GEMEINDEBRIEF - Corona-Zeit - Ausgabe Juni, Juli, August 2020 - Kirchengemeinde-Gebhardshagen ...
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GEMEINDEBRIEF EV.-LUTH. KIRCHENGEMEINDE GEBHARDSHAGEN-CALBECHT-ENGERODE IN SALZGITTER Ausgabe Juni, Juli, August 2020 Corona-Zeit
Editorial Das ist ein seltsamer Gemeindebrief, den Sie, den Ihr hier vorliegen habt. Auch er kreist – wie so vieles um uns herum – um „Corona“. Vieles muss- ten wir absagen oder verschieben in den vergangenen Wochen (Hochzeiten und Taufen, die Konfirmationen, die KinderBibelWoche, das Konfirmanden FerienSeminar); manches, das wir loslassen mussten oder nicht wie geplant tun konnten, hat ganz schön wehgetan. In vielem mussten wir uns ganz neu orientieren. Es war und ist ganz schön schwer für viele. Ich will nicht vergessen: es gab auch gute Momente – Fürsorge und Hilfsbereitschaft, gemeinsames Nachdenken und ganz anders an die Arbeit herangehen als normal. Wir haben uns Mut gemacht oder gemeinsam geklagt. Manchmal kam uns Gott ganz schön weit weg vor – und dann wieder schien er doch ganz nahe bei uns zu sein. Wir sind immer noch nicht durch. Aber wir sind auf dem Weg. Wir wünschen uns „Normalität“. Wir lernen, nicht aufzu- geben. Wir hoffen, dass wir gesund bleiben. Und: dass Gott uns nicht ver- lässt, gerade in diesen Zeiten. Danke allen, die an diesem Brief mitgewirkt haben und allen, die helfen, dass er zu Ihnen und Euch ins Haus kommt! Für das Redaktionsteam, HHH
Auf ein Wort Liebe Leserin, lieber Leser! traurig, hat sein Hund ihn aufge- muntert. War er gut drauf, hat er Wenn ich morgens auf den Balkon sich mit ihm gefreut. Wenn sie mor- gehe, sehe ich sie oft. Gemeinsam gens ihre Runde drehen, wartet das drehen sie ihre Runde durch den Herrchen auf seinen alten Freund. Park. Er ist alt geworden. Früher Wenn er nicht mehr weitergehen hat er diesen Spaziergang mühe- will, redet sein Herr ihm geduldig los gemeistert. Oft haben sie gleich zu. Wenn er nicht mehr weiterge- noch eine Runde gedreht. Heute hen kann, nimmt er ihn hoch und fällt es ihm schwer, auch nur die trägt ihn. Wenn er umkehren will, erste Runde ohne die Hilfe seines kehrt sein Herr mit ihm um. Herrchens zu beenden. Der klei- Zwei Freunde drehen jeden Morgen ne Mischling ist alt geworden. Im im Park ihre Runde. Wenn ich sie schwarzen Fell sind graue Sträh- von meinem Balkon aus beobach- nen. Langsam stapft er den Weg te, kann ich ihre Zuneigung zuei- entlang. Oft muss er innehalten. nander erkennen. Ermessen kann Die Treppe schafft er nicht mehr ich sie aber nicht. Was zwei Freun- alleine. Die letzten Stufen muss er den ihre Freundschaft wirklich be- sich von seinem Herrchen tragen deutet, das können nur die beiden lassen. Das Herrchen ist ein jun- wissen. Dass zwei Lebewesen sich ger Mann. Noch nicht mal 20 Jah- blind verstehen ist ein seltenes Ge- re alt. Der Hund gehört ihm. Er hat schenk, für das beide dankbar sein ihn aufgezogen. Er ist mit ihm raus- dürfen. Auch meine guten Freunde gegangen. Bei Sonnenschein und halte ich nicht für selbstverständ- bei Regen. Bei Tag und bei Nacht. lich. Jeder und jede ist für sich ein Sie können sich aufeinander ver- Geschenk. Gott bin ich dafür un- lassen. Wenn es seinem jungen endlich dankbar. Herrn schlecht ging, ist er nicht Vikar Sebastian Schmidt von seiner Seite gewichen. War er Seite 1
Corona-Zeiten, wie gehen wir damit um… Am Anfang war Corona weit weg, und spielten. Täglich bearbeitete in China. Doch die Realität hat uns ich unzählige Mails zu einem The- ganz schnell eingeholt. Mit einem ma: Corona, Corona, Corona. Nach Mal war die Kita geschlossen, die einer gewissen Zeit war klar, so Erzieherinnen und das gesamte schnell wird die Kita nicht öffnen. Personal ging in Urlaub oder ar- Umso wichtiger erschien mir die beitete im Home Office. Alles war Kontaktaufnahme zu den Fami- auf einmal anders, ungewohnt und lien. Nachdem der Mailverteiler schon fast unheimlich. Ab und an vollständig war, schrieb ich Brie- arbeitete ich in der Kita. Still und fe an die Kinder, schickte unter- leer war das Haus, wo sonst Kinder schiedliche Spiele und Bastelideen fröhlich lachten, tobten, tanzten an die Eltern. Einfache Backrezepte, Seite 2
Neues aus den Kindergärten die sie mit den Kindern ausprobie- en – auch an die haben wir gedacht. ren konnten. Außerdem bot ich Kleine Geburtstagstütchen legte den Kindern an, mich anzurufen. ich vor die Tür oder steckte sie in Ich war erfreut und erstaunt, dass den Briefkasten. ausgerechnet die Kinder angeru- Es ist keine einfache Zeit für uns fen haben, denen ich das nie zu- alle. Wir müssen kreativ sein und getraut hätte. Es war sehr schön uns den neuen Herausforderungen die Stimmen der Kinder zu hören. stellen – vor allem in Kontakt blei- Ebenfalls freute ich mich über die ben. Das wünsche ich mir für die vielen Rückmeldungen der Fami- kommende Zeit. Ich möchte mich lien, sei es ein niedlich formulier- bei allen Familien bedanken, die ter Brief vom Kind, oder ein Foto die Angebote annahmen und auf von den Bastelanregungen, eben- unterschiedliche Weise den Kon- so über die gelungenen Backakti- takt aufrechterhalten haben. vitäten. Ich hatte wieder Spaß, am Anna Nowakowski, Schreibtisch zu arbeiten. Kita Am Festplatz Vor Ostern bekamen die Kinder Überraschungspost. Darin waren für jedes Kind eine tolle Geschich- te und ein schönes Kreuz, welches Pfarrerin Frau Quedenfeld vorbe- reitet hatte. Neulich bekamen die Kinder ein zweites Bastelset aus der Kita. Dieses Mal mit Blumensa- men dabei, die von Pastor Hübner waren. Kinder, die außerhalb von Gebhardshagen wohnen, bekamen dies mit der Post zugestellt. In den vergangenen Wochen hatten eini- ge Kinder Geburtstag. Jeder weiß, wie Kinder sich auf diesen Tag freu- Seite 3
