Optimierung der Auffrischimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis (dT/dTpa) bei Erwachsenen
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Übertragbare Krankheiten Optimierung der Auffrischimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis (dT/dTpa) bei Erwachsenen Die Eidgenössische Kommission für Erwachsene waren bisher keine Auffrischimpfungen vorgesehen. Je- Impffragen (EKIF) und das Bundesamt für Gesundheit doch haben die epidemiologischen (BAG) empfehlen neu das Intervall zwischen Auffrisch- Daten der letzten Jahre gezeigt, dass Pertussiserkrankungen bei Er- impfungen gegen Diphtherie (d) und Tetanus (T) bei wachsenen häufiger sind als bisher Erwachsenen im Alter von 25 bis 64 Jahren von 10 auf angenommen, und verschiedene Studien haben nachgewiesen, dass 20 Jahre zu verlängern (ausser bei Immunsupprimier- Säuglinge zudem sehr oft durch ten). Die dT-Auffrischimpfungen sollen demnach im ihre Eltern angesteckt werden. Auf- Alter von 25, 45 und 65 Jahren und anschliessend un- grund dessen wird in den folgenden Ländern bereits eine allgemeine verändert alle 10 Jahre erfolgen. Pertussisimpfung für Erwachsene Des Weiteren empfehlen EKIF und BAG neu eine ein- empfohlen: Deutschland, Frank- reich, Kanada, Luxemburg, Öster- malige Impfung gegen Pertussis (pa) von allen Erwach- reich und die USA. senen im Alter von 25 bis 29 Jahren zum Zeitpunkt der Ausgehend von den oben be- dT-Impfung mit einem dTpa- Kombinationsimpfstoff. schriebenen neuen Erkenntnissen und epidemiologischen Entwicklun- Diese Empfehlung gilt darüber hinaus unabhängig vom gen wurden die Empfehlungen zur Alter für alle Erwachsenen und Jugendlichen, welche dT/dTpa-Auffrischimpfung von Er- regelmässigen Kontakt mit Säuglingen unter 6 Monaten wachsenen für die Schweiz überar- beitet. haben (Risikogruppe) und in den letzten 10 Jahren nicht gegen diese Krankheit geimpft wurden (eine Impfung 2. TETANUS UND DIPHTHERIE 19. Dezember 2011 im Erwachsenenalter). In dieser Situation soll die Imp- fung gegen Pertussis so bald als möglich durchgeführt 2.1 Epidemiologie von Tetanus werden. Ziel ist es, Erwachsene vor Pertussis zu schüt- Die Krankheit wird durch ein vom Bakterium Clostridium tetani produ- zen und damit das Infektionsrisiko von Säuglingen zu ziertes Toxin verursacht, welches verringern. zu Anfang grippeähnliche Symp- tome hervorruft und anschliessend zu schweren Muskelkrämpfen bei der mimischen Gesichtsmuskula- tur, Rumpfmuskulatur sowie Arme 1. EINLEITUNG demiologie dieser Krankheiten. In und Beine führt. Die Letalität liegt Neuseeland werden zwei dT-Auf- hoch bei 20%–50% in westlichen Seit Einführung der Impfung gegen frischimpfungen mit 45 und 65 Jah- Ländern [6]. Mit der Einführung der Diphtherie (D/d) und Tetanus (T) und ren empfohlen [3], einzelne Länder Tetanusimpfung und der regelmäs- dank einer hohen Durchimpfungs- empfehlen gar keine generellen sigen Impfung ab der zweiten rate bei Kindern und Jugendlichen Auffrischimpfungen bei Erwachse- Hälfte der 1940er-Jahre haben die sind diese zwei Infektionskrankhei- nen (UK) [4] oder nur eine einmalige Meldungen von Tetanus massiv ab- ten in den industrialisierten Ländern Auffrischimpfung mit 50 Jahren genommen (s. Abb. 1). Die Tetanus- Bulletin 51 unter Kontrolle. Bei Erwachsenen (Australien) [5]. Für Reisende in todesfälle haben von durchschnitt- werden in verschiedenen Ländern hochendemische Diphtheriegebiete lich 54/Jahr in den 1940er-Jahren sehr unterschiedliche Impfstrate- werden jedoch auch in diesen Län- auf
