhart beschriebe-         IGHL-Komplexes bei der maximalen
    Wurfbewegung zu einer Torsion der           ne anteriore SLAP-II-Läsion Typ IIa an.     Ausholbewegung überschritten. Dies
    langen Bizepssehne und ihres Ankers              Bevor nun auf interne Impinge-         führt bei repetitiver Traumatisierung zu
    kommt [2]. Diese Torsionskräfte wer-        mentformen eingegangen wird, sind fol-      einer vermehrten Translation ggf. auch
    den nach posterior übertragen und füh-      gende Vorbemerkungen notwendig:             einer geringen anterioren Instabilität.
    ren zu einem Abscheren des SLAP-            Anatomisch-biomechanische Studien           Durch diese Translation oder geringgra-
    Komplexes, was Burkhart u. Morgan [6]       an Leichen zeigten einen Kontakt zwi-       dige Instabilität kommt es nun bei der
    als Peel-back-Mechanismus beschrei-         schen Glenoid und Tuberculum majus          Ausholbewegung (Außenrotation/Ab-
    ben. Verstärkt wird dieses Phänomen         in verschiedenen Armpositionen [17].        duktion) zu einem nach vorne Gleiten
    zusätzlich dann, wenn bei dem Werfer        Einer klinischen Studie zufolge bei der     des Humeruskopfes, was zum Anschla-
    eine posteriore Kapselkontraktur be-        Patienten wegen unterschiedlicher Di-       gen des Tuberculum majus am postero-
    steht. Durch die Verkürzung der poste-      agnosen arthroskopisch untersucht           superioren Glenoidrand führt.
    roinferioren Kapselanteile wird der Hu-     wurden muss der Kontakt zwischen pos-            Jobe et al. [16] sehen 5 Strukturen
    meruskopf zusätzlich nach superior ge-      terosuperiorem Glenoid und Tubercu-         als verletzungsanfällig an:
    zwungen und das Rotationszentrum            lum majus als physiologisch angesehen
    wird nach posterosuperior verschoben,       werden. Nicht der Kontakt selbst ist pa-    1. superiores Labrum glenoidale,
    was eine vermehrte Kompression des          thologisch, sondern erst die Verände-       2. superiorer Glenoidrand,
    SLAP-Komplexes bewirkt. Multipliziert       rungen, die bei pathologischem Kontakt      3. RM-Unterfläche,
    sich diese Aneinanderreihung folgt eine     arthroskopisch gesehen werden [22].         4. Tuberculum majus,
    Verstärkung der Peel-back-Kräfte und                                                    5. IGHL.
    die SLAP-II-Läsion ensteht, die wiede-        Posterosuperiores Impingment
    rum die posterosuperiore Instabilität                                                   Dabei sind niemals alle 5 Strukturen auf
    verstärkt und letzlich zu einem Über-       Walch [33] beschrieb als erster 1991 das    einmal, stets jedoch mindestens 2 be-
    schreiten der Zugbelastung der RM-          posterosuperiores Impingment (PSI). Er      troffen. Dieses Modell einer vermehrten
    Sehnen führt mit anschließender parti-      fand bei Überkopfsportlern in maxima-       anterioren Laxität oder gar einer subti-
    eller oder kompletter Sehnenschädi-         ler Abduktion, Außenrotation und Ele-       len Instabilität mündet in der therapeu-
    gung.                                       vation ein pathologisches Einklemmen        tischen Konsequenz, die anteriore Pa-

618 |   Der Orthopäde 7•2003
Oberer Labrum-Bizepsanker-Komplex - Pathologie, Diagnostik und Therapie
Test kann unter Druck des Untersuchers
  Tabelle 1
                                                                                           mit der Hand von anterior nach poste-
  Sensitivität und Spezifität (in %) von 9 Provokationstests                               rior durch Reposition des Humeruskop-
  für die SLAP-II-Läsion [26], (p
Oberer Labrum-Bizepsanker-Komplex - Pathologie, Diagnostik und Therapie
Zum Thema: Bizeps-Labrum-Komplex
                                                                                                          gen sollte darüber hinaus eine Rollen-
        Tabelle 2
                                                                                                          pumpe mit einem Druck von 60 mmHg
        Klassifikation der SLAP-Läsionen nach Snyder [27] und ihre Therapiestrategie                      bei maximalem Flow eingesetzt werden.
                                                                                                          Nach sterilem Abwaschen und Anzeich-
        Läsionstyp    Pathologie                               Therapie
                                                                                                          nen der knöchernen Landmarken er-
        1             Auffaserung ohne Ablösung                Débridement, elektrothermisches Trimming
                                                                                                          folgt nach der Narkosuntersuchung zu-
                                                                                                          nächst die diagnostische Arthroskopie
        2             Ablösung des Labrum-Bizeps-              Rekonstruktion mittels Anker + MGHL-Naht   über ein dorsales Standardportal. Ein
                      Komplexes                                mit posteriorem Anker, mit anteriorem +    Armhalter wird im eigenen Vorgehen
                                                               posteriorem Anker + MGHL-Naht              nicht verwendet.