Neues aus den Kindergärten Neues aus dem Kigaluga men Bilderrahmen. Eltern starte- ten die Aktion: Stöcker bemalen Seit dem 16. März 2020 sind die Kin- und steckten diese in Blumentöpfe dergärten geschlossen. Ein Virus: vor der Kindertagesstätte. Es sind Covid 19 verändert unseren Alltag. tolle Aktionen entstanden. Auch Es gibt Home Office für die Fach- die Geburtstage der Kinder sind kräfte, und Kinder werden zu Hau- nicht vergessen worden. Kinder se betreut. Normaler Betrieb erst wurden angerufen und/oder sie ab August – wer hätte das gedacht! bekamen Post. Die derzeitige Situation ist für alle Kita „Kigaluga“ eine Herausforderung und sorgt vielfach für Verunsicherung. Es gab zwar eine Notbetreuung, aber nur für vereinzelte systemrelevan- te Berufe. Jetzt soll langsam wieder „hochgefahren“ werden. In dieser Zeit gab es viele unter- schiedliche Kontakte zu den El- tern und Kindern. Es wurden Briefe verteilt, Anrufe getätigt, Kinder bekamen Post, es wur- den Bastel- und Beschäftigungs- angebote und Mandalas verteilt und vieles mehr… Der Kindergar- ten bekam Post von den Kindern. Ausgemalte Mandalas wurden zurückgeschickt. Die Kirchenge- meinde (Pastorin Quedenfeld und Pastor Hübner) schickten vor Os- tern Kreuze zum Selbergestalten und die Mitarbeiter/innen beka- Seite 4
Aus unserer Kirchengemeinde Coronazeit bewusster als früher erlebt wie die Natur erwacht, habe jeden Sonnen- Ende Februar haben wir bei einem strahl und den Luxus eines eigenen Familientreffen über das Corona- Gartens mit Pforte zum Wald ge- virus gesprochen, uns über die Ge- nossen. Die täglichen langen Spa- fährlichkeit unterhalten und uns ziergänge im Ort, im Wald und in über Auswirkungen bei Einschrän- der Umgebung zeigten mir wie kungen ausgetauscht. Aber es war schön es bei uns ist. Dankbarkeit, ja noch so weit weg! Dann wurden hier leben zu dürfen, nicht nur in auch bei uns im Lande Krankheits- dieser Zeit, war auf einmal spürbar. fälle bekannt; wir mussten unsere Auch die Fürsorge meiner Freun- schnelllebige Zeit entschleunigen. de, Bekannten und Nachbarn hat Für mich persönlich war es die Ge- mit gut getan. Immer wieder ha- legenheit innezuhalten, aber auch ben wir lange am Telefon Gedan- Arbeiten auszuführen, zu denen ken zu dieser Zeit und den Umgang mir oft die Lust fehlt. Mein Gar- mit den Einschränkungen ausge- ten wurde aus dem Winterschlaf tauscht oder einfach nur geplau- geweckt, er ist fast frei von Un- dert, aber auch viel gelacht. Auf kraut, der ganz wichtige Frühjahrs- den Bestand dieser gegenseitigen putz wurde gemacht und auch am Fürsorge, der Nachbarschaftshilfe Schreibtisch habe ich Einiges er- und der Menschlichkeit hoffe ich ledigt. Trotz all dieser wichtigen auch nach dem Ende der Krisenzeit. Arbeiten habe ich in diesen Tagen Bärbel Fechner Grafik: GEP Seite 5
Aus unserer Kirchengemeinde Meine Zeit mit Corona mit Gefühlen zu finden, ist, sich zu fragen, wo das Gefühl im Kör- „Ich freue mich schon auf viele Um- per steckt: Hinter den Ohren, un- armungen, wenn sie nach dieser term großen Zeh, im Bauch? Fühlt Zeit wieder möglich sein werden!“ es sich wie ein leichtes Ziehen an So hieß es in den Ostergrüßen, die oder fühlt sich dieses Gefühl doch eine Freundin von mir von ihrer stärker an, beispielsweise so, als Tante zugeschickt bekam. Ja! Um- ob ich über Nägel gehe oder Steine armungen! Wärme! Beieinander verschluckt hätte? Mit Gefühlen sein! Zur Zeit aber höre ich viel umgehen zu können, will von Einsamkeit. Einsamkeit gelernt sein. Das kön- ist ein Gefühl, das vie- nen die wenigsten le von uns kennen und von uns „einfach so gewiss auch schon vor schon“. Und das ist den Abstandsregeln auch in Ordnung so. dieser Zeit kannten. Und manchmal ist es Einsamkeit – wer bist gut und heilsam, das Du? Wenn man Angst nicht allein zu tun und vor bestimmten Men- Grafik: Läffler sich Profis zu suchen, schen hat, dann soll man die sich damit aus- sie sich in Unterwäsche vorstel- kennen. Gefühle haben Macht. Sie len. Hmm... Geht das mit der Ein- beeinflussen unser Leben. Daher samkeit auch? Ist DIE Einsamkeit sollten wir sie nicht unterschät- tatsächlich eine Frau? Eine Ei- zen. Und nach guten Wegen su- sprinzessin z. B.? Die das Herz ein- chen, mit ihnen umzugehen. „Am friert und kalt macht? Kommst du allerdunkelsten Abgrund – da war nur des Nachts oder sitzt Du schon Gott!“ So hat es mir mal jemand in morgens mit auf der Bettkante und einem Gespräch erzählt, der gera- bleibst den ganzen Tag? Wie fühlt de Stück für Stück lernte, „unan- es sich an, sich einsam zu fühlen? genehme Gefühle zuzulassen und Ein Weg, um einen guten Umgang zu fühlen“. Und das ist keine the- Seite 6