왘 왘 왘 왘 왘 왘 Übertragbare Krankheiten Abbildung 1 Tetanus: Meldungen von Erkrankungen (BAG 1974–2010) und von Todesfällen (BFS 1942–2010) 65 N 60 55 50 Erkrankungsfälle (BAG, seit 1974) 45 Todesfälle (BFS) 40 35 30 25 20 15 10 5 0 19. Dezember 2011 1940 1945 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 Jahr 2.2 Impfschutz gegen Tetanus (≥0,01 IU/ml) [10]. Von den 61 Per- den 1950er- bis 1960er-Jahren tra- bei Erwachsenen sonen, die 0–23 Jahre früher einen ten im Zusammenhang mit Wund- Eine seroepidemiologische Unter- Booster erhalten hatten, waren alle versorgungen, welche in einigen suchung in Finnland 2000/2001 geschützt. Zu vergleichbaren Ergeb- Fällen zu jährlich durchgeführten Te- zeigte, dass praktisch alle 30–39- nissen kam auch eine kleinere tanus-Booster-Impfungen führten, Jährigen und die meisten Männer Studie aus Portugal [12]. Von den ausgeprägte lokale oder allergische bis zum Alter von 59 Jahren hohe Frauen im Alter von 30–49 Jahren, Impfreaktionen nach Tetanusimp- Antitoxin-Antikörperkonzentrationen bei denen die erste Tetanusimpfung fungen auf (Erythema, Schmerzen im Serum aufwiesen (≥1 IU/ml) [8]. im Alter unter 10 Jahren erfolgte, und grossflächige Schwellungen, Ar- Von den 40–49-jährigen Frauen waren 10–20 Jahre nach der letzten thus-ähnliche Reaktionen) [15, 16]. wiesen 76% Konzentrationen von Impfung alle noch immun (n=18). Diese Personen wiesen sehr hohe Bulletin 51 ≥1 IU/ml auf. In Finnland werden Diese Frauen hatten vorgängig 4–7 Anti-Tetanustoxin-Titer vor der Imp- seit 1989 für Erwachsene dT-Auf- Impfdosen erhalten. fung auf oder zeigten einen schnel- frischimpfungen alle 10 Jahre emp- In einer weiteren dänischen Stu- len und hohen Anstieg der Antikör- fohlen. Der Impfstatus der Studien- die konnte gezeigt werden, dass die perkonzentration nach der Impfung teilnehmer ist nicht bekannt. Dauer des Impfschutzes mit stei- auf (2–160 IU/ml) [15–17]. Auch auf- Untersuchungen in Dänemark in gendem Alter abnimmt, aber auch grund dieser Erkenntnisse wurde den 1980er-Jahren hatten gezeigt, bei Senioren noch über 10 Jahre an- ein Intervall von 10 Jahren zwi- dass bei einer Tetanusantitoxin-Kon- halten dürfte [11]. schen zwei Tetanusauffrischimp- zentration von ≥1 IU/ml davon aus- fungen empfohlen. gegangen werden kann, dass der 2.3 Hyperimmunisierung und In jüngerer Vergangenheit wurden Impfschutz 20 Jahre anhält [10, 11]. Nebenwirkungen nach wieder- Hyperimmunisierungsreaktionen auf Von 196 Probanden im Alter von holten Tetanusimpfungen Tetanusimpfungen durch Studien 30–35 Jahren mit einer dokumen- Es ist bekannt, dass ein Teil von Per- selten aufgezeigt. Eine aktuelle re- tierten Impfung hatten 91 nur eine sonen durch wiederholte, in kurzen trospektive Studie mit Daten aus Primovakzination mit drei Dosen er- Intervallen durchgeführte Impfun- der amerikanischen Vaccine Safety halten. Von diesen wiesen 25–30 gen gegen Tetanus einen sehr ho- Datalink Study (Altersgruppe 9–25 Jahre nach der letzten Impfung hen Antikörpertiter gegen Tetanus Jahre) zeigt, dass das Risiko für 1162 immer noch 72% schützende Anti- ausbilden können, Hyperimmunisie- eine lokale Nebenwirkung, welche toxin-Antikörperkonzentrationen auf rung genannt [13–16]. Vor allem in einer medizinischen Abklärung be-