        2a            Anterior
        2b            Posterior                                                                             Operationstechnik
        2c            Anterior + posterior
                                                                                                          Bei der diagnostischen Arthroskopie
        3             Korbhenkelartiger Lappenriss des         Rekonstruktion oder Resektion des          achtet man zunächst auf das obere La-
                      oberen Labrum ohne Beteiligung           Korbhenkels                                brum und die Bizepssehne. Zeigt sich
                      der LBS, kann ins Gelenk einschlagen                                                bereits hier ein komplettes Abheben des
        4             Longitudinale Aufspleißung der LBS       Reposition und Rekonstruktion,             SLAP-Komplexes ist die Diagnose klar.
                      bis ins Labrum mit möglichem             ggf Resektion                              Dann wird zur Überprüfung einer Insta-
                      Einschlagen ins Gelenk                                                              bilität des SLAP-Komplexes eine kombi-
                                                                                                          nierte Außenrotations-/Abduktionsbe-
                                                                                                          wegung des Arms vom Assistenten vor-
                                                                                                          genommen. „Schält“ sich das Labrum
    schen Veränderungen der oberen La-                       Korbhenkelrissen in der Weiß-weiß-           mit dem Bizepsanker von vorne nach
    brumregion ermöglichen.Auch Jee et al.                   Zone reseziert werden. Bei Schädigun-        hinten vom oberen Glenoid ab, ist dies
    [15] zeigten bei einer arthroskopisch                    gen, die die Weiß-rot- oder die Rot-rot-     ein positives „Peel-back-sign“. Nun wird
    kontrollierten Arthro-MRI-Studie eine                    Zone des oberen Labrums betreffen, hal-      die Diagnostik fortgesetzt. Insbesonde-
    Spezifität von 83% und eine Sensitivität                 ten wir nach Anfrischen des Labrums          re der Subskapularis, das Rotatorenin-
    von 92% und beurteilten das Verfahren                    eine durchgreifende Naht für sinnvoll,       tervall, das LBS-Pulley und die Supraspi-
    als eine zuverlässige Methode SLAP-Lä-                   um möglichst viel Substanz zur superio-      natussehne werden auf Begleitläsionen
    sionen zu erkennen. Für De Maeseneer                     ren Stabilisierung zu erhalten.              hin inspiziert. Häufig können artikulär-
    et al. [10] ist die Beurteilung und Unter-                    SLAP-II- und SLAP-IV-Läsionen           seitige Partialläsionen des SSP vorhan-
    scheidung normaler oder pathologi-                       müssen rekonstruiert werden (Tabel-          den sein.Wichtig ist die Beurteilung des
    scher Varianten mittels CT und Arthro-                   le 2). Die Reposition des Labrumkorb-        anterioren Labrum, inwieweit eine kom-
    MRI trotz hilfreicher typischer Zeichen                  henkels aus dem Gelenkspalt auf den          binierte Verletzung das Labrum betrifft.
    nach wie vor schwierig.                                  Limbus verhindert weitere Einklem-           Das Drive-through-Zeichen als Hinweis
         Supraperiglenoidale Zysten mit                      mungen und die anatomische Führung           einer ventralen Laxität oder Mikroinsta-
    eventueller neurologischer Kompressi-                    des Humeruskopfes wird wieder herge-         bilität ist in der Regel positiv. Weiter
    on des N. suprascapularis können mit                     stellt.                                      überprüfen wir das MGHL und das
    degenerativen SLAP-Läsionen in Ver-                           Die höhergradigen SLAP-Läsionen         IGHL inwieweit sie überdehnt oder ge-
    bindung stehen [20]. Das Vorliegen ei-                   (Typ V–VII) sind Kombinationsverlet-         schädigt sind.
    ner pathologischen Veränderung des                       zungen und bedürfen dann der zusätzli-            Dann wird ein anteroinferiores Por-
    oberen         Labrum-Bizeps-Komplexes                   chen Versorgung ihrer Begleitpathologi-      tal mit einer Arbeitskanüle geschaffen.