Aus unserer Kirchengemeinde oretische Annahme, sondern eine In Corona-Zeiten Erfahrung. Am allerdunkelsten Abgrund ist nicht nichts. Sondern Nachdem am 12. März Konfitag Gott. Du kannst nicht tiefer fallen war, bei dem schon gerüchtewei- als nur in Gottes Hand, die er zum se von Schulschließungen die Rede Heil uns allen barmherzig ausge- war, fiel am nächsten Tag schon spannt. (Psalm 145, 14; EG 533,1) die Entscheidung: kein Konfirman- Das war der Wendepunkt für mei- denunterricht mehr. Dann folgte nen Gesprächspartner. So tief un- es Schlag auf Schlag: Der Taize- ten war er seitdem nicht wieder. gottesdienst wurde gestrichen, die Und so manche Wunde konnte seit- Kinderbibelwoche, die schon voll- dem heilen. Allein geht er durch ständig vorbereitet war, musste diesen Prozess nicht. Er hat Freun- ausfallen, die Vorbereitungen für de und professionelle Begleitung das Kinderzeltlager wurden auf Eis an seiner Seite. Gott sei Dank. Im- gelegt, keine Konfirmationen, kein mer mal wieder denke ich an die- Kinderkirchentag, kein Familien- ses Gespräch zurück und spüre, wie gottesdienst. Plötzlich hatte ich in mich diese geschilderte Erfahrung meiner „Hochsaison“ ganz viel Zeit. begleitet und mir von Gott erzählt Und privat? Der Resturlaub wur- und mir ein Gefühl von Vertrau- de genommen, zuhause war mein en vermitteln kann. ...und apropos Mann im Homeoffice, meine El- Gefühle: Dem Gefühl der Vorfreu- tern sind über 80 Jahre alt, meine de der lieben Tante meiner Freun- Töchter sind erwachsen, wohnen din kann ich darüber hinaus auch in anderen Städten und können nur zustimmen: Ja! Umarmungen! nicht mehr zu Besuch kommen. Ich Verabredungen zum Kaffee! Tan- suchte mir Arbeiten, die schon lan- zen gehen! Sich zum Kartenspielen ge auf mich warteten und für die treffen! Gemeinsam Musik machen! ich bislang keine Zeit (und Lust) ...und: Worauf freuen Sie sich, freut hatte: Mein Arbeitszimmer erfuhr Ihr Euch? eine lang vor mir hergeschobene Anette Quedenfeld Ordnung, mein Garten genoss, wie Seite 7
Aus unserer Kirchengemeinde noch nie, eine Intensivpflege, ein Frauenfrühstück aussehen, kann Gemüsegarten wurde neu angelegt ich zumindest mit den Jugendli- und bepflanzt, (ein lang gehegter chen nach Wildemann? Antworten Wunsch); die Jagd auf Toiletten gibt es noch keine, was für mich papier nahm seltsame Züge an und schwer auszuhalten ist. Zur Infor- abends sah ich Sondersendungen mation lese ich regelmäßig aktuel- zu Corona in Deutschland und der le Anweisungen und Empfehlungen ganzen Welt. Ich erlebte eine Zeit, der Landeskirche und der Landes- die mir, wie allen, sehr fremd war. regierung und halte, mit Mühe, alle Viel zu wenig Arbeit und wenige Regeln ein und Unsicherheiten aus. Möglichkeiten, Kontakt zu mir lieb- Eine schwierige Zeit für uns alle. gewordenen Menschen zu halten. Trotz allem – ich weiß mich gebor- Wie geht es weiter? Aktuell gibt es gen bei Gott. Uns allen wünsche ich, erste Möglichkeiten, die Kirchen dass wir gut und gesund durch die- wieder für Kurzandachten zu öff- se Zeit kommen und uns alle bald nen. Das genieße ich sehr. Aber ich wiedersehen. Seien Sie/seid herz- habe noch viele Fragen: Wann und lich gegrüßt, wie kann es wieder Kinderkirchen- Ihre/eure Christiane Busch, tage geben, wie kann das nächste Diakonin Seite 8
Aus unserer Kirchengemeinde Tagebuchausschnitte geschlossen, mit Ausnahme von Lebensmittelläden und Apotheken. Donnerstag, 9. Januar Wir machen uns Sorgen über die Der Vikarkurs macht eine Fort- Zukunft. Was kommt als Nächstes? bildung in der Missionsakademie Wie lange werden die Beschrän- Hamburg. Wir unterhalten uns kungen wohl andauern? beim Frühstück über den neuar- Mittwoch, 15. April tigen Virus in Wuhan. Ein Kollege Ich bin dabei zwei Andachten für sagt: „Das ist doch alles Panikma- Radio Bremen aufzunehmen. Da che. Da gibt es ein paar Infizierte Dienstreisen untersagt sind, neh- in China und die Medien spekulie- me ich die Andachten in meinem ren über eine weltweite Pandemie“. Kleiderschrank auf. Den Text habe Wir nicken zustimmend. ich an einem Kleiderbügel befestigt. Freitag, 13. März In der Hand halte ich das Aufnah- Meine Frau und ich sitzen auf ge- megerät. Not macht erfinderisch packten Koffern. Am Samstag läuft denke ich mir, als ich die Aufnah- das Theaterstück „Harry Potter me starte. und das verwunschene Kind“ in Freitag, 15. Mai Hamburg. Wir sind hin- und herge- Eine Fortbildungswoche über die rissen, ob wir fahren sollen. Gerade E-Learning-Plattform BigBlueBut- erst ist von Großveranstaltungen ton geht zu Ende. Täglich haben abgeraten worden. Als wir losfah- die Vikarinnen und Vikare über ren wollen, bekomme ich eine Mail. das Internet konferiert. Literatur Die Veranstaltung ist abgesagt. Wir wurde eingescannt. Arbeitsergeb- bleiben zuhause. nisse über das Telefon besprochen. Montag, 16. März Die Verbindung war weitestgehend Gespannt sitzen wir vorm Fernse- stabil. Ich bin überrascht, was heu- her und schauen die Tagesschau. te technisch möglich ist und freue Die Schulen in Niedersachen ha- mich, dass meine Ausbildung trotz ben geschlossen. Gottesdienste Corona weitergehen kann. sind verboten. Geschäfte bleiben Vikar Sebastian Schmidt Seite 9