왘 왘 왘 왘 왘 왘 Übertragbare Krankheiten durfte, nach einer dT-Impfung ins- die Atemwege verschliessen kön- jetunion eine grosse Diphtherieepi- gesamt gering ist (3,6 Fälle/10 000 nen und dadurch lebensbedrohlich demie auf mit >150 000 Erkran- Impfungen), aber signifikant höher werden. Einige Diphtheriebakte- kungsfällen und ca. 5000 Todesfäl- liegt bei Personen, die eine weitere rienstämme produzieren das Diph- len [21–23]. 70% der Erkrankten dT-Impfung in den vorangegange- therietoxin, welches schwere Kom- waren >14 Jahre alt; die meisten nen 5 Jahren erhalten haben (9,0 plikationen wie Herzmuskelentzün- waren früher geimpft worden. Fol- im Vergleich zu 3,1 Vorfällen/10 000 dungen, Nieren- und Leberschä- gende Gründe wurden für den Impfungen; Incidence rate ratio 2,9; digungen oder Lähmungen verur- Ausbruch verantwortlich gemacht: 95%-Konfidenzintervall: 1,1–7,2) [18]. sachen kann. Die Sterblichkeit bei a) hohe Suszeptibilität bei Kindern Die Altersgruppe von 20–25 Jahren Diphtherie ist hoch, lässt sich aber (teilweise ungenügend wirksame hatte im Vergleich zu jüngeren Al- durch eine Antitoxinbehandlung (falls Impfstoffe), b) nicht geschützte tersgruppen ein höheres Risiko für verfügbar) von 50% auf 5–10% sen- Erwachsene durch Abnahme der eine lokale Nebenwirkung mit fol- ken. impfbedingten Immunität, c) unge- gender Arztkonsultation. Das Risiko Abbildung 2 zeigt den eindrückli- nügende initiale Kontrollmassnah- für schwere Nebenwirkungen, wie chen Rückgang der gemeldeten Er- men, d) grosse Bevölkerungsbewe- z.B. ein anaphylaktischer Schock, krankungs- und Todesfälle nach Ein- gungen, e) sozioökonomische Insta- war nicht erhöht. führung der Diphtherieimpfung um bilität [21–23]. Trotz den in verschie- 1930 und insbesondere nachdem denen Ländern Westeuropas fest- 2.4 Epidemiologie von Diphtherie diese Impfung ab dem Ende der gestellten ausgeprägten Immuni- Die durch das Bakterium Coryne- 1940er-Jahre konsequent durchge- tätslücken bei Erwachsenen (vgl. bacterium diphtheriae verursachte führt wurde. In der Schweiz wurde Kap. 2.5) hatte dieser Ausbruch nur Krankheit beginnt mit Halsschmer- der letzte Fall von Diphtherie 1983 wenige importierte Fälle in Westeu- zen, Fieber und Schluckbeschwer- gemeldet. Eine vergleichbare Ent- ropa zur Folge. Von 1993–1996 be- den. Später treten Heiserkeit, pfei- wicklung kann in allen Ländern stand bei 23 der 67 in der Europäi- fender Atem, Lymphknotenschwel- Westeuropas beobachtet werden schen Union gemeldeten Fälle ein lungen sowie Membranen in der [19, 20]. In den 1990er-Jahren trat in epidemiologischer Zusammenhang 19. Dezember 2011 Kehle und den Tonsillen auf, welche den ehemaligen Staaten der Sow- mit dem Ausbruch in Osteuropa Abbildung 2 Diphtherie: gemeldete Erkrankungsfälle und Todesfälle pro 100 000 Einwohner 1900–2010 (BAG und BFS) 300 60 250 50 Erkrankungsfälle pro 100 000 200 Einwohner 40 Bulletin 51 Erkrankungsfälle Todesfälle pro 100 000 Einwohner Todesfälle 150 30 100 20 50 10 0 0 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 Jahr 1163