    kann nur mittels Arthroskopie einwand-                   en. Wir verwenden die Einteilung von         Das Portal sollte kurz oberhalb der Sub-
    frei bestätigt werden.                                   Maffet nicht, sondern drücken die Schä-      skapularissehne zu liegen kommen, um
                                                             digungen in der Klassifikation nach Sny-     auch eine Rekonstruktion einer ventra-
        Operative Therapie                                   der aus und benennen die zusätzliche         len Läsion möglich zu machen. Der
                                                             Schädigung (z. B. anteriore SLAP-Läsion      SLAP-Komplex wird nun nochmals mit
    Die Therapie der oberen Labrumläsio-                     Typ IIa mit begleitendem Einriss des         einem Tasthaken auf seine Stabilität
    nen ist von ihrem Typ abhängig (s. Ta-                   MGHL).                                       überprüft. Unterscheiden muss man am
    belle 2).                                                                                             oberen Labrum zwischen einer menis-
         Die SLAP-I-Läsion benötigt in der                     Lagerung und Operations-Set-up             koiden Variante oder einer wahren Ablö-
    Regel keinerlei rekonstruktiver Thera-                                                                sung des SLAP-Komplexes. Bei einer
    pie. Bei ausgeprägten Auffaserungen ge-                  Die Operation wird in Intubationsnar-        meniskoiden „lockeren“ Aufhängung
    nügt eine Débridement mit dem Shaver.                    kose durchgeführt, um eine gute Mus-         sind keine Zeichen einer Schädigung
    Alternativ kann mit einer Bipolarsonde                   kelrelaxation zu erhalten. Der Patient       wie Einblutungen oder Auffaserungen
    ein elektrothermisches Trimming des                      wird in der halbsitzenden „Beach-chair-      zu erkennen. Außerdem lässt sich das
    Labrums erfolgen.                                        Position“ gelagert. Die Anästhesie ver-      Labrum zwar mit dem Tasthaken anhe-
         Die Korbhenkelläsionen bei SLAP-                    sucht, den Blutdruck bei 100 mmHg ein-       ben, man kann jedoch nicht wirklich un-
    III-Läsionen können bei kleineren                        zupendeln. Zur Vermeidung von Blutun-        ter dem Labrum den Übergang vom

620 |   Der Orthopäde 7•2003
Oberer Labrum-Bizepsanker-Komplex - Pathologie, Diagnostik und Therapie
Im nächsten Schritt wird mit einem
                                                                                          Shaver oder besser einer kleinen Kugel-
                                                                                          fräse der Glenoidrand angefrischt, so-
                                                                                          dass punktuelle Blutungen entstehen
                                                                                          (Abb. 3). Dies dient der fibroblastischen
                                                                                          Einheilung des Labrum-Bizeps-Komple-
                                                                                          xes. Der spongiöse Knochen sollte nicht
                                                                                          erreicht werden, um die Haltekraft der
                                                                                          Nahtanker nicht zu kompromittieren.
                                                                                               Ein weiteres Arbeitsportal wird nun
                                                                                          geschaffen. Es liegt ca. 1 cm lateral und
                                                                                          ventral vom posterolateralen Acro-
                                                                                          mioneck und wurde von Morgan als
                                                  Abb. 2  SLAP-II-Läsion mit Ausdeh-     „Port of Wilmington“ beschrieben [23,
                                                  nung in das vordere Labrum              24]. Das laterale Portal sollte so angelegt
                                                                                          sein, dass von hier aus der Anker pro-
                                                                                          blemlos in einem Winkel von 45° zur Ge-
                                                                                          lenkfläche in den kranialen Limbusrand
                                                                                          eingebracht werden kann. Es muss also
                                                                                          nicht zwingend 2 cm ventral der dorso-
                                                                                          lateralen Acromionecke liegen, sondern
                                                                                          individuell gewählt sein, um den best-
                                                                                          möglichen Zugang zum oberen Glenoid
                                                                                          zu gewährleisten.
                                                                                               Über eine Führungshülse wird mit
                                                                                          einem Trokar (Spear, Fa. Arthrex) ein
                                                                                          Loch an der 12-Uhr-Position des Pfan-
                                                  Abb. 3  Auf dem oberen Glenoidrand
                                                  ist mit einem Shaver oder einer Fräse   nenrandes kreiert. Dann wird über die
                                                  der Limbusrand so angefrischt, dass     Führungshülse mit einem Gewinde-
                                                  punktuelle Blutungen enstanden sind.    schneider ein Gewindeloch vorgeschnit-
                                                  Diese dienen der fibroblastischen       ten. Zuletzt wird ein Nahtanker der Stär-
                                                  Einheilung des SLAP-Komplexes           ke 3,0 mm (Bio-FASTak, Fa. Arthrex)
                                                                                          eingebracht. Der Anker ist mit einem
                                                                                          nicht resorbierbaren Faden der Stärke 2
Knorpel zum Knochen erkennen, wie            handen. Bestanden positive RM-Tests          armiert (FiberWire, Fa. Arthrex).
dies bei einer echten SLAP-Läsion der        mit Kraftabschwächung sollte eine In-             Der erste Anker wird immer hinter
Fall ist. Eine gewisse Mobilität des SLAP-   situ-Rekonstruktion des Sehne vorge-         der Bizepsinsertion eingebracht,um auch
Komplexes ist physiologisch und not-         nommen werden.Andernfalls reicht ein         posterior genügend Gewebe zu refixie-
wendig für die gute Beweglichkeit der        Debridement der Sehne aus.                   ren.Im eigenen Vorgehen wird der Anker
Überkopfsportler.                                 Auch wenn keine Auffaserungen           mit 2 Fäden armiert (Abb. 4). Hierdurch
     Ferner muss ventral unterschieden       oder andere Zeichen einer RM-Schädi-         braucht nur ein Anker posterior einge-
werden zwischen einem sublabralen Fo-        gung vorliegen kann ein stark ausge-         bracht werden. Die 3 zunächst nicht be-
ramen als anatomische Variante und ei-       prägtes Rotatorenkabel imponieren. Fer-      nötigten Fadenenden werden über das
ner Andrews-Läsion (Abb. 2). Das sub-        ner schlägt sich dann bei extremer Au-       ventrale Portal herausgezogen. Von ven-
labrale Foramen zeigt in der Regel har-      ßenrotations-/Abduktionbewegung das          tral wird nun ein Perforationsinstrument
monische glatte Strukturen, während          Crescent unter das Rotatorenkabel ein.       eingebracht,das zentral mit einem Faden
bei der Andrews-Läsion die Zeichen ei-       Dies sehen wir als physiologisch an und      oder einer Fadenschlinge armiert ist (z.B.