Unser “ Leben mit „Fräulein Corona Lieber Gott! Jetzt leben wir schon ren waren gezwungen, neue Wege fast drei Monate mit „Fräulein Co- zu gehen und schrieben die An- rona“ und wir befürchten, dass sie dachten in Papierform. Für uns war sich bei uns einnistet. Anfangs ha- sehr schön, freitags bei friedlicher ben wir sie nicht wirklich beachtet Abendstimmung durch Calbecht zu und auch unterschätzt. Wir haben gehen und die Andachten in jeden die Einschränkungen, die ihr Be- Haushalt zu bringen. Trotzdem ver- such mit sich bringt, nicht ernst langt uns Corona auch viel ab: Un- genommen. Als Corona kam, blie- ser Radius ist kleiner geworden, wir ben die Gottesdienste aus und wir sind auf unsere Hausgemeinschaft hätten nicht gedacht, dass uns die reduziert. Hier in Calbecht sind wir sonntäglichen Kirchgänge so sehr dankbar für die großen Freiräume, fehlen, auch wenn sie nicht im- die das Dorf uns gibt. Blöd sind da- mer regelmäßig waren. Die Pasto- gegen die Einschränkungen beim Seite 10
Aus unserer Kirchengemeinde Einkaufen. Jede Fahrt wird genau- Corona bei uns wieder auszieht. Es estens geplant. Überhaupt fehlt die wäre super, wenn Du da etwas ma- Freiheit, sich einfach ohne Nach- chen kannst, zudenken zu bewegen. Dazu müs- Deine Calbechter Frauen sen unsere Kinder betreut werden, und der Spagat zwischen Schul- PS: Halte Deine schützende Hand betreuung, Arbeit und Haushalt über alle, die die gefährliche Sei- hat schon zu der einen oder an- te von Fräulein Corona kennenler- deren Träne geführt. Freiräume nen müssen. für die Eltern sind geschrumpft, und das Gefühl, es nicht mehr zu schaffen, wächst. Wir vermissen die Schulen und KiTas für unsere Kinder und auch für uns. Ganz be- sonders fehlen auch die Treffen mit Großeltern und Freunden. Fräulein Corona ist so einnehmend, dass wir nicht mehr gerne abends den Fernseher einschalten, denn das Fräulein ist in allen Medien om- nipräsent. Lieber Gott, bitte lenke unseren Blick auch auf die schönen Momente, die uns Fräulein Corona bringt: Morgens gibt es fast keinen Berufsverkehr mehr, die Umwelt kann sich erholen. Obwohl wir die Ablenkungen der Freizeitindustrie vermissen, entdecken wir den Wald wieder und wir rücken in unseren Familien enger zusammen. Trotz- dem sind wir froh, wenn Fräulein Seite 11
Aus unserer Kirchengemeinde Welche Gefühle haben mich in der Coronazeit besonders „beherrscht“? Corona hat in mir sehr unter- geschehen. Das sich „miteinander schiedliche Emotionen ausgelöst. Fühlen“ wird so eindimensional. Zunächst war es Angst vor dem Traurig bin ich auch, dass Gottes- Ungewissen, was da auf mich lau- dienste, Andachten, Lesungen, ge- ert. Ich fühlte mich schlagartig aus meinsames Singen und Beten auf meinem sicheren Dasein vertrieben unbestimmte Zeit nicht stattfin- und malte mir alle möglichen Sze- den können. Natürlich mache ich narien aus, was mit dem mir anver- mir auch Sorgen, ob unsere Vor- trauten Menschen passieren würde, räte (Mehl, Zucker, Hefe, Toilet- falls ich mich infizieren sollte. Zur tenpapier, …) ausreichen werden. Angst gesellte sich Traurigkeit da- Haben wir genug Einmalhandschu- rüber, dass sich so vieles rasant än- he und Desinfektionsmittel? Und derte. Urplötzlich musste ich viele dann mit zunehmender Corona- liebgewonnene Aktivitäten aufge- zeit habe ich immer stärker ganz ben. Alle meine Sozialkontakte be- gegenteilige Empfindungen. Freu- schränkten sich nun auf Anrufe de, wenn pünktlich um 12 Uhr die oder schriftliche Nachrichten. Kein Kirchenglocken in Gebhardshagen spontanes Besuchen oder sich ir- ertönen, und ich weiß, dass mit gendwo Treffen mit Freundinnen. mir viele andere Menschen das Alles muss auf Distanz und Ferne Vaterunser beten. Dann fühle ich mich nicht mehr so isoliert. Lei- der scheinen wir in einem „Glo- ckenloch“ zu wohnen und können manchmal kaum das Läuten hö- ren. Freude und Dankbarkeit, dass unsere „Kirchentruppe“ so krea- tiv und engagiert nach Möglich- keiten sucht, Trost und Hoffnung Seite 12
zu vermitteln (Oblate am Grün- dass ich wieder einen Blick für das donnerstag, „Andachtsbriefe“ zum schöne Alltägliche bekomme. Ich Wochenende, auf YouTube Andacht bewundere das Erwachen der Na- zur Osternacht 2020, Osterkerze, tur, die Fortschritte der Bäume von geöffnete Kirchen an Sonntagen einem Tag auf den nächsten. Sehe mit der trostspendenden musika- wie schön eine leuchtendgelbe Lö- lischen Begleitung). Freude, dass wenzahnblüte ist. In dieser Zeit sich einige Kontakte in dieser Zeit schaue ich meine Umwelt mit Ur- vertiefen und intensivieren. Freu- laubsaugen an – so wie ich mich im de, wenn ich bei Spaziergängen ver- Urlaub an dem Besonderen meines trauten Menschen begegne und sie Ferienortes erfreue. Ich freue mich bislang vom Virus verschont geblie- auch, dass meine Umwelt leiser ge- ben sind – so wie mein Mann und worden ist. Werde ich mir die po- ich auch. Freude, dass mein Leben sitiven Gefühle in die hoffentlich entschleunigt worden ist und ich bald wieder Corona freie Zeit mit- alles mit viel mehr Ruhe und Ge- nehmen können? lassenheit angehen kann. Freude, Karin Rabe Seite 13