왘 왘 왘 왘 왘 왘 Übertragbare Krankheiten [24]. Diese Fälle hatten keine wei- ren erhalten (10 von 22). Die 12 ge- dT-Auffrischimpfungen nicht bekannt. tere Verbreitung der Diphtherie in schützten Frauen hatten die letzte Wie die Schweiz empfiehlt die Westeuropa zur Folge. Mögliche Er- Impfdosis vor 20–37 Jahren erhal- Mehrzahl der Länder bei Verletzun- klärungen könnten sein, dass der ten. gen eine Tetanusauffrischimpfung festgelegte Laborgrenzwert höher für nicht oder unvollständig ge- ist als für einen Schutz notwendig 2.6 Bisherige Impfempfehlungen impfte Personen. oder/und dass die Fähigkeit, eine und Durchimpfungsrate rasche Immunantwort zu generie- gegen Tetanus und Diphthe- 2.7 Diskussion/Schlussfolgerung ren (immunologisches Gedächtnis), rie in der Schweiz Der Vergleich von Impfstrategien wichtiger ist [19]. Das Ausmass ei- Ab der zweiten Hälfte der 1940er- unterschiedlicher Länder zeigt, dass ner Epidemie wird zudem vor allem Jahre wurden Kinder zunehmend eine regelmässige dT-Auffrischimp- durch die Übertragung des Erregers regelmässig gegen Tetanus und fung alle 10 Jahre bei Erwachsenen durch Kinder bestimmt. Das bedeu- Diphtherie geimpft. Genauere An- keinen grossen Einfluss auf den epi- tet, dass die Suszeptibilität bei Kin- gaben zur Durchimpfung liegen aus demiologischen Verlauf der Krank- dern wahrscheinlich einen wesentli- dieser Zeit allerdings keine vor. heiten hat. Studien stützen diese chen Parameter für das epidemi- Aktuell werden in der Schweiz bis Beobachtung, indem gezeigt wer- sche Potenzial darstellt [19]. zum Alter von 15 Jahren 6 Dosen den konnte, dass ein Grossteil gegen Diphtherie und Tetanus emp- der Erwachsenen, welche als Kin- 2.5 Impfschutz gegen Diphtherie fohlen (4 Dosen bis zum 2. Geburts- der und Jugendliche gegen Tetanus bei Erwachsenen tag, die 5. Dosis im Alter von 4–7 konsequent geimpft wurden, ei- Eine grosse 1995–1998 in sieben eu- Jahren). Die Durchimpfung bei Kin- nen ausreichenden Schutz auch ropäischen Ländern durchgeführte dern und Jugendlichen ist in Tabelle 1 20 Jahre nach der letzten Impfung seroepidemiologische Studie zeigte, wiedergegeben (BAG-Daten für 2010 aufweisen. Trotz sinkenden Antikör- dass 14–50% der ≥30-Jährigen sind noch vorläufig): sie ist seit Jah- pertitern gegen Diphtherie im Er- keine nachweisbaren Diphtherieto- ren für die ersten drei Dosen sehr wachsenenalter konnte sich Diph- xin-Antikörper hatten, Frauen häufi- hoch, und für die Dosen 4 und 5 therie in Westeuropa über impor- 19. Dezember 2011 ger als Männer [19]. Die in Deutsch- konnte ein Anstieg in den entspre- tierte Fälle nicht wieder ausbreiten. land und Italien sowie in Finnland chenden Altersgruppen auf 80–90% Die verfügbaren Daten und die Er- (seit 1989) empfohlenen Booster- erreicht werden. T-Auffrischimpfun- fahrungen anderer Länder zeigen, impfungen alle 10 Jahre für Erwach- gen alle 10 Jahre werden bei Er- dass bei einer hohen Durchimpfung sene hatten in dieser Studie keine wachsenen seit mindestens 1964 im Kindesalter im Erwachsenenal- Auswirkungen auf das Antikörper- für Personen in besonders gefähr- ter Auffrischimpfungen gegen Diph- profil. In den anderen vier Ländern deten Berufen und dT-Auffrischimp- therie und Tetanus nicht mehr alle (F, NL, S, UK) wurden nur für fungen seit mindestens 1976 emp- 10 Jahre notwendig sind und das