ner Pathologie, wie z. B. Auffaserungen,     halten es für die extrem gute Beweglich-     SutureLasso,Fa.Arthrex,SutureHook mit
Einblutungen oder Einrisse, vorherr-         keit der Überkopfsporler sogar für not-      ShuttleRelay,Fa.Linvatec).Dieses Instru-
schen.                                       wendig.                                      ment wird nun von kranial nach kaudal
     Auch die Supraspinatussehne muss             Ist die Indikation zum SLAP-Repair      durch das obere Labrum basisnahe gesto-
beurteilt werden. Ein schmale freie Zone     getroffen, wird nun über das ventrale        chen und der Transportfaden ins Gelenk
zwischen Knorpel und Sehneninsertion         Portal ein Débridement des SLAP-Kom-         vorgeschoben.Von lateral wird er heraus-
am Tuberculum majus ist normal. Sind         plexes mit einem Shaver vorgenommen.         gezogen, der dort verbliebene Faden in
die Sehnenfasern glatt ohne Auffaserun-      Es ist wichtig zur besseren Übersicht,       die Schlinge oder Öse eingelegt und nach
gen liegt keine Pathologie vor. Zeigen sie   sich eine feste Leiste zu schaffen, um       ventral ausgeleitet.Dieses Fadenende und
jedoch eine Auffaserung oder gar Einris-     nicht von Fransen des Labrums behin-         das zum gleichen Faden gehörende 2.
se oder liegen Anteile der Insertionszo-     dert zu werden. Dies kann auch mit ei-       freie Fadenende werden nun wiederum
ne frei (>5 mm sichtbarer Knochen) ist       ner elektrothermischen Bipolarsonde          nach lateral geholt. Es liegt nun ein Fa-
eine partielle Schädigung des SSP vor-       erfolgen.                                    denende durch das zu refixierende Gewe-

                                                                                                                 Der Orthopäde 7•2003   | 621
Oberer Labrum-Bizepsanker-Komplex - Pathologie, Diagnostik und Therapie
Zum Thema: Bizeps-Labrum-Komplex
                                                                                                  Ankers kann selbstverständlich auch ein
                                                                                                  2. Anker verwendet werden.
                                                                                                       Nun bedarf es meist noch der Refi-
                                                                                                  xation des anterosuperioren Labrum-
                                                                                                  anteils. Hierzu wird ein 2. bzw. 3. Anker
                                                                                                  verwendet. Er wir bei der 1-Uhr-Posi-
                                                                                                  tion (11-Uhr-Position linke Schulter)
                                                                                                  eingebracht. Dies erfolgt über das ven-
                                                                                                  trale Portal. Von hier aus kann dann
                                                                                                  auch mit einer scharfen Fasszange
                                                                                                  (BirdBeak, Fa. Arthrex) das Labrum
                                                       Abb. 4  Ein Nahtanker mit 2 Fäden         mitsamt dem mittleren glenohumera-
                                                       ist am oberen Limbusrand implantiert.      len Ligament (MGHL) perforiert wer-
                                                       Ein Fadenende liegt im lateralen Portal,
                                                       die übrigen drei Fadenschenkel sind im
                                                                                                  den und die Fäden im Sinne einer Ma-
                                                       vorderen Portal geparkt                    tratzennaht versorgt werden (Abb. 8).
                                                                                                  Dehnt sich die Läsion noch weiter nach
                                                                                                  kaudal aus, muss ein weiterer Anker
                                                                                                  eingebracht werden. Zum Ende der
                                                                                                  Operation wird die komplette Rekon-
                                                                                                  struktion überprüft (Abb. 9).
                                                                                                       Wenn nur ein Ende eines Fadens
                                                                                                  durch das Gewebe vorgelegt wird, emp-
                                                                                                  fiehlt es sich den dem Glenoid abge-
                                                                                                  wandten Fadenteil zu verwenden. So
                                                       Abb. 5  Das eine Fadenende ist mittels    kommt es nicht zu einer unnötigen Frik-
                                                       eines SutureLasso durch den oberen         tion der Fäden am Öhr, was eine sichere-
                                                       Labrum-Bizeps-Komplex geführt wor-         re Refixation verhindern würde.
                                                       den. Es ist anzuraten, den glenoidfernen
                                                                                                       Liegt eine SLAP-III-Läsion in der
                                                       Fadenschenkel zu verwenden. Hierdurch
                                                       lassen sich Verdrehungen des Fadens        rot-roten Zone vor, kann eine Refixation
                                                       vermeiden und es gewährleistet einen       des Korbhenkels angestrebt werden.