Gottesdienste Gebhardshagen Heilig-Kreuz-Kirche Sonntag 07.06 10.00 - Offene Kirche 11.30 Uhr Andachten um 10.00 Uhr und 10.45 Uhr Sonntag 14.06. –– Andachten in St. Nicolai Sonntag 21.06. 10.00 - Offene Kirche 11.30 Uhr Andachten um 10.00 Uhr und 10.45 Uhr Sonntag 28.06. –– Andachten in St. Nicolai Sonntag 05.07. 10.00 - Offene Kirche 11.30 Uhr Andachten um 10.00 Uhr und 10.45 Uhr Sonntag 12.07. –– Gottesdienst im Pfarrgarten Pastorenberg Sonntag 19.07. –– Andachten in St. Nicolai Sonntag 26.07. 10.00 - Offene Kirche 11.30 Uhr Andachten um 10.00 Uhr und 10.45 Uhr Sonntag 02.08. –– Andachten in St. Nicolai Sonntag 09.08. 10.00 - Offene Kirche 11.30 Uhr Andachten um 10.00 Uhr und 10.45 Uhr Sonntag 16.08. Andachten in St. Nicolai Sonntag 23.08. 10.00 - Offene Kirche 11.30 Uhr Andachten um 10.00 Uhr und 10.45 Uhr Sonntag 30.08. 10.00 Uhr Examensgottesdienst von Vikar Sebastian Schmidt Engerode St. Marien-Kirche Sonntag 21.06. 10 – 11 Uhr Offene Kirche; Andacht um 10.30 Uhr Sonntag 05.07. 10 – 11 Uhr Offene Kirche; Andacht um 10.30 Uhr Sonntag 19.07. 10 – 11 Uhr Offene Kirche; Andacht um 10.30 Uhr Sonntag 02.08. 10 – 11 Uhr Offene Kirche; Andacht um 10.30 Uhr Sonntag 16.08. 10 – 11 Uhr Offene Kirche; Andacht um 10.30 Uhr Sonntag 30.08. 10 – 11 Uhr Offene Kirche; Andacht um 10.30 Uhr Seite 14
Gottesdienste Gebhardshagen St. Nicolai-Kirche Sonntag 07.06 –– Andachten in Heilig-Kreuz Sonntag 14.06. 10.00 - Offene Kirche 11.30 Uhr Andachten um 10.00 Uhr und 10.45 Uhr Sonntag 21.06. –– Andachten in Heilig-Kreuz Sonntag 28.06. 10.00 - Offene Kirche 11.30 Uhr Andachten um 10.00 Uhr und 10.45 Uhr Sonntag 05.07. –– Andachten in Heilig-Kreuz Sonntag 12.07. 10.30 Uhr Gottesdienst im Pfarrgarten Pastorenberg Sonntag 19.07. 10.00 - Offene Kirche 11.30 Uhr Andachten um 10.00 Uhr und 10.45 Uhr Sonntag 26.07. –– Andachten in Heilig-Kreuz Sonntag 02.08. 10.00 - Offene Kirche 11.30 Uhr Andachten um 10.00 Uhr und 10.45 Uhr Sonntag 09.08. –– Andachten in Heilig-Kreuz Sonntag 16.08. 10.00 - Offene Kirche 11.30 Uhr Andachten um 10.00 Uhr und 10.45 Uhr Sonntag 23.08. –– Andachten in Heilig-Kreuz Sonntag 30.08. –– Examensgottesdienst von Vikar Sebastian Schmidt in Heilig Kreuz Calbecht St. Petri-Kirche Sonntag 21.06. 10 – 11 Uhr Offene Kirche; Andacht um 10.00 Uhr Sonntag 05.07. 10 – 11 Uhr Offene Kirche; Andacht um 10.00 Uhr Sonntag 19.07. 10 – 11 Uhr Offene Kirche; Andacht um 10.00 Uhr Sonntag 02.08. 10 – 11 Uhr Offene Kirche; Andacht um 10.00 Uhr Sonntag 16.08. 10 – 11 Uhr Offene Kirche; Andacht um 10.00 Uhr Sonntag 30.08. 10 – 11 Uhr Offene Kirche; Andacht um 10.00 Uhr In der kommenden Zeit finden die Gottesdienste in Gebhardshagen im Wechsel in Heilig-Kreuz und St. Nicolai statt. Seite 15
Geburtstage Seite 16
Geburtstage Bevor Sie 75 Jahre werden, erhalten Sie ein Formular, in dem Sie uns mit- teilen können, ob Ihr Geburtstag in unserem Gemeindebrief stehen darf. Bei späteren Änderungen bitten wir um Widerspruch bis zum Redaktions schluss am 31. Juli 2020. Allen Geburtstagskindern in unseren Gemeinden herzliche Glückwünsche und Gottes Segen Foto: Lotz Seite 17
Termine, Gebhardshagen Öffentliche Kirchenvorstandssitzungen 18.06. Gebhardshagen, Gemeinderaum Heilig-Kreuz 19.30 Uhr 01.09. Gebhardshagen, Gemeinderaum St. Nicolai 19.30 Uhr Heilig-Kreuz (Am Festplatz 28) Frauenhilfe Mittwoch: 03.06., 01.07. 15.00 Uhr Männerkreis Montag: 29.06., 31.08. 20.00 Uhr St. Nicolai (Gemeindehaus, Pastorenberg 6) Besuchsdienstkreis Mittwoch: 24.06., 26.08. 16.00 Uhr Frauenhilfe Montag: 08.06., 06.07. 15.00 Uhr Erzähl- und Lesecafé jeden 2. Dienstag im Monat 15.30 Uhr Bücherstube jeden 2. Mittwoch im Monat 15 – 17 Uhr Spielenachmittag jeden 2. Mittwoch im Monat 15.30 Uhr Senioren AA-Gruppe jeden Donnerstag 19.00 Uhr Biblischer Hauskreis nach Vereinbarung Information 19.30 Uhr bei Fam. Tammling, Tel. 70502 Frauenhilfe Calbecht Montag: 08.06., 06.07., 03.08. 18.00 Uhr Aufgrund der derzeitigen Situation, steht nicht fest, ob überhaupt Treffen stattfinden können, ansonsten gilt: Sofern nicht anders vereinbart, finden ! in den Ferien keine Treffen statt. Die Abendandachten in St. Petri fallen coronabedingt aus. Aus dem gleichen Grund wird die Kleidersammlung des Spangenberg-Sozial-Werks e. V. abgesagt. Seite 18
Freud & Leid Taufen Foto: Oettel Foto: Oettel Beerdigungen Grafik: GEP Seite 19