Reisende Boosterimpfungen alle fohlen. Da für die Impfungen bei Er- Intervall auf 20 Jahre ausgedehnt 10 Jahre empfohlen. wachsenen kaum Daten zur Durch- werden kann. Die Empfehlung für In einer dänischen 1985 bei 237 impfung verfügbar sind, ist die die dT-Auffrischimpfung für Erwach- Rekruten durchgeführten Studie Durchimpfung für die 10-jährigen sene (siehe Empfehlungen) werden waren 20 Jahre nach Primovakzi- nation mit vier Dosen im Alter von 5, 6, 7 und 15 Monaten 16% nicht Tabelle 1 mehr geschützt (
왘 왘 왘 왘 왘 왘 Übertragbare Krankheiten angepasst, da grundsätzlich nicht bung im Rahmen der Swiss Paedia- wachsenenalter [31]. Dies bestätigt notwendige Impfdosen vermieden tric Surveillance Unit SPSU zeigt, auch die SPSU-Erhebung: 84% der werden sollten und mit einer redu- dass in den Jahren 2006–2010 jähr- hospitalisierten Fälle mit Angaben zierten Anzahl Impfdosen das Ri- lich durchschnittlich 32 Kinder, vor- zur Infektionsquelle (59%) sind siko von lokalen Hyperimmunisie- wiegend Säuglinge (89%;
왘 왘 왘 왘 왘 왘 Übertragbare Krankheiten Abbildung 4 Sentinella-Daten 1991–2011: Medianes Alter der durch Allgemeinpraktiker und Internisten gemeldeten klinischen Keuch- hustenfälle (Daten für 2011 provisorisch) Alter der Fälle (in Jahren) 19. Dezember 2011 Jahre grössere Ausbruch in der Schweiz 37 Jahre in den Jahren 2007–2011 weiterhin bei Kindern im Alter von Bulletin 51 1994–1995 mit hochgerechnet 46 000 (vgl. Abb. 4). Im Gegensatz dazu 0–5 Jahren anzutreffen (311 Fälle klinischen Fällen erfolgte (vgl. Abb. 3) tendiert das mediane Alter der pro 100 000 Einwohner), sowie bei [33, 34]. Seit 1994 sank die jährliche durch die Pädiater gemeldeten Fälle den 6–10-Jährigen (107/100 000). Inzidenz von Pertussis kontinuier- zu sinken (5 Jahre für die Periode Jenseits dieser Altersgruppen un- lich von 373 Fällen pro 100 000 Ein- 1991–2002, und 3 Jahre für die Pe- terscheiden sich die Inzidenzen wohner auf einen Tiefstand von riode 2007–2011). nicht gross: 38/100 000 bei 16–20- 40/100 000 im Jahr 2006. Jedoch In den letzten Jahren wurde eine Jährigen, 25/100 000 bei 21–40-Jäh- zeichnet sich seit einigen Jahren klare Verschiebung der Altersver- rigen und 32/100 000 bei Personen eine Trendwende ab: 2010 stieg die teilung aller gemeldeten Fälle in älter als 40 Jahre. Inzidenz wieder auf 76/100 000 an. ein höheres Alter beobachtet. Von In den letzten Jahren (2008–2010) Zahlreiche Studien haben gezeigt, 2002–2006 waren 27% der klini- waren 45% der Patienten mit Per- dass Pertussis auch bei Jugend- schen Fälle Erwachsene ≥20 Jahre, tussis zwischen 1–9 Jahren gar lichen und Erwachsenen relativ in den Jahren 2007–2011 waren es nicht gegen Pertussis geimpft. Un- häufig vorkommt [35, 36]. In der 41%. Für den letzten Zeitraum waren ter den Patienten ≥20 Jahre waren Schweiz erhöhte sich das mediane sogar 27% der Fälle ≥40 Jahre alt. 28% nicht geimpft, 38% hatten ei- Alter der von Sentinella-Allgemein- Die höchste durchschnittliche In- nen unbekannten Impfstatus, und praktikern und -Internisten gemel- zidenz von Pertussis, hochgerech- 34% waren geimpft; von Letzteren 1166 deten Pertussisfälle von 11–12 Jah- net aus den gemeldeten Sentinella- war bei 76% die Anzahl an erhalte- ren im Zeitraum 1991–1998 auf Fällen von 2007–2010, ist aber nen Impfdosen unbekannt.