                                                       sicheren Lauf des Fadens durch die         Man kann entweder den Faden des An-
                                                       Ankeröse                                   kers zusätzlich um den Korbhenkel füh-
                                                                                                  ren und so die Reposition erreichen.Al-
                                                                                                  ternativ kann mit einem separaten Fa-
                                                                                                  den gearbeitet werden. Mit dem Suture-
                                                                                                  Lasso oder dem SutureHook wird das
                                                                                                  Labrum und der Korbhenkelanteil von
                                                                                                  ventral unterfahren und das Lasso oder
                                                                                                  das ShuttleRelay nach lateral heraus ge-
                                                                                                  führt. Ein nicht resorbierbarer Faden
                                                                                                  wird in das Öhr eingelegt und nach ven-
                                                                                                  tral zurückgezogen. Beide Fadenenden
                                                                                                  werden dann von lateral mittels Rutsch-
                                                                                                  knoten versorgt. Es kommt zu einer
                                                                                                  Adapatation des Korbhenkels an das La-
                                                                                                  brum. Dies muss gegebenenfalls mit ei-
                                                       Abb. 6  Der 1. Faden ist geknotet.
                                                       Der posteriore Anteil der SLAP-Läsion
                                                                                                  nem 2. Faden wiederholt werden. Bei
                                                       ist refixiert                              Korbhenkelläsionen in der weiß-weißen
                                                                                                  Zone empfiehlt sich die Resektion.
                                                                                                       Auch bei SLAP-IV-Schädigungen
    be, das andere liegt frei (Abb. 5). Mittels   denenden mit der eben beschriebenen             sollte mit dieser Nahttechnik die aufge-
    eines Rutschknotens kann nun der Faden        Technik durch das Labrum und den Bi-            spleißte LBS rekonstruiert werden.
    verknotet und das Labrum refixiert wer-       zepsanker geführt werden. Hierdurch ist
    den. Es sollte darauf geachtet werden,        eine sichere Rekonstruktion des Ankers            Posterosuperiores Impingement
    dass der Knoten oberhalb des Labrums          zu gewährleisten. Der Faden wird also
    zu liegen kommt, da er sonst im Gelenk        als Matratzennaht über dem Bizepsan-            Im Falle eines posterosuperioren Im-
    einschlagen kann und Geräusche produ-         ker mittels Rutschknoten verknotet              pingements ohne SLAP-Läsion reicht
    ziert (Abb. 6).                               (Abb. 7). So kommt es meist mit einem           ein Débridement des posterosuperioren
         Mit dem 2. Fadenpaar dieses Ankers       Anker jedoch 2 Fäden zu einer guten             Labrums mit einem Shaver. Liegt eine
    wird nun so verfahren, dass beide Fa-         Stabilisierung. Anstatt des zweifädrigen        ventrale Laxität oder Mikroinstabilität

622 |   Der Orthopäde 7•2003
Oberer Labrum-Bizepsanker-Komplex - Pathologie, Diagnostik und Therapie
ventral unter Zug des Gewebes nach kra-
                                                                                            nial geknotet. Es kommt zu einem Kap-
                                                                                            selshift in kaudokranialer und einer
                                                                                            Kapselplikatur in lateromedialer Rich-
                                                                                            tung unter Verkleinerung des anteroin-
                                                                                            ferioren Kapselpouches. Hier sind 2–3
                                                                                            solcher Nähte aufsteigend erforderlich.
                                                                                            Das Drive-through-Zeichen ist elimi-
                                                                                            niert. Liegt eine typische Bankart-Läsi-
                                                                                            on vor erfolgt ein klassischer Bankart-
                                                  Abb. 7  Der 2. Faden ist so versorgt     Repair mit Nahtankern.
                                                  worden, dass beide Fadenschenkel               Weist das PSI eine >50% betreffen-
                                                  durch den Labrum-Bizepsanker-             de gelenkseitige SSP/ISP- Partialläsion
                                                  Komplex geführt wurden im Sinne einer     auf, so besteht die Indikation zur arthro-
                                                  Matratzennaht                             skopischen Sehnennaht.An dieser Stelle
                                                                                            sei darauf hingewiesen, dass beim PSI
                                                                                            entweder eineKombination aus La-
                                                                                            brum/SLAP-Läsion mit ventraler Kap-
                                                                                            sel-Band-Insuffizienz oder mit gelenk-
                                                                                            seitiger Partialruptur der RM vorliegt.

                                                                                              Nachbehandlung

                                                                                            Nach 24 h Ruhigstellung im Gilchrist-
                                                                                            Verband beginnt die passive Mobilisie-
                                                  Abb. 8  Zusätzlich ist eine ventraler
                                                  Anker an der 1-Uhr-Position eingebracht   rung des Schultergelenks mit einem Be-
                                                  worden. Beide Fadenschenkel sind im       wegungslimit von 90° Abduktion, 90°
                                                  Sinne einer Matratzennaht durch das       Flexion und 0° Außenrotation für die
                                                  ventrale Labrum unter gleichzeitiger      ersten 6 Wochen. Für 6 Wochen ist auf
                                                  Versorgung von MGHL und SGHL geführt      eine aktive Beübung des Bizeps zu ver-
                                                  worden                                    zichten, danach langsames Erarbeiten
                                                                                            der freien Bewegungsumfänge. Aktive
                                                                                            Übungen im schmerzfreien Bewegungs-
                                                                                            umfang sind erlaubt. Die Wiederaufnah-
                                                                                            me von Überkopfsportarten ist frühes-
                                                                                            tens nach 4 Monaten erlaubt, eine freie
                                                                                            Beweglichkeit vorausgesetzt.