Aus unserer Kirchengemeinde Ungeordnete Gedanken in der Corona Zeit 110 Briefe verteilen – jeder Haushalt ra ein Termin! Einkaufen muss ich in Engerode bekommt mehrmals nicht haben: Abstand. Mundschutz. Informationen von der Kirchen- Ein Wagen pro Person. Gut, dass gemeinde. So wird der Kontakt in sich die Ehefrau den Einkaufsstress der Gemeinde aufrechterhalten. antut, auch für die Oma. Kleinigkei- Die Gottesdienste fehlen. Die An- ten des Alltags bieten Abwechslung, dachten von Pfarrerin, Pfarrer und werden etwas Besonderes. Unter Vikar kommen ins Haus mit vielen dem Schaukasten wird gepflastert. Informationen: Kirchen geschlos- Kein Regeldienst der Feuerwehr. sen – 12.00 Uhr läuten – Einladung Was ist mit dem Rasen auf Schacht zum Abholen der Abendmahls- Nord? Sirenenalarm! Es brennt in Oblaten und der Osterkerzen – vor- der Nasswäsche. Nach Absprache sichtige Öffnung der Kirchen zum und Genehmigung mit Udo Holst stillen Verweilen – noch kein Got- auf Schacht Nord Rasen gemäht. tesdienst. Die Rückmeldungen auf Schacht Nord sieht wieder gut aus. die Aktionen sind positiv. Ich be- Dann hier der Besuch zweier Mitar- komme weniger Mails, weniger beiter der Stadt Salzgitter, die mit Anrufe, habe weniger Termine. Kei- einer Drohne einen Film vom Ge- ne Geburtstagsfeiern, keine Mo- lände und Feuerwehrfahrzeug auf- natsversammlung der Feuerwehr, nehmen. Spazieren gehen. Kaum kein Dienstbetrieb, keine Kirchen Mitmenschen unterwegs. Wie geht vorstandsitzung. Überhaupt keine es wohl den alten Menschen im Sitzungen oder Versammlungen. Dorf, was machen die Kinder und Irgendwie komisch und seltsam. Schüler den lieben langen Tag? Gut, Keine Grillpartys, kein In-den- dass unsere Kinder groß sind. Oma Arm-nehmen. Dann die Mund/Na- im Altersheim tut mit manchmal se-Maske. Nichts für mich. Fühle leid. Soziale Kontakte fehlen. Gut, mich nicht wohl. Es ist aber Pflicht. dass ich Rentner bin: Keine Kurz- Der Bauausschuss trifft sich. Hur- arbeit. Keine Angst vor Kündigung. Seite 20
Aus unserer Kirchengemeinde Gut, dass ich im Dorf lebe. Gut, dass uneinsichtig. Mit der Seuche Poli- wir den großen Garten haben. Gut, tik machen? Sich mit der Seuche dass ich die eine oder andere Repa- profilieren? Ein Waschbär klaut ei- ratur ausführen kann. Arztbesuch nen Futterring mit neun Meisen- und MRT bringen wieder Abwechs- knödeln – das ist nicht gerade nett. lung. Erste kurze Andacht mit Angelika findet das Drahtgestell in strengen Auflagen Vorbereitungen der Hecke wieder. Das ist gut. Neue treffen und die Einladungen dazu Aufgabe: Abends Futtersäule und austragen. Erfolg der Mühe? Na, a – Futterring abhängen und ab in die eher wenig – Oder???? Mache mir Garage. Mails und Telefonate wer- Gedanken über die Bürger, die Kir- den wieder mehr – gut so. Han- chengemeinde und das Ehrenamt. delt unsere Regierung richtig? Zu Nach einem guten Gespräch mit viel Einengung? Zu frühes Öffnen dem Pfarrer habe ich den Kopf wie- der Maßnahmen? Gut, dass ich die der frei. Die Steuererklärung läuft Entscheidungen nicht treffen muss. nicht weg. Zeit hätte ich ja, aber das Dann die Bilder: Menschen in Ar- Rasenmähen ist wichtiger. Keine mut, Menschen in Kriegsgebieten, Hofandacht zum 1. Mai in Calbecht, Menschen in Flüchtlingslagern. kein Pfingstmontags-Grillen nach Viele Kinder darunter. Ich werde dem Gottesdienst in Engerode und traurig. Wie und wo kann ich selbst das Jubiläumsfest „75 Jahre SPD- konkret helfen? Dieses Fragen muss Ortsverein Gebhardshagen“ muss bleiben! verschoben werden. Was ist mit Corona ist eine ganz schöne „Schei- dem geplanten Feuerwehrfest 2021 ße“!!! Aber wir haben schon viel und der bestellten Musik? Beim Fri- überstanden und mit Gottes Hilfe seur müssen die Haare vorher ge- werden wir auch das überstehen. waschen werden, auch mit meiner Alf Müller defekten Halswirbelsäule?? Oemus oder Carmen vorher fragen. Was bewegt manche Demonstranten? Warum sind manche Menschen so Seite 21
Aus unserer Kirchengemeinde Liebe Gemeinde, Lieder und kann mich stressfrei und langsam der Orgel nähern. Das mein Name ist Janne Meineke. Si- ist auch gut so. Denn selbst wenn cherlich haben Sie/habt Ihr mich manche Lieder einfach zu spielen schon in dem einen oder anderen scheinen, ist es immer wieder eine Gottesdienst vorne am E-Piano oder aufregende Herausforderung, die- auch an der Orgel gesehen. Ich gehe se im Gottesdienst zu spielen. Es ist in die 11. Klasse des Kranich-Gym- sehr viel Übung gefragt, die aber in nasiums in Salzgitter-Lebenstedt den letzten Wochen sogar vor der und mache in meiner Freizeit ger- Gemeinde stattgefunden hat. ne Musik, weshalb ich nun hin und Durch die Einschränkungen durch wieder Gottesdienste und Andach- das Coronavirus durften vorerst ten musikalisch begleite. Neben nur stille Andachten stattfinden. dem Klavier spiele ich noch Akkor- Ich als Musiker hatte nun die Zeit, deon und Gitarre. Alle Instrumente in der die Kirche geöffnet war, mu- ohne Unterricht, aber auf Basis von sikalisch untermalt. Vorne am E-Pi- Kenntnissen aus der Schule und vor ano in der Heilig-Kreuz Kirche war allem mit der Hilfe von Anna Fried- es mir nun völlig freigestellt, was rich, der seit vielen Jahren in der ich spiele. Der Vorteil: ich hatte die Gemeinde amtierenden Organistin. gute Möglichkeit mal wieder alle Wir kennen uns durch ihre Toch- gelernten Lieder zu spielen und so- ter, welche meine Freundin ist. Mit mit zeitgleich zu üben. Es war aber ihrer Hilfe lerne ich schnell neue kein gewöhnliches Üben wie zu Grafik: GEP Seite 22