왘 왘 왘 왘 왘 왘 Übertragbare Krankheiten 3.3 Impfungen von Erwachsenen schmerzen (19–37%, Grad 3: 0–15%) senen [47, 48] konnte gezeigt wer- Die Immunogenität und die Si- und Müdigkeit (16–40%; Grad 3: den, dass ein Intervall von 2 Jahren cherheit der azellulären Pertussis- 0–8%) an; hohes Fieber trat selten zwischen den Impfungen respek- impfstoffe für Erwachsene sind in auf (≥37,5° bei 1,2–19,0%; ≥39 °C tive 4 Wochen bei Erwachsenen zahlreichen Studien gut dokumen- bei 0–1,6%). Mit der Impfung asso- keinen Einfluss auf das Nebenwir- tiert. Trotz reduzierter Antigendosie- ziierte schwere Nebenwirkungen kungsprofil hatte. rung für Erwachsene können mit ei- wurden nicht festgestellt [37–43]. Im Vergleich mit konventionellen ner einzigen Dosis höhere Pertussis- Einige Studien deuten darauf hin, dT-Impfstoffen unterscheidet sich antikörpertiter erreicht werden als dass die wiederholte und/oder in das Nebenwirkungsprofil der Kom- bei Kindern nach 3-facher Impfung kurzen Intervallen durchgeführte binationsimpfstoffe mit Pertussis- mit pädiatrischen Impfstoffen des Impfung gegen Tetanus zu einem komponente nicht signifikant, und gleichen Herstellers [37]. Diese Anstieg der lokalen Entzündungs- die Immunogenität bezüglich Diph- Impfstoffe erweisen sich als neben- bis hin zu Grad-3-Hypersensitivitäts- therie und Tetanus ist gleichwertig wirkungsarm und können zur Pri- reaktionen führen kann (siehe Kapi- [36, 38, 40, 41, 43, 49]. movakzination gegen Pertussis von tel 2.3). Im Hinblick auf eine allfäl- Die Wirksamkeit der Pertussis- Erwachsenen eingesetzt werden lige Pertussisauffrischimpfung mit impfung bei Jugendlichen und Er- [38]. Als Nebenwirkungen treten in- einem Tetanuskombinationsimpf- wachsenen im Alter von 16–65 Jah- nerhalb der folgenden Tage nach stoff wurde mit Studien verifiziert, ren wurde in einer randomisierten der Impfung lokal am häufigsten dass kürzere Intervalle von weniger doppelblinden Studie mit 2784 Teil- Schmerzen (61–92%), Rötungen als 5 Jahren zwischen einer dT- und nehmern über 2 Jahre geprüft und (21–33%) und Schwellungen (17– dTpa-Impfung nicht vermehrt zu lo- ergab eine Wirksamkeit von 92% 28%) an der Einstichstelle auf. kalen und systemischen Nebenwir- (95%-Konfidenzintervall: 32–99%) Als systemische Nebenwirkungen kungen führen. Bei Kindern und Ju- [50]. Die Dauer des Impfschutzes geben die meisten Patienten Kopf- gendlichen [44–46] sowie Erwach- ist noch nicht genau bekannt. Bis 19. Dezember 2011 Tabelle 2 In der Schweiz zur Verfügung stehende Impfstoffe gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis (z.T. kombiniert mit Polio- impfstoff) (Stand Dezember 2011) Wirkstoffe p(P)a PT FHA PRN IPV Impfstoff Produkt Hersteller Alter+ T d(D) (µg) (µg) (µg) Typ (IE) (IE) 1, 2, 3 Kinder ≥8 Jahre – Jugendliche – Erwachsene T Tetanol pur® Novartis ≥2 M ≥40 – – – – – dT Td-pur® Novartis ≥8 J ≥20 ≥2 – – – – dT-IPV Revaxis® SPMSD ≥8 J ≥20 ≥2 – – – 40, 8, 32* Td-Virelon® Novartis ≥8 J ≥20 ≥2 – – – 40, 8, 32* dTpa(-IPV) Boostrix® GSK ≥8 J ≥20 ≥2 8 8 2.5 – Bulletin 51 BoostrixPolio® ≥8 J ≥20 ≥2 8 8 2.5 40, 8, 32* Kinder