                                                                                              Ergebnisse
                                                                                            Seit Januar 1997 sind in unserer Abtei-
                                                                                            lung insgesamt 164 SLAP-Rekonstruk-
                                                                                            tionen vorgenommen worden. Bei die-
                                                  Abb. 9  Überprüfung der Rekonstruk-      sen Patienten zeigten sich 38 RM-Läsio-
                                                  tion mit sichtbaren Knoten der beiden
                                                                                            nen (23%), von denen 24 eine RM-Re-
                                                  Fäden des 1. Ankers. Das ventrale
                                                  Labrum ist ebenfalls sicher am Limbus-    konstruktion erhielten (14,6%), in
                                                  rand mit fixiert                          23 Fällen wurde eine arthroskopische
                                                                                            subacromiale Dekompression (14%)
                                                                                            und bei 19 Fällen eine zusätzliche arthro-
vor, muss eine ventrale Stabilisierung er-   der Nadel. Nun wird dieser aufgeladene         skopische AC-Gelenkresektion (11,5%)
folgen.                                      Gewebeanteil nach kranial und medial           vorgenommen. In 12 Fällen (8%) war
     Bei intaktem Labrum glenoidale ist      geführt und die Nadel unterfährt das La-       eine kombinierte Instabilität auszuma-
eine Kapselplikatur mit Ligamentshift        brum glenoidale, sodass die Faden-             chen.
durchzuführen. Hierzu wird das Suture-       schlinge zwischen Labrum und Gelenk-                Zur Auswertung unserer Ergebnisse
Lasso weit kaudal und lateral durch die      knorpel zum Vorschein kommt. Die Fa-           bezüglich der SLAP-Läsionen haben wir
Kapsel im Bereich des anterioren Ban-        denschlinge wird nach lateral herausge-        nur die Patienten von 1998 bis Juni 2002
des des IGHL geführt und die Nadelspit-      zogen und ein FiberWire eingelegt.             ausgewählt, die keine Begleitpathologie
ze von intra- nach extrakapsulär und              Nach Zurückziehen des Lassos und          aufwiesen.Also all die Patienten, die kei-
wieder nach intraartikulär geführt. So       anschließendem Herausholen des late-           ne RM-Schädigung, keine subakromiale
liegt eine Portion des Kapselgewebes auf     ralen Fadenendes wird der Faden von            Enge und auch keine kombinierte Insta-

                                                                                                                  Der Orthopäde 7•2003   | 623
Zum Thema: Bizeps-Labrum-Komplex
                                                                                                   verbesserten diagnostischen Methoden
        Tabelle 3
                                                                                                   wie die Arthro-MRI, als auch durch die
        Constant-Score (p
Torsionkraft auf die Bizepsbasis zurück,       bei 19 eine RM-Versorgung vornehmen,         ell. Das diagnostische Dilemma wird
die bei maximaler Außenrotations/Ab-           wobei hier eine Tendenz besteht, dass        durch die verbesserten Methoden wie
duktionabewegung auftritt und den              dies zunehmend in den letzten 2 Jahren       Arthro-MRI entschärft, auf eine genaue
oberen Labrum-Bizeps-Komplex vom               stattfand. Auch Conway [8] empfiehlt in      Anamneseerhebung und eine gute klini-
Glenoid „abschält“, was dann zu Einris-        einem hochanspruchsvollen Patienten-         sche Untersuchung stützt sich die Ver-
sen der Fasern mit folgender SLAP-Lä-          gut von Profisportlern, die Versorgung       dachtsdiagnose.
sion führt.                                    von Partialrupturen durchzuführen, da             Ein konservativer Therapieversuch
     Auch das von den oben genannten           seiner Meinung nach kein Heilungspo-         mit Dehnung der posterioren Kapsel
Autoren vertretene „circle concept“ hat        tential nach Anfrischen von SLAP und         und Änderung der Wurf- oder Schlag-
seinen Anteil an der Entstehung von            RM besteht.                                  technik unter Berücksichtigung einer
SLAP-Läsionen. Durch eine erworbe-                  Burkhart u. Morgan [7] berichten        vermehrten Ausholbewegung durch
ne posteroinferiore Kapselkontraktur           von einer 87%igen Erfolgsrate nach           mehr Torsion des Rumpfes sollte ver-
kommt es bei vermehrter Außenrotati-           SLAP-Rekonstruktion in 54 Baseballpit-       sucht werden. Führt dies nicht zum Ziel
onsfähigkeit zur Verschiebung des Rota-        chern, die wieder in der Lage waren, ih-     ist die arthroskopische Abklärung und
tionszentrums des Humeruskopfes im             ren präoperativen Sportlevel zu errei-       Therapie indiziert.