Aus unserer Kirchengemeinde Hause, alle haben zugehört. Dieser Leben mit Restrisiko andere Teil des Übens, also nicht nur das Spielen der Lieder, ist fast Nun werden unsre Einschränkun- genau so wichtig: man muss auch gen langsam aufgehoben. Abstand die Erfahrungen sammeln, vor an- halten und Maskenpflicht gelten deren Leuten etwas zu spielen, sich weiter, piano piano. Nach Wochen, zu verspielen und zu improvisie- um den „Ausbruch einer schwe- ren. Das kommt nämlich wöchent- ren Pandemie zu verhindern“, keh- lich im Gottesdienst vor. Einmal ren wir in eine Art Alltag zurück. in der Zeile vertan, schon hat man Was fehlte und war was sogar gut sich verspielt. Wenn man aber ge- in diesen Wochen mit „sonderba- übt darin ist, dann gut zu impro- ren“ Verhaltensweisen? Dazu habe visieren, fällt das gar keinem auf. ich meine ganz persönliche Soll- Die Kirchenöffnungen während der und Habenliste erstellt: Maske (für Corona-Zeit haben also viele Vor- mich heißt sie „Maultasche“) zu teile für mich als Musiker. Was al- tragen oder zu ertragen, fällt mir lerdings sehr ungewohnt gewesen nach wie vor sehr schwer; beson- ist, ist die Stille währendessen. Ge- ders mit Lesebrille, aber auch so. wöhnlich singt man dazu, momen- Wenn das noch lange so geht, wer- tan aber leider nicht. Ich wünsche de ich sicherlich maulfaul, weil mir, dass sich das in den nächsten mir damit das Sprechen schwer- Wochen ändern wird. Denn Lieder fällt. Durch das Masketragenmüs- ohne Gesang sind wie ein Klavier sen habe ich mir das Einkaufen in ohne Tasten. In diesem Sinne wün- Supermärkten fast abgewöhnt (was sche ich Ihnen und Euch weiterhin ja durchaus auch positiv sein kann). eine angenehme Zeit mit (noch) ein Durch die Reiseeinschränkung paar Einschränkungen und hof- und die Minimierung der Kontak- fentlich bald wieder normalen Got- te, besonders zu Kindern musste tesdiensten. Aber das wichtigste: ich notgedrungen auf Besuche mei- bleiben Sie und bleibt Ihr gesund! ner Kinder und Enkelkinder ver- Janne Meineke zichten und das an Familientagen Seite 23
Aus unserer Kirchengemeinde wie Ostern, Muttertag, Himmel- fahrt. Kein Tanzen, kein Yoga! Das habe ich echt vermisst. Yoga habe ich im Wohnzimmer auf der Matte versucht. Beim „Sonnengruß“ saß auf einmal der dicke rote Kater Bat- zi neben mir und wollte nicht mehr weichen. Ich habe nicht wieder den Versuch gemacht, auf der Matte zu turnen und mache nur Übungen im Stehen. Auch unser Erzähl- und Wir haben doch eine tolle Umge- Lesecafé am Pastorenberg durf- bung! Das entschädigt. Ich koche te nicht mehr stattfinden. Die Ge- und backe häufiger, und wir kaufen meinschaft, Gespräche, Erzählen, auf dem Markt und im Vollkorn duftender Kaffee und immer lecke- laden, bekommen auch Gemüse rer Kuchen auf dem Tisch – beina- und Obst geliefert und kaufen Kar- he wie eine private Runde – fehlt toffeln am Pastorenberg (ohne Mas- mir und wird hoffentlich bald fort- ke). Auch telefoniere ich öfter. Gern gesetzt. Bei Besuchen von Freun- würde ich wieder Ausstellungen be- den haben wir, mein Mann und ich, suchen, vor allem Malerei und Fo- manchmal geschummelt. Aber es tografien wie vor Corona: Emden, waren niemals mehr als zwei und Halle, Hamburg, Bremen, Anders- immer zwei Meter Abstand oder. In wo. Großveranstaltungen werde ich den letzten Wochen sind wir Stun- wohl in Zukunft meiden. Schade, den im Wald gewesen, tauchen ins wenn ich an die letzten Konzer- Grün ein, sehen und hören Eich- te und Musicals denke und beson- hörnchen, Schlangen, Kröten, Frö- ders an den letzten Evangelischen sche; ein wilder Greifvogel ist im Kirchentag in Dortmund, aber viel- Gespräch. Im Amtsteich wohnt eine leicht werde ich das von Fall zu Fall Wasserschildkröte, die sich immer entscheiden… auf einem besonderen Stein sonnt. Brigitte Zettl Seite 24
Aus unserer Kirchengemeinde An diesem Morgen, ich schreibe verpesten als es das Virus sowie- das am 14. Mai, liege ich im Bett so schon tut. Und darüber, dass in und denke: „Eigentlich wolltest du den Kirchen nicht gesungen wer- heute zum zweiten Mal in Torri auf- den darf. Traurig bin ich, wenn ich gewacht sein!“ Ich stelle mir den daran denke, dass auch das KFS in kleinen Hafen vor und die große diesem Sommer ausfällt – das ist Burg dahinter – und weiter weg das Highlight der Konfi-Zeit und drüben über dem See die Kette der für das Team und für mich ein ganz Berge im Osten vom Lago di Gar- wichtiger Akzent und ein Höhe- da. Echt Kacke!! Schon Ostermon- punkt im Jahr! Unten ist ein Teil tag hat das Hotel uns abgesagt – die des Briefs abgedruckt, den ich an öffnen frühestens Mitte Juli wieder. die Konfirmandinnen und Konfir- Wir hatten uns das so schön ausge- manden und ihre Eltern geschrie- malt: im Mai mal raus, an den Gar- ben habe. In allem merke Ich in dasee runter, bisschen ausspannen, diesen Wochen, wie hilflos und aus- auch noch ein paar Dinge, Orte und geliefert ich bin – ich muss vieles Reiseziele für die Gemeindefahrt hinnehmen, für das ich nicht ver- im Oktober klarmachen (ob die antwortlich bin; und manches muss wohl stattfinden kann?). Ich hätte ich durchführen oder erfüllen, was das verdient gehabt, finde ich. Aber ich nicht einsehe oder was ich doof is nich, fällt aus. Ich ärgere mich. finde. Aber hilft ja nichts – wir le- Scheiß-Corona! Und über anderes ben als Menschen nun mal mit- ärgere ich mich auch: über diese einander. Da muss man sich auch bekloppten Masken, die einem das mal einschränken. Und man muss Einkaufen vermiesen, den Atem sich irgendwie arrangieren mit nehmen und die Brille beschlagen allen Restriktionen und Hinder- lassen. Noch mehr darüber, dass nissen – wenn sie denn „hilfreich“ gottlose Verschwörungskasper bei sind; und da bin ich unsicher wie den Demonstrationen der letzten alle – und auch ein bisschen dank- Tage mit ihren bescheuerten An- bar dafür, dass da Politiker*Innen sichten die Luft noch schlimmer den Kopf hinhalten für uns andere. Seite 25