왘 왘 왘 왘 왘 왘 Übertragbare Krankheiten 5 Jahre nach der dTpa-Impfung von ist es daher angezeigt, auch bei jun- filamentöses Hämagglutinin und das Erwachsenen lagen bei ca. 95% der gen Erwachsenen einen verbesser- äussere Membranprotein Pertactin. Probanden noch protektive Antikör- ten Impfschutz zu erreichen. Damit Einzeln kann nur gegen Tetanus pertiter gegen dT vor, bei 85% der sollen nicht nur die Erwachsenen geimpft werden, gegen Diphtherie Probanden lag der Pertussisantikör- vor über mehrere Wochen andau- und Pertussis sind Kombinations- pertiter höher als vor der Impfung erndem Husten geschützt werden, impfstoffe auf dem Markt. Die [51]. Aufgrund der Immunogenitäts- sondern vor allem auch das Infek- Impfstoffe für Erwachsene enthal- daten geht man von einer Schutz- tionsrisiko für Säuglinge verringert ten weniger Antigene von Diphthe- dauer von etwa 10 Jahren aus [39]. werden. Empfohlen wird die einma- rie und Pertussis im Vergleich zu lige Impfung von Erwachsenen mit den Impfstoffen für Kinder
왘 왘 왘 왘 왘 왘 Übertragbare Krankheiten Für Erwachsene und Jugendliche, belle 3 dargestellt. Erfolgte keine Alter von 25 bis 29 Jahren noch welche durch Beruf oder Familie ak- dTpa-Impfung im Alter von 25–29 nicht erfolgt ist. Diese Impfung wird tuell oder in naher Zukunft regel- Jahren, sind keine Nachholimpfun- ebenso für Jugendliche und Er- mässigen Kontakt mit Säuglingen gen gegen Pertussis empfohlen, wachsene unter 25 Jahren empfoh- unter 6 Monaten haben, wird eine solange kein regelmässiger Kontakt len, wenn die letzte Pertussisimp- umgehende einmalige Pertussis- mit Säuglingen unter 6 Monaten be- fung ≥10 Jahre zurückliegt. Auf- impfung unabhängig vom Alter emp- steht (s. Kap. 5.3). grund des Nutzens einer möglichst fohlen, wenn die letzte Impfung ge- raschen Impfung wird das minimale gen diese Krankheit ≥10 Jahre zu- 5.3 Für Risikogruppen/Risiko- Intervall seit der letzten T-Impfung rückliegt (eine Impfung im Erwach- situationen empfohlene auf 4 Wochen verkürzt. Zukünftige senenalter). Impfungen Eltern sollten möglichst bereits vor a) Für Reisende kann in bestimm- der Schwangerschaft oder spätes- 5.1 Empfohlene Basisimpfungen ten Risikosituationen (hochendemi- tens kurz nach der Geburt geimpft für Erwachsene sche Diphtheriegebiete, begrenzter werden. Bei Erwachsenen sind Auffrisch- Zugang zu medizinischer Versor- Die Impfung von schwangeren impfungen gegen Diphtherie und gung etc.) ein Intervall von weni- Frauen gegen Pertussis während Tetanus mit 25, 45 und 65 Jahren ger als 20 Jahren zwischen den dT- des 2. oder 3. Trimesters, wie in empfohlen (Intervall von 20 Jahren) Auffrischimpfungen angezeigt sein; den USA bereits empfohlen, ist und danach wie bisher alle 10 Jahre. dies ist von Fall zu Fall zu entschei- nicht kontraindiziert, sondern ver- Nach vollständiger Impfung mit den. bessert den sofortigen Schutz durch 6 Dosen im Kindesalter ist eine die Übertragung der