Glenoid nach superior und posterior. Es        chen.                                             Je nach intraoperativem Befund ist
herrscht nun bei der Wurfbewegung                   O’Brien et al. [24] untersuchten        die Rekonstruktion des SLAP-Komple-
vermehrte Belastung auf dem postero-           31 Patienten nach mindestens 2, durch-       xes notwendig mit eventuellen Zu-
superioren SLAP-Komplex, was bei wie-          schnittlich 3,7 Jahren nach SLAP-Repair      satzeingriffen wie einer vorderen Stabi-
derholter starker Belastung zur Läsion         bei isolierten SLAP-2-Läsionen und fan-      lisierung, einer RM-Naht, einer arthro-
führen kann. Hier kann therapeutisch           den eine Rückkehr zum präoperativen          skopischen subakromialen Dekompres-
das Stretching der posteroinferioren           Sportniveau in 16 Fällen. In 11 Fällen       sion oder einer arthroskopischen AC-
Kapsel vor Auftreten einer SLAP-Schä-          konnten die Patienten wieder Sport, je-      Gelenkresektion.
digung schützen.                               doch auf niedrigerem Niveau ausüben,
     Walch et al. [33] und Jobe [16, 17] se-   wohingegen 2 Patienten ihren Sport auf-
hen hingegen einen Grund für Läsionen          geben mussten. Der mittlere ASES-Sco-          Fazit für die Praxis
des posterosuperioren Labrums in einer         re betrug 87 Punkte.
erworbenen vorderen Laxität oder Mi-                Engel et al. [11] stellten fest, dass   Bei Beschwerden des Überkopfsportlers,
kroinstabilität. Ihrer Auffassung nach         nach SLAP-Repair von 25 Patienten an-        die primär häufig auch als subakromiales
bedarf es deshalb beim posterosuperio-         hand eines speziellen sportspezifischen      Impingement fehlgedeutet werden kön-
ren Impingement einer ventralen Stabi-         Fragebogens der Aktivitätsgrad Über-         nen, muss immer an eine interne Impinge-
lisierung oder wie im Fall von Walch           kopf von 31,7 auf 69,7% sich verbesserte,    mentform mit Beteiligung des oberen La-
[28] in einer Änderung der Humerus-            die Kraft von 64,2% auf 87,3% zunahm         brum-Biceps-Komplexes gedacht werden.
kopftorsion. Burkhart u. Morgan [6]            und die Schmerzen von 67,9% auf 19%          Die Ursache kann in repetitiven Mikrotrau-
hingegen berichten von der spontanen           abnahmen. Der ASES-Score dieser Pati-        mata oder auch Maktrotraumata liegen,
Aufhebung dieser von ihnen sog.„Pseu-          enten verbesserte sich von 61,8 auf          die zu einer superioren Instabilität mit
dolaxität“ nach Rekonstruktion der             84,1 Punkte.                                 konsekutiver Schädigung der artikulärsei-
SLAP-Verletzung.                                    In einer biomechanischen Kadaver-       tigen RM führen können.
     Kommt es einmal zum postero-              studie zeigten Burkart et al. [5], dass      Die Diagnose gestaltet sich bei zwar vielen
superioren Impingement oder zur                nach Simulation einer SLAP-2-Läsion          klinischen, jedoch eher unspezifischen
SLAP-Läsion ist wie erwähnt auch die           eine vermehrte anteriore und inferiore       Tests als schwierig. Auch wenn die Anwen-
RM in Gefahr. Zum einen durch das di-          Translation bei der Applikation einer        dung von Arthro-MRI einigen Nutzen ge-
rekte Impingement zwischen Glenoid-            anterior gerichteten Belastung eintritt.     bracht hat, bleibt die Diagnosesicherung
rand und Tuberculum majus, zum ande-           Die Rekontruktion der SLAP-2-Läsion          der Arthroskopie vorbehalten. Sie hat fer-
ren durch die pathologisch vermehrten          mit 2 Suretac-Ankern führte jedoch nur       ner den Vorteil, dynamische Untersuchun-
Zugkräfte, die von der SLAP-bedingten          zu einer partiellen Wiederherstellung        gen vornehmen zu können. Für die Indika-
Mikroinstabilität stammen.                     der Translation eines belüfteten Ge-         tion zur richtigen Therapie ist das Wissen
     Morgan u. Burkhart [23] fanden in         lenks. Sie schlossen daraus, dass ein iso-   um anatomische Normvarianten unerläss-