Aus unserer Kirchengemeinde Ich fürchte: dieser Sommer wird uns noch einiges an Nerven kos- ten. Ich glaube auch, er wird uns auch noch einiges an Geduld ab- verlangen. Manchmal werden wir schlucken müssen. Manches wer- den wir noch schlucken müs- sen. Ich hoffe, wir kommen da – gemeinsam – gut durch. Gesund an Leib und Le- ben, mit Arbeit und mit so viel Geld im Porte- monnaie, dass uns ein anständiges Leben mög- lich ist. Holger H. Hübner Gebhardshagen, am o7. Mai 2o2o Liebe Konfis, liebe Eltern! Dieser offizielle Brief zum KFS 2o2o kommt per Post, nicht via E-Mail. Denn jetzt ist es sicher: das KonfirmandenFerienSeminar in diesem Jahr fällt aus. Als wir uns am 12. März zum letzten Konfer-Termin (es war der Kon- fi-Nachmittag zum Thema „Passion“, Ihr habt schöne Kisten gebaut!) getroffen hatten, fragten einige von Euch Konfis schon, wie es denn mit dem KFS angesichts von „Corona“ aussähe. Ich habe damals ganz frohgemut geantwortet: „Bis zum Sommer ist das vorbei … ich denke, Seite 26
Aus unserer Kirchengemeinde dass wir fahren werden!“ Ich wollte jedenfalls fahren! Inzwischen haben wir alle lernen müssen, dass die Sache noch längst nicht vorbei ist und dass uns das Virus wohl noch eine längere Zeit be- gleiten wird: und das ist der Grund für die Absage. Wir wissen nicht, ob es noch eine Reisewarnung für Italien für den Sommer gibt und ob wir überhaupt nach Italien einreisen dürfen. Wir können uns gar nicht ausmalen, was passiert, wenn jemand aus dem Sonderzug in Südtirol an Corona erkrankt. Dazu mussten wir Storno-Fristen für die Häuser und Bahn und Busse bedenken. Die Landeskirche als übergeordnete Instanz hat inzwischen empfohlen, dass bis zum Ende der Sommerferien überhaupt keine Kin- der- oder Jugendfreizeiten stattfinden sollen/dürfen. So haben wir – nicht nur unsere Gemeinde, sondern die Verantwort- lichen aller Gemeinden, die mit ca. 7oo Konfis und Teamern in diesem Jahr ins KFS gefahren wären – einstimmig beschlossen, die Maßnah- me abzusagen. Ich selber wäre in diesem Jahr zum 25sten Mal im Rahmen dieser Frei- zeit mit Konfis nach Südtirol gefahren … und Ihr könnt mir glauben, dass mich die Absage echt fertigmacht. Aber hilft nichts: so ist es jetzt! Alles weitere besprechen wir später. Anfang Juni soll der Konfer wie- der losgehen. Wahrscheinlich mit verkleinerten Gruppen – mal sehen, was noch kommt! Christiane Busch, Sebastian Schmidt und ich pla- nen, uns (evtl. Dienstag und Donnerstag jeweils um 16.oo und 17.oo Uhr) mit jeweils einer halben Konfi-Gruppe zum Unterricht zu treffen. Näheres werde ich in einer mail kurz nach Pfingsten herumschicken. Bis dahin bleibt gesegnet und behütet Euer Seite 27
Adressen Gemeindebüro (für Heilig-Kreuz, Diakonin Christiane Busch St. Nicolai, St. Marien Engerode Wolfenbütteler Straße 18 und St. Petrus Calbecht) 31185 Söhlde Pastorenberg 6 Tel.: 05129 7155 (privat) Tel.: 05341 70179 schroeder-busch@web.de Fax: 05341 871131 gebhardshagen.pfa@lk-bs.de Ev.- luth. Kindertagesstätten Di., Do. 10.00 bis 12.00 Uhr Kiga „Am Festplatz“ Mi. 16.00 bis 18.00 Uhr Am Festplatz 34 Tel.: 05341 71066 Pfarramt Leitung: Anna Nowakowski St. Nicolai und St. Petrus Ev.Kita-Festplatz@t-online.de Pfarrerin Anette Quedenfeld, Tel.: 05341 4098950 KIGALUGA anette-sandra.quedenfeld@lk-bs.de Lustgarten 25 Tel.: 05341 72920 Pfarramt Leitung: Petra Moews Heilig-Kreuz und St. Marien kigaluga@t-online.de Pfarrer Holger H. Hübner Am Festplatz 32 Kiga „Vor der Burg“ Tel.: 05341 70913 Vor der Burg 4 huebnerholgerheiligkreuz@yahoo.de Tel.: 05341 72841 Leitung: Elke Zingelmann-Heer Kiga.vorderburg@t-online.de Gemeindebrief-Redaktion GemeindebriefGCE@web.de Herausgegeben im Auftrag der Kirchengemeinde Gebhardshagen-Calbecht- Engerode in Salzgitter V.i.S.d.P.: Ev.-luth. Kirchengemeinde – Redaktionsteam – Pastorenberg 6, 38229 Salzgitter. Redaktion: Reinhard Försterling, Dietmar Froböse, Holger H. Hübner, Erwin Neu, Karin Rabe, Anette Quedenfeld, Brigitte Zettl. Layout: Jolanta Ostaszewska (j.ostaszewska@web.de). Die Redaktion behält sich vor, über Abdruck und Kürzung von Texten zu entscheiden. Die mit Namen der Verfasser gekennzeichneten Beiträge geben nicht in jeden Fall die Meinung der Redaktion wieder. Redaktionsschluss ist der 31. Juli 2020. Für diese Ausgabe möchten wir uns bei nicht zum Redaktionsteam Gehörenden für die Zurverfügungstellung von Fotos bedanken: bei Kindergärten „Am Festplatz“ (S. 2, 3) und „Kigaluga“ (S. 4). Seite 28
Corona-Zeit
Ostern 2020 in St. Nicolai Foto: epd bild
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