Antikörper auf dT-Impfung zwischen 16 und 24 b) Immunsupprimierte Patienten: das Neugeborene. Jahren nicht mehr notwendig. dT-Auffrischimpfungen sind weiter- Nachholimpfungen werden weiter- hin alle 10 Jahre empfohlen. d) Beschäftigte im hin empfohlen (vgl. Tabelle 3). Gesundheitswesen Mit 25–29 Jahren erhalten Er- c) Regelmässiger Kontakt mit Basisimpfungen und Auffrischimp- 19. Dezember 2011 wachsene gleichzeitig mit der Diph- jungen Säuglingen unter fungen respektive Nachholimpfun- therie-Tetanus-Impfung eine ein- 6 Monaten gen gegen Diphtherie und Tetanus malige Impfdosis gegen Pertussis Wenn durch Beruf (Gesundheits- sowie eine einmalige Basisimpfung durch die Verwendung des dTpa- wesen, familienexterne Kinderbe- gegen Pertussis gemäss obenste- Impfstoffes als Auffrischimpfung treuung, Einsätze in Entwicklungs- hender Empfehlungen. Bei berufli- oder allfällige Primovakzination. Das ländern- und Katastrophengebieten) cher Tätigkeit mit Säuglingen unter minimale Intervall seit der letzten oder in der Familie (als Eltern, Ge- 6 Monaten wird bei einer indizierten T-Impfung beträgt 2 Jahre (siehe Ta- schwister oder Grosseltern) regel- Pertussisimpfung das minimale In- belle 3). mässiger Kontakt mit Säuglingen tervall seit der letzten T-Impfung von unter 6 Monaten besteht oder in na- 2 Jahren auf 4 Wochen verkürzt. 5.2 Nachholimpfungen her Zukunft bestehen wird, ist eine Aufgrund der noch begrenzten Er- für Erwachsene einmalige Impfung gegen Pertus- fahrungen mit der Pertussisimpfung Das dT-/dTpa-Impfschema in Abhän- sis unabhängig vom Alter mit einem von Erwachsenen können regel- gigkeit von Alter, dT-Impfstatus und dTpa-Impfstoff umgehend angezeigt, mässige Auffrischimpfungen ge- Intervall seit letzter T-Dosis ist in Ta- wenn eine Pertussisimpfung im genwärtig nicht empfohlen werden. Bulletin 51 Tabelle 4 Tetanusprophylaxe bei Verletzungen Impfstatus Saubere, oberflächliche Wunden Alle anderen Wunden 1) dT-/dTpa-/dT- Anti-T-IgG 3) dT/-/dTpa-/dT- Anti-T-IgG 3) IPV/DTPa-IPV IPV/DTPa-IPV 2) 2)
왘 왘 왘 왘 왘 왘 Übertragbare Krankheiten 5.4 Tetanusprophylaxe 7. Bracebridge S, Crowcroft N, White J. 21. Dittmann S, Wharton M, Vitek C, et al. bei Verletzungen Tetanus immunisation policy in Successful control of epidemic England and Wales – an overview of diphtheria in the states of the Former Ab dem Alter von 25 Jahren werden the literature. Commun Dis Public Union of Soviet Socialist Republics: auch bei Verletzungen die Auf- Health 2004; 7: 283-6. lessons learned. J Infect Dis 2000; frischungsintervalle verdoppelt in 8. Olander RM, Auranen K, Harkanen T, 181 Suppl 1: S10-S22. Abhängigkeit von der Verletzungs- Leino T. High tetanus and diphtheria 22. Hardy IR, Dittmann S, Sutter RW. art und des Infektionsrisikos; d.h., antitoxin concentrations in Finnish Current situation and control strate- bei leichten Verletzungen mit gerin- adults-Time for new booster recom- gies for resurgence of diphtheria in mendations? 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