102 Patienten zu 31% RM-Schädigungen           lierter Repair der SLAP-Läsion nicht         lich.
und konnten unterscheiden, dass diese          ausreichend sei, sondern auch die ande-      Beim jungen aktiven Sportler muss die zu-
nur bei den chronischen SLAP-Läsionen          ren stabilisierenden Strukturen kritisch     grunde liegende Pathologie rekonstruiert
zu sehen waren und nicht bei den aku-          betrachtet und versorgt werden sollten.      werden. SLAP-Läsionen der Typen 2–4 soll-
ten SLAP-Läsionen. Auch Snyder et al.               Zusammenfassend ist somit zu sa-        ten mittels Fadenankern refixiert werden,
[27] sahen zu 26% partielle und zu 15%         gen, dass die Enstehungsmechanismen          um das periartikuläre Fasersystem zu re-
komplette RM-Läsionen in ihrer Origi-          von Läsionen des oberen Labrum-Bi-           konstruieren und einer weiteren superio-
nalarbeit.                                     zeps-Komplexes noch immer nicht voll-        ren Instabilität vorzubeugen. Begleitver-
     Habermeyer et al. [13] fanden 1993        ständig aufgeklärt sind und deshalb          letzungen v. a. der stabilisierenden Struk-
in ihren SLAP-Läsionen einen Anteil von        kontrovers diskutiert werden. Unserer        turen (Labrum und Kapsel-Band-Apparat),
23% RM-Partialläsionen.Wir mussten in          Ansicht nach, spielen alle Modelle eine      aber auch der RM im Sinne von partiellen
unserem Patientengut von 164 Patienten         Rolle und die Ursache ist multifaktori-      oder kompletten Läsionen sind zur Zen-

                                                                                                                   Der Orthopäde 7•2003   | 625
Zum Thema: Bizeps-Labrum-Komplex
    trierung und Stabilisierung des Humerus-                     10. De Maeseneer M,Van Roy F, Lenchik L et al.            24. O´Brien SJ, Allen AA, Coleman SH, Drakos MC
    kopfes zu propagieren.                                           (2000) CT and MR arthrography of the normal               (2002) The trans-rotator cuff approach to SLAP
    Nur die häufig beim älteren anzutreffende                        and pathologic anterosuperior labrum                      lesions: technical aspects for repair and a clini-
                                                                     andlabral-bicipital complex.Radiographics                 cal follow up of 31 patients at a minimum of
    SLAP-1-Läsion kann mit einem arthrosko-                          20: 67–81                                                 2 years.Arthroscopy 18: 372–377
    pischen Débridement behandelt werden.                        11. Engel G, Burkart A, Imhoff AB (2002) Verglei-         25. Pal GP, Bhatt RH, Patel VS (1991) The relation-
    Mit genügend Erfahrung lassen die SLAP-                          chende subjektive Outcome Analyse nach                    ship between the tendon of the long head of
    Läsionen sowie die pathologischen Verän-                         arthroskopischer Refixation isolierter SLAP II            the biceps brachii and the glenoidal labrum in
    derungen des oberen Labrum-Bizeps-                               Läsionen.Presented: 19.AGA-Kongress,                      humans.Anat Rec 229: 278–280
    Komplex mit rein arthroskopischen Techni-                        11.–12.Okt.2002, Innsbruck, Austria                   26. Parentis MA, Mohr KJ, ElAttrache NS (2002)
    ken gute Ergebnisse erwarten. Dem Pati-                      12. Habermeyer P, Kaiser E, Knappe M, Kreusser T,             Disorders of the superior labrum: review and
                                                                     Wiedemann E (1987) Funktionelle Anatomie                  treatment guidelines.Clin Orthop 400: 77–87
    enten kann in der Regel eine Rückkehr zu
                                                                     und Biomechanik der langen Bizepssehne.               27. Rames RD, Morgan CD, Snyder SJ (1991)
    seinem Sport in Aussicht gestellt werden.                        Unfallchirurg 90: 319–329                                 Anatomical variations of the glenohumeral
                                                                 13. Habermeyer P, Brunner U,Treptow U,                        ligaments.Arthroscopy 7: 328
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                                                                     nen der Schulter.Arthroskopie 6: 253–263                  posterosuperior impingement.
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                                                                     solution.Presented: 16th Congress of SECEC,               stability of the glenohumeral joint.
        7. Burkhart SS, Morgan CD (2001) SLAP repair in
                                                                     18.–21.Sept.2002, Budapest, Ungarn                        J Bone Joint Surg Am 77: 366–372
           the overhead athlete.Orthop Clin North Am
                                                                 21. Maffet MW, Gartsman GM, Moseley G (1995)              35. Williams MM, Snyder SJ, Buford D Jr (1994)
           32: 431–441
                                                                     Superior labrum-biceps tendon complex                     The Buford-complex – the „cord-like“ middle
        8. ConwayJE (2001) Arthroscopic repair of
                                                                     lesions of the shoulder.Am J Sports Med                   glenohumeral ligament and absent antero-
           partial-thickness rotator cuff tears and SLAP
                                                                     23: 93–98                                                 superior labrum complex: a normal anatomic
           lesions in professional baseball players.
                                                                 22. McFarland EG, Hsu CY, Neira C, O´Neill O (1999)           capsulolabral variant.Arthroscopy 10: 586
           Orthop Clin North Am 32: 443–456
                                                                     Internal impingement if the shoulder:
        9. Cooper DE, Arnoczky Sp, O´Brien SJ,Warren RF,
                                                                     a clinical and arthroscopic analysis.
           DiCarlo E, Allen AA (1992) anatomy, histology
                                                                     J Shoulder Elbow Surg 8: 458–460
           and vascularity of the glenoid labrum.
                                                                 23. Morgan CD, Burkhart SS, Palmeri M, Gillespie M
           J Bone Joint Surg 74: 46–52
                                                                     (1998) Type II SLAP lesions: three subtypes and
                                                                     their relationships to superior instability and
                                                                     rotator cuff tears.Arthroscopy 14: 553–565

626 |   Der Orthopäde 7•2003
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